DE2559724C3 - Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe enthaltenden wäßrigen Lösung - Google Patents
Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe enthaltenden wäßrigen LösungInfo
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- C04B28/26—Silicates of the alkali metals
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- G21F9/04—Treating liquids
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe
enthaltenden wäßrigen Lösung, die eine der mineralischen Säuren, wie HF, H2SO4, HCIO4, HCl, HNO3 oder
eine der Alkalien, wie KOH, NaOH, NH3, CaOH bis zu
einem Gehalt von 40Gew.-% oder wasserlösliche organische Verbindungen bis zu einem Gehalt von
50Gew.-% enthält, bei dem ein anorganisches, unter Aufnahme von Wasser sich verfestigendes Bindemittel
sowie Wasserglas und die wäßrige Lösung miteinander vermischt werden.
Es ist das Bestreben der Fachwelt, eine Möglichkeit zu schaffen, daß Abfallstoffe, die einer weiteren
industriellen Verwertung nicht zugänglich sind, beim Transport oder bei ihrer Lagerung ohne Gefährdung
der Umwelt sicher zu handhaben sind. Eine der dabei einzuhaltenden Bedingungen, die beispielsweise beim
Transport und der Lagerung radioaktive Stoffe enthaltender wäßriger Lösungen befolgt wird, besteht
darin, diese Lösungen vor dem Transport oder der Lagerung zu einem festen Endprodukt zu verarbeiten.
Dabei genügt es jedoch nicht, die wäßrige Lösung in festen Behältern einzuschließen.
Aus der DE-OS 22 28 938 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt Bei diesem bekannten
Verfahren wird jedoch nicht das unhydraulische Bindemittel Gips, sondern ein hydraulisches Bindemittel
verwendet Es unterscheidet sich auch in seinen Verfahrensschritten von dem Verfahren gemäß der
Erfindung. Denn bei dem aus der DE-OS 22 28 938 bekannten Verfahren wird die Abfallösung zu ihrer
Verfestigung direkt mit hydraulischem Binder und Wasserglas zur Reaktion gebracht, wogegen nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung zunächst Wasserglas und Gips miteinander vermischt werden, wobei ein teils
körniges, teils pulveriges Gemisch gebildet wird, welches aufgrund seiner Strukturierung in besonderem
Maße dazu geeignet ist, Flüssigkeiten aufzunehmen. Dieses Gemisch dient gemäß der durch die Erfindung
gegebenen Lehre zur Aufnahme der die Abfallstoffe enthaltenden Lösung.
Aus der FR-PS 21 76107 ist es zwar bekannt, zur
Verfestigung wäßriger AbfaUösungen Gips als Bindemittel einzusetzen. Jedoch geschieht dies bei diesem
bekannten Verfahren ohne Verwendung von Wasserglas.
κι Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum
Verfestigen von radioaktive oder toxische Stoffe enthaltenden wäßrigen Lösungen zu schaffen, das es
ermöglicht, ein die Abfallstoffe in homogener Verteilung enthaltendes Endprodukt herzustellen und das in
ι einfacher und für das Bedienungspersonal gehfahrloser
Weise und, ohne daß längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen, auch dann durchführbar ist,
wenn die zu verfestigende wäßrige Lösung stark sauer oder alkalisch ist
:d Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird
bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Bindemittel
Gips mit einem Kristallwassergehalt von etwa 4,7 bis 6,6% und einem Karbonatgehalt von kleiner als 1%
.·, verwendet wird, daß zunächst der Gips mit dem
Wasserglas eines spezifischen Gewichtes im Bereich von 1,2 bis 1,8 kg/cm3 im Verhältnis von etwa 1 kg Gips
zu 100 bis 500 ml Wasserglas miteinander vermischt werden, worauf dem so gebildeten Gemisch die wäßrige
>.·■· Lösung im Verhältnis von etwa 1 kg des gebildeten
Gemisches zu 500 rwl wäßriger Lösung zugegeben wird.
Dabei ist sowohl Natrium als auch Kaliumwasserglas (Me2SiO3, Me2SiO4, Me2SiO5) verwendbar. Bei der
Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung tritt
r. eine störende Gas- oder Wärmeentwicklung auch dann
nicht auf, wenn stark saure oder alkalische wäßrige Lösungen verfestigt werden.
Beim Vermischen des Gipses und des Wasserglases wird bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der
ι,] Erfindung zweckmäßigerweise so verfahren, daß dem
Gips unter Rühren Wasserglas portionsweise zugegeben wird. Das so gebildete Gemisch, das etwa eine
Woche lagerbar ist, wird zur Verfestigung einer wäßrigen Lösung in das zur Endlagerung bestimmte
Gefäß gegeben und die wäßrige Lösung zugegeben. Eine mechanische Bewegung des Gemisches ist dabei
nicht erforderlich, so daß die Verfestigung der wäßrigen Lösung nicht nur gefahrlos, sondern auch auf einfache
Weise durchführbar ist
Stuckgips mit einem Karbonat-Gehalt von weniger als 1% und einem Kristallwassergehalt im Bereich
zwischen 4,7 und 6,6% wurde mit Natron-Wasserglas im • Mischungsverhältnis von 1 kg zu 200 ml Wasserglas
eines spezifischen Gewichtes von 137 kg pro dm3 unter
mechanischem Rühren vermischt Nach einigen Sekunden war ein teils körniges, teils pulveriges Gemisch
entstanden. Im Anschluß daran wurde 1 kg dieses Gemisches in einen zwei Liter fassenden Behälter aus
Kunststoff gegeben und 500 ml einer radioaktiven, stark salzsauren Lösung zugegeben, wobei ebenfalls keine
Gasentwicklung festgestellt wurde und nur eine leichte Wärmetönung auftrat. Die Verfestigung dieser Mischung
trat nach etwa 1 bis 2 Stunden ein.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe enthaltenden wäßrigen Lösung, die eine der mineralischen Säuren, wie HF, H2SO4, HCiO4, HCl HNO3 oder eine der Alkalien, wie KOH, NaOH, NH3. CaOH bis zu einem Gehalt von 40Gew.-% oder wasserlösliche organische Verbindungen bis zu einem Gehalt von 50 Gew.-% enthält, bei dem ein anorganisches, unter Aufnahme von Wasser sich verfestigendes Bindemittel sowie Wasserglas und die wäßrige Lösung miteinander vermischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Gips mit einem Kristallwassergehalt von etwa 4,7 bis 6,6% und einem Karbonatgehalt von kleiner als 1% verwendet wird, daß zunächst der Gips mit dem Wasserglas eines spezifischen Gewichtes im Bereich von 1,2 bis 1,8 kg/cm3 im Verhältnis von etwa 1 kg Gips zu 100 bis 500 ml Wasserglas miteinander vermischt werden, worauf dem so gebildeten Gemisch die wäßrige Lösung im Verhältnis von etwa 1 kg des gebildeten Gemisches zu 500 ml wäßriger Lösung zugegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2559724A DE2559724C3 (de) | 1975-07-11 | 1975-07-11 | Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe enthaltenden wäßrigen Lösung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2559724A DE2559724C3 (de) | 1975-07-11 | 1975-07-11 | Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe enthaltenden wäßrigen Lösung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2559724A1 DE2559724A1 (de) | 1977-10-27 |
DE2559724B2 DE2559724B2 (de) | 1979-07-12 |
DE2559724C3 true DE2559724C3 (de) | 1980-03-06 |
Family
ID=5966122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2559724A Expired DE2559724C3 (de) | 1975-07-11 | 1975-07-11 | Verfahren zum Verfestigen einer radioaktive oder toxische Abfallstoffe enthaltenden wäßrigen Lösung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2559724C3 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS57197500A (en) * | 1981-05-29 | 1982-12-03 | Hitachi Ltd | Method of solidifying radioactive waste pellet |
DE3268303D1 (en) * | 1981-10-02 | 1986-02-13 | Hitachi Ltd | Method of processing high level radioactive waste liquor |
DE3142405A1 (de) * | 1981-10-26 | 1983-05-05 | Reaktor-Brennelement Union Gmbh, 6450 Hanau | "verfahren zum fixieren von in wasser befindlichen fremdstoffen" |
EP0092941A3 (de) * | 1982-04-22 | 1986-02-12 | Taylor Woodrow Construction Limited | Verfahren zur Behandlung von radioaktiven oder anderen Betonabfällen |
US4620947A (en) * | 1983-10-17 | 1986-11-04 | Chem-Nuclear Systems, Inc. | Solidification of aqueous radioactive waste using insoluble compounds of magnesium oxide |
-
1975
- 1975-07-11 DE DE2559724A patent/DE2559724C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2559724B2 (de) | 1979-07-12 |
DE2559724A1 (de) | 1977-10-27 |
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