Bleichflotte für die Durchführung von Sauerstoffbleichen. Die Erfindung bezieht sich auf eine alkalisch reagierende Bleichflotte für die Durchführung von Sauerstoffbleichen, ins besondere alkalische Bleichflotten, wie .solche für das Bleichen von Baumwolle und ande rem Bleichgut Verwendung finden, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung derarti ger Flotten.
Die Bleichflotte- gemäss der Erfindung enthält als Bleichmittel Sauerstoff ab gebende Verbindungen, wie Wasserstoff- superoxyd, Alkaliperogyd, Perborat und dergl., als Stabilisator Magnesiumsilik.at und gegebenenfalls noch andere leichtlösliche Silikate, wie z. B. Al'kalisilikat.
Derartige Bäder besitzen den Nachteil, dass das zur Stabilisierung erforderliche Magnesiums.ilikat infolge der sehr geringen Löslichkeit dieses Salzes in der Badflüssig- keit in im wesentlichen ungelöster Form. enthalten ist. Dies ist insofern lästig, als die feinverteilten ungelösten Teilchen die Nei- gung haben, sich auf dem Bleichgut festzu setzen, wodurch Nachteile, z. B. bei gewissen Weiterbehandlungsmethoden des Bleichgutes, z.
B. beim Färben, entstehen können. Ander seits bereitet die Befreiung des Bleichgutes von darauf abgesetzten festen Teilchen er hebliche Schwierigkeiten.
Die betriebsmässig, z. B. für die Behand lung von Baumwolle angewendeten, aus ver dünnten Wasserstoffsuperogydlösungen be stehenden Bleichlaugen besitzen im allge meinen PH-Werte innerhalb der Spanne von 9,0-1ss:
,0, vorzugsweise zwischen etwa 10,0-10,5. Die Löslichkeit von Magnesium silikat in derartigen- Bleiehflü#ssigkeiten ist, wie gefunden wurde, eine so beschränkte, da3 die Bleichflüssigkeit .bei Raumtempe- ratur im allgemeinen nicht mehr als 0,025 g Magnesiummetall im. Liter enthält.
Da zur Stabilisierung Ader Bleichlauge erheblich grössere Mengen an Magnesium in Form von Mabgmesiumsilikaterforderlich sind, enthal- ten, die mit Magnesiumsilikat stabilisierten Laugen stets beträchtliche Mengen dieses Salzes in ungelöster Form..
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine alkalisch reagierende Bleichflotte für die Durchführung von Sauerstoffbleichen, welche als Bleichmittel sauerstoffliefernde Verbindungen, vorzugsweise Wasserstoff superoxyd, und als Stabilisator Magnesium- silikat enthält, welche dadurch gekennzeich net ist,
dass die alkalische Flotte praktisch frei ist von störendem ungelöstem Magne- siumsilikat und bei Raumtemperatur mehr, zweckmässig erheblich mehr als 0,02ö g Magnesium in Form von Magnesiumsilikat im Liter gelöst enthält.
Das als Stabilisator dienende Magnesium silikat wird in der Regel durch Aufeinander wirken eines löslichen Magnesiumsalzes, wie z. B. Magnesiumchlorid, Magnesiumnitrat, Magnesiumsulfat, Magnes,iumacetat, Magne- siumcitrat mit einem löslichen Silikat, z. B. Alkalisilikat, erzeugt.
Man kann die Löslichkeit von Magne- siumsilikat in alkalischen Bleichbädern aus verdünntem Wasserstoffsuperoxyd oder dergl. zum Beispiel dadurch beträchtlich erhöhen, dass man nach dem Zusatz der lässlichen Magnesiumverbind@ung zu dem Bleichbad eine solche Menge einer Säure zufügt,
dass die Lösung deutlich sauer reagiert und zum Beispiel einen pH-Wert von etwa '2,5 oder darunter zeigt. Gibt man nunmehr lösliches Silikat, z.
B. Natriumsilikat, in der für die Bildung des gewünschten Magnesiumsilikates erforderlichen Menge zu, ", so wird die Lös lichkeit des Magnesiumsilikates gegenüber der Löslichkeit in dem üblichen alkalischen Bleichbad sehr beträchtlich erhöht.
Man kann nunmehr den pH-Wert der Bleichflüs- sigkeit auf den, für das Bleichen gewünsch- ten Grad, z. B. auf pH-Werte zwischen 9 und 13 oder vorzugsweise 10,0 und 11,0 ein stellen.
Die so erhaltenen Bleichflüssigkeiten sind befähigt, erheblich grössere Mengen an Magnesiumsilikat in gelöstem Zustand zu enthalten als entsprechende Bleichbäder mit gleichen pH-Werten, in denen,
das Magne- siumsilikat direkt erzeugt worden ist.
Die in der beigefügten Zeichnung enthal tenen Kurvenbilder veranschaulichen die Löslichkeit des Magnesiums in Form von Magnesiumsilikat in Waseerstoffsuperoxyd- lösungen, deren Sauerstoff-Volumkonzentra- tion etwa 0,
2ä--10 beträgt bei Raumtempe- ratur. Unter Sauerstoff-Volumkonzentration ist dabei die Anzahl der Volumina Sauer stoff verstanden, weiche aus einem Volumen der Lösung bei M freigemacht werden.
Die Kurve A zeigt, dass das Magneeium als Magneaiumsilikat in der pH-Wertspanne zwischen 2 und 1-4 praktisch unlöslich ist, d. h.
die Löslichkeit des Magnesiums nur etwa 0,025 g im Liter beträgt, wogegen die Löslichkeit des Magmeoiums als Magnesium- silikat bei pH-Werten von 2 und darunter mehr als 0,
4 .g Magnesium im Liter beträgt. Die Kurve B veranschaulicht die Löslichkeit von Magnesium in Form. von Magnesium- silikat in Flotten, die nach vorliegender Er- findung hergestellt sind, Kurve B zeigt, dass die Lösung von 0,
4 g Magnesium im Liter sich über .die viel weitere pH-Spanne von 9 und darunter erstreckt und dass die Löslich- keit des Magnesiums als Magnesiumailikat in der für das Bleichen insbesondere von Baumwolle in <RTI
ID="0002.0197"> Betracht kommenden pH- Wertspanne von 9--14 die Löslichkeit des Magnesiums als Magnesiumsilikat auf unge fähr 0,14 g (gegenüber Kurve A) erhöht worden ist, was eine etwa sechsfache Er- höhung der Magnesiumsilikatlöslichkeit be- deutet.
Eine Bleichflotte gemäss der vorliegenden Erfindung kann zum Beispiel wie folgt dar- gestellt wenden: Eine Wasserstoffsuperoaydlösung von 100 Volumina Sauerstoff wird mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt, z.
B. auf eine Konzentration zwischen 0,25 bis 10 Volumina Sauerstoff. 7u dieser U- sung wind ein lösliches Magnesiumsalz in solcher Menge zugefügt,
dass der Gehalt an Mgo in RTI ID="0002.0247" WI="15" HE="4" LX="1330" LY="2238"> ungefähr 450 Liter Flüssigkeit etwa 45'3-5ä8 g beträgt. Bei Verwendung von Magnesiumsulfat MgS04. 7H20 als lösliches Magnes,iumsalz hat man etwa 45,3,6-5,6801 g ,dieses Salzes nötig,
um das Verhältnis 45:31,6-5-6,8,- Mg0 auf etwa 450 Liter Flüs sigkeit zu erreichen. Man kann, wie Betriebs versuche ergeben; haben, auch mit geringe ren. Gehalten, an gelöstem Magnesium im Bleichbad auskommen.
Bei betriebsmässigem Arbeiten wurden; im allgemeinen bereits be friedigende Ergebnisse erzielt, wenn 450 Liter Bleichflüssigkeit etwa 6.2,2L--9-3"3 g Magnesium enthielten. Nach der Lösung der Magnesiumverbindung wird eine geeignete anorganische ,Säure, z. B.,Salzsäure, Salpeter säure. oder @SchwefelsäuTe oder ein geeigne tes saures @Salz, z.
B. saures Natriumsulfat, in solcher Menge zugefügt, dass, die Flüssig keit deutlich sauer reagiert und einen pH- Wert von etwa 2.,5 oder darunter aufweist. Sodann, wird die dem Magnesiumgehalt ent sprechende Menge eines löslichen Silikates, z.
B. Wasserglaslösungen, zugegeben. Hier nach wird das Bleichbad durch Zusatz alka- lischer :Stoffe, z. B. von Itzalkali oder Soda auf den, für den Bleichvorgang ge wünschter Alkalinitätagrad eingestellt. Mit Vorteil kann man hierfür alkalisch reagie rende lösliche Silikate, wie z. B. Alkali- silikät, verwenden.
Man kann auch. ,den pH- Wert zuerst durch Zugabe von Stoffen, wie z. B. Ätzalkali oder Soda heraufsetzen und die Alkalinität alsdann zum Beispiel mit Hilfe von Natriumsilikat auf den für das Bleichen gewünschten Grad, z.
B. auf Werte zwischen; 9 und 13, vorzugsweise 10,0 und 11,0 einstellen. Die Bäder können in an sich bekannter Weise neben dem als.Stabilisatar dienenden Magnegiumsilikat noch gewisse Mengen von. Alkalisilvkat oder @dergl. ent halten.
Beider Herstellung von Bleichbädern. ge mäss der Erfindung ist es wesentlich, dass die Massnahmen zur Erhöhung der Löslich- k eitdes Magnesiumsilikats angewendet wer den, bevor die lösliche Magnesiumverbin- dung und das lösliche Silikat zur Einwir kung aufeinander gelangen.
Man wird also zum Beispiel zunächst die lösliche Magne- siumverbindung in die Wassersto-ffsuper- oxydlösungeintragen, sodann ,die Säure oder das saure :Salz zugeben und dann erst das lösliche Silikat zufügen. Bei Nichteinhal- tung dieser Bedingungen können Fällungen auftreten.
Wenn aber das Magnesiumsiliikat erst einmal ausgefallen isst, kann seine Lös- lichkeit nachträglich nicht mehrerhöht wer den.
Man kann sich auch eines frisch herge stellten Magnesiumsilikats bedienen. Man verfährt zum Beispiel so, dass man eine Wassemstoffsuperoxydlösung oder eine an dere zur Lieferung von Sauerstoff be- fähigW Verbindung enthaltende Lösung ge wünschter Konzentration verwendet,
diese auf den zur Erhöhung der Löslichkeit des Magnesiumsilinkats gewünschten p11-Wert einstellt und dann das Magnesiumsilikat in gewünschter Menge unter Vermeidung von Ausfällungen in der Bleichflüssigkeit zur Lösung bringt.
Schliesslich kann man auch noch so vorgehen, dassi man das Magnesium- silikat in einem Sondervorgang in Lösung bringt und diese Lösung ,dem Bleichbad, das das bereits lösliche @Silikat bereits enthalten kann, in .geeigneten Mengen zugibt.
Da für die Stabilisierung von Bleich lösungen der in Betracht kommenden Art allgemein nicht mehr als 0,1:4 g Magnesium in Form von Magnesiumsilikat auf 1 Liter Bleiehffüssigkeit erforderlich sind und viel fach erheblich geringere Mengen genügen, so gestattet die Erfindung die Herstellung und Anwendung von mit Magnesiumsilikat stabilisierten:
Bleichbädern, in welchen der ,gesamte anwesende ,Stabilisator sich in Lö sung befindet. Falls Idas, Bleichgut in feuch tem Zustande in das Bad eingeführt wird, empfiehlt es sich, .der hierdurch bedingten Verdünnung des Bades beim Ansatz gegebe- nenfalls Rechnung zu tragen.