DE1041460B - Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von grauem Rohbaumwollgewebe - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von grauem RohbaumwollgewebeInfo
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- DE1041460B DE1041460B DEP16534A DEP0016534A DE1041460B DE 1041460 B DE1041460 B DE 1041460B DE P16534 A DEP16534 A DE P16534A DE P0016534 A DEP0016534 A DE P0016534A DE 1041460 B DE1041460 B DE 1041460B
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Description
Man hat seit fast zwei Jahrzehnten den Versuch unternommen, graues Rohbaumwollgewebe mittels
Peroxyd in einer einzigen Stufe, z. B. einer einzigen
J-Box, kontinuierlich zu bleichen. Diese Versuche haben jedoch niemals zu einem wirtschaftlich z'ufriedenstellenden
Verfahren geführt und sich infolgedessen in der Praxis nicht 'durchgesetzt. Bei allen bekannten
technischen Verfahren zur kontinuierlichen Peroxydbleiche von grauem Rohbaumwollgewebe war die Verwendung
zumindest zweier Stufen erforderlich, und zwar zumindest einer alkalischen Behandtangsstufe,
die mit einer Einrichtung zur Erhitzung des Behandlungsgutes und Lagerung bei hoher Temperatur in
einer J-Box durchgeführt wurde, und zumindest einer Bleichstufe, die mit einer Erhitzungsvorrichtung für
das Behandlungsgut unter Lagerung in einer zweiten J-Box durchgeführt wurde. Mit drei oder vier kontinuierlichen
Stufen ausgestattete Bleichanlagen sind nicht ungebräuchlich. In jeder Speicher- und Behandlungsstufe
sind eine J-Box, Sättigungsanlagen, Wäscher, Hilfsmischeinrichtungen und Kraft- und
Schalteinrichtungen erforderlich. Diese bisher verwendeten vielstufigen Anlagen verursachen nicht nur
sehr 'hohe Anlagekosten, sondern sind auch nur mit hohen Kosten zu betreiben und erfordern für jede
Stufe eine gesonderte Bedienung; außerdem muß das Gewebe in ihnen zahlreichen chemischen Behandlungen
und einer sehr umfangreichen mechanischen Bearbeitung unterworfen werden.
Die Erfindung ermöglicht nun die Durchführung der Peroxydbleiiche von grauem Rohbaumwollgewebe
in einer einzigen kontinuierlichen Stufe bei nur minimaler Schädigung des Gewebes und minimalen Anlage-
und Betriebskosten unter Erzielung eines hohen Weißgehaltes des Gutes, so daß eine gesonderte vorhergehende
Alkalibehandlung nicht mehr erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von grauem Rohbaumwollgewebe in
einer einzigen kontinuierlichen Stufe ist dadurch gekennzeichnet, daß man das gründlich benetzte und
von Schlichtemitteiln praktisch freie Behandlumgsgut
stetig durch ein wäßriges Peroxydbleichbad leitet, das 1,25 bis 2,0 Gewichtsprozent H2O2, 1,5 bis 3,0 Gewichtsprozent
Natrhimsilicat mit einem Na2O : Si O2-Verhältnis
von 1 :2 bis 1 :4, ein wasserlösliches Borsalz in einer 0,25 bis 2,0 Gewichtsprozent Borax äquivalenten
Menge und 0,3 bis 0,8% NaOH enthält, den
Gehalt des Gutes an Bleichlösung auf 75 bis 150% seines Gewichtes senkt, das Gut auf eine Temperatur
von 93 bis 100° C erhitzt, 3Zi bis IV2 Stunden auf
einer Temperatur von 82 bis 100° C hält, wobei der letztgenannte Zeitraum so bemessen wird, daß das Gut
mindestens 15% des aufgebrachten Wasserstoffper-Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen
von grauem Rohbaumwollgewebe
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Juni 1955
V. St. v. Amerika vom 28. Juni 1955
Thomas Edwin Bell, Wilmington, Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
oxyd's zurückhält, und die Bleiehlösung aus dem Gut auswäscht.
Unter »einziger kontinuierlicher Stufe« ist eine einzige Stufe bei stetiger Vorwärtsbewegung des
Gutes zu verstehen, in der das Tuch zeitweilig für eine verzögerte Behandlung aufgehalten wird,. Dies wird
bei kontinuierlichen Verfahren allgemein erreicht, indem man das Gewebe als Strang oder Bahn stetig dem
einen Ende einer J-Box oder eines ähnlichen Speidherförderers zuführt, in. welchem es in Lagen aufgestapelt
und mit praktisch der gleichen Geschwindigkeit, mit der es zugeführt wird, stetig vom anderen Ende abgezogen
wird. Das Gewebe bewegt sich sehr langsam durch die J-Box, so daß es darin etwa 3As bis IV2 Stunden
verbleibt, obwohl die Zuführungs- und Abzugsgeschwindiigkeit etwa 45 bis 365 m/min betragen kann.
Bei der Einführung des Gutes in die Bleichflotte soll dieses sich in gründlich benetztem Zustand befinden
und von Schlichtemitteln im wesentlichen befreit sein. Dies kann durch iirgendeikie der üblichen Vorbehandlungen erreicht werden-; so kann man das Gut z. B.
mit einer wäßrigen Lösung behandeln, die ein Netzmittel, wie Türkischrotöl oder Sulfonate oder Sulfate
hoher Alkohole, enthält, oder mit einer wäßrigen Lösung eines entschlichtend, wirkenden Enzyms oder
einer wäßrigen sauren Substanz, wie Schwefel- oder Phosphorsäure.
Es sind bereits alkalisch reagierende Bleichflotten für die Durchführung von Sauerstoff bleichen bekannt,
welche als Bleichmittel sauersfoftlieferndle.Verbindungen
und als Stabilisator Magnesiumsilfcat enthalten.
80S 659/397
Diese bekannten Bleichflotten besaßen jedoch nicht die erfmdtmgsgemäße kritische Zusammensetzung und
waren daher zur kontinuierlichen Alkalibehandlung und Bleichung in einer einzigen kontinuierlichem Stufe
unverwendbar.
Die Peroxydbleichflotte gemäß der Erfindung muß einen hohen Prozentsatz an Wasserstoffperoxyd enthalten,
d.h. 1,25 bis 2,0%. Bei einem geringeren Gehalt als 1,25 % kann man keinen technisch zufriedenstellenden
Weißgehalt erbleichen, und Knötchen und andere Unregelmäßigkeiten werden nicht zerstört; bei
einem größeren Gehalt als 2,0% wird das Gewebe übermäßig stark geschädigt, wie entsprechende Fluiditätsmessungen
zeigen. Das Wasserstoffperoxyd braucht nicht als solches zugesetzt zu werden, sondem
kann durch Zusatz von Natriumperoxyd, Natriumperbocat, Natriumpercarbonat oder ähnlichen Perverbindungen
in der Flotte erzeugt werden.
Die Bleichflotte muß zumindest 0,3%, darf aber nicht mehr als 0,8% NaOH enthalten. Dieser begrenzte
Gehalt an NaOH ist ebenso wesentlich wie der verhältnismäßig hohe Gehalt an Wasserstoffperoxyd,
um trotz des hohen Gehalts an H2O2 die
Anwendung hoher Temperaturen beim Bleichen zu ermöglichen. Ferner ist erfindungsgemäß ein Zusatz
von 0,25 bis 2,0% Borsalz, berechnet als Borax, wesentlich. Ohne diesen Zusatz kann es vorkommen, daß
Gewebe auf Grund ihrer Herkunft oder der Vorbehandlung, welcher sie unterworfen wurden, Löcher
aufweisen. Das Bor kann dem Bad in Form von Borax oder einer anderen wasserlöslichen Borverbindung,
die zumindest in der erforderlichen Menge in Wasser löslich ist, zugesetzt werden. Gegebenenfalls
kann die notwendige Menge an Bor und H2O2
auch in Form von Natriumperborat zugeführt werden, vorausgesetzt, daß die anderen wesentlichen
Badbestandteile innerhalb der obengenannten kritischen Mengen anwesend sind.
Nach Sättigung des Gewebes mit der Bleichlösung wird die überschüssige Bleichlösung so weit aus dem
Gewebe entfernt, daß der Gehalt an Bleichlösung auf 75 bis 150% vom Gewicht des Behandlungsgutes
sinkt. Dies kann einfach erfolgen, indem man das Gut zxvisehen Wring- oder Äbquetschwalzen hindurchführt,
oder auf andere an sich bekannte Art.
Das die obengenannte Menge an Bleichlösung enthaltende Gewebe wird dann auf eine hohe Bleichtemperatur,
d. h. 93 bis 100° C, erhitzt, am zweckmäßigsten, ihdem man das stetig vorwärts bewegte
Gewebe mit Dampf in Kontakt bringt. Das Gut muß s/i bis IV2 Stunden auf einer verhältnismäßig hohen
Temperatur, d. h. 82 bis 100° C, gehalten werden. Dies erfolgt gewöhnlich im Rahmen des kontinuierlichen
Arbeiitsganges unter Verwendung einer J-Box der notwendigen- Größe, in welcher das frisch erhitzte
Gut stetig an einem Ende aufgeschichtet und stetig vom anderen Ende abgezogen wird, so daß das-aufgestapelte
Gewebe sehr langsam durch die Box~beweg>t wird. Der Behälter kann isoliert sein, um die Temperatur
des Gutes innerhalb des oben angegebenen Bereiches zu haltern.
Wie oben angegeben, muß das Gewebe zumindest 15% des Wasserstoffperoxydes zurückhalten, das zu
Beginn der Heißbleiche in ihm enthalten ist, Vorzugsweise soll das Gut zumindest 20% H2O2 zurückhalten.
Dies ist wichtig, um ein Dunkeln des Gewebes nach dem Bleichen zu vermeiden. Man hat gefunden,
daß ein solches Dunkeln auftritt, wenn die Menge des zurückgehaltenen Peroxydes-unterhalb 15% absinkt.
Die Bleichdauer und der Gehalt des Bades an H2O3
werden dementsprechend so eingestellt, daß das Gut die gewünschten 15% an H2O2 zurückhält.
Unmittelbar mach dem Bleichen wird das Gut ausgewaschen,
um die in ihm verbliebene Bleichflotte zu entfernen·. Dies ist notwendig, um ein Dunkeln dies
Gutes auf Grund des zurückgehaltenen Alkalis und Sinken dies Gehalts an zurückgehaltenem Peroxyd zu
vermeiden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Teile, Verhältnisse und
Prozentangaben beziehten sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Gewiohlt.
Nach dem folgenden Verfahren wurden mehr als eine Million Meter Biaumwollflanell mit Erfolg gebleicht.
Das Tuch wird zuerst in einem für die Tauchhehandlung
von Stoffbahnen geeigneten Behälter bei 60 bis 71° C mit einer wäßrigen Lösung der folgenden
Zusammensetzung gründlich benetzt:
Gemisch Stärke- und proteinspaltender
Enzyme, % 3
Alkylarylpolyäther.sulf at, % 2
Cetylbötain, % 0,1
Man lagert das Gut mehrere Stunden über Nacht in einem Behälter und wäscht danach mit heißem
Wasser Schlichtmittel aus.
Das ent'schlichtete Gewebe wird dann bei 21 bis 27°.C mit der folgenden Bleichlösuiiig gesättigt:
Wasserstoffperoxyd, % '. 1,5
Natniumsliliicat (42° Be), % 2,5
NaOH, % 0,6
Borax, % 0,5
Alkoxylierter ArylpolyäJbheralköhol, % 0,1
Nach Sättigung mit dteir BleicMösung wird das
Tuch bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 100 + 10% abgequetscht, bei 99 Ms 100° C mit Dampf behandelt
und stetig mit einer solchen Geschwindigkeit durch eine J-Box geleitet, daß es in derselben
1Va Stunden bed einer Temperatur von 96 bis 99° C
gespeichert wird.
Nach diem BMchen wird das Tuch zweimal bei
49° C mit Wasser gewaschen·, durch eine Heißwassermangel
geführt und auf einem Spannrahmen getrocknet.
Eine Reihe von Geweben, wie Baumwollbreittuch, rosafarbenes Oxford, blauer Chambray und grauer
Seersucker, werden mk Erfolg nach folgendem Verfahren gebleicht:
Das Gewebe wird zuerst bei 49° C mit Wasser gewaschen und dann bei 60° C mit der folgenden
wäßrigen Lösung gesättSgt:-
Gemisch Stärke- und proteinspaltender
Enzyme, % 3
Alkylarylpolyäthersulfat, % 2
Cetylbeltailn, % 0,1
Das gesättigte Gewebe wird auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 100% abgequetscht und dann
1 Stunde bei 71° C gelagert. Dianach wäscht man mit heißem Wasser von etwa 49° C Schlichtmittel aus.
Claims (1)
- 5 6Das so entschM'dhte'te Gewebe wird dann mit der Nach der Sättigung wird das Gewebe auf einennachfolgenden Bleiichlösung von eimer Temperatur Feuchtigkleitisgehialt von. etwa 100 % abgequetscht,von 21 bis 27° C gesättigt: diurdh Dampfbehandlung auf eine Temperatur vonWas^rstoffperoxyd, % 1,5 . S ν' ο^ί Sf ^ ^1?™ * ^ ^Γ ^Natriunislilicat (4-2° Be) % 2 5 5 96 bis " C g^S101*' indem man es durch eineNT OTT o/ 0 6 J-Bοχ führt. Danach wird es gewaschen, getrocknet■o '0, ° q'j und gefärbt odlar geschlichtet.Alkoxylierter Arylpolyätheralkohol, % 0,1Beispiel 4Nach Sättigung mit der Bleichlösung wind das ioGewebe auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 100 + lO°/o Man wiederholt das Verfahren gemäß Beispiel 1, 2 abgequetscht, durch Dampfbehandlung auf 99 bis und 3 malt der Ausnahme, daß man bei der Beuche 100° C erhitzt und I1A Stunden bei einer Temperatur und' Bleiche Borax wegläßt. Das erhaltene Gewebe ist von 96 bis 99° C gespeichert, ändern man es durch völilig unbefriedigend, da es zahlreiche Löcher aufeine J-Box führt. 15 weist.Hierauf wird das Gewebe zweimal heiß gewaschen Beispiel 5
(49° C), dann durch eine Heiß Wassermangel geführtund schließlich auf einem Spannrahmen getrocknet. Führt man die Verfahren gemäß Beispiel 1, 2 und 3. . mit eimer BMehlösung mit einem NaOH-Gehalt vonBeispiel 3 20 1^4o/o ämda, /so wird das Gewebe zu spröde.Kord von verschiedenem Gewicht wird mit Erfolgnach folgender Methode gebleicht: Patentanspruch·Das Gust wird in Balhnbreite entschlichtet, indemman es 1 Minute bei 100° C mit der nachfolgenden Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen vonLösung dampf behandelt: 25 grauem Rohlbaumwollgewebe in einer einzigen~ . , Ci.. ,, j „. . ., - kontinuierlichen Stufe, dadurch gekennzeichnet,Gemisch Stance- und proteinspaltender Λ. o , ■· J1-■ ι. V. ,. . ? c ui· i_x•p 0, fr dJaß m'an das gründlich benetzte und von bchlichte-NatrkSlo^d," "«/i"'.".'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. ois f^f1 . P^fch f^ie B*fSff ψ I "^Alkyferykulfonsäure, «/0 0,1 bis 10 fff ,em wäßriges PferoxydbleiAbad leitet, das3 3 ' 30 1,25 bus 2,0 Gewiichjtsprozent H2O2, 1,5 bisNach der Entschlichtung wird das Gewebe drei- 3,0 Gewichtsprozent Natriumsilicat mit einem mal gewaschen, getrockneit, geschnitten, trocken ge- Na2O1-SiO2-VeAaItHIiIs von 1:2 biis 1:4, ein bürstet, naß gebüinstet, mit Wasser gespült, naß wasserlösliches Borsialz in einer 0,25 bis 2,0 Gegebürstet, getrocknet und erneut trocken gebürstet. wicht'sprozent Borax äquivalenten Menge und 0,3Das Gewebe wird dann gründlich mit der nach- 35 bite 0,8% NaOH enithäilit, dteln Gehalt .dies Guteis anfolgenden wäßrigen Lösung benetzt: Bleichlösiung wn 75 bis 150% seines Gewichtes■xT ,, . ,,, - „ ,, ^n, „ Λ , . no senkt, das Gut auf ei!ne Temperatur von 93 bissNatrmmalkykrylsiulfonat, % 0,1 bfs 0,2 m< >'c ^ a/t u ^ ^tmam ^ ^Alkylarylsulfon-saure, «/0 0,5 bis 0,7 Temperatur von 82 bi« 100° C hält, wobei der40 letztgenannte Zeütraum so bemessen wird, daß dasDas benetzte Gewebe wird dann mit der naehfol- Qut mindestens 15% des aufgebrachten Wasser-genden BMchilösung von einer Temperatur von 27 stoffperoxyids zurückhält, und die Bleichlösung"his 32° C gesättigt: ms aem ^ auswäs^t.Waisiserstoffperoxyd, % 1,9Natriumsiiliicat (42° Be), % 2,2 45 In Betracht gezogene Druckschriften:NaOH, % 0,6 Schweizerische Patentschnüt Nr. 199 419;Borax, % 0,36 Rath, Lehmbuch der Textilchemie (1952), S. 37.10. 58
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