DE630741C - Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen

Info

Publication number
DE630741C
DE630741C DEA74876D DEA0074876D DE630741C DE 630741 C DE630741 C DE 630741C DE A74876 D DEA74876 D DE A74876D DE A0074876 D DEA0074876 D DE A0074876D DE 630741 C DE630741 C DE 630741C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bleaching
sugar
hydrogen peroxide
persulfate
sugar solutions
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA74876D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEA74876D priority Critical patent/DE630741C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE630741C publication Critical patent/DE630741C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/08Purification of sugar juices by oxidation or reduction

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen von Zuckerlösungen Die zur Zeit in der Zuckerraffination angewandten Reinigungsmethoden sind sehr umständlich, erfordern große Anlagen und außerdem besondere Extraktions- und Regenerationsanlagen für die verwendete Tier- oder Aktivkohle.
  • Aus diesem Grunde wurde immer wieder versucht, das Bleichen von Zuckerlösungen mit chemischen Mitteln durchzuführen. Es sind u. a. Verfahren bekannt, die mit Wasserstoffsuperoxyd oder anderen sauerstoffabgebenden Mitteln arbeiten. Aber bis jetzt hat die Wasserstoffsuperoxydbleiche und auch die der anderen sauerstoffabgebenden Mittel zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Die Bleichwirkung des Wasserstoffsuperoxydes, insbesondere bei Rohzuckerlösungen, ist verhältnismäßig gering und steht außerdem in keinem Verhältnis zu den entstehenden Kosten.
  • Wahrscheinlich wird das Wasserstoffsuperoxyd durch im Zucker enthaltene katalytisch wirkende Verunreinigungen zersetzt, bevor es eine Bleichwirkung ausüben kann. Selbst mit größeren Wasserstoffsuperoxydmengen (t, z, 3, 4 und 5 %, berechnet auf das Gewicht des Rohzuckers) können keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden.
  • Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß Gemische von Persulfat und Wasserstoffsuperoxyd eine unerwartet günstige Bleichwirkung ergaben. Eine große Anzahl von Vergleichsversuchen mit Kombinationsbleiche (Persulfat -f- H. O.) gegenüber reiner H20.-Bleiche und reiner Persulfatbleiche ergaben stets die überlegen bessere Bleichwirkung des Gemisches. Die Lösungen wurden mit dem gleichen Gehalt an aktivem Sauerstoff behandelt.
  • Ein Beispiel für einen Vergleichsversuch ist folgendes Die Rohzuckerlösung wird zunächst mit Kalkmilch geklärt und nach dem Abziehen auf ein PH von etwa to eingestellt. Diese Lösung wird in drei gleiche Teile geteilt.
  • Ein Teil wird versetzt mit o, 5 r %" Wasserstoffsuperoxyd 40 Volumprozent (Teil A). Teil B wird versetzt mit 0,38 % Ammoniumpersulfat (mit einem Gehalt von 6,7 0/0 akt. Sauerstoff) und 01,38 % Wasserstoffsuperoxyd 40 Volumprozent. Das-Ammoniumpersulfat wird zuerst in etwa demselben Volumen Wasser gelöst und zugleich mit dem Wasserstoffsuperoxyd zugesetzt.
  • Teil C wird mit 1,41 % Ammoniumpersulfat (mit einem Gehalt von 6,7 % akt. Sauerstoff, gelöst im doppelten Volumen Wasser) vom Gewicht des Rohzuckers versetzt.
  • Bei Versuch A (mit Wasserstoffsuperoxyd allein) tritt sofort starke Gasentwicklung auf, die Bleichwirkung ist sehr gering. Bei Versuch B (Wasserstoffsuperoxyd-I-Ammoniumpersulfat) tritt nur eine mäßige Gasentwicklung auf, dagegen eine rasche und starke Bleichwirkung. Die Unterschiede bleiben bei Temperatursteigerung und jeder Bleichdauer dieselben. Bei Versuch C tritt nur eine ganz langsame Bleichwirkung auf, die auch bei sehr langer Bleichdauer den Effekt von- B nie erreicht. -Die gute Bleichwirkung des Gemisches.:. (Persulfat + H2 02) - trat in allen Stadien d-= Zuckerraffination hervor. Es ist gleichgült ob die Rohzuckerlösungen ungereinigt oct@-vorgereinigt gebleicht wurden. Ebenso spielt'-.: die Art der Vorreinigung keine Rolle. Diese Vorreinigung kann chemisch oder physikalischmechanisch sein.
  • Das Bleichen von Zuckerlösungen mit einem Gemisch von Persulfät +H202 kann in jedem gewünschten oder nötigen pH-Bereich durchgeführt werden. Bekanntlich unterliegt . der Zucker unter bestimmten Bedingungen der Inversion. Diese kann durch Regulierung der PH-Zahl verhindert werden. Die Regulierung der PH-Zahl beim Bleichen erfolgt mit den bei der Zuckerraffination ohnehin notwendigen Zusätzen, z. B. Ätzkalk, Calciumphosphat, Baryt und anderen Alkalien. Es wurde festgestellt, daß die Bleiche bei einem PH-Bereich von 8-ix sehr gute Resultate ergibt.
  • Das Bleichen mit dem Gemisch kann innerhalb eines verhältnismäßig großen Temperaturbereichs durchgeführt werden, z. B. von 2o bis 70° C, je nach den technischen Bedürfnissen. Die Bleichwirkung ist nicht von der Temperatur abhängig, lediglich die Bleichgeschwindigkeit.
  • Als weiterer Vorteil beim Bleichen mit obigem Gemisch wurde festgestellt, daß der anfallende Sirupanteil auf ein Minimum herabgedrückt wird. Dies ist für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ein großer Vorteil.
  • Das Bleichen mit dem Genfisch von Persulfat +H202 känn in jeder beliebig konzentrierten Zuckerlösung vorgenommen werden. Das Verhältnis des Gemisches H202 und Persulfat ist in jedem Verhältnis variierbar und richtet sich nach deni vorliegenden Rohzucker. Das Wiederausfällen des Sulfats, das durch den Persulfatzusatz in die Zuckerlösung hereinkommt, geschieht durch Kalk ohne besonderen Arbeitsgang bereits bei dem Klären der Zuckerlösung und bei der PH-Regulierung. Der etwa noch überschüssige Kalk wird durch Scheidung (Saturation) nach den in der Technik bereits gebräuchlichen Verfahren wieder abgeschieden.
  • Weiterhin haben die Versuche zu dem überraschenden Ergebnis geführt, daß Zucker-Lösungen mit geringen H202-Mengen verhältnismäßi& leicht auf Vollweiß gebleicht werden können, wenn sie mit dem Gemisch von "Persulfat +H202 vorgebleicht sind. Diese erraschende Bleichwirkung kann nicht etwa @idurch erzielt werden, daß man den H@, O2-des des Gemisches erhöht. Beispiel i Eine durch Kalkzusatz geklärte Rohzuckerlösung wird auf ein pH von etwa 12 eingestellt.. Diese Rohzuckerlösung wird bei 6o° C mit einem Gemisch von je 0,45 0% Ammoniumpersulfat und 0,45 % Wasserstoffsuperoxyd versetzt (berechnet auf das Gewicht des Rohzuckers). -Die Zuckerlösung wird einige Zeit gerührt, dann zeitweise ohne Rühren stehengelassen. Die Bleichdauer beträgt 12 Stunden. Während dieser Zeit wird von Zeit zu Zeit die PH-Zahl nachgeprüft und die notwendigen Einstellungen mit Kalkmilch vorgenommen.
  • Nach der Bleiche wird die Lösung abfiltriert und in- der üblichen Weise bis zur Kristallisation im Vakuum eingedampft. Beispiel e Eine nach Beispiel, gebleichte Zuckerlösung wird noch mit 0,2 % H20. 4o Volumprozent versetzt. Man bleicht i o Stunden bei einer Temperatur von etwa 6o° C. Diese Lösung wird dann direkt bis zur Kristall sation im Vakuum eingedampft. Hierbei üben die noch im Zucker enthaltenen geringen Mengen von H202 eine zusätzliche Bleichwirkung aus. Die Zuckerkristalle werden in der üblichen Weise fertig behandelt.

Claims (2)

  1. PATENT ANSPNOCLIE; i. Verfahren zum Bleichen und Reinigen von Zuckerlösungen in allen Verarbeitungszuständen der Zuckerraffination, insbesondere von Rohzuckerlösungen und dunklen Zuckersäften, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Gemisch von Persulfat und Wasserstoffsuperoxyd in alkalischer Lösung gebleicht wird.
  2. 2. Verfahren zum Bleichen von Zuckerlösungen mittels eines Gemisches von Persulfat und Wasserstoffsuperoxyd nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die so behandelten Lösungen noch mit Wasserstoffsuperoxyd nachgebleicht werden.
DEA74876D 1934-12-21 1934-12-21 Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen Expired DE630741C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA74876D DE630741C (de) 1934-12-21 1934-12-21 Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA74876D DE630741C (de) 1934-12-21 1934-12-21 Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE630741C true DE630741C (de) 1936-06-05

Family

ID=6946283

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA74876D Expired DE630741C (de) 1934-12-21 1934-12-21 Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE630741C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3130921C2 (de) Stabilisierte wässrige Lösung mit einem Gehalt an Chloroxidverbindungen
DE2703876A1 (de) Verfahren zur stabilisierung von zum bleichen verwendeten loesungen von peroxidverbindungen
DE2521893A1 (de) Verfahren zur behandlung von abwasser
DE3531563A1 (de) Holzstoffbleiche
DE630741C (de) Verfahren zum Bleichen von Zuckerloesungen
DE472047C (de) Verfahren zur Herstellung transparenter Flocken oder Baender aus Mischungen von Seifen mit aktiven Sauerstoff abgebenden Verbindungen
DE613242C (de) Verfahren zum Herabsetzen des Gehaltes an Calcium- und Phosphationen in fluessigen Milchprodukten
DE3009473A1 (de) Natriumhydrosulfitzusammensetzung
DE3876429T2 (de) Peroxid-bleichverfahren.
DE347368C (de) Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliperboraten
DE752605C (de) Stabilisieren von Sauerstoffbleichbaedern
DE385768C (de) Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Viskose
DE389549C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitcelluloseablauge
DE472870C (de) Verfahren zur Herstellung von Glyzerin durch Gaerung
AT324248B (de) Verfahren zur reinigung von fohsäften aus zuckerrüben oder anderen zuckerhaltigen pflanzen
DE946982C (de) Verfahren zur Herstellung von kristallisiertem Aluminiumformiat
DE743832C (de) Verfahren zur Herstellung von aktiven Sauerstoff enthaltenden Alkalisalzen hochkondensierter Phosphorsaeuren
DE687851C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Alginsaeure aus Algen
DE561305C (de) Verfahren zum Bleichen von tierischen Fasern, insbesondere von gebeizten Hasenhaarstumpen u. dgl., unter Verwendung von aktiven, Sauerstoff abgebenden Loesungen, insbesondere von Wasserstoffsuperoxydloesungen
AT163824B (de) Verfahren zur Herstellung von kohlehydrathaltigen Nährlösungen zur Züchtung von Mikroorganismen
CH199419A (de) Bleichflotte für die Durchführung von Sauerstoffbleichen.
DE741416C (de) Verfahren zur Reinigung und Bleichung von Sulfitcelluloseablauge
DE1467259A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliummagnesiumfluorid
DE69018180T2 (de) Verfahren zur Entfärbung von Zuckersaft.
DE671508C (de) Verfahren zum Enthaerten von Wasser