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Spielzeug-Eisenbahnwagen und -Bahnsteig Die Erfindung bezweckt, dem
Spielzeug-Eisenbahnbetrieb durch Aussteigenlassen der Reisenden auf den Bahnsteig
einen neuen Spielreiz zu verleihen. Zu diesem Zweck besteht die Erfindung im wesentlichen
darin, daß eine von Hand oder aus der Ferne elektrisch bewegbare Bahnsteigausrüstung
ein besonderes Federlaufwerk des Wagens anlassen kann, das mittels eines umlaufenden
Nockens, eines doppelarmigen Winkelhebels mit Rückholfeder und eines Querschiebers
die vorderste Attrappe einer Attrappenlängsreihe hinter und durch eine Selbstschließtür
oder eine Schiebetür auf den Bahnsteig absetzt. Als Attrappen sollen in erster Linie
solche von Reisenden auf den Bahnsteig geschoben werden, doch liegt auch das Hinausschieben
von Passagiergut aus dem Gepäckwagen oder das Hinausschieben von Frachtgut durch
die offene Schiebetür eines Güterwagens oder das Hinausschieben von Tieren aus Viehwagen
im Rahmen der Erfindung.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein Schnelltriebwagen
veranschaulicht, aus dem allerhand Reisende auf den Bahnsteig auszusteigen scheinen.
Bei geöffneter Klapptür ist Abb. i eine Seitenansicht, Abb. 2 bei weggedachter Wagendecke
eine Oberansicht und Abb. 3 eine Stirnansicht des Schnelltriebwagens, aus dem gerade
ein Reisender ausgestiegen ist; Abb. q. läßt im Zusammenhalt mit dem rechten Teil
der Abb. 3 die Bahnsteigausrüstung vom Gleis aus erkennen.
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Der Schnelltriebwagen i hat einen hochklappbaren Dachteil 2 und eine
Aussteigtür 3, welche unter Wirkung einer Feder 4 von selbst zuklappt.
Auf
dem Wagenboden sind Führungsschienen 5 mit kreisbogenfärmigen Ausschnitten 6 angeordnet.
In dieser Führung kann ein Schieber 7 durch eine Feder 8 auf die Türöffnung zu geschoben
werden. Zwischen die Ausschnitte 6 lassen sich bei hochgeklapptem Dachteil :2 die
Grundplatten io (Abb. 3) von Attrappen 9 verschiedener Reisender einsetzen. Während
dieses Einsetzens kann der von Hand zurückgeschobene Schieber mittels einer Flügelstellschraube
ii von außen festgestellt werden. Nach dem Lösen dieser Schraube drückt der Schieber
7 unter dem Nachdruck der Feder 8 die Attrappenreihe dem Türausgang zu, so daß immer
die vorderste Attrappe vor dem Türausgang steht, zwo sie am einer den Wagen vollständig
durchquerenden Führungsschiene 12 anstößt. Zwischen dieser Querführungsschiene und
einer kürzeren, an die Innenschiene der Längsführung anschließenden Führungsschiene
12' ist ein Querschieber 13 geführt (Abb. 2). Ein hinterer Stift 14 des Schiebers
13 greift in den Längsschlitz 15 eines bei 16 gelagerten doppelarmigen Hebels 17,
18 ein, den eine Zugfeder ig an seinem Arm 17 ständig rückwärts zu ziehen sucht.
Der andere Hebelarm 18 steht unter der Wirkung eines Federlaufwerkes 2o mit Aufzugsachse
21 und auf dem Dach angeordnetem, fest gelagertem Aufzugsschlüssel 22. Eine Nockenscheibe
23 auf der Achse 24 wird bei ablaufender Spiralfeder 25 linksherum gedreht. Dabei
drückt sie den Hebelarm 18 rückwärts und den Hebelarm 17 vorwärts. Dadurch wird
der Querschieber 13 auf die Türöffnung zu vorgeschoben. Die Feder ig, die dabei
gespannt wird, holt den Querschieber in seine hintere Ausgangsstellung zurück, nachdem
die Nockenscheibe 23 den Hebel i8 freigegeben hat.
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DasFederlaufwerk2o treibtein schnell laufendes Sperrädchen 26, in
welches der Arm 28 eines bei 27 gelagerten doppelarmigen Sperrhebels 28, 29 unter
der Wirkung einer nicht dargestellten Feder ständig einzugreifen versucht (Abb.
2 und 3). Der Hebelarm 29 greift durch die Wagenwand und ist außerhalb derselben
so abwärts gekrümmt, daß er unterhalb der dem Gleis zugekehrten Oberkante des Bahnsteiges
30 liegt.
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Zur Fernbetätigung des Spielzeuges sind am Bahnsteig 30 zwei
Stecker 31, 32 angebracht. Auf einer Achse 33 sitzen fest ein Anker 34 und ein sich
über die ganze Bahnsteiglänge erstreckender Schaltbügel 35, den eine Zugfeder 36
auf den Bahnsteig zu ziehen versucht. Ein Elektromagnet 37 ist über dem Anker 34
angeordnet und kann durch die Leitung 38 über einen Drücker 39 und eine Leitung
4o erregt werden.
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Das Spielzeug kommt wie folgt zur Wirkung: Der besetzte Triebwagen
i kann durch eine bekannte Fernschaltung irgendwo vor dem Bahnsteig 30 so angehalten
werden, daß die Tür 3 zwischen den Schenkeln des Bügels 35 stehenbleibt. Nun wird
das Federlaufwerk angelassen. Das kann entweder von Hand durch einen nicht dargestellten,
aus dem Bahnsteig vorstehenden Drücker geschehen, von dem aus der Bügel 35 gegen
den Auslösehebelarm 29 bewegt wird oder elektromagnetisch durch Niederdrücken der
Drucktaste 39 (Abb. 3). Die niedergedrückte Taste 39 schließt den Elektromagnetstrom.
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Das nun ablaufende Federlaufwerk schiebt mittels der Nockenscheibe
23, des Hebelarmes 18 und des Hebelarmes 17 den Querschieber 13 der Tür zu. Dadurch
wird die vorderste Attrappe g; io, die hier einen Reisenden vorstellt, gegen die
noch verschlossene Tür gedrückt, die sich unter Spannung der Feder 4 öffnet und
die Figur durch die Türöffnung hindurch auf den Bahnsteig 3o hinausschieben läßt.
Die Feder ig holt hierauf den Querschieber 13 rasch zurück. Dieser macht der nächsten
Reisendenfigur Platz, welche nun von der Feder e mittels des Längsschiebers 7 und
der dazwischenstehenden Figurengrundplatten auf den Platz der anscheinend ausgestiegenen
Figur geschoben wird. Beim Weiterlaufen des Federlaufwerkes werden alle Reisendenfiguren
unmittelbar nacheinander auf den Bahnsteig geschoben.. Durch Loslassen, der Taste
39 läßt sich der Vorgang beliebig unterbrechen. Man kann also auch nur eine einzige
Reisendenfigur oder eine Gruppe von Reisendenfiguren aussteigen lassen. Durch Anordnung
eines zweiten Bahnsteiges in beliebigem Abstand von dem ersten Bahnsteig kann man
später die Reisenden aussteigen lassen, welche am ersten Bahnsteig ihr Reiseziel
anscheinend noch nicht erreicht hatten.
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Sind alle Reisenden ausgestiegen, so wird bei aufgeklapptem Dachteil
2 der Triebwagen von oben wieder mit den Reisenden besetzt.
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Statt des nur beispielsweise veranschaulichten Schnelltriebwagens
könnte auch ein gewöhnlicher Personenwagen mit der geschilderten Ausrüstung versehen
werden.
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Auf gleiche Weise könnte man auch einen Gepäckwagen ausrichten, aus
dem Attrappen von allerhand Passagiergut, wie es die Reisenden aufzugeben pflegen,
selbsttätig auf den Bahnsteig befördert werden könnten. Es wäre auch möglich, durch
entsprechend höhere Anordnung der Ausrüstung das Passagiergut unmittelbar auf einen
vor der offenen Schiebetür bereitgestellten Plattformwagen zu schieben. Die einzelnen
Passagiergutstücke können dabei verschieden hoch und breit sein. Voraussetzung für
den ungestörten Nachschub wäre nur, daß alle Stücke auf einem gleichen, in die Längsführung
passenden Sockel sitzen und in der Türöffnung genügenden Durchgangsraum finden.
In gleicher Weise ließe sich auch ein Viehwagen zum Ausladen von Tieren einrichten,
die auch sonst in Viehwagen befördert werden.
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Der Spielzeugzug kann also sowohl mit einem Personenwagen mit aussteigenden
Reisenden als auch mit einem Gepäckwagen mit abzulieferndem Gepäck als auch mit
einem Viehwagen versehen werden, um den ganzen Betrieb nachzuahmen, der sich in
Wirklichkeit auf einem langen Bahnsteig abspielen kann.