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Die Erfindung betrifft die Entfernung von Natriumchlorid bei der Zellstoffherstellung.
Bei Bleichanlagen wurden Versuche unternommen, zur Entfernung von giftigen abfliessenden
Flüssigkeiten, Abwässer aus Bleichanlagen, welche das gesamte verbrauchte Abwasser sowie Bleich- und
Reinigungschemikalien enthalten, dem Aufbereitungs- und Regenerierungssystem der Anlage zuzuführen.
Ein solches System schliesst im allgemeinen eine Behandlung im Ofen, bei welcher das gesamte organische Material der verbrauchten Aufschlussflüssigkeit und der Abwässer aus der Bleichanlage verbrannt wird sowie die chemische Umwandlung der so erhaltenen Produkte zu wirksamen Aufschluss- mitteln ein.
Chlorhaltige Chemikalien, wie Chlor und Chlordioxyd, werden in zumindest einigen der Bleichstufen in der Bleichanlage eingesetzt, und Natriumhydroxyd wird gewöhnlich bei der Reinigung des Faserbreies verwendet. Infolge der Vereinigung der Natrium- und Chloratome dieser Chemikalien enthalten die
Abwässer aus der Bleichanlage Natriumchlorid, das auf diese Weise in das System der Aufbereitung und
Regenerierung eingeführt wird. Da das Natriumchlorid von den chemischen Umwandlungen, die bei der
Regenerierung vor sich gehen, unbeeinflusst bleibt, wenn die Abwässer aus der Bleichanlage in das Aufbereitungs- und Regenerierungssystem eingeführt werden, muss das Natriumchlorid, um eine unerwünschte Anhäufung desselben zu vermeiden, aus dem System entfernt werden.
Gemäss der Erfindung wird Natriumchlorid in fester Form von der regenerierten Aufschlussflüssigkeit vor deren Wiederverwendung im Aufschlussverfahren entfernt. Die nach der Aufbereitung und Regenerie- rung erhaltene regenerierte Aufschlussflüssigkeit enthält gewöhnlich, neben den wirksamen Aufschluss- chemikalien und Natriumchlorid, geringe Anteile verschiedener weiterer Komponenten.
Eine solche Komponente ist Natriumsulfat. Dieses entsteht bei dem Kraft-Verfahren, nach welchem Natriumsulfid und Natriumhydroxyd als Aufschlusschemikalien eingesetzt werden, infolge der unvoll- ständigen Regenerierung des Natriumsulfids bei der Regenerierung und Oxydation des Natriumsulfids.
Natriumsulfat ist auch in der Natronzellstoff-Aufschlussflüssigkeit, bei der Natriumhydroxyd das aktive Aufschlussmittel ist, vorhanden ; es bildet sich auf Grund des Vorliegens von Schwefel in dem eingesetzten Holz, dem verwendeten Brennstoff, dem Waschwasser und als Verunreinigung in während der Aufbereitung und Regenerierung eingesetzten Zusatzchemikalien.
Eine weitere Komponente von Aufschlussflüssigkeiten ist gewöhnlich Natriumcarbonat. Bei dem Kraft-Verfahren und den Natronzellstoff-Aufbereitungs- und Regenerierungsverfahren enthält die im Ofen gebildete Schmelze Natriumcarbonat, das unter Bildung von Natriumhydroxyd in der Aufschlussflüssigkeit kaustifiziert wird. Die Kaustifizierung ist nicht lOOig und das bedingt das Vorhandensein von nicht regeneriertem Natriumcarbonat in den Aufschlussflüssigkeiten.
Gemäss der Erfindung wird eine Aufschlussflüssigkeit, die Natriumhydroxyd und vorzugsweise auch Natriumsulfid als Aufschlusschemikalien sowie Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat enthält, zwecks Abscheidung von Natriumsulfat und Natriumcarbonat zusammen mit Natriumchlorid eingeengt und nach erfolgter Abtrennung des nach diesem Eindampfen abgeschiedenen Materials Natriumchlorid in fester Form aus der konzentrierten Lösung isoliert.
Das abgeschiedene Material wird zumindest teilweise bei der Behandlung im Ofen wiedereingesetzt, wogegen der allenfalls vorhandene Rest dieses Materials in einer der Verbrennung nachfolgenden Stufe, jedoch vor der Kaustifizierung eingesetzt wird. Die Menge von dem bei der Verbrennungsstufe mit dem wiedereingesetzten abgeschiedenen Material zugeführten Natriumchlorid wird so geregelt, dass hiedurch die Wirkung des bereits vorliegenden Natriumchlorids auf die Parameter der Verbrennungsstufe nicht zu sehr verstärkt wird.
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Entfernung des Natriumchlorids bei der Herstellung von Zellstoff mittels eines Aufschluss- und Regenerierungskreislaufsystems, insbesondere unter Einbeziehung der Bleichabwässer, wobei a) die Cellulosefasern mit einer Natriumhydroxyd und gegebenenfalls Natriumsulfid enthaltenden
Aufschlussflüssigkeit in Kontakt gebracht werden, b) die verwendete Aufschlussflüssigkeit von dem Faserbrei entfernt wird, c) die verwendete Aufschlussflüssigkeit in einem Ofen erhitzt wird, um eine als Hauptbestandteil
Natriumcarbonat enthaltende Schmelze vorzusehen, d) die Schmelze unter Bildung einer wässerigen Schmelzlösung aufgelöst wird,
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e) die Schmelzlösung unter Bildung einer Lösung (Weisslauge) kaustifiziert wird, die Natrium- hydroxyd und gegebenenfalls Natriumsulfid,
in das System als Verunreinigung oder Neben- produkt eingebrachtes Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat enthält, f) zumindest ein Teil der Weisslauge verwendet wird, um zumindest einen Teil der Aufschluss- flüssigkeit vorzusehen ; das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass g) zumindest ein Teil der Weisslauge konzentriert und aus dieser Natriumchlorid, Natriumsulfat und
Natriumcarbonat abgeschieden werden, h) zumindest ein Teil des mit einem Teil des abgeschiedenen Natriumchlorids vermischten
Natriumsulfat und Natriumcarbonats in das System bei einer der Verdampfung der Weisslauge folgenden Stufe, aber vor der Ofenbehandlung der verwendeten Flüssigkeit rückgeleitet wird, i) ein allfälliger Teil des Natriumsulfats und des mit einem Teil des abgeschiedenen Natrium- chlorids vermischten und nicht gemäss Stufe h)
rückgeleiteten Natriumcarbonats in das System bei einer der Ofenbehandlung der verwendeten Flüssigkeit folgenden Stufe, aber vor
Kaustifizierung der Schmelzlösung rückgeführt wird, und j) ein Teil des abgeschiedenen Natriumchlorids isoliert wird.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung, in der eine Bleich-Kraftanlage schematisch gezeigt ist, näher erläutert werden :
Holzspäne oder ein anderes faseriges, rohe Cellulose enthaltendes Material werden über die Leitung --10-- in einen Zellstoffkocher --12-- eingeführt, in dem die cellulosehaltigen Materialien in einer
Aufschlussflüssigkeit gekocht werden, die über die Leitung -l4-- zugeleitet wird und als wirksame
Aufschlussmittel Natriumsulfid und Natriumhydroxyd enthält.
Der erhaltene Faserbrei kommt, gewöhnlich nach Vornahme einer Zwischenwaschung, durch die Leitung --l6-- zu einer Bleichanlage --18--, in welcher der Faserbrei einer Bleichung mit durch die Leitung --20-- zugeführten Chlordioxydlösungen und Chlor, einer kaustischen Extraktion mit einer über die Leitung --22-- zugeführten Natriumhydroxydlösung und mit über die Leitung --24-- zugeführtem Wasser Waschungen unterworfen wird. Der gebleichte Faserbrei wird aus der Bleichanlage --18-- durch die Leitung --26-- entfernt.
Bei der Bleichanlage --l8-- wird vorzugsweise eine Verfahrensfolge D/CEDED verwendet, wobei D/C für ein Bleichen mit einer wässerigen Lösung von Chlordioxyd und Chlor, in der das Chlordioxyd den Hauptanteil des wirksamen Chlors der Lösung ergibt, D für ein Bleichen mit einer wässerigen Lösung von Chlordioxyd und E für eine kaustische Extraktion mit einer wässerigen Natriumhydroxydlösung steht.
Zwischen jeder Stufe und nach der zweiten abschliessenden D-Stufe wird je eine Waschung vorgenommen.
Die Abwässer aus der Bleichanlage enthalten verwendete Chemikalien, aus dem Faserbrei bei der Bleichung extrahierte Materialien, Waschwasser und aus den bei der Bleichung verwendeten Chemikalien gebildetes Natriumchlorid. Die Abwässer aus der Bleichanlage --l8-- werden zu dem Aufbereitungs- und Regenerierungssystem der Anlage geleitet ; dies ist schematisch durch die Leitung --28-- gezeigt, die zu der aus dem Zellstoffkocher --12-- in die Einzelleitung --30-- gelangende Schwarzlauge führt.
Unabhängig von der Art und Weise der Einführung der Bleichanlage-Abwässer zu dem Wiederaufbereitungssystem wird in diesem System Natriumchlorid entstehen.
Schwarzlauge, die Bleichanlage-Abwässer enthält, gelangt durch die Leitung --32-- zu einem Ofen --34-, wobei die Flüssigkeit gewöhnlich vorher konzentriert wird. In dem Ofen wird das gesamte organische Material aus dem Zellstoffkocher und der Bleichanlage, das in den in den Ofen eingeführten Abwässern vorhanden ist, verbrannt, wobei eine Schmelze erhalten wird, die Natriumcarbonat, Natriumsulfid, Natriumsulfat und Natriumchlorid enthält ; das Natriumsulfat ist eine Folge der unvollständigen Umsetzung zu Natriumsulfid.
Die aus dem Ofen --34-- austretende Schmelze wird über die Leitung --36-- zu einer Auflösungseinrichtung --38-- geleitet, zu der Wasser, zwecks Auflösung der Schmelze unter Bildung von Grünlauge, durch die Leitung --40-- zugeführt wird. Die Grünlauge gelangt über die Leitungen --42 und 44-- zu dem Kaustifizierbehälter --46--, wo der grösste Teil des Natriumcarbonats in der Grünlauge zu Natriumhydroxyd durch über die Leitung --48-- zugeführten rückgebrannten Kalk umgewandelt wird, wobei ausfallendes Kalziumcarbonat durch die Leitung --50-- entfernt wird.
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Die erhaltene Weisslauge enthält Natriumhydroxyd, Natriumsulfid, Natriumchlorid, Natriumsulfat und Natriumcarbonat, gewöhnlich in folgenden Anteilen :
EMI3.1
<tb>
<tb> NaOH <SEP> 7, <SEP> 5 <SEP> bis <SEP> 9, <SEP> 7 <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb> Na2S <SEP> 1, <SEP> 8 <SEP> bis <SEP> 5 <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb> Na2C03 <SEP> 1, <SEP> 7 <SEP> bis <SEP> 3, <SEP> 1 <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb> NaCl <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP> bis <SEP> 5 <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb> Na2S04 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> bis <SEP> l <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb>
Das Vorliegen von Natriumcarbonat in der Weisslauge ist auf eine unvollständige Kaustifizierung zurückzuführen ; das Natriumsulfat stammt von dem Natriumsulfat, das in dem Ofen und der nachfolgenden
Oxydation des Natriumsulfids nicht in Natriumsulfid umgewandelt wurde.
Das Einsetzen von aus dem Kaustifizierbehälter austretender Weisslauge direkt in den Zellstoffkocher - schafft keine Probleme mit Bezug auf Natriumsulfat und Natriumcarbonat, da die Verbrennungs- und Kaustifiziervorgänge den Gehalt der Weisslauge an Natriumsulfat und Natriumcarbonat regeln ; aber die
Natrium-Chloridkonzentration würde sich bei wiederholten Umwälzungen erhöhen, da das Natriumchlorid während der verschiedenen Verfahrensstufen nicht angegriffen wird. Es werden daher Massnahmen zur
Entfernung von Natriumchlorid aus dem System in einem Anteil getroffen, der im wesentlichen gleich ist jener Menge, die von aussen hauptsächlich aus der Bleichanlage in das Wiederaufbereitungssystem eingeführt wird, wobei der Verlust an verwendbaren Chemikalien im wesentlichen vermieden wird.
Die aus dem Kaustifizierbehälter-46-- austretende Weisslauge gelangt über die Leitungen --52 und 54-- zu einem ersten Verdampfer --56--, in dem die Weisslauge zwecks Konzentrierung derselben gekocht wird. Die ersten festen Phasen, die ausfallen, sind Burkeit, das Doppelsalz von Natriumsulfat und Natriumcarbonat, Na2CO3-2Na2S04, und Natriumcarbonat. Bei Fortsetzung des Konzentrierens fallen diese
Verbindungen weiter aus und, sobald die Weisslauge mit Natriumchlorid gesättigt ist, fällt auch dieses aus.
Das Ausmass, bis zu welchem die gemeinsame Abscheidung von Natriumchlorid mit Burkeit und Natrium- carbonat und als Folge davon die Verunreinigung des Burkeits und Natriumcarbonats mit Natriumchlorid vor sich gehen gelassen wird, hängt von einer Anzahl von Faktoren ab, die nachstehend noch näher erläutert werden sollen.
Die teilweise konzentrierte Weisslauge, die hinsichtlich Natriumchlorid, Natriumcarbonat und
Natriumsulfat gesättigt ist, wird in einen zweiten Verdampfer --58-- durch die Leitung --60-- geleitet, um in diesem durch Kochen unter Ausfällung einer festen Phase, die vorwiegend aus mit Natriumcarbonat und Natriumsulfat verunreinigtem Natriumchlorid besteht, weiter konzentriert zu werden.
Die konzentrierte, aus dem zweiten Verdampfer --58-- austretende Weisslauge gelangt über die Leitung --62-- nach Verdünnung zu der zum Aufschluss erforderlichen Konzentration mit der aus der Leitung --64-- kommenden Flüssigkeit, zu der in der Leitung --14-- befindlichen Aufschlussflüssigkeit.
Obgleich die konzentrierte Weisslauge in der Leitung --62-- restliches Natriumchlorid enthält, hat letzteres auf Grund der Entfernung von Natriumchlorid aus dem System durch den zweiten Verdampfungsvorgang einen im wesentlichen konstanten Wert.
Die feste Phase, die aus der konzentrierten Weisslauge in dem zweiten Verdampfer --58-- abgeschieden wird, kommt durch die Leitung --66-- zu einer Langeinrichtung-68-zwecks Reinigung. In der Langeinrichtung --68-- wird die Mischung mittels über die Leitung --70-- zugeführten Wasser gelaugt, um das gesamte Natriumcarbonat und Natriumsulfat zusammen mit etwas Natriumchlorid aus der festen Phase aufzulösen, wobei im wesentlichen reines Natriumchlorid zurückbleibt, das aus der Langeinrichtung --68-- über die Leitung --72-- entfernt wird.
Unter gleichbleibenden Verfahrensbedingungen gleicht die Menge an aus der Aufschlussanlage über die Leitung --72-- entferntem Natriumchlorid jener Natriumchloridmenge, die dem Wiederaufbereitungsund Regenerierungssystem aus ausserhalb der Aufschlussanlage gelegenen Quellen eingeführt wird.
Die nach den Langvorgängen erhaltene, wässerige Lösung von Natriumcarbonat, Natriumsulfat und Natriumchlorid wird über die Leitung --74-- in die Weisslauge in der Leitung --52-- rückgeleitet. Es kann aber auch die Lösung in der Leitung --74-- der Grünlauge in der Leitung --42 oder 44-- zugeführt werden.
Das feste Gemisch aus Burkeit, Natriumcarbonat und Natriumchlorid, das aus dem Verdampfer --56-abgetrennt wird, wird zumindest teilweise über die Leitungen --76 und 78-- den den Ofen --34-eingebracht, wogegen der Rest des Gemisches über die Leitungen --76 und 80-- der Grünlauge in Leitung
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--42- zugeführt wird. Aus Zweckmässigkeitsgründen wird gezeigt, dass die feste Mischung direkt über die
Leitung --78-- in den Ofen --34-- gelangt. Gewöhnlich wird aber die Mischung der Schwarzlauge, z. B. in die Leitungen --30 oder 32--, zugeführt, bevor oder nachdem die Schwarzlauge eingeengt wurde.
Das Umwälzen zumindest eines Teiles der festen Mischung in der Leitung --76-- zu den Ofen --34-- über die Leitung --78-- hat die Wirkung, dass zumindest ein Teil des Natriumsulfats aufgebraucht wird, so dass unter gleichbleibenden Verfahrensbedingungen der Anteil des Natriumsulfats in der Mischung bei einem im wesentlichen konstanten Anteil gehalten wird.
Der Anteil des Natriumcarbonats, der dem Ofen zusammen mit dem Natriumsulfat zugeleitet wird, wird durch das Einführen eines Teiles der festen Mischung in der Leitung --76-- in die in der Leitung --42-- befindlichen Grünlauge geregelt. Diese Kreislaufführung hat die Wirkung, dass die Natriumsulfatkonzentra- tion in der Grünlauge in der Leitung --44-- grösser ist, als jene, bei welcher sie ohne diese Umwälzung wäre, so dass der relative Anteil von Natriumsulfat mit Bezug auf Natriumcarbonat in der Weisslauge in der Leitung --52-- erhöht wird. So wird die ständige Natriumcarbonat-Last, welcher der Ofen'-34-- durch das Umwälzen in der Leitung --78-- ausgesetzt ist, geregelt.
Die Wirkung des Vorliegens von Natriumchlorid in dem Ofen ist ein Faktor, von dem der Anteil des in der Leitung --76-- vorliegenden Natriumchlorids und die Anteile abhängig sind, die in den Ofen --34-- und in die Grünlauge in der Leitung --42-- zuzuführen sind.
Mit der Einführung von Bleichanlageabwässern zu dem Wiederaufbereitungs- und Regenerierungs- system wird, wie vorstehend erwähnt, Natriumchlorid in den Ofen eingebracht. Natriumchlorid kann auch aus andern, äusseren Quellen stammen, so z. B. wenn Holzspäne aus auf dem Seeweg gefördertem Holz stammen oder Brackwasser verwendet wird. Das in der umgewälzten konzentrierten Weisslauge vorliegende
Natriumchlorid wirdgleichfalls durch den Ofen geleitet.
Da das Natriumchlorid das durch den Ofen gelangt, eine tote Last darstellt, verringert sich, wenn sich der Natriumchloridanteil erhöht, die Kapazität des Ofens hinsichtlich der Aufnahme von aktiven
Materialien, wie organischem zu verbrennendem Material und verwendeten Aufschlussmitteln, was zu einer
Verringerung der Ausbeute führt.
Ferner verdampft Natriumchlorid und sublimiert während des Verbrennungsvorganges, so dass eine Erhöhung der Natriumchloridbelastung des Ofens die Beanspruchung der Einrichtungen zur Teilchenentfernung, das sind gewöhnlich Elektrofilter erhöht. In den Fällen, in denen diese Abscheider bereits unter voller Ausnutzung ihrer Belastbarkeit betrieben werden, führt eine durch vermehrtes Natriumchlorid bedingte Zunahme der Teilchen in dem Abgas, zu einer erhöhten Luftverunreinigung.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren muss eine bestimmte Belastung von Natriumchlorid gewöhnlich von ungefähr 90, 7 kg NaCl pro Tonne luftgetrocknetem Zellstoff (ADT, air dry ton) toleriert werden ; diese Menge hat keine nachteilige Wirkung.
Die Natriumchloridkonzentration hat nur eine geringe Wirkung auf die Grünlaugenherstellung und die Weisslaugenbildung, obgleich sehr hohe Natriumchloridkonzentrationen zu einer Erhöhung der Dichte führen, wodurch die Entfernung von Bodensatz aus der Grünlauge behindert werden kann.
Daher muss bei der gemeinsamen Ausfällung von Natriumchlorid mit dem Burkeit und dem Natriumcarbonat und bei der Umwälzung von mit Burkeit verunreinigtem Natriumchlorid ein Gleichgewichtszustand erreicht werden, bei dem eine entsprechende Zuleitung von Natriumsulfat zu dem Ofen --34-- ermöglicht wird, um dem aus dem Ofen und den nachfolgenden Verfahrensstufen stammenden Natriumsulfat Rechnung zu tragen, wogegen die zusätzliche Natriumchloridbelastung des Ofens unterhalb der Menge gehalten wird, oberhalb welcher die nachteiligen Wirkungen des vorliegenden Natriumchlorids nicht toleriert werden können, und nicht zuviel Natriumsulfat in die in der Leitung --44-- befindliche Grünlauge gelangt.
Es wird vorgezogen, die Natriumehloridzuleitung zu dem Ofen in der Leitung --78-- bei einem niederen Wert, vorzugsweise von weniger als 45, 3 kg/ADT, insbesondere unter 22, 67 kg/ADT zu halten ; daher wird bevorzugt, die aufgespaltene Umwälzung gemäss Fig. l nicht nur mit Bezug auf die Verringerung der Natriumcarbonat-Belastung des Ofens, sondern auch zur Verringerung der Natriumchlorid-Belastung des Ofens zu verwenden, wenn die Gesamtmenge an Natriumchlorid der Mischung in der Leitung --76-befindlichen Mischung hoch ist.
Die Möglichkeit, Natrimchlorid in der in dem ersten Verdamper --56-- ausgefällten Mischung zu belassen, ermöglicht viele Abänderungen des Verfahrens mit Bezug auf den ersten Verdampfer. Durch Änderung der Weisslaugezusammensetzungen und der Aufschlussbedingungen kann der Sättigungspunkt der
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Weisslauge mit Bezug auf das Natriumchlorid variiert werden. Wenn der erste Verdampfer so betrieben wird, dass der Niederschlag immer Natriumchlorid enthält, u. zw. unabhängig von den erwarteten Änderungen in der Weisslaugenkonzentration und den Zellstoffzusammensetzungen, wobei die Wirkung von auf diese Weise mit-ausgefälltem Natriumchlorid auf ein Minimum herabgesetzt werden kann, entfällt die Notwendigkeit einer genauen Kontrolle der ersten Verdampfungsstufe.
Es ist möglich, das Natriumchlorid aus der teilweise konzentrierten Weisslauge in der Leitung --52-auch in anderer Weise, d. h. nicht mittels einer zweiten Verdampfungsstufe abzutrennen. So kann die teilweise konzentrierte Weisslauge gekühlt werden, um im wesentlichen reines Natriumchlorid aus der gekühlten Weisslauge auszufällen. Nach Abtrennung des abgeschiedenen Natriumchlorids kann die gekühlte Weisslauge nach entsprechender Verdünnung der Kochstufe zugeführt werden oder weiter eingedampft werden, um weiteres Natriumchlorid in Mischung mit Natriumcarbonat und Natriumsulfat auszufällen, wobei die ausgefallene Mischung der Grünlauge in der Leitung --42 oder 44-- oder der Weisslauge in der Leitung - zugesetzt und die konzentrierte Weisslauge dem Zellstoffkocher nach entsprechender Verdünnung zugeführt wird.
Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass erfindungsgemäss eine Zellstoffaufbereitung vorgesehen wird, bei der Natriumchlorid entfernt wird und Verluste von verwendbaren Chemikalien vermieden werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Entfernung des Natriumchlorids bei der Herstellung von Zellstoff mittels eines Aufschluss- und Regenerierungskreislaufsystems, insbesondere unter Einbeziehung der Bleichabwässer, wobei a) die Cellulosefasern mit einer Natriumhydroxyd und gegebenenfalls Natriumsulfid enthaltenden Aufschlussflüssigkeit in Kontakt gebracht werden, b) die verwendete Aufschlussflüssigkeit von dem Faserbrei entfernt wird, c) die verwendete Aufschlussflüssigkeit in einem Ofen erhitzt wird, um eine als Hauptbestand- teil Natriumcarbonat enthaltende Schmelze vorzusehen, d) die Schmelze unter Bildung einer wässerigen Schmelzlösung aufgelöst wird, e) die Schmelzlösung unter Bildung einer Lösung (Weisslauge) kaustifiziert wird, die
Natriumhydroxyd und gegebenenfalls Natriumsulfid,
in das System als Verunreinigung oder
Nebenprodukt eingebrachtes Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat enthält, f) zumindest ein Teil der Weisslauge verwendet wird, um zumindest einen Teil der
Aufschlussflüssigkeit vorzusehen, dadurch gekennzeichnet, dass g) zumindest ein Teil der Weisslauge konzentriert und aus dieser Natriumchlorid, Natriumsulfat und Natriumcarbonat abgeschieden werden, h) zumindest ein Teil des mit einem Teil des abgeschiedenen Natriumchlorids vermischten
Natriumsulfats und Natriumcarbonats in das System bei einer der Verdampfung der
Weisslauge folgenden Stufe, aber vor der Ofenbehandlung der verwendeten Flüssigkeit rückgeleitet wird, i) ein allfälliger Teil des Natriumsulfats und des mit einem Teil des abgeschiedenen
Natriumchlorids vermischten und nicht gemäss Stufe h)
rückgeleiteten Natriumcarbonats in das System bei einer der Ofenbehandlung der verwendeten Flüssigkeit folgenden Stufe, aber vor Kaustifizierung der Schmelzlösung rückgeführt wird, und j) ein Teil des abgeschiedenen Natriumchlorids isoliert wird.
EMI5.1