Die Erfindung betrifft einen motorisch verstellbaren Sitz, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, mit in parallelen Führungsschienen längs verschiebbaren, über
Traversen miteinander verbundenen Befestigungsschienen, zwischen denen sich
zwei durch einen Motor über Getriebe antreibbare parallel zueinander angeordnete
Verstellspindeln erstrecken, wobei mit den Verstellspindeln Verstellmuttern
zusammenwirken, die mit den Führungsschienen verbunden sind, wobei an den
den Verstellmuttern zugeordneten Stirnflächen oder Anlageflächen der Getriebe
elastische Anschlagelemente auf den Spindeln, diese umgreifend, angeordnet sind,
und wobei die Verstellspindeln aus den fahrzeugfest angeordneten Verstellmuttern
herausdrehbar sind, nach Patent 35 03 897.
In der DE 33 03 198 A1 ist ein verstellbarer Sitz beschrieben, bei dem die
Verstellspindeln von Winkelgetrieben gedreht werden, wobei auf die
Verstellspindeln Verstellmuttern aufgeschraubt sind, die über Mutterhalter mit den
Führungsschienen verbunden sind. In der Praxis hat sich nun gezeigt, daß sich
beim Verstellen des Sitzes die Muttern infolge von Fertigungstoleranzen nicht
vollständig gleichförmig bewegen, so daß der Sitz beim Erreichen der
Endposition einen zweifachen Stoß erhält, der vom Benutzer des Sitzes als
außerordentlich unangenehm empfunden wird, wobei der Sitz außerdem noch eine
geringe Schwenkbewegung um seine lotrechte Achse ausführt.
Zur Vermeidung dieser Stöße wurde in der DE 28 46 632 A1 ein verstellbarer
Sitz der eingangs genannten Art vorgeschlagen, welcher zur Höhen- und
Neigungsverstellung vier Verstellspindeln, an jeder Ecke des Fahrzeugsitzes eine,
aufweist. Diese Verstellspindeln sind in ihrem Endbereich von elastischen
Anschlagringen umfaßt, wobei die Verstellspindeln drehbar, aber fahrzeugfest
gelagert sind.
Durch den eingangs bezeichneten verstellbaren Sitz nach dem Hauptpatent wird
das Problem des Sitz Anschlages auf andere Weise gelöst.
Während das Hauptpatent das Problem des ungleichförmigen Anschlagens des
Sitzes in seiner einen (hinteren) Endstellung betrifft, liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Sitz des eingangs bezeichneten
Typs so zu verbessern, daß dieser auch stoß- und ruckfrei und besonders leise in
seine andere (vordere) Endposition einfährt, auch wenn Fertigungstoleranzen oder
ein Verzug oder eine Verwindung des verstellbaren Trägers als Folge von
Einbaufehlern oder einer Transportbeschädigung vorliegt.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß an den den Getrieben
abgewandten Stirnseiten oder Anschlagflächen der Verstellmuttern und/oder an
den der Verstellmuttern zugewandten Stirnflächen oder Anlageflächen von an den
Enden der Verstellspindeln angeordneten Spindelköpfen, weitere elastische
Anschlagelemente angeordnet sind. Diese Anschlagelemente bestehen gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise aus einem gummielastischen
Werkstoff.
Bei einer alternativen Ausführungsform sind die weiteren Anschlagelemente als
auf die Verstellspindeln aufgeschobene zylindrische Schraubendruckfedern, als
Federsäulen mit wechselsinnig angeordneten Tellerfedern, als Kegelfedern oder
als kegelige Spiralfedern ausgebildet, wobei diese aus Federn gebildeten weiteren
Anschlagelemente zum Zwecke der Geräuschminderung vorzugsweise von einem
gummielastischen Werkstoff, beispielsweise von einem Kunststoff, umkleidet
sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Anschlagelemente ringförmig
ausgebildet, und auf die Verstellspindeln aufgeschoben, wobei sie zum Zwecke
eines festen und klapperfreien Sitzes die Verstellspindeln vorzugsweise mit
radialer Vorspannung umgreifen.
Alternativ können die weiteren elastischen Anschlagelemente als gasgefüllte
Hohlkörper aus einem elastomeren Werkstoff oder aber aus zwei konzentrisch
zueinander angeordneten, zwei ringscheibenförmige Stirnwände verbindende
Metallbalgen ausgebildet sein.
Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zu. Eine davon
ist in der anhängenden Zeichnung, die einen verstellbaren Träger für einen
Kraftfahrzeugsitz in der Draufsicht zeigt, näher dargestellt.
In zwei parallelen, am Fahrzeug befestigten Führungsschienen 2, 3 ist jeweils ein
Schienenunterteil 4, 5 einer darauf befestigten Befestigungsschiene 6, 7
längsbeweglich geführt. Die beiden Befestigungsschienen 6, 7 sind durch eine
vordere Traverse 8 und eine hintere Traverse 9 miteinander verbunden. An der
vorderen Traverse 8 ist in einem mittleren Bereich ein Motorhalter 10 für einen
Antriebsmotor 11 vorgesehen. Auf beiden Seiten des Motorhalters 10 ist jeweils
ein Lagerbock 12 bzw. 13 angeordnet, der jeweils ein Winkelgetriebe 14, 15
trägt. Die Winkelgetriebe 14, 15 sind um in den Lagerböcken 12, 13 im
wesentlichen horizontal angeordnete Lagerbolzen 16, 17 schwenkbar. Die
Winkelgetriebe 14, 15 werden vom Antriebsmotor 11 über Antriebswellen 18, 19
angetrieben. Sie treiben ihrerseits Verstellspindeln 20, 21 an, auf denen
Verstellmuttern 22, 23 und federnde Anschlagelemente 51, 52 gelagert sind. Die
Verstellmuttern 22, 23 sind über Mutterhalter 24, 25 ortsfest mit dem Fahrzeug
verbunden.
Im hinteren Bereich des Trägers ist eine parallel zu den
Traversen 8, 9 verlaufende Verstellwelle 26 vorgesehen,
die in den mit den Befestigungsschienen 6, 7 verbundenen
Lagerböcken 27, 28 drehbar gelagert ist. Die Verstellwelle
26 weist einen quadratischen Querschnitt auf und trägt
zwei neben den Lagerböcken 27, 28 angeordnete Schwenkarme
29, 30, die mit der Verstellwelle 26 verschweißt sind. An
den Enden der Schwenkarme 29, 30 sind hintere Trägerplat
ten 31, 32 angelenkt, die zur Befestigung des (hier nicht
dargestellten) Oberteils des Fahrzeugsitzes dienen.
Entsprechend sind an der vorderen Traverse 8 an fest mit
dieser verbundenen Trägerarmen 33, 34 Schwenkarme 35, 36
angelenkt, die vordere Trägerplatten 37, 38 zur Befesti
gung des Oberteils des Fahrzeugsitzes aufweisen.
Ein Antriebshebel 39, der mit dem Schwenkarm 29 einstückig
ausgebildet sein kann, ist gleichfalls auf der Verstell
welle 26 fest angeordnet. Die hintere Traverse 9 trägt in
ihrem mittleren Abschnitt einen Antriebsmotor 40 für die
Höhenverstellung. Der Antriebsmotor 40 ist über eine
Antriebswelle 41 mit einem Winkelgetriebe 42 verbunden,
welches über eine Verstellspindel 43 eine Verstellmutter
44 hin- und herbewegt. Zur Übertragung der Verstellbewe
gung der Verstellmutter 44, ist der Antriebshebel 39 an
der Verstellmutter 44 angelenkt.
Das Winkelgetriebe 42 ist an der Verstellwelle 26 mittels
eines Trägerelementes 45 aufgehängt. Das Trägerelement
weist einen Aufhängeteil 46 auf, der an der Verstellwelle
26 drehbar gelagert ist und einen Getriebehalteteil 48,
der mittels eines Lagerbolzens 47 das Winkelgetriebe 42 um
eine horizontale Achse schwenkbar lagert. Der Aufhängeteil
46 und der Getriebehalteteil 48 des Trägerelementes 45
sind hier einstückig ausgebildet, wobei der Getriebehalte
teil 48 im Querschnitt U-förmig geformt ist und der Auf
hängeteil 46 als Fortsatz einer die U-Form begrenzenden
Seitenwand ausgeführt ist. Zweckmäßig besteht das Träger
element 45 aus Blech.
Zwischen dem Antriebshebel 39 und dem Trägerelement 45 ist
eine Hilfsfeder 49 angeordnet, die zweckmäßig einen
Schenkel 50 aufweist, der am Trägerelement 45 angreift.
Ferner umgreift die Hilfsfeder 49, die hier als Spiral
feder nur angedeutet ist, die Verstellwelle 26, die im
Bereich der Lagerung im Querschnitt und ansonsten eckig,
insbesondere viereckig ausgeführt ist.
Die federnden Anschlagelemente 51, 52 sind als hohlzy
lindrische Gummikörper ausgebildet und auf die Verstell
spindeln 20, 21 aufgeschoben. Dadurch, daß die Innendurch
messer der zentralen Öffnungen der Anschlagelemente 51, 52
geringfügig kleiner bemessen sind, als die Außendurchmes
ser der Verstellspindeln 20, 21 umgreifen die Anschlagele
mente 51, 52 mit einer bestimmten Vorspannung die Ver
stellspindeln 20, 21. Wenn der Sitz in Pfeilrichtung A (in
Längsrichtung) verstellt werden soll, dann werden die
Verstellspindeln 20, 21 vom Antriebsmotor 11 über die
Antriebswellen 18, 19 und die Winkelgetriebe 14, 15 in
Drehung versetzt, so daß diese sich aus den Verstell
muttern 22, 23 herausdrehen und die Traversen 8, 9 mit den
daran befestigten Teilen gegenüber den Führungsschienen 2,
3 verschieben. Da infolge von Fertigungstoleranzen oftmals
ein Versatz a der beiden Verstellmuttern 22, 23 zueinander
vorhanden ist, berühren die Anschlagflächen 53, 54 beim
Verstellen des Sitzes in seine eine (in der Abbildung
dargestellte) Endposition die Anschlagelemente 51, 52
nacheinander, die nun infolge ihrer Elastizität in der
Lage sind, die Folgen von Fertigungstoleranzen oder von
Abnutzungserscheinungen zu eliminieren bzw. sie so auszu
gleichen, daß sie für den Benutzer nicht mehr spürbar
sind. Anstelle eines Versatzes a der beiden Anschlagflä
chen 53, 54 zueinander kann auch ein Versatz b zwischen
den Anlageflächen 55, 56 der Winkelgetriebe 14, 15
auftreten. Im Falle des Verzichts auf besondere Anschlag
elemente 51, 52 zwischen den Flächen 53, 55 bzw. 54, 56
erfolgt beim Erreichen der Endposition ein harter Stoß mit
einer sich anschließenden ruckartigen Schwenkbewegung des
Sitzes um eine lotrechte Achse (Hochachse). Ein derartiger
Stoß in Verbindung mit einer ruckartigen Schwenkbewegung
wird erfahrungsgemäß vom Benutzter des Sitzes als außer
ordentlich störend empfunden. Die aus Gummi hergestellten
ringförmigen Anschlagelemente 51, 52 sind jedoch in der
Lage, einen Verlust an Komfort zu vermeiden, indem sie den
Versatz a und/oder b ausgleichen.
Die der Verstellwelle 26 zugewandten freien Enden der
beiden Verstellspindeln 20, 21 weisen jeweils eine Ringnut
auf, in die jeweils ein Sprengring 61 oder eine Siche
rungsscheibe (B2-Scheibe) eingesetzt ist, an der jeweils
eine Anschlagscheibe 62 mit einem Anschlagelement 60 aus
gummielastischem Werkstoff anliegt. Werden nun die Befe
stigungsschienen 6, 7 und damit der ganze Fahrzeugsitz in
Pfeilrichtung A (nach vorn) bewegt, dann bewegen sich auch
die Verstellspindeln 20, 21 zusammen mit den Getrieben 14,
15 in Pfeilrichtung und zwar solange, bis die Anschlag
elemente 60 an den Anschlagflächen 57, 58 der ortsfesten
Verstellmuttern 22, 23 gedämpft anschlagen und damit jede
weitere Verstellbewegung des Fahrzeugsitzes (nach vorn zu)
begrenzen.
Auflistung der Einzelteile
2
Führungsschiene
3
Führungsschiene
4
Schienenunterteil
5
Schienenunterteil
6
Befestigungsschiene
7
Befestigungsschiene
8
Traverse
9
Traverse
10
Motorhalter
11
Antriebsmotor
12
Lagerbock
13
Lagerbock
14
Winkelgetriebe
15
Winkelgetriebe
16
Lagerbolzen
17
Lagerbolzen
18
Antriebswelle
19
Antriebswelle
20
Verstellspindel
21
Verstellspindel
22
Verstellmutter
23
Verstellmutter
24
Mutterhalter
25
Mutterhalter
26
Verstellwelle
27
Lagerbock
28
Lagerbock
29
Schwenkarm
30
Schwenkarm
31
hintere Trägerplatte
32
hintere Trägerplatte
33
Trägerarm
34
Trägerarm
35
Schwenkarm
36
Schwenkarm
37
vordere Trägerplatte
38
vordere Trägerplatte
39
Antriebshebel
40
Antriebsmotor
41
Antriebswelle
42
Winkelgetriebe
43
Verstellspindel
44
Verstellmutter
45
Trägerelement
46
Aufhängeteil
47
Lagerbolzen
48
Getriebehalteteil
49
Hilfsfeder
50
Schenkel
51
Anschlagelement
52
Anschlagelement
53
Anschlagfläche
54
Anschlagfläche
55
Anlagefläche
56
Anlagefläche
57
Anschlagfläche
58
Anschlagfläche
59
Spindelkopf
60
Anschlagelement
61
Sprengring
62
Anschlagscheibe