DE752605C

DE752605C - Stabilisieren von Sauerstoffbleichbaedern

Info

Publication number: DE752605C
Application number: DEH163070D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dipl-Ing Bauch
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1940-08-31
Filing date: 1940-09-01
Publication date: 1952-06-26

Description

Die Stabilisierung· von Sauerstoffbädern, die zum Bleichen von Faserstoffen und anderem Bleichgut verwendet werden, kann bekanntlich durch Wasserglas erfolgen. Es ist ferner bekannt, daß Härtebildner oder dem Wasser zugefügte Erdalkalisalze, z. B. Magnesiumsulfat, die Stabilisierung fördern. Dabei bilden sich die stabilisierenden Verbindungen, unter denen besonders kolloidale oder gelatinöse Magnesiumverbindungen von Wirksamkeit sind, im Bleichbad selbst. Man kann selbstverständlich diese Kolloide auch in fertiger Form den Lösungen einverleiben.

Es wurde nun gefunden, daß sich zur Stabilisierung von Bleichbädern besonders gut ein Wasserglas verwenden läßt, welches Erdalkali- oder Aluminiumverbindungen gelöst enthält. Es ist an sich bekannt, daß die Lösungen der auf Sauerstoffverbindungen stabilisierend wirkenden chemischen Salze durch Wasserglaslösungen gefällt werden. Wendet man aber die Wasserglaslösungen im Überschuß an, so wird die Fällung wieder aufgelöst. Dieses ist z. B. für Calcium-, Magnesium- und Bariumverbindungen bekannt. Wahrscheinlich werden die dem

Lagerexemplar

Wasserglas- zugesetzten Salze in Komplexverbindungen übergeführt, da die Metallverbindungen nicht mehr oder nur sehr schwach die: ihnen sonst eigenen analytischen Reaktionen ergeben. Solche Komplexverbindungen entstehen bei dem eingangs erwähnten getrennten Zugeben von Wasserglas und löslichen Erdalkalisalzen zu Sauerstoffbleichbädern nicht. Die klaren Wasserglaslösungen, ίο die Erdalkali-, Magnesium- oder Aluminiumsalze gelöst enthalten," werden erfindungsgemäß zum Stabilisieren von Bleichbädern verwendet. . ■

Die Herstellung dieser Stabilisatoren erfolgt in der Weise, daß man in das gewöhnliche Wasserglas des Handels eine Lösung, welche die stabilisierend wirkenden Salze enthält, so· lange fließen läßt, wie ein Niederschlag nicht entsteht bzw. wieder aufgelöst wird.

Die neuen Stabilisatoren besitzen gegenüber der Verwendung von Wasserglas den Vorzug, daß unabhängig von dem Härtegrad des zur Ansetzung der Bleichlaugen verwendeten Wassers immer für die Gegenwart eines beständigen Stabilisators Sorge getragen ist. Dieser Stabilisator ist besonders dann wirksam, wenn andere Komplexbildner, wie Pyrophosphate, zugegen sind. Die bessere Stabilisierung wirkt sich in dem langsamen Zerfall der Sauerstoffverbindungen und damit in einer besseren Bleichwirkung aus.

Gegenüber dem bekannten Zusatz von fertig vorgebildetem: Magnesiumsilicat unterscheidet sich die vorliegende Erfindung dadurch, daß die Zugabe des Stabilisators in Gestalt einer klaren Flüssigkeit zum Bleichbad geschieht. Die Homogenität der Bäder ist damit auf längere Zeit gewahrt. Solche Bäder können daher auf Vorrat angesetzt werden, wobei sie ihre Wirkung beibehalten, ohne daß, wie bei dem unlöslichen Magnesiumsilicat, ein Absetzen erfolgt, wodurch ein Nachlassen des Sauerstoffgehaltes die Folge ist. Die verbesserten Wasserglaslösungen kann man auch in an sich bekannter Art zur Herstellung von festen Erzeugnissen, wie selbttätigen Waschmitteln," Spülmitteln ü. dgl., die Ixeim Auflösen in Wasser aktiven Sauerstoff enthaltende Bleichbäder gelien, verwenden.

Beispiel

500 ecm Wasserglas von 38° Be werden nach und nach mit 500 ecm einer '/»"/eigen Lösung von Mg S O₄ · 7 H., O versetzt. Man erhält eine haltbare klare Flüssigkeit, die sich ausgezeichnet als Stabilisator für Bleichbäder, z. B. solche, die mit Xatriumsuperoxyd oder Wasserstoffsuperoxyd angesetzt werden, eignet.

Statt Magnesiumsulfatlösung kann auch eine VäVoige Lösung von Alaun oder Aluminiumsulfat verwendet werden.

Die technische Wirkung geht aus folgenden Vergleichsversuchen hervor:

Das Bleichbad wurde bereitet durch Auflösen einer Mischung von 0,8 g Soda, 0,4 g Xatriumperborat, 0.6 g Tetranatriumpyrophosphat in 500 ecm iö° harten Wassers. Die Bäder wurden einzeln V4 Stunde gekocht. Danach wurde der Sauerstoffgehalt l>estiirant.

Versuch A: Dem Bleichbad wurden vor dem Kochen 2 ecm des oben beschrie1>enen, durch Versetzen von Wasserglas mit Magnesiumsulfat gewonnenen Stabilisators zugesetzt.

Nach V4Stündigem Kochen enthält das Bad noch 0,016 g aktiven Sauerstoff.

Versuch B: Das Bad wurde getrennt versetzt mit r ecm Wasserglas von 38° Be und ι ecm einer o,5°/oigen Lösung von MgSO₄ · HO

Xach V4Stündigem Kochen ergab sich noch ein Gehalt von 0,008 g aktivem Sauerstoff.

Claims

Patentanspruch:

Verwendung von Lösungen von Erdalkali-, Magnesium- oder Aluminiumsalzen in Wasserglas zum Stabilisieren van gegebenenfalls komplexbildende Salze, wie Pyrophosphate enthaltenden Sauerstoffbleichbädern.

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