DE3525163A1 - Werkzeugheft, insbesondere fuer schraubendreher - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeugheft, insbesondere für Schraubendreher, gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.

Ein Werkzeugheft dieser Art ist durch die DE-PS 12 98 060 bekannt. Mit ihm lassen sich hohe Drehmomente aufbringen, dies bei guter Einlage des Heftes in der Bedienungshand. Vor allem die am Umfang verteilt ange­ ordneten, in dieser Richtung winklig zueinander stehenden Einzel-Hohl­ kehlen gestatten einen sicheren Spanngriff. Dieser ist etwa gleich groß, aber wesentlich schonender als bei anderen Werkzeugheften, deren Heft­ körper auf ganzer Mantelfläche eine aufgeschobene Gummihülse trägt. Die Handhabung letzterer erweist sich aber als zu "schwammig". Bei extrem hoher Belastung kann es zu einer Wellung der Gummi-Hülsenwand und schmerzhaften Druckstellen kommen. Eine Dauerbenutzung belastet die Haut der Bedienungshand bis zur Reizung.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Werkzeugheft in her­ stellungstechnisch einfacher, gebrauchsvorteilhafter Weise so auszubilden, daß einerseits hohe Drehmomente übertragen werden können, andererseits aber die Griffigkeit wesentlich verbessert und vor allem handsympathi­ scher ist.

Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.

Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsge­ mäßen Werkzeugheftes.

Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Werkzeugheft von erhöhtem Gebrauchswert erzielt: Die den größten Durchmesser aufwei­ sende, in der Handmitte einliegende Ringzone steht für die Aufbringung eines hohen Drehmoments als Hartfläche zur Verfügung; sie bildet die stabile Führungszone für das Nachgreifen; die sich beiderends axial anschließenden Zonen dagegen sind elastisch nachgiebig. Letzteres führt zur Optimierung der Griffigkeit. Dies vermeidet Drucknekrosen an der Bedienungshand. Das ist vor allem bei wiederholtem bzw. längerem Ge­ brauch des Werkzeugheftes von erheblicher Bedeutung. Auch ist die Schraubschnelligkeit erhöht. Die Haut der Innenhand wird geschont. Sie kann trotzdem momentan hohe Kräfte einleiten. Die wie ein radförmiger Körper in die elastische Griffmasse eingebettete Ringzone ist in die Maß­ nahme zur Erzielung einer guten Griffigkeit auch strukturmäßig miteinbe­ zogen insofern, als die Einzel-Hohlkehlen in die Hartkunststoff-Ringzone übergehen. Auf diese Weise wird praktisch dort ein Mehrkant erzielt. Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, daß die klingenabgewandte Stirnfläche mit einer kalottenförmigen Kuppe aus Hartkunststoff bestückt ist. Hierdurch können Stemmkräfte auf den Schaft ausgeübt werden, ohne die Gefahr einer besonderen Beanspruchung der Handinnenfläche. Auch ist ein Gleitschutz erzielt. Eine solche Kuppe verträgt sogar Ham­ merschläge. Durch die bauliche Maßnahme, daß sich an die sich klingen­ seitig verjüngende Zone eine ebenfalls aus elastisch nachgiebigem Material bestehende Ringkehle anschließt, gewinnt man eine die Griffigkeit begün­ stigende Nachgiebigkeit auch in diesem extrem klingenseitigen Bereich. Eine hochstabile Klingenzuordnung wird dadurch erreicht, daß die Ring­ kehle einen Hartkunststoffkern besitzt und die elastisch nachgiebige Zone von einem Mantel gebildet ist. Diesbezüglich günstig ist es auch, daß beide verjüngenden Zonen in Form elastischer Mäntel um einen Hartkunst­ stoffkern realisiert sind. Die verformenden Kräfte verteilen sich daher auf von härterem Material unterfangene Bereiche des Werkzeugheftes. Günstig ist es dabei, daß die Mäntel aufgeformt sind und über tunnel­ artige Durchbrechungen in der Ringzone zusammenhängen. Dadurch, daß schließlich in den Stirnflächen der Ringzonen Ringnuten ausgebildet sind, vergrößert sich die Verbindungszone zwischen beiden Materialarten. Die vor allem auch ebenenversetzte "Fuge" bringt eine vorteilhafte Materialan­ häufung, so daß es nicht zu einem Abreißen oder Aufspreizen der beiden in Haftverbund stehenden, das Werkzeugheft bildenden Materialien kommt. Die kreisförmige Ringzone ist insbesondere bei größeren Heften besser als bzw. eine mehrkantige Ringzone. Ist erstere vorhanden, so bringt die Mehrkant-Form des klingenseitigen Endbereiches den Vorteil, daß das abgelegte Heft nicht wegrollen oder/und wegrutschen kann.

Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugheft ausgestatteten Schraubendreher in Seitenansicht,

Fig. 2 den Heftbereich dieses Schraubendrehers im Längsmittenschnitt bei nur partieller Wiedergabe der Schraubendreherklinge,

Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2, und zwar in gegenüber Fig. 2 vergrößerter Wiedergabe und

Fig. 4 bis 6 abgewandelte Ausführungsformen.

Dem dargestellten Schraubendreher-Heftkörper K ist eine im Querschnitt hexagonale Schraubendreherklinge 1 einverleibt.

Das Schraubendreherheft weist an seinem klingenseitigen Ende eine Ring­ kehle 2 auf, welche zum dortigen Ende des Heftes hin in einen Kragen 3 ausläuft.

Der anderenends der Ringkehle 2 ansetzende Heftkörperabschnitt ist in Abwandlung einer Faß-Grundform (vergl. strichpunktierte Linie "F" in Fig. 1) gestaltet. Er ist dabei so ausgebildet, daß sich beiderseits einer in der Ebene x-x des größten Heftkörper-Durchmessers D liegenden Ringzone 4 Einzel-Hohlkehlen 5 und 6 erstrecken. Letztere verlaufen in Längsrichtung des Heftkörpers K. Sie sind in dieser Richtung konkav gemuldet derart, daß die Einzel-Hohlkehlen 5, 6 von der Ringzone 4 des größten Heftkörper-Durchmessers D aus bis hin zu den kleineren Heft­ körper-Durchmessern d 1 und d 2 abfallen. Es kann bezüglich dieser Abschnitte daher praktisch von sich beiderseits des größten Durchmessers erstreckenden kegelstumpfförmig verjüngenden Zonen in Art von Kegel­ stumpfabschnitten gesprochen werden. Letztere liegen mit ihren Basis­ flächen einander zugekehrt.

Jeweils benachbarte, in Längsrichtung nebeneinanderliegend verlaufende Einzel-Hohlkehlen 5 und 6 stoßen unter Bildung einer entsprechend eben­ falls konkav verlaufenden Scheitelkante 7 zusammen. Letztere ist konvex quer gerundet.

Die Einzel-Hohlkehlen 5 und 6 liegen in winkelsymmetrischer Anordnung um die Längsmittelachse y-y des Heftkörpers K verlaufend. In Umfangs­ richtung gesehen, bilden die Einzel-Hohlkehlen 5, 6 einen geradlinigen Grund 8 aus, der aber auch schwach konkav gemuldet sein könnte. Der Winkelabstand zwischen den Einzel-Hohlkehlen beträgt 60°.

Die Randkanten 9 der Einzel-Hohlkehlen 5 und 6 sind sowohl in Quer­ richtung als auch in Längsrichtung des Heftkörpers K gerundet. Die Rundungen sind nur so weit vorgenommen, daß lediglich die durch die Kehlung erzeugten Kanten gebrochen werden, im übrigen aber eine viel­ flächige Grundform hoher Griffigkeit vorliegt.

Die Greiffläche des Heftkörpers K besitzt harte und weichelastische Ab­ schnitte. So bestehen die sich verjüngenden Zonen mindestens einer der beiden Kegelstumpfabschnitte außenseitig überwiegend aus elastisch nach­ giebigem, eindrückbarem Material, wie bspw. Weichkunststoff, Gummi oder dergleichen. Die dazwischenliegende, den größeren Durchmesser D aufwei­ sende Ringzone 4 (beim Ausführungsbeispiel kreisringförmig gestaltet), besteht aus hartem, nicht zusammendrückbarem Material, insbesondere Hartkunststoff. Die auf den verjüngenden Zonen liegenden Einzel-Hohl­ kehlen 5 bzw. 6 gehen auch in die Hartkunststoff-Ringzone 4 über. Auf diese entfällt anteilig etwa ein Drittel bis ein Viertel.

Die sich an die klingenseitig sich verjüngende, die mit 5 bezeichneten Einzel-Hohlkehlen tragende Zone anschließende Ring-Einzel-Hohlkehle 2 ist ebenfalls aus dem elastisch nachgiebigen Material. Es handelt sich um einen relativ schwach gemuldeten Ringkehlenabschnitt. Letzterer besitzt einen Hartkunststoffkern 10, welcher das heftkörperseitige, mit abge­ platteten Flügeln 11 ausgestattete Ende der Schraubendreherklinge 1 eingeformt enthält. Solche Flügel lassen sich durch Abplatten des im Querschnitt hexagonalen Schaftes der Klinge erzeugen. Die elastisch nachgiebige Zone tritt demzufolge im schaftfassenden Überlappungsbereich als Mantel M 1 auf.

Wie Fig. 2 entnehmbar, setzt sich der Hartkunststoffkern 10 praktisch über die gesamte Länge des Heftkörpers K fort. Dieser Abschnitt ist mit 10′ bezeichnet. Demzufolge sind beide verjüngenden Zonen in Form elastischer Mäntel M 2, M 3 um den Hartkunststoffkern 10/10′ gebildet. Die Dicke der Mäntel M 1, M 2, M 3 verläuft im wesentlichen gleichblei­ bend. Das bringt entsprechend gleichwertige Elastizität für die weichen Bereiche. Die Finger der Haltehand "ertrinken" nicht im elastischen Material. Der Kern führt vielmehr zu einer stabilisierenden Basis.

Die klingenabgewandte Stirnfläche der verjüngenden Zone ist mit einer kalottenförmigen Kuppe 12 aus Hartkunststoff bestückt. Es kann sich hier um ein separat geformtes, nachträglich aufgesetztes Einzelbauteil handeln (wie in Fig. 2 dargestellt) oder natürlich auch eine sofort ange­ formte Kuppe. Die Mehrteiligkeit empfiehlt sich, wenn eine solche Kuppe 12 aus noch härterem Material bestehen soll, bspw. wenn solche Werk­ zeughefte für Stemmeisen (Beitel) Verwendung finden sollen. In der mehrteiligen Version tritt ein zentraler Zapfen 13 der Kuppe in eine form­ entsprechende Ausnehmung 14 des endseitigen Abschnitts des Hartkunst­ stoffkernes 10 ein.

Die ballige Kuppenfläche läuft stufenfrei in die sich verjüngende Zone aus elastischem Material über.

Wie Fig. 2 weiter entnehmbar, ist die grob auf die Oberflächenform des Heftkörpers abgestimmte Oberfläche des Hartkunststoffkernes 10/10′ stark quergerieft bzw. gestuft. Dies führt zu einem innigen Verbund des mantelbildenden elastischen Materiales. Eine solche Struktur des Kernes erweist sich vor allem dann als vorteilhaft, wenn die Mäntel M 1 bis M 3 auf den Kern aufgeformt sind. Um hier einen noch innigeren Verbund der durch die Hartkunststoff-Ringzone 4 unterbrochene elastische Mante­ lung herbeizuführen, stehen die Mäntel M 2 und M 3 aufgrund tunnelar­ tiger Durchbrechungen 15 der Ringzone miteinander in Verbindung. Es sind insgesamt vier solcher, winkelgleich angeordneter Durchbrechungen 15 vorgesehen. Die die beiden Mäntel M 2 und M 3 miteinander verbin­ denden Materialbrücken tragen das Bezugszeichen 16. Bezüglich der Durchbrechungen 15 handelt es sich um raumparallel zur Längsmittelachse y-y liegende, abstandsgleich dazu verlaufende Längsbohrungen.

Die Stirnflächen 4′ der Ringzone 4 weisen Ringnuten 17 auf. Hierdurch kann das Grenzmaterial praktisch dachförmig unter die Randkante der Hartkunststoff-Ringzone 4 treten. Es kommt zu einer größeren Fugen­ fläche und somit zu einem verbesserten Haftverbund.

Die Einzel-Hohlkehlen 5 steigen vor allem im klingenseitigen Heftkörper­ bereich leicht an. Bei Einlegen des Endgliedes des Zeigefingers in die Ringkehle 2 findet der Daumen als Gegensteller, d. h. sein Endglied in der Einzel-Hohlkehle 5 eine günstige Stützposition und begünstigt ein schnelles und leichtes Drehen des Schraubendrehers, was beim Eindrehen einer Schraube vor dem Festdrehen eine der Hauptfunktionen des Schrau­ bendrehers ist. Dabei kommt die Gelenkfalte zwischen Mittelglied und Endglied genau in die Kammstelle der Ringzone 4 des größten Durch­ messers D des Heftkörpers K zu liegen. So gelagert, erfährt der Daumen seine größte Anlagefläche. Daumenballen und Handwurzel können daher den Heftkörper K eng umschließen. Die den Heftkörper umgreifenden übrigen Finger finden gleichgünstige Einlagerungspositionen in den Ein­ zel-Hohlkehlen 5 und 6, wobei durch Ausbildung des Heftkörpers in Abwandlung einer Faß-Grundform den unterschiedlichen Längen der einzelnen Fingerglieder und der Lage der Finger voll Rechnung getragen ist. Die Einzel-Hohlkehlen sowie ihre besondere geometrische Anordnung vermitteln optimale Einlageflächen für die Finger und verhindern dabei die Gefahr eines Abrutschens der Hand vom Heftkörper K. Die insgesamt stark prismatische Oberfläche ermöglicht dabei trotzdem noch eine gewisse Anpassung an unterschiedliche Eindrückpartien, da die elastisch nach­ giebigen Zonen die entsprechende Angleichung ermöglichen. Trotzdem läßt sich über die härtere Ringzone, welche den größten Durchmesser be­ sitzt, ein hohes Drehmoment erreichen. Bei den Lösungen gemäß Fig. 4 bis 6 sind die nachgiebigen Materialflächen W und die Hartkunststoff- Bereiche H jeweils in anderer Aufteilung vorgesehen. Das weiche Material erstreckt sich dabei jeweils bis in einen Mehrkant-Endabschnitt E als Wegrollsicherung, wobei dieser so groß ist, daß er bei liegendem Heft durch das Klingengewicht in Berührung zur Unterlage kommt.

Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den An­ sprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.

Claims (9)

1. Werkzeugheft, insbesondere für Schraubendreher, mit einer mittel­ ständigen Hartkunststoff-Ringzone größten Durchmessers, an welche sich beiderseits verjüngende Zonen in Art von Kegelstumpfabschnitten an­ schließen, die mit Einzel-Hohlkehlen ausgestattet sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zumindest die sich verjüngenden Zonen eines der beiden Kegelstumpfabschnitte aus elastisch nachgiebigem Material bestehen.

2. Werkzeugheft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzel-Hohlkehlen (5, 6) in die Hartkunststoff-Ringzone (4) übergehen.

3. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die klingenabgewandte Stirnfläche mit einer kalottenförmigen Kuppe (12) aus Hartkunststoff bestückt ist.

4. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die sich klingenseitig verjün­ gende Zone eine ebenfalls aus elastisch nachgiebigem Material bestehende Ringkehle (2) anschließt.

5. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkehle (2) einen Hartkunst­ stoffkern (10) besitzt und die elastisch nachgiebige Zone von einem Mantel (M 1) gebildet ist.

6. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß beide sich verjüngenden Zonen in Form elastischer Mäntel (M 2, M 3) um einen Hartkunststoffkern (10′) gebildet sind.

7. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Mäntel (M 1, M 2, M 3) aufgeformt sind und die letzteren (M 2, M 3) über tunnelartige Durchbrechungen (15) in der Ringzone (4) untereinander verbunden sind.

8. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, gekennzeichnet durch Ringnuten (17) in den Stirnflächen (4′) der Hartkunststoff-Ringzone (4).

9. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß bei kreisringförmiger Form der Ring­ zone (4) der klingenseitige Endabschnitt mehrkäntig und außen in Weich­ material gestaltet ist.