DE710625C - Betrieb von fraktionierend wirkenden Destillier- und Rektifizierkolonnen - Google Patents

Betrieb von fraktionierend wirkenden Destillier- und Rektifizierkolonnen

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DE710625C
DE710625C DEST58762D DEST058762D DE710625C DE 710625 C DE710625 C DE 710625C DE ST58762 D DEST58762 D DE ST58762D DE ST058762 D DEST058762 D DE ST058762D DE 710625 C DE710625 C DE 710625C
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DEST58762D
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Dr Josef Schmidt
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Carl Still GmbH and Co KG
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Carl Still GmbH and Co KG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/14Fractional distillation or use of a fractionation or rectification column
    • B01D3/143Fractional distillation or use of a fractionation or rectification column by two or more of a fractionation, separation or rectification step
    • B01D3/146Multiple effect distillation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Betrieb von fraktionierend wirkenden Destillier- und Rektifizierkolonnen Beim Betrieb von fraktionierend wirkenden Destillier- oder Rektifizierkolonnen hat bei einer gegebenen Kolonnenanlage die Größe der Durchsatzleistung einen erheblichen Einfluß auf die Güte und Wirtschaftlichkeit der Fraktionierwirkung, und zwar deswegen, weil die innerhalb der Kolonne zwischen den Dämpfen und den Flüssigkeiten sich abspielenden Stoff- und Wärmeaustauschvorgänge von der Strömungsgeschwindigkeit, insbesondere der Dämpfe, die volumenmäßig den weit überwiegenden Anteil ausmachen, abhängig sind. Bekanntlich besteht für den Betrieb einer Kolonne eine obere praktische Grenze -für die Durchströmungsgeschwindigkeit der Dämpfe, die sogenannte Mitreißgrenze, bei deren Überschreitung Beeinträchtigungen und Störungen des Betriebes durch zu starkes Überreißen von Flüssigkeitsanteilen durch die aufsteigenden Dämpfe in höher gelegene Partien der Kolonne hinein stattfinden. Solange nun die Durchsatzleistung bzw. Dämpfegeschwindigkeit in geringem Abstand unterhalb dieser Mitreißgrenze bleibt, wird die stärkstmögliche Austauschwirkung zwischen den Dämpfen und Flüssigkeiten und damit für eine gegebene Kolonne die höchstmögliche Fraktionierwirkung erzielt. Wenn man nun aber von ,diesem Bestzustand auf die Durchsatzleistung und damit die Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb der Kolonne wesentlich herabmindert, so tritt ein verhältnismäßig starkes Herabmindern der Fraktionierwirkung ein, was sich in einer verringerten Güte und Fraktionierschärfe des als Erzeugnis anfallenden Destillats bemerkbar macht. Diese Folgen von wesentlich verringerter Dämpfegeschwindigkeit sind leicht erklärlich, wenn man berücksichtigt, daß die Austauschwirkungen vornehmlich auf gegenseitigen Durchwirbelungen der Dämpfe und Flüssigkeiten beruhen und daß derartige Wirbeiwirkungen nach bekannten Gesetzen der Mechan.ik wesentlich proportional dem Quadrat der Strömungsgeschwindigkeit sind. Dazu kommt, daß zu kleine Strömungsgeschwindigkeiten leicht ein ungleichförmiges Verteilen der Dämpfe und Flussigkeiten innerhalb der Kolonneneinbautgr4 (Glocken, Siebböden, Füllwerk) und dadurch ebenfalls Minderungen der Austauschwirkungen zur Folge haben. Alle solche Fälle des Nachlassens der Fraktionierwirkung machen zu deren Ausgleich verstärkte Aufwendungen, sei es im Betrieb, sei es schon bei der Anlage, notwendig, führen also mindestens zu fühlbaren wirtschaftlichen Nachteilen.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung wird der geschilderte, bei Verringerung der Durchsatzleistung auftretende Nachteil der geminderten Fraktionierwirkung dadurch beseitigt, daß von den durch die Kolonne hin durch ziehenden Destillierdämpfen eine Teilmenge, deren Größe mit fortschreitender Verringerung der Durchsatzleistung steigt, aus dem oberen Teil, äußerstenfalls aus dem zum obersten Boden der Kolonne gehörigen Dämpferaum, entnommen und durch eine geeignete Dämpfefördervorrichtung, etwa ein rotierendes Gebläse, in einen tiefer liegenden Teil der Kolonne wiedereingeführt wird.
  • Diese zusätzlich durch das Gebläse umgewälzte Dämpfe menge summiert sich zu der betriebsmäßig durch die Kolonne hindurchziehenden, aus ihrer Durchsatzleistung sich ergebenden Dämpfemenge und schafft dadurch eine Vergrößerung der Durchströmgeschwindigkeit innerhalb der Kolonne bis auf jeweils das Maß, das zur Erzielung einer befriedigenden Fraktionierwirkung notwendig ist. Die Wiedereinführung der Dämpfe kann in verschiedenen Höhenlagen der Kolonne erfolgen, sei es völlig nur in einer höheren oder tieferen Höhenlage nach Belieben, sei es in mehreren dieser Höhenlagen mit verschiedenen Teilmengen der wiedereinzuführendlen Dämpfe.
  • Da bekanntlich die Böden der oberen Kolonaenpartien vorzugsweise an der Vollendung der gewünschten Feinfraktionierung beteiligt sind und den Böden der tieferen Partien sozusagen nur die gröbere Vorarbeit hierfür zufällt, so hat die Verstärkung der Fraktionierwirkung durch Vergrößerung der Dämpfeströmungsgeschwindigkeit gerade für die oberen Partien die nachhaltigste Bedeutung, und deshalb ist es nicht unbedingt erforderlich, die Wiedereinführung der umzuwälzenden Dämpfe, gegebenenfalls nur eines Teiles derselben, in den tiefsten Partien der Kolonne vorzunehmen.
  • Vorteilhaft werden die umzuwälzenden Dämpfe zwischen der Entnahme- und Wiedereinführungsstelle, und zwar am zweckmäßig sten zwischen der Entnahmestelle und der Dämpfefördervorrichtung einer mäßigen mittelbaren Erwärmung, z. B. in einem Röhrenwärmeaustauscher mittels Heizzlampfes, unter worfen. Diese Erwärmung der Dämpfe hat zunächst den Zweck, etwaige aus der Kolonne mitgerissene oder durch nachträgliche Kondensation entstandene Flüssigkeitsanteile zu verdampfen und durch den erzeugten mäßigen Uberhitzungszustand weitere Kondensationen auf dem Wege bis zu ihrer Wiedereinführung in die Kolonne hintanzuhalten; außerdem aber wird mit ihr vor allem erreicht, daß die bei jeder Kolonne im oberen Kolonnenteil immer etwas niedrigere Temperatur der Dämpfe auf die im tieferen Kolonnenteil, wo die Wiedereinführung stattfindet, herrschende höhere Temperatur gebracht wird und hiermit nachteilige Einflüsse auf den Betrieb der Kolonne in dieser tieferen Partie vermieden bleiben.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens wird, wenn in den die Kolonne oben verlassenden Dämpfestrom ein Dephlegmator oder Kühler zur Erzeugung eines in die Kolonne zurückzuführenden Rücklaufs angewendet wird, im allgemeinen das sogenannte Rücklaufverhältnis, d. h. das Mengenverhältnis des in die Kolonne zurückgeführten Rücklaufs, bezogen auf das aus ihr bzw. aus dem Dephlegmator nach außen als Enderzeugnis abgehende Dämpfedestillat, auch bei Verringerung der Durchsatzleistung wesentlich unverändert beibehalten, d. h. es verringert sich in diesem Fall die Rückliaufmenge im gleichen Verhältnis wie die erzeugte Destillatmenge. Es kann jedoch in gewissen Fällen, besonders bei einer knapp bemessenen Kolonnenhöhe, Vorteile bieten, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dieses Rücklaufverhältnis steigend vergrößert wird, je mehr die Größe der umgewälzten Dämpfemenge steigt. Hierfür kommen jedoch immer nur sehr mäßige Vergrößerungen des Rücklaufverhältnisses in Betracht, die jedenfalls zahlenmäßig erheblich unter dem Verhältnis bleiben, in welchem die Dämpfemenge und ihre Strömungsgeschwindigkeit in der Kolonne durch die Hinzunahme einerUmwälzdämpfemenge vergrößert werden.
  • Der Grund für diesen Schritt liegt im folgenden: Da die aus dem oberen Teil oder Kolonne entnommenen Dämpfe reicher an leichtest siedenden Bestandteilen als die durch die unteren Partien der Kolonne strömenden Dämpfe sind, was ja gerade das gewollte Ergebnis der Kolonnenfraktionierung ist, so wird durch die Zumischung der oben entnommenen und weiter unten wiedereingeführten Umwälzdämpfe zu den hier schon vorhandenen Dämpfen auch die Zusammensetzung der letzteren an nach dem Gehalt leichter und schwerer siedenden Bestandteilen hin verschoben. Als Folge muß sich dann aber auch wegen der in jedem Kolonnenboden herrschenden Tendenz zur Erreichung des physikalischen Gleichgewichts zwischen der Dämpfe-und Flüssigkeitsphase die Zusammensetzung der Flüssigkeit etwas nach der Seite der leichter siedenden Anteile hin verschieben, oder mit anderen Worten: unter sonst gleichen Verhältnissen führt, die abwärts in den untersten, beheizten Teil der Kolonne oder gegebenenfalls in die unter ihr befindliche Blase abgehende Rücklaufflüssigkeit zufolge der erfindungsgemäßen Umwälzung von Dämpfen verhältnismäßig mehr leichtsiedende und verhältnismäßig weniger schwersiedende Anteile aus dem oberen Fraktionierteil der Kolonne hinweg nach unten. Da nun aber die Hauptaufgabe des abwärts gehenden Rücklaufs die ist, die schwerstsiedenden Anteile vollständig von oben nach unten wegzubringen, so wird durch die geschilderte Vermehrung des Rücklaufverhältnisses ein Ausgleich für den bei der Erfindung etwas schwächeren Gehalt des Rücklaufs an schwersiedenden Anteilen geschaffen. Diese Maßnahme ist jedoch nur zusätzlich und auch nur dann bzw. insoweit anzuwenden, als nicht schon die durch die Dämpfeutnwälzung erzeugte Verbesserung der Fraktionierwirkung für sich allein im Endergebnis ausreicht.
  • Das Verfahren der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert, von denen die Abb. I und 2 je eine Destillieranlage mit einer Kolonne allein für kontinuierlichen Betrieb und die Abb. 3 eine Anlage mit einer Bl.ase und aufgesetzten Kolonne für diskontinuierlichen Betrieb in schematischer Weise darstellen.
  • In Abb. I bedeutet I tdie Kolonne, in deren untersten Teil durch die Rohrleitung 2 das Destilliergut kontinuierlich aus einem Röhrenerhitzerofen 3. zugeführt wird, der durch die Druckpumpe 4 aus Ider Zufuhrleitung 5 beschickt wird. Durch das am Kolonneneintritt in die Rohrleitung 2 eingefügte Entspannungsventil 6 wird im Röhrenerhitzer 3 ein gewisser erhöhter Druck gehalten, während in der Kolonne I selbst für vorliegendes Beispiel im wesentlichen Atmosphärendruck anzunehmen ist. Als Destilliergut wird ein aus der Kohlehydrierung hervorgegangenes Hydrieröl vorausgesetzt, das im wesentlichen aus Benzin als leichtest siedender Fraktion und aus Gasöl als schwerer siedendem Bestandteil zusammengesetzt ist. Das durch 2 eingeführte Ausgangsöl wird in den darunterliegenden tiefsten Kolonnenböden unter Mitwirkung einer Dampfbrause 7 von seinen verdampfbaren Anteilen, soweit dieselben nicht schon bei der Entspannung in 6 frei geworden und in den oberen Kolonnenteil abgeströmt sind, befreit, und das Rückstandsöl wird aus dem tiefsten Teil der Kolonne teils durch den Ablaß 8 und die Pumpe 9 unter Einschaltung eines Höhenstandsreglers 10 nach außen weggeschafft, teils durch die Rohrleitung II und die Pumpe 12 im Kreislauf in den Röhrenerhitzer 3 zurückgeführt. Da die in der Zeiteinheit durch die Zufuhrleitung 5 zutretende Menge des Destillierguts die Durchsatz leistung der ganzen Anlage bestimmt und da bei verringerter Durchsatzleistung die Durchströmgeschwindigkeit in dem Röhrenerhitzer 3 nur in einem beschränkten Maße verkleinert werden darf, wenn man nicht ungünstige, z. B. laminare Strömungsverhältnisse und entsprechend schlechte, mit Verkokungsansätzen einhergehende Wärmeübertragung in Kauf nehmen will, so wird der durch die Pumpe I2 erzeugte Kreislauf immer auf dasjenige Größenmaß gebracht, das die geeignetste Strömungsgeschwindigkeit in dem Röhrenerhitzer 3 verbürgt. Die durch die Kolonne 1 hochsteigenden Destillierdämpfe werden in ihr derart fraktioniert, daß aus der Spitze der Kolonne durch die Dämpferohrleitung 13 als Dampfdestillat Benzindämpfe austreten, die in dem liegenden Röhrenkühler I4 durch Kühlwasser vollständig zu Flüssigkeit verdichtet und gekühlt werden, die ihrerseits in einen Scheidebehälter 16 abfließt. Hier findet die Scheidung nach dem spezifischen Gewicht in das aus der Diampfbrauue 7 herrührende Wasser, das durch den Auslaß 15 abläuft, und in Benzin statt, das durch den zweiten, etwas höher liegenden Auslaß I7 in den Ausgleichsbehälter I9 übertritt und aus ihm bei I8 wegfließt. Aus dem Behälter 19 wird über die Leitung 20 eine Teilmenge durch die Pumpe 2I, deren Gang die Größe dieser Teilmenge in Abhängigkeit von der Dämpfetemperatur am Kopf der Kolonne regelt, über die Steigleitung 22 auf die Spitze der Kolonne I als Rücklauf aufgegeben.
  • Gemäß der Erfindung wird aus der Dämpfeabgangsleitung I3 der Kolonne I durch die Abzweigleitung 23, den anschließenden, mit Heizdampf gespeisten Röhrenerhitzer 24 und die Anschlußleitung 25 mit Hilfe des rotierenden Gebläses 26 ein Teil der durch die Kolonne I gezogenen Dämpfe entnommen und über die Steigleitung 27 mit den Abzweigen 28, 29, 30 in tiefer liegende Teile der Kolonne wiedereingeführt. Von den dafür bestimmten Abzweigleitungen28, 29, 30 mündet die unterste Leitung 30 in den direkt über dem Destillierguteintritt 6 liegenden Boden der Kolonne ein, während die oberste Abzweigleitung 28 ungefähr in mittlerer Höhe zwischen diesem tiefsten und dem obersten Teil der Kolonne I angeordnet ist. Die Wiedereinführung der durch das Gebläse 26 geförderten Dämpfemenge kann nach Belieben durch eine der besagten Abzweigleitungen 28, 29, 30 in voller Menge oder über mehrere oder alle derselben in verschiedenen Teilmengen erfolgen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß innerhalb der Kolonne I die Menge der ursprünglich vorhandenen Destillierdämpfe, die sich aus dem bei 6 frisch zutretenden Destilliergut entwickeln, um die mittels des Gebläses 26 geförderte, lediglich im Kreislauf durch die Kolonne umgewälzte Dämpfemenge vermehrt wird. Man arbeitet zweckmäßig so, daß die dadurch erhaltene Gesamtmenge der durch die Kolonne I aufwärts ziehenden Dämpfe bei wechselnder Durchsatzleistung in jedem Fall etwa der für eine gute Fraktionierwirkung als normal anzusehenden Dämpfemenge entspricht. Man muß also in etwa dem Maße, wie sich die durch die Zufuhr an frischem Destilliergut bestimmte Durchsatzleistung mehr und mehr verringert, die durch das Gebläse 26 zurückgeführte Dämpfeteilmenge mehr und mehr steigern. Die Heizwirkung des Röhrenerhitzers 24 wird so eingestellt, daß die damit erzielte Temperaturerhöhung der Dämpfe eine annähernde Übereinstimmung ihrer Temperatur an der Stelle ihres Wiedereintritts in die Kolonne I mit der an derselben Stelle in der Kolonne herrschenden Dämpfetemperatur ergibt.
  • Die Abb. 2 betrifft eine Destillieranlage von wesentlich gleicher Art wie die beschriebene nach Abb. 1, jedoch mit dem Unterschied, daß aus dem Ausgangsgut mittels der Kolonne nicht nur wie bei Abb. I ein dampfförmiges Spitzendestillat und ein flüssiger Rückstand, sondern außerdem zwei flüssige Mittelfraktionen durch Seitenauslässe in mittleren Höhenzonen der Kolonne gewonnen und durch Nebenkolonnen in üblicher Weise verfeinert werden. Demgemäß besitzt hier,die Kolonne I zu dem genannten Zweck zwei Seitenauslässe 3I, die in die Nebenkolonnen 33 und 34 oben einmünden. Diese Nebenkolonnen besitzen am unteren Ende die Flüssigkeitsauslässe 35 und 36 für die zu gewinnenden Mittelfraktionen und an der Spitze die Dämpferückführungsleitungen 32. In diesen Nebenkolonnen 33, 34 findet in üblicher Weise durch Einwirkung von direkt eingeführtem Brausedampf oder indirekter Beheizung oder durch beide Maßnahmen zugleich die Abtreibung der unerwünschten flüchtigsten Anteile aus den in sie eingeführten Mittelfraktionen statt. Die Abführung der dampfförmigen Spitzendestillatfraktion aus dem obersten Teil der Kolonne I ,durch die Dämpfeleitung 13 und die Weiterbehandlung derselben durch Verdichtung und Kühlung sowie die Rückleitung eines Teils derselben als Rücklauf auf die Spitze der Kolonne I finden in gleicher Weise wie bei der Abb. I statt; auch die Einrichtungen 3 usw. für die Beheizung des untersten Teils der Kolonne unter Zufuhr von Brausedampf und für die Abführung des Rückstandes daraus sind die gleichen. Wenn man beispielsweise annimmt, daß für die Ausführungsform der Abb. 2 das Destilliergut Roherdöl ist, so würde man als Spitzenfraktion Benzin, als die beiden Seitenfraktionen Leuchtöl und Gasöl und als Rückstand den alle höher siedenden Anteile umfassenden Rest erhalten.
  • Gemäß der Erfindung wird nach Abb. 2 wiederum eine Entnahme von Dämpfen aus oberen Teilen und ihre Wiedereinführung in tiefer liegende Teile der Kolonne 1 durchgeführt, hier jedoch gesondert für mehrere übereinanderliegende Abschnitte der Kolonne, also mehrmals nebeneinander. Nach der Ausführungsform der Abb. 2 wird demgemäß aus dem Dämpfeabgangsrohr 13 der Kolonne durch die Abzweigleitung 37 mittels des rotierenden Gebläses 38 eine Teilmenge der Kolonnendämpfe entnommen und über die Anschlußleitung 39 in einen tiefer, ungefähr in mittlerer Höhe der Kolonne liegenden Teil derselben wiedereingeführt. Der Wirkungsbereich dieser zusätzlich durch die Kolonne 1 umgewälzten Dämpfe entspricht etwa dem die Nebenkolonne 33 versorgenden Abschnitt der Kolonne I. In gleicher Weise wird für einen zweiten tiefer liegenden Kolonnenabschnitt, der mit seinem Wirkungsbereich etwa die Nebenkolonne 34 zu versorgen hat, eine Entnahme und Wiedereinführung von Destillierdämpfen durch die Entnahmeleitung40, das rotierende Gebläse 41 und die Anschlußleitung 42 durchgeführt. Die zusätzliche Erwärmung der Umwälzdämpfe entsprechend der Einfügung des Röhrenerhitzers 24 in Abb. I kann selbstverständlich auch bei Abb. 2 erfolgen. Die beschriebene Unterteilung der Kolonne in mehrere Abschnitte mit gesonderten Kreisläufen von umzuwälzenden Destillierdämpfen gemäß Abb. 2 ist besonders geeignet für Fälle, wie sie hier vorausgesetzt sind, bei denen also aus verschiedenen Kolonnenabschnitten verschiedene Seitenfraktionen gesondert gewonnen und nach außen abgezogen werden.
  • Bei der Abb. 3 ist eine Destillieranlage für diskontinuierlichen Betrieb aus einer Blase 44 mit Dampfheizschlangen 56 und Dampfbrause 57 und aus einer Aufsatzkolonne 45 vorausgesetzt, bei der die aus der Spitze der Kolonne durch die Dämpfeleitung46 abziehen den Destillierdämpfe zunächst durch einen üblichen Röhrendephlegmator 47 mit Kühlwasserzufuhr 48 eingeleitet und hierin nur teilweise zu Flüssigkeit verdichtet werden, die dann durch die Leitung 49 als Rücklauf auf den obersten Teil der Kolonne 45 zurückgebot. Die bei der Dephlegmation übrigbleibenden Dämpfe werden als das Fertigerzeugnis durch die Leitung 50 in den Schlußkühler 51 mit Kühlwasserzufuhr 52 überführt und hierin vollständig zu Destillatflüssigkeit verdichtet und gekühlt. Diese Flüssigkeit wird in dem unterhalb des Kühlers 51 angeordneten Scheidebehälter 53 in Wasser, das bei 54, und in öliges Destillat, das bei 55 abfließt, geschieden. Aus der Dämpfeabgangsleitung 46 wird, in ganz gleicher Anordnung wie nach Abb. I, durch die Abzweigleitung 23 und den anschließenden, mit Heizdampf gespeisten Röhrenerhitzer 24 mittels des rotierenden Ge-Gebläses 26 ein Teil der durch die Kolonne I geströmten Dämpfe entnommen und über die Druckleitung 27 mit den Abzweigen 28, 29, 30 in gleicher Weise wie nach Abb. I in tiefer liegende Teile der Kolonne wiedereingeführt.
  • Es sei z. B. angenommen, daß als Destilliergut eine durch Rektifikation von Benzol-Leichtöl erhaltene und weiter durch chemische Wäsche mittels Schwefelsäure und Natronlauge vorgereinigte Tolfiuolfraktion mit den Siedegrenzen von etwa 100 bis I20° C verarbeitet wird, aus der Reintoluol in möglichst hoher Ausbeute erzeugt werden soll. Dieses Ausgangsgut enthält neben dem zu gewinnenden toluol (C7H8), dessen Siedepunkt 1100 C ist, als tiefer siedenden Bestandteil noch ansehnliche Mengen von Benzol (C8 115) mit dem Siedepunkt 8IO C und schließlich noch einige höher als Toluol siedende Anteile. Bei der Verarbeitung eines derartigen Gutes hat es sich als vorteilhaft gezeigt, daß die der Toiuolfraktion vorangehende Benzolfraktion verhältnismäßig sehr langsam, jedenfalls viel langsamer als die eigentliche Wertfraktion, das Toluol, überdestilliert wird, damit die Ausbeute an Toluol nicht geschmälert wird, insbesondere auch damit die unvermeidliche Zwischenfraktion Benzol-Toluol möglichst klein ausfällt. Dieses langsame Uberdestillieren der vorangehenden Benzolfraktion beeinträchtigt nach dem eingangs Gesagten die Fraktionierwirkung, und deshalb ist es in diesem Beispiel vorteilhaft, für diese Fraktion die Maßnahme der Erfindung anzuwenden, d.h. während des Überdestillierens der Benzolfraktion eine Umwälzung von Destillierdämpfen mittels des Gebläses 26 aus dem oberen in einen tiefer liegenden Teil der Kolonne durchzuführen. Sobald als diese Benzolfraktion erschöpft ist und die Toluolfraktion einsetzt, wird von dem weiteren IJmwälzen von Dämpfen durch die Kolonne Abstand genommen und der gewöhnliche Betrieb derselben durchgeführt.
  • Es können in der Praxis noch andere ähnliche Fälle auftreten, bei denen die dem diskontinuierlichen Destillierbetrieb eigentümliche zeitliche Aufeinanderfolge der verschiedenen Fraktionen eine stark geminderte Destilliergeschwindigkeit einzelner Fraktionen erheischt; für diese letzteren Einzelfraktionen ist die Anwendung der erfindungsgemäßen MaBnahmen von Vorteil.
  • Der Betrieb der Kolonnen mit Anwendung der Erfindung kann ebenso bei Atmosphärendruck wie auch bei beliebig starkem Unterdruck oder Überdruck stattfinden. Das Arbeiten bei Überdruck kommt z. B. in erster Linie für sogenannte Stabilisierkolonnen zur Benzin- und Gasölgewinnung in Betracht.
  • PATENTANSPRCHE: 1. Verfahren zum Betrieb von fraktionierend wirkenden Destillier- oder Rektffl zierkolonnen bei wechselnden Durchsatzleistungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Verringerung der Durchsatzleistung steigende Teilmenge der hindurchziehenden Destillierdämpfe aus dem oberen Teil der Kolonne, äußerstens aus dem zum obersten Boden gehörigen Dämpferaum, entnommen und in einen tiefer liegenden Teil der Kolonne wiedereingeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiedereinführung der Dämpfe wahlweise in einer von verschiedenen Höhenlagen, gegebenenfalls in mehreren davon mit verschiedenen Teilmengen erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch I in Anwendung auf kontinuierlich betriebene Kolonnen mit Abnahme von Seitenfraktionen, dadurch gekennzeichnet, daß gesondert für mehrere übereinanderliegende Abschnitte der Kolonne eine Entnahme von Dämpfen aus jeweils dem oberen und die Wiedereinführung derselben in einen tieferen Teil des Kolonnenabschnitts erfolgt.
    4. Verfahren nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Entnahme- und Wiedereinführungsstelle der Dämpfe eine mittelbare Erwärmung derselben, zweckmäßig vor der Dämpfefördervorrichtung, vorgenommen wird.
    5. Verfahren nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der in die Kolonne zurückgeführten Rücklaufmenge, bezogen auf die aus ihr nach außen als Enderzeugnis abgehende Dämpfedestillatmenge, mit steigender Größe der umgewälzten Dämpfemenge vergrößert wird.
    6. Verfahren nach Ansprüchen I bis 5 zur Durchführung einer diskontinuierlichen Fraktionierung, gekennzeichnet durch die zeitliche Beschränkung seiner Anwendung auf einzelne Fraktionen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE866791C (de) * 1949-12-16 1953-02-12 Teerverwertung M B H Ges Verfahren zur stetigen Destillation von naphthalinhaltigen Teeren
DE973761C (de) * 1949-12-31 1960-06-02 Teerverwertung M B H Ges Verfahren zur Reinigung von Naphthalin ohne Warmpressen

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