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Abnehmbare Vorgabevorrichtung für Wertstempelapparate. Die Wertstempelapparate
für die Frankierung von Postsachen, .die Bewertung von Versicherungsgebühren; Steuerabzügen
u. dgl. sind gewöhnlich mit einem registrierenden Zählwerk versehen, welches nach
einer Anzahl vorausbestimmter Stempelungen selbsttätig den weiteren Gebrauch des
Stempelapparates ausschaltet. Von einem Beamten der betreffenden Behörde kann mittels
eines Schlüsels und- gegen die Entrichtung zier entsprechenden
Vergütung
der Gebrauch wieder erneuert werden, indem der Beamte das Zählwerk im Stempelapparat
und die Ausschaltung desselben einstellt. Hierbei ist das Hauptaugenmerk auf die
Kontrolle des Verbrauchers gelegt, um ihm die Möglichkeit eines Betruges zu nehmen;
doch bleibt diese für den Beamten seiner Behörde gegenüber offen. Wohl hat man bei
ähnlichen Apparaten die jeweilige Benutzung des Schlüssels zu registrieren gesucht,
hatte dabei aber noch längst nicht die Kontrolle über die Anzahl der freigegebenen
Stempelungen. Also fehlt eigentlich die Hauptkontrolle, denn der Betrug des einzelnen
Verbrauchers kann nicht so groß werden, als der mögliche Betrug eines Beamten, der
viele Stempelapparate bedient.
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Hier tritt nun die vorliegende Erfindung in Kraft, und zwar in der
Weise, daß die Einwirkung der Vorgabevorrichtung auf das Zählwerk im Vorgabeapparat
selbst registriert wird. Das heißt also, gibt der Besamte gegen ein Entgelt dem
Verbraucher 27 Stempelungen frei. so sind dem Beamten in der Vorgabevorrichtung
auch 27 Stempelungen registriert worden, wofür er später das entsprechende Entgelt
aufweisen muß. Der nächste Schritt ist, daß :er .bei mehreren Verkäufen die Summe
aller in der Vorgabevorrichtung registriert hat. Hierbei ist es gleichgültig, wie
groß die jeweilige Abgabe an den einzelnen Stempelapparaten ist, da die Summe für
die Behörde die Hauptsache ist. Die Vorgabevorrichtung kann dabei noch derartig
vervollkommt werden, daß sie sofort die Berechnung des Entgeltes für die Freigabe
einer gewissen Anzahl Abstempelungen anzeigt. Die konstruktiven Ausführungsmöglichkeiten
dieser Vorrichtung sind sehr groß, es ist dabei gleichgültig, ob die verschiedenen
Wertstempel einzeln oder zu mehreren verschiedenen in einem Gehäuse untergebracht
werden. Es können auch die für die verschiedenen Stempelwerte zu benutzenden Vorgabevorrichtungen
an einer gemeinschaftlichen Registrierkasse sitzen. Da das Zählwerk im Stempelapparat
nur der Vorgabevorrichtung zugängig sein darf, ist diese mit einem Schlüssel versehen,
welcher gleichzeitig mit der Verbindung der Kupplungen die Aufhebung der Sperrung
jenes Zählwerks ermöglicht.
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In nachfolgendem soll an Hand der Zeichnung die Vorgabevorrichtung
und deren Wirkung näher beschrieben werden. Abb. i zeigt in Oberansicht den Apparat
des Verbrauchers und Abb.2 den Schlüssel mit Zählwerk des Verkäufers. Abb. 3 stellt
beide Apparate zusammengekuppelt im Schnitt dar. Abb. 4 ist ein Schnitt B-B. .Abb.
5 .ist Schnitt A-A mit Zählrad des Verbraucherapparates.
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Der gezeichnete Verbraucherapparat besteht aus einem vollkommen geschlossenen
Gehäuse i, welches in der Mitte die Achse 2 und den Druckknopf 3' besitzt. Parallel
zu dieser Achse befinden sich die verschiedenen Stempel 4. in dem Halter 5 gelagert.
Diese können durch die Achse 2 abwechselnd über das Loch 6 gedreht werden. Auf der
Achse 2 sitzt der Arm 7, welcher durch den Knopf 3 nach unten gedrückt werden kann
und den je-
weiligen Stempel 4 durch das Loch 6 drückt, wie punktiert angedeutet.
Eine Farbrolle 8, welche von der Achse 2 und dem Druckstück 9 gesteuert wird, versieht
den Stempel, bevor derselbe nach unten gedrückt wird, mit Farbe, indem sie seitwärts
über die Aufschrift io läuft. Der Stempel 4 wird durch die Feder i i hochgehalten.
Der Halter 5 hat außen vor jedem Stempel eine gezahnte Zählscheibe 17" die drehbar
auf einem Armstück 13 sitzt und von der Klinke 14 bei jeder Abwärtsbewegung des
Stempels 4 um einen Zahn vorgeschoben wird. Die Klinke 14 wird von dem Arm 15
bewegt. Eine Gegenklinke 16 verhindert ein Zurückgehen des Rades 12.
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In dem Armstück 13 befindet sich nach Art der Sicherheitsschlösser
eine Verriegelung, welche jenes fest mit dem Halter 5 verbindet, indem die Stifte
17 und 18 in die Löcher i9 und 2o fassen, wobei die Klötze 21 und 22 zurückgehalten
werden. Durch die Stangen 23 und 24 des Schlüssels können die Klötze 21, 22 und
die Stifte 17 und 18 so zurückgedrängt werden, daß eine gerade Naht 25 entsteht
und das Armstück 13 durch die Stangen 23 und 24 gedreht werden kann, wobei mittels
der Arme 26 die beiden Klinken 14 und 16 aus dem Zählrad 12 gehoben werden. Jetzt
kann dieses durch den Schlüsselapparat zurückgedreht werden. Das Rad 12 ist mit
Zahlen versehen, .-welche vor das Fenster 28 kommen; wie aus der Zeichnung Abb.5
ersichtlich, sind hier ioo Abstempelungen angenommen. Ist die Zahl ioo erreicht,
so setzt sich die Nase 29 unter den Arm 7 und sperrt diesen. Das Zahlenrad 12 muß
jetzt durch den hiernach beschriebenen Schlüssel zurückgedreht werden. Kehrt man
die Zahlenfolge um, so würde man immer sehen können, wieviel Abstempelungen mit
dem Apparat noch möglich ,sind:, und derselbe würde bei 0 zum Stillstand .kommen;
kauft man dann wieder io neue Abstempelungen, so wird das Rad 12 auf die Zahl io
gedreht.
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Der Schlüsselapparat, welcher zum Aufziehen des Verbraucherapparates
dient, besteht in der Hauptsache, -wie in Abb. 3 gezeigt, aus einer Achse 30, welche
die .Stangen 23 und 24 (oder auch mehr) in sich aufnimmt. Sie kann durch den Knopf
31 gedreht werden, um mittels der .Stangen 23 und 24 auf das Armstück 13 zu wirken.
Die Stangen selbst
können mit einem Gewinde 32 versehen sein, so
daß man deren Länge beliebig verändern kann. Die jeweilige Veränderung kann durch
Zahlen bestimmt werden, die entsprechend der Nummer des Verbraucherapparates zu
wählen sind (siehe Abb. i und 2). Auf der Achse 30 sitzt lose das Rad 33,
welches mit einer passenden Zahnung 34 (A.bb. 5) das Zahlenrad i2 erfaßt und durch
das Rad 35 gedreht werden kann. Rad 35 sitzt mit dem kleinen Rad 36 und dem Sperrad
37, welches den Rückwärtsgang verhindert, fest auf einer Welle 38, welche sich von
Hand drehen läst. Das kleine Zahnrad 36 arbeitet auf ein gewöhnliches Zählwerk Z
mit beliebiger Zahlenreihe. Wird das Zahlenrad i2 um ioozurückgedreht, so ist die
Übersetzung in dem Schlüsselzähl-werk Z auch entsprechend. Dieser zweite Mechanismus
befindet sich auch in einem geschlossenen Gehäuse 39, welches vorn einen Hals 4o
hat, welcher in das Gebäuse i des Stempelapparates hineinpaßt, und zwar so, daß
nur eine Stellung möglich ist (siehe Abb. 4).
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Der Vorgang des Stempelns ist nun folgender: Das abzustempelnde Stück
41 wird unter das Loch 6 ,gebracht und mittels des Knopfes 3 der gewünschte Wert
eingestellt, wie in Abb. i mit 4o ausgedrückt ist. Ein Druck auf den Knopf 3 dreht
erst die Farbrolle 8 unter der Aufschrift io hindurch und drückt dann mittels des
Armes 7 den Stempel 4 durch das Loch 6 .auf das zu stempelnde Stück 41. Der Arm
15 des Stempels schiebt- hierbei mittels der Klinke 14 das Zahlenrad 12 um
einen Zähn vor. Durch die Federn i i und 42 wird der Apparat wieder ,in die alte
Lage zurückgebracht. Hat ein Stempel die vorgeschriebene begrenzte Anzahl von Abstempelungen
vollbracht, und ist das Zahlenrad 12 auf die letzte Stelle gedreht worden, so -setzt
sich die Nase 29 unter den Arm 7 und hält den Stempel 4 fest. Die anderen Stempel
werden nicht davon in Mitleidenschaft gezogen. Nun muß der Stempelapparat oder ein
Teil desselben neu aufgezogen werden und wird mit dem Schlüsselapparat zusammengebracht.
Die auf dem Stempelapparat befindliche Nummer gibt den Stangen 23 und 24 die richtige
Längeneinstellung (siehe Abb. i und 2) gegenüber dem Schloßt 17, 18, 19, 20, 21,
22 im Stempelapparat. Jetzt werden beide Apparate zusammengeschoben und durch den
Handriff 31 das Armstück 13 gedreht, so daß dieses die Klinken 14 und 16 des Zahnrades
12 auslöst. Mittels der Welle 38 wird darauf das Zählrad 12 zurückgedreht entsprechend
einer bestimmten Anzahl von Stempelungen, und diese Anzahl durch das Zählwerk Z
im Schlüsselapparat registriert.
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Durch den Schlüssel selbst ist es also möglich, eine beliebige Anzahl
von Stempelapparaten ,aufzuziehen und durch das Schlüsselzählwerk sämtliche Stempelungen
zu zählen. Für jeden Wert wird man am vorteilhaftesten einen Schlüssel verwenden.
So sind hier beispielsweise für die vier angegebenen Werte auch vier Schlüsselapparate
nötig. Ferner ist eine Sicherheitsvorrichtung anzubringen, die nur ein Drehen des
Schlüsselzählwerkes erlaubt, wenn dasselbe mit dem Verbraucherapparat gekuppelt
ist. Da beide Apparate auf diese Weise nur gemeinschaftlich arbeiten können, ist
eine Betrügerei fast ausgeschlossen; ein Diebstahl würde keine Bedeutung haben.
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