DE19925658C2 - Vorrichtung zur automatischen Probenvorbereitung und deren Verwendung - Google Patents
Vorrichtung zur automatischen Probenvorbereitung und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
automatischen Vorbereitung von Proben für eine analytische
Untersuchung sowie die Verwendung der Vorrichtung zur Entwick
lung von Probenvorbereitungs- und/oder Analyseverfahren für
einzelne Analyte.
Die quantitative Bestimmung von Analyten spielt in vielen
Bereichen der Technik eine wesentliche Rolle. Beispiele hier
für sind die Untersuchung von Lebensmitteln zur Kontrolle auf
Verunreinigungen und Schadstoffe sowie der Einhaltung der
gesetzlichen Normen; die Untersuchung von Wasser, beispiels
weise auf den Schwermetallgehalt; die Untersuchung von
Arzneimitteln, beispielsweise auf die Veränderung des Wirk
stoffgehalts bei Lagerung; sowie die Untersuchung von Körper
flüssigkeiten für die ärztliche Diagnose. Die quantitative
Bestimmung der Analyte erfolgt dabei durch verschiedene
analytische Verfahren, beispielsweise durch chromatographische
Verfahren wie Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie (HPLC)
oder Gaschromatographie (GC), Massenspektroskopie (MS),
Gaschromatographie gekoppelt mit Massenspektroskopie (GC-MS),
Photometrie oder Atomemissionsspektroskopie.
Häufig muß vor der eigentlichen quantitativen Bestimmung die
Probe, die den Analyten enthält, jedoch noch vorbereitet
werden, um bei der Bestimmung störende Bestandteile zu entfer
nen oder um den Analyten freizusetzen. Hierzu kann die Probe
z. B. mit verschiedenen Waschlösungen in Kontakt gebracht
werden, um dadurch in den Waschlösungen lösliche Produkte zu
entfernen. Festphasenextraktion ist ein weiteres Beispiel für
die Probenvorbereitung, wobei die zu untersuchende Probe auf
einer festen Phase absorbiert wird, die bei der Gehaltsbe
stimmung störenden Bestandteile der Probe ausgespült werden
und dann die Probe von der festen Phase desorbiert wird. Diese
verschiedenen Wasch- und Elutionsschritte können manuell
durchgeführt werden, was natürlich sehr zeitaufwendig ist.
Zur einfacheren Durchführung der Probenvorbereitung ist auch
eine automatische Probenvorbereitungsvorrichtung der Firma
Gilson bekannt. Bei dieser Vorrichtung erfolgt die Reinigung
der Probe über ein Probenröhrchen. Dieses Probenröhrchen hat
oben und unten eine Öffnung und besteht in der Regel aus
Kunststoff. In Abhängigkeit von dem Analyten kann es leer
sein, eine Fritte oder einen Filterstopfen oder vorzugsweise
zwischen zwei Fritten angebracht ein Adsorbensmaterial (bei
spielsweise Kieselgel oder Aluminiumoxid) enthalten. In einem
Vorratsgefäß sind eine Vielzahl dieser Probenröhrchen in acht
zehn Reihen mit je sechs Probenröhrchen nebeneinander angeord
net. Über diesem Vorratsgefäß befindet sich eine automatische
Zugabeeinrichtung mit sechs direkt über einer der Reihen der
Probenröhrchen befindlichen Spritzen. Am Ende jeder Spritze
befindet sich ein Ventil, von dem aus Leitungen zu Vorrats
gefäßen gehen. Bei der Probenvorbereitung wird dann zunächst
die Säule beispielsweise mit einem organischen Lösungsmittel
und anschließend mit einem anorganischen Lösungsmittel kon
ditioniert, wobei die Zugabe aus einem Vorratsbehälter über
die dem jeweiligen Probenröhrchen zugeordnete Spritze erfolgt.
Anschließend wird in jedes der sechs Probenröhrchen über die
zugeordnete Spritze die den Analyten enthaltende Probe, bei
spielsweise eine menschliche Urin- oder Blutprobe, zugegeben.
Üblicherweise ist im Falle von Urin- oder Blutproben ein Ad
sorbens in dem Probenröhrchen, auf dem der Analyt absorbiert
wird. Durch Zugabe von ein oder mehreren Waschlösungen, wie
derum aus den verschiedenen Vorratbehältern über die den
einzelnen Probenröhrchen zugeordneten Spritzen, können die
nicht zu analysierenden Stoffe ausgespült werden. Da die
Probenröhrchen unten offen sind, können die verschiedenen
Waschlösungen entweder durch Anlegen eines leichten Drucks von
oben und Spülen mit Luft (durch die jeweilige Spritze) oder
durch Anlegen eines Vakuums von unten aus dem Röhrchen eluiert
werden. Im letzten Schritt des Verfahrens wird wiederum über
die automatische Zugabevorrichtung eine Elutionslösung zuge
geben, mit der der Analyt von dem Adsorbens gespült wird,
wobei die den Analyten enthaltende Elutionslösung am unteren
Ende des Probenröhrchens aufgefangen wird. Alle zugegebenen
Stoffe (Flüssigkeiten und Gase) sowie die Probe eines Proben
röhrchens werden daher über eine einzige Spritze zugeführt.
Nach vollständiger Bearbeitung der ersten Reihe der Proben
röhrchen fährt die automatische Zugabevorrichtung mit den sechs
Nadeln zur nächsten Reihe von Probenröhrchen und durchläuft
wiederum die verschiedenen Verfahrensschritte. Dieser Vorgang
wird so oft wiederholt, bis alle Reihen des Vorratsgefäßes
abgearbeitet sind. Dann wird das Vorratsgefäß aus der Appara
tur entnommen, die gebrauchten Probenröhrchen verworfen sowie
die aufgefangenen Elutionslösungen mit den jeweiligen Analyten
an eine Einrichtung zur Analyse, beispielsweise an einen Auto
sampler einer HPLC-Apparatur, weiterbefördert und dort analy
siert.
Eine ähnliche Vorrichtung ist auch von der Firma Hamilton
bekannt. Bei einer speziellen Ausführungsform der Hamilton-
Vorrichtung erfolgt die Zugabe der verschiedenen Lösungen und
der Probe nicht über eine einzige Nadel, sondern über ein
Nadelbündel, wobei jede einzelne Nadel des Bündels über eine
Verbindungsleitung mit einem zugeordneten Vorratsbehälter
verbunden ist. Sind die Probe und alle notwendigen Stoffe
zugegeben, so fährt das Nadelbündel bzw. eine Gruppe mehrerer
Nadelbündel zum nächsten Probenröhrchen bzw. zur nächsten
Reihe von Probenröhrchen weiter, bis ähnlich wie bei der
Gilson-Vorrichtung alle in dem Vorratsgefäß befindlichen
Probenröhrchen abgearbeitet sind. Die aus den Probenröhrchen
eluierten vorbereiteten Proben werden dann wiederum zur
Analyse-Einrichtung weitergeleitet.
Diese bekannten Vorrichtungen der Firmen Gilson und Hamilton
haben jedoch den Nachteil, daß die Genauigkeit der Analysen
nicht optimal ist. Da die einzelnen Probenröhrchen nachein
ander abgearbeitet werden, ist die Verweildauer der fertigbe
handelten und für die Analyse vorbereiteten Proben bis zur
tatsächlich stattfindenden Analyse für die einzelnen Proben
der Vielzahl von Probenröhrchen in einem Vorratsgefäß unter
schiedlich. Da die vorbereiteten Proben häufig flüchtige
organische Lösungsmittel enthalten, verdampft ein Teil dieses
Lösungsmittels, bis die einzelne Probe analysiert wird, mit
der Folge, daß sich die Konzentration des Analyten in der vor
bereiten Probe ändert. Da die Verweilzeiten bis zur Analyse
für die einzelne Proben unterschiedlich sind, ist auch der
Lösungsmittelverlust und die Konzentrationsänderung unter
schiedlich. Um diesem Problem zu begegnen, wird ein interner
Standard zugegeben, was jedoch zwangsläufig einen gewissen
Unsicherheitsfaktor bei der quantitativen Bestimmung einführt
und das Verfahren komplizierter macht. Der interne Standard
soll in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften dem
Analyten möglichst ähnlich sein. Es ist jedoch meist schwer,
einen internen Standard mit ähnlichen Eigenschaften für einen
gegebenen Analyten zu finden. Ein zweites Problem der bekann
ten Verfahren, das auch durch einen internen Standard nicht zu
beheben ist, liegt vor, wenn der Analyt selbst flüchtig ist.
Dann muß das Probenröhrchen entweder verschlossen oder abge
kühlt werden, wodurch das Gesamtverfahren jedoch deutlich
komplizierter wird.
Daneben existiert auch druckschriftlicher Stand der Technik.
Beispielsweise offenbart die DE 34 02 304 A1 ein Analysegerät,
für einen Immunoassay. Dazu werden auf einem Drehteller
Reaktionsgefäße vorgelegt, in die an verschiedenen Zugabe
stellen die verschiedenen Reagenzien für die Analyse zugegeben
werden. Nicht offenbart wird in der DE 34 02 304 A1 die Ver
wendung von Chromatographie-Probenröhrchen sowie die vertikale
Bewegung verschiedener Ebenen des Analysegeräts gegeneinander.
Die DE 35 30 245 A1 offenbart eine Probenvorbereitungs-Vor
richtung, insbesondere zur Untersuchung von Gewebeproben. Die
Verwendung einen Chromatographie-Verfahrens wird dort jedoch
nicht beschrieben.
Die DE 692 24 380 T2 betrifft einen Autosampler. Hierbei wird
über einen Drehteller eine Probe der Analyseeinrichtung, bei
der es sich vorzugsweise um eine elektrophoretische, alterna
tiv jedoch auch eine flüssigkeitschromatographische Trenn
einrichtung handeln kann, zugeführt, ohne daß es während der
Probenvorbereitung bereits zu einer Chromatographie kommt.
Aus der GB 2 108 659 A ist eine Vorrichtung bekannt, bei der
an verschiedenen Abgabestellen die zu analysierende Probe und
die verschiedenen für die Analyse notwendigen Reagenzien in
Probenröhrchen abgegeben werden. Die Probenröhrchen werden
nach der beendigten Analyse nicht durch neue Probenröhrchen
ersetzt, sondern wiederverwendet, wodurch es selbstverständ
lich zu Verunreinigungen und Meßfehlern kommen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vor
richtung zur automatischen Probenvorbereitung bereitzustellen,
die eine genauere Analyse erlaubt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine
Vorrichtung zur automatischen Vorbereitung von Proben für eine
analytische Untersuchung mit mindestens zwei Abgabeeinrichtun
gen, durch die eine zu untersuchende Probe und ein oder
mehrere für die Vorbereitung notwendige Stoffe in einer
Vorgegebener Reihenfolge abgegeben werden können, und mit
einer Einrichtung zur Aufnahme von Probenröhrchen, wobei die
Probenröhrchen oben und unten eine Öffnung aufweisen und ein
Adsorbensmaterial enthalten, wobei die mindestens zwei Abgabe
einrichtungen einen solchen Abstand voneinander haben, daß die
Zugabe der Probe und aller Stoffe in ein Probenröhrchen an
Zugabestationen durch eine Verschiebung des Probenröhrchens
und der Abgabeeinrichtungen gegeneinander erfolgt, wobei die
Einrichtung zur Aufnahme von Probenröhrchen Aussparungen für
die Probenröhrchen auf einer unteren Ebene der Vorrichtung
aufweist und die mindestens zwei Abgabeeinrichtungen auf einer
oberen Ebene der Vorrichtung und jeweils direkt über einer
Aussparung in der unteren Ebene angeordnet sind, wobei der
Abstand zwischen zwei Abgabeeinrichtungen dem Abstand zwischen
zwei Aussparungen oder einem Vielfachen davon entspricht, und
wobei die untere und die obere Ebene gegeneinander verschieb
bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieben der
unteren und der oberen Ebene gegeneinander durch eine Ver
tikalbewegung einer der beiden Ebenen, einer anschließenden
Drehbewegung einer der beiden Ebenen und einer anschließenden
entgegengesetzten Vertikalbewegung einer der beiden Ebenen
erfolgt und daß eine Einrichtung zur automatischen Entnahme
gebrauchter Probenröhrchen und eine Einrichtung zur Zufuhr
frischer Probenröhrchen vorhanden ist.
Bei dem Betrieb der Vorrichtung werden daher nicht wie bei den
bisher bekannten Verfahren der Firmen Gilson und Hamilton die
einzelnen Probenvorbereitungsschritte nacheinander für jedes
einzelne Probenröhrchen mit einer Nadel oder einem Nadelbündel
durchgeführt, bevor das nächste Probenröhrchen behandelt wird,
sondern die einzelnen Probenvorbereitungsschritte werden für
jedes Probenröhrchen nacheinander an verschiedenen Abgabeein
richtungen durchgeführt, d. h. Probenröhrchen und Abgabeein
richtungen werden vor der vollständigen Zugabe von Proben und
allen für die Vorbereitung notwendigen Stoffen mindestens
einmal gegeneinander verschoben.
Beispielsweise erhält ein erstes Probenröhrchen bei einer
ersten Abgabeeinrichtung eine Konditionierlösung. Als Proben
röhrchen werden die oben beschriebenen Probenröhrchen
mit je einer Öffnung am oberen und unteren Ende ein
gesetzt. Analyt oder Stoff(e) zur Probenvorbereitung werden
von oben zugegeben und an der unteren Öffnung durch Anlegen
von Überdruck von oben oder Unterdruck von unter oder Nachspü
len mit einer Elutionslösung entnommen.
Das
erste Probenröhrchen wird dann zu einer zweiten Abgabeein
richtung weiterbefördert (oder umgekehrt), wo beispielsweise
die zu analysierende Probe eingebracht wird. Vorzugsweise wird
gleichzeitig ein zweites Probenröhrchen zu der ersten Abgabe
einrichtung transportiert und erhält dort seinerseits die Kon
ditionierlösung. Anschließend wird das erste Probenröhrchen an
eine dritte Abgabeeinrichtung weitergeleitet und dort mit
einer Waschlösung versetzt, während das zweite Probenröhrchen
an der zweiten Abgabeeinrichtung seinerseits eine Probe erhält
und ein drittes Probenröhrchen bei der ersten Abgabeeinrich
tung konditioniert wird. Daran anschließend werden die Proben
röhrchen wiederum an die nächste Abgabeeinrichtung weiterge
leitet, wobei beispielsweise der zu analysierende Analyt von
dem ersten Probenröhrchen durch Zugabe einer Elutionslösung an
der vierten Abgabeeinrichtung von dem Probenröhrchen desor
biert wird und die desorbierte Probe einer Analyse-Einrichtung
zugeführt wird, während das zweite Probenröhrchen sich bei der
dritten Abgabeeinrichtung, das dritte Probenröhrchen bei der
zweiten Abgabeeinrichtung und ein neueingeführtes viertes
Probenröhrchen bei der ersten Abgabeeinrichtung befindet. Im
nächsten Schritt werden die Probenröhrchen wieder eine Stufe
weiterverschoben, so daß das erste Probenröhrchen beispiels
weise entfernt werden kann, während der Analyt von dem zweiten
Probenröhrchen desorbiert wird und am Anfang der Kette ein
fünftes Probenröhrchen eingeführt wird. Vorzugsweise werden
dabei Probenröhrchen und Abgabeeinrichtungen jeweils um eine
vorgegeben Distanz gegeneinander verschoben, wobei der Abstand
zwischen den Probenröhrchen und der Abstand zwischen den Abgabeeinrichtungen
jeweils das ein- oder mehrfache dieser Dis
tanz ist. Nach jedem Zugabeschritt wird vorzugsweise die am
unteren Ende der Probenröhrchen austretende Lösung aufgefangen
und gesammelt (gegebenenfalls zur Wiederverwertung) oder ver
worfen, während die den Analyten enthaltende Lösung möglichst
automatisch zur Analyse weitergeleitet wird.
Bei den einzelnen Zugabestationen können Proben und/oder ein
oder mehrere Lösungen und/oder Gase zugegeben werden. Bei
spielsweise ist es ratsam, bei der Zugabe der Probe anschlie
ßend mit einer Spüllösung die Abgabeeinrichtung durchzuspülen,
um zu vermeiden, daß es bei der Probenzugabe für das nächste
Probenröhrchen aufgrund der unterlassenen Spülung zu einer
Verunreinigung der Probe kommt. Daneben ist es häufig vorteil
haft, nach der Zugabe z. B. einer Waschlösung oder der Proben
lösung durch die Abgabeeinrichtung ein Gas (beispielsweise
Luft) in das Probenröhrchen zu leiten, um durch den ausgeübten
Druck sicherzustellen, daß die Lösung durch das Probenröhr
chen, das am unteren Ende eine Öffnung aufweist,
hindurchgeht und dort aufgefangen werden kann. Dies ist ins
besondere dann empfehlenswert, wenn geringe Lösungsmittel
mengen zugegeben werden und/oder ein Adsorbens sich in dem
Probenröhrchen befindet. Anstelle des Spülens mit Gas kann am
unteren Ende des Probenröhrchens auch ein Vakuum angelegt
werden.
Bei dem Betrieb der Vorrichtung bestimmt der langsamste
Zugabeschritt die Dauer der einzelnen Zugabeschritte. Die
Dauer der einzelnen Zugaben, die Anzahl der einzelnen Zugaben
und daher auch die Gesamtverweilzeit sind daher für jede ein
zelne Probe gleich, so daß jede vorbereitete Probenlösung nach
der identischen Verweilzeit bei der Analyse-Einrichtung ein
trifft. Die im Stand der Technik anzutreffenden unterschiedl
ichen Lösungsmittelverluste aufgrund unterschiedlicher Ver
weilzeiten treten daher nicht auf, so daß auf die Zugabe eines
internen Standards verzichtet, das Gesamtverfahren vereinfacht
und die Meßgenauigkeit erhöht werden kann.
Neben diesem Vorteil weist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
weitere Vorteile auf. Beispielsweise werden bei den bekannten
Vorrichtungen der Firmen Gilson und Hamilton sämtliche Spüllö
sungen mit Ausnahme der den Analyten enthaltenden Elutions
lösung in einem unter dem Probenröhrchen befindlichen Sammel
becken aufgefangen. Da einige der Lösungen organische Lösungs
mittel oder auch menschliche Körperflüssigkeiten wie z. B. Blut
oder Urin enthalten, muß die Gesamtlösung als Sondermüll ent
sorgt werden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden dagegen
die einzelnen Spüllösungen getrennt jeweils an den einzelnen
Zugabestationen unter den einzelnen Probenröhrchen aufgefa
ngen, so daß eine Trennung der organischen Lösungsmittel, der
menschlichen Körperflüssigkeiten und anderer Lösungen erfolgt.
Die Menge an Sondermüll reduziert sich daher beträchtlich, und
einige der Lösungen können nach Reinigungsschritten gegebenen
falls auch wiederverwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist,
daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein unbeaufsichtigtes
Arbeiten der Vorrichtung nicht mehr notwendig ist. So ist es
bei den bekannten Vorrichtungen der Firmen Gilson und Hamilton
üblich, daß die Probenvorbereitung automatisch über Nacht
durchgeführt wird, so daß die vorbereiteten Proben dann tags
über analysiert werden können. Ein Problem dabei ist jedoch,
daß bei irgendwelchen Störungen die automatische Probenvor
bereitung unterbrochen wird, mit der Folge, daß nur ein Teil
der Proben tatsächlich für die Analyse vorbereitet ist, was
mit einem beträchtlichen Zeitverlust verbunden ist. Mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dieses unbeaufsichtige Arbeiten
nicht mehr notwendig, da durch die stufenweise Abarbeitung der
einzelnen Probenröhrchen ständig fertige Analysenlösungen
produziert werden, die dann direkt analysiert werden können.
Schließlich erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung auch eine
tatsächliche On-Line-Analyse, da die den Analyten enthaltende
Lösung direkt an eine Analyse-Einrichtung weitergeleitet und
dort sofort analysiert werden kann, während bei den bekannten
Vorrichtungen der Firmen Gilson und Hamilton die Proben zu
nächst aus der Probenvorbereitungsvorrichtung entfernt und
manuell zum Analysengerät gebracht werden müssen.
Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wei
terhin, daß es sich auch zur Entwicklung von Probenvorberei
tungs- bzw. Analyseverfahren für einzelne Analyte eignet. Es
ist ein häufiges Problem, daß für einen bestimmten Analyten
möglichst schnelle und zuverlässige Analyseverfahren ein
schließlich der Probenvorbereitung gesucht werden. Diese
müssen durch langwierige Versuche ermittelt werden. Mit
der erfindungsgemäßen Vor
richtung läßt sich diese Entwicklung vereinfachen, da für
einen gegebenen Analyten das Probenvorbereitungsverfahren
wiederholt durchgeführt werden kann und die zugegebenen
Lösungen und deren Mengen über ein Computerprogramm geändert
werden können. Durch eine angeschlossene Analyse-Einrichtung
kann dann direkt das Ergebnis abgelesen und die beste Kom
bination ermittelt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält mindestens zwei Angabeeinrichtungen, durch die
eine zu untersuchende Probe und ein oder mehrere für die Vor
bereitung notwendige Stoffe in einer vorgegebenen Reihenfolge
abgegeben werden können, und eine Einrichtung
zur Aufnahme von Probenröhrchen, wobei die mindestens zwei
Abgabeeinrichtungen räumlich getrennt voneinander in der Vor
richtung angeordnet sind, d. h. einen solchen Abstand vonein
ander haben, daß die Zugabe der Probe und aller Stoffe in ein
gegebenenfalls in einer Einrichtung zur Aufnahme von Proben
röhrchen befindliches Probenröhrchen nur durch eine Verschie
bung des Probenröhrchens (bzw. der das Probenröhrchen enthal
tenden Einrichtung zur Aufnahme von Probenröhrchen) und der
Abgabeeinrichtungen gegeneinander möglich ist.
Die Vorrichtung enthält vorzugsweise automatische Zugabeein
richtungen mit u. a. Vorratsbehältern und Verbindungsleitungen.
Die automatischen Zugabeeinrichtungen weisen in allgemeinen
auch eine übliche Pumpe auf, die einerseits über eine übliche
Verbindungsleitung (z. B. aus Kunststoff) mit einer Abgabe
einrichtung und andererseits wiederum über eine Verbindungsleitung
mit einem Vorratsgefäß verbunden ist, in dem sich eine
für die Probenvorbereitung notwendige Lösung befindet. Die
eingesetzte Pumpe kann auch mit einer Einrichtung verbunden
sein, die auf bekannte Art und Weise nacheinander verschiedene
vorgelegte Proben entnimmt. Darüber hinaus wird die Pumpe eben
falls auf bekannte Weise über ein Computersystem gesteuert, so
daß Zeitpunkt der Zugaben und Volumen der zugegebenen Lösun
gen, Gase bzw. Proben vorgegeben sind.
Bei den Abgabeeinrichtungen handelt es sich beispielsweise um
Spritzen oder Kanülen aus Metall oder Plastik, die in der er
findungsgemäßen Vorrichtung angebracht und über die Verbin
dungsleitungen an Pumpen und Vorratsbehältern angeschlossen
sind. Daher kann eine einzelne Abgabeeinrichtung auch aus
mehreren beispielsweise drei einzelnen Nadeln oder Schläuchen
bestehen, die jeweils separat über Verbindungsleitungen und
eine Pumpe mit einem jeweils zugeordneten Vorratsbehälter ver
bunden sind. Bevorzugt enden die einzelnen Abgabeeinrichtungen
jedoch in einer einzigen Nadel und weisen vorzugsweise zwei
oder drei separate Zugänge auf. Dies ermöglicht es, daß aus
verschiedenen Vorratsbehältern über eigene Pumpen und Leitun
gen verschiedene Stoffe über den einzelnen Einlaß einer ein
zelnen Abgabeeinrichtung zugeführt und in die Nadel eingelei
tet werden können. Dies ist beispielsweise bei der Zugabe der
einzelnen Probenlösungen von Vorteil, da zunächst über den
ersten Einlaß die Probenlösung zugeführt wird, und aus einem
zweiten Vorratsgefäß mit separater Pumpe und separater Ver
bindungsleitung kann dann eine Waschlösung über den zweiten
Einlaß in die Nadel eingebracht werden. Abschließend kann über
den dritten Einlaß mit Luft nachgespült werden. Falls notwen
dig können die einzelnen Abgabeeinrichtungen auch über mehr
als drei Einlässe fügen. Die Abgabeeinrichtung verfügt weiter
hin vorzugsweise über eine mit einer Feder versehene Dich
tung, die genau auf die obere Öffnung der Probenröhrchen paßt.
Werden die Probenröhrchen zu den einzelnen Abgabeeinrichtungen
verschoben oder umgekehrt, so können die Abgabeeinrichtungen
auf die Probenröhrchen aufgesetzt werden und schließen dicht
ab. (Oder die Probenröhrchen können gegen die Abgabeeinrich
tungen gedrückt werden.) Dies hat einmal den Vorteil, daß die
Röhrchen während der Zugabe verschlossen sind, so daß von
außen keine Verunreinigungen eingetragen werden können und der
Lösungsmittelverlust möglichst gering gehalten wird. Darüber
hinaus ist dieser Abschluß von Vorteil bei dem Durchspülen mit
Luft (oder Stickstoff oder einem anderen Gas), da dann das Gas
nur durch die untere Öffnung des Probenröhrchens entweichen
kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine
untere und eine obere Ebene auf, und auf der oberen Ebene der
Vorrichtung befinden sich die mindestens zwei, vorzugsweise
drei bis acht Abgabeeinrichtungen, während sich auf der un
teren Ebene mehrere Einrichtungen zur Aufnahme von Probenröhr
chen in der Form von Aussparungen bzw. in die Aussparungen
eingesetzte Probenröhrchen befinden. Die Abgabeeinrichtungen
und die Aussparungen/Probenröhrchen sind so angeordnet, daß
die Abgabeeinrichtungen jeweils direkt über einer
Aussparung/einem Probenröhrchen sind, daß der Abstand zwischen
zwei Abgabeeinrichtungen dem Abstand zwischen zwei Aussparun
gen/Probenröhrchen oder einem Vielfachen davon entspricht und
daß die untere und die obere Ebene gegeneinander verschiebbar
sind. Dabei ist die untere Ebene vorzugsweise ein Drehteller
und die obere Ebene vorzugsweise eine Kreisscheibe, jedoch
sind auch andere, beispielsweise bandförmige (lineare) Aus
führungsformen möglich. Die obere und die untere Ebene sind
üblicherweise über eine Stange miteinander verbunden.
Bei dem Betrieb der Vorrichtung wird zunächst aus den ver
schiedenen Abgabeeinrichtungen das jeweilige Lösungsmittel
oder das jeweilige Gas in zugeordnete Probenröhrchen geför
dert. Nach beendeter Abgabe wird beispielsweise die obere
Ebene über die Stange, die sie mit der unteren Ebene ver
bindet, und durch einen bekannten Motorantrieb (elektrisch
oder pneumatisch betrieben), der über ein Computerprogramm
abgestimmt auf die Zugabe der verschiedenen Lösungen und. Gase
gesteuert ist, angehoben. Dabei muß das Anheben der oberen
Ebene so weit erfolgen, daß die Abgabeeinrichtungen nicht mehr
in die Probenröhrchen reichen. Anschließend wird die untere
Ebene gedreht, während die obere Ebene unverändert bleibt, so
daß jedes Probenröhrchen zu der benachbarten Abgabeeinrichtung
(soweit vorhanden) weitertransportiert wird. Die Drehung der
unteren Ebene erfolgt vorzugsweise über einen Schrittmotor
(elektrisch oder pneumatisch betrieben), der ebenso wie der
Motor für das Anheben der oberen Ebene über ein Computerpro
gramm entsprechend der Zugabe der Lösungen und Gase gesteuert
wird. Nach vollendeter Drehung wird die obere Ebene wieder
abgesenkt, so daß die Abgabeeinrichtungen vorzugsweise ca. 2 mm
in die Probenröhrchen hineinragen und vorzugsweise über die
an ihren unteren Enden sich befindenden Dichtungen das Proben
röhrchen abschließen. Nunmehr erfolgt die weitere Zugabe und
der Drehvorgang wird anschließend wiederholt, bis die Proben
vorbereitung abgeschlossen ist. Selbstverständlich ist es auch
möglich, daß die untere Ebene abgesenkt, die obere Ebene ge
dreht und dann die untere wieder angehoben wird. Bei der
linearen Ausgestaltung der Erfindung kann die vertikale Be
wegung pneumatisch erfolgen.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung an einem vorderen Ende eine
bekannte Einrichtung auf, mit der frische Probenröhrchen in
die untere Ebene vor der ersten Zugabestation eingesetzt
werden, sowie weiterhin eine ebenfalls bekannte Vorrichtung am
hinteren Ende der unteren Ebene, mit der die verbrauchten
Probenröhrchen automatisch nach der letzten Zugabestation aus
der unteren Ebene entnommen und verworfen werden. Zur Durch
führung des Einsetzens und der Entnahme der Probenröhrchen ist
es vorteilhaft, wenn die obere Ebene eine Aussparung hat.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung für eine Vielzahl ver
schiedener Probenvorbereitungen eingesetzt werden kann, wobei
die Anzahl der Zugabeschritte variiert, sind bei den einzelnen
Anwendungen manchmal einige der Abgabeeinrichtungen nicht ak
tiviert, d. h. diese Abgabeeinrichtungen sind dann nicht mit
Pumpen usw. verbunden oder demontiert, so daß dann auch keine
Zugaben an diesen Stationen erfolgen.
Weiterhin bevorzugt ist es, daß bei dem Schritt, bei dem der
Analyt von dem Probenröhrchen eluiert wird, eine Einrichtung
vorgesehen ist, um die fertig vorbereitete Probe direkt an
eine Analyse-Einrichtung weiterzuleiten. Beispielsweise kann
hierfür unter dem Probenröhrchen ein Pfännchen oder Trichter
(z. B. aus Messing) vorgesehen sein, das/der in einen Schlauch
oder eine feste Leitung übergeht, der/die direkt mit der
Analyse-Einrichtung verbunden ist. Auf diese Weise kann in dem
letzten Vorbereitungsschritt mit einem gegebenen Elutions
volumen, das auf das Probenröhrchen aufgebracht wird, und
Nachspülen mit Luft das gesamte vorgegebene Elutionsvolumen
über das Pfännchen oder den Trichter und die Leitung dem
Injektor der Analyseneinheit zugeführt werden. Dauert das
Analyseverfahren länger als die gesamte Probenvorbereitung, so
können die vorbereiteten Proben auch an zwei oder mehrere
Analyse-Einrichtungen überführt werden. Beispielsweise wird
eine erste fertige Probe von einer ersten Analyse-Einrichtung
analysiert, eine zweite fertige Probe von einer zweiten
Analyse-Einrichtung, eine dritte fertige Probe wieder von der
ersten Analyse-Einrichtung, eine vierte fertige Probe wieder
von der zweiten Analyse-Einrichtung, usw.
In Abhängigkeit vom zu analysierenden Stoff wird die Analyse
einheit gewählt. In Frage kommen beispielsweise HPLC, MS, GC-
MS, IR oder NMR, wobei die eigentliche Analyse in der Analy
seneinheit auf bekannte Weise erfolgt. Ist die Analyseneinheit
z. B. ein HPLC-Gerät, so wird die Elutionslösung in die In
jektionsschleife des HPLC-Injektors eingebracht. Ist dabei das
Elutionsvolumen größer gewählt als das Volumen der Injektions
schleife, so ist sichergestellt, daß die Injektionsschleife
immer gefüllt ist und daß das Analyse-Gerät immer das gleiche
zu analysierende Volumen erhält.
Die erfindungsgemäße Vor
richtung kann zur Probenvorberitung beliebiger Analyte ein
gesetzt werden, z. B. zur Analyse von Vitaminen, Medikamenten
oder Drogen oder zur Umweltanalytik. In Abhängigkeit vom Ana
lyten variiert auch die Art und Menge der zugesetzten Stoffe
(= Lösungen, Suspensionen, Dispersionen, Gase usw.).
Ein Beispiel zur Bestimmung von Vanillinmandelsäure aus Urin
ist im folgenden gegeben:
Reagenz 1: Konditionierungsreagenz (Eisessig/Wasser/Ethanol (1/1/2 v/v/v))
Reagenz 2: Waschreagenz 1 (Natriumacetat 2 M)
Reagenz 3: Waschreagenz 2 (Essigsäure 2 N/Wasser/Ethanol (1/1/2 v/v/v)
Reagenz 4: Elutionsreagenz (0,5 M Phosphorsäure)
Reagenz 1: Konditionierungsreagenz (Eisessig/Wasser/Ethanol (1/1/2 v/v/v))
Reagenz 2: Waschreagenz 1 (Natriumacetat 2 M)
Reagenz 3: Waschreagenz 2 (Essigsäure 2 N/Wasser/Ethanol (1/1/2 v/v/v)
Reagenz 4: Elutionsreagenz (0,5 M Phosphorsäure)
Der Probenvorbereitungsautomat besitzt zur Probenvorbereitung
der Vanillinmandelsäure aus Urin 5 Arbeitsstationen, die Ana
lyse erfolgt durch HPLC.
Station 1: Dosierung von Reagenz 1
Station 2: Dosierung der Patientenprobe
Station 3: Dosierung von Reagenz 2
Station 4: Dosierung von Reagenz 3
Station 5: Dosierung von Reagenz 4
Station 1: Dosierung von Reagenz 1
Station 2: Dosierung der Patientenprobe
Station 3: Dosierung von Reagenz 2
Station 4: Dosierung von Reagenz 3
Station 5: Dosierung von Reagenz 4
Im ersten Arbeitstakt wird die erste Probenvorbereitungssäule
unter Station 1 positioniert. Der obere Teller fährt herunter
und 3 ml Reagenz 1 wird über die Säule gefördert. Der Teller
fährt wieder hoch.
Im zweiten Arbeitstakt dreht der untere Teller eine Position
weiter. Das erste Säulchen steht nun unter Station 2, das
zweite unter Station 1. Der obere Teller fährt herunter. Über
das erste Säulchen werden nun 0,5 ml Patientenurin gefördert.
Gleichzeitig werden 3 ml Reagenz 1 über Säulchen 2 gefördert.
Im dritten Arbeitstakt dreht der Teller eine Position weiter.
Das erste Säulchen steht nun unter Station 3, das zweite unter
Station 2 und das dritte unter Station 1. Der obere Teller
fährt herunter. Über das erste Säulchen werden nun 3 ml Rea
genz 2 gefördert. Über das zweite Röhrchen 0,5 ml Patienten
urin und über das dritte 3 ml Reagenz 1.
Im vierten Arbeitstakt dreht der Teller eine Position weiter.
Das erste Säulchen steht nun unter Station 4, das zweite unter
Station 3 usw. Über das erste Säulchen werden 3 ml Reagenz 3
gefördert, über das zweite Röhrchen 3 ml Reagenz 2, über das
dritte 0,5 ml Patientenurin und über das vierte 3 ml Reagenz
1.
Im fünften Arbeitstakt dreht der Teller eine Position weiter.
Das erste Säulchen steht nun unter Station 5, das zweite unter
Station 4 usw. Über das erste Säulchen werden nun 5 ml Reagenz
4 (= Elutionslösung) gefördert und in das HPLC-Injektions
system geleitet. Über das zweite Säulchen 3 ml Reagenz 3, über
das dritte 3 ml Reagenz 2 usw. (Auch wenn es bei den einzelnen
Arbeitstakten nicht ausdrücklich erwähnt ist, so ist es doch
selbstverständlich, daß der Teller nach der Einnahme einer
neuen Position abgesenkt wird und am Ende jedes Arbeitstaktes
wieder hoch fährt.)
Damit ist die erste Probe fertig bearbeitet und in das HPLC-
System injiziert. Mit jedem weiteren Arbeitstakt hat dann eine
weitere Probe die komplette Prozedur der Vorbereitung durch
laufen.
Bei den verschiedenen Analysenarten können die Anzahl und Art
der Reagenzien variieren. Daher kann auch die Zahl der akti
vierten Stationen in der Maschine variieren. Mit den verschie
denen Reagenzien können sich natürlich auch die dosierten
Mengen unterscheiden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine einzelne Abgabeein
richtung mit zugeordnetem Probenröhrchen.
Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung zur automatischen Probenvorbereitung weist eine
Kreisscheibe 10 und einen konzentrisch darunter angeordneten
Drehteller 12 auf, die beide waagrecht angeordnet sind. Die
Kreisscheibe 10 wird von einer vertikalen Stange 30 getragen
und ist mittels eines im einzelnen nicht dargestellten
Mechanismus anhebbar und absenkbar. Der Drehteller 12 ist
mittels eines im einzelnen ebenfalls nicht dargestellten
Mechanismus um die Stange 30 schrittweise drehbar.
In der Kreisscheibe 10 sind im gleichen radialen Abstand vom
Mittelpunkt und jeweils gleichen Winkelabstand N Abgabeein
richtungen 14/1 bis 14/N vorgesehen, an die jeweils über drei
Einlässe 15 drei Verbindungsleitungen 20 (in Fig. 2 nur für
die Abgabeeinrichtung 14/1 gezeigt) angeschlossen sind.
In dem Drehteller 12 sind im gleichen radialen Abstand und im
gleichen Winkelabstand wie bei den Abgabeeinrichtungen 14
Bohrungen 18 vorgesehen, in denen Probenröhrchen 26 stecken,
die oben offen sind und unten ein Adsorbens 28 aufweisen. Die
Probenröhrchen 26 fluchten mit den Abgabeeinrichtungen 14, und
die Schrittweite der Drehung des Drehtellers 12 entspricht dem
Abstand zwischen zwei Abgabeeinrichtungen 14.
An einer Einsetzstation 16 und einer Abnahmestation 17 werden
die Probenröhrchen 26 in die Aufnahmebohrungen 18 eingesetzt
bzw. herausgenommen. Um genügend Platz für das Einsetzen und
Herausnehmen der Probenröhrchen 26 in die Aufnahmebohrungen 18
zu haben, ist die Kreisscheibe 10 an einer Stelle 34 ausge
schnitten.
Fig. 3 zeigt im Detail eine Abgabeeinrichtung 14 und ein (nur
teilweise gezeigtes) darunter befindliches Probenröhrchen 26.
Die Abgabeeinrichtung 14 weist ein nadelförmiges Element 42
auf, das in einer Bohrung 34 der (nur teilweise gezeigten)
Kreisscheibe 10 vertikal verschiebbar ist, wobei die beiden
Endpositionen durch eine obere und eine untere ringförmige
Verdickung 36, 38 auf der Außenseite des Nadelelements 42
begrenzt werden. Durch eine Schraubendruckfeder 22 auf dem
Nadelelement 42 zwischen der Unterseite der Kreisscheibe 10
und der unteren Verdickung 38 wird das Nadelelement 42 in
seine untere Endlage gedrückt. Unterhalb der unteren Ver
dickung 38 sitzt noch ein scheibenförmiges Dichtungselement 24
das beim Absenken der Kreisscheibe 10 auf dem Öffnungsrand des
Probenröhrchens 26 dicht aufliegt.
Im Betrieb wird ein Probenröhrchen 26 an der Einsetzstation 16
in die Aufnahme 18 (Fig. 1) eingesetzt. Der Drehteller 12
(in Fig. 3 nur teilweise gezeigt) wird schrittweise im Ar
beitstakt im Gegenuhrzeigersinn gedreht, wobei jedes Proben
röhrchen 26 durch den ersten Arbeitstakt nach seinem Einsetzen
in die Aufnahmebohrung 18 unter die erste Abgabeeinrichtung
14/1 gelangt, und dann durch jeden Arbeitstakt unter die je
weils nächste Abgabeeinrichtung 14 gelangt, bis zur letzten
Abgabeeinrichtung 14/N. Mit dem letzten Arbeitstakt wird das
Probenröhrchen 26 dann wieder in die Aussparung 34 der Kreis
scheibe 10 bewegt, wo es entnommen wird.
Nach jedem Drehschritt des Drehtellers 12 wird die Kreis
scheibe 10 mit den Abgabeeinrichtungen 14 abgesenkt, so daß
die Dichtungen 24 jeweils auf den Öffnungsrändern der Proben
röhrchen 26 aufsitzen. Durch die ersten und zweiten Abgabe
einrichtungen 14/1 und 14/2 werden jeweils 500 µl Reagenzien
in die Probenröhrchen abgegeben. Mittels der dritten Abgabe
einrichtung 14/3 wird die zu untersuchende Blut- oder Harnprobe
in das Probenröhrchen 26 gegeben. Die weiteren Abgabe
einrichtungen 14/4 bis 14/N - 1 führen verschiedene Spüllösungen
zu. An der letzten Abgabeeinrichtung 14/N wird ein Elutions
mittel zugeführt, durch das die Probe eluiert wird. An dieser
Stelle befindet sich unter dem unten offenen Ende des Proben
röhrchens 26 ein Trichter 32 (Fig. 2), der die eluierte Probe
auffängt. Die Probe wird über eine Leitung zu einem Analyse
gerät weitergeleitet. Nach der Abgabe der Reagentien, der
Probe oder der Spül- und Elutionslösungen wird die Kreisplatte
10 dann jeweils wieder angehoben und der Drehteller 12 wird
einen Schritt weitergedreht, so daß jedes Probenröhrchen 26
unter die nächste Abgabeeinrichtung 14 gelangt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur automatischen Vorbereitung von Proben für
eine analytische Untersuchung mit mindestens zwei Abgabeein
richtungen (14), durch die eine zu untersuchende Probe und ein
oder mehrere für die Vorbereitung notwendige Stoffe in einer
vorgegebenen Reihenfolge abgegeben werden können, und mit
einer Einrichtung (12) zur Aufnahme von Probenröhrchen (26),
wobei die Probenröhrchen (26) oben und unten eine Öffnung
aufweisen und ein Adsorbensmaterial enthalten, wobei die min
destens zwei Abgabeeinrichtungen (14) einen solchen Abstand
voneinander haben, daß die Zugabe der Probe und aller Stoffe
in ein Probenröhrchen (26) an Zugabestationen durch eine Ver
schiebung des Probenröhrchens (26) und der Abgabeeinrichtungen
(14) gegeneinander erfolgt, wobei die Einrichtung (12) zur
Aufnahme von Probenröhrchen (26) Aussparungen (18) für die
Probenröhrchen (26) auf einer unteren Ebene der Vorrichtung
aufweist und die mindestens zwei Abgabeeinrichtungen (14) auf
einer oberen Ebene der Vorrichtung und jeweils direkt über
einer Aussparung (18) in der unteren Ebene angeordnet sind,
wobei der Abstand zwischen zwei Abgabeeinrichtungen (14) dem
Abstand zwischen zwei Aussparungen (18) oder einem Vielfachen
davon entspricht, und wobei die untere und die obere Ebene ge
geneinander verschiebbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschieben der unteren und der oberen Ebene gegeneinander durch eine Vertikalbewegung einer der beiden Ebenen, einer an schließenden Drehbewegung einer der beiden Ebenen und einer an schließenden entgegengesetzten Vertikalbewegung einer der bei den Ebenen erfolgt,
und daß eine Einrichtung (17) zur automatischen Entnahme ge brauchter Probenröhrchen und eine Einrichtung (16) zur Zufuhr frischer Probenröhrchen vorhanden ist.
das Verschieben der unteren und der oberen Ebene gegeneinander durch eine Vertikalbewegung einer der beiden Ebenen, einer an schließenden Drehbewegung einer der beiden Ebenen und einer an schließenden entgegengesetzten Vertikalbewegung einer der bei den Ebenen erfolgt,
und daß eine Einrichtung (17) zur automatischen Entnahme ge brauchter Probenröhrchen und eine Einrichtung (16) zur Zufuhr frischer Probenröhrchen vorhanden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die untere Ebene ein Drehteller (12) und die obere Ebene eine
Kreisscheibe (10) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugabestationen Zugabeeinrichtungen mit Vorrats
behältern und Verbindungsleitungen (20) aufweisen, wobei durch
die Zugabeeinrichtungen die zu untersuchende Probe und/oder
die zur Vorbereitung notwendigen Stoffe zu den Abgabeeinrich
tungen (14) gefördert werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Einrichtung aufweist,
durch die die vorbereitete Probe automatisch an eine Analyse-
Einrichtung weitergeleitet wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung eine Analyseeinrichtung enthält, die ein Hoch
druckflüssigkeits-Chromatograph, ein Gaschromatograph, ein
Massenspektrometer, ein Gaschromatograph gekoppelt mit einem
Massenspektrometer, ein Photometer, ein Atomemissionsspekto
graph, ein IR-Spektrograph oder ein NMR-Gerät ist.
6. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5 zur Entwicklung von Probenvorbereitungs- und/oder Analyse
verfahren für einzelne Analyte.
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---|---|---|---|
DE19925658A DE19925658C2 (de) | 1999-06-04 | 1999-06-04 | Vorrichtung zur automatischen Probenvorbereitung und deren Verwendung |
EP00938728A EP1200840A1 (de) | 1999-06-04 | 2000-06-02 | Verfahren und vorrichtung zur automatischen probenvorbereitung |
PCT/EP2000/005035 WO2000075671A1 (de) | 1999-06-04 | 2000-06-02 | Verfahren und vorrichtung zur automatischen probenvorbereitung |
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