DE359787C - Vorrichtung zum Verlassen eines in Fahrt befindlichen Eisenbahnzuges - Google Patents
Vorrichtung zum Verlassen eines in Fahrt befindlichen EisenbahnzugesInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61K—AUXILIARY EQUIPMENT SPECIALLY ADAPTED FOR RAILWAYS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B61K1/00—Transferring passengers, articles, or freight to and from moving trains; Slipping or coupling vehicles from or to moving trains
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Description
AUSGEGEBEN
AM 26. SEPTEMBER 1922
AM 26. SEPTEMBER 1922
KLASSE 20g GRUPPE
(H #5116 IIJ2og)
Alexander Heibig in Dresden.
Es ist bereits bekannt, daß vermittels eines kleinen AforoUwagens Reisende einen Eisenbahnzüge
während der verlangsamten Fahrt verlassen können, wobei für den Abrollwagen ein Nebengleis in Anspruch genommen wird.
Weiter ist bekannt, daß für Pferdebahnen ein Albrollwagen gebaut wurde, der aber mit dem
Wagen selbst immer verbunden bleibt.
Das Neue gemäßl der vor liegendem Ertfindung besteht darin, daß ein Abrollwagen, der einem gewissen Vorrat entnommen wird, während1 der vollen Fahrt des Zuges vom Eisenbahnwagen losgekoppelt wenden kann und auf dem eigentlichen Bahnglieise selbst
Das Neue gemäßl der vor liegendem Ertfindung besteht darin, daß ein Abrollwagen, der einem gewissen Vorrat entnommen wird, während1 der vollen Fahrt des Zuges vom Eisenbahnwagen losgekoppelt wenden kann und auf dem eigentlichen Bahnglieise selbst
1S nach kunzei Zeit zum Stillstand kommt, so
daß Reisende diesen kleinen Wagen ohne Gefahr verlassen können. Der Zweck kann auf
verschiedene Weise erreicht werden, eine mögliche Einrichtung ist im Nachstehenden
näher beschrieben.
Ein besonders gebauter D - Zug - Wagen (Mutterwagen), der den bekannten Seitengang
hat und der als letzter Wagen des Zuges läuft, nimmt eine Anzahl kleiner iLoris (Abrollwagen)
aui, von denen immer eine aus dem Wagen auf die Schienen herausgestellt
und zu 'beliebiger Zeit abgekoppelt werden kann.
Der Mutterwaigen besitzt zunächst einen Seitengang wie alle D-Zug-Wagen, daneben
einen größeren Raum zur Stapelung einer Anzahl kleiner Abrollwagen und im Endteil
einen freien Raum, in dem in geeigneter Weise immer ein Abrollwagen auf die Eisenbahnsabienen
gestellt werden kann. Es stellen dar:
Abb. ι Ansicht der Einrichtung von der Seite (Außenwand des Wagens abgenommen),
Abb. 2 Schnitt T-U (von oben gesehen),
Abb. 3 Schnitt V-W,
Abb. 3 Schnitt V-W,
Abb. 4 Schnitt X-Y (gesehen nach dem Ende des Wagens zu).
Die ganze besondere Einrichtung des Wagens setzt sich zusammen aus:
1. einer Anzahl kleiner Abrollwagen,
2. einer Lagereinrichtung für diese Wagen,
3. einer Vorrichtung, um einzelne Wagen
auf die Schienen mi bringen,
4. einer Vorrichtung, mm den auf den Schienen stehenden Wagen abzukoppeln.
Derj Abrollwagen A besteht aus zwei Achsen α mit kleinen Rädern b, die in Auseinanderstelhing
und Profil für Eisenbahnschienen passen. Auf den Achsen ist nach allgemeinen Grundsätzen eine : Wagenplattform
c aufgebaut. Ein zusammenlegbares Dach, Bordwände und Sitzgelegenheiten sind
umklappbar vorgesehen, so daß der kleine Wagen im Bedarfsfalle als vollständig geschlossen
herzurichten ist. Der Wagen hat eine besondere Bremsvorrichtung. In der
Fahrtrichtung (vorn) befinden sich in der
Mitte der Plattform iTeile d, die in Verbindung*
mit einem Elektromagneten am Eisenbahnwagen selbst eine feste Verbindung mit
diesem- herstellen können. Am anderen- Ende
der Plattform — also am Zugende — sind zwei Ansätze e vorgesehen, die dem Abrollwagen
!bei gewissen Bewegungen (Heben und Senken desselben) eine Führung in entsprechenden
Schienen D igeben.
ίο In der -Nahe der Seitenwand des -Waggons
ist zwischen einem Lagergestell / ein Hebewerk ('Zahnradsystem) B angeordnet. 'Beispielsweise
ist ein Antriebrad g1 vorgesehen, das mittels Kurbel vom Seitengang aus gedreht
werden 'kann, wodurch dann ein Zahnrad g" sich ebenfalls bewegt. Dieses greift
in ,zwei 'Seitlich: angeordnete Zahnräder g"
und gl ein, die sich nach dem Innern des Wagens zu in je eine größere Scheibe g5
und g& fortsetzen. Diese beiden Scheiben tragen je auf dem Rande einen Kranz von
Narben, in die je ein Metallband h1 und /ι2
mit entsprechenden Lochungen eingreift. Im oberen Teil des Waggons laufen diese Bänder
über Rollen i, so daß bei Drehung der Scheiben g5 und g* die Bänder h1 und Ir
sidh zwiangläufig bewegen müssen. Jedes Band ist nach dem Innern des Wagens zu
mit je drei Ansätzen k1, k2 und ks versehen,
die so angeordnet sind, daß immer zwei seitliche Platten in gleicher Höhe stehen und
sich die Oberflächen vergleichen. An der anderen Seitenwand des Waiggons, verbunden
durch je eine durchlaufende .Welle I1 und* F
befinden sich zwei gleiche Narbenscheiben wie g5 und gB — bezeichnet g·7 und gs. Oberhalb
sind' in gleicher Weise, wie oben gesagt, Rollen i angebracht. Über diese Bewegung'.smiittel
sind hier ebenfalls Metallbänder h" und hl in gleicher \¥eise geführt, die ebenfalls
mit Ansätzen k*, ks, /e° nach innen au
versehen sind. Dabei liegen die Oberflächen der Ansatzpaare, z. B. k1 und k*, in gleicher
Höhe. Werden die Scheiben g·3 und ge gedreht,
was immer gleichzeitig geschieht, so drehen sich in ganz gleicham Sinne auch die
Scheiben g7 und g8. Dabei bewegen sich die
Bänder ft1, ft2, ft3, ft4 gleichmäßig, wobei die
. Oberflächen der Ansätze immer in einer Ebene bleiben. In gewissen Stellungen sind
Rasten vorgesehen, so daß die Bewegungsmöglichkeit eine beschränkte und genau festgelegte
ist. Die Auseinanderstellung der beiden .Systeme der Bänder ist so bemessen,
daß in dem Zwischenraum die kleinen Abrollwagen gerade Platz finden. In der Zeichnung
sind drei Paar Platten vorgesehen, so daß darauf drei Abrollwagen aufgestellt werden
können.
In Höhe des Bodens des Eisenbahnwagens liegt ein verstrebter Eisenrahmen — eine Verschiebebühne
— C1 auf der in Auseinanderstellung·
iron normalen Eisenbahnschienen sich zwei Schienen m1 und m? befinden. Länge
und Breite der Schiebebühne sind so bemessen, daß gerade ein Abrollwagien darauf Platz findet.
Ein solcher1 wird' durch 'eins 'besondere Einrichtung
auf der Unterlage festgehalten. An den Seitenflächen des Riahmens sind Zahnstangen
n1 und n2 angebracht, in die Zahnräder
0 eingreifen, die sich um senkrechte, am !eigentlichen Wagen gelagerte Wellen bewegen1.
Solche Zahnräder ο sind auch im weiter rückwärtigen Teil des Wagens vorigesehen.
Der ganze Zahnantriefo liegt unterhalb des Wagigonbodens und kann vom Innern
des Wagens aus !bedient werden dadurch, daß eines der Zahnräder inBewegung gesetzt wird.
Bei Drehung dieses Zahnrades bewegen sich beide Zahnstangen und damit verschiebt sich
auch die ganze Schiebebühne, die somit in die Lage in den freien rückwärtigen Raum gebracht
werden kann. 'Umgedreht kann auch die Bühne wieder in die Stellung unter den
Waigenstapel zurückgeschoben werden. Die Länge der Bewegungsmöglichkeit läßt sich
genau regeln, und zwar so, daß ein darauf stehender Äbrollwagen entweder (genau unter
dem Stapel oder in der rückwärtigen Stellung sich befindet. In letzterer Stellung ist vorge- go
sehen, daß die beiden Ansätze des Wagens
— 0 — in awei U-Schienen D sich einlegen,
die an der Innenseite der beweglichen Tür 'befestigt sindl. (Die Schienen haben einen
aufsteigenden, einen gebogenen und einen absteigenden
Teil. Letzterer ist so ,gestellt, daß er den Abrollwagen in eine solche Stellung
bringt, daß. dieser genau mit seinen Rädern über den Eisenbahnschienen steht.
Im hinteren Teil des Wagens befindet sich an der 'Decke ein Flaschenzug E, der nach
■unten zu in vier Ketten mit Einhängehaken endet, die in entsprechende Ösen an den Abrollwagen
eingehängt werden können, so daß man mittels des Flaschenzuges den Abroll- los
wagen heben und senken kann. Soll er auf die Eisenbahnschienen gestellt -werden, so '
muß zuivor die Schiebebühne zurückgebracht werden und ein etwa vorgesehener zusammenschiebbarer
Boden ,aus Segeltuch (zum Ab-Schluß des Eisenbahnwagens nach unten während'
'der Fahrt) muß zurückgeschoben sein, damit der notwendige Raum frei ist.
In der -Mitte des Eisenbahnwaggons an einem besonderen Querstieige befindet sich ein
starker Elektromagnet, der eingeschaltet werden kann, sobald sich ein Äbrollwagen auf den
Schienen befindet. Dabei legen sich die Teile d an dem Abrollwagen gegen den eingeschalteten
Elektromagneten, wodurch eine feste Verbindung zwischen Eisenbahmvaggon
und Abrollwagen hergestellt wird. Der Ma-
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gnet kann vermittels einer !besonderen Schaltung von den Schienen aus oder auch von
einem Bedienungsmann vorn Wagen aus ausgeschaltet werden, wodurch der Abrollwagen
freigegeben wird. Zur besonderen Sicherung gegen vorzeitiges Abkoppeln des Abroll-.wagens
ist noch eine besondere mechanische Kuppelung vorgesehen, die ebenfalls beliebig
vom Waggon aus ein- und ausgeschaltet werden kann.
Die Rückwand des Waggons ist zu einer Doppeltür ausgebildet, die automatisch vom
Wagen aus 'zu öffnen ist, so daß der Abrollwagen mit aufgerichteter Bedachung usw.
durch die öffnung 'hindurchgleiten kann. Das
Schließen der Türen wird ebenfalls automatisch ermöglicht.
Die Wirkungsweise der 'Vorrichtung ,-ist
- wie folgt gedacht: Die !Schiebebühne befindet sich unter dem Stapel der Abrollwagen in der
Grundstellung. Wird das Zahnradsystem B in Bewegung- gesetzt, so kommt ein Albrollwagen
mit seinen Rädern auf die .Schienen m1
und w2 der Schiebebühne zu stehen und wird
*5 dort durch eine besondere Vorrichtung am Abrollen igelhindert. Eine entsprechende Hemmvorrichtung'
gestattet nur eine gewisse Senkung immer eines Abrollwagens, so daß der
nächste Abrollwagen sich nicht auf den auf der Bühne befindlichen legen kann. Wird
jetzt das Getriebe — Zahnstangen 0 und Zahnräder η — in Bewegung gesetzt, so
schiebt sich die Bühne mit dem darauf stehenden Abrollwagen nach rückwärts bis in
die Stellung, wo die beiden hinteren Ansätze an der Plattform des· Abrollwaigens — e — in
die U-Schienen D an der Tiür des Wagens eingreifen.
Dann wird die Haltevorrichtung des Abrollwagen» auf der Bühne gelöst und gleichzeitig·
werden die Endhaken des Flaschenzuges in die vorgesehenen Ösen am Abrollwagen
eingehängt. Durch Anziehen des Flaschenizuiges wird der Abrollwagen ein
Stück gehoben, .wodurch die Schiebebühne frei wird und; in die Ausgangsstellung 'zurückgeferaciht
werden kann. Der Boden unter dem Abrollwagen ist frei, nachdem ein etwa vorgesehener:
wegnehmlbarer Boden aus Segeltuch zurückgeschoben worden ist.
■Mittels des Flasebenzuges, geführt in den
U-Schienen, wird dann der Abrüllwagen gehoben
und nach einer geringen Seitenbewegung bis auf die Eisenbahnschienen binabgesenkt,
wo sich seine Räder sofort auf diese legen- und mitrollen. Bei der Abwärtsbewegung
schaltet sich· der Elektromagnet F in einer gewissen Stellung automatisch ein,
so daß der heruntergesetzte Abrollwagien bei
Berühren der Schienen sofort fest mit dem Eisenbahnwaggon verbunden ist. Die vorgesehene
mechanische Kuppelung wird vom Bedieniungsmann nunmehr auch sofort eingelegt,
damit eine besondere zweite Sicherung gegen vorzeitiges Abrollen vorhanden ist.
'Nun können die Bedachung des Abrollwagens,
die Bordwände und die Sitzgelegenheiten aufgerichtet werden, worauf Reisende dann den Abrollwagen besteigen können.
Nähert sich der Zug der ,Stelle, wo der Abrollwagen
vom Zuge getrennt werden soll, so werden die rückwärtigen Türen des Eisenbahnwaggons
geöffnet, was vom Waggon aus selbst mechanisch geschehen kann.
Um diem Bedüienungsmanne anzuzeigen,
wann das Öffnen der Türen und das Lösen der mechanischen Kuppelung des xAJbrollwagens
für eine bestimmte Station notwendigist, sind1'.an den Eisenbahnschienen Schalt-
-vorrichtungen vorgesehen, die in Verbindung mit bestimmten· Einrichtungen am Waggon
Signale auslösen, bsi deren Erscheinen gewisse mechanische Verrichtungen durch Mannschaften
auszuführen sind, wodurch die obengenannten Erfolge erzielt werden. Eine weitere
entsprechend stehende Schaltvorrichtung an den Schienen und am Waggon bewirkt
automatisch die Ausschaltung· des Elektromagneten und damit die vollständige Lösung
des Abrollwagens vom Eisienbahnwaggon. go
Der gelöste Abrollwagen wird nach dem Beharrungsvermögen noch eine kurze Strecke
mit idem Zug weiterrollen, aber seine Geschwindigkeit
läßt bald nach, und er wird nach kurzer Zeit von selbst zum Stillstand kommen. Sollte das nicht rechtzeitig eintreten,
so steht für den bei jedem Abrollwagen befindlichen iBiedienungSitnanni noch eine
besondere Bremsvorrichtung 'zur Verfügung. Bei Stillstand des Abrollwagens können Reisende
dann diesen verlassen, was zweckmäßig immer auf einer Station geschieht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung zum Verlassen eines in Fahrt befindlichen Eisenbahnzuges, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem letzten Eisenbahnwagen ,gekoppelter kleiner Abrollwagen, der einem !gewissen Vorrat entnommen werden kann, auf den Eisenbahnschienen mitrollt und an einer gewissen Stelle losgekoppelt und nach Ablauf einer gewissen Strecke zum Stillstand gebracht werden kann, ohne daß idabei ruckartige oder stoßartige Biewegungen vorkommen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH85116D DE359787C (de) | 1921-04-17 | 1921-04-17 | Vorrichtung zum Verlassen eines in Fahrt befindlichen Eisenbahnzuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH85116D DE359787C (de) | 1921-04-17 | 1921-04-17 | Vorrichtung zum Verlassen eines in Fahrt befindlichen Eisenbahnzuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE359787C true DE359787C (de) | 1922-09-26 |
Family
ID=7164339
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH85116D Expired DE359787C (de) | 1921-04-17 | 1921-04-17 | Vorrichtung zum Verlassen eines in Fahrt befindlichen Eisenbahnzuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE359787C (de) |
-
1921
- 1921-04-17 DE DEH85116D patent/DE359787C/de not_active Expired
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