Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Entfernungs
messer nach dem Oberbegriff des Anspruchs.
Aus der US-PS 4 326 274 ist ein Ultraschallsende- und -empfangs
system bekannt, das einen Ultraschallsender und einen
Ultraschallempfänger umfaßt, die in individuellen Gehäusen
angeordnet und einem gegenseitigen Abstand in Ausrichtung
aufeinander angeordnet sind und zwischen sich eine
Übertragungsstrecke einschließen. Dieses System dient der
Datenübertragung zwischen Sender und Empfänger und kann auch als Ultra
schall-Entfernungsmesser der eingangs genannten Art verwendet werden. Sender und Empfänger enthalten jeweils einen
piezoelektrischen Dickenschwinger, der in ein
Schwingungsdämpfungsmaterial eingebettet ist, und ein umgebendes
Gehäuse, das an einem Ende offen ist, das der von dem
Schwingungsdämpfungsmaterial unbedeckten Vorderseite des
piezoelektrischen Schwingers gegenübersteht. Diese Öffnung ist
von einem Schutzfilm verschlossen, der sehr gute
Schallübertragungseigenschaften aufweist und mit der Vorderseite
des piezoelektrischen Schwingers verklebt ist. Mit dieser
Anordnung werden Nachschwingungen des piezoelektrischen
Schwingers wirksam unterdrückt, so daß mit Hilfe des Systems
auch Impulse relativ hoher Frequenz übertragen werden können.
Das Schwingungsdämpfungsmaterial kann Polyethylen, Polystyrol
oder ein hochpolymeres Kunstharzmaterial sein. Probleme einer
mechanischen Entkopplung zwischen Sender und Empfänger stellen
sich bei diesem System naturgemäß nicht.
Aus der DE-OS 31 37 745 ist ein Ultraschallentfernungsmesser
bekannt, der einen Ultraschallsender und einen
Ultraschallempfänger enthält, deren aktive Oberflächen jeweils
vertieft angeordnet sind. Sender und Empfänger sind in einem
gemeinsamen Gehäuse untergebracht, das zwischen den Öffnungen
von Ultraschallsender und Ultraschallempfänger eine Einrichtung
in Form einer Rille zum Verhindern einer direkten Koppelung
zwischen Sender und Empfänger aufweist.
Bei einem Ultraschallentfernungsmesser, insbesondere einem
solchen, der für die Ermittlung kleiner Entfernungen bestimmt
ist, beispielsweise zur Verwendung bei einem Fahrzeug zur
Messung des Bodenabstandes, sind die Signallaufzeiten sehr kurz,
so daß reflektierte Signale und gebeugte oder durch Körperschall
übertragene Signale (Störsignale) sich empfangsseitig überlappen
können, wodurch das Meßergebnis verfälscht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ultraschallent
fernungsmesser der eingangs genannten Art anzugeben, der unter
besonderer Eignung zur Ermittlung kleiner Entfernungen gute
Schwingungsdämpfungseigenschaften für die direkt in seinem
Inneren übertragenen Schwingungen aufweist sowie gegen
Wassereinwirkung geschützt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch angegebenen Merkmale
gelöst.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockdiagramm, das ein Beispiel einer elektrischen
Schaltung
eines bekannten Ultraschall-Entfernungsmessers
darstellt,
Fig. 2A+2B Wellenformdiagramme, die die ausgesendeten
und empfangenen Signale bei einem
herkömmlichen Ultraschall-Entfernungsmesser
zeigen,
Fig. 3 eine Querschnittansicht, die das Innere
eines herkömmlichen Ultraschall-
Entfernungsmessers darstellt,
Fig. 4A+4B Wellenformdiagramme, die eine gesendete
Welle und den erzeugten Zustand einer
Störwelle darstellen,
Fig. 5A-5C+6A-6C Wellenformdiagramme, die die
Störwelle und die re
flektierte Welle bei deren Überlappung
und die erfaßte Zeitintervallsänderung
darstellen,
Fig. 7 eine Schnittdarstellung, die die Aus
bildung einer ersten Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
Fig. 8 ein Kenndiagramm der ersten Ausfüh
rungsform der Erfindung, das
die Änderung der Steifigkeit in bezug
auf die Temperatur für Isolatoren
zeigt, die die Sende- und Empfangsein
richtung enthalten,
Fig. 9 ein Kenndiagramm der ersten Ausfüh
rungsform der Erfindung, das die
Dämpfungswirkung auf die Umgehungswelle
in bezug auf die Temperaturänderung
zeigt, und
Fig. 10 eine Schnittdarstellung, die die Aus
gestaltung einer zweiten Ausführungs
form der Erfindung zeigt.
Um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern, wird der
herkömmliche Ultraschall-Entfernungsmesser kurz erörtert.
Die Ausbildung der elektrischen Teile eines solchen Ul
traschall-Entfernungsmessers ist in Fig. 1 dargestellt.
Ein Sperrschwinger 1, wie es Fig. 1 zeigt, erzeugt ein
Hochfrequenzsignal S1 während eines festgelegten Zeit
intervalls t1 bei jeder Periode t2 und versorgt eine Ul
traschallwellen-Sendeeinrichtung (Sender) 2. Als Ergebnis hiervon
wird ein Ultraschallwellenimpulssignal vom
Sender 2 in Richtung zu einem Zielgegen
stand D gesendet.
Dann wird das Ultraschallwellenimpulssignal von dem Ziel
gegenstand D reflektiert, tritt in eine Ultraschallwellen-
Empfangseinrichtung (Empfänger) 3 ein, woraufhin das empfangene Signal
in einem Verstärker 4 verstärkt und daraufhin das ver
stärkte Signal S₂ dem Eingang eines Zeitmeßkreises
5 zugeführt wird.
Dieser Zeitmeßkreis 5 ermittelt das Zeitinter
vall t₃ (in Fig. 2B dargestellt) von dem Startpunkt des
Hochfrequenzwellensignals S₁, das von dem Sperrschwinger
1 abgegeben worden ist, bis zu dem Startzeitpunkt des vor
hergehend erwähnten Empfangssignals S₂ nach dessen Ver
stärkung und verarbeitet jenes als eine Dateninformation,
die den Abstand zu dem Zielgegenstand angibt.
Der Startzeitpunkt des Empfangssignals S₂ ist als derjenige
Punkt definiert, bei dem der Pegel des Empfangssignals
S₂ einen festgelegten Schwellenpegel A überschreitet.
Der Sender 2 und der
Empfänger 3 sind, wie es Fig. 3
zeigt, in einem gemeinsamen Gehäuse 8 untergebracht.
Das Gehäuse 8 besteht aus Kunststoff, wie z. B. aus
einem Kunstharz. Dieses Gehäuse 8, in dem
der Sender 2 und der Empfänger 3
untergebracht sind, ist so ausgebildet, daß eine Sender
öffnung K₂ und eine Empfängeröffnung K₃ vorhanden sind,
die beide hornförmig sind und zu einer Sendeoberfläche
2a bzw. einer Empfangsoberfläche 3a führen.
Die Störwelle enthält eine Welle, die innerhalb
des Entfernungsmessers vom Sender 2 zum
Empfänger 3 durch Körperschall übertragen wird, sowie eine
Bewegungswelle, die von der Senderöffnung K₂ ausgeht und zu der Empfän
geröffnung K₃ durch die Luft hindurch umgeleitet wird.
Isolierungen 7A und 7B aus Gummi oder irgend
einem vergleichbaren elastischen Material sind zwischen dem Ge
häuse 8 und dem Sender und dem Empfänger 2 bzw. 3
angeordnet, um zu verhindern, daß Signale
innerhalb des Gehäuses 8 durch Körperschallübertragung in den Empfänger
gelangen.
Wenn, wie es Fig. 3 zeigt, der Sender
2 und der Empfänger
3 nahe beieinander angeordnet und in dem Gehäuse 8
untergebracht sind, werden, wie es Fig. 4B zeigt, die
Schwingungen vom Sender 2 in das Ge
häuse 8 übertragen und als Empfangssignal vom Empfänger
3 zusätzlich zu dem von dem Zielgegenstand
D reflektierten Wellensignal S₂ empfangen, und auch der Emp
fangspegel der Umgehungswelle S₃, die beim
Empfänger 3 ankommt, kann nicht vernachlässigt
werden.
Insbesondere überlappen sich die reflektierte Welle S₂
und die Störwelle S₃ teilweise, wenn die Vorrichtung
zum Bestimmen der Fahrzeughöhe (dem Abstand von der Unter
fläche des Fahrzeugkörpers zum Boden) verwendet wird, da der erfaßte Ab
stand kurz (15 bis 40 cm) ist.
In einem Falle dieser Art interferieren bzw. stören sich
die überlappenden Bereiche gegenseitig, wodurch sich der
Signalpegel verändert.
Ferner wird die Impulsbreite t₃ der Störwelle S₃ ge
mäß dem Weg gestört, über den sie die Empfänger
3 vom Sender 2 ausgehend erreicht.
Insbesondere dann, wenn die Störwelle S₃ und die re
flektierte Welle S₂ mit der gleichen Phase empfangen werden
(dies ist in Fig. 5A gezeigt), addieren sich die Pegel
ihrer Wellenanteile, wie es Fig. 5B zeigt, und der
Startzeitpunkt der reflektierten Welle S₂ (der Punkt, bei dem
der Schwellenpegel A überschritten wird) eilt vor (um
Δt′, wie es Fig. 5C zeigt).
Wenn die Signale mit entgegengesetzter Phasen (dies ist
in Fig. 6A gezeigt) empfangen werden, subtrahieren die Pegel
ihrer Teilwellen sich voneinander, wie es Fig. 6B
zeigt, und der Startzeitpunkt der reflektierten Welle S₂ wird
verzögert (um Δt′′, wie es Fig. 6C zeigt).
Demgemäß gibt es bei einem derartigen Startzeitpunkt für die
reflektierte Welle S₂ eine Überlappung und, wie es Fig. 5C
und Fig. 6F zeigen, wird ein Fehlerbereich von Δt′
oder Δt′′ im Zeitintervall t₃ erzeugt, und die Meßge
nauigkeit nimmt ab.
Im folgenden werden einige Ausführungsformen nach der Er
findung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei die gleichen Bezugszeichen für die gleichen Teile
wie in den Fig. 1 und 3 verwendet werden.
Es wird nun auf die Fig. 7 Bezug genommen, die eine erste
Ausführungsform nach der Erfindung zeigt.
Diese Ausführungsform wurde ausgelegt, um Schwingungen zu
dämpfen, die akustisch von einem Sender auf
einen Empfänger durch das Innere der Einrichtung
übertragen werden.
Bei dem Ultraschall-Entfernungsmesser
überdecken Schallisolatoren
37A und 37B die schwingenden Oberflächen eines
Senders 2 und eines
Empfängers 3 mit Ausnahme einer
Sendeoberfläche 2a und einer Empfangsoberfläche 3a.
Diese Schallisolatoren 37A und 37B sind zwischen einem Gehäuse
8 und dem Sender und Empfänger
2 bzw. 3 angeordnet.
Die Schallisolatoren 37A und 37B
sind aus einem geschäumten, elastischen Material hergestellt,
das geschlossene Luftblasen enthält und aus einem
Ethylen-Propylen-Gummi wie z. B. Ethylen-Propylen-Terpolymer
(EPDM) oder Ethylen-Propylen-Copolymer (EPM) besteht.
Die Schallisolatoren 37A und 37B aus dieser Art Material, wie
es Fig. 8 zeigt, weisen eine geringere Härteänderung bei
einer Temperaturänderung auf als Isolatoren, die aus einem un
geschäumten Ethylen-Propylen-Gummi hergestellt sind. Selbst bei niederen
Temperaturen verlieren sie nicht ihre störungsver
ringernde bzw. -verhindernde Wirkung. In Fig. 8 ist die
Kennlinie der Schallisolatren 37A und 37B nach der Erfindung
als Kurve I₁ dargestellt, während die Kennlinie von Schall
isolatorren aus ungeschäumtem Ethylen-Propylen-Gummi als Kurve
I₂ dargestellt ist. Die Modulus-Temperatur TN zum Vergleich
ist eine Temperatur, bei der die Steifigkeit das N-fache
wird.
Fig. 9 zeigt eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen der Temperatur und dem Nutz-/Störsignalverhältnis,
d. h. dem Verhältnis des Spitzenpegels der reflektierten
Welle S₂ zu dem Spitzenpegel der Störwelle S₃.
Die Kennlinie bei dieser Ausführungsform nach der Erfin
dung ist mit M₁ und jene bei einer herkömmlichen Einrich
tung gemäß Fig. 3 mit M₂ bezeichnet.
Aus dieser graphischen Darstellung ergibt sich, daß die
Dämpfungswirkung auf die Störwelle bei dieser Ausführungs
form groß ist und daß diese Wirkung auch bei niederen Tem
peraturen nicht verschwindet bzw. stark abnimmt.
Demgemäß kann mit dieser Ausführungsform nach der Erfin
dung eine gute Dämpfungswirkung bei der Störwelle S₃
erhalten werden, und die reflektierte Welle S₂ wird stets
mit guter Genauigkeit innerhalb eines großen Temperatur
bereiches (-30°C bis +80°C) erfaßt.
Ferner weist der vorhergehend erwähnte Ethylen-Propylen-
Gummi eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterein
flüssen und Chemikalien auf und ist für Kraftfahrzeugteile
geeignet.
Das für die Schallisolatoren 37A und 37B verwendete, geschäumte,
elastische Material saugt sich wegen seiner geschlossenzelligen Struktur
nicht mit Wasser voll, wenn es
in einer Umgebung verwendet wird, wo es Regenwasser aus
gesetzt ist, im Gegensatz zu einem offenzellig geschäumten
Material, und somit wird eine schlechte Arbeitsweise
bei Frost verhindert.
Für das Schäumungsverhältnis der Schallisolatoren 37A und 37B
wird ein relativ höherer Wert, ungefähr 20%, als bei
Schaummaterialien gewählt, die weitläufig verwendet
werden. Zusätzlich ist es durch Verwendung eines eine ge
ringe Kältehärtung aufweisenden Mittels möglich, das Hart
werden der Schallisolatoren bei niederen Temperaturen weiter
zu verringern.
Eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung ist in
Fig. 10 dargestellt und wird nun erläutert.
Bei dieser Ausführungsform ist ein Schallisolator, der
Sender 2 und Empfänger 3
überdeckt, als eine einstückige Einheit oder Block 37 ausgebildet.
Das für diesen Schallisolator verwendete Material ist iden
tisch mit demjenigen, das bei der ersten Ausführungs
form verwendet wurde, die in Fig. 7
gezeigt ist.
Bei dieser zweiten Ausgestaltungsform wird die gleiche Wirkung wie
bei der ersten Ausführungsform erhalten, und zusätzlich
ist es möglich, den Zusammenbauaufwand zu verringern und
Positionierungsabweichungen von Sender 2 und
Empfänger 3 auszuschließen.
Bei den erläuterten Ausführungsformen der Er
findung wird Ethylen-Propylen-Gummi als Material für die
Isolierung verwendet, jedoch sind für diese Anwendung
auch andere Materialien mit einer Störsignale unterdrückenden
Wirkung geeignet, wie z. B. Urethan-Gummi.