DE3720216C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln eines Brennstoffes
aus einer bituminösen Substanz unter Bildung einer
Öl-in-Wasser-Emulsion.
Natürliche Bitumen, die in Kanada, der UDSSR, den USA, China und
Venezuela vorkommen, sind normalerweise flüssig und weisen Viskositäten
im Bereich von 10 bis 200 Pa · s und Dichten (d 15)
von mehr als 1 g/ml auf (entsprechend weniger als 10 APJ°). Diese natürlichen Bitumen werden derzeit
entweder durch mechanische Pumpen, durch Dampfinjektion oder
durch Bergbautechniken gefördert. Die breite Verwendung dieser
Materialien als Brennstoffe wird beispielsweise durch Schwierigkeiten
bei der Produktion, dem Transport und der Handhabung des
Materials erschwert, vor allem aber durch ungünstige
Verbrennungseigenschaften mit Emissionen hochschwefeliger Oxide
und unverbrannter Feststoffe. Deshalb sowie im Hinblick auf die
hohen Kosten, welche mit Verfahren zum Überwinden der
vorstehenden Schwierigkeiten, nämlich der Dampfinjektion, dem
Pumpen und den Rauchgas-Entschwefelungssystem einhergehen
wurden die natürlichen Bitumen auf kommerzieller Ebene als
Brennstoffe nicht erfolgreich eingesetzt, obwohl die Nutzung
solcher natürlicher Bitumen als Brennstoff sehr erwünscht ist.
Die EP-PS 63 192 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen einer
Dispersionszusammensetzung als Brennstoff durch Verkneten einer
bituminösen Substanz einer Viskosität unter 20×10-6 m²/sec
bei 50°C mit niedrigmolekulargewichtigem aliphatischem
Alkohol sowie Wasser - bzw. einer solches enthaltenden
organischen Verbindung oder einer wäßrigen Suspension einer
organischen Verbindung - unter Erhalt einer Dispersionszusammensetzung
in der die wäßrige alkoholische Lösung als disperse
Phase in der bituminösen Substanz als kontinuierliche Phase dispergiert
ist. Wesentlicher Bestandteil dieses Brennstoffes ist
Alkohol.
Mit der Lehre nach der US-PS 33 80 531 soll die Pumpbarkeit von
Rohöl aus einem Bohrloch durch das Erzeugen einer niedrigviskosen
Öl-in-Wasser-Emulsion in Pumpennähe verbessert werden. Es wird
vorgeschlagen, dem Bohrloch ein nichtionisches Tensid zuzuführen.
Die Bestimmung dieses Rohöls bleibt unbekannt.
Nach der DE-PS 12 71 872 entfällt beim Verbrennen von sog. Heizöl
Nr. 6 die Notwendigkeit eines Vorerhitzens dann, wenn es als
Öl-in-Wasser-Emulsion eines Volumenverhältnisses 70 : 30 eingesetzt
wird. Die Folge ist allerdings eine Verminderung des Verbrennungswirkungsgrades.
In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder die
Aufgabe gestellt, einen flüssigen Brennstoff aus natürlichem
Bitumen, vor allem einen hochschwefeligen natürlichen Brennstoff,
für einen Verbrennungsvorgang zu präparieren und unter beträchtlicher
Reduzierung der Schwefeldioxid-Emissionen sowie einem
geringen Anfall von unverbrannten Feststoffpartikeln in Energie
umzuwandeln; es sollen zudem optimale Verbrennungsbedingungen bei
ausgezeichnetem Wirkungsgrad angeboten werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Merkmale des Anspruches 1;
mit einem natürlichen flüssigen Brennstoff bestimmter Art aus
bitumenhaltigem Rohöl wird am Förderort, beispielsweise in einem
Bohrloch, eine Öl-in-Wasser-Emulsion gebildet, indem man in
dieses eine Mischung aus Wasser und Emulgierungszusatz injiziert.
Die Emulsion wird erfindungsgemäß mit einem Wassergehalt von 15
bis 35 Vol.-%, einer Öltröpfchengröße von 10 bis 60 µm -
insbesondere einer durchschnittlichen Tröpfchengröße von 51 µm -
und einem Alkalimetall-Gehalt von mindestens etwa 50 ppm, bevorzugt
50 bis 600 ppm, für den Brennprozeß eingesetzt, dies gegebenenfalls
nach einem Entgasungsvorgang. Die Öl-in-Wasser-Emulsion
wird vom Bohrloch oder Brunnen - gegebenenfalls über eine
Durchflußstation - zu einer Verbrennungsstation transportiert
und vor dieser bezüglich des Wassergehaltes, der Tröpfchengröße
und des Alkalimetall-Gehaltes zur Verminderung der Schwefeldioxid-
und Schwefeltrioxid-Emissionen optimiert.
Die Emulsion wird dann vorteilhafterweise unter den folgenden
Bedingungen verbrannt: Brennstofftemperatur: in (°C): 20 bis 80,
bevorzugt 20 bis 60; Verhältnis Dampf/Brennstoff (Gew./Gew.) 0,05
bis 0,5, bevorzugt 0,05 bis 0,4; Verhältnis Luft/Brennstoff
(Gew./Gew.) 0,05 bis 0,4, bevorzugt 0,05 bis 0,3 und Dampfdruck
(bar) 2 bis 6, bevorzugt 2 bis 4, oder Luftdruck (bar) 2 bis 7,
bevorzugt 2 bis 4.
Es hat sich gezeigt, daß das Verfahren mit dem Einsatz der nach
den Maßgaben der Erfindung konditionierten Öl-in-Wasser-Emulsion
sowie bei kontrollierten Betriebsbedingungen für den Brennvorgang
zu einer Verbrennungseffizienz von 99,9%, einem niedrigen Feststoffpartikelgehalt
und geringem Schwefeloxidausstoß bzw.
Schwefeldioxid- und Schwefeltrioxid-Emissionen führt als dies
beim Verbrennen des traditionellen Heizöl Nr. 6 der Fall ist.
Wie vorstehend gesagt, enthält das eingespritzte Wasser auch
einen Emulgierungszusatz. Der Emulgator wird zugesetzt, um eine
Menge von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-%, ausgehend
vom Gesamtgewicht der hergestellten Öl-in-Wasser-Emulsion,
zu erzielen. Erfindungsgemäß wird der Emulgierungszusatz aus der
Gruppe ausgewählt, die anionische
Tenside enthält, sowie nichtionische
Tenside, kationische Tenside, Mischungen von anionischen
und nichtionischen Tensiden sowie Mischungen von kationischen und
nichtionischen Tensiden. Die geeigneten nichtionischen Tenside
werden aus der Gruppe ausgewählt, welche ethoxylierte
Alkylphenole, ethoxylierte Alkohole, ethoxylierte Sorbitester
und/oder Mischungen davon enthält, geeignete kationische Tenside
aus der Hydrochloride von Fettdiaminen, Imidazole, ethoxylierte
Amine, Amidoamine, quartäre Ammoniumverbindungen bzw. Mischungen
davon enthaltenden Gruppe. Die geeigneten anionischen Tenside
werden aus der Gruppe ausgewählt, welche eine langkettige
Carbonsulfonsäure bzw. Mischungen davon enthält. Vorteilhafte
anionische Tenside werden aus der Alkylarylsulfonate,
Alkylarylsulfate oder Mischungen davon enthaltenden Gruppe
genommen.
Die in das Bohrloch injizierte Mischung aus Wasser und Zusatz
stabilisiert die Öl-in-Wasser-Emulsion.
Bei dem für das Verfahren besonders geeigneten Brennstoff handelt
es sich um ein Bitumen-Rohöl mit einem hohen Schwefelgehalt, wie
ihn die Rohöle des Orinoco-Gürtels in Venezuela aufweisen. Diese
besitzen die folgenden chemischen und physikalischen Eigenschaften:
C Gew.-%: 78,2 bis 85,5; H Gew.-%: 10,0 bis 10,8; O Gew.-%:
0,26 bis 1,1; N Gew.-%: 0,50 bis 0,66; S Gew.-%: 3,68 bis 4,02;
Asche Gew.-%: 0,05 bis 0,33; Vanadium ppm: 420 bis 520; Nickel
ppm: 90 bis 120; Eisen ppm: 10 bis 60; Natrium ppm: 60 bis 200; spez.
Dichte: 1,068 bis 0,986 g/cm³; kinematische Viskosität bei 50°C:
1 400×10-6 bis 5 100 000×10-6 m²/sec, bei 99°C: 70×
10-6 bis 16 000×10-6 m²/sec; LHV (unterer Heizwert)
in kJ/kg: 35 564 bis 41 840; Asphaltene Gew.-%: 9,0
bis 15,0.
Vor allem bei Einsatz eines Rohöls dieser Zusammensetzung haben
sich dank des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders gute Resultate
gezeigt.
Es hat sich auch erwiesen, daß der Gehalt an Alkalimetallen in
der Öl-in-Wasser-Emulsion eine große Wirkung auf ihre Verbrennungseigenschaften
ausübt, insbesondere auf die Schwefeloxid-
Emissionen. Alkalimetalle - wie z. B. Natrium und Kalium -
haben eine positive Wirkung auf die Verringerung der Schwefeldioxid-
Emission. Es ist anzunehmen, daß aufgrund eines hohen
Verhältnisses Fläche/Volumen der Grenzfläche Bitumen/Wasser
Alkalimetalle mit den in den natürlichen Brennstoffen vorhandenen
Schwefelverbindungen reagieren und so Alkalisulfide, z. B.
Natriumsulfid und Kaliumsulfid, produzieren. Während des
Verbrennens werden diese Sulfide zu Sulfaten oxidiert, wodurch
Sulfat an Verbrennungsrückstände bzw. -aschen gebunden und
wodurch verhindert wird, daß Schwefel als Teil der Rauchgase in
die Atmosphäre abgeht. Wie oben bemerkt, sind der Emulsion
bereits Alkalimetallionen während der Produktionsstufe der
natürlichen Brennstoff-Emulsion mittels einer natürlichen
Mischung aus im Produktionswasser enthaltenden Alkalimetallionen
zugesetzt. Wenn die Alkalimetall-Niveaus im Emulsionsbrennstoff
als nicht optimal anzusehen sind, kann der Emulsion im
Alkali-Pegelregler eine zusätzliche Menge hinzugefügt werden.
Dies erfolgt durch Zusatz von Produktionswasser, Salzwasser oder
synthetischen wäßrigen Lösungen von Alkalimetallen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie mittels der Zeichnung näher erläutert; die Zeichnung
zeigt in:
Fig. 1 ein Fließschema zum erfindungsgemäßen Verfahren
für die Produktion, das Behandeln, Konditionieren
und Verbrennen eines emulgierten natürlichen
Brennstoffes;
Fig. 2 ein Schaubild zur typischen Verteilung der
Tröpfchengröße einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit
der Volumenverteilung D in % über der Tröpfchengröße
T in µm nach einem dynamischen Mischer;
Fig. 3 ein Schaubild zum Vergleich der zwischen den
Schwefeldioxid-Emissionen (bei 3% Sauerstoff
und einem Wärmeeingang von
0,240317×10⁶ Watt zwischen einem
Heizöl Nr. 6, einem Orinocoöl sowie der
erfindungsgemäßen Öl-in-Wasser-Emulsion;
Fig. 4 ein Schaubild zum Vergleich der Schwefeltrioxid-
Emissionen der drei in Fig. 3 gezeigten
Brennstoffe.
Ein eine Tiefbrunnenpumpe enthaltendes tiefes Bohrloch 10 wird
mit Wasser W und einem Emulgierungszusatz A zur Bildung einer
Öl-in-Wasser-Emulsion gespeist, welche mittels der Tiefbrunnenpumpe
aus dem Bohrloch 10 gepumpt und über Leitung 12 zu einer
Entgasungsstation 14 gefördert wird. Die vom Gas G befreite
Öl-in-Wasser-Emulsion kann dann für den späteren Transport mit
einem Transportmittel 18 - z. B. einem Tanker, einem LKW, einer
Pipeline od. dgl. - in einer Speicherzone 16 gelagert werden.
Nach dem Transport z. B. über den Ozean kann die
Öl-in-Wasser-Emulsion in einem Speicherbereich 20 gelagert
und/oder zu einer Konditionierzone 22 gebracht werden, wo sie vor
dem Verbrennen in Brennstation 24 konditioniert wird.
Die Konditionierzone 22 enthält einen - bei 21 angedeuteten -
On-line-Mischer, eine Kontrolleinrichtung 23 für die Tröpfchengröße
sowie ein Kontrollorgan 26 für den Alkalispiegel
Es wird eine Mischung aus Wasser und einem Emulgierungszusatz in
das Bohrloch oder den Brunnen zur Bildung einer Öl-in-Wasser-
Emulsion injiziert sowie aus dem Bohrloch oder Brunnen
gepumpt.
Die Öl-in-Wasser-Emulsion weist einen Wassergehalt von 15
bis 35 Vol.-%, bevorzugt 20 bis 30 Vol.-%, eine Tröpfchengröße
von 10 bis 60 µm, bevorzugt 40 bis 60 µm, und
einen Alkali-Metall-Gehalt von mehr als 50 ppm, bevorzugt 50 bis
600 ppm auf; denn das Alkalimetall-Niveau in der Öl-in-Wasser-
Emulsion hat eine große Wirkung auf die Menge gasförmiger
Emissionen und auf die Verbrennung der Emulsion. Während der
Präparation des Bitumen-Rohöls durch Injizieren von
Wasser wird ein Formationswasser (Wasser, welches mit dem Rohöl aus dem Bohrloch oder Brunnen rückgewonnen
wird) mit produziert bzw. gefördert. Eine Analyse des Formationswassers, welches im Orinoco-Gürtel
vorkommt, ist Tabelle I zu entnehmen.
Analyse des Formationswassers | |
Cl-(mg/L) | |
23640 | |
CO₃-(mg/L) | 2,1 |
HCO₃-(mg/L) | 284 |
NO-₃(mg/L) | 10 |
SO-₄(mg/L) | - |
Na⁺(mg/L) | 14400 |
Ca++(mg/L) | 427 |
Mg++(mg/L) | 244 |
K⁺(mg/L) | 462 |
NH⁺₄(mg/L) | 32 |
SiO₂(mg/L) | 64 |
pH | 8,0 |
Wie aus Tabelle I ersichtlich ist, enthält das Formationswasser erhebliche Mengen von Alkalimetallionen (Na⁺
und K⁺). Die Kontrolle der Menge und des Gehaltes an Alkalimetall des mit dem Emulgator eingespritzten
Wassers gewährleistet, daß die hergestellte Öl-in-Wasser-Emulsion den nötigen Alkalimetall- und Wassergehalt
- wie oben beschrieben - aufweist.
Die in das Bohrloch injizierte Mischung aus Wasser und Zusatz stabilisiert die Öl-in-Wasser-Emulsion.
Das injizierte Wasser hängt von dem Fraktionswasser ab, welches mit den Bitumen zusammen produziert
wird. Auch sein Salzgehalt hängt vom Verhältnis Bitumen/Wasser ab, welches für eine entsprechende Handhabung
und Verbrennung nötig ist, und letztlich vom Typ und der Menge des Emulgators. Auf dieser Stufe wird der
Brennstoff angesetzt, damit er die gewünschten Eigenschaften für die Handhabung und die Verbrennung
aufweist. Sobald die Emulsion gebildet und aus dem Bohrloch oder Brunnen 10 gepumpt ist, kann sie aufgrund
ihrer geringen Viskosität ohne große Probleme entgast werden. Dies ist nicht der Fall, wenn Bitumen allein
entgast werden muß; hierfür ist ein Erhitzen vor der Trennung des Gases notwendig.
Die Emulsion kann dann gespeichert und durch die Fließstation und die Hauptstationen gepumpt werden;
Zusätze wie z. B. Imidazol können zugesetzt werden zur Verhinderung von Korrosion an den Metallwänden, da
Wasser vorhanden ist. In jeder beliebigen Stufe (nach der Entgasung, vor dem Pumpen durch eine Pipeline, vor
dem Laden eines Tankers, etc) kann ein Leitungs- oder Rohrmischer od. dgl. installiert werden, um eine gute
Emulsion mit der entsprechenden Verteilung der Tröpfchengröße zu gewährleisten.
Das Konditionieren des emulgierten Brennstoffs zur Optimierung des Wassergehaltes, der Tröpfchengröße und des Alkalimetall-Gehaltes der Öl-in-Wasser-Emulsion erfolgt mit einem On-line-Mischer 21 und einem Alkalimetall-
Pegel-Regler 26. Der On-line-Mischer 21 dient dazu, die durchschnittliche Tröpfchengröße des emulgierten,
flüssigen Brennstoffes zu kontrollieren. Die Verteilung der Tröpfchengröße hat eine sehr wichtige Wirkung auf
die Verbrennungseigenschaften dieses natürlichen Brennstoffes, besonders in Bezug auf Kontrollierbarkeit des
Flusses und des Durchbrandes. Die Größenverteilung der Tröpfchen ist in Fig. 2 dargestellt, unmittelbar
vor und hinter dem On-Line-Mischer 21. Es ist ersichtlich, daß die durchschnittliche Tropfengröße von 65 auf
51 µm herabgesetzt und die Verteilung der Tropfengröße angeglichen wird, d. h. die Verteilungskurve
glockenförmig ist.
Die Öl-in-Wasser-Emulsion weist einen Alkalimetall-
Gehalt von mehr als 50 ppm, bevorzugt 50 bis 600 ppm, am besten 50 bis 300 ppm, auf.
Sobald die Öl-in-Wasser-Emulsion konditioniert ist, ist sie brennfertig. Jeder herkömmliche Strahl- oder
Spritzbrenner für Öl kann eingesetzt werden, z. B. ein integrierter Mischbrenner oder ein hyperbolischer
Zwillingsölbrenner. Bevorzugt erfolgt das Versprühen mit Dampf oder Luft unter
den folgenden Betriebsbedingungen:
Brennstofftemperatur (°C): 20 bis 80, bevorzugt 20 bis 60; Gewichts-Verhältnis Dampf/Brennstoff:
0,05 bis 0,5, bevorzugt 0,05 bis 0,4; Gewichts-Verhältnis Luft/Brennstoff: 0,05 bis 0,4, bevorzugt 0,05 bis
0,3; Dampfdruck (bar): 1,5 bis 6, bevorzugt 2 bis 4; oder Luftdruck (bar): 2 bis 7, bevorzugt 2 bis 4. Unter diesen
Bedingungen wurde ein ausgezeichnetes Versprühen bzw. Verteilen sowie eine wirksame Verbrennung erzielt,
verbunden mit guter Flammenstabilität.
Anhand der folgenden Beispiele werden die Vorteile der vorliegenden Erfindung noch eingehender erläutert.
Um die Wirkung des Alkalimetall-Pegels auf die Verbrennungseigenschaften von Öl-in-Wasser-Emulsionen
im Vergleich zu Orinoco Bitumen darzulegen, wurden zwei Emulsionen mit den in nachstehender Tabelle II
aufgeführten Eigenschaften hergestellt (Orinoco Bitumen ist ebenfalls aufgeführt). Als Alkalimetall diente
Natrium.
Alle Brennstoffe wurden unter den in Tabelle III aufgeführten Bedingungen verbrannt.
Die gasförmigen Emissionen und die Verbrennungseffizienz für jeden einzelnen Brennstoff sind nachfolgend
in Tabelle IV aufgeführt.
Aus den Ergebnissen geht hervor, daß sich die Verbrennungseffizienz bei emulgiertem Orinoco gegenüber
reinem Orinoco Bitumen erhöht, d. h. 99,9% gegenüber 99,0% beträgt. Zudem zeigt ein Vergleich zwischen
Emission #1 und Emulsion #2, daß die Schwefeloxid-Emissionen, SO₂ und SO₃ sich bei steigendem Alkalimetall
(Natrium)-Pegel verringern.
Die Wirkung der Betriebsbedingungen auf die Verbrennungseigenschaften verschiedener Brennstoffe wurden
untersucht. In Tabelle V wird Orinoco Rohöl mit acht Öl-in-Wasser-Emulsionen verglichen.
Das Orinoco Bitumen und die Emulsionen #3, #6, #7 und #10 wurden mit Dampf versprüht. Die Emulsionen
#4, #5, #8 und #9 wurden mit Luft versprüht. Als Alkalimetall wurde in den Emulsionen #3, #4, #5
und #6 Natriumionen verwendet, während den Emulsionen #7, #8, #9 und #10 Kaliumionen zugesetzt wurden. Die
Betriebsbedingungen sind in Tabelle VI aufgeführt.
Die Verbrennungseffizienz und die gasförmigen Emissionen sind in Tabelle VII aufgeführt.
Die Ergebnisse weisen auf eine wesentliche Verringerung der Schwefeloxide hin, wenn alkalimetallhaltige
Emulsionen verbrannt werden, sowie auf eine Erhöhung der Effizienz. Je geringer das Verhältnis Luft/Brennstoff,
desto größer ist zudem die Verringerung der Schwefeloxide. Dasselbe würde für ein geringes Verhältnis
Dampf/Brennstoff gelten. Schließlich wurde die Stickstoff-Oxid-Menge verringert. Im Vergleich zu Orinoco
Rohölen sind die Betriebsbedingungen im allgemeinen weniger hart, wenn emulgierte Brennstoffe verbrannt
werden; Brennstoff-Versprühung, Temperaturen und Drücke waren geringer, und die Verwendung von entweder
Luft oder Druck führte zudem zur Betriebsflexibilität. Die Verringerung der Schwefeloxid-Emission ist ein
wichtiges Kennzeichen von alkalimetallhaltigen Öl-in-Wasser-Emulsionen. Schwefeltrioxid-Emissionen sind für die
sogenannte "Kalt-End-Korrosion" verantwortlich, d. h. Schwefelsäurekondensation in kühleren
Teilen von Boilern (Lufterhitzer und Ekonomiser). Sie sind auch für die Azidität bzw. Schärfe der Asche in
elektrostatischen Abscheidern und anderem Feststoff-Absorptionsgerät verantwortlich.
Die Schwefel-Emissionen der Öl-Emulsion #3 von Beispiel 2 wurden mit dem Heizöl Nr. 6 verglichen; die
Ergebnisse sind in Fig. 3 und 4 aufgeführt. Sie zeigen, daß die Schwefeloxid-Emissionen der Öl-in-Wasser-Emulsion
günstig sind im Vergleich zum Heizöl Nr. 6 und wesentlich hochwertiger als Orinoco Bitumen. Die
Verringerung der SO₂-Emission beträgt 33% im Vergleich zum Heizöl Nr. 6 und 66% im Vergleich
zum Orinoco Bitumen. Die Schwefeltrioxid-Emissionen sind auch wesentlich geringer bei der Emulsion #3 im
Vergleich zum Heizöl Nr. 6 (2,5% S) und zum Orinoco Bitumen; diese Verminderungen belaufen sich auf 17%
bzw. 50%.
Die Erfindung kann auch in anderen Ausführungsformen verkörpert und auf andere Weise durchgeführt
werden, ohne daß man vom Erfindungsgedanken oder den kennzeichnenden Merkmalen der Erfindung abwiche.
Vorliegende Beschreibung soll daher in jeder Hinsicht erläuternder und nicht beschränkender Art sein; auch
sollen die Ansprüche alle Abänderungen, die in Bedeutung und Umfang einer Äquivalenz liegen,
mit erfassen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Behandeln eines Brennstoffes aus einer bituminösen
Substanz unter Bildung einer Öl-in-Wasser-Emulsion,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öl-in-Wasser-Emulsion einen natürlichen flüssigen
Brennstoff aus bitumenhaltigem Rohöl einer Viskosität von
1400×10-6 m²/s bis 5 100 000×10-6 m²/s bei 50°C enthält
und am Förderort gebildet wird, indem an diesem eine Mischung
aus Wasser und Emulgierungszusatz zur Bildung der Öl-in-Wasser-
Emulsion eingebracht wird, wobei der Emulgierzusatz in
einer Größenordnung von 0,1 bis 5 Gew.-%, ausgehend vom Gesamtgewicht
der Öl-in-Wasser-Emulsion, eingesetzt wird und
letztere einen Wassergehalt von 15 bis 35 Vol-% sowie eine
Tröpfchengröße von 10 bis 60 µm aufweist, wonach die
Öl-in-Wasser-Emulsion vom Förderort des natürlichen Bitumens
zu einer Verbrennungsstation zum Verbrennen transportiert
wird; und daß der Alkalimetall-Gehalt dieser Emulsion so
reguliert wird, daß letzterer zumindest etwa 50 ppm beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Verbrennen die Öl-in-Wasser-Emulsion entgast und auf
einen Wassergehalt von 20 bis 30 Vol.-% und auf eine
Tröpfchengröße von 40 bis 60 µm eingestellt sowie durch
Zugabe einer alkalimetallhaltigen wäßrigen Lösung konditioniert
wird, wonach das Erhitzen der optimierten Öl-in-Wasser-
Emulsion bei einer Temperatur von 20 bis 80°C sowie ein
Versprühen des Brennstoffes mit einem Verdünnungsmittel aus
der Gruppe Dampf und Luft bei einem Dampf/Brennstoff-Gewichtsverhältnis
von 0,05 bis 0,5 und einem Dampfdruck von 2 bis
6 bar bzw. bei einem Luftdruck von 2 bis 7 bar und einem
Luft/Brennstoff-Gewichtsverhältnis von 0,05 bis 0,4 erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Emulgierungszusatz aus der Gruppe anionischer Tenside,
nichtionischer Tenside, kationischer Tenside, und/oder
Mischungen von kationischen und nichtionischen Tensiden
ausgewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
nichtionische Tenside ethoxylierte Alkylphenole, ethoxylierte
Alkohole, ethoxylierte Sorbitester und/oder Mischungen davon
verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
kationischen Tenside aus der Gruppe ausgewählt werden, welche
Hydrochloride von Fettdiaminen, Imidazole, ethoxylierte
Amine, Amidoamine, quartäre Ammoniumverbindungen und/oder
Mischungen davon enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
anionische Tenside aus der eine langkettige Carbon-Sulfonsäure
und Mischungen davon enthaltenden Gruppe ausgewählt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Emulgierungszusatz ein nichtionisches Tensid mit einem
HLB-Wert von mehr als 13 verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als nichtionisches Tensid ein Nonylphenol verwendet wird, das
mit 20 Ethylenoxid-Einheiten oxyalkyliert ist.
9. Verfahren nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als anionische Tenside Alkylarylsulfonate, Alkylarylsulfate
und/oder Mischungen davon verwendet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öl-in-Wasser-Emulsion vor dem Transport ein
Anti-Korrosionsadditiv zugesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
optimierte Öl-in-Wasser-Emulsion bei einer Brennstofftemperatur
von 20° bis 60°C unter folgenden weiteren Betriebsbedingungen
verbrannt wird:
Gewichtsverhältnis Dampf/Brennstoff: 0,05 bis 0,4;
Dampfdruck: 2 bis 4 bar;
bzw.
Gewichtsverhältnis Luft/Brennstoff: 0,05 bis 0,3;
Luftdruck: 2 bis 4 bar.
Dampfdruck: 2 bis 4 bar;
bzw.
Gewichtsverhältnis Luft/Brennstoff: 0,05 bis 0,3;
Luftdruck: 2 bis 4 bar.
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