DE242562C - - Google Patents
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- DE242562C DE242562C DENDAT242562D DE242562DA DE242562C DE 242562 C DE242562 C DE 242562C DE NDAT242562 D DENDAT242562 D DE NDAT242562D DE 242562D A DE242562D A DE 242562DA DE 242562 C DE242562 C DE 242562C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
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- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 242562 KLASSE 12». GRUPPE
RWALTHER ILGES in COIN-BAYENTHAL
Bei der Rektifikation von Rohspiritus wird bei unterbrochen (periodisch) arbeitenden (Blasen-)
Apparaten kein einziger Bestandteil restlos als reines Enderzeugnis gewonnen, vielmehr
werden hierbei nacheinander Erzeugnisse hergestellt, die mehr oder weniger aus Mischungen
von Bestandteilen verschiedener Siedetemperatur bestehen. Auch bei der Rektifikation
von Rohspiritus mittels ununterbrochen (kontinuierlich) arbeitender Rektifizierapparate wird
kein Bestandteil restlos als reines Enderzeugnis ausgeschieden, da der »Vorlauf« und der
»Nachlauf« noch mit Wasser und Alkohol gemischt sind und infolgedessen nur ein Teil
des im Rohspiritus enthaltenen Alkohols und Wassers durch den Apparat als reine Enderzeugnisse
ausgeschieden wird.
Ganz ähnlich sind die Ergebnisse der Rektifikation von Rohflüssigkeiten, die, wie z.B.
Rohbenzol oder Rohpetroleum, aus einer
größeren Anzahl von Einzelbestandteilen verschiedener Siedetemperatur bestehen; auch
hierbei werden sowohl bei unterbrochen wie bei ununterbrochen arbeitenden Apparaten die
einzelnen in der betreffenden Rohflüssigkeit enthaltenen Bestandteile nicht restlos als Reinerzeugnisse
gewonnen, sondern nur ein Teil eines jeden Bestandteils wird als Reinerzeugnis ausgeschieden, während der Rest in den sogenannten
»Zwischenfraktionen«, d. h. in gesondert ausgeschiedenen, aus einer Mischung von Beständteilen benachbarter Siedetemperatur
bestehenden Zwischenerzeugnissen enthalten ist. Zur endgültigen Gewinnung der einzelnen Teilbestandteile dieser Flüssigkeitsgemische ist eine besondere Weiterverarbeitung
der Zwischenfraktionen erforderlich.
Man hat nun versucht, zu dem vorliegenden
Zweck der Rektifikation solcher Flüssigkeitsgemische, wie z.B. Petroleum, auch Rektifizierapparate
mit ununterbrochenem Betriebe einzurichten, bei welchen der genannte Übelstand vermieden werden soll. Bei diesen
Apparaten werden die aus der Rohflüssigkeit durch Destillation (meist in mehreren hintereinander
geschalteten Destillierblasen) entwickelten Dämpfe durch Rektifiziersäulen mit Kochböden
hindurchgeführt und dann durch entsprechende Betriebführung, d. h. durch bestimmt
geregelte Verdampfung der Flüssigkeit (Destillation) und Verflüssigung der Dämpfe
(Dephlegmation) so ausrektifiziert, daß auf ganz bestimmten Kochböden der Rektifiziersäulen
ein bestimmtes Reinerzeugnis erzielt und von diesen Böden abgezogen werden kann.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, daß Verunreinigungen des Reinerzeugnisses,
welches so auf einem bestimmten Boden gewonnen werden soll, nicht verhindert werden können, weil die von unten nach oben
die Rektifiziersäulen durchstreichenden und mit leichterflüchtigen Bestandteilen gesättigten
Dämpfe ununterbrochen die schon ausrektifizierten Kondensate wieder durchstreichen,
und weil ferner keine Vorkehrung getroffen ist, um zu verhindern, daß ausrektifiziertes
Kondensat bestimmter Zusammensetzung von seinem eigenen Boden nicht wieder auf einen
darunter befindlichen Boden des Apparates gelangt, von welchem ein höher siedendes
Kondensat normalerweise abgezogen werden soll. Es ist klar, daß jede, auch die kleinste
Betriebsstörung eine derartige Verunreinigung herbeiführen muß, und daß eine besondere
Kunst der Apparatführung dazu gehört, um auch unter normalen Verhältnissen ein auch
nur einigermaßen reines Enderzeugnis an einer solchen bestimmten Stelle einer Rektifiziersäule
zu gewinnen.
ίο Das neue Verfahren, welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, vermeidet
die Nachteile dieser bisher üblichen Arbeitsweisen dadurch, daß es bei Darstellung
von jedem einzelnen Reinbestandteil diesen in einem besonderen Teil des Apparates einer
Vorreinigung, welche die reine Ausscheidung des Nachlaufs bewirkt und in einem weiteren
Teil des Apparates einer besonderen Schlußreinigung zum Zwecke der Ausscheidung des
Vorlaufs unterwirft. Unter »Nachlauf« werden in diesem Falle alle schwererfiüchtigen
Beimischungen und unter »Vorlauf« alle leichterflüchtigen Beimischungen verstanden; der Nachlauf
und der Vorlauf bei diesem neuen Verfahren ist also das gleiche, was im vorstehenden
unter »Zwischenfraktionen« verstanden wurde, nur mit dem Unterschied, daß bei dem vorliegenden neuen Verfahren diese Zwischenfraktionen
nicht als besondere Nebener-Zeugnisse gewonnen, sondern nur besonders ausgeschieden und dann zu derjenigen Stelle
des Apparates hingeführt werden, an welcher sie in gleicher Weise wie die zu rektifizierenden
Rohdämpfe sich phne Schaden für die Reinheit der Reinerzeugnisse weiter verarbeiten
lassen.
Die folgende Beschreibung eijier Einrichtung,
wie sie beispielsweise für die Rektifikation des Rohbenzols nach dem vorliegenden
neuen Verfahren zur Anwendung kommt, wird dies deutlicher machen:
Die Zeichnung stellt eine derartige Einricl> tung in schematischer Anordnung dar: ^und^
sind Destilliersäulen und in ihrem unteren Teil mit den Heizkörpern A V1 und A V2 versehen;
diese Heizkörper werden zweckmäßig mittels gespannten Kesseldampfes geheizt und dienen zur Verdampfung der in den Destilliersäulen
zu verarbeitenden Flüssigkeiten. Die Säulen B1, C1 bzw. B2, C2 sind Rektifiziersäulen,
wobei angenommen wird, daß zu diesen Säulen die Konstruktion der aus Dephlegmatoren und
Rektifikatoren bestehenden Ilgesschen Rektifiziersäulen verwandt wird, die ,keine besonderen
Kondensatoren erforderlich machen; es können aber statt dessen auch beliebige andere
Rektifiziersäulen Verwendung finden, wobei die etwa nötigen Kondensatoren neben den
Säulen in erforderlicher Höhe in bekannter Weise anzubringen wären. Die beiden Rektifiziersäulen
B1 und B2 sind in ihrem unteren
Teil mit je einem Verdampfer SF1 und 5F2
— zweckmäßig zur mittelbaren Heizung durch gespannten Kesseldampf eingerichtet ■— versehen;
diese Verdampfer sind so angebracht, daß der aus den Rektifiziersäulen niederrinnende
Niederschlag (Lutter) über die Heizflächen des Verdampfers geführt wird, bevor
er durch die Rohre T1 bzw. r2 in die Destilliersäulen
zurückläuft. In den Flüssigkeitsleitungen Z1, z2 und zs befindet sich je ein mit
Gradeinteilung versehener Einstellhahn A1, H2
und A3. Endlich ist der Apparat mit den vier Kühlern K1, K2, K3 und .K4 versehen.
Das Rohbenzol wird nun in einem ununterbrochenen Strahl — gleichmäßig geregelt durch
Stellhahn A1 in Verbindung mit einem auf der Zeichnung nicht dargestellten Schwimmerregulator
— durch Rohr Z1 in den oberen Teil der Destilliersäule A1 eingeführt; durch die
hier in dem Heizkörper A V1 ununterbrochen aus dem Rohbenzol entwickelten Dämpfe wird
die nachströmende Flüssigkeit derart vorgereinigt, daß sie auf ihrem Wege nach unten
immer ärmer wird an leichtflüchtigen Bestandteilen, während die aufsteigenden Rohdämpfe
ihren Gehalt an schwerflüchtigen Bestandteilen an die Flüssigkeit abgeben und dafür sich aus
dieser mit leichterflüchtigen Bestandteilen anreichern. Auf diese Weise läßt sich in der
Destilliersäule die Vorreinigung so vollständig durchführen, daß die Flüssigkeit beim Austritt
aus dem unteren Teil der Säule ganz frei ist von (dem leichtestflüchtigen, hauptsächlich
aus Schwefelkohlenstoff bestehenden) »Vorlauf«, und von Reinbenzol nur noch geringe
Reste enthält, während die aus der Haube der Destilliersäule A1 durch Rohr ax austretenden
Dämpfe ganz frei sind von den schwerstflüchtigen Bestandteilen des Rohbenzols, näm-Hch
von dem über i6oq siedenden »Nachlauf« und dem Xylol und nur noch aus dem ganzen
Vorlauf, fast allem Reinbenzol und einer geringen Beimischung von Toluol bestehen.
Dieses Dampf gemisch tritt in den Untersatz der Rektifiziersäule B1 ein und durchströmt
diese von unten nach oben; im oberen Teil der Säule wird ein Teil der Dämpfe niedergeschlagen
und läuft als flüssiger Niederschlag (Lutter) wieder durch die Säule nach unten
zurück. Dadurch, daß das ununterbrochen nachströmende Dampfgemisch diesen ihm entgegenkommenden
Lutter ununterbrochen wieder durchkocht, findet eine kräftige Rektifikation
statt, derart, daß die schwererfmchti- ng
gen Bestandteile an den Lutter, die leichterflüchtigen in die Dämpfe übergehen. So werden
die oben aus der Säule S1 durch Rohr bx
austretenden Dämpfe nur noch aus Vorlauf und Reinbenzol bestehen, während der in der
Säule B1 unten ankommende Lutter nur noch aus allem in dem Dampfgemisch vorher ent-
halten gewesenen Tolulol mit einer Beimischung von Benzol besteht. Der Lutter wird nach
Durchströmung des Verdampfers B V1 durch Rohr V1 in die Destilliersäule A1 zur Wiederverarbeitung
(in gleicher Weise wie das dieser Destilliersäule A1 zugeführte Rohbenzol) zurückgeleitet,
während die oben aus der Haube von B1 austretenden, nur noch aus Vorlauf
und Reinbenzol bestehenden Dämpfe durch
ίο Rohr bx in eine zweite Rektifiziersäule C1 zur
Vornahme der Schlußreinigung übergeführt werden. In dieser zweiten Rektifiziersäule C1
wiederholt sich der Vorgang mit dem Unterschied, daß durch die Rektifikation der allergrößte
Teil des Reinbenzols als flüssiger Lutter, frei von jeder Vorlaufbeimischung, am unteren
Teil der Säule C1 durch Rohr O1 in den Kühler
K2 als fertiges, reines Enderzeugnis geleitet wird, während die aus der Säule C1
oben aus der Haube durch Rohr C1 in den Kühler K1 übertretenden Dämpfe nur noch
aus konzentriertem Vorlauf, gemischt mit ein wenig Reinbenzol, bestehen und so nach Verflüssigung
. und Abkühlung gewonnen werden.
Die anschließende Weiterverarbeitung des Vorlaufs erfolgt in derselben Weise ununterbrochen
und in einer unmittelbar mit dem in der Zeichnung dargestellten Apparat verbundenen
besonderen Vorrichtung.
Die aus der Destilliersäule A1 durch Rohr Z2
austretende vorgereinigte Flüssigkeit, die aus dem höchstsiedenden Nachlauf, dem Xylol,
dem Toluol und einer geringen Beimischung von Reinbenzol besteht, tritt zur Weiterverarbeitung
in den zweiten Teil des Apparates ein, welcher genau wie der erste Teil aus einer Destilliersäule A% und zwei Rektifiziersäulen
B2 und C2 besteht. Jener Nachlauf
tritt ununterbrochen und durch Stellhahn A2 geregelt in den oberen Teil der Destilliersäule
A2 ein und durchströmt diese von oben nach unten; durch die aus diesem ersten
Nachlauf in dem Heizkörper A V2 entwickelten Dämpfe findet in gleicher Weise, wie es
oben bei der Verarbeitung des Rohbenzols in der Destilliersäule A1 beschrieben wurde, eine
Vorreinigung des ersten Nacnlaufs statt: der unten aus der Säule A2 austretende »zweite
Nachlauf« besteht nur noch aus dem höchstsiedenden Nachlauf, ' ferner dem Xylol und
geringen Beimischungen von Reintoluol. Dieser zweite Nachlauf wird durch Rohr ^3 zum Kühler
Ki geführt.
Zwecks reiner, restloser Gewinnung der in diesem zweiten Nachlauf enthaltenen Bestandteile
kann dieser in einer weiteren Anlage, bestehend wieder aus zwei mit einer Destilliersäule
verbundenen Rektifiziersäulen, die auf der Zeichnung nicht dargestellt ist, in der
oben angegebenen Weise weiterverarbeitet werden. Der oben genannte Kühler Ki würde
also in diesem Falle fortfallen und statt dessen das Rohr Z3 mit dem nachfolgenden, der Ausscheidung
des Reinxylols dienenden und aus einer Destilliersäule und zwei Rektifiziersäulen
bestehenden Apparatteil verbunden werden.
Die aus der Haube der Destilliersäule A9,
durch Rohr a2 austretenden Dämpfe bestehen nur noch aus Reintoluol mit Beimischung
erstens von allem noch im ersten Nachlauf enthalten gewesenen Reinbenzol und zweitens
von etwas Xylol. - Dieses Dampfgemisch tritt in die Rektifiziersäule B2 ein, in welcher in
vorher beschriebener Weise durch Rektifikation eine Scheidung in der Weise stattfindet, daß
der Lutter, der nach Durchströmung des Verdampfers B V2 durch Rohr r2 zur Wiederverarbeitung
in die Destilliersäule A2 zurückgeleitet wird, vollkommen frei ist von Reinbenzol
und nur noch aus etwas Reintoluol und derri in dem Dampfgemisch enthalten gewesenen
Xylol besteht, während die aus der Haube der Rektifiziersäule B2 in die Rektifiziersäule
C2 übertretenden Dämpfe vollkommen frei sind von Xylol und ausschließlich
aus Reintoluol mit dem vorgenannten geringen Rest von Reinbenzol bestehen.
In der Rektifiziersäule C2 wird dann das für die Säule C1 beschriebene Verfahren wiederholt
und so der unten in dieser Säule ankommende Lutter als reines Enderzeugnis
(Reintoluol) durch Rohr d2 in den Kühler K3
abgeleitet, während aus der Haube der Säule C2 durch Rohr c2 ein »zweiter Vorlauf«, bestehend
aus allem in dem Dampfgemisch enthalten gewesenen Rest von Reinbenzol zusammen
mit etwas Reintoluol austritt; dieser zweite Vorlauf wird jedoch nicht als Zwischenerzeugnis
abgezogen, sondern dampfförmig zur Wiederverarbeitung in die erste Rektifiziersäule
B1 zurückgeschickt und hier in genau
derselben Weise nochmals durchrektifiziert wie das in diese Säule B1 durch Rohr U1 eintretende
Dampf gemisch.
Da nun, wie oben angedeutet, auch der erste Vorlauf und der zweite Nachlauf in gleicher
Weise nach demselben Verfahren in besonderen Apparatteilen weiterverarbeitet werden, und da
hierdurch je ein Zwischenlauf, enthaltend im einen Falle alles im ersten Vorlauf befindliche
Reinbenzol und im zweiten Fall alles im zweiten Nachlauf befindliche Reintoluol, ausgeschieden
und an diejenigen vorhergehenden Apparatstellen ununterbrochen zurückgeführt
wird, wo diese unreinen Zwischenerzeugnisse in gleicher Weise wie die betreffenden Rohgemische
wiederverarbeitet werden, ist es durch dieses neue Verfahren möglich, jeden einzelnen Bestandteil der Rohflüssigkeit restlos
als reines Enderzeugnis vollkommen frei von 12a
Beimischungen anderer Bestandteile in ununterbrochenem Betriebe zu gewinnen.
Neu ist bei dem vorliegenden Verfahren, soweit es im ersten Patentanspruch zur Da rstellung
gelangt, folgendes: ■ ■
1. Jeder einzelne aus der Rohflüssigkeit restlos auszuscheidende Reinbestandteil wird
für sich einer vollkommen durchgeführten Rektifikation unterworfen, derart, daß aus
ihm ein besonderer Nachlauf und ein besonderer Vorlauf ausgeschieden werden, wobei
ίο diese beiden aber nicht als Nebenerzeugnisse gewonnen, sondern an andere Stellen des
Apparates zur Weiterverarbeitung geleitet werden.
2. Neu ist diese Weiterverarbeitung der wie oben beschrieben gesondert ausgeschiedenen
Teile (Vorlauf und Nachlauf), welche zwischen benachbarten Reinbestandteilen entstehen, in
der Weise, daß der Vorlauf des einen Reinbestandteils zurückgeleitet wird zu dem vorhergehenden
Apparatteil und hier wie Nachlauf des nächstniedriger siedenden Bestandteils
behandelt wird, während der Nachlauf, der bei Gewinnung eines Reinbestandteils aus der
zugehörigen Destilliersäule abgeschieden wird, in den der Gewinnung des nächsten Reinbestandteils
dienenden Apparatteilen einer besonderen Vorlaufabscheidung unterworfen wird.
Zur Erläuterung des Patentanspruchs 2 sei folgendes ausgeführt : Wie aus der vorstehenden
Beschreibung hervorgeht, wird ununterbrochen aus den Rektifiziersäulen B der darin
gebildete Niederschlag zur Wiederverarbeitung in die Destilliersäulen A zurückgeführt; es zeigt
sich nun im Betriebe, besonders bei Verarbeitung von Flüssigkeiten mit geringer Verdampfungswärme,
wie'z.B. Benzol, der Übelstand, daß durch äußere Abkühlung in den
Rektifiziersäulen mehr Niederschlag gebildet wird, als zur Rektifikation erforderlich ist. Es
tritt so leicht der Fehler ein, daß es den Rektifiziersäulen an Wärme zur Erfüllung
ihrer Aufgabe mangelt, und daß es schwer fällt, die gereinigten Dämpfe bis zu ihrem
Austritt aus der Haube dampfförmig zu erhalten. Diesem Übelstande hilft das neue
Verfahren und die neue Einrichtung nach Patentanspruch 2 ab; der Lutter wird vor seinem
Rücktritt in die Destilliersäule durch einen besonderen — zweckmäßig, wie auf der Zeichnung
dargestellt, im unteren Teile der Rektifiziersäulen eingebauten — Verdampfer geleitet
und hier teilweise wieder in Dampf verwandelt, in der Weise, daß dieser aus dem
Lutter entwickelte Dampf in die Rektifiziersäule zurücktritt und nur der nach der Verdampfung
übrigbleibende flüssige Teil des Lutters in die Destilliersäule gelangt.
Die Verwendung von Heizkörpern zwecks Verdampfung von Flüssigkeiten in Destillier-
oder Rektifiziersäulen ist an und für sich bekannt. Neu ist aber dieses Verfahren der
Zwischenschaltung eines Verdampforganes in
den unteren Teil der Rektifiziersäule zu dem Zweck, einen Teil des Niederschlages wieder
dampfförmig in die Rektifiziersäule zurückzuschicken.
Der Austritt des Rückstandes der in einer Destilliersäule verarbeiteten Flüssigkeit erfolgt
bei den bekannten Apparaten dieser Art stets in der Weise, daß der Rückstand durch ein
mit der Säule kommunizierendes Übersteigrohr frei abläuft, dessen Höhe so gewählt ist, daß
sie dem während des Betriebes bestehenden Flüssigkeitsdruck entspricht. Bei einem auf
diese Weise eingerichteten Austritt des Rück-Standes wird letzterer ununterbrochen in derjenigen
Menge durch das Übersteigrohr ausfließen, welche entspricht der Menge des frischen
Zulaufs in die Destilliersäule, abzüglich des durch die Destilliersäule verdampften Teiles
dieses frischen Zulaufs. Unter der Voraussetzung, daß die Menge des frischen Zulaufs
und ferner die der Destilliersäule zugeführte Wärmemenge stets ununterbrochen gleichbleiben,
und daß auch der Betrieb der mit der Destilliersäule verbundenen Rektifiziersäule
keinerlei Schwankungen ausgesetzt ist, wird der durch ein solches Übersteigrohr austretende
Rückstand stets von gleicher Zusammensetzung sein; durch eine auf bekannte Weise einzurich- go
tende Regelung des ganzen Betriebes wäre also unter dieser Voraussetzung, daß äußere
Störungen ausgeschlossen sind, die ununterbrochene Gewinnung eines nur aus reinen
schwerflüchtigen Bestandteilen bestehenden Rückstandes in dieser Weise mittels der Einrichtung
eines einfachen Übersteigrohres möglich. Diese Voraussetzung, Betriebsstörungen stets fernzuhalten, ist aber unmöglich zu
erfüllen; selbst bei Anwendung der besten selbsttätig arbeitenden Flüssigkeits- und Druckregler
wird nicht verhindert werden können, daß durch Unachtsamkeit des Apparatführers
oder durch äußere Störungen zeitweilige ungewöhnliche Betriebsverhältnisse vorliegen. Während
nun beim Eintritt irgendwelcher derartiger Betriebsstörungen ohne Schwierigkeit der
Betrieb der ganzen Einrichtung eine Sofortige Berichtigung zu dem Zwecke zuläßt, zu verhindern,
daß das aus der Rektifiziersäule austretende Enderzeugnis sich verschlechtert, würde
bei Anwendung eines einfachen Übersteigrohres zur Abführung des schwererflüchtigen Rückstandes
eine Beeinflussung der Güte des letzteren durch eine solche Betriebsstörung nicht
zu vermeiden sein. Dieser Übelstand wird gemäß vorliegender Erfindung dadurch behoben,
daß die Regelung des Rückstandes jeder Destilliersäule mittels eines zweckmäßig mit
Gradeinteilung versehenen Stellhahnes bewirkt wird. Dieser Hahn wird im Betriebe so eingestellt,
daß er nur so viel. Nachlauf aus der
Destilliersäule austreten läßt, wie dem jeweili- j gen Betriebe entspricht. Das beanspruchte
Verfahren ermöglicht es, nicht nur die Menge, sondern auch die Reinheit des Nachlaufs
jeder Destilliersäule des Apparates genau zu regeln, und zwar sowohl bei regelmäßigem wie
auch bei unregelmäßigem Betriebe.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ίο i. Verfahren zur ununterbrochenen,fraktionierten Trennung von Flüssigkeitsgemischen, welche aus mehr als drei Bestandteilen von verschiedenen Siedepunkten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung mehrerer Destilliersäulen, von denen jede mit zwei Rektifiziersäulen verbunden ist, aus jedem in den einzelnen Destilliersäulen gebildeten Vorlauf in den beiden zugehörigen Rektifiziersäulen die Hauptmenge einer Fraktion unter Abscheidung eines weiteren, die flüchtigeren Bestandteile enthaltenden Vorlaufs als reines Endprodukt gewonnen wird, wobei ein kleiner Teil der betreffenden Fraktion zusammen mit dem die höher siedenden Bestandteile des Rohgemisches enthaltenden Nachlauf zur nächsten Destilliersäule zwecks Abtrennung des die nächst höhere Fraktion enthaltenden Vorlaufs geleitet wird, während der beim Rektifizieren einer Fraktion daraus abgeschiedene Rest zusammen mit einem Teil der nächstfolgenden Fraktion ununterbrochen aus der zweiten Rektifiziersäule eines Rektifiziersäulenpaares in die Rektifiziersäule der zuerst gewonnenen Fraktion zurückgeleitet und dort zusammen mit dem Rohgemisch, aus welchem diese erste Fraktion ausgeschieden werden soll, einer nochmaligen Rektifikation unterworfen wird.
- 2. Weiteres Kennzeichen des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß ein Teil des in einer Rektifiziersäule gebildeten Niederschlags (Lutters) nicht flüssig, sondern durch einen im unteren Teile der Rektifiziersäule eingebauten Verdampfer zunächst wieder in Dampf verwandelt und dann erst in die Rektifiziersäule zurückgeleitet wird.
- 3. Weiteres Kennzeichen des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß der gewünschte Reinheitsgrad des bei der Darstellung einer jeden Fraktion abgeschiedenen, flüssigen Nachlaufs in der Weise erzielt wird, daß ein in die Ableitung der Destilliersäulen eingebauter, zweckmäßig mit Gradeinteilung versehener Stellhahn weiter geschlossen wird, wenn der durch ihn abgezogene Nachlauf eine noch zu große Restmenge desjenigen leichterflüchtigen Bestandteiles enthält, der gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 vorschriftsmäßig nur in kleiner Menge in ihm enthalten sein darf.Hierzu Ί Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE190903302X | 1908-02-12 |
Publications (1)
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ID=32604021
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DENDAT242562D Active DE242562C (de) | 1908-02-12 |
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---|---|
DE (1) | DE242562C (de) |
GB (1) | GB190903302A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE744879C (de) * | 1937-08-06 | 1944-01-28 | Niederschlesische Bergbau A G | Verfahren zur Gewinnung von Reintoluol aus einer angereicherten Toluolfraktion |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112807730B (zh) * | 2020-12-28 | 2022-07-29 | 绵阳科大久创科技有限公司 | 多柱串联的负压精馏装置 |
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- DE DENDAT242562D patent/DE242562C/de active Active
-
1909
- 1909-02-10 GB GB190903302D patent/GB190903302A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE744879C (de) * | 1937-08-06 | 1944-01-28 | Niederschlesische Bergbau A G | Verfahren zur Gewinnung von Reintoluol aus einer angereicherten Toluolfraktion |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB190903302A (en) | 1910-03-10 |
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