DE3535369C2 - Vorrichtung zum Fördern eines viskosen Fluids - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern eines viskosen Fluids, das sich in einem Sack aus Polyäthylen oder dergleichen befindet, der in einem zylindrischen Behälter abgestützt ist, wobei der Entnahme des Fluids eine Saugpumpe dient, wobei das Fluid nach oben durch eine Abdeckscheibe abgedeckt ist, die auf dem Fluid aufliegt und zumindest eine Öffnung aufweist, durch die die Saugpumpe Fluid aus dem Bereich unterhalb der Abdeckscheibe absaugt.

Ein viskoses Fluid wie beispielsweise entsprechendes Dichtungsmaterial, Klebstoffe und Schmiermittel sind häufig in ein Säckchen aus Polyäthylen eingefüllt, das zur Lagerung und zum Transport in einem starren Behälter enthalten ist. Bei einer bekannten, in der Fig. 4 bis 6 dargestellten Lösung (vgl. Werbebroschüre Nr. 2305 der Firma GRACO von 1975) steht der starre Behälter 3 mit dem Plastiksack 2, in den das viskose Fluid 1 eingefüllt ist, auf einer Grundplatte 4. An einer Hubvorrichtung 5 ist eine Saugpumpe 6 gehalten, die sich oberhalb des Behälters 3 befindet. Die Ansaugöffnung der Saugpumpe befindet sich an deren unterem Ende. Der Ansaugöffnung ist eine Folgeplatte 7 zugeordnet, die an ihrem äußeren Rand eine Gummileiste 8 aufweist. Die Gummileiste 8 liegt innerhalb des Behälters 3 an dem Plastiksack 2 an und drückt auf die Oberfläche des viskosen Fluids 1. In diesem Betriebszustand saugt die Saugpumpe 6 durch die Folgeplatte hindurch viskoses Fluid 1 an und fördert es zu einer Beschichtungsvorrichtung oder einer anderen Vorrichtung, für die das Fluid 1 bestimmt ist.

Bei dieser bekannten Vorrichtung folgt die Folgeplatte 7 mit der dichtenden Gummileiste 8 dem Fluidspiegel mittels der Hubvorrichtung 5 in dem Maße, wie dieser durch das Absaugen von Fluid 1 mittels der Saugpumpe 6 absinkt. Dabei kann es vorkommen, daß die Gummileiste 8 nicht mehr exakt dichtend an dem Plastiksack 2 anliegt, eine ausreichende Abdichtung zwischen der Folgeplatte 7 mit Gummileiste 8 und dem an der Wand des starren Behälters 3 sich abstützenden Plastiksack 2 nicht mehr gegeben ist und Fluid 1 aus dem Bereich unterhalb der Folgeplatte 7 in den Bereich über der Folgeplatte 7 gelangt, wie es in Fig. 5 mit dem Fluidanteil 1b gegenüber dem Fluidanteil 1a dargestellt ist. Diese Gefahr besteht insbesondere, wenn sich die Folgeplatte 7 ihrer unteren Endstellung nähert, also nur noch wenig Fluid 1 eingeschlossen ist, und Absaugen von Fluid 1 und Absenkgeschwindigkeit der Folgeplatte 7 nicht mehr mit letzter Genauigkeit aufeinander abgestimmt sind. Andererseits verbleibt unterhalb der konisch ausgebildeten Folgeplatte 7 stets ein nicht absaugfähiger Fluidrest, wenn nämlich die Folgeplatte 7 mit ihrem Rand am Boden des Behälters 3 zur Anlage gekommen ist. Der Durchtritt von Fluid 1 in den Bereich über der Folgeplatte 7 ist insbesondere dann gegeben, wenn der Behälter 3 im Übergangsbereich zwischen Seitenwand und Boden abgerundet ist, was entweder gewollt oder bei den üblicherweise angewendeten Herstellungsverfahren unvermeidbar ist; dieser Ausrundung vermag die Gummileiste 8 nicht ohne weiteres zu folgen.

Außerdem muß die Gummileiste 8 deswegen aus Gummi bestehen, weil das Behältnis 3 nicht stets absolut genau maßhaltig ist und zwar infolge von fertigungsbedingter Abweichung vom Sollmaß oder infolge von Verformungen nach der Inbetriebnahme.

Trotz der Gummileiste 8 kann der Fluidanteil 1b als Leckfluid in den Bereich oberhalb der Folgeplatte 7 auch dann entweichen, wenn die Gummileiste 8 schadhaft geworden ist. Um diesen Zustand zu vermeiden, muß die Gummileiste 8 regelmäßig kontrolliert, gereinigt und gewartet werden.

Wird die Saugpumpe 6 mittels der Hubvorrichtung 5 soweit angehoben, daß die Folgeplatte 7 von dem Fluid 1 freikommt und insbesondere die Folgeplatte 7 mit der Gummileiste 8 aus dem Behälter 3 herausgehoben wird, so wird ein Teil des viskosen Fluids 1 an der Unterseite der Folgeplatte 7 haftend mitgenommen, um dann von der Folgeplatte 7 abzutropfen, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. Dies kann zu einem Verschmutzen des Arbeitsplatzes führen. Außerdem wird beim erneuten Eintauchen der gewölbt ausgebildeten Folgeplatte 7 in den Behälter 3 Luft eingeschlossen, was für ein einwandfreies Arbeiten der Vorrichtung hinderlich ist. Die mitgenommene Luftmenge ist umso größer, je mehr die Folgeplatte 7 kegelförmig ausgebildet ist, was primär aus Gründen der Festigkeit bisher generell der Fall ist.

Gemäß einer aus der DE-PS 9 73 688 bekannten Vorrichtung zum Fördern von Fett reicht der Saugkolben bis an den Behälterboden. Eine Abstreifplatte folgt dem Fettspiegel im Behälter und streift das Fett vom Kolben und der Behälterwand abwärts bis die Platte mit ihrem Außenrand an den Boden gelangt. Durch die zentrale Wölbung der Abstreifplatte wird auch hier ein Teil des Fluids unabgesaugt zurückbleiben.

Eine annähernd ebene Abdeckplatte wird bei einer aus der US-PS 2 636 658 bekannten Vorrichtung verwendet. Es handelt sich dabei um eine aus mehreren Teilen lose zusammengesetzten Platte, durch die Luft zwischen Platte und Fluidspiegel eingesaugt werden kann, was einem vollständigen Entleerungsprozeß entgegenwirkt.

In der US-PS 1 981 495 ist eine Vorrichtung mit einer einteiligen ebenen Abdeckplatte beschrieben, die eine relativ große zentrale Absaugöffnung aufweist und an die sich ein flexibler Stutzen anschließt. Die Saugpumpe wird auf den Stutzen aufgeschoben. Durch den dabei an der Saugöffnung oberhalb der Plattenebene entstehenden Raum und der relativ großen Saugöffnung wird beim Behälteraustausch Fluid abtropfen. Damit können hohe Verluste an Fluid entstehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Menge des nicht absaugbaren Fluids zu verringern, ein Nachtropfen beim Ausbau der Fördervorrichtung möglichst zu vermeiden, sowie ein Vermischen von Fluid und Luft beim Zusammenbau möglichst klein zu halten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine zuverlässige Förderung des Fluids sichergestellt und Verluste werden minimiert.

Die Verbindung zwischen einer Seitenwand des zylindrischen Behälters und dessen Boden erfolgt nicht in einem im Querschnitt gebogenen Übergangsbereich, wie es bei dem anhand der Fig. 4 bis 6 erläuterten Stand der Technik der Fall ist. Dadurch kann die ebene Abdeckplatte dicht an den Behälterboden herangeführt werden und das im Behälter befindliche viskose Fluid kann praktisch vollständig aus dem Behälter gefördert werden. Es verbleibt also im Behälter am Ende der Förderung nur noch eine sehr geringe Restmenge des Fluids und beim Zusammenbau von Förderteil und Behälter erfolgt praktisch kein Lufteinschluß, so daß auch kein nennenswertes Vermischen von Fluid und Luft stattfinden kann.

Der näheren Erläuterung der Erfindung dient die nachfolgende Beschreibung (eines Ausführungsbeispiels), in der auf die Zeichnung Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in größerer Darstellung, wobei die Vorrichtung die Außerbetriebsstellung einnimmt,

Fig. 3 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in deren Endstellung am Ende der Förderung,

Fig. 4 die Darstellung einer bekannten Vorrichtung, teilweise im Schnitt,

Fig. 5 die bekannte Vorrichtung gemäß Fig. 4 am Ende der Förderung und

Fig. 6 eine Teildarstellung im Schnitt einer bekannten Vorrichtung nach dem Trennen von Fluidaufnahmeteil und Fluidförderteil (Außerbetriebsstellung).

Eine Vorrichtung zum Fördern eines viskosen Fluides 1 gemäß der Erfindung ist schematisch in Fig. 1 bis 3 dargestellt. Auf einer Grundplatte 4 befindet sich ein zylindrischer Behälter 11 in einer vorgegebenen Position. Der starre Behälter 11 nimmt einen Sack 2 auf, der aus Polyäthylen oder dergleichen besteht und mit dem viskosen Fluid 1 gefüllt ist. Der Rand des Polyäthylensackes 2 ist um den oberen Rand des offenen Behälters 11 herumgeschlagen, so daß er auch an der Außenseite des Behälters 11 anliegt und dort mit Befestigungsmitteln 12 festgehalten ist.

Die Grundplatte 4 nimmt auch eine Hubvorrichtung 5 auf. Die Hubvorrichtung 5 hält eine Saugpumpe 6 unmittelbar oberhalb des zylindrischen Behälters 11. An der Saugleitung der Saugpumpe 6 ist eine Saugplatte 13 parallel zur Grundplatte 4 angeordnet. Im zentralen Bereich der Saugplatte 13 ist eine Anzahl kleiner Öffnungen auf einem Kreis aufeinanderfolgend angeordnet, so daß das viskose Fluid 1 in die Saugleitung der Saugpumpe 6 eintreten kann. Außerhalb des Kreises, auf dem die Öffnungen liegen, ist eine Ringnut vorgesehen, in der ein O-Ring als Dichtung 16 liegt.

Eine innere, kreisrunde Abdeckscheibe 14 liegt innerhalb des Polyäthylensackes 2 auf der Oberfläche des viskosen Fluids 1 auf, nachdem der Polyäthylensack 2 in den Behälter 11 eingegeben und mit viskosem Fluid 1 gefüllt wurde. Der Durchmesser der inneren Abdeckscheibe 14 ist so bemessen, daß er an der Innenseite des Polyäthylensackes 2 anliegt und diesen dabei an die Innenseite der zylindrischen Wand des Behälters 11 anlegt. Die innere Abdeckscheibe 14 weist eine zentrale Saugöffnung 15 auf, die den Bereich abdeckt, den die kleinen Öffnungen im zentralen Bereich der Saugplatte 13 umschreiben. Der Außendurchmesser der Saugöffnung 15 entspricht also dem Durchmesser des die kleinen Öffnungen umschließenden Außenkreises. Statt dessen können in der inneren Abdeckscheibe 14 mehrere kleine Saugöffnungen angeordnet sein, die in ihrer Fläche den Öffnungen in der Saugplatte 13 entsprechen und gleichachsig zu diesen angeordnet sind. Die innere Abdeckscheibe 14 ist eben und hat gegebenenfalls einen nach oben gerichteten zylindrischen Rand, der an der Innenseite des von der zylindrischen Behälterwand abgestützten Sackes 2 entlang gleitet.

Wird aus dem Bereich des Behälters 11 unterhalb der inneren Abdeckscheibe 14 mittels der Saugpumpe 6 viskoses Fluid 1 abgesaugt, so senken sich die Saugplatte 13 und die innere Abdeckscheibe 14 entsprechend dem absinkenden Fluidniveau ab, wobei die Hubvorrichtung 5 diesen Vorgang unterstützt oder zumindest nicht behindert. Die innere Abdeckscheibe 14 vermag dem absinkenden Fluidspiegel zu folgen, bis sie auf dem Boden des Behälters 11 zur Auflage kommt. Ist die innere Abdeckscheibe 14 auf dem Behälterboden zur Auflage gekommen, so befindet sich im Behälter 11 praktisch kein Fluid 1 mehr.

Im Gegensatz zu dem Behälter 3 herkömmlicher Vorrichtungen (vgl. Fig. 4 bis 6) ist der Behälter 11 sehr maßgenau mit einem entsprechenden Präzisionsverfahren gefertigt. Das bedeutet, daß keine abdichtende Gummileiste 8 zur Abdichtung zwischen innerer Abdeckscheibe 14 und Polyäthylensack 2 vorgesehen sein muß und trotzdem kein Fluid 1 auf die Oberseite der Abdeckscheibe 14 gelangen kann.

Insbesondere infolge der relativ vielen Öffnungen in der Saugplatte 13 kann kein viskoses Fluid 1, das in den Öffnungen verbleibt, abtropfen, wenn die Saugplatte 13 ausgebaut wird, um nach dem Entleeren eines Behälters 11 einem neuen, gefüllten Behälter 11 zugeordnet zu werden.

Sowohl die Saugplatte 13, als auch die Ober- und Unterseite der inneren Abdeckscheibe 14 sind eben. Der O-Ring schließt als Dichtung 16 das Eindringen von Luft aus. Dadurch ist die Gefahr sehr gering, daß sich Luft in ungewolltem Ausmaß mit dem viskosen Fluid 1 in dem Behälter 11 mischt.

Claims (2)

1.Vorrichtung zum Fördern eines viskosen Fluids (1), das sich in einem Sack (2) aus Polyäthylen oder dergleichen befindet, der in einem zylindrischen Behälter (11) abgestützt ist, wobei der Entnahme des Fluids (1) eine Saugpumpe (6) dient, wobei das Fluid (1) nach oben durch eine Abdeckscheibe (14) abgedeckt ist, die auf dem Fluid (1) aufliegt und zumindest eine Öffnung (15) aufweist, durch die die Saugpumpe (6) Fluid (1) aus dem Bereich unterhalb der Abdeckscheibe (14) absaugt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (11) eine zylindrische Innenfläche mit einem weitestgehend konstanten Durchmesser zwischen Behälterboden und dem Bereich aufweist, in dem sich die Abdeckscheibe (14) bei noch gefülltem Behälter (11) befindet,
daß diese Seitenwand in einer nicht ausgerundeten Kante in den Behälterboden übergeht,
daß eine ebene, innere Abdeckscheibe (14) in dem Behälter weitestgehend spielfrei an dem Sack (2), der sich an der Innenwand des Behälters (11) abstützt, anliegt und in dem Behälter (11) in dessen Längsrichtung verschiebbar ist, um abhängig von dem im Behälter (11) befindlichen Fluid (1) auf dessen Oberfläche aufzuliegen,
daß diese Abdeckscheibe (14) mit zumindest einer Saugöffnung (15) versehen ist,
daß auf der Oberseite der Abdeckscheibe (14) eine Saugplatte (13) aufliegt, die an der Saugleitung der Saugpumpe (6) angeordnet ist und eine Anzahl von Öffnungen auf einem Kreis im zentralen Bereich der Saugplatte (13) aufweist,
daß diese Öffnungen von einer oder von einer entsprechenden Anzahl Saugöffnungen (15) der Abdeckscheibe (14) überdeckt sind,
daß zwischen Saugplatte (13) und Abdeckscheibe (14) eine Dichtung (16) vorgesehen ist,
und daß der Sack außerhalb des Bewegungsbereiches der Abdeckscheibe (14) und der Saugplatte (13) an der Behälterwand befestigt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugplatte (13) als Dichtung (16) in einer Ringnut außerhalb des Kreises, auf dem die Öffnungen liegen, einen O-Ring aufweist.