DE3536537A1 - Verfahren zur reinigung von produkten aus regenerierter cellulose - Google Patents
Verfahren zur reinigung von produkten aus regenerierter celluloseInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur rascheren
Reinigung von Produkten aus regenerierter Cellulose, in
dem das zu reinigende Produkt mindestens ein Waschsegment
durchläuft, wo es zunächst mit Hilfe von Abquetschelementen
ausgedrückt und anschließend über Umlenkelemente mit
dem im Gegenstrom fließenden Waschmedium ausgewaschen
wird.
Es ist bekannt, daß bei den üblichen Trockenspinnverfahren
die Festkörperbildung durch Verdampfen des Lösungsmittels
beispielsweise in einem Trockenschacht erfolgt, während
beim Naßspinnverfahren das Lösungsmittel durch Verdünnung,
Ausspülung, Neutralisation usw. entzogen und das gelöste
Polymere so zur Ausfällung gebracht und anschließend durch
Auswaschen gereinigt wird.
So schließt sich auch an die Koagulation von Cellulose-
Xanthogenat, die durch Neutralisation der Lösungsnatronlauge
durch Schwefelsäure hervorgerufen wird, die Rückbildung
der Cellulose durch saure Hydrolyse an (Regeneratcellulose).
Dabei entstehen neben gasförmigen Verbindungen
wie Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff
auch merkliche Mengen an Salzen, insbesondere Natriumsulfat,
die zusammen mit dem Regenerationsmittel Schwefelsäure
und Bestandteilen des Fällbades in der Cellulose
verbleiben und durch anschließende Wäsche entfernt werden
müssen.
Das vollständige Auswaschen aller Begleitsubstanzen ist
besonders wichtig bei Celluloseprodukten, die als Bedarfsgegenstände
mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wie
beispielsweise als Verpackungsfolie oder Kunstdärme.
Üblicherweise werden regenerierte Celluloseprodukte entweder
in einer senkrechten Anordnung (Senkrechtwäsche), bei
der die auf- und ablaufenden Endlosmaterialbahnen oben mit
Wasser besprüht werden, wobei an den unteren Umlenkpunkten
Salz- und Säure-beladenes Wasser abfließt oder in waagerechten
Waschbädern (Wannenwäsche), die oft in mehreren
Etagen übereinander angeordnet sind, mit Wasser im Gegenstrom
ausgewaschen.
Beide Systeme weisen erhebliche Nachteile auf. Sowohl bei
der Senkrecht- als auch bei der Wannenwäsche laufen rein
diffusionsgesteuerte Vorgänge ab. Das hat zur Folge, daß
zunächst bei hohen Konzentrationen an auszuwaschenden
Bestandteilen der Stoffaustausch schnell vonstatten geht
und daher nur kurze Waschstrecken notwendig sind, während
mit abnehmenden Konzentrationen wegen des geringen Stoffaustausches
die Waschstrecken erheblich länger ausgelegt
werden müssen. Rückstände von weniger als 1 g Salz pro
100 g Cellulose sind nur mit großem Aufwand zu erreichen.
Um die geforderten hohen Auswaschgrade zu erreichen, sind
daher sowohl bei der Senkrecht- als auch bei der Wannenwäsche
erhebliche Mengen an Energie, Wasser und umbautem
Raum notwendig.
Ziel der vorliegenden Erfindung war es daher, ein effizienteres
Auswaschverfahren für regenerierte Celluloseprodukte
zur Verfügung zu stellen, um schließlich damit
eine Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit zu erzielen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Reinigung von Produkten aus regenerierter
Cellulose, vorzugsweise Zellglasfolien oder Kunstdärme,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das regenerierte
Celluloseprodukt durch mindestens ein Waschsegment führt,
wo es zunächst mit Hilfe eines Abquetschelementes ausgequetscht
und dann bei gleichzeitiger Umlenkung über Umlenkelemente
mit dem im Gegenstrom geführten Waschwasser
ausgewaschen wird.
Je nach dem gewünschten Reinigungsgrad der Celluloseprodukte
sollten ein oder mehrere Waschsegmente durchlaufen
werden, wobei die einzelnen Waschsegmente in einem gemeinsamen
Behälter zusammengefaßt oder jedes für sich hinter
oder übereinander aufgereiht sein können. Wie Fig. 1
zeigt, sollte jedes dieser Waschsegmente (6) mit einem
Abquetschelement (1) ausgerüstet sein, dessen Liniendruck
mit den üblichen Methoden (Hydraulik, Federdruck usw.)
einstellbar ist. Vorzugsweise sollte das Abquetschelement
aus einem Walzenpaar bestehen, wobei zumindest eine der
Walzen einen elastischen Überzug aufweisen soll. Zweckmäßigerweise
wählt man daher eine Kombination aus einer
oberen harte Walze und einer unteren gummibelegten Walze
wie z. B. eine Kombination aus einer oberen Walze aus Edelstahl
und einer unteren Walzen mit einem Hartgummiüberzug
mittlerer Shore-Härte. In jedem Waschsegment (6) ist mindestens
ein Umlenkelement (2), vorzugsweise eine Umlenkrolle
vorhanden, wobei mit der Zahl der Umlenkelemente die
Verweilzeit des auszuwaschenden Produktes verlängert werden
kann. Das Waschwasser (7) wird in Gegenströmung zur
Laufrichtung des auszuwaschenden Produkts (3) geführt. Im
Falle eines gemeinsamen Behälters für die einzelnen Waschsegmente
wird dies durch Strömungsleitbleche (5) sichergestellt.
Die Abquetschelemente (1) können an der Eintrittseite zusätzlich
mit Frischwasserdüsen (4) bestückt werden, die
das bei der Abquetschung austretende stark salzbeladene
Wasser, das zum Teil an dem Produkt (3) abläuft, wegspülen.
Beim Abquetschvorgang sollten je nach der Dicke des zu
reinigenden Produktes Liniendrucke von 1 bis 1.000 N
pro cm angewendet werden. Die Verweilzeit zwischen aufeinanderfolgenden
Abquetschelementen sollte so eingestellt
werden, daß das saugfähige Produkt durch Aufnahme von
frischem Wasser den maximalen Quellungszustand erreicht.
Bekannterweise kann die Verweilzeit durch die Maschinengeschwindigkeit,
aber auch durch die Zahl der Umlenkelemente,
vorzugsweise Umlenkrollen, und der Dimension der
Waschsegmente gesteuert werden. Die Sauggeschwindigkeit
des Materials wird bekannterweise durch die Temperatur des
Waschwassers beeinflußt. Bei Cellulose-Regeneratprodukten,
vorzugsweise bahnförmigen Materialien oder flachgelegten
schlauchförmigen Hüllen wie künstlichen Wursthüllen, sind
Liniendrucke von 100 bis 500 N pro cm bevorzugt. Aufgrund
der hohen Saugfähigkeit dieser Materialien können
relativ kurze Verweilzeiten von unter 10 Sekunden zur
Erreichung der maximalen möglichen Wasseraufnahme ausreichen.
Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren gestattet, unter
erheblicher Reduzierung von Anlagengröße, Wasser und Energiebedarf
Auswaschgrade zu erreichen, die denen des Standes
der Technik überlegen sind. Darüber hinaus ist es
möglich, dadurch die Produktionsgeschwindigkeit deutlich
zu erhöhen.
In den folgenden Beispielen werden Cellulose-Schläuche gereinigt,
die bekannterweise durch Beschichten eines zu
einem Schlauch geformten Faserpapiers mit Viskose und
nachfolgender Koagulation und Regeneration in einem stark
salz- und säurehaltigen Fällbad hergestellt wurden. Die
in den Beispielen eingesetzten Waschsegmente weisen jeweils
drei Umlenkrollen, eine Grundfläche von 50 × 50 cm
und eine Höhe von 75 cm, gemessen zwischen unterer Umlenkrolle
und Abquetschwalzen, auf.
Der aus der Vorreinigungswanne austretende Kunstdarm aus
regenerierter Cellulose mit einer Beladung von 0,5 bis
0,7 g Salz pro g Cellulose wird mit den ersten Abquetschrollen
bei einem Liniendruck von 120 N/cm abgepresßt und
durchläuft mit einer Geschwindigkeit von 7,5 m/min fünf
Waschsegmente mit einer Gesamtwaschstrecke von 12,5 m. Die
Wassertemperatur beträgt 40°C, der Durchsatz 25 l/min. Am
Ende der Waschstrecke weist der Kunstdarm einen Restsalzgehalt
von durchschnittlich ≦ωτ0,001 g Salz pro g Cellulose
auf, bestimmt als noch mit Wasser herauslösbarer Rest.
Entsprechend Beispiel 1 wird ein Kunstdarm aus regenerierter
Cellulose mit einer Salzbeladung von 0,8 bis 1 g Salz
pro g Cellulose in fünf Waschsegmenten mit einer Geschwindigkeit
von 10 m/min gereinigt. Der Restsalzgehalt nach
der Reinigung beträgt 0,002 g Salz pro g Cellulose.
Entsprechend Beispiel 1 und 2 wird ein Kunstdarm aus regenerierter
Cellulose gereinigt, wobei der Wasserdurchsatz
auf 60 l/min erhöht wird. Der Restsalzgehalt beträgt
durchschnittlich 0,0015 g Salz pro g Cellulose.
Entsprechend Beispiel 3 wird ein Darm mit einer Salzbeladung
von 1,2 bis 1,4 g Salz pro g Cellulose mit einer Geschwindigkeit
von 15 m/min in sieben Waschsegmenten entsprechend
einer Gesamtwaschstrecke von 17,5 m gereinigt.
Der Restsalzgehalt beträgt durchschnittlich 0,0025 g Salz
pro g Kunstdarm.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von Produkten aus regenerierter
Cellulose, insbesondere Zellglasfolien oder
Kunstdärme, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
das regenerierte Celluloseprodukt durch mindestens
ein Waschsegment führt, wo es zunächst mit Hilfe
eines Abquetschelementes ausgequetscht und dann bei
gleichzeitiger Umlenkung über Umlenkelemente mit dem
im Gegenstrom geführten Waschwasser ausgewaschen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Abquetschelemente Walzenpaare und als Umlenkelemente
Umlenkrollen verwendet werden.
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Legal Events
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