DE3625348A1 - Verfahren und zusammensetzung zum konservieren von pflanzen - Google Patents

Verfahren und zusammensetzung zum konservieren von pflanzen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Zusammensetzung, die dazu bestimmt sind, es Pflanzen zu ermöglichen, ihr Aussehen und ihre Eigenschaften natürlicher Frische während verlängerter Zeiten zu bewahren, selbst nachdem sie ihrem natürlichen Milieu entnommen worden sind.
Unter Pflanzen sind hier ebenso Blumen wie andere Pflanzen, Bäume und Sträucher zu verstehen, wobei der Vorgang der Aufrechterhaltung der Frische sich von Fall zu Fall unterscheiden kann, was Varianten des Verfahrens und der Basiszusammensetzung mit sich bringt.
Das von der Erfindung vorgeschlagene Grundverfahren besteht im wesentlichen darin, den unteren Teil der Pflanze, d. h. den Stengel der Blume oder die Wurzel, nach deren Abtrennung in eine wäßrige Lösung einzubringen, die einerseits Mineralsalze (KNO3, Na2SO4, MgCa(CO3)2), und andererseits Glyzerin, Zitronensäure und zwei Farbstoffe enthält, die in den Vereinigten Staaten von Amerika unter der Bezeichnung
- Tartrazin FD & C Yellow Nr. 5 CI 19 140, im folgenden mit Farbstoff A bezeichnet bzw.
- Patent Grün FD & C Green Nr. 3 CI 42 053, im folgenden mit Farbstoff B bezeichnet
im Handel sind.
Insbesondere schlägt die Erfindung an erster Stelle eine pulverförmige trockene Zusammensetzung vor, die im folgenden mit "Zusammensetzung A" bezeichnet wird und in Gewichtsprozenten folgende Bestandteile aufweist:Kaliumnitrat44Natriumsulfat5
Mischung aus Calcium- und
Magnesiumcarbonat mit12% Magnesium10Zitronensäure2
Farbstoff A15
Farbstoff B24.
Die Erfindung schlägt ebenfalls 2,5%-ige Lösungen dieser Zusammensetzung A in einem Lösungsmittel vor, das aus 70 Teilen Wasser auf 30 Teile Glyzerin zusammengesetzt ist, wobei diese Lösungen im folgenden mit "Zusammensetzung B" bezeichnet sind.
Die Erfindung schlägt ebenfalls ein Verfahren zur Frischeerhaltung von Schnittblumen vor, bei dem der untere abgeschnittene Teil dieser Blumen in ein Bad der Zusammensetzung B eingetaucht wird, das etwa auf Umgebungstemperatur gehalten wird, insbesondere etwa 22°C, während ungefähr 20 bis 30 Stunden, wobei die Umgebungsfeuchtigkeit auf maximal etwa 60% gehalten wird, wonach die Blumen mit dem Kopf nach unten in einer lauwarmen und trockenen Atmosphäre während etwa 7 Tagen aufgehängt werden.
Die Erfindung schlägt ebenfalls ein Verfahren zur Frischeerhaltung von Pflanzen der Art Zypresse und Wacholder vor, bei dem der untere Teil der Stämme, Schäfte oder Wurzeln dieser Pflanzen in ein Bad der Zusammensetzung B eingetaucht wird, das während etwa 3 bis 7 Tagen auf etwa 37°C gehalten wird, wobei die Umgebungsfeuchtigkeit bei maximal etwa 60% gehalten wird, worauf die Pflanzen während etwa 1 bis 10 Tagen in einer lauwarmen und trockenen Atmosphäre aufgehängt gehalten werden.
Die Erfindung schlägt ebenfalls eine Variante dieses Verfahrens zur Konservierung von Koniferen der Art Tanne, Kiefer, Fichte, Rottanne o. dgl. vor, die als Weihnachstbaum oder Schmuckbäume verwendet werden, wobei nach dieser Variante der Behandlungslösung 98%-iges Äthanol im Verhältnis von etwa 1% hinzugefügt wird.
Die Wirkungen dieser Zusammensetzung sind eine Folge der Kombination ihrer Bestandteile.
Man kann davon ausgehen, daß bei der Lösung B der trockenen Komposition A die Zitronensäure die Rolle eines Ernährungsstimulans spielt, das Glyzerin die Rolle des Austauschs mit dem Wasser der Zellen spielt und die Farbstoffe die Rolle von Substituenten des Chlorophylls spielen, während das Vorhandensein von Äthanol zum Zweck hat, den Vorgang der Entfärbung der Koniferen zu blockieren.
Das praktische Ergebnis der Durchführung dieses Verfahrens sind Blumen und Pflanzen, die optisch keinen ausgetrockneten Eindruck machen, während sie bei der Berührung immer noch biegsam und weich sind, und keine Tendenz zeigen, zu zerfallen, selbst wenn man sie schüttelt. Man verfügt über wirkliche und dauerhafte Pflanzen und Blumen, ohne irgendeine Zerbrechlichkeit.
Es wird angenommen, daß dieses Fehlen der Zerbrechlichkeit der inneren Versalzung oder Versteinerung der Zellen durch die Mineralsalze zugeschrieben werden kann, die durch die Stimulation ihrer Versorgung und den Austausch zwischen dem Wasser und dem Glyzerin begünstigt wird.
Die Anwendung bei Weihnachtsbäumen ist insbesondere wichtig. Es werden jedes Jahr Millionen von Koniferen zum Jahresende verbraucht. Die Erfindung schafft ein Mittel, um das Abfallen ihrer Nadeln zu vermeiden und ihre Frischerhaltung während einer sehr langen Periode zu gewährleisten.
Nachdem das Prinzip der Erfindung beschrieben wurde, kann man jetzt eine Anzahl von Feststellungen erwähnen, ausgehend von denen die Wirksamkeit der Zusammensetzungen und des Verfahrens noch verbessert werden kann.
An erster Stelle übt die Zitronensäure ihre Wirkung der Stimulierung des Wachstums und der Beibehaltung der Wirksamkeit des Pulvers in der Zeit bei Proportionen aus, die die oben angezeigte Grenze von 2,2% überschreiten können. So kann dieser Anteil 5% erreichen. Die beste Qualität von Zitronensäure ist die unter der Bezeichnung R.P. Normaque C6 H8 O7, H2O 99,7% im Handel erhältliche.
An zweiter Stelle hat man festgestellt, daß das Vorhandensein dieser Zitronensäure eine Erhöhung der Temperatur bis auf etwa 45°C ohne Schaden ermöglicht. Diese Erhöhung der Temperatur hat zum Zweck, die Viskosität des Glyzerins zu verringern, was einerseits die Wirkung der Zusammensetzung erleichtert, beschleunigt und verbessert und andererseits es ermöglicht, den Anteil an Glyzerin bis etwa 40% zu vergrößern.
Schließlich ist es offenbar geworden, daß das Vorhandensein von Zitronensäure den Pflanzen eine natürliche Farbe gibt, ohne die Hinzufügung irgendeines der chemischen Produkte, die bislang zu diesem Zweck verwendet werden, beispielsweise Silbernitrat, dessen Nachteil seine Toxizität ist und das durch die Gesetzgebung zahlreicher Länder verboten ist.
Eine vorteilhafte Form, unter der das Natriumsulfat und das Magnesium eingeführt werden können, ist der unter der Bezeichnung "EDTA, 2 H2O" bekannte Komplex.
Im folgenden wird eine bestimmte Anzahl von Beispielen von in den Rahmen der Erfindung fallenden Zusammensetzungen gegeben, die in Form von Tabellen zusammengefaßt sind, in denen die Verhältnisse in Gewichtsprozent ausgedrückt sind:
Man mischt 500 ml irgendeiner dieser Zusammensetzungen mit 14 Liter Wasser und 6 Liter Glyzerin, um 20 Liter Behandlungslösung zu bilden, die man bei einer Temperatur von etwa 24 bis 45°C und vorzugsweise von 38 bis 42°C verwenden kann, um sehr zahlreiche unterschiedliche Pflanzen und Sträucher zu konservieren.

Claims (19)

1. Trockene Zusammensetzung zur Behandlung von Pflanzen zu deren Konservierung in Form einer Lösung in einer Wasser- Glyzerin-Mischung, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen in Gewichtsprozent enthält:Kaliumnitrat40  -50  Natriumsulfat30  -7   
gemischtes Calcium- und Magnesiumcarbonatmit 12% Magnesium8  -12  Zitronensäure1,8- 2,2Tartrazin FD-C Yellow Nr. 512  -18  Patent Grün FD-C Green Nr. 322  -26. 
2. Flüssige Zusammensetzung zur Behandlung von Pflanzen zu deren Konservierung, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einer 2,5%-igen Lösung der trockenen Zusammensetzung nach Anspruch 1 in einer 70 : 30 Wasser-Glyzerin-Mischung besteht.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Behandlung von Koniferen o. dgl. zusätzlich 1% 98%-iges Äthanol enthält.
4. Verfahren zur Konservierung von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß der untere frisch geschittene Abschnitt der Pflanze in eine Zusammensetzung nach Anspruch 2 oder 3 eingetaucht wird, bei einer zwischen der Umgebungstemperatur und etwa 37°C liegenden Temperatur, wobei die Umgebungsfeuchtigkeit höchstens 60% beträgt, woran anschließend die mit dem Kopf nach unten umgedrehten Pflanzen während 1 bis 10 Tagen getrocknet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anwendung bei frischen Blumen man die Stengel der Blumen während 20 bis 30 Stunden eintaucht, bevor sie getrocknet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anwendung bei Pflanzen der Art Zypressen und Wacholder man deren Wurzeln während 3 bis 7 Tagen eintaucht, bevor man sie trocknet.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anwendung mit Koniferen des Typs Weihnachtsbaum die Lösung 1% 98%-iges Äthanol enthält.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 4-5% Zitronensäure enthält.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Wasser-Glyzerin-Mischung im Verhältnis 40 : 60 aufweist.
10. Verfahren zum Konservieren von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt der Pflanze in eine Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 9 eingetaucht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungstemperatur zwischen etwa 38 und etwa 45°C liegt.
12. Zusammensetzung zum Konservieren von Pflanzen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie Salze, insbesondere Mineralsalze von Alkali und Erdalkalimetallen, Zitronensäure und mindestens einen Farbstoff für die innere Einfärbung der Pflanzen enthält.
13. Zusammensetzung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie in neutralem bis schwach saurem wäßrigem Medium löslich ist.
14. Zusammensetzung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie
45  -60 Gew.-% Mineralsalze
 1,8- 5 Gew.-% Zitronensäure
30  -50 Gew.-% Farbstoff
enthält.
15. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Mineralsalzen zusammengesetzt ist aus
4-12, insbesondere 8-12 Gew.-% Salze von Calcium und/oder Magnesium
4-12 Gew.-% Natriumsulfat
30-50 Gew.-% Kaliumnitrat
 0- 8, insbesondere 8 Gew.- Mangansulfat.
16. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumsalz in Form von Carbonat vorliegt.
17. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsalz in Form von Carbonat und/oder Hydrogenphosphat vorliegt.
18. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, gelöst in einem wäßrigen Lösungsmittel, das Wasser, 30-40 Vol.-% Glyzerin und ggf. bis zu 1 Vol.-% Alkohol enthält.
19. Verfahren zum Konservieren der Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit ihren Schnittstellen oder Wurzeln mindestens einige Stunden lang in die Lösung nach Anspruch 18 getaucht und anschließend getrocknet werden.
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