DE3712475C3 - Verfahren zur Abrechnung und Kassierung von münzbetätigten Automaten und Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Abrechnung und Kassierung von münzbetätigten Automaten und Anlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Abrechnung und
Kassierung von münzbetätigten Automaten, bei welchem ein die
anfallenden Geldmengen erfassender Gerätekassenzähler vorgesehen
ist, bei dem die eine festgelegte Mindestmünzreserve
übersteigenden Kassenbeträge über eine Münzflußweiche nach
Münzsorten getrennt außerhalb der Automaten abgeführt und
gezählt werden.
Automaten in Spielhallen, Spielcasinos und anderen Automaten
aufstellungen weisen einen typischen Geldumlauf auf: Es
werden Münzen für den Betrieb der Automaten benötigt, die
Kundschaft verfügt jedoch häufig nicht über hinreichende
Kleingeldmengen, so daß betreiberseitig stets erhebliche
Wechselgeldmengen auf Vorrat gehalten sind. Andererseits
fallen die Automatenumsätze vorgenannter Betriebe nur in
Münzenform an, was zu beträchtlichen Münzeinnahmemengen und
kassierungstechnischen Problemen führt. Automaten müssen
stets über eine Mindestmünzreserve verfügen. Darüber hinausgehende
sogenannte Kassengeldbeträge können aus den Automaten
entfernt werden. Während der Kassierung müssen die Automaten
in Regel geöffnet werden, so daß der Betrieb des
betreffenden Automaten unterbrochen werden muß. Die Kassierung
erfordert besonders vertrauenswürdiges Personal. Es
ergeben sich auch besondere sicherheitstechnische Probleme
hinsichtlich Diebstahl und Einbruch, insbesondere bei größeren
zeitlichen Kassierungsabständen, wie auch das Risiko von
Überfällen usw. während des Kassiervorganges selbst. Sofern
an einem Aufstellungsort eine Mehrzahl von Automaten
abgerechnet und kassiert werden muß, wird dies als außerordentlich
umständlich und arbeitsaufwendig empfunden, wobei
ständig das Risiko bezüglich Sicherheit und Manipulation
besteht.
Um das Kassieren von münzbetätigten Automaten zu erleichtern,
sind bereits verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen
worden. So ist es nach der DE-AS 12 85 229 bekannt, auf
einem Transportfahrzeug einen Münzspeicher und eine Absaugvorrichtung
anzuordnen, die einen an den Münzbehälter des
Münzautomaten anschließbaren Münzentnahmekopf aufweist. An
dem Münzentnahmekopf ist ein Münzordner mit mehreren getrennten
Sammlern angeschlossen, von denen jeder einer vorbestimmten
Münzsorte zugeordnet ist und je ein Münzentnahmeventil
aufweist. Die Abgabe der in den Münzsammlern des
Fahrzeugs aufgenommenen Münzen erfolgt bei einer zentralen
Münzannahmestation. Diese Vorrichtung eignet sich vornehmlich
zur Kassierung von Parkuhren, an die das Fahrzeug heranfahren
kann, nicht aber zum Kassieren von in Räumen aufgestellten
münzbetätigten Spielautomaten. Bei einem derartigen
Einsatz würde der Schlauch, an dessen freien Endabschnitt
der Münzentnahmekopf angeordnet ist, derart lang, daß ein
sicheres Ansaugen von Münzen mittels der an den Schlauch
angeschlossenen Pumpe nicht mehr möglich wäre. Außerdem wäre
das Hantieren mit dem Schlauch innerhalb des Aufstellungsraums
für die Spielautomaten für anwesende Personen derart
störend, daß eine Kassierung nur außerhalb der Betriebszeiten
erfolgen könnte.
In der DE-OS 35 12 567 wird eine Vorrichtung beschrieben,
mittels derer aus münzbetätigten Unterhaltungsautomaten
entnommene Münzen mittels eines transportablen Rechners
ermittelt werden, der gleichzeitig den an den Automatenaufsteller
auszuzahlenden Betrag aufweist. Mit dieser Vorrichtung
können zwar den Automaten entnommene Münzen erfaßt und
jeweils den betreffenden Automaten zugeordnet werden, eine
Kassierung der Münzen und deren Speicherung an einem sicheren
Ort ist jedoch nicht möglich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für die Abrechnung
und Kassierung von einer Mehrzahl münzbetätigter Automaten
in Spielhallen, Spielcasinos und
sonstigen Automatenaufstellungen eine Anlage aufzuzeigen,
durch die der arbeits- und sicherheitstechnische Aufwand
beim Abrechnen und Kassieren optimiert werden kann, wobei
diese Anlage hierzu ein weitgehend manipulationssicheres, zentrales
und übersichtlich aussagefähiges Abrechnungssystem
beinhalten soll.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe
durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben. Die Erfindung wird nachstehend am
Beispiel der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Anlage näher erläutert.
Die Anlage 1 besteht aus drei münzbetätigten Automaten 2, 3,
4, die z. B. Geldspielautomaten sein können. Es ist auch
möglich, die Anlage 1 mit mehr Automaten zu betreiben, wie
durch den Automaten 5, als Folgeautomaten angedeutet ist.
Jeder der Automaten 2, 3, 4, 5 weist einen Münzeinwurf 6
und eine Auszahlung 7 für Gewinne, Rückgabe und Falschgeld
auf. Jedem Münzausgang 8 der Automaten 2, 3, 4, 5 ist eine
Münzsortiereinrichtung 9 zugeordnet, die für jede der beim
Betrieb der Automaten 2, 3, 4 verwendbaren Münzsorten je
einen Münzsortenausgang 18 aufweist. Die Münzsortenausgänge
18 einer gleichen Münzsorte verschiedener Münzsortierein
richtungen 9 sind jeweils mit einer Fördereinrichtung 23
verbunden, die zu einem Münzsortensammelbehälter 11 oder
Kassenbehälter 24 führt. An jedem Ausgang eines Münzsorten
sammelbehälters 11 ist eine Münzauszahleinrichtung 15
vorgesehen. Die Münzauszahleinrichtungen 15 stehen mit der
Auszahlsteuerung 20 einer Geldscheinwechseleinrichtung 16
und/oder einer Entnahmeeinrichtung 17 für Münzen in Ver
bindung. Die Geldscheinwechseleinrichtung 16 weist einen
Geldscheineinnahmezähler 19 auf. An den Entnahmeeinrich
tungen 17 ist je ein Entnahmezähler 30 vorgesehen. Ferner
weist jeder Münzsortensammelbehälter 11 einen Bestands
zähler 14 auf. Der Bestandszähler 14 ist mit den Münz
sortiereinrichtungen 19 der Automaten 2, 3, 4, 5 verbunden.
Die Ausgänge der Münzauszahleinrichtungen 15 sind über eine
Münzweiche 33 mit einer Fördereinrichtung 10 verbunden,
mittels derer entnommene Münzen in eine Auszahlwanne 22
gebracht werden können. Über eine Fördereinrichtung 23
werden von den Münzsortiereinrichtungen 9 der Automaten 2,
3, 4, 5 sortierte Münzen direkt in einen Kassenbehälter 24
geleitet, an dem ein Bestandszähler 29 für den Kassen
bestand angeordnet ist.
Es ist auch möglich, jeden Münzsortensammelbehälter 11 über
eine Münzwegweiche 33 mit einem Zwischenspeicher 26 zu
verbinden, in dem beispielsweise eine besondere Münzrollen
abpackeinrichtung 36
od. dgl. vorgesehen sein kann. Die
abgepackten Münzsortenrollen können dann über eine weitere
Fördereinrichtung 27 einem Sammelbehälter 25 zugeführt
werden. Diese Ausführung ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn der Anfall von Münzen bei Betrieb der Anlage 1 so groß
ist, daß die Münzsortensammelbehälter 11 häufig entleert
werden müssen.
Die Betätigung der Auszahlsteuerungen 21 der Entnahmeein
richtungen 17 kann mittels eines Schlüsselschalters 13,
Kodierschalter, einer Magnetkarte od. dgl. erfolgen.
Die Fördereinrichtungen 10, 23, 27 können als Gurtförderer,
Gurttaschenförderer, pneumatische Förderer od. dgl. ausge
bildet sein. Hierbei sind an den Ausgängen der Münzsorten
sammelbehälter 11 bzw. der Münzsortiereinrichtungen 9
jeweils Fallrohre 39, 38 vorgesehen, die bis auf die Förder
einrichtungen 10, 23, 27 reichen. Durch die Möglichkeit,
die Fördereinrichtungen 10, 23, 27 flexibel ausbilden zu
können, ist es möglich, Münzsortensammelbehälter 11, den
Münzsammelbehälter 24 sowie den Zwischenspeicher 26 in
größerem räumlichen Abstand von den Automaten 2, 3, 4, 5
vorzusehen, wobei unterschiedliche Ebenen in den Gebäuden
benutzt werden können.
Von Vorteil ist es, die Münzsortensammelbehälter 11, den
Kassenbehälter 24 sowie ggf. den Sammelbehälter 25 für
Münzrollen in einem besonderen sicherheitstechnisch ab
geschlossenen Bereich 37 wie z. B. einem Safe oder einem
Tresorraum vorzusehen. Durch die geeignete Ausbildung einer
entsprechenden Fördereinrichtung 10 ist es möglich, aus
zuzahlende Münzen aus dem gesicherten Bereich 37 bis in die
Auszahlwanne 22 zu führen. In den Bereichen, in denen die
Fördereinrichtungen 10 die Umgrenzungen des gesicherten
Bereichs 37 durchbrechen, können besonders motorisch be
tätigbare Sperrelemente 32, wie Sperrschieber, vorgesehen
sein, die die Durchbrechungen bei Außerbetriebsetzung der
Anlage 1 sperren und so eine sichere Abschottung des
sicherheitstechnisch abgeschlossenen Bereiches 37 gewähr
leisten. Diese Sperrelemente 32 werden zweckmäßigerweise
als Schnellschließelemente ausgebildet, damit im Ge
fahrenfalle der Bereich 37 für Geld sicher und schnell
abgesperrt werden kann.
Die Datenausgänge 28 der Automaten 2, 3, 4, 5 können mit
einer zentralen Überwachungseinrichtung verbunden werden.
Hierdurch ist es möglich, eine bereits geräteintern er
folgte Erfassung eingeworfener Geldmengen, durchgeführter
Spielzahlen, aufgetretener Gewinnklassen sowie direkt ausge
zahlter Geldbeträge zu der zentralen Überwachungsein
richtung weiterzuleiten. Die Datenausgänge 28 können
hierbei die an Automaten 2, 3, 4, 5 vorhandenen Schnitt
stellen für Auswertdruckeranschlüsse sein. In der zentralen
Überwachungseinrichtung kann auch eine zentrale Datenan
zeige erfolgen.
Es ist auch möglich, die Münzsortiereinrichtungen 9, Münz
sortensammelbehälter 11, Kassenbehälter 24, Bestandszähler
14 und ggf. auch die Geldscheinwechseleinrichtung 16 in
einem tresorartig ausgebildeten Schrank anzuordnen. Hierbei
können die Automaten 2, 3, 4, 5 in den tresorartig aus
gebildeten Schrank integriert oder aber an diesem abgehängt
oder aufgestellt sein. Eine derartige Ausbildung ermöglicht
es, jeweils eine kleinere Anzahl von Automaten 2, 3, 4, die
z. B. jeweils noch von einem Spieler betätigt werden
können, abrechnungs- und kassiertechnisch zusammenzufassen.
Auch bei einer derartigen Anordnung wird zunächst der
Mindestbestand an Münzen zur Aufrechterhaltung der Mindest
münzreserve bei den einzelnen Automaten 2, 3, 4 sicher
gestellt, was durch in die Automaten 2, 3, 4 einzuwerfende
Münzgeldmengen erfolgt. Die über die Mindestmünzreserve
hinausgehenden Münzbeträge werden bei Verwendung eines
tresorartig ausgebildeten Schrankes über Fallrohre 18 so
abgeführt, wie es oben zur Anlage 1 beschrieben worden ist.
Claims (13)
1. Anlage zur Abrechnung und Kassierung von
münzbetätigten Automaten, bei welchem ein
die anfallenden Geldmengen erfassender
Gerätekassenzähler vorgesehen ist, bei dem
die eine festgelegte Mindestmünzreserve
übersteigenden Kassenbeträge über eine
Münzflußweiche nach Münzsorten
getrennt außerhalb der Automaten
abgeführt und gezählt werden, wobei
am Münzausgang eines jeden
münzbetätigten Automaten eine Münzsortiereinrichtung
angeordnet ist, deren Ausgang mittels einer
Fördereinrichtung mit einem Münzsortensammelbehälter
oder Kassenbehälter verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Münzsortiereinrichtung
(9) mit einem Gerätekassenzähler (12) am
Automaten (2, 3, 4, 5) und einem dem Münzsortensammelbehälter
(11) oder Kassenbehälter (24) zugeordneten
Bestandszähler (14 bzw. 29) verbunden
ist, wobei an den Münzsortensammelbehältern (11) eine
Münzauszahleinrichtung (15) angeordnet ist, die
mit einer Geldscheinwechseleinrichtung (16) und/oder
einer Entnahmevorrichtung (17) mit handeinstellbarer
Betragsvorwahl verbunden ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Münzauszahleinrichtungen (15) am Ausgang eines
Münzsortensammelbehälters (11) angeschlossen sind, der
jeweils über eine Fördereinrichtung (23) mit dem
jeweiligen gleichen Münzsortenausgang (18) für eine
Münzsorte der Münzsortiereinrichtungen (9) verbunden
ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geldscheinwechseleinrichtung (16) einen Geldscheineinnahmezähler
(19) aufweist und der Geldscheinsammelbehälter
(31) in einem sicherheitstechnisch
abgeschlossenen Bereich (37) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bestandszähler (14) des Münzsortensammelbehälters
(11) mit den Auszahlsteuerungen (20, 21) der
Geldscheinwechseleinrichtung (16) und/oder der
Entnahmeeinrichtung (17) verbunden
ist.
5. Anlage nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auszahlsteuerung (21) der Entnahmeeinrichtung
(17) mittels eines Schlüsselschalters (13), Kodierschalters
od. dgl. betätigbar ist.
6. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Münzsortenausgänge (18) der Münzsortiereinrichtungen
(9) wahlweise ganz oder teilweise mittels einer
Fördereinrichtung (23) mit einem Kassenbehälter (24)
ohne ansteuerbare Auszahlvorrichtung verbunden sind.
7. Anlage nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Münzsortensammelbehälter (11) parallel zum
Kassensammelbehälter (24) angeordnet sind.
8. Anlage nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Kassenbehälter (24) als Kasseninhaltszähler
ein Bestandszähler (29) angeordnet ist.
9. Anlage nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Münzsortensammelbehälter (11) über eine Münzwegweiche
(33) mit jeweils einem Zwischenspeicher (26)
über ein Verbindungsrohr (35) mit einer Münzrollenabpackeinrichtung
(36) verbunden sind, die ausgangsseitig
mittels einer Fördereinrichtung (27) mit einem
Sammelbehälter (25) verbunden sind.
10. Anlage nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtungen (10, 23, 27) als Gurtförderer,
Gurttaschenförderer, pneumatische Förderer od.
dgl. ausgebildet sind, die über Fallrohre (38, 39) von
den Münzsortensammelbehältern (11) bzw. den Münzsortiereinrichtungen
(9) mit Münzen beaufschlagbar
sind.
11. Anlage nach Anspruch 1 bis 10, mit einem Tresor zur
Aufnahme von Münzen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Münzsortiereinrichtungen (9), Münzsortensammelbehälter
(11), Bestandszähler (14, 29), Kassenbehälter (24),
Geldscheinsammelbehälter (31), Zwischenspeicher (26),
Münzrollenabpackeinrichtungen (36) und Sammelbehälter
(25) in einem sicherheitstechnisch abgeschlossenen
Bereich (37) wie Tresor, tresorartiger Schrank od.
dgl. angeordnet sind.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die münzbetätigten Automaten (2, 3, 4, 5) in den
tresorartig ausgebildeten Schrank integriert oder
oberhalb des tresorartig ausgebildeten Schrankes
abgehängt oder aufgestellt sind.
13. Anlage nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenausgänge (28) der Automaten (2, 3, 4, 5)
mit einer zentralen Überwachungseinrichtung verbunden
sind.
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