DE3638837C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bremssystem mit Antiblockiersteuerung
für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Ein solches Bremssystem ist bekannt (DE-OS 21 48 168).
Dieses bekannte Bremssystem weist sowohl für die Vorderräder
einen ersten und einen zweiten Bremskreis als auch
für die Hinterräder einen ersten oder einen zweiten
Bremskreis auf. Die beiden Bremskreise sowohl der Vorderräder
als auch der Hinterräder sind mechanisch mit dem
Bremspedal verbunden. Mittels der Antiblockiersteuerung
wird dann, wenn der ermittelte Schlupf eines der
Fahrzeugräder eine obere Grenze überschreitet, bei der
die Gefahr des Blockierens des Fahrzeugrades besteht, die
Summe der Bremskräfte der ersten und der zweiten Bremse
so weit verringert, daß der Schlupf innerhalb eines vorbestimmten
Bereiches liegt, der so gewählt ist, daß
einerseits eine unter den gegebenen Umständen möglichst
hohe Bremsverzögerung erzielt wird, andererseits jedoch
die Lenkbarkeit des Fahrzeuges gewährleistet bleibt.
Wenn die Gefahr des Blockierens eines Fahrzeugrades besteht,
werden bei dem bekannten Bremssystem für die Vorderräder
sowohl das Steuerventil des ersten Bremskreises
als auch ein entsprechendes Steuerventil des zweiten
Bremskreises angesteuert, was zur Folge hat, das zunächst
die Bremskräfte beider Bremsen sinken. Danach wird dann
das Steuerventil des zweiten Bremskreises alternierend
erregt und entregt, so daß sich für die Bremskraft der
zweiten Bremse abwechselnd ein Anwachsen und Abnehmen ergibt.
Auf diese Weise wird der Schlupf der Vorderräder im
optimalen Bereich gehalten und ein Blockieren der Fahrzeugräder
verhindert. Bei Blockiergefahr werden die beiden
Bremskreise der Hinterräder des bekannten Bremssystems
derart gesteuert, daß die gesamte Bremskraft an den
Hinterrädern allein durch die zweite Bremse bewirkt wird,
deren Bremskraft zur Einhaltung des optimalen Schlupfbereichs
variiert wird.
Je nach dem Reibungskoeffizienten des Fahrbahnbelages
können die Bremskräfte, bei denen der vorstehend beschriebene
Antiblockierbetrieb erforderlich ist und abläuft,
stark unterschiedliche Beträge aufweisen. Das bekannte
Bremssystem ist nicht in der Lage, dies in wünschenswerter
Weise zu berücksichtigen. Vielmehr kann es
unter gewissen Fahrbahnbedingungen zu einer groben und
wenig feinfühligen Steuerung der Bremskraft bei Blockiergefahr
kommen. Ferner wirken zwangsläufig die Schwankungen
der Bremskraft und somit des Flüssigkeitsdrucks beim
Antiblockierbetrieb zurück auf das Bremspedal, was für
die Bedienungsperson störend ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das
gattungsgemäße Bremssystem dahingehend weiterzubilden,
daß es einen optimalen Antiblockierbetrieb in einem verhältnismäßig
weiten Bereich von Reibungskoeffizienten der
Fahrbahnoberfläche ermöglicht, insbesondere im Antiblockierbetrieb
eine feinfühlige Steuerung der Bremskräfte
der ersten und zweiten Bremse liefert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Bremssystem
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem wird dann, wenn der
Schlupf die obere Grenze überschritten hat, die Summe der
Bremskräfte zunächst durch Verminderung des Flüssigkeitsdrucks
im Bremszylinder der ersten Bremse und somit der
Bremskraft der ersten Bremse auf einen solchen Wert verringert,
daß der dieser Bremskraft zugeordnete Schlupf
des Fahrzeugrades einen Wert gerade unterhalb des optimalen
Bereichs einnimmt. Im Anschluß daran wird dann die
Summe der Bremskräfte allein durch Steuerung der Bremskraft
der zweiten Bremse derart variiert, daß der optimale
Bereich des Schlupfes eingehalten wird.
Die vorstehend wiedergegebene Betriebsweise ermöglicht
es, den Regelbereich des zweiten Bremskreises, d. h. den
Bereich, innerhalb dessen die mittels des zweiten Bremskreises
erzeugte Bremskraft variiert werden kann, weitgehend
für die Variation der gesamten Bremskraft im Antiblockierbetrieb
zu nutzen, weil kein Anteil des Regelbereichs
verbraucht wird für die bei Blockiergefahr anfängliche
Verringerung der gesamten Bremskraft. Daß der Regelbereich
des zweiten Bremskreises weitgehend für die
Bremskraftvariation im Antiblockierbetrieb zur Verfügung
steht, ermöglicht die gewünschte feinfühlige Steuerung
der Drücke und Bremskräfte im Antiblockierbetrieb. Eine
solche feinfühlige Steuerung der Drücke und Bremskräfte
im Antiblockierbetrieb kann dann nicht erzielt werden,
wenn große Regelteilbereiche dazu benötigt werden, die
Bremskraft des zweiten Bremskreises an die von der Bedienungsperson
gesteuerten, unterschiedlich hohen Bremspedal-Betätigungskräfte
oder auch die stark unterschiedlichen
Reibungskoeffizienten des Fahrbahnbelages anzupassen,
wie dies bei dem gattungsgemäßen Bremssystem der
Fall ist.
Zweckmäßig unterstützt wird die beschriebene Arbeitsweise
dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem der
zweite Bremskreis mechanisch und hydraulisch nicht mit
dem Bremspedal verbunden ist. Solange eine solche mechanische
oder hydraulische Verbindung beider Bremskreise
mit dem Bremspedal besteht, ändern sich die Flüssigkeitsdrücke
in beiden Bremskreisen und somit die Bremskräfte
beider Bremsen bei einer Bremspedalbetätigung zwangsläufig
gleichsinnig, und zwar innerhalb des Regelbereichs
des zweiten Bremskreises. Die bei dem erfindungsgemäßen
Bremssystem vorgesehene mechanische und hydraulische Entkopplung
des zweiten Bremskreises vom Bremspedal erleichtert
in gewünschter Weise den Regelbereich des zweiten
Bremskreises im wesentlichen für die Bremskraft- bzw.
Druckvariation im Antiblockierbetrieb zur Verfügung zu
stellen. Darüber hinaus hat diese Maßnahme zur Folge, daß
die Druckschwankungen im Antiblockierbetrieb nicht bis
zum Bremspedal zurückwirken und daß somit das Pedalgefühl
für die Bedienungsperson angenehmer ist.
Durch die DE-OS 23 02 921 war ein Bremssystem mit Antiblockiersteuerung
und einem ersten sowie einem zweiten
Bremskreis bekannt, bei dem im Falle der Blockiergefahr
in beiden Bremskreisen gleichzeitig der Druck vermindert
und variiert wird. Der Antiblockierbetrieb wird somit
nicht eingeleitet durch eine anfängliche Verringerung der
gesamten Bremskraft durch Vermindern der Bremskraft der
ersten Bremse auf einen Wert, bei dem der Schlupf gerade
unterhalb des optimalen Bereiches liegt.
Bei der oberen Grenze des Schlupfes, bei deren Überschreitung
der Antiblockierbetrieb beginnt, kann es sich
um die obere Grenze des vorbestimmten optimalen Bereiches
handeln. Die obere Grenze, bei der der Antiblockierbetrieb
beginnt, kann jedoch auch innerhalb des vorbestimmten
optimalen Bereiches liegen. Im letztgenannten Fall
wird der Antiblockierbetrieb der zweiten Bremse selbst
dann eingeleitet, wenn der Schlupf des Fahrzeugrades innerhalb
des optimalen Bereiches liegt.
Es versteht sich, daß dann, wenn zu Beginn des Antiblockierbetriebes
der durch die erste Bremse bewirkte
Schlupf des Fahrzeugrades ohnehin gerade unterhalb des
optimalen Bereiches liegt, keine zusätzliche Verringerung
des Flüssigkeitsdrucks im Bremszylinder der ersten Bremse
erfolgt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet. Insbesondere kann die
zweite Bremse während derjenigen Zeiträume, während der
kein Antiblockierbetrieb aufgrund eines Überschreitens
der oberen Grenze des Schlupfes erforderlich ist, andere
Funktionen als die im Rahmen des Antiblockierbetriebes zu
erfüllenden ausführen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht, die ein Ausführungsbeispiel
eines Bremssystems
für ein Kraftfahrzeug wiedergibt,
Fig. 2, 3 und 4 Kurven, die in einem Speicher
des Bremssystems gemäß Fig. 1 gespeicherte Steuerkennlinien
wiedergeben,
Fig. 5 eine erläuternde graphische Darstellung, die
Bremsverzögerungen des Fahrzeugs veranschaulicht, die
von einer ersten und einer zweiten Bremse des Bremssystems
erzeugt werden, und
Fig. 6 eine Ansicht, die die Funktionsweise
des in Fig. 1 gezeigten Bremssystems erläutert.
Gemäß Fig. 1 stellen die mit den Bezugszeichen 10, 11
bezeichneten zwei Paar Kreise zwei Paar Scheibenrotoren
dar. Die zwei Scheibenrotoren 10 sind mit einem linken
bzw. einem rechten Vorderrad eines Vierrad-Kraftfahrzeugs
verbunden, während die zwei Scheibenrotoren 11 mit einem
linken bzw. rechten Hinterrad des Fahrzeugs verbunden
sind. Jeder der vorderen Scheibenrotoren 10 ist mit einem
Paar von Greifern 12, 13 ausgerüstet. In ähnlicher Weise
ist jeder der hinteren Scheibenrotoren 11 mit einem Paar
von Greifern 14, 15 ausgerüstet. Jeder der Greifer 12, 13,
14, 15 hat einen Bremszylinder 16, 17, 18 oder 19. Mit
einem auf jeden dieser Bremszylinder ausgeübten hydraulischen
Druck wird ein Paar von Bremsbelägen gegen die
gegenüberliegende Reibungsfläche des entsprechenden Scheibenrotors
10, 11 gedrückt, wodurch die Drehbewegungen der
Scheibenrotoren und folglich der entsprechenden Räder
gehemmt werden. Auf diese Weise wird eine Bremswirkung auf
das Fahrzeug ausgeübt. Bremsen mit dem Bremszylinder 16
werden
als erste Bremsen, und zwar genauer wegen ihrer Zuordnung
zu den Vorderrädern als
erste Vorderradbremsen 20 bezeichnet, während
Bremsen mit dem zweiten Bremszylinder 17 als zweite Bremsen bzw. genauer als zweite Vorderradbremsen
21 bezeichnet werden. In ähnlicher Weise werden Bremsen
mit dem ersten Bremszylinder 18 als erste Bremsen bzw. genauer als erste Hinterradbremsen 22
bezeichnet, während Bremsen mit dem zweiten Bremszylinder 19 als
zweite Bremsen bzw. genauer als zweite Hinterradbremsen 23 bezeichnet werden.
Den Bremszylindern 16, 18 der ersten Vorderrad- und Hinterradbremsen
20, 22 wird eine unter Druck stehende Flüssigkeit
ausgehend von einem Hauptzylinder 24 zugeführt.
Ein bedienergesteuertes
Bremspedal 25 ist über einen Kraft- bzw. Bremskraftverstärker
26 mit dem Hauptzylinder 24 verbunden. Eine vom
Fahrzeugführer auf das Bremspedal 25 ausgeübte Betätigungskraft
wird vom Bremskraftverstärker 26
verstärkt, und die verstärkte Kraft wird auf den Hauptzylinder
24 übertragen. Als Ergebnis wird ein gleich hoher
Flüssigkeitsdruck in zwei voneinander unabhängigen
Druckkammern des Hauptzylinders 24 erzeugt. Die unter
Druck gesetzten Flüssigkeiten in den beiden Druckkammern
werden den Bremszylindern 16 der ersten Vorderradbremsen
20 bzw. den Bremszylindern 18 der ersten Hinterradbremsen
22 über entsprechende Leitungen 27, 28 und über entsprechende
solenoidbetriebene erste Steuerventile 30, 32 zugeführt.
Normalerweise stehen die solenoidbetriebenen Steuerventile
30, 32 in ihrer ersten in Fig. 1 gezeigten Stellung, bei
der der Hauptzylinder 24 in Verbindung mit den Bremszylindern
16, 18 gehalten wird. Mit einem gesteuerten Betrag
eines über Solenoide 34, 36 fließenden elektrischen Stroms
werden die Steuerventile 30, 32 in ihre zweite Stellung
zur Verbindung der Bremszylinder 16, 18 mit einem Reservoir
38 gebracht. Demzufolge ermöglichen es die Steuerventile
30, 32 in der zweiten Stellung der unter Druck stehenden
Bremsflüssigkeit in den Bremszylindern 16, 18 in
das Reservoir 38 abzufließen, und zwar mit einem Durchfluß, der
durch den Betrag der über die entsprechenden Solenoide 34,
36 fließenden elektrischen Ströme bestimmt ist. Die
Bremszylinder 16, 18 der ersten Vorderrad- und Hinterradbremsen
20, 22 sind so ausgelegt, daß sie eine Bremskraft bzw.
-wirkung erzielen, die kleiner als eine optimale oder erwünschte
Bremswirkung ist, die entsprechend der spezifischen
auf das Bremspedal 25 ausgeübten Betätigungs- oder
Druckkraft vorbestimmt ist. Die ersten Vorderrad- und
Hinterradbremsen 20, 22, der Hauptzylinder 24, das Bremspedal
25, die Leitungen 27, 28 die solenoidbetriebenen
Steuerventile 30, 32, und der Reservoir 38 bilden
gemeinsam einen ersten Bremskreis
des beschriebenen Bremssystems.
Andererseits wird den Bremszylindern 17, 19 der zweiten
Vorderrad- und Hinterradbremsen 21, 23 eine unter Druck
gesetzte Flüssigkeit zugeführt, die von einer hydraulischen
Druckquelle geliefert wird, die eine hydraulische
Pumpe 50, ein Sicherheitsventil 52, ein Absperrventil 54
und einen Speicher bzw. Druckspeicher 56 aufweist. Der
Flüssigkeitsstrom zu und von den Bremszylindern 17, 19 wird von einem
Paar solenoidbetriebener Steuerventile 58, 59 bzw. einem
Paar solenoidbetriebener Steuerventile 60, 61 gesteuert.
Diese Steuerventile 58, 59, 60 und 61 stehen normalerweise
in ihrer ersten Stellung gemäß Fig. 1, in der die Bremszylinder
17, 19 von der hydraulischen Druckquelle getrennt
sind, und werden in Verbindung mit einem Reservoir 62
gehalten. Mit gesteuerten Beträgen eines über entsprechende
Solenoide 64, 65, 66, 67 fließenden elektrischen
Stromes werden die Steuerventile 58 bis 61 in deren zweite
Stellung gebracht, in der die Bremszylinder 17, 19 von dem
Reservoir 62 getrennt sind, und in Verbindung mit der
Druckquelle gehalten, so daß die Flüssigkeitsdrucke in den
Bremszylindern 17, 19 erhöht werden. Die Geschwindigkeit der Änderung des
Flüssigkeitsdruckes kann durch Abstimmung des Betrags des
durch die Solenoide 64, 66 fließenden elektrischen Stromes
geändert werden. Die zweiten Vorderrad- und Hinterradbremsen
21, 23 mit den Bremszylindern 17, 19, der hydraulischen
Pumpe 50, dem Speicher 56 und den solenoidbetriebenen
Steuerventilen 58 bis 61 bilden gemeinsam
einen zweiten Bremskreis des beschriebenen
Bremssystems.
Die Zufuhr eines elektrischen Stromes zu den Solenoiden
34, 36, 64, 65, 66 und 67 wird von einer Antiblockiersteuerung 70
gesteuert, die im folgenden kurz als Steuerung 70 bezeichnet wird
und die in der Hauptsache von einem Rechner 68
gebildet wird. An die Steuerung 70 ist ein Drucksensor 72
angeschlossen, der auf einem Pedalaufsatz des Bremspedals
25 angeordnet ist. Dieser Drucksensor 72 dient als Detektorvorrichtung
zum Erfassen einer auf das
Bremspedal 25 ausgeübten Betätigungskraft.
Mit der Steuerung 70 ist auch ein Fahrzeugbremssensor
74 verbunden, der zur Erzeugung eines elektrischen
Signals ausgebildet ist, das eine Bremsverzögerung
des Fahrzeuges anzeigt. Der Bremssensor 74
dient als Detektorvorrichtung zum Erfassen einer tatsächlichen,
von dem Bremssystem auf das Fahrzeug ausgeübten
Bremswirkung.
Ebenfalls an die Steuerung 70 angeschlossen sind: Ein
Vorderradbelastungssensor 76, der eine auf die Vorderräder
wirkende Belastung erfaßt, ein Hinterradbelastungssensor
78, der eine auf die Hinterräder ausgeübte Belastung erfaßt,
ein Vorderradbremskraftsensor 80, der eine von den
Vorderrädern erzeugte Bremskraft erfaßt und ein Hinterradbremskraftsensor
82, der eine von den Hinterrädern erzeugte
Bremskraft erfaßt. Die Vorderrad- und Hinterradbelastungssensoren
76, 78 können z. B. aus
Sensoren bestehen, die eine relative Verschiebung zwischen
der entsprechenden Achse und dem Körper des Fahrzeuges
erfassen, die infolge einer Änderung im Ausmaß einer elastischen
Verformung von Aufhängungsfedern eintritt, die
von sich ändernden auf die Paare von Vorder- und Hinterrädern
einwirkenden Belastungen abhängt. Als Vorder- und
Hinterradbremskraftsensoren 80, 82 können Dehnungsmeßgeräte
bzw. Dehnungsmeßstreifen verwendet werden, die so
angeordnet sind, daß sie die auf die Arme, die die Greifer
12, 13 und 14, 15 tragen, bei Bremsbetätigung ausgeübten
Kräfte erfassen.
Der Rechner 68 der Steuerung 70 beinhaltet einen Speicher
84, der zum Speichern der Daten verschiedener Steuerkennlinien,
wie Sie durch die ausgezogenen Linien in den
Fig. 2 bis 4 gezeigt sind, ausgelegt ist. Die in Fig. 2 gezeigten
Linien A, B und C bezeichnen Steuerkennlinien der Bremswirkung,
die verschiedene Beziehungen zwischen der auf das
Bremspedal 25 ausgeübten Betätigungskraft und der erwünschten
Bremsverzögerung des Fahrzeuges darstellen, d. h. einer
erwünschten auf das Fahrzeug auszuübenden Bremswirkung.
Linie A bezeichnet eine üblicherweise verwendete Kennlinie
einer Bremswirkung, bei der die Bremsverzögerung oder die Bremswirkung
proportional zu der auf das Bremspedal 25 ausgeübten
Betätigungskraft anwächst. Linie B zeigt die Kennlinie
einer Bremswirkung, bei der die
Bremsverzögerung mit der auf das Bremspedal 25 einwirkenden Betätigungskraft
überproportional anwächst. Diese Kennlinie gibt dem Fahrzeugführer
ein "sportliches" Bremsgefühl. Linie C stellt eine
Kennlinie dar, bei der die Bremsverzögerung
mit einem Ansteigen der Betätigungskraft des Bremspedals
25 unterproportional anwächst. Diese Kennlinie erzeugt eine "sanfte" Bremswirkung,
die eine angenehme Fahrzeugbremsung gestattet.
Der Fahrzeugführer kann eine erwünschte der drei Kennlinien A,
B und C mit einer bedienergesteuerten Kennlinienauswahlvorrichtung
in Form einer Wählvorrichtung 86 auswählen, die
mit der Steuerung 70 verbunden ist.
Die Kurve in Fig. 3 zeigt eine Zeitsteuerkennlinie, die eine
Beziehung zwischen einem Zeitraum vom Beginn einer Bremsung
des Fahrzeugs und der gewünschten Bremsverzögerung des
Fahrzeuges angibt. Im allgemeinen
ändert sich die Bremsverzögerung des Fahrzeuugs bei jeder
Bremsbetätigung als Funktion der Zeit, wie durch die
Zweipunkt-Strich-Linie oder gestrichelte Linie in Fig. 3
angezeigt, infolge einer Änderung des Reibungskoeffizienten
der Bremsbeläge oder anderer sich ändernder Parameter,
selbst wenn die Betätigungskraft auf das Bremspedal
25 konstant gehalten wird. Der Speicher 84 der Steuermuster
speichert die Beziehung dagegen wie mit der ausgezogenen
Linie in der Figur angezeigt. Es ist natürlich
möglich, andere Bremsverzögerung-Zeit-Beziehungen zu verwenden, wobei
die Bremsverzögerung sich als Funktion der Zeit ändert, so daß
sich eine erwünschte Bremswirkung ergibt.
Der Speicher 84 speichert außerdem mehrere
Steuerkennlinien der Bremskraftverteilung, wie mit den
ausgezogenen Linien in Fig. 4 beispielhaft gezeigt. Jede
Steuerkennlinie stellt eine erwünschte Beziehung zwischen der
Summe der auf die Vorderräder wirkenden Bremskräfte
und der Summe der auf die Hinterräder wirkenden Bremskräfte
dar. Die vorgesehenen Steuerkennlinien entsprechen
verschiedenen Belastungsverhältnissen des Fahrzeuges. Das
Steuern des Verhältnisses von Bremskräften der Vorderräder
zu den Hinterrädern gemäß einer gewählten Steuerkennlinie
vermag eine Verminderung der Spurtreue des Fahrzeuges
infolge eines Blockierens der Vorderräder vor demjenigen
der Hinterräder oder umgekehrt zu verhindern. Herkömmlich
wird z. B. ein Dosierventil mit oder ohne Belastungssensor
zur Kontrolle der Flüssigkeitsdrücke in den Hinterradbremsen
verwendet, um eine Verteilung der Bremskräfte zwischen den Vorderrädern
und den Hinterrädern gemäß der in Fig. 4 gezeigten Zweipunkt-Strich-Kennlinie
zu erreichen. Die von einer Bremse erzeugte
Bremskraft ist jedoch durch den Reibungskoeffizienten
der Reibbeläge sowie durch die Druckhöhe der Flüssigkeit
in der Bremse bestimmt. Es ist unvermeidbar, daß der
Reibungskoeffizient der Reibbeläge sich über einen beträchtlich
weiten Bereich ändert. Dementsprechend war es
schwierig, eine ideale Verteilung der Bremskräfte zwischen
den Vorder- und Hinterrädern vorzusehen. Darüber hinaus ist
die Verwendung eines Dosierventils mit einem Belastungssensor
mit einer sehr großen Schwierigkeit bei der Einstellung
des Belastungssensors während des Einbaus im
Fahrzeug verbunden. Gemäß dem hier beschriebenen Bremssystem
ist die Steuerung 70 zur Erfassung der Belastung
des Fahrzeuges aufgrund der von den
Belastungssensoren 76, 78 erzeugten Signale und zur Auswahl
der Verteilungs-Kennlinie ausgelegt, die zu der erfaßten
Belastung des Fahrzeuges paßt. Die Flüssigkeitsdrücke
in den Bremszylindern 17, 19 der zweiten
Vorderrad- und Hinterradbremsen 21, 23 werden gemäß der
gewählten Verteilungs-Kennlinie gesteuert, so daß die auf die
Vorderräder ausgeübten Bremskräfte in einem passenden
Verhältnis zu den auf die Hinterräder ausgeübten Bremskräften
geändert werden.
Wie aus der vorausgehenden Beschreibung verständlich,
dient die Steuerung 70 mit dem Speicher 84 für die Steuerkennlinien
zum Steuern der
solenoidbetriebenen Steuerventile 58, 59, 60 und 61 des
zweiten Bremskreises mit den zweiten Bremsen 21 und 23. Dieser zur
Steuerung der zweiten Bremsen dienende Teil der Steuerung 70 wird hier als
zweiter Steuerteil bezeichnet,
während der zur Steuerung der Steuerventile 30 und 32 und somit
der ersten Bremsen dienende Teil der Steuerung 70 hier als erster
Steuerteil bezeichnet wird.
Das Fahrzeug ist mit zwei Geschwindigkeitssensoren
90 für die Vorderräder und zwei Hinterradgeschwindigkeitssensoren
92 für die Hinterräder ausgestattet. Diese
Geschwindigkeitssensoren 90, 92 erfassen die Drehgeschwindigkeiten
der entsprechenden Räder. Jeder Geschwindigkeitssensor
90, 92 hat ein sich mit dem entsprechenden Rad
drehendes Zahnrad 94 bzw. 96 und einen nahe dem Zahnrad
94, 96 angeordneten Detektorkopf 98 oder 100 zum Erfassen
des Durchgangs der Zähne während der Drehung des
Zahnrades. Von den Geschwindigkeitssensoren 90, 92 erzeugte
Vorder- und Hinterrad-Geschwindigkeitssignale werden der
Steuerung 70 zugeführt.
Wie in Fig. 6 veranschaulicht, verwendet der Rechner 68
während des Antiblockierbetriebs des Bremssystems
dasjenige der beiden Vorderrad-Geschwindigkeitssignale
der Geschwindigkeitssensoren 90, das die höhere Drehgeschwindigkeit
der beiden Vorderräder wiedergibt, und dasjenige
der beiden Hinterrad-Geschwindigkeitssignale der Geschwindigkeitssensoren
92, das die niedrigere Drehgeschwindigkeit
der beiden Hinterräder wiedergibt. In Fig. 6 stellen die
dünn durchgezogenen Linien die höhere Drehgeschwindigkeit
eines der Vorderräder und die gestrichelten Linien die
niedrigere Drehgeschwindigkeit eines der Hinterräder dar.
Diese beiden Geschwindigkeiten werden als die Geschwindigkeiten
des Vorder- bzw. Hinterrades betrachtet. Eine dicke
ausgezogene Linie gibt die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
wieder (ausgedrückt als Drehgeschwindigkeit der
Räder), die vom Rechner 68 beispielsweise aufgrund der Annahme
geschätzt wird, daß eine
der Drehgeschwindigkeiten der Vorder- und Hinterräder, die
höher als die andere ist, die Fahrgeschwindigkeit des
Fahrzeuges darstellt und die Bremsverzögerung des Fahrzeuges
nicht 1,15 g überschreiten kann. Der
Rechner 68 berechnet eine Abweichung der Geschwindigkeit
jedes Rades von der geschätzten Fahrgeschwindigkeit des
Fahrzeugs
und somit den Schlupf jedes Fahrzeugrades. Insoweit erfüllt der
Rechner 68 die Funktion einer Ermittlungsvorrichtung zur Ermittlung
des Schlupfes.
Es wird der Antiblockiersteuerbetrieb des Bremssystems
mittels der solenoidbetriebenen Steuerventile 30, 32, 58,
59, 60 und 61 ausgelöst, wenn der Schlupf
eine vorbestimmte Grenze überschreitet. Auf
diese Weise erfüllt die Steuerung 70, deren Hauptteil vom
Rechner 68 gebildet wird, ihre Funktion als Antiblockiersteuerung zur
Steuerung der Steuerventile 30, 32, 58 bis 61, zum Ausüben
des Antiblockierbetriebs, der genauer beschrieben
wird.
Die Arbeitsweise des vorliegenden Bremssystems wird im folgenden ausführlicher beschrieben.
Wenn ein Zündschalter des Fahrzeugs eingeschaltet wird,
wird eine Spannung an die Steuerung 70 angelegt, und der
Rechner 68 wird automatisch in Gang gesetzt. Im einzelnen
werden verschiedene Zähler, Kennungen, Speicher usw. gesetzt,
rückgesetzt oder in ihre Ausgangsstellung gebracht.
Zum Beispiel wird die Steuerkennlinie
A in Fig. 4 zu Beginn gesetzt.
Falls nötig, kann der Fahrzeugführer die anfänglich
gesetzte Steuerkennlinie A durch die Steuerkennlinie B
oder C durch Betätigen der Wählvorrichtung 86 ersetzen,
nachdem die Initialisierung des Rechners 68 beendet ist.
Zur Veranschaulichung wird die Betriebsweise des Bremssystems
unter der Annahme beschrieben, daß die Kennlinie
B der Bremsverzögerung vom Fahrzeugführer gewählt worden ist.
Wenn das Ausgangssignal des Bremssensors 74 des Fahrzeugs
im wesentlichen kein Abbremsen oder Beschleunigen
des Fahrzeuges anzeigt, bestimmt der Rechner 68 den Belastungszustand
des Fahrzeuges aufgrund der von den
Vorder- und Hinterradbelastungssensoren 76, 78 empfangenen
Ausgangssignale. In Abhängigkeit von dem bestimmten Belastungszustand
wählt der Rechner 68 die passende
Kennlinie der Bremskraftverteilung, wie in Fig. 4 gezeigt.
Die vorstehenden Schritte werden wiederholt, während das
Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit fährt. Wenn eine
Verzögerung oder Beschleunigung des Fahrzeuges festgestellt
wird, die eine vorbestimmte Grenze überschreitet,
werden die vorstehenden Arbeitsschritte unterbrochen.
Wenn das Bremspedal 25 während der Fahrt des Fahrzeuges
niedergedrückt wird, wird der der Betätigungskraft des
Pedals 25 entsprechende Flüssigkeitsdruck in dem Hauptzylinder
24 erzeugt. Da die solenoidbetriebenen Steuerventile
30, 32 normalerweise in der ersten Stellung zur
Verbindung des Hauptzylinders 24 mit den Bremszylindern
16, 18 stehen, wird der Druck des Hauptzylinders 24 auf
die Bremszylinder 16, 18 übertragen, wobei die ersten
Vorderradbremsen 20 und die ersten Hinterradbremsen 22
betätigt werden. In der Zwischenzeit empfängt der Rechner
ein Signal von dem Drucksensor 72, das die auf das Bremspedal
25 wirkende Betätigungskraft anzeigt. Aufgrund des
Signals vom Drucksensor 72 und der Steuerkennlinie B
gemäß Fig. 2 bestimmt der Rechner 68 eine
erwünschte Bremsverzögerung des Fahrzeuges, d. h. eine erwünschte
Bremswirkung. Daraufhin berechnet der Rechner 68 die
tatsächliche Bremsverzögerung des Fahrzeuges aufgrund des Ausgangssignals
des Bremssensors 74 des Fahrzeuges. Der
Rechner 68 berechnet die Differenz zwischen den erwünschten
und tatsächlichen Bremsverzögerungen, d. h. das Ausmaß
der Abweichung des tatsächlichen Abbremsens in bezug auf
die gewünschte Bremsverzögerung.
In dem Falle, daß die tatsächliche Bremsverzögerung durch Betätigung
der ersten Bremsen 20, 22 z. B. infolge von Rost
auf den Scheibenrotoren 10 und/oder 11 höher als die
erwünschte Bremsverzögerung ist, gibt der Rechner 58 an die
solenoidbetriebenen Steuerventile 30, 32 des ersten Bremskreises
einen Befehl derart, daß die mit den ersten Bremsen
20, 22 erreichte Bremsverzögerung auf die erwünschte Bremsverzögerung
verringert wird.
Ferner berechnet der Rechner 68 aufgrund der Ausgangssignale
der Vorder- und Hinterradbremskraftsensoren 80, 82
tatsächliche auf die Vorder- und Hinterräder wirkende
Bremskräfte. Die von den ersten Vorderradbremsen 20 und
Hinterradbremsen 22 erzeugten Bremskräfte werden gemäß
der gewählten Steuerkennlinie der Bremskraftverteilung gemäß
Fig. 4 bestimmt. Es ist jedoch unvermeidlich, daß die
tatsächliche Verteilung zwischen den vorderen und hinteren
Bremskräften mehr oder weniger von der durch die Steuerkennlinie
dargestellten idealen Verteilung abweicht. Angesichts
dieses Verhaltens berechnet der Rechner 68 die auf
die zweiten Vorderradbremsen 21 und die zweiten Hinterradbremsen
23 anzulegenden Flüssigkeitsdrücke aufgrund des errechneten
Fehlbetrags der tatsächlichen
Verzögerung und der Abweichung der Bremskraftverteilung
zwischen den Vorder- und Hinterrädern von der gewählten Steuerkennlinie gemäß Fig. 4. Aufgrund
der berechneten Flüssigkeitsdrücke ermittelt der Rechner
68 die Strombeträge für die Solenoide 64, 66 und die
Solenoide 65, 67. Mit den bestimmten, durch diese Solenoide
fließenden elektrischen Ströme werden die zweiten
Bremsen 21, 23 betrieben, um die Bremskräfte auf die
Vorder- und Hinterräder in erforderlichem Ausmaß zu verstärken.
Im nächsten Steuerzyklus werden die tatsächliche Bremsverzögerung
des Fahrzeuges und die tatsächlichen Bremskräfte auf
die Räder wieder von dem Bremssensor 74 des Fahrzeuges
und den Bremskraftsensoren 80, 82 des Vorder- und Hinterrades
erfaßt, und der vorstehend aufgezeigte Steuerzyklus
wird wiederholt, so daß die tatsächliche Bremsverzögerung des
Fahrzeuges im wesentlichen in Übereinstimmung mit der
erwünschten Bremsverzögerung gesteuert wird, während die Verteilung
der vorderen und hinteren Bremskräfte auf einem
optimalen Wert gehalten wird, der der vorliegenden Belastung
des Fahrzeuges entspricht. Die Zufuhr
des elektrischen Stromes zu den Solenoiden 65, 67 wird zur
Verminderung der Flüssigkeitsdrücke in den Bremszylindern
17, 19 natürlich unterbrochen, wenn die von den zweiten
Bremsen 21, 23 erzeugten Bremskräfte die erwünschten Werte
überschritten haben. In diesem Fall kann die Zufuhr elektrischen
Stromes zu den Solenoiden 64, 66 ebenfalls unterbrochen
werden, wenn erwünscht.
Aus den vorstehenden Erläuterungen ist es verständlich,
daß die zweiten Bremsen 21, 23 so betrieben werden, daß
sie eine Bremswirkung (Beitrag zur Bremsverzögerung) erzeugen,
die gleich einer Differenz (D-E) zwischen einer durch
die ersten Bremsen 20, 22 erreichten Bremsverzögerung D und der
erwünschten Bremsverzögerung E ist, wie in Fig. 5 gezeigt. Aus
diesem Grunde können die solenoidbetriebenen Steuerventile
58 bis 61 der zweiten Bremsen 21, 23 und der zweite Steuerteil der Steuerung 70
ihre Arbeit erfüllen,
wenn diese Teile in der Lage sind, einen verhältnismäßig
kleinen Anteil der erwünschten Bremsverzögerung zu
bewirken, der durch einen schraffierten Bereich in
Fig. 5 gekennzeichnet ist. Die vorstehende Steuerung der
zweiten Bremsen 21, 23 wird als "Steuerfunktion für die zweite
Bremse" bezeichnet.
Der Rechner 68 wiederholt die Berechnung der den
Schlupf anzeigenden Differenz zwischen der
tatsächlichen Drehgeschwindigkeit jedes Vorder- und Hinterrades
und der geschätzten Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges
aufgrund der Geschwindigkeitssignale von der Geschwindigkeitssensoren
90, 92, selbst wenn der Rechner 68
gerade die vorstehend beschriebene Steuerfunktion der
zweiten Bremse ausübt. Wenn der berechnete Schlupf eine
vorbestimmte obere Grenze ΔV überschreitet, wie in Fig. 6 angegeben,
unterbricht der Rechner 68 die Steuerfunktion der
zweiten Bremse und beginnt einen Antiblockierbetrieb.
Genauer ausgedrückt, erzeugt der Rechner 68
Druckverminderungsbefehle zur Verringerung der Flüssigkeitsdrücke
in den Bremszylindern 17 und/oder 19 der zweiten
Bremsen 21, 23 mittels der solenoidbetriebenen Steuerventile
58, 59 und/oder 60, 61 zur Verringerung der Bremskräfte
der zweiten Bremsen 21 und/oder 23. Der Rechner 68
erzeugt Druckerhöhungsbefehle, wenn die Differenz zwischen
den Drehgeschwindigkeiten der Vorder- und/oder Hinterräder
und der geschätzten Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges
sich auf einen Wert unter dem vorbestimmten Wert ΔV als
Ergebnis der Abnahme der Flüssigkeitsdrücke in den Bremszylindern
17 und/oder 19 verringert hat. Folglich vergrößern
sich die Bremsdrücke in diesen Bremszylindern 17
und/oder 19. Diese druckvermindernde und -vergrößernde
Steuerung der zweiten Bremsen 21 und/oder 23 wird wiederholt,
so daß der Schlupf der Vorder-
und/oder Hinterräder innerhalb eines vorbestimmten optimalen
Bereichs gehalten wird, der eine zufriedenstellende
Fahrstabilität und Bremswirkung des Fahrzeuges ermöglicht.
Falls der Reibungskoeffizient der Straßendecke verhältnismäßig
niedrig ist, ist es möglich, daß die alleinige
Verringerung der Bremskräfte der zweiten Vorderradbremsen
21 und/oder zweiten Hinterradbremsen 23 es nicht ermöglicht,
den Schlupf der Räder auf einen Wert
innerhalb des optimalen Bereiches zu verringern. Weiterhin
kann der Schlupf der Vorder- und/oder Hinterräder
übermäßig hoch werden, bevor die zweiten Bremsen
21, 23 betätigt werden, wenn der Reibungskoeffizient der
Straßendecke sehr niedrig ist. In solchen Fällen betätigt
der Rechner 68 zunächst die solenoidbetriebenen Steuerventile
30, 32 der ersten Bremsen 30 und/oder 32, um den
Schlupf der Vorder- und/oder Hinterräder auf
eine Größe zu verringern, die etwas unterhalb der unteren
Grenze des optimalen Bereiches liegt. Dann gibt der Rechner
68 an die Steuerventile 58, 59 und/oder 60, 61 den Befehl, die
Flüssigkeitsdrücke in den Bremszylindern 17 und/oder 19
der zweiten Bremsen 21 und/oder 23 so zu steuern, daß der
Schlupf der entsprechenden Räder innerhalb des
optimalen Bereiches gehalten wird. Auf diese Art wird
der Antiblockiersteuerbetrieb des Bremssystems bei dem hier
veranschaulichten Ausführungsbeispiel bewirkt.
In jedem Fall wird die Antiblockierfunktion des Bremssystems
hauptsächlich durch Steuern oder Ändern der Flüssigkeitsdrücke
in den Bremszylindern 17, 19 der zweiten Bremsen
21, 23 erfüllt. Diese Änderungen der Flüssigkeitsdrücke
in den Bremszylindern 17, 19 werden bei dem veranschaulichten
Ausführungsbeispiel nicht auf den Hauptzylinder
24 übertragen.
Bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel
sind die solenoidbetriebenen Steuerventile 58, 69, 60 und
61 so ausgebildet, daß sie den Flüssigkeitsdurchfluß mittels
einer Änderung des elektrischen Stromes steuern können.
Diese Steuerung des elektrischen Stromes zum Steuern
des Flüssigkeitsdurchflusses durch die Steuerventile gewährleistet
eine verbesserte Steuerung der Flüssigkeitsdrücke
in den Bremszylindern und verminderte auf den Fahrzeugkörper
übertragene Vibrationen im Vergleich mit einer
Ein/Aus-Steuerung der Solenoide zum Steuern des Flüssigkeitsdurchflusses
durch Steuern des Tastverhältnisses der
Solenoide.
Die vorstehende Beschreibung bezieht sich auf den Betrieb,
bei dem sich sowohl der erste als auch der zweite Bremskreis
im Normalzustand befinden. Wenn einer der beiden
Bremskreise versagt, kann ein Bremsen des Fahrzeuges von
dem normal arbeitenden der beiden Bremskreise ausgeübt werden,
da beide Bremskreise unabhängig voneinander sind. Auf
diese Weise gewährleistet das vorliegende
Bremssystem Sicherheit für das Fahrzeug bei einem Fehler
des ersten oder zweiten Bremskreises.
Bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel werden die Flüssigkeitsdrücke
in den zweiten Bremsen 21 für das linke und
rechte Vorderrad gleichzeitig geändert. Ähnlich werden
auch die Flüssigkeitsdrücke in den zweiten Bremsen 23 für
das linke und rechte Hinterrad gleichzeitig geändert. Die
Flüssigkeitsdrücke in den zweiten Bremsen 21 für die Vorderräder
oder in den zweiten Bremsen 23 für die Hinterräder
können jedoch unabhängig voneinander geändert werden.
Weiterhin können die Flüssigkeitsdrücke in allen vier
zweiten Bremsen 21, 23 unabhängig voneinander geändert
werden. In diesem letzteren Falle ist es vorteilhaft,
jedes Rad mit einem Belastungssensor und einem Bremskraftsensor
auszustatten.
Bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel werden die zweiten
Bremsen 21, 23 gemäß vorbestimmten Steuerkennlinien gesteuert,
d. h. so, daß sie eine Beziehung zwischen der Betätigungskraft
des Bremspedals und der gewünschten Bremsverzögerung
des Fahrzeuges, eine Beziehung zwischen der erwünschten
Bremsverzögerung und -zeit und eine Beziehung zwischen den Bremskräften
der Vorderräder und denjenigen der Hinterräder
erfüllen, wie vorstehend erörtert. Diese zusätzlichen
Steuerfunktionen der zweiten Bremse,
die einem anderen Zweck als der Aufrechterhaltung
des Schlupfes der Räder innerhalb eines
vorbestimmten Bereiches dienen, sind keine notwendigen Funktionen der zweiten Bremse. Die einfachste
Art des hier beschriebenen Bremssystems
wird geschaffen, wenn alle diese zusätzlichen Steuerfunktionen
der zweiten Bremse beseitigt werden. Bei dieser
einfachsten Art wird der Antiblockierbetrieb des
Bremssystems im allgemeinen durch Verminderung der Bremsdrücke
in dem ersten Bremskreis eingeleitet. Allerdings
ist es möglich, die Steuerung 70 so abzuwandeln, daß
die zweite Bremse weitere Steuerfunktionen
erfüllt oder die im erläuterten Ausführungsbeispiel
durchgeführten zusätzlichen Steuerfunktionen der zweiten Bremse durch andere ersetzt
werden. Es ist z. B. möglich, die zweiten Bremsen
21, 23 während eines zeitweiligen Anhaltens des Fahrzeuges
an einem Gefälle in Betrieb zu setzen, um das Fahrzeug an
einem Hinabrollen an dem Gefälle zu hindern, oder während
eines zeitweiligen Anhaltens des mit einem Automatikgetriebe
ausgestatteten Fahrzeuges in Betrieb zu setzen, um
ein ungewolltes Weiterfahren des Fahrzeuges zu vermeiden. Weiterhin kann
das Bremssystem mit einer Traktionssteuerung zur Betätigung
der zweiten Bremsen ausgerüstet sein, wenn der Schlupf
der Antriebsräder einen vorbestimmten Wert überschreiten,
wenn das Fahrzeug anfährt oder wenn die Differenz
zwischen dem Schlupf des linken und des
rechten Rades infolge eines Unterschiedes des Reibungskoeffizienten
der Straßendecken eine Grenze überschreitet.
Während die beiden Greifer 12, 13 oder 14, 15 für die
ersten bzw. zweiten Bremsen 20, 21 oder 22, 23 verwendet
werden, können die zwei Bremszylinder für die ersten und
zweiten Bremsen an einem einzigen Greifer befestigt werden.
Das beschriebene Bremssystem kann verschiedene
in der Technik bekannte Steuerverfahren
zur Vermeidung eines Blockierens der Räder des Fahrzeuges
verwenden, vorausgesetzt, daß diese Vorrichtungen und
Verfahren nicht unverträglich mit dem Prinzip der oben
beschriebenen vorliegenden Erfindung sind.
Claims (16)
1. Bremssystem mit Antiblockiersteuerung für ein
Kraftfahrzeug, das aufweist
- - einen ersten Bremskreis (20, 22, 24, 25, 30, 32) mit
- a) einem bedienerbetätigten Bremspedal (25),
- b) einem mit dem Bremspedal (25) verbundenen Hauptzylinder (24), der einen von der Pedalbetätigung abhängigen Flüssigkeitsdruck liefert,
- c) einer ersten Bremse (20, 22) für eines der Fahrzeugräder, die einen Bremszylinder (16, 18) aufweist, der vom Hauptzylinder (24) aus mit Flüssigkeit gespeist wird, und
- d) einem in einer Flüssigkeitsleitung (27, 28) zwischen dem Hauptzylinder (24) und dem Bremszylinder (16, 18) angeordneten, ersten solenoidbetriebenen Steuerventil (30, 32), wobei das erste Steuerventil (30, 32) in einer ersten Stellung den Bremszylinder (16, 18) mit dem Hauptzylinder (24) verbindet und in einer zweiten Stellung den Bremszylinder (16, 18) mit einem Reservoir (38) verbindet,
- - einen zweiten Bremskreis (21, 23, 50, 56, 58 bis 62) mit einer zweiten, einen zweiten Bremszylinder (17, 19) aufweisenden Bremse (21, 23), die mit der ersten Bremse (20, 22) zum Bremsen des Fahrzeugrades zusammenwirkt,
- - einen Geschwindigkeitssensor (90, 92) zur Erzeugung eines die Drehgeschwindigkeit des Fahrzeugrades anzeigenden Geschwindigkeitssignals, und
- - eine mit dem ersten und dem zweiten Bremskreis sowie mit
dem Geschwindigkeitssensor verbundene Antiblockiersteuerung
(70) mit
- a) einer Ermittlungsvorrichtung zur Ermittlung des Schlupfes des Fahrzeugrades aufgrund des Geschwindigkeitssignals,
- b) einem ersten und einem zweiten Steuerteil zur Steuerung der ersten bzw. zweiten Bremse (20, 22 bzw. 21, 23) in der Weise, daß dann, wenn der ermittelte Schlupf des Fahrzeugrades eine obere Grenze überschritten hat, die Summe der Bremskräfte der ersten und zweiten Bremse (20, 22; 21, 23) soweit verringert wird, daß der Schlupf innerhalb eines vorbestimmten optimalen Bereiches liegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Bremskreis (21, 23, 50, 56, 58) bis 62) mechanisch und hydraulisch nicht mit dem Bremspedal (25) verbunden ist und daß der Druck in dem zugeordneten Bremszylinder (17, 19) nur von einem elektronisch oder elektrisch angesteuerten Drucksteuersystem gesteuert wird,
daß der erste Steuerteil der Antiblockiersteuerung (70) das erste Steuerventil (30, 32) in zumindest einer Betriebsart der Antiblockiersteuerung dann, wenn der ermittelte Schlupf die obere Grenze überschritten hat, derart steuert, daß der Flüssigkeitsdruck im Bremszylinder (16, 18) der ersten Bremse (20, 22) auf einen solchen Druckwert verringert wird, daß der Schlupf des Fahrzeugrades einen Wert gerade eben unterhalb des optimalen Bereichs annimmt, und daß nach Erreichen dieses Druckwertes während der laufenden Bremsung keine weitere Steuerung der ersten Bremse mehr erfolgt, so daß der eingestellte Druckwert konstant gehalten wird, sowie daß schließlich der zweite Steuerteil der Antiblockiersteuerung (70) die Bremskraft der zweiten Bremse (21, 23) dann, wenn durch die Verringerung des Flüssigkeitsdrucks in der ersten Bremse (20, 22) der Schlupf auf den genannten Wert verringert worden ist, derart steuert, daß der Schlupf in dem optimalen Bereich gehalten wird.
daß der zweite Bremskreis (21, 23, 50, 56, 58) bis 62) mechanisch und hydraulisch nicht mit dem Bremspedal (25) verbunden ist und daß der Druck in dem zugeordneten Bremszylinder (17, 19) nur von einem elektronisch oder elektrisch angesteuerten Drucksteuersystem gesteuert wird,
daß der erste Steuerteil der Antiblockiersteuerung (70) das erste Steuerventil (30, 32) in zumindest einer Betriebsart der Antiblockiersteuerung dann, wenn der ermittelte Schlupf die obere Grenze überschritten hat, derart steuert, daß der Flüssigkeitsdruck im Bremszylinder (16, 18) der ersten Bremse (20, 22) auf einen solchen Druckwert verringert wird, daß der Schlupf des Fahrzeugrades einen Wert gerade eben unterhalb des optimalen Bereichs annimmt, und daß nach Erreichen dieses Druckwertes während der laufenden Bremsung keine weitere Steuerung der ersten Bremse mehr erfolgt, so daß der eingestellte Druckwert konstant gehalten wird, sowie daß schließlich der zweite Steuerteil der Antiblockiersteuerung (70) die Bremskraft der zweiten Bremse (21, 23) dann, wenn durch die Verringerung des Flüssigkeitsdrucks in der ersten Bremse (20, 22) der Schlupf auf den genannten Wert verringert worden ist, derart steuert, daß der Schlupf in dem optimalen Bereich gehalten wird.
2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Bremse (20, 22) und die zweite Bremse (21,
23) für jeweils ein linkes und rechtes Vorderrad sowie
ein linkes und rechtes Hinterrad des Fahrzeuges vorgesehen
sind.
3. Bremssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Bremse (21, 23) hydraulisch betätigt wird
und der zweite Bremskreis (21, 23, 50, 56, 58 bis 62)
eine von einer Antriebseinheit angetriebene hydraulische
Druckquelle (50, 56) zur Erzeugung eines Flüssigkeitsdruckes,
ein Reservoir (62) zum Speichern der Flüssigkeit
und ein zweites solenoidbetriebenes Steuerventil (58 bis
61) aufweist, das unter Steuerung durch die Antiblockiersteuerung
(70) in einer ersten Stellung den zweiten
Bremszylinder (17, 19) der zweiten Bremse (21, 23) mit
der hydraulischen Druckquelle (50, 56) und in einer zweiten
Stellung den zweiten Bremszylinder (17, 19) der zweiten
Bremse mit dem Reservoir (62) verbindet.
4. Bremssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite solenoidbetriebene Steuerventil (58 bis
61) eine vordere solenoidbetriebene Steuerventilvorrichtung
(58, 59) für die Vorderräder und eine hintere solenoidbetriebene
Steuerventilvorrichtung (60, 61) für die
Hinterräder aufweist, daß der Geschwindigkeitssensor (90,
92) für jeweils die linke und das rechte Vorder- und das
linke und das rechte Hinterrad vorgesehen ist, daß die
Antiblockiersteuerung (70) die vordere solenoidbetriebene
Steuerventilvorrichtung (58, 59) aufgrund eines von zwei
Vorderrad-Geschwindigkeitssignalen der Geschwindigkeitssensoren
(90) für das linke und rechte Vorderrad steuert,
das einer höheren Drehgeschwindigkeit als das andere Vorderrad-Geschwindigkeitssignal
entspricht, und daß die
Antiblockiersteuerung (70) die hintere solenoidbetriebene
Steuerventilvorrichtung (60, 61) aufgrund eines der beiden
Hinterrad-Geschwindigkeitssignale der Geschwindigkeitssensoren
(92) des linken und rechten Hinterrades
steuert, das einer niedrigeren Drehgeschwindigkeit als
das andere Hinterrad-Geschwindigkeitssignal entspricht.
5. Bremssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite solenoidbetriebene Steuerventil
(58 bis 61) den Durchfluß der Flüssigkeit zu dem und von
dem zweiten Bremszylinder (17, 19) der zweiten Bremse
(21, 23) steuert.
6. Bremssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine erste Detektorvorrichtung (72) zum
Erfassen des Betätigungswertes des Bremspedals (25) und
eine zweite Detektorvorrichtung (74) zum Erfassen der auf
das Fahrzeug ausgeübten tatsächlichen Bremswirkung, wobei
die erste und zweite Detektorvorrichtung (72, 74) mit dem
zweiten Steuerteil zur Steuerung der zweiten Bremse (21,
23) verbunden sind, wobei während einer Bremsung bis zu
dem Zeitpunkt, zu dem der Schlupf die obere Grenze überschritten
hat, die erste Bremse (20, 22) eine Bremswirkung
erzeugt, die kleiner ist als eine erwünschte Bremswirkung,
die entsprechend dem von der ersten Detektorvorrichtung
(72) erfaßten Betätigungswert des Bremspedals
vorbestimmt ist, und wobei der zweite Steuerteil die von
der zweiten Detektorvorrichtung (74) erfaßte tatsächliche
Bremswirkung mit der erwünschten Bremswirkung vergleicht
und die Bremskraft der zweiten Bremse (21, 23) derart
steuert, daß die zweite Bremse eine Bremswirkung erzeugt,
die gleich der Differenz zwischen der tatsächlichen und
der erwünschten Bremswirkung liegt.
7. Bremssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Steuerteil einen Rechner (68) aufweist,
der einen Speicher (84) für Steuerkennlinien umfaßt, der
mindestens eine Steuerkennlinie einer Bremswirkung speichert,
die eine Beziehung zwischen dem Betätigungswert
des Bremspedals (25) und der erwünschten Bremswirkung
darstellt.
8. Bremssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicher (84) mehrere Steuerkennlinien der Bremswirkung
speichert, die verschiedene Beziehungen zwischen
dem Betätigungswert und der erwünschten Bremswirkung darstellen,
wobei der Rechner (68) bei einer Bremsbetätigung
aus der Anzahl der Steuerkennlinien eine vorbestimmte
auswählt, und daß eine bedienergesteuerte Kennlinienauswahlvorrichtung
(86) vorhanden ist, die mit dem zweiten
Steuerteil zur Steuerung der zweiten Bremse (21, 23) verbunden
ist, wobei der Rechner (68) die von ihm ausgewählte
Steuerkennlinie durch die mittels der Kennlinienauswahlvorrichtung
(86) gewählte ersetzt, wenn die Bedienungsperson diese betätigt.
9. Bremssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Detektorvorrichtung (72) als Betätigungswert
eine auf das Bremspedal (25) ausgeübte Betätigungskraft
erfaßt und die zweite Detektorvorrichtung
(74) als tatsächliche Bremswirkung die Bremsverzögerung
des Fahrzeuges erfaßt, wobei die im Speicher (84) gespeicherten
Steuerkennlinien eine Beziehung zwischen der Betätigungskraft
und der erwünschten Bremsverzögerung wiedergeben.
10. Bremssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Steuerteil zur Steuerung
der zweiten Bremse (21, 23) einen Speicher (84) für Verteilungskennlinien
aufweist, der mindestens eine Verteilungskennlinie
speichert, die eine erwünschte Beziehung
zwischen der Summe der Vorderradbremskräfte der ersten
und der zweiten Bremse (20, 22, 21, 23) für das linke und
rechte Vorderrad und der Summe der Hinterradbremskräfte
der ersten und der zweiten Bremse für das linke und
rechte Hinterrad darstellt, wobei die zweite Bremse (21,
23) für das linke und rechte Vorderrad während einer
Bremsung bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Schlupf die
obere Grenze überschritten hat, entsprechend der erwünschten
Beziehung gesteuert wird.
11. Bremssystem nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch
einen Vorderradbelastungssensor (76) zur Erfassung einer
auf das linke und rechte Vorderrad einwirkenden Belastung,
einen Hinterradbelastungssensor (78) zur Erfassung
einer auf das linke und rechte Hinterrad einwirkenden Belastung,
einen Vorderrad-Bremskraftsensor (80) zur Erfassung
der Vorderradbremskräfte und einen Hinterrad-Bremskraftsensor
(82) zur Erfassung der Hinterradbremskräfte.
12. Bremssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Steuerteil zur
Steuerung der zweiten Bremse (21, 23) einen Speicher (84)
für eine Zeitsteuerkurve speichert, die eine Beziehung
zwischen der Zeitdauer seit Beginn der Bremseinwirkung
auf das Fahrzeug und einer erwünschten Bremswirkung wiedergibt,
wobei die zweite Bremse (21, 23) während einer
Bremsung bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Schlupf die
obere Grenze überschritten hat, gemäß der Zeitsteuerkurve
gesteuert wird.
13. Bremssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Steuerteil eine Notsteuerschaltung
aufweist, die das erste solenoidbetriebene
Steuerventil (30, 32) dann in seine zweite Stellung
bringt, wenn eine von der ersten Bremse (20, 22) erzeugte
tatsächliche Bremswirkung die erwünschte Bremswirkung
überschritten hat.
14. Bremssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Steuerteil zur
Steuerung der zweiten Bremse (21, 23) die zweite Bremse
(21, 23) derart steuert, daß der Schlupf eines Antriebsrades
des Fahrzeuges innerhalb eines vorbestimmten zweiten
optimalen Bereiches gehalten wird, wenn der Schlupf
beim Anfahren des Fahrzeugs eine zweite vorbestimmte
obere Grenze überschritten hat.
15. Bremssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerteil zur Steuerung
der zweiten Bremse (21, 23) die zweite Bremse (21, 23)
betätigt, wenn das Fahrzeug zeitweilig anhält.
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