DE917293C

DE917293C - Entleerungsvorrichtung fuer Behaelter, wie Faesser od. dgl., mit zaehfluessigem Inhalt

Info

Publication number: DE917293C
Application number: DEJ5389A
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1952-01-03
Filing date: 1952-01-03
Publication date: 1954-12-20

Description

Entleerungsvorrichtung für Behälter, wie Fässer od. dgl., mit zähflüssigem Inhalt Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Entleeren von Behältern, wie Fässern od. dgl., mit zähflüssigem Inhalt mittels einer von einem Mantel umschlossenen Förderschnecke.
Im allgemeinen werden Behälter mit zähflüssigem Inhalt, wie Leim od. dgl., nach vorheriger Entfernung der an der Inhaltsoberfläche ausgetrockneten Schicht mit Schöpfkelle oder Kratzblech entleert. Je nach der Füllhöhe des Behälters ist damit eine beschwerliche und langwierige Arbeit verbunden, die meist durch Abstechen des Füllgutes vorgenommen wird. Infolge der zähflüssigen Konsistenz ist ein Zusammenfließen zu einer annähernd glatten Inhaltsoberfläche nicht möglich, so daß durch die Krustenbildung der aufgebrochenen vergrößerten Oberfläche ein beachtlicher Teil des Behälterinhalts für den Gebrauch nicht mehr geeignet ist und verlorengeht.
Durch die Erfindung werden die angeführten Nachteile bei völliger Nutzbarmachung auch des an der Behälterwand haftenden Inhalts beseitigt und eine Oberflächenverkrustung auch bei in größeren Zeitabständen erfolgender Teilentnahme vermieden.
Erfindungsgemäß besteht die Entleerungsvorrichtung aus einer von einem Mantel umschlossenen Förderschnecke, deren dem Behälterquerschnitt entsprechende Stirnseite sich ständig in der Ebene der Inhaltsoberfläche des zu entleerenden Behälters bewegt. Eine den Rand der Mantelöffnung umgebende elastische Dichtung legt sich gegen die Innenseite des Behälters, wodurch eine restlose Erfassung des gesamten Behälterinhalts durch die Förderschnecke ermöglicht wird. Außerdem wird bei Nichtgebrauch der Vorrichtung der unmittelbar auf der Inhaltsoberfläche liegende Mantel mit seiner gegen die innere Behälterwandung anliegenden Dichtung als Deckel wirksam, so daß selbst bei längerer Unterbrechung die Inhaltsoberfläche ihre Konsistenz behält. Am oberen Ende der Schnecke und des sie umgebenden Mantels ist ein Abfüllstutzen angeordnet, durch den der austretende Inhalt der Weiterverarbeitung oder dem Verbrauch zugeführt wird. Die gesamte Fördervorrichtung mit dem zugehörigen Antrieb ist an einem Ständer auf und ab beweglich geführt und wird durch ein innerhalb dieses Ständers angeordnetes Gegengewicht so weit entlastet, daß die Stirnseite der Förderschnecke mit leichtem Druck auf der Inhaltsoberfläche ruht.
In der Zeichnung ist die Entleerungsvorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine Vorderansicht der Entleerungsvorrichtung in ihrer oberen verriegelten Stellung, Abb. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung während des Entleerungsvorganges, Abb. 3 eine Draufsicht der Vorrichtung, Abb. 4 die Förderschnecke und den sie umgebenden Mantel in vergrößertem Maßstabe.
Ein zweckmäßig als Rohr ausgebildeter Ständer I ruht, durch Verstärkungsrippen 2 gestützt, auf einer Grundplatte 3, die zur Aufnahme des zu entleerenden Behälters 4 mit einer Aussparung 5 versehen ist. Ein an dem Ständer I auf und ab beweglich geführter Lagerbock 6 trägt einen Antriebsmotor7 mit Antriebsmitteln 8, 9, 10 für die Fördervorrichtung. In der Nabe des Antriebsrades 10 ist die Welle II einer senkrecht angeordneten Förderschnecke 12 befestigt, die in dem Lagerbock 6 drehbar gelagert ist. Die Förderschnecke 12 ist in ihrer gesamten Länge von einem Mantel 13 dicht umschlossen, der an seinem oberen Ende in einen Abfüllstutzen Iq mündet. Die gesamte, an dem Lagerbock 6 angeordnete Antriebs- und Fördervorrichtung 7 bis I4, die am Ständer I auf und ab beweglich geführt ist, wird durch ein innerhalb des Ständers I angeordnetes Gegengewicht 15 entlastet.
Dieses Gegengewicht ist mittels eines Seiles I6 über eine im oberen Ende des Ständers I drehbar gelagerte Führungsrolle I7 mit dem Lagerbock 6 verbunden.
Die Förderschnecke I2 und der die Förderschnecke umschließende Mantel I3 weisen in ihrem oberen Bereich einen etwa dem Abfüllstutzen 14 entsprechenden Querschnitt auf, während sich der Onerschnitt nach unten bis zu einer dem Querschnitt des. Behälters 4 entsprechenden Öffnung kegelförmig erweitert. Der Rand der unteren Mantelöffnung ist mit einer gegen die Innenseite des zu entleerenden Behälters 4 anliegenden elastischen Dichtung 22 versehen. Zur Verringerung des Widerstandes der in das Füllgut eindringenden Förderschnecke 12 ist die Stirnseite des in der Ebene der Behälteroberfläche sich bewegenden Schneckenendes 23 schneidenförmig ausgebildet.
Da zur Erzielung eines geringen Auflagedruckes zwischen Förderschnecke und Oberfläche des Behälterinhaltes die gesamte Fördervorrichtung nur teilweise durch das Gegengewicht entlastet ist, muß die Fördervorrichtung, um sie gegen Abgleiten zu Isrichern, in ihrer obersten Ruhelage festgestellt werden. Zu diesem Zweck ist eine Ilebelanordnung vorgesehen, die aus zwei Hebelarmen 18 und rg besteht, die im Punkt 20 ein Kniegelenk bilden und deren andere Enden an dem Lagerbock6 und an dem Ständer I angreifen. Diese Hebelanordnung hält die Fördervorrichtung durch ihre über die Totpunktlage hinausgehende, durch einen Anschlag begrenzte Stellung in ihrer obersten Lage fest.
Es kann weiterhin vorteilhaft sein, die gesamte Entlastungsvorrichtung durch Anbringung von Laufrollen an der Grundplatte fahrbar einzurichten.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Der auf dem Ständer I auf und ab beweglich geführte Lagerbock 6 und damit die an diesem Lagerbock angeordnete Förderschnecke 12 wird in der obersten Stellung durch Umlegen des die Hebel Ie und 19 verbindenden, am Kniegelenk 20 befestigten Handgriffes 21 in Pfeilrichtung entriegelt. Infolge der nur teilweise erfolgenden Entlastung des Lagerbockes 6 und der mit diesem Lagerbock auf und ab beweglich geführten Teile 7 bis 14 durch das Gegengewicht 15 wird die Förderschnecke 12 herunterbewegt, bis ihre Stirniseite und damit ihre Schneide 23 mit leichtem Druck auf der Inhaltsoberfläche des Behälters 4 aufliegt. Mit dem Einrücken des Motors 7 und mit der nun einsetzenden Drehbewegung der Schnecke 12 trägt das sich in der Ebene der Inhaltsoberfläche bewegende schneidenförmig ausgebildete Ende 23 der Förderschnecke 12 den Inhalt schichtweise ab und fördert ihn unter gleichzeitigem Durchkneten durch den sich verjüngenden Mantel 13 in den Abfüllstutzen 14. Dieser Arbeitsvorgang kann beliebig oft und lange unterbrochen werden, da in jeder Arbeitsstellung die Förderschnecke 12 und der Mantel I3 in der jeweiligen Ebene der Inhaltsoberfläche bleibt und damit eine wirksame Abdichtung gegen Luftzutritt gewährleistet, so daß eine Krustenbildung auf der Inhaltsoberfläche vermieden wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Entleerungsvorrichtung für Behälter, wie Fässer od. dgl., mit zähflüssigem Inhalt, dadurch gekennzeichnet, daß eine ton einem Mantel (13) umschlossene Förderschnecke (12) vorgesehen ist, deren Stirnseite (23) sich während des gesamten Entleerungsvorganges in der Ebene der Inhaltsoberfläche des Behälters (4) bewegt.
2. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschnecke (I2) und der die Förderschnecke umge;bende Mantel (13) sich nach unten hin derart erweitern, daß die Stirnseite (23) der Förder schnecke (12) und die untere Öffnung des Mantels (13) im wesentlichen dem Querschnitt des zu entleerenden Behälters (4) entsprechen.
3. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Ebene der Inhalts oberfläche des Behälters (4) sich bewegende Ende (23) der Gänge der Förderschnecke (I2) schneidenförmig ausgebildet ist.
4. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der unteren Öffnung des Mantels (I3) mit einer gegen die Innenseite des zu entleerenden Behälters (4) anliegenden Dichtung (22) aus elastischem Material versehen ist.
5. Entleerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4, gekennzeichnet durch einen am oberen Ende der Förderschnecke (12) und des Mantels (I3) angeordneten Abfüllstutzen (I4) durch den der durch die Schnecke (I2) geförderte Behälterinhalt abfließt.
6. Entleerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 5, gekennzeichnet durch einen die Förderschnecke (12) und den Antrieb (8, 9, Io) der Förderschnecke (12) tragenden Lagerbock (6), der an einem Ständer (1) auf und ab beweglich geführt ist.
7. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der die Förderschnecke (I2) und den Antrieb (8, 9, IO) der Förderschnecke (12) tragende Lagerbock (6) durch ein innerhalb des Ständers (I) angeordnetes Gegengewicht (I5) teilweise oder ganz entlastet wird.
8. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschnecke (12) durch eine einerseits an dem Lagerbock (6) und andererseits an dem Ständer (1) angreifende Hebelanordnung (I8, I9) in ihrer obersten Stellung verriegelt werden kann.