DE366956C

DE366956C - Einrichtung zur Verhuetung des Schleuderns einzelner Achsen von Fahrzeugen mit dauernd in Reihe geschalteten Motoren

Info

Publication number: DE366956C
Application number: DEA30614D
Authority: DE
Original assignee: BROWN AG; BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BROWN AG; BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1918-06-02
Filing date: 1918-06-02
Publication date: 1923-01-13

Description

Einrichtung zur Verhütung des Schleuderns einzelner Achsen von Fahrzeugen mit dauernd in Reihe geschalteten Motoren. Bei Eisenbahnfahrzeugen, welche mit hochgespanntem Gleichstrom betrieben werden und mehrere von besonderen, elektrisch dauernd in Reihe geschalteten Motoren angetriebene Achsen besitzen, tritt beim _ Schleudern einer Achse für den betreffenden Motor die Gefahr einer Beschädigung durch Hochspannung auf, weil beispielsweise während der Anfahrperiode an den Klemmen eines solchen Motors eine Spannung auftreten kann, die j e nach der Zahl der in Reihe geschalteten Motoren ein Vielfaches- des normalerweise auf ihn entfallenden Bruchteiles der Gesamtspannung beträgt.
Um die Nachteile des Schleuderns einzelner Achsen bei Fahrzeugen zu verhindern, sind bereits verschiedene Einrichtungen bekannt geworden, die gewöhnlich selbsttätig eine Einschaltung von Widerstand oder Stromunterbrechung oder Schwächung des Motorfeldes der schleudernden Achse oder Rückstellung der Steuerung auf die niedrigste Geschwindigkeitsstufe vorsehen. Sie arbeiten teils mit Spannungsausgleichern, teils mit Differentialrelais, von denen jedes zwei Motoren zugeordnet ist oder von einer Triebachse und einer Laufachse durch von diesen angetriebene Geschwindigkeitsmeßapparate beeinflußt wird.
Die Erfindung betrifft eine andere Lösung der genannten Aufgabe und ermöglicht, die durch Schleudern von Triebachsen und dadurch entstehende Hochspannung an einzelnen, dauernd hintereinander geschalteten Motoren bedingte Gefahr mittels einfacher Mittel selbsttätig und auch bei Fahrzeugen ohne Laufachsen zu vermeiden. Die neue Einrichtung besteht im wesentlichen darin, daß jeder Triebachse eines Fahrzeuges ein Relais zugeordnet ist, das unter dem Einfluß der Spannung des Triebmotors oder einer von diesem angetriebenen Tachometerdynamo steht und beim Schleudern der Achse eine Schwächung des Motorfeldes der schleudernden Achse so weit bewirkt, daß das Drehmoment des Motors unter das zum Schleudern erforderliche sinkt.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Einrichtung gemäß der Erfindung dargestellt.
Nach Abb. i, welche sich auf eine Ausführung mit Hauptstrommotoren bezieht, werden Relais d durch kleine Tachometerdynamos c gespeist, die auf irgendeine Weise mit der entsprechenden Achse gekuppelt sind, beispielsweise mittels einer auf dem Radkranz laufenden Reibrolle. Die Relais d sind so eingestellt, daß sie nicht ansprechen, solange die Dynamos c mit normaler Drehzahl laufen, d. h. keine Achse schleudert. Sobald aber eine Achse schleudert, so gibt, wenn diese Tachometerdynamos c parallel geschaltet sind, die Dvnamo, welche schneller läuft und somit höhere Spannung erzeugt als die übrigen, einen Ausgleichsstrom ab, der sich auf die langsamer laufenden verteilt; das Relais d der schneller laufenden Achse spricht daher an und schaltet den Nebenschlußwiderstand e der Feldwicklung b des betreffenden Motors a ein. Dessen Feld wird also geschwächt und sein Drehmoment sinkt so lange, bis seine Drehzahl wieder auf den Wert derjenigen der übrigen Motoren gesunken ist. Die Tachometerdynamos können permanente, fremd-oder eigenerregte Feldmagnete haben. Die Relais d können polarisiert sein, so daß sie bei Rückstrom nicht ansprechen; dann müssen die Magnetwicklungen oder die Anker der Tachometerdynamos bei Fahrtrichtungswechsel umgeschaltet werden.
Die Schaltung nach Abb. 2 setzt polarisierte Differentialrelais f voraus, die von je zwei Tachometerdynamos c derart erregt werden, daß bei gleicher Drehzahl der Motoren keine Wirkung auftritt, bei Erhöhung einer Drehzahl aber das entsprechende Relais f anspricht, während die Nachbarrelais infolge ihrer Polarisierung in der Ruhestellung bleiben.
In Anlagen mit kleiner Fahrdrahtspannung kann man die Tachometerdynamos ganz weglassen und gemäß Abb.3 die Differentialrelais f statt an besondere Tachometerdynamos direkt an die Ankerspannung der Fahrmotoren a anschließen.
Die Einrichtung nach der Erfindung ist bei Motoren für Gleich- und Wechselstrom sowie bei solchen mit Hauptstrom- oder Nebenschlußcharakteristik anwendbar.

Claims

PATENT-ANsPRÜcIiE: r. Einrichtung zur Verhütung des Schleuderns einzelner Achsen von Fahrzeugen, bei denen mehrere Achsen von elektrisch dauernd in Reihe geschalteten Motoren angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Triebachse des Fahrzeuges ein Relais (d) zugeordnet ist, das unter dem Einfluß der Spannung des Triebmotors oder einer von diesem angetriebenen Tachometerdynamo (c) steht und beim Schleudern der Achse eine Schwächung des Motorfeldes der schleudernden Achse bewirkt. a. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Tachometerdynamos aller Triebachsen untereinander parallel geschaltet sind. 3. Einrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, da'ß die die Schwächung des Motorfeldes bewirkenden Relais (d) polarisiert sind und deshalb nur bei einer Stromrichtung ansprechen. .4. Einrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß j e zwei Triebmotoren oder Tachometerdynamos (c) auf ein polarisiert-es Differentialrelais (f) wirken.