DE109847C - - Google Patents

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DE109847C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 29: Gespinnstfasern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. November 1898 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zum Rösten und Entschälen von Pflanzenfasern zu dem Zwecke:
1. um Fasern zu erhalten, welche in höheren Nummern versponnen werden können, als dies bis jetzt möglich war,
2. um reine Cellulose zu erhalten, welche zu allen Zwecken verwendet werden kann, wie zur Herstellung von Schiefsbaumwolle, Collodium, Celluloid u. s. w., mit einem Worte, zu allen Zwecken, zu welchen man bisher theuere Rohstoffe, wie Baumwolle, Papier u. s. w. verwendet;
Bei den bisher bekannten Verfahren zum Entschälen von Pflanzenfasern wird z. B. nach Patent 96542 eine Mischung von Seife, Soda und Petroleum angewendet. Die Anwendung des Petroleums ist wegen dessen Feuergefährlichkeit und des den Fasern nach dieser Behandlung anhaftenden unangenehmen Geruches, der auch bei weiterer Behandlung nicht beseitigt werden kann, unvortheilhaft.
Bei vorliegender Erfindung wird dagegen nur Wasser angewendet, welches die mit einer Kruste überzogenen Stoffe umwandelt und löslich macht. Hierbei wird Kohlensäure angewendet, welche in eine Reaction mit den gummiharzigen Stoffen eintritt und diese in Wasser löslich macht. Während bei dem Patent 96542 Kohlensäure neben Seife, Soda und Petroleum nur mechanisch wirkt, ist hier ihre Wirkung eine rein chemische.
Das vorliegende Verfahren erfordert drei getrennte Behandlungen, von welchen die erste den Zweck hat, die Fasern weich zu machen, die zweite, die auf diese Art präparirten Fasern zu entschälen, und die dritte und letzte Operation ist das Waschen in kochendem Wasser.
Diese drei getrennten Operationen sind folgende :
1. Kochen in einem schwach alkalischen Bade (z. B. von Soda), um die Fasern weich zu machen und jene Theile der Intercellularsubstanz, welche das Natronsalz erfüllen kann, zu lösen. Diese erste Operation bietet im Uebrigen nichts Neues dar.
2. Eigentliches Entschälen durch die Einwirkung von Kohlensäure, welche in irgend welcher Weise erhalten wird, z. B. durch Zersetzung eines Bicarbonates mittelst Kochen, in welchem die Faser gebadet wird, oder durch directe Zuführung von Kohlensäure. Die Wirkung der Kohlensäure ist eine rein chemische, indem sie die Lösung. der gummiharzigen und der färbenden Substanzen erleichtert, deren Herausziehen bis jetzt die Haup.tschwierigkeit bei der Bearbeitung der Pflanzenfasern bildete und z. B. nach dem D. R. P. 96542 durch eine mechanische Trennung der Faser unter Druck bei einer sehr hohen Temperatur erfolgte.
3. Waschen der entschälten Pflanzenfasern in kochendem Wasser, wobei die Kohlensäure in Verbindung mit Pectose beim Sieden des Wassers sofort ein gallertartiges Product bildet, das sich im Wasser löst und nichts anderes als Pectin ist. Es bleibt sich dabei gleich, ob Kohlensäure in dem Augenblicke, wo besagte Reaction eintritt, erzeugt wird, oder ob diese in gasförmigem Zustande in das heifse Bad geführt wird.
Die ganzen Vorgänge können in offenem Gefäfs beim Sieden des Wassers stattfinden, jedoch schliefst man im Falle directer Anwendung von Kohlensäure den Behälter, um .grofse Verluste an Kohlensäure zu vermeiden und die Gase in ständiger Berührung mit der Flüssigkeit zu erhalten. Die Arbeit wird also bei diesem Verfahren unter Anwendung von Kohlensäure bei einer Temperatur von ioo°C. und unter atmosphärischem Drucke vollzogen.
Zum Waschen wird das Material in eine Waschmaschine gebracht, welche in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht ist.
Dieser Apparat besteht aus einem rechteckigen Bottich a, in welchem eine gewisse Anzahl Walzenpaare b b1 abwechselnd höher und tiefer angeordnet sind. Diese Walzenpaare dienen zur Führung zweier endloser Bänder c und d, welche zwischen sich das Material mitnehmen, um es durch die im Bottich enthaltene Flüssigkeit zu führen.
Die unteren Walzen b sind frei drehbar und fest gelagert, während die oberen vertical verschiebbar sind und durch Federn f beständig gegen die unteren Walzen gedrückt werden.
Beim Verlassen des Bottichs läuft das untere Band über zwei Walzen g gl und bildet dort einen horizontalen Zuführungstisch. - Am an-' deren Ende läuft das Band über, eine Trommel h, welche von aufseh in Bewegung versetzt wird und das Band mitnimmt.
Das zweite Band d läuft über eine Walze g* über der Walze g1 und über eine Trommel h x über der Trommel h. Walze g2 und Trommel/2 l sind in Führungen i und z1 mittelst Schrauben j und j1 verstellbar und werden durch Federkraft nach unten gedrückt.
Das Wasser des Bottichs kann durch Einspritzen von Dampf erhitzt werden, und zwar durch ein perforirtes Rohr k, welches mit einem Absperrhahn k l versehen urid mit einem Dampfkessel verbunden ist.
Die Fig. 2 zeigt die Form der Walzen b b1 und die Fig. 3 die Zusammensetzung der Transportbänder.
Das Material wird auf den Zuführungstisch gebracht, von wo es durch die beiden Bänder durch die ganze Länge des Bottichs mitgenommen wird. Bei jedem Passiren eines Walzenpaares wird es momentan getrocknet, dadurch wird das Waschen beschleunigt.
Diese Operation wird zwei- oder dreimal mit kochendem Wasser wiederholt.
Das zum Verspinnen bestimmte Material wird dann auf bekannte Weise in ein laues Bad gebracht, welches 1 kg Glycerin auf 1 cbm Wasser enthält, dann wird es getrocknet und in die Spinnerei gebracht.
Das zur Fabrikation der Cellulose bestimmte Material wird durch die bekannten Mittel gebleicht.
Es ist klar, dafs aus dem Werg, welches vom Hecheln der Fasern herrührt und bereits die Operation des Entschälens durchgemacht hat, durch einfaches Bleichen Cellulose erzeugt werden kann.

Claims (1)

  1. Pa te nt-An spruch:
    Verfahren zum Entschälen vegetabilischer Fasern, gekennzeichnet durch die Anwendung von Kohlensäure bei einer Temperatur von ioo° C. und atmosphärischem Drucke, zum Zwecke, die gummiharzigen Stoffe umzuwandeln und in Wasser löslich zu machen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2771785A (en) * 1952-06-03 1956-11-27 Florida Ind Lab Inc Mechanical movement

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