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Verfahren zur Herstellung von Folien u. dgl. aus Viseose.
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herzustellen, wobei das Endprodukt nicht nur einen besonderen Glanz aufweist, sondern auch vollkommen sehwefelfrei ist.
Die auf beliebige Art hergestellte Viscose wird nach Erlangung eines Reifegrades von etwa 10 der Ammoniamellloridmethode in eine Verteilervorriehtung eingepresst und auf einer grossen Trommel breitgestrichen. Diese Trommel sitzt in einem Behälter mit Fällbad und rotiert, so dass die Viscoseschicht
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Koagulation, welche den Anfang der Zelluloseregeneration bildet, und schreitet so vorwärts, dass die Viscosesehieht beim Austreten aus dem Fällbade beinahe durehkoaguliert ist. In diesem Zustande wurde der Film, wenn er von der Trommel abgezogen wird, auf der der Trommel zugekehrten Seite beschädigt werden.
Diese Beschädigung ist zwar scheinbar minimal im Moment des Abziehens, trotzdem aber von solcher Art, dass der Film nach seiner Trocknung an dieser Seite vollkommen matt erscheint, wodurch er unansehnlich, trüb und minderwertig wird. Um nun ein leichtes Loslösen von der Trommel und das Beendigen der Koagulation zu fördern, wird ausserhalb des Fällbades zwischen Trommel und Film heisser Dampf eingeblasen. Heisser Dampf hat bekanntlich die Fähigkeit, Viscose zu koagulieren. Durch das Einblasen des Dampfes zwischen dem Film und der Trommel werden mehrere Effekte erzielt.
Vor allem wird, wie schon erwähnt, der Film auf raseheste Weise zu Ende koaguliert, auch dann, wenn die Ein-
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sehieht zu koagulieren waren, anstatt der normalen, beispielsweise 10%. Die Koagulation findet sozusagen augenblicklich statt, jedenfalls in dem Augenblick, wo der Dampf die Viseoseteilchen berührt. Das hat zur Folge, dass man mit einer relativ grossen Sicherheit arbeiten kann und die Überwachung der Fällbadzusammensetzungen keine so peinlich genaue sein muss, da der Dampf Differenzen ausgleicht. Zu der koagulierenden Wirkung gesellt sich noch eine mechanische, indem der Dampfstrahl den Film von der Trommel leicht wegbläst.
Auf diese Weise erhält man die Trommel beim Abziehen des Films zwar feucht, diese Feuchtigkeit besteht aber nur im Kondensat des Dampfes, jedenfalls ist die Trommel nicht mit Fällbad benetzt worden, und es ist verhältnismässig einfach, das aus reinem Wasser bestehende Kondensat mittels einer angebrachten Vorrichtung zu trocknen.
Nach dem Abziehen des gebildeten Films leitet man denselben in ein zweites Fällbad ein. In dieses wird gleichzeitig dicht neben dem Film Luft eingeblasen. Dadurch erzielt man, dass nur an gewissen Stellen des Films das Bad stark zirkuliert, wodurch die betreffenden Partien des Films viel rascher ausgefällt werden. Dies ist notwendig, weil durch die Verarbeitung einer weniger reifen Viscose die Randpartien des Films zu Kräuselungen neigen und dieses Umlegen der Ränder eine äusserst unangenehme Erscheinung darstellt. Die einmal umgelegten Ränder sind im Laufe des weiteren Arbeits- ganges. nicht wieder gerade zu bekommen. Das Einblasen der Luft unterstützt also die regenerierende Wirkung des zweiten Fällbades je nach Wunsch an gewissen Stellen des Films.
Aus dem zweiten Bade geht der Film in ein drittes Bad, das nur mehr aus einer Mischung von Wasser und Säure besteht. In diesem Bade wird der Film fixiert. Es wird noch bemerkt, dass die ersten beiden Bäder aus einer Lösung neutraler Salze mit Säurezusätzen bestehen.
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In diesem Behälter verbleibt der schon fixierte Film je nach Bedarf ein bis zwei Stunden und wird durch die Einwirkung der alkalischen Losung, vorteilhaft gelostes Ätzalkali, welchem übrigens noch weitere, die aufschliessende Wirkung begünstigende Chemikalien beigesetzt werden können, von neuem aufgeschlossen. Der kolloidale Schwefel wird vor allem in den inneren Partien des Films gelockert und für eine rasche und fast absolute Entschwefelung vorbereitet.
Ein gründliches Entschwefeln ist die Vor-
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Bei dem bisher bekannten Verfahren wird die Entschwefelung so vorgenommen, dass man den Film durch eine Anzahl sehr grosser Behälter mit der entsprechenden, die Entschwefelung bewirkenden Lösung gehen lässt. Dadurch wird die Maschine ungewöhnlich lang, teuer und erfordert mehr Aufsichtpersonal, weil das Entsehwefeln, das in diesem Falle mit sehr konzentrierten und heissen Flüssigkeiten vorgenommen wird, den Film sehr leicht reissen lässt, infolgedessen die Arbeitssicherheit erheblich herabgesetzt wird und mindestens eine Aufsichtsperson an dieser Stelle der Maschine nötig ist, um eingreifen zu können, falls der Film reisst.
Durch die oben beschriebene Vorbehandlung gemäss vorliegender Erfindung wird es möglich, die Entschwefelung in verhältnismässig kurzen Behältern mit nicht besonders konzentrierten Lösungen und bei niedrigen Temperaturen (40-450) bei grösster Sicherheit vorzunehmen und relativ kurze Ma- schinen zu verwenden, was bei dem hohen Anschaffungswerte derselben eine wesentliche Ersparnis an Investitionskosten bedeutet.
Der Behälter, welcher den Film aufnimmt, ist, wie schon angedeutet, fahrbar und wird, wenn er
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hälter ersetzt. Der Film befindet sich im Behälter nicht vielleicht aufgerollt, sondern wird lose einfallen gelassen, damit die wässrige Lösung überall Zutritt hat. Erst nachdem in dem fahrbaren Behälter die
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Maschine heran, welche den Film nun entschwefelt, von neuem fixiert, bleicht und gegebenenfalls färbt.
Nach der letzten Waschung wird der Film durch einige Abstreifer von seinem oberflächlichen Wasser befreit, passiert weiters eine Vortroekeneinrichtung, wobei er einen Teil, zirka 20%, des eingeschlossenen Wassers abgibt, und geht hierauf in ein Glycerinbad, um sodann auf die Troekenmaschine übergeleitet zu werden. Gegebenenfalls wird das Glycerin auf die Trockenmasehine nach Verdampfen von zirka 20% Wasser aufgespritzt oder mittels Walzen aufgetragen. Es wird besonders hervorgehoben, dass der Film vor dem Einlassen mit Glycerin vorbehandelt wird, also nicht aus dem letzten Waschbade auf die Troekenmaschine geht. Diese Vortrocknung hat den Zweck, zu verhindern, dass in das Glycerinbad dauernd Wasser eingetragen wird, wodurch die Konzentration dieses Bades fortwährend schwankt.
Nach dem angegebenen Verfahren hat man ohne jedes Überwachen ein ständig gleiches Bad und demzufolge einen immer gleichmässig weichgehaltenen Film. Letztere Eigenschaft ist besonders wichtig
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und die einzelnen Blätter können praktisch kaum mehr auseinandergenommen werden. Ist der Glyceringehalt zu gering, rollen sich die Blätter wieder derart stark zusammen, dass ein Weiterverarbeiten, sei es zum direkten Verpacken von Waren oder zur Herstellung von Düten, fast unmöglich wird. Dies ist der Grund, warum danach gesucht wurde, die Glycerinisierung verlässlich und ohne Aufsicht gleichmässig
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ohne dass die bekannte, komplizierte Trockenmasehine verwendet werden müsste.
Auf der Zeichnung ist in schematischer Form eine beispielsweise Ausführungsform der Giessmaschine sowie der Wasch-und Troekenmaschine zur Darstellung gebracht, welche für die Durchführung des Verfahrens gemäss vorliegender Erfindung in Betracht kommt.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Giessmaseliine, Fig. 2 eine Draufsicht auf den ersten Fällbadbottieh und Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Wasch-und Trockenmaschine.
Die Viscose wird durch den Verteiler A auf die Giesstrommel B aufgestrichen und wird durch das in den Behälter a befindliche Bad durchgeführt. Die Zuleitung von heissem Dampf erfolgt durch Düsen F, während Luft durch Rohre G in den Behälter D eingeblasen wird. Der Lufteintritt kann sowohl hinsichtlich der Menge als auch hinsichtlich des Ortes durch die Einstellung von Hähnen geregelt werden.
Der Film wird über Walzen H geführt und gelangt aus dem zweiten Fällbadbottieh E in einen auf Rädern
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über Walzen M durch Waschbottiche K, L geführt und gelangt sodann zu der weiteren Verarbeitung, das ist in Troekenvorriehtungen usw.