DE3533157C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines automa
tischen immunologischen Analysiergerätes mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
Aufgrund des Fortschrittes in der medizinischen Analysentechnik
können heute sehr kleine Mengen von biologischen Substanzen in
Proben analysiert werden, so daß bestimmte Krankheiten sehr
früh erkannt werden können. Beispielsweise können bösartige
Tumore, wie α-Fetoprotein und karzino-embryonales Antigen,
abnormale Hormon-Ausscheidungen, wie Insulin und Thyroxin, und
immunologische Krankheiten, wie Immunoglobulin in einem sehr
frühen Stadium diagnostiziert werden und auch der Behandlungs
verlauf dieser Krankheiten kann sehr gut verfolgt werden. Auch
kann durch die Messung von unvollständigen Antigenen, z. B.
niedermolekulare Spezies, die Medikamentierung gesteuert werden.
Viele biologische Substanzen werden immunologisch dadurch un
tersucht, daß eine Antigen/Antikörper-Reaktion ausgenutzt wird,
wobei unterschiedliche Verfahren entwickelt worden sind. Bei
spielsweise wird die Existenz oder Nicht-Existenz von geballten
Klümpchen von Antigen/Antikörper-Verbindungen, welche durch die
Antigen/Antikörper-Reaktion gebildet worden sind, durch das
Agglutinationsverfahren, das Sedimentationsverfahren, Trübungs
messungen oder dergleichen auf die biologischen Substanzen un
tersucht. Bei diesen Verfahren ist die Empfindlichkeit aber re
lativ gering, so daß eine große Menge von Antigen/Antikörper-
Verbindungen erforderlich ist. Auch können nur qualitative Ana
lysen oder nur halb-quantitative Analysen durchgeführt werden.
Um diese Nachteile zu vermeiden sind unterschiedliche Verfahren
vorgeschlagen worden. In einem dieser Verfahren wird ein Anti
gen oder ein Antikörper an feine Teilchen aus Kohlenstoff oder
einem synthetischen Kunstharz gebunden, welche dann einer Anti
gen/Antikörper-Reaktion mit der zu untersuchenden biologischen
Substanz ausgesetzt werden und die Substanzen werden mittels
eines Agglutinationsverfahrens oder einer Trübungsmessung un
tersucht. In einem anderen bekannten Verfahren werden Antigen/
Antikörper-Verbindungen mit hoher Empfindlichkeit dadurch nach
gewiesen, daß Antigene oder Antikörper verwendet werden, die
mit einer "Markierung" versehen sind, wie einem Radioisotop,
fluoreszierendem Material, lumineszierendem Material oder einem
Enzym. Das vorstehend zuerst genannte Verfahren ist aber dem
zuletzt genannten Verfahren hinsichtlich der Empfindlichkeit
unterlegen, so daß sich die Markierung immer mehr durchgesetzt
hat.
Die markierende Substanzen verwendenden Verfahren werden in
folgende Klassen unterteilt: Radio-Immuno-Analysen, welche
Radioisotope als Markierer verwenden, Fluoreszenz-Immuno-Analy
sen, welche fluoreszierende Materialien verwenden und Enzym-
Immuno-Analysen, welche Enzyme als markierende Substanzen be
nutzen. Unter diesen Verfahren wurde die Enzym-Immuno-Analyse
insbesondere deshalb entwickelt, weil sie keine besonders auf
wendigen Installationen und Meßtechniken erfordert, vielmehr
leicht mittels eines herkömmlichen Kolorimeters durchgeführt
werden kann. Die Enzym-Immuno-Analyse wird weiterhin unterteilt
in homogene und heterogene Verfahren. Bei der homogenen Analyse
wird die Änderung der Aktivität des markierenden Enzyms auf
grund des Auftretens oder Nicht-Auftretens der immunologischen
Reaktion direkt gemessen, um die zu analysierenden Substanzen
nachzuweisen. Bei der heterogenen Analyse werden unlösliche
Träger, wie Glasperlen oder Teilchen aus synthetischem Kunst
stoff, benutzt, auf welche ein Antigen oder ein Antikörper
fixiert wird, worauf durch Enzyme markiertes Antigen oder Anti
körper, welches mit dem auf dem Träger fixierten Antikörper
oder Antigen verbunden ist und freies durch Enzyme markiertes
Antigen oder Antikörper, welche nicht mit dem Antikörper oder
Antigen auf dem Träger gebunden ist, durch Waschungen vonein
ander getrennt werden und sodann wird die Aktivität des markie
renden Enzyms gemessen, um die Menge der zu analysierenden Sub
stanz zu bestimmen. Nachfolgend soll der Vorgang des Trennens
des gebundenen Antigens oder Antikörpers vom freien Antigen
oder Antikörper der Einfachheit halber als B-F-Trennung be
zeichnet werden (B-F: bound-free). Obwohl die homogene Analyse
mit einfachen Verfahren durchführbar ist, kann sie nur nieder
molekulare Haptene, wie medizinische Substanzen, analysieren,
nicht aber hochmolekulare biologische Substanzen. Im Gegensatz
hierzu ist zwar bei der heterogenen Analyse eine Waschung
erforderlich, um die B-F-Trennung durchzuführen, doch läßt
dieses Verfahren sich auf nieder- und auf hochmolekulare
Substanzen anwenden. Deshalb hat sich in jüngster Zeit die
heterogene Enzym-Immuno-Analyse durchgesetzt.
Bei der heterogenen Enzym-Immuno-Analyse wurde das Vergleichs
verfahren und das sogenannte "Sandwich"-Verfahren entwickelt.
Diese beiden Verfahren sollen nachfolgend anhand der Fig. 1 und
2 erläutert werden.
Fig. 1 illustriert die nacheinander durchgeführten Schritte
beim Vergleichsverfahren. Ein gegebenes Antigen oder ein Anti
körper, das oder der mit der Antikörper- oder Antigensubstanz 2
der Probe reagiert, wurde zuvor auf die Oberfläche eines unlös
lichen Trägers 1 fixiert. Zunächst wird die Antigen/Antikörper-
Reaktion zwischen dem Antigen oder Antikörper ausgeführt, wel
ches bzw. welcher auf dem Träger 1 fixiert ist, und der Antikör
per bzw. das Antigen 2 in der Probe sowie ein markiertes
Reagens 3, welches mit der gleichen markierenden Substanz
präpariert worden ist wie die Substanz 2, um die Analyse mit
dem Enzym-Markierer durchzuführen. Sodann wird eine Waschung
ausgeführt, um die B-F-Trennung zwischen der Substanz 2 und dem
markierten Reagens 3, welche aufgrund einer Antigen/Antikörper-
Reaktion am Träger 1 gebunden ist, sowie der freien Substanzen
2 und des Reagens 3, welches nicht am Träger gebunden ist, zu
bewirken. Sodann wird ein Farb-Reagens eingeführt, welches
selektiv mit dem markierenden Enzym reagiert und die Reaktions
flüssigkeit wird kolorimetrisch vermessen, um die Enzym-Aktivi
tät des markierenden Enzyms nachzuweisen.
Fig. 2 zeigt die nacheinander durchgeführten Schritte des Sand
wich-Verfahrens, bei dem ein unlöslicher Träger 5 verwendet
wird, an dem ein Antikörper oder Antigen fixiert ist, welches
mit einem Antigen oder Antikörper in der zu prüfenden Probe 6
reagiert. Zunächst werden der Träger 5 und die Probe 6 gemischt,
um die Antigen/Antikörper-Reaktion zwischen den Substanzen 6 in
der Probe und dem Antikörper oder Antigen durchzuführen, welche
auf dem Träger 5 fixiert sind. Sodann wird die B-F-Trennung
mittels einer Waschung durchgeführt. Danach wird das markierte
Reagens 7 hinzugefügt, um die Antigen-Antikörper-Reaktion aus
zuführen. Das markierte Reagens ist durch Enzym-Substanzen prä
pariert worden, welche selektiv mit den zu analysierenden Sub
stanzen 6 reagieren. Sodann wird nach einer nochmaligen B-F-
Trennung ein Farb-Reagens hinzugefügt, welches mit dem markie
renden Enzym des markierten Reagens 7 reagiert und die derart
gewonnene Prüfflüssigkeit wird kolorimetrisch vermessen, um die
Aktivität des markierenden Enzyms zu bestimmen.
Wie vorstehend erläutert, wird bei der heterogenen Immuno-Ana
lyse die B-F-Trennung einmal im Vergleichsverfahren und zweimal
im Sandwich-Verfahren bei der Analyse einer Probe ausgeführt.
Weiterhin muß dann, wenn ein Reaktionsgefäß bei der Antigen/
Antikörper-Reaktion mehrfach verwendet wird, zusätzlich eine
Waschung des Reaktionsgefäßes nach dem Ende der Analyse der
Probe aber vor dem Beginn der Analyse einer weiteren Probe
durchgeführt werden. Für die Automatisierung der Enzym-Immuno-
Analyse, welche zumindest zwei Wasch-Schritte einschließlich
der B-F-Trennung erfordert, müssen getrennte Wascheinrichtungen
an unterschiedlichen Positionen vorgesehen werden. Hierdurch
wird ein automatisches Analysiergerät sehr voluminös und auf
wendig im Aufbau, so daß die Kosten steigen. Diese Nachteile
treten auch bei automatischen Analysiergeräten auf, welche die
Radio-Immuno-Analyse und die Fluoreszenz-Immuno-Analyse durch
führen. Auch ist es bei derartigen Analysiergeräten sehr sel
ten, daß nur eine einzige Probe vermessen wird, vielmehr werden
gewöhnlich unterschiedliche Messungen durchgeführt. Bei Durch
führung unterschiedlicher Meßarten ist es aber relativ schwie
rig, Reagenzien bereitzustellen, bei welchen die Reaktionszei
ten der immunologischen Reaktionen und der Enzym-Reaktionen bei
den unterschiedlichen Meßmethoden gleich sind.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS
34 02 304 bekannt. Dort werden die Reaktionsgefäße entlang der
endlosen Reaktionsreihe um zumindest zwei Umdrehungen trans
portiert, um zumindest zwei Waschungen einschließlich einer B-F-
Trennung zu bewirken. Sollen an mehreren Proben unterschiedli
che Messungen durchgeführt werden, wobei die verschiedenen Pro
ben jeweils unterschiedliche Zeiten für die Antigen/Antikörper-
Reaktion erfordern, so ist es bei Durchführung unterschiedli
cher Messungen relativ schwierig, Reagentien bereitzustellen,
bei welchen die Reaktionszeiten der immunologischen Reaktionen
und der Enzym-Reaktionen gleich sind. Wenn deshalb im Stand der
Technik diesen unterschiedlichen Reaktionszeiten dadurch Rech
nung getragen wird, daß die Zeitspanne zum Überführen der Reak
tionsgefäße variiert wird, so hat dieses Verfahren den Nach
teil, daß am Gerät selbst sehr aufwendige Einrichtungen erfor
derlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren zum Steuern eines automatischen immunologischen Ana
lysiergerätes derart auszubilden, daß mit hohem Durchsatz Mes
sungen unterschiedlicher Art durchgeführt werden können, die
unterschiedliche Reaktionszeiten aufweisen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Stellung der Wascheinrichtung in bezug auf die endlose Reaktions
reihe veränderbar ist.
Durch die Bewegung der Wascheinrichtung in bezug auf die
endlose Reaktionsreihe kann die Meßzeit in einfacher Weise an
die Reaktionszeit angepaßt werden, wobei auf dem gleichen
Drehtisch unterschiedlichste Proben vermessen werden können.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Verfahrensschritte
beim bereits erwähnten Vergleichsverfahren;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Verfahrensschritte
beim bereits erwähnten Sandwich-Verfahren;
Fig. 3 und 4 schematische Darstellungen eines Ausfüh
rungsbeispieles eines Analysiergerätes zur Durchführung
einer Enzym-Immuno-Analyse;
Fig. 5A bis 5C schematische Darstellungen des Betriebs des in
Fig. 4 gezeigten Analysiergerätes; und
Fig. 6 ein Block-Diagramm zur Illustration der Steuerung eines
Analysiergerätes.
Fig. 3 zeigt schematisch ein Analysiergerät zur Durchführung
einer Enzym-Immuno-Analyse entsprechend Fig. 2. Bei diesem
Beispiel ist eine einzige Reaktionsreihe vorgesehen.
Als Reaktionsgefäß dient ein U-förmiges Röhrchen 11, welches
Schenkel 11 a bzw. 11 b mit großem und kleinem Durchmesser auf
weist (s. Fig. 5). Auf dem Drehtisch 12 sind äqudistant vier
undzwanzig U-förmige Röhrchen 11 entlang dem Umfang angeordnet.
Der Drehtisch 12 wird intermittierend in Richtung des Pfeiles a
mit einer gegebenen Periode von beispielsweise 15 sec gedreht,
wobei die U-förmigen Röhrchen 11 in einen Thermostaten 10
(Fig. 5) eingetauscht sind. Die Stellungen, an denen die U-förmigen
Röhrchen 11 beim schrittweisen Drehen des Drehtisches 12 ange
halten werden, sind mit den Bezugszeichen S 1 bis S 24 versehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird in das in der Station S 1
positionierte U-förmige Röhrchen 11 eine Probe aus dem Proben
behälter 15 abgegeben, welcher direkt an einer Proben-Ansaug
stellung eines Probenbehälters 14 angeordnet ist. Zum Überfüh
ren dient eine Proben-Abgabevorrichtung 13. Der Probenbehälter
14 trägt vierundzwanzig Probengefäße 15, die mit gleichen Ab
ständen auf einer Scheibe verteilt sind, die sich intermittie
rend in Richtung des Pfeiles b synchron zur Drehung des Dreh
tisches 12 dreht. In das U-förmige Röhrchen 11 in der Station
S 3 wird selektiv ein Enzym-Reagens 17 entsprechend den zu
untersuchenden Substanzen mittels einer Reagens-Zugabeein
richtung 16 eingegeben. In das in der Station S 4 angeordnete
U-förmige Röhrchen 11 wird ein Farb-Reagens 19 mittels der
Reagens-Zugabeeinrichtung 18 eingeführt. In das in der Station
S 17 befindliche U-förmige Röhrchen 11 wird ein Träger 21, wie
ein synthetisches Kunstharzteilchen oder eine Glasperle, aus
einem Träger-Vorratsbehälter 20 eingeführt. Der Träger 21 hat
einen Durchmesser, der kleiner ist als der innere Durchmesser
des Schenkels 11 a mit größerem Durchmesser des U-förmigen Röhr
chens 11, doch ist der Durchmesser des Trägers größer als der
innere Durchmesser des Schenkels 11 b des Röhrchens 11, der
einen kleineren Durchmesser aufweist. Auf der Außenfläche des
Trägers 21 sind zuvor Antikörper oder Antigene fixiert worden,
welche die Antigen/Antikörper-Reaktion mit dem Antigen oder
Antikörper in der zu prüfenden Probe auslösen. Weiterhin werden
in dem Träger-Vorratsgefäß 20 die Träger 21 mittels einer
Pufferlösung angefeuchtet. An der Station S 19 wird in dem U-
förmigen Röhrchen 11 befindliche Reaktionsflüssigkeit in ein
Kolorimeter 22 gesaugt und an der Station S 20 wird der in dem
U-förmigen Röhrchen 11 enthaltene Träger 21 mittels einer Trä
ger-Entfernungseinrichtung 23 herausgenommen. In der Station
S 22 wird in das U-förmige Röhrchen 11 eine Waschflüssigkeit,
wie ein Ionen-Austauscher-Wasser, eine Pufferlösung für immuno
logische Analysen, eine physiologische Salzlösung oder der
gleichen eingegeben. In das in der Station S 24 befindliche
U-förmige Röhrchen wird selektiv eine Pufferlösung 26 mittels
der Pufferlösungs-Zugabeeinrichtung 25 eingegeben. An den
Stationen S 2 bis S 4 wird eine umwälzende Luftpumpe 27 abnehmbar
an die Schenkel 11 b mit kleinerem Durchmesser der U-förmigen
Röhren angeschlossen und an den Stationen S 22 und S 23 wird eine
Absaugpumpe 28 an die Schenkel 11 b des U-förmigen Rohres 11
angelegt.
Die Wascheinrichtung, die an der Reaktionsreihe angeordnet ist und
eine Waschpumpe 24 und eine Absaugpumpe 28 aufweist, kann entlang
der Reaktionsreihe in Richtung der Pfeile b und c bewegt wer
den. Zunächst werden die Waschpumpe 24 und die Absaugpumpe 28
in eine Stellung des U-förmigen Röhrchens 11 bewegt, welche der
gerade durchgeführten Meßmethode entspricht und sodann werden
die Waschoperationen einschließlich der B-F-Trennung in glei
cher Weise wie oben durchgeführt.
Da in diesem Falle die Wascheinrichtung in jede Stellung ent
lang der Reaktionsreihe bewegbar ist, läßt sich die minimale
Zeitspanne der Reaktion willkürlich bestimmen und entsprechend
kann auch die Gesamtreaktionszeit auf jede gewünschte Länge
festgesetzt werden, die für das betreffende Meßverfahren geeig
net ist. Bei bekannten Wascheinrichtungen lassen sich die Zeit
spannen für die erste und die zweite Antigen/Antikörper-Reaktion
nicht angleichen, da die ersten und die zweiten Reagens-Zuführ
stellungen unterschiedlich sind. Da aber gemäß der Erfindung
die Wascheinrichtung sogar während der Reaktion in eine ge
wünschte Stellung bewegbar ist, können die Zeitspannen für die
erste und die zweite Antigen/Antikörper-Reaktion gleichgesetzt
werden und somit ergeben sich die optimalen Reaktions-Zeitspan
nen für die einzelnen Reaktionen, so daß auch das Analysier
gerät einen einfachen Aufbau aufweisen kann.
Fig. 4 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
automatischen Analysiergerätes, bei dem die Enzym-Immuno-Analy
se im sogenannten Vergleichsverfahren gemäß Fig. 1 durchgeführt
wird. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind dem Analysier
gerät gemäß Fig. 3 entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugs
zeichen versehen. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Ab
gabe des Farb-Reagenzes in der Station S 4 und die Mischung in
der Station S 5 entfernt. In der Station S 3 wird eine bestimmte
Menge eines Farb-Reagenzes 30 anstelle des Enzym-Reagenzes
mittels der Reagens-Zuführeinrichtung 29 eingegeben und in der
Station S 24 wird eine bestimmte Menge eines markierenden Enzym-
Reagenzes 32 anstelle der Pufferlösung mittels der Enzym-Rea
gens-Zuführeinrichtung 31 zugegeben, wobei das Enzym-Reagens 32
derart hergestellt wird, daß mit einem Enzym die gleiche Sub
stanz markiert wird, die sich in der zu analysierenden Probe
befindet. Im übrigen entspricht der Aufbau dieses Analysier
gerätes dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel.
Nunmehr wird der Betrieb des automatischen Analysiergerätes
gemäß Fig. 4 zur Durchführung einer Enzym-Immuno-Analyse anhand
der Fig. 5A bis 5C erläutert.
Zunächst werden die Waschpumpe 24 und die Absaugpumpe 28 in
eine Stellung des U-förmigen Röhrchens 11 gebracht, welche dem
gerade ausgewählten Meßverfahren entspricht. Die Wascheinrich
tung weist eine Waschpumpe und eine Absaugpumpe 28 auf, welche
in jede der Stationen S 1 bis S 14 bewegbar sind. Für die nach
folgende Erläuterung sei die Wascheinrichtung in der Station
S 10 positioniert. In der Station S 17 wird ein mit einer Puffer
lösung angefeuchteter Träger 21 aus der Träger-Vorratseinrich
tung 20 in das U-förmige Röhrchen 11 gemäß Fig. 5A eingeführt.
Sodann wird in der Station S 10 Waschflüssigkeit intermittierend
in das Röhrchen 11 mittels der Waschpumpe 24 eingesprüht und in
dem Röhrchen verbleibende Waschflüssigkeit wird an der Station
S 11 mittels der Absaugpumpe 28 über den Schenkel 11 b des Röhr
chens 11 abgesaugt. Sodann wird gemäß Fig. 5B in der Station
S 24 eine bestimmte Menge eines mit einem Enzym markierten Rea
gens 32 in das U-förmige Röhrchen 11 über dessen Schenkel 11 a
mit großer Öffnung mittels der Reagens-Zuführeinrichtung 31
eingegeben und danach wird in der Station S 1 eine bestimmte
Menge einer Probe aus dem Probengefäß 15 im Probenhalter 14 in
das U-förmige Röhrchen 11 eingeführt. Danach wird in den Sta
tionen S 2 bis S 4 ein Luftstrom durch das U-förmige Röhrchen 11
vom Schenkel 11 b mit schmaler Öffnung ausgehend mittels der
Luftpumpe 27 gelenkt, um den Träger 21, das mit einem Enzym
markierte Reagens 32 und die Probe zu mischen und so die Anti
gen/Antikörper-Reaktion zu fördern. Nachdem sie einmal für das
betroffene U-förmige Röhrchen 11 in Betrieb genommen worden
sind, bleiben die Reagens-Zuführeinrichtungen 31, die Proben-
Zuführeinrichtung 13 und der Probenhalter 14 außer Betrieb.
Nachdem die Reaktion begonnen hat, wird gemäß Fig. 5B in der
Station S 10 Reaktionsflüssigkeit aus dem U-förmigen Röhrchen 11
mittels der Absaugpumpe 28 abgesaugt und gleichzeitig wird
Waschflüssigkeit in das Röhrchen 11 eingesprüht und verbleiben
de Waschflüssigkeit wird an den Stationen S 10 und S 11 mittels
der Pumpe 28 abgesaugt, um die B-F-Trennung durchzuführen.
Um die gewünschte Reaktionszeitspanne durch Hinzufügung von
ganzzahligen Vielfachen der Grund-Zeitspanne zur minimalen
Zeitspanne zu erhalten, wird das U-förmige Röhrchen 11, in
welches das mittels eines Enzymes markierte Reagens 32 und die
Probe eingeführt sind, in die Station S 10 transportiert und
sodann wird das U-förmige Röhrchen 11 um eine vorgegebene An
zahl von Drehungen rotiert, wobei alle anderen Einrichtungen
außer dem Drehtisch 12 und der Luftpumpe 27 unbetätigt sind.
Danach wird die B-F-Trennung in der oben beschriebenen Weise
durchgeführt, während das Röhrchen 11 in die Station S 10
gebracht wird.
Wie in Fig. 5C gezeigt ist, wird in der Station S 3 eine be
stimmte Menge eines Farb-Reagens 30 mittels der Reagens-Zuführ
einrichtung 29 in das U-förmige Röhrchen 11 eingeführt. Danach
werden in den Stationen S 3 und S 4 Luftströme mittels der Luft
pumpe 27 durch das Röhrchen 11 geschickt, um den Träger 21 und
das Farb-Reagens 30 zu mischen, so daß die Reaktion gefördert
wird. Danach wird in der Station S 19 das Reaktionsgemisch aus
dem U-förmigen Röhrchen 11 in die Strömungszelle des Kolori
meters 22 gesaugt, um die kolorimetrische Messung zu ermögli
chen.
Um während dieser kolorimetrischen Reaktion die gewünschte
Reaktionszeitspanne durch Hinzufügung eines ganzzahligen Viel
fachen einer Grund-Zeitspanne zur minimalen Zeitspanne zu
erhalten, wird das U-förmige Röhrchen 11, in welches das Farb-
Reagens 30 eingefügt wurde, zur Station S 19 transportiert und
sodann um eine vorgegebene Anzahl von Drehungen rotiert, wobei
alle anderen Einrichtungen außer dem Drehtisch 12 und der Luft
pumpe 27 unbetätigt bleiben. Danach wird die kolorimetrische
Messung mittels des Kolorimeters 22 durchgeführt, nachdem das
Röhrchen 11 wieder zur Station S 19 geführt wurde.
Danach wird in der Station S 20 der im Röhrchen 11 enthaltene
Träger 21 aus dem Schenkel 11 a mit größerer Öffnung mittels der
Träger-Entfernungseinrichtung 23 entnommen. In der Station S 10
wird die Waschflüssigkeit intermittierend in das U-förmige
Röhrchen mittels der Waschpumpe gesprüht und gleichzeitig wird
Waschflüssigkeit aus dem Schenkel 11 b mit schmaler Öffnung mit
tels der Absaugpumpe 28 entfernt. Die im Röhrchen 11 verblei
bende Waschflüssigkeit wird in der Station S 11 mittels der
Pumpe 28 abgesaugt. Auf diese Weise wird das U-förmige Röhrchen
11 sorgsam gewaschen und für die nächste Analyse vorbereitet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird das Vergleichsverfahren be
nutzt und es wird eine endlose Reaktionsreihe eingesetzt, wobei
nur eine einzige Wascheinrichtung bewegbar entlang der Reak
tionsreihe angeordnet ist mit einer Waschpumpe 24 und einer Ab
saugpumpe 28, welche auch die B-F-Trennung durchführen. Deshalb
läßt sich die Reaktions-Zeitspanne leicht willkürlich variieren,
indem das An- und Abstellen der Wascheinrichtung mittels der
Steuerung gemäß Fig. 6 vorgenommen wird. Da weiterhin die
Wascheinrichtung entlang der Reaktionsreihe bewegbar ist, läßt
sich die minimale Zeitspanne der Reaktion frei einstellen.
In den vorstehenden Ausführungsbeispielen wird das mittels
eines Enzymes markierte Reagens benutzt, um die Enzym-Immuno-
Analyse durchzuführen, doch lassen sich die Vorrichtungen auch
für die Radio-Immuno-Analyse und die Fluoreszenz-Immuno-Analyse
einsetzen. Auch ist es nicht immer erforderlich, eine kreisför
mige Reaktionsreihe vorzusehen, vielmehr kann die Reaktions
reihe auch in Form einer gewundenen Kette ausgebildet sein.
Auch kann bei den einen Träger verwendenden Ausführungsbei
spielen die Kolorimetrie direkt derart ausgeführt werden, daß
die Prüfflüssigkeit im Reaktionsgefäß verbleibt. Falls der
Träger die Messung stört, kann er vor Durchführung der Kolori
metrie entfernt werden. Auch in diesem Falle kann die Einrich
tung zum Entfernen des Trägers höchst einfach gestaltet sein.
Auch ist es nicht erforderlich, die Reaktionsgefäße mehrfach zu
verwenden, vielmehr können sie nach einer Messung entfernt wer
den.
Claims (2)
1. Verfahren zum Steuern eines automatischen immunologischen
Analysiergerätes, bei dem Substanzen in Proben analysiert wer
den und eine Anzahl von Reaktionsgefäßen (11) mit Trägern (21),
auf die ein Antikörper oder Antigen fixiert ist, entlang einer
endlosen Reaktionsreihe schrittweise bewegt werden; Proben und
markierte Reagentien in die Reaktionsgefäße (11) zur Einleitung
einer Antigen/Antikörper-Reaktion eingegeben werden; eine B-F-
Trennung durch Trennung von Antigen oder Antikörper, welche am
Träger gebunden sind, und freiem Antigen bzw. Antikörper mit
tels einer Wascheinrichtung (24, 28) nach Ablauf einer für die
Antigen/Antikörper-Reaktion erforderlichen Reaktionszeitspanne
durchgeführt wird; und die gegebenen Substanzen in der Probe
mittels der markierenden Substanzen des markierten Reagenzes
vermessen werden, wobei die Reaktionszeitspanne durch die für
einen Schritt erforderliche Zeitspanne und die Anzahl der
Schritte zwischen dem Reaktionsstart (Station S 1, S 3) und der
Waschstation (S 22) beeinflußt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Wascheinrichtung (24, 28) in bezug auf die
endlose Reaktionsreihe verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Waschung für eine Probe an unterschiedlichen Stationen
der Reaktionsreihe mittels der Wascheinrichtung vorgenommen
wird.
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