DE1077476B - Mittel zur Verhuetung von Pilz-, insbesondere Schimmelbildung - Google Patents

Mittel zur Verhuetung von Pilz-, insbesondere Schimmelbildung

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DE1077476B
DE1077476B DEE11048A DEE0011048A DE1077476B DE 1077476 B DE1077476 B DE 1077476B DE E11048 A DEE11048 A DE E11048A DE E0011048 A DEE0011048 A DE E0011048A DE 1077476 B DE1077476 B DE 1077476B
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Jean Ploquin
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SERGENT LABORATOIRES PROLAC ET
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVATION OF FOODS, FOODSTUFFS OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES
    • A23B7/00Preservation of fruit or vegetables; Chemical ripening of fruit or vegetables
    • A23B7/14Preserving or ripening with chemicals not covered by group A23B7/08 or A23B7/10
    • A23B7/153Preserving or ripening with chemicals not covered by group A23B7/08 or A23B7/10 in the form of liquids or solids
    • A23B7/154Organic compounds; Microorganisms; Enzymes

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  • Food Science & Technology (AREA)
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Description

  • Mittel zur Verhütung von Pilz-, insbesondere Schimmelbildung Viele organische Stoffe, insbesondere Nahrungsmittel, wie Obst, Gemüse, Fleisch usw., werden durch Pilzbefall, insbesondere durch Schimmelbildung, verdorben und ungenießbar gemacht. Es sind bereits zahlreiche Mittel bekannt, um die Pilzbildung zu verhindern bzw. die Pilze abzutöten. Diese bekannten Mittel sind jedoch vielfach nicht ungefährlich und weisen meist ge-,visse.Nachteile auf wie: unangenehmer und anhaltender Geruch, geringe Beständigkeit, erhebliche Giftigkeit, Schwierigkeiten bei der Anwendung infolge- der mit Gefahren verbundenen Handhabung (beispielsweise Hautkrankheiten, Brand der tierischen oder pflanzlichen Gewebe, berufliche Vergiftungen u. dgl.), begrenzte Anzahl von Lösungsmitteln, nur auf wenige Pilzarten beschränkte Wirkung, Entwicklung einer gefährlichen Gewöhnung.
  • Die Verbindungen des Bors besitzen im allgemeinen nicht diese Nachteile, doch haben die bisher als antiseptische Mittel verwendeten Borverbindungen nur eine sehr schwache pilztötende Wirkung im Vergleich mit anderen zu diesem Zweck verwendeten Verbindungen, wie Kupfersalzen, Kupferoxyden, schwefelhaltigen Verbindungen und gewissen organischen Stoffen.
  • Es ist auch bekannt, als Konservierungsmittel für Holz und andere zellulosehaltige Stoffe wäßrige Lösungen von Gemischen halogenierter Polychlorphenode mit Alkalimetallsalzen der Borsäure zu verwenden. Ferner ist es bekannt, als :Schädlingsbekämpfungsmittel in fester Form trocken vermahlenes Dinitroo-kresol mit trockenem Alkalicarbonat oder Alkaliborat zu vermischen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Verhütung von Pilz-, insbesondere Schimmelbildung, das aus einem Gemisch besteht, das im wesentlichen folgende Bestandteile enthält: a) Mindestens eine sauerstoffhaltige Borverbindung, wie B2 03,B 02 H, B 03 H3, B4 07H", sowie deren Salze oder Ester; b) auf 1 Mol der Borsäure 0,3 bis 4 Mol einer organischen Verbindung aus der Gruppe der a- oder ß-Oxycarbonsäuren oder der zwei- und dreiwertigen Alkohole, bei denen sich zwei O H-Gruppen in a-, ß- oder -y-Stellung befinden; c) eine organische oder anorganische Base zusammen mit Wasser in solcher Menge, daß der pH-Wert des Gesamtgemisches bei 9 oder höher liegt.
  • Als Bestandteil b) kommen dabei insbesondere organische Säuren, wie Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Salyzilsäure oder deren Halogenderivate, ä- oder ß-Glykole, a- oder ß-Monoester des Glyzerins oder halogensubstituierte Orthodiphenole, in Frage.
  • Als Bestandteile) kommen insbesondere Kupfer-oder Kalziumhydroxyd, Äthanolamin, Laurylamin oder Cyclohexylamin in Frage. Die unter b) genannten organischen Verbindungen werden unter Berücksichtigung ihrer Affinität zum Anion der Borsäure je nach der vorherrschenden Art der zu zerstörenden Pilzstämme im molekularen Überschuß oder im molekularen Fehlbetrag angewandt, wobei die optimalen Verhältnisse durch Versuche ermittelt werden.
  • Als Beispiele werden folgende, vorzugsweise anzuwendenden Verhältnisse angegeben: Zur Behandlung einer - Pilzflora von Fusarium dominante verwendet man vorzugsweise 0,3 bis 1 Mo1 der organischen Verbindung auf ein Anion der Borsäure. Zur Behandlung einer Pilzflora von Alternaria dominante verwendet man vorzugsweise 1 bis 4 Mol der organischen Verbindung auf ein Anion der Borsäure. Zur Behandlung von Pfifferlingen (Gyrophana L aerymans) benutzt man vorzugsweise 0,3 bis 3 Mo1 der organischen Verbindung auf ein Anion der Borsäure.
  • Es hat sich gezeigt, daß diese Gemische bezüglich ihrer pilztötenden Wirkung den bekannten Borverbindungen weit überlegen sind und daß die in dem Gemisch enthaltenen Komponenten zu einer pilzverhütenden Synergie, d. h. einem Zusammenwirken führen, bei denn die pilzverhütende Wirkung des Gemisches gegenüber der pilzverhütenden Wirkung der einzelnen Komponenten wesentlich erhöht-ist.
  • Die erfindungsgemäße Mischung kann mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten verdünnt oder aber von Trägerstoffen, wie gefälltem Calciumcarbonat, Infusorienerde oder Tonerde, absorbiert werden, oder sie kann. in Form cremeartiger Emulsionen auf der Grundlage von Wachs, Kolophonium, Paraffin, Seifen usw. oder in Verbindung mit Pigmenten bzw. Farbstoffen je nach dem beabsichtigten Zweck Anwendung finden.
  • Die erfindungsgemäße Mischung wird durch einfaches Mischen der Bestandteile erhalten, wobei die Mischung der Borverbindungen mit der organischen Verbindung zweckmäßig zuerst vorgenommen wird und dann erst die organische oder anorganische Base zugegeben wird.
  • Offenbar handelt es sich beim Gegenstand der Erfindung um eine einfache Mischung der Bestandteile, ohne daß feststellbar ist, daß eine Reaktion zwischen dem organischen Bestandteil und der Borsäure vorliegt. Möglicherweise führt die Mischung nebenbei auch zur Bildung organischer Borsäurederivate, die dann in dem Gemisch als weiterer wirksamer Bestandteil enthalten sind.
  • Das durch das Vermischen der Borverbindung mit der organischen Verbindung entstehende Zwischenprodukt besitzt für sich bereits besondere pilzverhütende oder pilztötende Eigenschaften und ist für sich allein bereits als Mittel zur Verhütung von Pilz-, insbesondere Schimmelbildung verwendbar. Wird dieser Mischung noch eine organische oder anorganische Base zugesetzt, so ergibt sich die erwähnte Synergie, ohne daß zwischen dem Zwischenprodukt und der dritten Komponente eine Reaktion stattfindet.
  • Die dritte Gruppe der pilztötenden Bestandteile soll in der Mischung etwa in der 1- bis 3fachen Menge vorhanden sein, die zur Neutralisation der Mischung aus den ersten beiden Bestandteilen erforderlich ist. Die fertige Mischung soll einen pH-Wert von mindestens 9 haben. Bei geringerer Basizität stellt sich keine synergische Wirkung ein.
  • Versuche haben im übrigen die überraschende und nicht vorhersehbare Tatsache ergeben, daß Südfrüchte und andere Früchte nach dem Eintauchen in eine Flüssigkeit gemäß der Erfindung nicht nur gegen Befall von Microorganismen, wie Pilzen, geschützt waren, sondern auch bei der Lagerung weniger Gewicht verloren.
  • Das Mittel gemäß der Erfindung kann somit zum Haltbarmachen von Früchten, wie insbesondere Südfrüchten, in der Weise verwendet werden., daß die Früchte in eine Lösung dieses Mittels eingetaucht oder mit einer solchen Lösung besprengt oder bestrichen werden. Beim Eintauchen wird die Behandlung vorteilhaft in der Weise ausgeführt, daß Sie Früchte mehrere Minuten - etwa 5 Minuten - in eire Lösung, wie sie nachstehend im Beispiel 1 angegeben ist, eingetaucht werden.
  • Zur Erläuterung werden im folgenden die Ergebnisse einiger Versuche mitgeteilt, die an Blutorangen durchgeführt wurden
    Anfangs- Gewidit Gewicht Gewicht
    gewidit nach nach nach
    1 Monat 12Monaten13Monaten
    ''ergleichs-
    orangen, nicht
    behandelt .... 30 29,25 28,00 27,25
    Orangen,
    behandelt .... 30 29,91 29,87 29;75
    Die Gewichtsverluste betrugen also:
    Nach Nach Nadi
    1 Monat 2Monaten 3 Monaten
    Vergleichsfrucht,
    unbehandelt .......... 2,6% 7,5% 10,3%
    Behandelte Früchte ..... 0,03% 0,4% 0,9%
    Die behandelten Orangen blieben während der Lagerung prall, während bei den Vergleichsfrüchten die Prallheit merklich abnahm.
  • Die pilzverhütende Wirkung der Mittel der Erfindung geht aus den nachfolgend beschriebenen Versuchen hervor. Das Pilzverhütungsvermögen kann auf folgende Weise gemessen werden: In Petrischalen mit einwandfrei flachem Boden wird eine Nährsubstanz, z. B. eine gelatinöse Kultur auf Malzbasis gegossen, um so eine Scheibe von gleichmäßiger Dicke zu erhalten, in die eine homogene Suspension der Sporen eines bestimmten Pilzes eingesät wird. In der Mitte der Scheibe wird eine kleine Vertiefung gebildet oder eine Papierscheibe von 1 cm Durchmesser aufgelegt, die mit 0,1 cm3 der jeweils zu prüfenden Lösung getränkt ist. Das Ganze wird in einen Wärmeschrank bei 25° C gebracht. Um die Scheibchen bildet sich ein Wirkungskreis aus, d. h. ein Kreis, innerhalb dessen sich die Pilze nicht entwickeln. Die Entwicklung der Kulturen wird täglich beobachtet. Das Pilzverhütungsvermögen kann nach dem Durchmesser des Wirkungskreises gemessen werden, der nach 8tägigem Wachstum der Kultur zu beobachten ist. Dabei werden vom Durchmesser des Wirkungskreises in Millimeter 10 mm entsprechend dem Durchmesser der getränkten Papierscheibe abgezogen. Die so erhaltenen Zahlen geben das Maß für die pilztötende Wirkung an.
  • Die Versuche wurden durchgeführt mit den nachstehend angegebenen Lösungen, die einen möglichst gleichmäßigen pH-Wert von etwa 9 hatten und in denen die Konzentrationen der Bestandteile so gewählt wurden, daß eine Lösung gemäß der Erfindung, d. h. jede der Lösungen 7 bis 11, die gleichen Bestandteile und die gleichen Konzentrationen enthielt wie die entsprechenden einfachen Lösungen 1 'bis 6 oder 12.
    Lösung 1 Gewichtsteile
    Borsäure ........................... 100
    Ammoniak ......................... 273
    Wasser ............................ 627
    Lösung 2
    Borsäure ........................... 100
    Triäthanolamin .................... 242
    Wasser ............................ 658
    Lösung 3
    Milchsäure ......................... 145
    Ammoniak ......................... 272
    Wasser ............................ 5$3
    Lösung 4
    Milchsäure ......................... 145
    Triäthanolamin .................... 242
    Wasser ............................ 613
    Lösung 5 Gewichtsteile
    Glyzerin ........................... 150
    Ammoniak ......................... 2
    Wasser ............................ 848
    Lösung 6
    Hexylenglykol ..................... 190
    Triäthanolamin .................... 5
    Wasser ............................ 805
    Lösung 7
    Borsäure ........................... 100
    Milchsäure ......................... 145
    Ammoniak ......................... 545
    Wasser ............................ 210
    Lösung 8
    Borsäure ........................... 100
    Milchsäure ................. ....... 145
    Triäthanolamin .................. 484
    Wasser ............................ 271
    Lösung 9
    Borsäure ........................... 100
    Glyzerin ........................... 150
    Ammoniak ........................ _ 275
    Wasser ............................ 475
    Lösung 10
    Borsäure ........................... 100
    Hexylenglykol ..................... 190
    Triäthanolamin .................... 247
    Wasser ............................ 463
    Lösung 11
    Borsäure ........................... 100
    Propandiol-(1,3) ................... 125
    Triäthanolamin .................... 247
    Wasser ............................ 528
    Lösung 12
    Propandiol-(1,3) ................... 125
    Triäthanolamin .................... 5
    Wasser ..................... ..... 870
    Die Versuche wurden mit folgenden Pilzen durchgeführt: Penicillium Album, Aspergillus Niger, Aspergillus Glaucum, Mucor Racemosus.
  • Die bei den Versuchen beobachteten Durchmesser der Wirkungsweise sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
  • Durchmesser der beobachteten Wirkungsweise in mm
    Mucor
    Versuchslösung P. Album Glau nm Nig r Race-
    mosns
    Lösung 1 ....... 16 13 14 9
    Lösung 2 ....... 17 11 12 10
    Lösung 3 ....... 2 2 2 1
    Lösung 4 ....... 1 3 2 1
    Lösung 5 . . ..: . . . 2 1 0 0
    Lösung 6 .. . . . . . . 2 3 1 1
    Lösung 7 ....... 24 19 20 17
    (Synergie) (Synergie) (Synergie) (Synergie)
    Lösung 8 ...... . 22 20 19 20
    (Synergie) (Synergie) (Synergie) (Synergie)
    Lösung 9 ....... 20 21 18 16
    (Synergie) (Synergie) (Synergie) (Synergie)
    Lösung 10 ... . . . 26 19 19 21
    (Synergie) (Synergie) (Synergie) (Synergie)
    Lösung 11 ...... 23 21 21 18
    (Synergie) (Synergie) (Synergie) (Synergie)
    Lösung 12 ...... 0 2 0 0
    Würde bei diesen Versuchen keine synergistisehe Wirkung auftreten, so könnte für jedes Lösungsgemisch im Höchstfalle die Summe der mit den einfachen Lösungen erreichten Wirkungen erzielt werden. Eine Gegenüberstellung der Versuchsergebnisse zeigt die folgende Tabelle.
    Pilz @. Theoretisches Beobachtet
    Ergebnis
    P. Album 16 + 2 = 18 24
    Lösung 7 = Lösung 1 + Lösung 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Glaucum 13 + 2 = 15 19
    A. Niger 14 -(- 2 = 16 20
    Mucor R. 9 -I- 1 = 10 17
    P. Album 17 -I- 1 = 18 22
    Lösung 8 = Lösung 2 -I- Lösung 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Glaucum 11 -I- 3 = 14 20
    A. Niger 12 -L- 2 = 14 19
    Mucor R. 10 -f- 1. = 11 20
    P. Album 16 + 2 = 18 20
    Lösung 9 = Lösung 1 -f- Lösung 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Glaucum 13 -f- 1 = 14 21
    A. Niger 14 -I- 0 = 14 18
    Mucor R. 9+0= 9 16
    P. Album 17 -I- 2 = 19 26
    Lösung 10 = Lösung 2 -I- Lösung 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A- Glaucum 11 -f- 3 = 14 19
    A. Niger 12 -I- 1 = 13 19
    Mucor R. 10 -I- 1 = 11 21
    P. Album 17 -h 0 = 17 23
    Lösung 11 = Lösung 2 -f- Lösung 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Glaucum 11 -f- 2 = 13 21
    A. Niger 12 -I- 0 = 12 21
    Mucor R. 10 -f- 0 = 10 18
    Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich, liegt das beobachtete Resultat höher als das theoretisch berechnete; d. h. infolge der synergistischen Wirkung tritt eine höhere pilztötende Wirkung ein, als der rein additiven Wirkung entsprechen würde.
  • Bei der Zubereitung der Verbindungen nach der Erfindung können die Mengenverhältnisse der Bestandteile in sehr weiten Grenzen geändert werden, doch werden vorzugsweise die nachstehenden Regeln beachtet Die organische Verbindung ist vorzugsweise molekular im Überschuß gegenüber dem Bor-Anion vorhanden. In der Praxis werden 1 bis 4 Mol der organischen Verbindung auf ein Bor-Anion verwendet.
  • Die zusätzlichen basischen Stoffe werden in der 1- bis 3fachen Menge verwendet, die erforderlich ist, um die freien Säuren des Gemisches aus der Borverbindung und der organischen Oxyverbindung zu neutralisieren Vorzugsweise wird das Produkt nicht erhitzt, da gewisse Komplexe über 100° C zerstört werden. können, jedoch bilden sich in zahlreichen Fällen diese Komplexe im kalten Zustand von neuem, und diese Regel kann daher nicht verallgemeinert werden.
  • Im folgenden sind einige Beispiele von Gemischen nach der Erfindung angegeben, ohne daß dieselben hinsichtlich des Rahmens der vorstehend entwickelten Formeln und Prinzipien irgendeine Einschränkung bedeuten. Beispiel I Durch mäßiges Erhitzen wird die folgende Mischung gelöst:
    Borsäure ........................ 100 kg
    Milchsäure (800%ig) ............. 90 kg
    Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 715 kg
    Wasser ......................... 95 kg
    Nach Auflösung wird durch Zusatz - von Wasser das Gesamtgewicht auf 1000 kg gebracht, um die Verdunstung auszugleichen.
  • Beispiel II Man löst zunächst wie bei dem vorigen Beispiel Borsäure ........................ 42 kg Milchsäure (80o/oig) . . . . . . . . . . . . . 148 kg Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 kg Wasser ......................... 35 kg Nach Abkühlung wird dann unter Rühren zugesetzt Ammoniak (20 bis 21,%ig) ....... 200 kg Beispiel III Man löst in der Wärme, in der Nähe des Siedepunktes, die folgende Mischung:
    Borsäure ........................ 53 kg
    Milchsäure (80o/oig) . . . . . . . . . . . . . 48 kg
    Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348 kg
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 kg
    Wasser ......................... 3761zg
    Beispiel IV
    Im kalten Zustand wird gelöst:
    Borsäure ........................ 80 kg
    Propandiol-(1,3) . . . . . . . . . . . . . . . . ?00 kg
    Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50.0 kg
    Wasser ......................... 220 kg
    Beispiel V Im kalten Zustand wird gelöst:
    Borsäure ........................ 89 kg
    Hexylenglykol .................. 342 kg
    Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 569 kg
    Diese Lösungen können anschließend von einem inerten Pulver, wie ausgefälltem Calciumcarbonat oder Infusorienerde, absorbiert werden; man erhält ein pilztötendes, trockenes Pulver, mit dem die zu schützenden Gegenstände eingepudert werden oder in andere Zubereitungen als pilztötender Zusatz einverleibt werden.
  • Beispiel VI In der Nähe des Siedepunktes werden gelöst:
    Borsäure ........................ 100 kg
    Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575 kg
    Laurylamin ..................... 144 kg
    Milchsäure (80o/oig) . . . . . . . . . . . . . 90 kg
    Wasser .................... . .... 90 kg
    Alkylarylsulfonat ................ 1 kg
    Die Lösung wird unter ständigem Rühren abgekühlt. Man erhält eine sehr feine und sehr flüssige pilztötende Emulsion. Beispiel VII Diese Gemische können Emulsionen, Cremes USW. ohne Verlust ihrer Wirksamkeit einverleibt werden. Gesondert wird die folgende Mischung geschmolzen:
    Reines Wachs, kristallinisch ...... 35 kg
    Weiches Wachs, feinkristallinisch 17,5 kg
    Kolophonium .................... 8,5 kg
    Paraffin ......................... 37,5 kg
    Dann wird folgende kochende Mischung zugesetzt:
    Kaliumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . 11,5 kg
    Natronseife ..................... 10 kg
    Wasser ......................... 100 kg
    Das Ganze wird 10 Minuten lang gekocht, und dann
    wird unter Rühren die folgende zuvor hergestellte
    Mischung zugesetzt:
    Borsäure .,...................... 28 kg
    Milchsäure (80o/oig) . . . . . . . . . . . . . 25 kg
    Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 kg
    Wasser ......................... 27 kg
    und das Rühren bis zum Abbinden in der Masse fortgesetzt.
  • Beispiel VIII Pilztötende Farbstoffe für Wasserfarben erhält man wie folgt:
    Die folgende Mischung
    Borsäure ........................ 28 kg
    Milchsäure (80o/oig) . . . . . . . . . . . . . 23 kg
    Kupferhydroxyd .............. 90 kg
    Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 kg
    wird 24 Stunden bei Zimmertemperatur belassen und von Zeit zu Zeit umgerührt. Nach Ablauf dieser Zeit kann das so in wäßriger Suspension erhaltene Pigment zu der gewünschten Feinheit zerkleinert und den meisten Wasserfarben der üblichen Art einverleibt werden. Wenn die blaue Farbe hinderlich ist, kann das Kupferhydroxyd durch Zinkoxyd im Verhältnis von 80 kg Zinkoxyd für 90 kg Kupferhydroxyd ersetzt werden, Die außerordentlich vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Mischungen gemäß der Erfindung gestatten keine erschöpfende Aufzählung. Als Beispiele seien erwähnt: Schutz von Früchten aller Art und Gemüse, insbesondere Frühobst und Frühgemüse, vorzugsweise während des Transportes und der Lagerung, Schutz von Käse und anderen Nahrungsmitteln, soweit der Verwendung gesetzliche Bestimmungen nicht entgegenstehen, Schutz von Tabakblättern, Schutz von Gebäuden gegen Schimmel- und Schwammbefall, Schutz von lebenden Pflanzen, insbesondere Weinreben, Bäumen usw., Schutz von Holz, insbesondere Schwellen, als Bestandteil fäulnisverhindernder Zusammensetzungen und antikryptogamischer Stoffe. Untersuchungen und Versuche haben unter anderem das außerordentliche Pilzverhütungsvermögen der Mischungen gemäß der Erfindung bei der Behandlung von Tabakblättern erwiesen, die während langer Zeit in großen Mengen gestapelt werden müssen, sowie bei der Obstkonservierung. Insbesondere haben an Orangen angestellte Versuche folgendes gezeigt: a) Phytotoxizität bzw. Pflanzengiftigkeit; selbst nach 15 Minuten langem Eintauchen in die konzentrierte Mischung waren die Schalen der Orangen nicht verändert.
  • b) Die unmittelbare Wirkung der erfindungsgemäßen Mischungen nach Beispiel HI, IV oder V auf die als »penicillium« bekannten Pilzerkrankungen der Südfrüchte, wobei letztere in die Lösungen eingetaucht wurden.
  • Lösungen von etwa 10 bis 2091o haben bei einer Eintauchdauer von einigen Minuten in allen untersuchten Fällen eine vollkommene Wirkung gezeigt.
  • Bei diesen Versuchen wurden unverletzte oder durch Schläge verletzte Orangen mit bereits von »penicillium digitatum« bzw. von »penicillium italicum« befallenen Orangen in Berührung gebracht. Nach 10 Versuchstagen waren die behandelten Früchte vollständig gesund geblieben, während die den gleichen Versuchen unterworfenen nicht behandelten Früchte sämtlich ohne Ausnahme von den Schimmelpilzen befallen waren. Von der der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis, ausgehend, sind außer den angegebenen noch zahlreiche andere Mischungen und Anwendungen dieser Mischungen möglich. Die pilztötende Wirkung dieser Mischungen ist stets im Vergleich zu den pilztötenden Eigenschaften der einzelnen Bestandteile wesentlich gesteigert und übertreffen in allen Fällen die pilztötende Wirkung der bisher bekannten. pilztötenden Mittel.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Mittel zur Verhütung von Pilz-, insbesondere Schimmelbildung, dadurch gekennzeidinet, daß es aus einem Gemisch besteht, das im wesentlichen folgende Bestandteile enthält: a) mindestens eine sauerstoffhaltige Borverbindang, wie B2 03, B O2 H, B 03H3, B4 07H2, sowie deren Salze oder Ester, b) auf 1 Mol Borsäure 0,3 bis 4 Mol einer organischen Verbindung aus der Gruppe der a- oder ß-Oxycarbonsäuren oder der zwei- und dreiwertigen Alkohole, bei denen sich zwei O H-Gruppen in a- oder ß- oder y-Stellung befinden, c) eine organische oder anorganische Base zusammen mit Wasser, in solcher Menge, daß der pH-Wert des Gesamtgemisches bei 9 oder höher liegt.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bestandteil b) organische Säuren, wie Zitronensäure, u.Teinsäure, Milchsäure, Salizylsäure oder deren Halogenderivate, a- oder ß-Glykole, a- oder ß-Monoester des Glyzerins, halogensubstituierte Orthodiphenole, enthält.
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bestandteil c) Kupfer-oder Calciumhydroxyd, Äthanolamin, Laurylamin oder Cyclohexylamin enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 536 630, 733 089, 888 407; Chemisches Centralblatt, 1940, I, S. 4008.
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