DE3531607A1 - Verfahren zum fixieren von verbrennungsofenasche oder jodsorbens - Google Patents
Verfahren zum fixieren von verbrennungsofenasche oder jodsorbensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche
(incinerator ash) oder von Jodsorbens, insbesondere ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche
oder von Jodsorbens durch Hydrothermalreaktion.
Verbrennungsofenasche enthält verschiedene Metallarten,
was bei ihrer Beseitigung bzw. Vernichtung besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Wenn sie als solche durch Bodenaufschüttung
oder Meerverkippung bzw. -verklappung beseitigt wird, laugen Metalle daraus aus. Verbrennungsofenasche
von radioaktivem Abfall sollte einem Fixier- bzw. Bindeverfahren vor ihrer Beseitigung unterzogen
werden, um die Radioaktivität zu unterdrücken und eine sichere Handhabung zu gewährleisten.
Die üblichen Fixierverfahren schließen ein Zementfixierverfahren
und ein Asphaltfixierverfahren ein. Diese Verfahren besitzen den Nachteil, daß die Einarbeitung
von Verbrennungsofenasche in eine große Menge des Fixiermaterials eine Abfallerhöhung ergibt. Das
Asphaltfixierverfahren besitzt den weiteren Nachteil, OQ daß Asphalt brennbar ist, wodurch das gebundene Produkt
bzw. Festprodukt einen Feuerschutz erfordert und daß das Festprodukt eine geringe Festigkeit besitzt.
Zur Beseitigung von radioaktivem Abfall werden ein oc Kunststofffixierverfahren oder ein Schmelzfixierverfahren
verwendet. Ihre Nachteile bestehen darin, daß die Erstarrungs- bzw. Verfestigungsmatrizes und Behälter
teuer sind und die Beseitigung nur durch sehr große
Anlagen, welche hohe laufende Kosten besitzen, durchgeführt werden kann.
Bei der Austragung von flüchtigem, radioaktivem Jod aus Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlagen oder Kernkraftwerken
wird dieses üblicherweise in Form einer Lösung oder durch Adsorption auf einem Sorbens, wie
Aktivkohle und silberbeladenem Zeolith, erhalten. Radioaktives Jod in Form einer Lösung oder auf einem Sorbens
adsorbiert besitzt sehr schlechte physikalische Eigenschaften (mechanische Festigkeit und Wärmebeständigkeit)
und chemische Eigenschaften (Beständigkeit gegenüber Wasser, Säure und Alkali), und ist nicht für eine Langzeitlagerung
geeignet. (Siehe Report UTNL-RO160 (1982), veröffentlicht von Nuclear Engineering Research Institute,
verbunden mit dem Department of Technology, Universität Tokyo.) Als neue Entwicklung des Fixierverfahrens
wurde ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden eines silberbeladenen Sorbens, welches radioaktives Jod
adsorbiert hat , in Zement vorgeschlagen. (Siehe PNL-4689 (1983) von Burger und Scheele.) Es wird erwartet,
daß das Zementfixierverfahren eine praktische Bedeutung
aufgrund seiner Einfachheit besitzt. Es ist jedoch schwierig, den Zementfestkörper kompakt zu machen, und
es besteht die Möglichkeit, daß Jod auslaugt. (Dabei ist
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zu bemerken, daß I eine Halbwertzeit von 17 Millionen
zu bemerken, daß I eine Halbwertzeit von 17 Millionen
Jahren besitzt.) Deshalb muß es in einem kompakten, hochfesten Festkörper eingeschlossen werden. Die
Fixierung erfordert jedoch eine große Menge Zement, und QQ die erhaltenen Festkörper sind unausweichlich voluminös
und benötigen einen großen Lagerraum. Das Zementfixierverfahren besitzt deshalb Nachteile in bezug auf seine
praktische Anwendung.
g5 In DOE/ET/41900-9 (ESG-DOE-13354), Nuclear Waste Management,
üS-70, wird ein Verfahren zur Beseitigung von radioaktivem Jod offenbart. Gemäß diesem Verfahren wird
eine alkalische Abfallösung, die radioaktives Jod ent-
hält, mit einer Silicatverbindung gemischt, um Sodalith
herzustellen, welches dann bei 1000 0C gesintert wird. Das Sintern muß vollständig bei einer hohen Temperatur
durchgeführt werden,während die Verflüchtigung des vorliegenden
Jods verhindert wird, was eine komplexe Vorrichtung benötigt und zu technischen Schwierigkeiten in
der praktischen Anwendung führt.
Wie vorstehend erwähnt, besitzen die üblichen Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche die
Nachteile, daß die Festkörper voluminös und brennbar sind und nur eine geringe Festigkeit besitzen und teure,
sehr große Anlagen benötigen. Die üblichen Verfahren zum
!5 Fixieren bzw. Binden von Jodsorbentien führen zu technischen
Schwierigkeiten beim Einschließen bzw. Abdichten des Jods.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche oder
Jodsorbens zur Verfugung zu stellen, wobei das Fixieren durch Bilden sehr starker, kompakter Festkörper durchgeführt
wird.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche
oder Jodsorbens zur Verfugung zu stellen, wobei das Fixieren durch Bilden von Festkörpern, welche eine
bessere Lagerstabilität besitzen, bei nur sehr geringem
ο« Auslaugen von Metallionen oder Jod, durchgeführt wird.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche
oder Jodsorbens zur Verfügung zu stellen, _ wobei das Fixieren durch Bilden von Festkörpern, welche
ein geringes Volumen besitzen, durchgeführt wird.
'i-
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zum Fixieren von Verbrennungsofenasche gelöst, bei dem Verbrennungsofenasche, welche SiO- und Al-O.,
enthält, mit NaOH oder NaOH und einer SiO--haltigen Substanz in solch einer Menge versetzt wird, daß die erhaltene
Mischung 25 bis 90 Gew.-% SiO-, 2 bis 10 Gew.-% Na-O und mehr als 3 Gew.-% Al-O3, welches weniger
als der Gehalt an SiO2 in Mol-% ist, enthält. 100 Gew.-Teile
der Mischung werden mit mehr als 5 Gew.-Teilen Wasser gemischt, und die erhaltene Mischung wird einer
Hydrothermalrektion bei einem Druck von mindestens 70 kg/cm2 und einer Temperatur von mindestens 150 0C
ausgesetzt, wodurch das Fixieren bzw. Binden durchgeführt wird.
Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Verfahren zum Fixieren
bzw. Binden von Jodsorbens zur Verfugung gestellt, bei dem Jod auf einem silberbeladenen Silicatsorbens adsorbiert
wird, das Sorbens mit 1 bis 30 Gew.-% wenigstens einer Verbindung der Gruppe Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und Bariumhydroxid gemischt wird und die erhaltene Mischung einer Hydrothermalreaktion bei einem
Druck von mindestens 70 kg/cm2 und einer Temperatur von mindestens 150 0C ausgesetzt wird, wodurch das Fixieren
bzw. Binden durchgeführt wird.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
zeigt.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Fixieren von Jodsorbens zeigt.
Fig. 3 bis 6 sind Kurven, welche die Ergebnisse der Beispiele zeigen.
Im folgenden wird die Erfindung näher beschrieben. Wenn nicht anders angegeben, bedeutet Prozent (%) jeweils
Gew.-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
wird bei einer Verbrennungsofenasche, welche SiO2 und Al3O3 enthält, angewandt. Eine solche
Asche wird nach der Verbrennung von städtischem Abfall, Industrieabfall und Abfall aus Atomenergieanlagen (wie
Atomkraftwerken, Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlagen
und Laboratorien) erhalten. Die letzte Kategorie schließt Holz, Textilien, Papiertücher, Computerdruckpapier,
Polyethylenfilm, Ionenaustauschharz, Gummihandschuhe,
Müll, usw. ein.
Erfindungsgemäß wird in die Verbrennungsofenasche NaOH
oder NaOH und eine SiO2~haltige Substanz eingearbeitet,
um eine Mischung zu erhalten, welche sich aus 25 bis 95 % SiO2, 2 bis 10 % Na2O und mehr als 3 % Al3O3 zusammensetzt.
Der Gehalt an Al2O3 in Mol-% in der Mischung
ist geringer als der Gehalt an SiO2 in Mol-%.
üblicherweise beträgt der Gehalt an Na3O in Verbrennungsofenasche
etwa 1 % oder weniger. Deshalb ist die Zugabe von NaOH für die vorliegende Erfindung wesentlich, üblicherweise
liegt der Gehalt an SiO2 und Al3O3 in der Verbrennungsofenasche
in dem Bereich für die vorstehend angegebene Zusammensetzung. Deshalb ist die Zugabe von
SiO2 für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich. Wenn der Gehalt außerhalb des vorstehend genannten
Bereichs liegt, ist es notwendig, den Gehalt durch Zugabe einer SiO2~haltigen Substanz einzustellen.
Bevorzugte Beispiele für die SiO2~haltige Substanz
schließen Siliciumdioxidgestein bzw. -Steinpulver, Weißtonpulver, Zeolith, Sodaglas, Silicatglas, Siliciumdioxid-haltiges
Glas, Siliciumdioxidglas, Natriurnborsilicatglas, Silicagel und SiO2~reiche Verbrennungsofenasche
ein. Das Pulver der SiO2~haltigen Substanz sollte
vorzugsweise einen Teilchendurchmesser von weniger als
-/ΙΟΙ 100 μΐη besitzen. Es kann jedoch bis zu 50 Vol.-% grobe
Teilchen (größer als 100 um) enthalten.
Es ist bevorzugt, NaOH in Form einer wässrigen Lösung zuzugeben, weil Wasser der Mischung nachher zugegeben
wird, wie nachstehend ausgeführt. Erfindungsgemäß werden der Mischung mehr als 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 5 bis
20 Gew.-Teile ,Wasser zugegeben. Das Wasser sollte vorzugsweise in Form einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid,
wie vorstehend erwähnt, zugegeben werden. Es kann jedoch ebenfalls alleine zugegeben werden.
Nach der Zugabe von Wasser und Mischen wird die erhaltene Mischung einer Hydrothermalreaktion bei einem Druck
von mindestens 70 kg/cm2 und einer Temperatur von mindestens 1500C ausgesetzt, wodurch das Fixierung durchgeführt
wird. Anders ausgedrückt, bildet die Hydrothermalreaktion die dreidimensionale Gerüststruktur
(Netzwerk), eines wenigstens teilweise hydratisierten alkalihaltigen Alumosilikats, wodurch die Verbrennungsofenasche
fixiert bzw. gebunden wird und die Metalle (besonders Schwermetalle) in der Verbrennungsofenasche
in das Netzwerk eingeschlossen werden.
Im folgenden wird erklärt, warum der Gehalt an SiO2,
Al2O3 und Na2O auf den vorstehend angegebenen Bereich
eingestellt wird.
si02 nimmt an der Bildung des Netzwerks des alkalihaltigen
Alumosilikats teil. Wenn der Gehalt weniger als 25 % beträgt, wird das Netzwerk nicht ausreichend ausgebildet,
und der Festkörper besitzt eine schlechte Festigkeit. Die obere Grenze des SiO2-Gehalts beträgt
95 %, weil die untere Grenze des Na2O- und Al2O3-Gehalts
2 % bzw. 3 % beträgt; sie ist deshalb nicht kritisch. Der bevorzugte Gehalt an SiO2 beträgt 30 bis 60 %.
A12°3 alleine nimmt nicht an der Bildung des Netzwerks
teil, jedoch dann, wenn es einen Teil des SiO2 in dem
Netzwerk ersetzt. Aluminium, das Si in dem Netzwerk ersetzt, ist negativ geladen und zieht positiv geladene
Metallionen an. Wenn der Gehalt an Al3O3 weniger als
3 Gew.-% beträgt, schließt das Netzwerk die Metallionen nicht vollständig ein. Wenn der Gehalt an Al2O3 in
Mol-% größer als der des SiO2 in Mol-% ist, wächst das
Netzwerk nicht vollständig.
10
10
Na2O reagiert mit SiO2 und Al3O3 während der Hydrothermalreaktion,
um die Hydrothermalreaktion und die Bildung des Alumosilikatnetzwerks zu beschleunigen. Wenn der
Gehalt an Na2O weniger als 2 % beträgt, werden die Reaktion
und die Netzwerkbildung nicht ausreichend beschleunigt. Wenn der Gehalt jedoch 10 % übersteigt,
bricht das Alumosilikatnetzwerk, und der Festkörper ist schwach, und deshalb schließt das Netzwerk die Metallionen
nicht vollständig ein.
Die Menge an NaOH in der Mischung wird in Form des Gehalts an Na2O ausgedrückt. In anderen Worten, es wird
angenommen, daß NaOH in der Mischung aus Na2O und H2O
zusammengesetzt ist, und die Menge des von NaOH abgeleiteten H3O wird mit dem getrennt zugegebenen Wasser
vereinigt und ist nicht in dem Gewicht der zu beseitigenden Verbrennungsofenasche eingeschlossen.
Die Wassermenge, die der Mischung zugegeben wird, beträgt mehr als 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 5 bis
20 Gew.-Teile,auf 100 Gew.-Teile der Mischung. Wenn die Wassermenge weniger als 5 Gew.-Teile beträgt, schreitet
die Hydrothermalreaktion nicht vollständig fort, und wenn die Wassermenge 20 Gew.-Teile überschreitet, ist
der erhaltene Festkörper so porös und schwach, daß die Metalle leicht daraus auslaugen.
- KL
Die Mischung kann Metalloxide, wie Fe2O3, Cr3O3, MgO,
CaO, TiO2 und K2O,zusätzlich zu den vorstehend genannten
SiO2, Al2O3 und Na2O enthalten. Ihre Menge und Art ist
nicht speziell begrenzt; ein Gehalt bis zu 40 % beeinflußt die Festigkeit nicht gegenteilig, zusätzlich kann
die_Mischung Anionen, wie SiO4 , Cl", PO. , CO3 '
1O3" und i" in einer Gesamtmenge von bis zu 20 % enthalten.
Wenn SO4 in Form von Gips (CaSO4) vorliegt,
beschleunigt es die Fixierreaktion der Verbrennungsofenasche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Fixieren von Jodsorbens
kann bei der Beseitigung von radioaktivem Jod, welches aus Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlagen
und Kernkraftwerken stammt, angewandt werden. Es kann 15
ebenfalls bei der Beseitigung von Jod einer anderen Herkunft angewandt werden.
Das für die Adsorption von Jod verwendete Sorbens ist ein
silberbeladenes Silikatadsorbens, wie silberbeladener 20
Zeolith, silberbeladener Mordenit und silberbeladenes Silicagel. Die Menge des beladenen Silbers ist nicht
speziell begrenzt; sie beträgt jedoch üblicherweise 5 bis 50 %, vorzugsweise 10 bis 40 %.
Jod wird mit einem silberbeladenen Adsorbens unter Verwendung eines üblichen Adsorbers in Kontakt gebracht.
Der Kontakt wird durch Leiten eines jodhaltigen Fluids durch eine Metallverkleidung, welche mit einem
silberbeladenen Adsorbens gefüllt ist, durchgeführt. Bei
30
Kontakt mit einem silberbeladenen Silikatadsorbens wird
Jod durch das Adsorbens adsorbiert. Ein Teil des Jods geht in AgI über, und der Rest verbleibt in Form einer
einfachen Substanz oder bildet eine instabile Bindung mit Ag. Die Menge an adsorbiertem Jod ist nicht speziell
begrenzt, und das gesattigte Adsorbens kann zum Fixieren
behandelt werden.
_r_ 35316Q7
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Fixieren von Jodsorbens kann das Sorbens, welches adsorbiertes Jod besitzt, wenn notwendig, zerkleinert
bzw. zerrieben werden. (Wenn das Adsorbens Silicagel ist, ist es erwünscht, es in Pulver mit einem Teilchendurchmesser
von weniger als 100 pm zu zerkleinern, weil es bei der Fixierreaktion langsam und nur schwer zu fixieren
bzw. zu binden ist. Wenn das Adsorbens Zeolith oder Mordenit ist, ist ein Zerkleinern nicht ratsam, da diese
ein Gas abgeben können, wenn sie zerkleinert werden.) Anschließend werden in das Adsorbens eine oder mehrere
Verbindungen der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Bariumhydroxid eingearbeitet, vorzugsweise gefolgt
von gründlichem Mischen. Dieses Mischen kann gleichzeitig mit dem vorstehend erwähnten Zerkleinern in einer
Mühle durchgeführt werden. Die Zugabe eines Alkalimetallhydroxids oder Erdalkimetallhydroxids wandelt das physikalisch
adsorbierte Jod in stabiles AgI oder AgIO3 gemäß
der folgenden Reaktionsformel um:
3I2 + 60H~ + 6Ag+^ AgIO3 + 5AgI + 3H2O
Erfindungsgemäß wird die Mischung des Adsorbens, welches adsorbiertes Jod und ein Alkalimetallhydroxid
oder Erdalkalimetallhydroxid enthält, einer Hydrothermalreaktion ausgesetzt. Es ist deshalb bevorzugt, das für
die Reaktion nötige Wasser zuzugeben. Wenn Bariumhydroxid verwendet wird, ist eine Wasserzugabe nicht
unbedingt notwendig, weil es eine große Menge an Kristallwasser enthält, welches ausreichend ist, um die
Hydrothermalreaktion durchzuführen.
Wenn Wasser zugegeben wird, wird es entweder alleine oder in Form einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Bariumhydroxid zugegeben.
Die Mischung eines Silikatadsorbens, welche adsorbiertes
Jod und ein Alkalimetallhydroxid oder Erdalkalimetallhydroxid und gegebenenfalls Wasser und/oder Kristallwasser
enthält, erfährt eine Hydrothermalreaktion bei einem Druck von wenigstens 70 kg/cm2 und einer Temperatur
von wenigstens 150 0C, wodurch die Mischung fixiert
bzw. gebunden wird.
Die Hydrothermalreaktion bildet die dreidimensionale Gerüststruktur (Netzwerk) eines alkalihaltigen Alumosilicats,
welches wenigstens teilweise hydratisiert ist. Durch diese Reaktion wird die Mischung, welche sich
hauptsächlich aus dem Silikatadsorbens zusammensetzt, in einen kompakten, starken Feststoff überführt, und das
auf dem Adsorbens adsorbierte Jod wird in dem Netzwerk eingeschlossen bzw. abgedichtet.
Während der Hydrothermalreaktion reagieren Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Bariumhydroxid mit SiO2
und Al-O.,, die in dem Adsorbens enthalten sind, und beschleunigen
die Hydratisierungsreaktion und die Reaktion zur Bildung des Netzwerks aus Alumosilikat. Wenn die Menge
an zugegebenem Alkalimetallhydroxid oder Erdalkalimetallhydroxid weniger als 1 % beträgt, wird die Reaktion
nicht ausreichend beschleunigt. Wenn sie mehr als 30 % beträgt, bricht das Netzwerk aus Alumosilikat, und der
Festkörper besitzt eine schlechte Festigkeit, und das Jod wird in dem Netzwerk unvollständig eingeschlossen.
Die in der Mischung enthaltene Wassermenge sollte vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der
Mischung betragen. Wenn der Wassergehalt weniger als 2 Gew.-Teile beträgt, verläuft die Hydrothermalreaktion
unzureichend. Wenn der Wassergehalt 20 Gew.-Teile überschreitet, ist der erhaltene Festkörper übermäßig porös
(eine große Porenzahl und ein großer Porendurchmesser), und ist so schwach, daß Jod auslaugt.
Die Hydrothermalreaktion zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche oder Jodsorbens sollte bei einem
Druck von mindestens 70 kg/cm2 durchgeführt werden. Die obere Druckgrenze beträgt praktisch etwa 500 kg/cm2.
Selbstverständlich sollte der Druck höher als der Dampfdruck des Wassers bei der Reaktionstemperatur sein, so
daß der Hydrothermalzustand erreicht wird.
Die Hydrothermalreaktion sollte bei mindestens 150 0C
durchgeführt werden, da ansonsten die Fixierreaktion nicht fortschreitet und der erhaltene Festkörper sehr
schwach ist. Die bevorzugte Temperatur beträgt 200 bis 350 0C.
Die Hydrothermalreaktion sollte 5 min bis 1 h durchgeführt werden. Die Reaktionszeit kann ausgedehnt werden,
wenn der Reaktionsdruck und die -temperatur niedrig sind und kann verkürzt werden, wenn der Reaktionsdruck und
die -temperatur hoch sind. Es wurde gefunden, daß starke Festkörper erhalten werden, wenn die Hydrothermalreaktion
über eine lange Zeit bei einem Druck und einer Temperatur innerhalb des vorstehend angegebenen
Bereiches, die so niedrig wie möglich sind, durchgeführt wird.
Die erfindungsgemäße Hydrothermalreaktion kann geeigneterweise
unter Verwendung einer Vorrichtung, welche aus einem Zylinder und einem Kolben, der in ein Ende
eingepaßt ist oder zweier Kolben,welche an beiden Enden eingepaßt sind, und einer Reaktionskammer, welche den zylinder
und den (die) Kolben umgibt, besteht, durchgeführt werden. Die durch die Zugabe von Wasser und Mischen
gebildete Mischung wird in die Reaktionskammer gefüllt und durch den Kolben komprimiert und gleichzeitig
erwärmt, wobei die Hydrothermalreaktion durchgeführt wird. Nach einer vorgeschriebenen Zeit wird die Reaktionsvorrichtung
gekühlt, und der Festkörper wird ausgetragen.
Es ist für die Fixierreaktion wichtig, daß die Mischung unter Druck während der Reaktion erwärmt wird. Deshalb
können das Unterdrucksetzen und das Erwärmen getrennt oder gleichzeitig durchgeführt werden.
Fgi. 1 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
unter Verwendung der vorstehend erwähnten Vorrichtung zeigt.
In der ersten Stufe erfährt die Verbrennungsofenasche
eine Vorbehandlung zur Entfernung nichtverbrennbarer Materialien, wie Bolzen und Drähte und große Aggregate.
Diese Vorbehandlung erleichtert die nachfolgenden Stufen. In den folgenden Stufen wird die Verbrennungsofenasche
ausgewogen und eine vorbestimmte Menge wässriger NaOH-Lösung unter Mischen zugegeben. Die erhaltene Mischung
wird in die Reaktionsvorrichtung für die Hydrothermalreaktion unter Druck und Erwärmen eingefüllt. Nach einer
vorbestimmten Zeit wird die Reaktionsvorrichtung gekühlt" und der Festkörper ausgetragen.
Es ist bevorzugt, daß die Eintragung der Mischung in die Reaktionsvorrichtung in mehreren Teilen durchgeführt
wird und jeder Teil nach de Eintragung vorübergehend komprimiert wird. Die vorübergehende Kompression verringert
das Volumen der einzeln eingetragenen Teile, und es ist deshalb möglich, eine große Menge der
Mischung in die Reaktionsvorrichtung einzufüllen, oder es ist möglich, die Kapazität der Reaktionsvorrichtung
für eine bestimmte Mischungsmenge zu verringern. Die vorübergehende Kompression kann mit etwa 1/10 des Drucks,
welcher für die Fixierbehandlung angewandt wird, durchgeführt werden. Nachdem die ganze Mischung in die Reak-35
tionsvorrichtung eingetragen worden ist durch Wiederholung der vorübergehenden Kompression, je nach der Zahl
der eingetragenen Teile, wird die Fixierreaktion
begonnen durch Anwenden des vorbeschriebenen Drucks.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes
Fixierverfahren für Jodsorbens zeigt. 5
Die Fig. 1 und 2 sind nur beispielhaft und sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung. nicht beschränken.
Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird in
die Verbrennungsofenasche NaOH und gegebenenfalls SiO2
eingearbeitet, gefolgt von Mischen, und die erhaltene Mischung wird einer Hydrothermalreaktion ausgesetzt,
wobei ein Festkörper mit einer dreidimensionalen Netzstruktur aus einem wenigstens teilweise hydratisierten
alkalihaltigem Alumosilikat erhalten wird. In diesem Festkörper sind Metalle eingeschlossen.
Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird Jod auf einem Sorbens adsobiert, und in das erhaltene Jodsorbens wird ein Hydroxid eines Alkalimetalls
oder eines Erdalkalimetalls und gegebenenfalls Wasser eingearbeitet, und die erhaltene Mischung wird einer
Hydrothermalreaktion ausgesetzt, wobei ein Festkörper mit einer dreidimensionalen Netzstruktur aus einem
wenistens teilweise hydratisierten alkalihaltigem Alumosilikat erhalten wird. In diesem Feskörper ist Jod in
Form von sehr stabilen Verbindungen, wie AgI und AgIO3,
eingeschlossen. Das zweite Verfahren ist deshalb sehr wirksam zum Fixieren eines Sorbens, welches adsorbiertes
radioaktives Jod enthält.
Beide erfindungsgemäßen Verfahren zum Fixieren bzw.
Binden von Verbrennungsofenasche bzw. Jodsorbens liefern sehr kompakte und starke Festkörper , welche über eine
lange Lagerzeit stabil sind bei sehr geringem Auslaugen von Metallionen oder Jod. Die so hergestellten Festkörper
sind viel kleiner in ihrem Volumen als die Verbrennungsofenasche oder das Jodsorbens. In dem Fall der
Verbrennungsofenasche ist eine Volumenreduktion auf ein Sechstel oder weniger möglich. Die Erwärmungs- und
Komprimiervorrichtung, die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigt wird, ist einfach, und die für das
Verfahren benötigen Zusätze sind billig.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann deshalb bei geringen
laufenden Kosten durchgeführt werden und besitzt große praktische Bedeutung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine Aschenprobe mit der in Tab. I gezeigten Zusammensetzung wurde aus Verbrennungsofenabfall , der aus Weichholz
(10 Gew.-%), Baumwolle (34 Gew.-%), Computerdruckpapier (6 Gew.-%) und Polyethylenbahnen (50 Gew.-%)
zusammengesetzt war, hergestellt. Ein Kilogramm dieser Aschenprobe wurde mit einer wässrigen Natriumhydroxidlösung
durch Sprühen gemischt. (Die Menge und Konzentration der NaOH-Lösung sind in der Fußnote zu Tab. II
angegeben.) Die Mischung wurde einer Hydrothermalreaktion bei 300 kg/cm2 und 300 0C über 20 min ausgesetzt , wodurch
aus der Mischung ein Festkörper hergestellt wurde.
Die Vorrichtung für die Hydrothermalreaktion besteht aus einem rostfreien Stahlzylinder, einem Paar rostfreier
3Q Kolben, die an beiden Enden des Zylinders eingepaßt sind
und einem 2-kW-Wärmedraht (Durchmesser 3 mm), welcher um den Zylinder gewickelt ist. In der Mitte des Zylinders
wird ein Thermoelementschacht bzw. -brunnen (well) gebildet, welcher sich nahe (2 mm) zu der inneren Ober-
Qc fläche des Zylinders ausdehnt. Die Reaktionstemperatur
wird durch ein Thermoelement, welches in diesen Schacht eingeführt ist', bestimmt.
-λ.
Der Zylinder besitzt einen Innendurchmesser von 100 mm, einen Außendurchmesser von 160 mm und ist 300mm lang,
und der Kolben ist 120 mm lang. Es wurde ein vorbestimmter Druck auf die Kolben angewandt (in der Kompressionsrichtung)
unter Verwendung eines Universaltesters vom Instron-Typ (hergestellt von Shimadzu Seisakusho Ltd.).
Der so erhaltene Festkörper wurde in destilliertes Wasser bei 70 0C über 24 h getaucht, und die Auslaugrate
wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt.
Das vorstehend beschriebene Experiment wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß die Temperatur der Hydrotheonalreaktion
auf 150 0C, 200 0C und 350 °C geändert wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der NaOH-Lösung und die Reaktionstemperatur wie in der Fußnote zu Tabelle III angegeben,
geändert wurden. Die Festkörper wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 auf die Auslaugrate hin untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III gezeigt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der NaOH-Lösung und der Reaktionsdruck wie in der Fußnote zu Tabelle IV angegeben, geändert
wurden. Die Festkörper wurden auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 auf die Auslaugrate hin untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV gezeigt. (In den folgenden
Beispielen wurde die Auslaugrate auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 gemessen).
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der NaOH-Lösung. und die Reaktionszeit wie in der Fußnote zu Tabelle V angegeben, geändert
wurden. Die Festkörper wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 auf die Auslaugrate hin untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle V gezeigt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 150 ml einer
10 N-wässrigen NaOH-Lösung zugegeben wurde, und die Reaktionstemperatur wurde in dem Bereich von 150 bis
350° C variiert. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestigkeit untersucht.. Die Ergebnisse sind in Fig. 3 angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 150 ml einer
10 N wäßrigen NaOH-Lösung zugegeben wurde und der Druck für die Hydrothermalreaktion in dem Bereich von 100 bis
500 kg/cm2 variiert wurde. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig.
4 angegeben.
_17_ 35316G7
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 9N wäßrige
NaOH-Lösung verwendet- wurde. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in
Fig. 4 angegeben.
Es wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 150 ml einer 10N
wäßrigen NaOH-LÖsung zugegeben wurde und der Druck für die Hyydrothermalreaktion bei 500 kg/cm2 gehalten wurde und
die Reaktionszeit in den Bereich von 20 min bis 60 min variiert wurde. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestigkeit
untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 8 Pestkörper
hergestellt mit der Ausnahme, daß eine 8N wäßrige
NaOH-Lösung verwendet wurde. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig.5
angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der wässrigen NaOH-Lösung geändert wurde.
- XL·
1 Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestigkeit untersucht.
Die Ergebnisse sind in Fig. 6 angegeben.
Die Ergebnisse der vorstehenden Beispiele zeigen, daß 5 bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbrennungsofenasche
in einen kleinen, starken Festkörper, welcher beständig gegenüber Auslaugen ist, umgewandelt werden
kann. Das Volumen der Verbrennungsofenasche wird durch das Fixierverfahren auf etwa ein Sechstel reduziert.
10
35316
Tabelle I: Eigenschafen und Zusammensetzung der Verbrennungsofenasche
wahre Dichte (g/cm3) (Pyknometerverfahren)
Schüttdichte (lose Packung) (g/cm ) 3
10 (dichteste Packung) (g/cm )
10 (dichteste Packung) (g/cm )
Schüttwinkel Zusammensetzung (Gew.-%)
Wasser
Verlust bei Verbrennung Si02
Al2O3 CaO Fe2O3
MgO Na2O
Cr2O3 TiO2
SO4"" ei"
andere gesamt
3,12
0,34 0,59
47°
0,11 0,72 36,41 16,70 6,84 16,44 9,68 1,11 0,66 0,15
1,06 3,33 0,4
6,31 100,00
6,31 100,00
ORSGSNAL INSPECTED
-2Θ-
Reaktionstemperatur (0C)
. Auslaugrate (g/cm3 · Tag)
150 200 300 350
2,17 X 10 1,83 χ 10 7,95 χ 10
7,05 χ 10
-2 -2 -3 -3
Reaktionsdruck: 300 kg/cm2 Reaktionszeit: 20 min
Menge an zugegebener wässriger Alkalilösung: 10N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche (*2)(*3)
(*1) Der Gewichtsverlust pro Volumeneinheit, welcher auftritt, wenn der Festkörper in destilliertes
Wasser bei 70 0C über 24 h getaucht wird. Die Menge an destilliertem Wasser beträgt 8 cm3., pro..
cm2 der Oberfläche des Festkörpers. Dies betrifft die Tabellen II und III.
(*2) Die Menge an Na2O beträgt 6,71 %, wenn die zugegebene
Wassermenge und die aus NaOH abgeleitete Wassermenge abgezogen werden.
(*3) Die zugegebene Wassermenge beträgt 15,4 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Asche und Na2O insgesamt.
OP!S!NAL ::"""SCTED
a | 97 |
b | 253 |
C | 304 |
d | 405 |
e | 506 |
f | 506 |
353160
Tabelle III: Reaktionsdruck und Auslaugrate
Nr. Reaktionsdruck (kg/cm2) Auslaugrate (g/cm3 . Tag)
1,24 χ 10"2
7,50 χ 10~3
7,79 χ 10~3
1,15 χ 10~2
e 506 1,03 χ ΙΟ"2
7,95 χ 10~3
Reaktionstemperatur: 300 0C
1^ Reaktionszeit: 20 min
1^ Reaktionszeit: 20 min
Menge an zugegebener wässriger Alkalilösung:
a, c, f = 10N-NaOH.150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche
(Der Gehalt an Na2O beträgt 6,71 %, und die zugegebene
Wassermenge beträgt 15,4 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Asche und Na2O insgesamt.)
b, d, e = 8N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche 25
(Der Gehalt an Na2O beträgt 4,66 %, und die zugegebene
Wassermenge beträgt 15,5 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Asche und Na2O insgesamt.)
ORHälNAL SKSPSGTED
Tabelle IV: Reaktionsdruck und Auslaugrate
Nr. Reaktionszeit (min)
Auslaugrate (g/cm3 . Tag)
g | 20 |
h | 20 |
i | 30 |
j | 45 |
k | 60 |
1 | 60 |
7,95 χ 10 1,03 x 10 1,72 χ 10
1,33 χ 10 7,83 χ 10 1,08 χ 10
-3
-2
-2
-2
-3
-2
Reaktionsdruck: 300 kg/cm2 Reaktionstemperatur: 300 0C
Menge an zugegebener wässriger Alkalilösung:
g, k = 10N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche h, i, j, 1 = 8N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche
Tabelle V: Zugegebene Alkalimenge und Auslaugrate
Menge der wässrigen Auslaugrate Wasser Na2°
NaOH-Lösung (g/cm3 .Tag) (*1) , A2\
4 | N | 150 | ml | 1,78 | X | ΙΟ'2 | 15,6 | 2,29 |
6 | N | 150 | ml | 1,86 | X | ΙΟ"2 | 15,5 | 3,79 |
8 | N | 150 | ml | 1,03 | X | ΙΟ"2 | 15,5 | 4,66 |
10 | N | 150 | ml | 7,95 | X | ΙΟ'3 | 15,4 | 6,71 |
4 | N | 100 | ml | 1,03 | X | 10"2 | 10,2 | 2,67 |
8 | N | 100 | ml | 6,53 | X | ΙΟ"3 | 10,4 | 4,18 |
10 | N | 100 | ml | 1,62 | X | ίο-2 | 10,5 | 4,91 |
Reaktionstemperatur: 300 0C Reaktionszeit: 20 min
Reaktionsdruck: 300 kg/cm2
Menge an zugegebener wässriger Alkalilösung:
10N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche (*2) (*3) 25
(*1) Die zugegebene Wassermenge auf 100 Gew.-Teile Asche und Na2O insgesamt.
(*2) Der Na2O-Gehalt, welcher durch Abziehen der zugegebenen
Wassermenge nach der Zugabe der wässrigen NaOH-Lösung berechnet ist.
-M-Beispiel 11
Es wurde ein Jod-adsorbiertes Sorbens durch Stehenlassen von 10 kg Silber-beladenem Zeolith ("Silver
Zeolite, Type III", ein Produkt von Rasa Industries Ltd., 10 bis 16 mesh oder 2 bis 1,19 mm Teilchendurchmesser)
und 2 kg Jod in einem geschlossenen 20-Liter-Behälter hergestellt, bis das Jod durch Verflüchtigung
verschwunden war. 1 kg dieser Sorbensprobe wurde mit 200 ml einer 6N wässrigen NaOH-Lösung durch Sprühen
über 1 min gemischt. Die Mischung wurde einer Hydrothermalreaktion bei 300 kg/cm2 und 200 0C über 30 min
unter Verwendung der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 ausgesetzt, wodurch aus der Mischung ein Festkörper
gebildet wurde. Der so erhaltene Festkörper wurde auf seine Druckfestigkeit hin untersucht, unter Verwendung
der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1. (Der Druck wurde auf beide Enden des zylindrischen Festkörpers
aufgebracht.) Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
Der so erhaltene Festkörper wurde in destilliertes Wasser bei 70 0C über 24 h getaucht, und die Jodauslaugrate
wurde gemessen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle VII gezeigt.
Die Auslaugrate wurde aus der Jodmenge, welche auslaugte , wenn der Festkörper in destilliertes Wasser
bei 70 0C über 24 h getaucht wurde, berechnet. Die Menge an destilliertem Wasser betrug 8 cm3 pro cm2 der
Oberfläche des Festkörpers. Die in diesem Beispiel zur Messung der Druckfestigkeit und der Auslaugrate verwendeten
Verfahren wurden ebenfalls in den folgenden Beispielen 12 bis 16 angewandt.
Beispiele 12 bis 14
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11 Festkörper hergestellt, mit der Ausnahme, daß der
Reaktionsdruck, die Temperatur und die Zeit, wie in
Tabelle VI angegeben, geändert wurden. Die Festkörper wurden auf ihre Festigkeit hin untersucht, und die Auslaugrate
wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11 gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
10
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11 Festkörper hergestellt, mit der Ausnahme, daß das
Natriumhydroxid durch eine 6N-wässrige Kaliumhydroxidlösung in Beispiel 15 ersetzt wurde und daß Bariumhydroxid
(Ba(OH)2*8H2O), zerkleinert auf die gleiche
Teilchengröße wie das Silberzeolith, in einer Menge von 2g für 9 g Silberzeolith in Beispiel 16 verwendet
wurde. Die Reaktionsbedingungen sind in Tabelle VI angegeben. Die so erhaltenen Festkörper wurden auf ihre
Festigkeit und Auslaugrate hin untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
Aus Tabelle VII ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß
aus dem Jodsorbens ein sehr starker Festkörper, welcher eine hohe Beständigkeit gegenüber Auslaugen besitzt,
hergestellt werden kann.
Tabelle VI: Reaktionsbedingungen
Beisp. Zusatz zugegebene Druck Tempera- Zeit Nr. Menge (ml) (kg/cm2) tür (0C) (min)
11 | 6N NaOH | 8H-O | 200 | 300 | 200 | 30 |
12 | 6N NaOH | 200 | 300 | 300 | 30 | |
13 | 6N NaOH | 200 | 300 | 400 | 30 | |
14 | 6N NaOH | 100 | 300 | 300 | 30 | |
15 | 6N KOH | 200 | 300 | 300 | 30 | |
16 | Ba(OH)2. | 200 | 300 | 300 | 30 | |
Tabelle VII: Gemessene Werte
Beispiel Nr. |
Druckfestigkeit (kg/cm2) |
Auslaugrate (g/cm2/Tag) |
11 | 450 | 6 χ 10"5 |
12 | 980 | 1 χ 10"3 |
13 | 1200 | 2 χ 10"3 |
14 | 1150 | 2,5 χ 10"3 |
15 | 1050 | 9 χ 10"4 |
16 | 1200 | 8 χ 10~4 |
- Leerseite -
Claims (21)
1. Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche,
enthaltend SiO2 und Al2O3,
dadurch gekennzeichnet, daß man NaOH oder NaOH und eine SiO2-haltige Substanz in solch einer Menge in
die Verbrennungsofenasche einarbeitet, daß die erhaltene Mischung 25 bis 90 Gew.-% SiO2, 2 bis 10
Gew.-% Na2O und mehr als 3 Gew.-% Al2O3, welches
geringer als der Gehalt an SiO2 in Mol-% ist, enthält,
100 Gew.-Teile der Mischung mit mehr als 5 Gew.-Teilen Wasser mischt und die erhaltene
Mischung einer Hydrothermalreaktion bei einem Druck von mindestens 70 kg/cm2 und einer Temperatur von
mindestens 150 0C aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß NaOH und Wasser in Form einer wässrigen Lösung
von NaOH zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die SiO2~haltige Substanz Siliciumdioxidstein
(silicastone) oder weißer Ton (white clay) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung in die Druckreaktionsvorrichtung in einzelnen Teilen eingefüllt wird und auf jeden Teil
nach dessen Einfüllen in die Vorrichtung ein Druck angewandt wird.
10
10
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Wasser in einer Menge von 5 bis 20 Teilen auf 100 Gew.-Teile der Mischung zugegeben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der SiO2-Gehalt der Mischung 30 bis 60 Gew.-%
beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung eine oder mehrere Metalloxide aus
der Gruppe Fe2O3, Cr3O3, MgO, CaO, TiO2 und K3O enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Metalloxids in der Mischung
40 Gew.-% beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung SO4 und/oder Cl" in einer Menge
von weniger als 20 Gew.-% insgesamt enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmungstemperatur 200 bis 350 0C beträgt.
gg 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeit für die Hydrothermalreaktion 5 min bis 1 h beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrothermalreaktion unter Verwendung einer Vorrichtung, welche aus einem Zylinder, einem
Kolben, welcher in ein Ende des Zylinders eingepaßt ist, oder zwei Kolben, welche in beide Enden des
Zylinders eingepaßt sind, und einer Reaktionskammer in der Mitte des Zylinders besteht, durchgeführt
wird.
13. Verfahren zum Fixieren bzw. Binden von Jodsorbens, dadurch gekennzeichnet, daß man Jod auf einem
silberbeladenen Silicatadsorbens adsorbiert, 1 bis 30 Gew.-% wenigstens einer Verbindung aus Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und Bariumhydroxid in das Jodsorbens einarbeitet und die erhaltene Mischung
einer Hydrothermalreaktion bei einem Druck von mindestens 70 kg/cm2 und einer Temperatur von mindestens
150 0C aussetzt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Silicatadsorbens Zeolith und/oder Mordenit ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Silicatadsorbens mit 5 bis 50 Gew.-% Silber
beladen ist.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Silicatadsorbens mit 10 bis 40 Gew.-%
Silber beladen ist.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser in einer Menge von 5 bis 20 Teilen auf
100 Gew.-Teile der Mischung zugegeben wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmungstemperatur 200 bis 350 0C beträgt.
-4-
19. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeit für die Hydrothermalreaktion 5 min bis 1 h beträgt.
20. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrothermalreaktion unter Verwendung einer
Vorrichtung, welche aus einem Zylinder, einem Kolben, der in ein Ende des Zylinders eingepaßt ist,
oder zwei Kolben, die in beide Enden des Zylinders eingepaßt sind, und einer Reaktionskammer in
der Mitte des Zylinders besteht , durchgeführt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Jod radioaktives Jod ist.
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