DE367219C

DE367219C - Verfahren und Vorrichtung zur fraktionierten Destillation von fluechtigen Fluessigkeiten mittels eines Dephlegmators

Info

Publication number: DE367219C
Application number: DES54080D
Authority: DE
Original assignee: CHIMIQUES POUR L IND SOC ET
Current assignee: CHIMIQUES POUR L IND SOC ET
Priority date: 1918-02-20
Filing date: 1920-08-27
Publication date: 1923-01-19
Also published as: GB123735A

Description

Verfahren und Vorrichtung zur fraktionierten Destillation von flüchtigen Flüssigkeiten mittels eines Dephlegmators.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung flüchtiger Flüssigkeiten mittels fraktionierter Destillation und eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens.
Hierbei bedient man sich eines Dephlegmators, dessen Temperatur für Idie Trennung eines bestimmten Bestandteiles (Fraktion) der zu destillierenden Flüssigkeit dadurch unverändert gehalten wird, daß die Kühlflüssigkeit unter einem bestimmten, dieser Temperatur entsprechenden Druck zum Sieden gebracht wird und für jede folgende Fraktion ohne Änderung der Dephlegmatorflüssigkeit die zugehörige Temperatur durch Druckänderung erzielt wird.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Vorrichtung. a ist ein Heizkessel, der mit einem aufsteigenden Kühler b und einem Sicherheitsventil c versehen ist. In diesem Kessel ist ein Depblegmator d angeordnet, der mit dien Füllkörpern e, gefüllt ist, z. B. mit Hohlkörpern System Darier, aus kleinen Zylindern aus Drahtgeflecht oder mit anderen Füllkörpern.
Der Dephlegmator ist auf einer Seite durch ein Rohr f mit einer Destillationsvorrichtung, die in der Zeichnung nicht gezeigt wird, verbunden und auf der andern Seite durch das Rohr g mit einem, ebenfalls nicht dargestellten Kühler. h ist eine Rohrschlange, die als Heizleitung für die Beheizung des Kessels mit Wasserdampf dient. Die Heizung könnte auch durch einen Herd oder in beliebiger anderer Weise erfolgen.
Wenn man ein Gemisch von mehreren Flüssigkeiten in seine Bestandteile trennen will, deren Siedepunkte voneinander verschieden sind, wie z. B. die drei Homologen des Dimethylbenzols (Xylole), so wird die Temperatur im Kessel zuerst auf etwa I360 C gehalten, indem man unter Druck Wasser oder eine andlere Flüssigkeit kocht, so daß das p-Xylol austritt. Alsdann wird der Druck im Kessel durch Einstellen des Ventils c erhöht, um die Temperatur um einige Grade zu steigern und das m-Xylol auszuscheiden, das bei I39,20 siedet. Diese Einrichtung hat einen erheblichen Vorzug gegenüber den bisher bekannten Einrichtungen, in denen die Kühlflüssigkeit durch die Druckabnahme im Kessel, der diese Flüssigkeit enthält, im Siedezustand und bei einer gleichmäßigen Temperatur gehalten wird, da es im Betriebe leichter ist, den Druck zu erhöhen als zu erniedrigen.
Die Kühlflüssigkeit kann je nach dem Grad der Temperatur, die man im Kessel a erzeugen will, verschieden sein. Es können dazu Wasser, Benzol oder andere mehr oder weniger flüchtige Flüssigkeiten verwendet werden. Die sich entwickelnden Dämpfe werden im Kühler beständig kondensiert, und die kondensierte Flüssigkeit fällt in den Kessel zurück.
Der Dephlegmator d kann mit der Säule der Destilliervorrichtung durch ein Rohr verbunden sein, um die Flüssigkeit wieder zuzuführen, die in bestimmten Fällen sich kondensiert und in dem Dephiegmator verbleibt.
Es läßt sich jede beliebige Art von Dephlegmator verwenden.
Es sind bereits Vorrichtungen zur fraktionierten Destillation bekannt, die sich aus einer ganzen Reihe von Kondensatoren zusammensetzen, von denen jeder einzelne mit Hilfe einer siedenden Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur erhalten wird. Solche Vorrichtungen sind technisch sehr kompliziert. Ebenso ist die Benutzung des Vakuu, ms bei solchen Vorrichtungen zur fraktionierten Destillation mit großen Nachteilen verbunden.
Dem ! gegenüber werden nach vorliegender Erfindung schwer zu trennende Flüssigkeitsgemische unter Vermeidung hoher und kostspieliger Fraktionierkolonnen in ihre einzelnen Bestandteile auf verhältnismäßig sehr einfache Art und Weise zerlegt, indem man unter Ausnutzung der latenten Verdampfungswärme ein und dasselbe Dephlegmator-Flüssigkeitsbad nach und nach den Siedegraden der einzelnen Ftüssigkeitsfraktionen anpaßt. Die Wirkung des Dephlegmators ist von den zu destillierenden Flüssigkeiten durchaus unabhängig gehalten und gestattet, die Fraktionierung bei irgendeinem beliebigen Drucke zu führen, sei es bei Atmosphärendruck, Unterdruck oder Überdruck. Durch die Ausnutzung der latenten Verdampfungswärme können ferner die Größenverhältnisse des Dephlegmators sehr vermindert werden; auch mit ganz kleinen Kühlern können bedeutende Wirkungen erzielt werden.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zur fraktionierten Destillation von flüchtigen Flüssigkeiten mittels eines Dephlegmators, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Dephlegmators für die Trennung der einzelnen Fraktionen einer bestimmten zu destillierenden Flüssigkeit durch Sieden einer und derselben Kühlflüssigkeit unter einem für jede Fraktion eigenen Druck unverändert gehalten wird. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch die Anwendung einer Vorrichtung, mittels der die Veränderung des Druckes, unter dem die Dephlegmatorflüssigkeit sieden soll, ermöglicht wird, zum Zwecke, die Temperatur des Dephlegmators zu regeln, ohne die Dephlegmatorflüssigkeit zu ändern.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I und 2, bestehend aus einem Kessel (a), der einen Diephlegmator (d) enthält,, mit einem Rücklauflcühler (b) versehen ist und ein Sicherheitsventil (c) besitzt, mittels dessen der im Kes'sel herrschen'de Druck geregelt werden kann.