DE3534371C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fällung von Cellu
losecarbamat aus einer alkalischen Lösung unter Rückge
winnung und Wiederverwendung der Chemikalien.
Cellulosecarbamat ist ein alkalilösliches Cellulosederivat,
bei dem es sich um eine Verbindung von Cellulose und Iso
cyansäure handelt. Die DE-OS 33 43 156 beschreibt ein
Verfahren zur Verbesserung der Alkalilöslichkeit von Cellu
losecarbamat durch Zugabe von 1 bis 10 Gew.-% Harnstoff
zu dem zum Lösen verwendeten Alkali. Unter Anwendung eines
das Cellulosecarbamat aus der Lösung ausfällenden Fällbades
kann dieses zu Fasern versponnen oder zu Folien verarbeitet
werden.
Als Fällbad ist üblicherweise eine schwefelsäurehaltige
Lösung verwendet worden. Cellulosecarbamat ist unter sauren
Bedingungen stabil und wird infolgedessen nicht zersetzt,
wenn es gefällt wird. Wenn die alkalische Carbamatlösung
mit Schwefelsäure in Berührung gebracht wird, wird das
Cellulosecarbamat gefällt, und gleichzeitig wird Natriumsulfat
gebildet, während das Natriumhydroxid neutralisiert wird.
In einem kontinuierlichen Verfahren werden sowohl Schwefel
säure als auch Natriumhydroxid verbraucht, und gleichzeitig
wird Natriumsulfat erzeugt. Das Spinnverfahren erzeugt
infolgedessen Natriumsulfat, das aus dem Verfahren entfernt
und als Nebenprodukt verkauft werden muß. Ein anderer,
bemerkenswerterer Nachteil besteht darin, daß das durch
Schwefelsäure neutralisierte Natriumhydroxid nicht leicht
zu dem Verfahren zurückgeführt werden kann. Das Natriumhydro
xid ist für einen bedeutenden Teil der Rohstoffkosten
des Verfahrens verantwortlich. Es wird in der Technik
durch Kaustifizierung von Soda hergestellt. Das Natrium
carbonat wird in wäßriger Lösung mit Ätzkalk umgesetzt,
wobei schwerlösliches Caliumcarbonat ausgefällt wird
und das Natriumhydroxid durch Eindicken der verbleibenden
Lösung erhalten wird (Lehrbuch der anorganischen Chemie,
Hollemann-Wiberg, de Gruyter und Co., Berlin 1964, S. 425
bis 430).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fällungsverfahren zu
entwickeln, bei dem keine unerwünschten Nebenprodukte
erzeugt werden. Besonders erwünscht wäre ein Fällungs
verfahren, bei dem überhaupt keine Notwendigkeit zur Ver
wendung von Mineralsäure bestünde und bei dem mindestens
ein beträchtlicher Teil des Natriumhydroxids in wirtschaft
licher Weise zurückgewonnen werden könnte.
Das Verfahren sollte trotzdem bestimmten Anforderungen
in bezug auf die Faser- oder Folienqualität entsprechen.
Beispielsweise sollte die Anfangsfestigkeit der ausge
fällten Fasern ausreichend hoch sein, damit das Produkt,
das hergestellt wird, die mechanischen Spannungen, denen
es bei der Behandlung ausgesetzt ist, aushalten kann.
Bei der Faserherstellung ist beispielsweise ein Verstrecken
der Fasern im Spinnschritt unerläßlich, um die gewünschten
Flüssigkeitseigenschaften zu erzielen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Fällung von
Cellulosecarbamat aus einer alkalischen Lösung unter Rück
gewinnung und Wiederverwendung der Chemikalien gelöst,
das durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:
- (a) durch Auflösen von Cellulosecarbamat in einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung wird eine alkalische Lösung von Cellulosecarbamat hergestellt;
- (b) die in Schritt (a) erhaltene Lösung wird mit einer Natriumcarbonat enthaltenden Fällungsmittellösung gemischt;
- (c) das Cellulosecarbamat wird ausgefällt und von der Lösung abgetrennt;
- (d) in die in Schritt (c) erhaltene Lösung wird Kohlen dioxid eingeleitet, um das Natriumhydroxid in Natrium carbonat unzuwandeln;
- (e) die in Schritt (d) erhaltene Lösung wird mit Calcium oxid behandelt, wodurch das Natriumcarbonat in Natrium hydroxid umgewandelt wird und aus der Lösung Calciumcarbonat ausfällt, das Calciumcarbonat wird abgetrennt;
- (f) in Schritt (e) erhaltene Lösung, die Natriumhydroxid enthält, wird zu Schritt (a) zurückgeführt, um Cellulose carbamat aufzulösen, und
- (g) in Schritt (e) erhaltenes Calciumcarbonat wird zu Kohlendioxid und Calciumoxid zersetzt, und das Calciumoxid wird zu Schritt (e) zurückgeführt.
Mit Hilfe der Erfindung wird ein Verfahren erzielt, das
die Herstellung einer Cellulosecarbamatlösung unter Ver
wendung von in dem Verfahren zurückgewonnenem Natrium
hydroxid, die Fällung der Cellulosecarbamatlösung in einer
Fällungsmittellösung, die keine Mineralsäure enthält,
und die Regenerierung und Wiederverwendung der Fällungs
mittellösung sowie die wirtschaftliche Rückgewinnung des
Natriumhydroxids und seine Rückführung zu dem Auflösungs
schritt zu einer Einheit zusammenfaßt. Bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren besteht im wesentlichen keine Notwendigkeit
zur Zugabe oder Entfernung von Chemikalien, was im Vergleich
zu den bekannten Verfahren völlig neu ist.
Der erste Schritt in dem erfindungsgemäßen Ver
fahren ist die Herstellung einer alkalischen Lösung von
Cellulosecarbamat. Zum Erspinnen von Carbamatfasern wird
durch Auflösen von Cellulosecarbamat in einer wäßrigen
Lösung von Natriumhydroxid eine Spinnlösung hergestellt. Die
Spinnlösung enthält typischerweise 4 bis 15 Gew.-% Cellulo
secarbamat, die in der 5 bis 12 Gew.-% Natriumhydroxid
enthaltenden Lösung gelöst sind. Für den Auflösungsschritt
wird vorteilhafterweise eine Natriumhydroxidlösung verwen
det, die in einer nachstehend beschriebenen Weise während
der Regenerierung des Fällbades zurückgewonnen worden ist.
Die Natriumhydroxidlösung von Cellulosecarbamat, die in der
vorstehend beschriebenen Weise hergestellt wird, wird im
Spinnschritt in der üblichen Weise durch Spinndüsen hindurch
in ein Fällbad versponnen, wodurch das Carbamat in Form
eines faserartigen Produkts gefällt wird. Als Fällungs
mittellösung wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
Natriumcarbonatlösung, vorzugsweise eine wäßrige Lösung von
Natriumcarbonat, verwendet. Die Carbonatkonzentration in dem
Fällbad beträgt 10 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise mehr als
20 Gew.-%.
Es ist wesentlich, daß die Fällungsmittellösung bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht wie bei den bekannten
Verfahren Schwefelsäure oder eine andere Mineralsäure ent
hält.
Die ersponnenen Fasern werden von der Fällungsmittellösung
abgetrennt und in an sich bekannter Weise gewaschen und
getrocknet.
Zusammen mit der Lösung, die versponnen wird, tritt in die
Fällungsmittellösung auch Natriumhydroxid ein. Bei einem
kontinuierlichen Verfahren ist es notwendig, eine äquiva
lente Natriumhydroxidmenge zu entfernen, um die Konzentra
tion auf derselben Höhe zu halten. Die Fällungsmittellösung
kann im allgemeinen maximal 5 Gew.-% Natriumhydroxid enthal
ten, ohne daß die Fällungseigenschaften wesentlich beein
trächtigt werden. Gleichermaßen muß dafür gesorgt werden,
daß der Carbonatgehalt der Fällungsmittellösung innerhalb
der gewünschten Grenzen gehalten wird.
Die Regenerierung der Fällungsmittellösung in dem erfin
dungsgemäßen zyklischen Verfahren besteht aus mehreren Reak
tionsschritten, die an sich nicht neu sind, jedoch wußte man
früher nicht oder war man zuvor nicht imstande, von diesen
Reaktionsschritten bei der Herstellung von Cellulosede
rivatfasern Gebrauch zu machen. Der erste Schritt ist die
Umwandlung des Natriumhydroxids, das zusammen mit der
Lösung, die versponnen wird, in die Fällungsmittellösung
eintritt, in Natriumcarbonat durch Einleiten von Kohlendi
oxid in das Fällbad oder in einen aus dem Fällbad abgetrenn
ten Strom. Infolgedessen ist es mit Hilfe dieses Verfahrens
schrittes möglich, die Anreicherung von Natriumhydroxid in
der Fällungsmittellösung zu verhindern. Andererseits scheint
diese Verfahrensweise nachteilig zu sein, weil dadurch Na
triumhydroxid verbraucht wird, das in dem Verfahren (bei der
Auflösung von Carbamat) benötigt wird.
Wie es durch die Erfindung gelehrt wird, wird im nächsten
Schritt aus der carbonathaltigen Lösung, die in der vorste
hend beschriebenen Weise erhalten wird, durch Zugabe von
Branntkalk zu der Lösung Natriumhydroxid hergestellt. Hier
durch wird Calciumcarbonat gebildet, das aus der Lösung
ausfällt. Die zurückbleibende Mutterlauge enthält Natriumhy
droxid und Wasser und kann infolgedessen so, wie sie ist, in
dem Schritt der Auflösung von Cellulosecarbamat verwendet
werden. Calciumcarbamat kann in an sich bekannter Weise
durch Erhitzen in Calciumoxid zurückverwandelt werden, wobei
gleichzeitig Kohlendioxid freigesetzt wird. Das Kohlendioxid
kann in der vorstehend beschriebenen Weise zur Umwandlung
von Natriumhydroxid in Natriumcarbonat verwendet werden, und
der Branntkalk wird in den Kreislauf zurückgeführt, um das
Natriumcarbonat zu kaustifizieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist infolgedessen
Merkmale auf, die zu einem Ergebnis zu führen scheinen, das
dem gewünschten Ergebnis entgegengesetzt ist, jedoch tat
sächlich unerwartete Vorteile erbringen. Die Chemikalie, die
zu Beginn des Verfahrens für die Auflösung benötigt wird,
d. h., Natriumhydroxid, wird vorübergehend in Natriumcarbonat
umgewandelt und im nächsten Schritt wieder in Natriumhydro
xid zurückverwandelt. Wenn auf diese Weise vorgegangen wird,
wird jedoch ein Verfahren erzielt, bei dem im wesentlichen
keine Chemikalien zugegeben werden müssen und nur Energie,
die für die Umwandlung des Calciumcarbonats in Calciumoxid
erforderlich ist, zugeführt werden muß. Dieser Nachteil (die
Notwendigkeit der Energiezufuhr) wird jedoch durch die zu
erzielenden Vorteile übertroffen.
Die Erfindung wird nachstehend mit Hilfe des in der beige
fügten Figur wiedergegebenen Ablaufdiagramms beschrieben.
Cellulosecarbamat, das in der Figur mit der Bezugzahl 1
bezeichnet ist, wird dem Auflösungsschritt 2 zugeführt. Das
Cellulosecarbamat wird in einer wäßrigen Natriumhydroxidlö
sung, die dem Auflösungsschritt durch das Verbindungsstück 3
hindurch zugeführt wird, gelöst. Die Konzentration der in
Schritt 2 erzeugten Carbamatlösung kann in Abhängigkeit von
den gewünschten Spinnbedingungen verändert werden, indem die
Menge des dem Auflösungsschritt zugeführten Natriumhydroxids
verändert wird. Normalerweise liegt die Konzentration der
Carbamatlösung in dem Bereich von 4 bis 15 Gew.-% und be
trägt der Natriumhydroxidgehalt 5 bis 12 Gew.-% und typi
scherweise etwa 10 Gew.-%. Bei der Auflösung können nötigen
falls Mittel, die die Löslichkeit fördern, verwendet werden,
jedoch liegt ihre Verwendung nicht im Schutzumfang der Er
findung.
Die in Schritt 2 erhaltene alkalische Lösung von Cellulose
carbamat wird durch das mit der Bezugszahl 4 bezeichnete
Verbindungsstück hindurch dem Spinn- und Ausfällungsschritt
5 zugeführt, in dem die Lösung in einer an sich bekannten
Weise durch (nicht veranschaulichte) Spinndüsen hindurch in
die Fällungsmittellösung gepreßt wird, die bewirkt, daß das
Cellulosecarbamat in Faserform aus der Lösung ausfällt.
Alternativ können Schlitzdüsen verwendet werden, wenn Folien
hergestellt werden. Die Fällungsflüssigkeit in Schritt 5 ist
eine wäßrige Lösung von Natriumcarbonat. Die Lösung in dem
Spinn- und Ausfällungsschritt 5 enthält auch Natriumhydro
xid, das zusammen mit der Lösung, die versponnen wird,
eintritt. Die Menge des Natriumhydroxids darf nicht bis zu
einer derartigen Höhe steigen, daß es auf das Cellulosecar
bamat, das ausgefüllt wird, eine nachteilige Wirkung ausüben
würde. In der Praxis ist festgestellt worden, daß ein Maxi
malwert von 5 bis 6 Gew.-% Natriumhydroxid in dem Spinn
schritt 5 zugelassen werden kann, jedoch wird die Menge
vorzugsweise bei einem niedrigeren Wert, der nicht mehr als
etwa 3 Gew.-% beträgt, gehalten.
Die Cellulosecarbamatfasern, die in dem Spinnbad 5 erzeugt
werden, können in an sich bekannter Weise abgetrennt, vor
behandelt, gewaschen und getrocknet werden. Diese Schritte,
die mit den Bezugszahlen 6 bis 8 bezeichnet sind, sind im
Hinblick auf die Erfindung nicht wesentlich, und ihre nähere
Beschreibung wird infolgedessen weggelassen.
Aus dem Spinn- und Ausfällungsschritt 5 wird durch das Ver
bindungsstück 9 hindurch Lösung abgezogen. Diese Lösung
enthält zusätzlich zu Natriumcarbonat auch Natriumhydroxid,
wie es vorstehend beschrieben wurde. In Schritt 10 wird das
in der Lösung vorhandene Natriumhydroxid mit Hilfe von Koh
lendioxid, das durch das Verbindungsstück 11 hindurch einge
leitet wird, in Natriumcarbonat umgewandelt. Carbonathalti
ge Lösung, die in dieser Weise erhalten wird, wird durch das
Verbindungsstück 12 hindurch zu dem Spinn- und Fällungs
schritt 5 zurückgeführt, um die Zusammensetzung der Fäl
lungsmittellösung in der gewünschten Weise aufrechtzuerhal
ten. Nötigenfalls kann im Schritt 10 auch aus einer äußeren
Quelle durch das Verbindungsstück 18 hindurch Kohlendioxid
zugeführt werden.
Mit der Bezugszahl 14 ist ein Kaustifizierungsschritt be
zeichnet, in dem Natriumcarbonatlösung, die aus Schritt 10
abgezogen wird, in an sich bekannter Weise mit Calciumoxid,
das durch das Verbindungsstück 17 hindurch eintritt, behan
delt wird, wodurch Natriumhydroxid und Calciumcarbonat er
zeugt werden. Das Calciumcarbonat kristallisiert aus und
wird von der Lösung abgetrennt, und die Kristallmasse kann
in an sich bekannter Weise abgetrennt werden. Die zurück
bleibende Mutterlauge, die Natriumhydroxid enthält, wird
durch das Verbindungsstück 3 hindurch dem Cellulosecarbamat-
Auflösungsschritt 2 zugeführt.
Das Calciumcarbonat wird durch das Verbindungsstück 15 hin
durch dem Schritt 16 zugeführt, wo es durch Erhitzen zu
Calciumoxid und Kohlendioxid zersetzt wird. Das Calciumoxid
wird durch das Verbindungsstück 17 hindurch dem Kaustifizier
rungsschritt 14 zugeführt, und das Kohlendioxid wird durch
das Verbindungsstück 11 hindurch dem Schritt 10 zugeführt,
wo das Natriumhydroxid in Natriumcarbonat umgewandelt wird.
Es ist selbstverständlich, daß unter Befolgung des vorste
hend beschriebenen Verfahrensprinzips verschiedene Abände
rungen durchgeführt werden können, ohne daß der Schutzumfang
der Erfindung verlassen wird.
Der mit der Bezugszahl 10 bezeichnete Schritt kann bei
spielsweise mit dem Spinn- und Fällungsschritt 5 verbunden
werden, dem in diesem Fall Kohlendioxid und Natriumcarbonat
lösung zugeführt werden und aus dem Lösung, die Natriumcar
bonat und Natriumhydroxid enthält, entfernt wird, um dem
Kaustifizierungsschritt 14 zugeführt zu werden. Ferner
können die chemischen Gleichgewichte aufrechterhalten wer
den, indem an Stellen, wo dies erforderlich ist, Wasser
hinzugegeben oder entfernt wird und indem zufällig auftre
tende Chemikalienverluste gedeckt werden.
Nachstehend werden zwei Beispiele gezeigt, die die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutern.
Es wurde eine Lösung hergestellt, die 6,8 Gew.-% Cellulose
carbamat, 9 Gew.-% Natriumhydroxid und 2% Natriumcarbonat
enthielt. Die Lösung wird bei 25°C mit einer Geschwindig
keit von 1,3 kg/h in ein Fällbad versponnen, das 25 Gew.-%
Natriumcarbonat und 3 Gew.-% Natriumhydroxid enthielt. Durch
das Spinnverfahren wurden Carbamatfasern erzeugt, die völlig
zufriedenstellende Eigenschaften hatten. Die Fasern wurden
in üblicher Weise von der Fällungsmittellösung abgetrennt,
gewaschen und getrocknet.
Um die Zusammensetzung des Fällbades konstant zu halten,
wurden in das Fällbad während des Verspinnens 0,053 kg
Kohlendioxid/h eingeleitet, und 0,68 kg Wasser/h wurden
verdampft.
Zur Regenerierung des Natriumhydroxids wurden einem Reakti
onsbehälter aus dem Fällbad 0,67 kg der Lösung/h zugeführt
und zu dem Reaktionsbehälter wurden 0,53 kg Wasser/h hinzu
gegeben, so daß der Na-Gehalt der Lösung 14% Na2CO3 äquiva
lent war.
Die Lösung wurde auf 100°C erhitzt, und 0,028 kg techni
scher Branntkalt (als 100% berechnet)/h wurden zugegeben.
Die Mischung wurde unter Rühren 1 h lang bei 100°C reagie
ren gelassen, wobei die Umwandlung des Natriumcarbonats auf
79% und in 2 h auf 81% anstieg, und die Umwandlung änderte
sich danach praktisch nicht mehr. Das Calciumcarbonat, das
in der Reaktionsmischung gebildet wurde, wurde durch Zentri
fugieren von der Lösung abgetrennt und als eine Masse mit
einem Feststoffgehalt von 60% gewaschen.
Die klare Mutterlauge enthielt 8,7 Gew.-% Natriumhydroxid
und 1,5 Gew.-% Natriumcarbonat und konnte so, wie sie war,
zur Auflösung einer neuen Carbamatcharge verwendet werden.
Eine Spinnlösung und eine Fällungsmittellösung wurden herge
stellt, und das Verspinnen wurde wie in Beispiel 1 durchge
führt. Zur Regenerierung von Natriumhydroxid aus dem Fällbad
wurden 1,3 kg der Lösung/h einem Kaustifizierungs-Reaktions
behälter zugeführt, in dem die Lösung mit dem Ziel einer
höheren Umwandlung so mit Wasser verdünnt wurde, daß sie 10
Gew.-% Na2CO3 und 1,2% NaOH enthielt. Die Lösung wurde auf
100°C erhitzt, und bei früheren Kaustifizierungsversuchen
erhaltener Kalkschlamm, der bei 1000°C gebrannt worden war,
wurde dazugegeben. Bei dem Kaustifizierungsverfahren stieg
die Umwandlung des Natriumcarbonats in 15 min auf 95% und
innerhalb einer Stunde auf 96% an.
Das abgetrennte Calciumcarbonat wurde abfiltriert, und die
klare Mutterlauge wurde filtriert und eingedampft, bis sie
9% NaOH enthielt, worauf sie abkühlte. Die Lösung wurde
weiter auf -5°C abgekühlt und war dann zur Auflösung von
Cellulosecarbamat geeignet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Fällung von Cellulosecarbamat aus einer
alkalischen Lösung unter Rückgewinnung und Wiederver
wendung der Chemikalien, gekennzeichnet durch die folgenden
Schritte:
- (a) durch Auflösen von Cellulosecarbamat in einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid wird eine alkalische Lösung von Cellulosecarbamat hergestellt;
- (b) die in Schritt (a) erhaltene Lösung wird mit einer Natriumcarbonat enthaltenden Fällungsmittellösung gemischt;
- (c) das Cellulosecarbamat wird ausgefällt und von der Lösung getrennt;
- (d) in die in Schritt (c) erhaltene Lösung wird Kohlen dioxid eingeleitet, um das Natriumhydroxid in Natrium carbonat umzuwandeln;
- (e) die in Schritt (d) erhaltene Lösung wird mit Calcium oxid behandelt, wodurch das Natriumcarbonat in Natrium hydroxid umgewandelt wird und aus der Lösung Calciumcarbonat ausfällt, das Calciumcarbonat wird abgetrennt;
- (f) in Schritt (e) erhaltene Lösung, die Natriumhydroxid enthält, wird zu Schritt (a) zurückgeführt, um Cellulose carbamat aufzulösen, und
- (g) in Schritt (e) erhaltenes Calciumcarbonat wird zu Kohlendioxid und Calciumoxid zersetzt, und das Calciumoxid wird zu Schritt (e) zurückgeführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fällungsmittellösung in Schritt (b) 10 bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 20 bis 25 Gew.-%, Natriumcarbonat enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fällungsmittellösung in Schritt (b) maximal 6 Gew.-%,
vorzugsweise nicht mehr als 3 Gew.-%, Natriumhydroxid
enthält.
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