Die Erfindung betrifft 1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(1H-imidazol-1-yl)methyl]-4H-carbazol-4-one
Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende, pharmazeutische
Zubereitungen. Die Erfindung betrifft insbesondere Verbindungen,
die auf bestimmte 5-Hydroxytryptamin(5HT)-Rezeptoren
wirken.
5HT, welches endogen im Überfluß in den peripheren Nerven
und in Blutplättchen vorkommt, verursacht beim Menschen
durch eine spezifische Wirkung auf 5HT-Rezeptoren,
die an den Terminalen primärer, afferenter Nerven vorhanden
sind, Schmerzen. Verbindungen, welche den neuronalen
Wirkung von 5HT entgegenwirken, besitzen eine analgetische
Aktivität, beispielsweise erleichtern sie den
Migräneschmerz. 5HT verursacht auch eine Depolarisation
der Vagusnerven-Präparation, die von Ratten isoliert wurde,
durch den gleichen 5HT-Rezeptormechanismus und eine
Inhibierung dieser Wirkung steht in Zusammenhang mit
einer analgetischen Wirkung in vivo.
5HT kommt ebenfalls häufig in den neuronalen Bahnen des
Zentralnervensystems vor. Es ist bekannt, daß eine Störung
dieser 5HT enthaltenden Bahnen Verhaltenssyndrome,
wie die Stimmung, die psychomotorische Aktivität, den
Appetit und das Gedächtnis, beeinflußt. Da "neuronale"
5HT-Rezeptoren des gleichen Typs wie solche, die an den
primär afferenten Terminalen vorhanden sind, ebenfalls
im Zentralnervensystem auftreten, nimmt man an, daß
Verbindungen, die den neuronalen Wirkungen von 5HT entgegenwirken,
ebenfalls bei der Behandlung solcher Zustände,
wie Schizophrenie, Angstzustände, Korpulenz
und Manie, nützlich sind.
Die bekannten Behandlungen dieser Zustände besitzen eine
Anzahl von Nachteilen. Beispielsweise bestehen bekannte
Behandlungen von Migräne in der Verabreichung von Vasokonstriktoren,
wie Ergotamin, welches nicht-selektiv ist
und die Blutgefäße innerhalb eines Körpers einengt. Ergotamin
besitzt daher unerwünschte und potentiell gefährliche
Nebenwirkungen. Migräne kann auch durch Verabreichung
eines Analgetikums, wie Aspirin oder Paracetamol, normalerweise
zusammen mit einem Antiemetikum, wie Metaclopramid,
behandelt werden. Diese Behandlungen besitzen
jedoch nur einen beschränkten Wert.
Ähnlich zeigen die bekannten Behandlungen von psychotischen
Störungen, wie Schizophrenie, eine Anzahl erster
Nebenwirkungen, wie extrapyramidale Nebenwirkungen.
Es besteht daher ein Bedarf nach einem sicheren und wirksamen
Arzneimittel für die Behandlung von Zuständen, bei
denen eine Störung der 5HT enthaltenden Bahnen auftritt,
wie Migräne oder psychotische Störungen, wie Schizophrenie.
Man nimmt an, daß eine Verbindung, die ein potenter
und selektiver Antagonist bei "neuronalen" 5HT-Rezeptoren
ist, eine solche Rolle erfüllen wird.
Es wurde jetzt eine Gruppe von 3-Imidazolyl-methyltetrahydrocarbazolonen
gefunden, welche potente und selektive
Antagonisten für "neuronale" 5HT-Rezeptoren sind.
Die Erfindung betrifft ein Tetrahydrocarbazolon der allgemeinen
Formel (I)
worin
R¹ ein Wasserstoffatom oder eine C1-10-Alkyl-,
C3-7-Cycloalkyl-, C3-6-Alkenyl-, Phenyl- oder Phenyl-
C1-3-alkylgruppe bedeutet und eine der durch R², R³ und
R⁴ dargestellten Gruppen ein Wasserstoffatom oder eine
C1-6-Alkyl-, C3-7-Cycloalkyl-, C2-6-Alkenyl- oder Phenyl-
C1-3-alkylgruppe bedeutet und jede der anderen beiden
Gruppen, die gleich oder unterschiedlich sein können, ein
Wasserstoffatom oder eine C1-6-Alkylgruppe bedeutet;
sowie die physiologisch annehmbaren Salze und Solvate,
z. B. Hydrate, dieser Verbindungen.
Wenn R¹ eine C3-6-Alkenylgruppe bedeutet, kann die Doppelbindung
nicht benachbart zu dem Stickstoffatom auftreten.
Unter Bezugnahme auf die allgemeine Formel (I) gilt:
die durch R¹, R², R³ und R⁴ dargestellten Alkylgruppen
können geradkettige oder verzweigtkettige Alkylgruppen
sein, z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Prop-2-yl, Butyl,
But-2-yl, 2-Methylprop-2-yl, Pentyl, Pent-3-yl oder
Hexyl.
Die Alkenylgruppe kann beispielsweise eine Propenylgruppe
sein.
Die Phenyl-C1-3-alkylgruppe kann beispielsweise eine
Benzyl-, Phenethyl- oder 3-Phenylpropylgruppe sein.
Die Cycloalkylgruppe kann beispielsweise eine Cyclopentyl-,
Cyclohexyl- oder Cycloheptylgruppe sein.
Das Kohlenstoffatom in der 3-Stellung des Tetrahydrocarbazolon-
Rings ist asymmetrisch, wie offensichtlich
ist, und kann in der R- oder S-Konfiguration vorkommen.
Die Erfindung umfaßt sowohl die individuellen, isomeren
Formen der Verbindungen der Formel (I) als auch ihre Gemische
einschließlich der racemischen Gemische.
Geeignete, physiologisch annehmbare Salze der Indole der
allgemeinen Formel (I) sind die Säureadditionssalze, die
mit organischen oder anorganischen Säuren gebildet werden,
z. B. Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Phosphate,
Citrate, Fumarate und Maleate. Die Solvate können beispielsweise
die Hydrate sein.
Eine bevorzugte Klasse von Verbindungen, die durch die
allgemeine Formel (I) dargestellt werden, ist die, worin
R¹ ein Wasserstoffatom oder eine C1-6-Alkyl-, C3-6-Cycloalkyl-
oder C3-6-Alkenylgruppe bedeutet.
Eine weitere, bevorzugte Klasse von Verbindungen, die
durch die allgemeine Formel (I) dargestellt werden, ist
die, worin eine der Gruppen, die durch R², R³ und R⁴
dargestellt werden, eine C1-3-Alkyl-, C3-6-Cycloalkyl-
oder C3-6-Alkenylgruppe bedeutet und jede der beiden anderen
Gruppen, die gleich oder unterschiedlich sein
können, ein Wasserstoffatom oder eine C1-3-Alkylgruppe
darstellt.
Eine weitere, bevorzugte Klasse von Verbindungen, die
durch die allgemeine Formel (I) dargestellt werden, ist
die, worin R¹ ein Wasserstoffatom oder eine C1-6-Alkyl-,
C5-6-Cycloalkyl- oder C3-4-Alkenylgruppe bedeutet und
entweder R² ein Wasserstoffatom und R³ und/oder R⁴ eine
C1-3-Alkylgruppe bedeuten oder R² eine C1-3-Alkylgruppe
und beide Gruppen R³ und R⁴ ein Wasserstoffatom bedeuten.
Eine besonders bevorzugte Klasse von erfindungsgemäßen
Verbindungen ist die durch die Formel (Ia) dargestellte:
(worin R1a ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, Prop-2-yl, Prop-2-enyl- oder Cyclopentylgruppe
darstellt; R3a ein Wasserstoffatom bedeutet; und entweder
R2a eine Metyl-, Ethyl-, Propyl- oder Prop-2-yl-
gruppe und R4a ein Wasserstoffatom bedeuten oder R2a ein
Wasserstoffatom und R4a eine Methyl- oder Ethylgruppe
darstellen) und ihre physiologisch annehmbaren Salze
und Solvate (z. B. Hydrate).
Bevorzugte Verbindungen sind:
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)methyl]-9-(prop-2-enyl)-4H-carbazol-4-on;
9-Cyclopentyl-1,2,3,9-tetrahydro-3-[(2-methyl-
1H-imidazol-1-yl)methyl]-4H-carbazol-4-on; und
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)methyl]-9-(prop-2-yl)-4H-carbazol-4-on
und ihre physiologisch annehmbaren Salze und Solvate.
Eine besonders bevorzugte Verbindung ist 1,2,3,9-Tetrahydro-
9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)methyl]-
4H-carbazol-4-on, welches durch die Formel (Ib) dargestellt
werden kann
sowie ihre physiologisch annehmbaren Salze und Solvate
(z. B. Hydrate). Eine bevorzugte Form dieser Verbindung
ist das Hydrochloriddihydrat.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind potente und selektive
Antagonisten für die 5HT-induzierten Reaktionen
der Vagusnerven-Präparation, die von der Ratte isoliert
wurde, und wirken somit als potente und selektive Antagonisten
für "neuronale" 5HT-Rezeptoren, die an primär
afferenten Nerven auftreten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind als Analgetika,
z. B. bei der Beseitigung von Schmerz, der mit Migräne,
Kopfschmerzen und vielen anderen Schmerzformen assoziiert
ist und für den 5HT ein endogener Mediator ist, nützlich.
Tierversuche haben gezeigt, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen ebenfalls bei der Behandlung von Schizophrenie
und anderen psychotischen Störungen nützlich sind.
Wie oben angegeben, tritt 5HT vielfach in neuronalen
Bahnen im zentralen Nervensystem auf, und es ist bekannt,
daß eine Störung dieser 5HT enthaltenden Bahnen viele
andere Verhaltenssyndrome, wie die Stimmung, den Appetit
und das Gedächtnis, ändert. Da "neuronale" 5HT-Rezeptoren
des gleichen Typs wie jene, die in den primär afferenten
Terminalen auftreten, ebenfalls im zentralen Nervensystem
vorhanden sind, können die erfindungsgemäßen
Verbindungen ebenfalls bei der Behandlung von Zuständen,
wie Angst, Fettleibigkeit und Manie, nützlich sein.
Insbesondere wurde nun gefunden, daß die Verbindungen der
Formel (Ia), wie zuvor definiert, in ihrer Wirkung hoch
selektiv und extrem wirksam sind. Sie werden von dem
gastro-intestinalen Trakt sehr gut absorbiert und sind
besonders für die orale oder rektale Verabreichung geeignet.
Die Verbindungen der Formel (Ia) verlängern
die Schlafzeit bei der mit Pentobarbital anästhesierten
Maus nicht, was anzeigt, daß keine unerwünschte Zwischenwirkung
mit den Enzymen für die Metabolisierung des Arzneimittels
auftritt. In der Tat zeigen sie keinen Einfluß
auf das normale Verhalten, sind nicht toxisch und
zeigen keine unerwünschten Wirkungen bei der Maus bei
Dosismengen bis zu 1 mg/kg bei intravenöser Verabreichung.
Die Verbindungen der Formel (Ib) zeigen die überragenden
Eigenschaften von Verbindungen der Formel (Ia) und
besitzen, wenn sie an Menschen verabreicht werden, keine
unerwünschten Wirkungen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind zur Behandlung von Menschen und
Tieren geeignet, die an einem Zustand leiden, der durch Störung der "neuronalen"
5HT-Funktion verursacht wird. Beim Menschen können mit den erfindungsgemäßen
Verbindungen somit Migräneschmerz oder psychotische Störungen, wie Schizophrenie,
behandelt werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine pharmazeutische
Zubereitung, die mindestens eine Verbindung, ausgewählt
unter den 3-Imidazolylmethyl-tetrahydrocarbazolen-Derivaten
der allgemeinen Formel (I), ihre physiologisch
annehmbaren Salze und Solvate (z. B.) Hydrate) enthält
und für die Verwendung als human- oder veterinärmedizinisches
Arzneimittel geeignet ist und so zubereitet ist,
daß sie auf irgendeinem üblichen Weg verabreicht werden
kann.
Solche Zubereitungen können in an sich bekannter Weise
unter Verwendung von einem oder mehreren physiologisch
annehmbaren Trägern oder Verdünnungsmitteln formuliert
werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können für die orale,
bukkale, parenterale oder rektale Verabreichung zubereitet
werden oder können in einer Form vorliegen, die für
die Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation
(entweder durch den Mund oder durch die Nase) geeignet
ist.
Für die orale Verabreichung können die pharmazeutischen
Zubereitungen in Form von beispielsweise Tabletten oder
Kapseln vorliegen, die nach an sich bekannten Verfahren
mit pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmitteln, wie
Bindemitteln (z. B. prägelatinierter Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon
oder Hydroxypropyl-methylcellulose);
Füllstoffen (z. B. Lactose, mikrokristalliner Cellulose
oder Calciumhydrogenphosphat); Gleitmitteln (z. B. Magnesiumstearat,
Talkum oder Siliciumdioxid); Desintegrationsmitteln
(z. B. Kartoffelstärke oder Natriumstärke-
glykollat); oder Benetzungsmitteln (z. B. Natriumlaurylsulfat),
hergestellt werden. Die Tabletten können
nach an sich gut bekannten Verfahren beschichtet werden.
Flüssige Zubereitungen für die orale Verabreichung können
in Form von beispielsweise Lösungen, Sirupen oder
Suspensionen vorliegen oder sie können als Trockenprodukt
für die Konstitution mit Wasser oder einem anderen
geeigneten Träger vor der Verwendung vorliegen. Solche
flüssigen Präparationen können in an sich bekannter Weise
mit pharmazeutisch annehmbaren Zusatzstoffen hergestellt
werden, wie Suspensionsmitteln (z. B. Sorbit-
Sirup, Cellulosederivaten oder hydrierten, eßbaren
Fetten); Emulgiermitteln (z. B. Lecithin oder Acacia);
nicht-wäßrigen Trägern (z. B. Mandelöl, öligen Estern,
Ethylalkohol oder fraktionierten Pflanzenölen); und
Konservierungsmitteln (z. B. Methyl oder Propyl-p-hydroxybenzoaten
oder Sorbinsäure). Die Zubereitungen können
auch Puffersalze, Farb- oder Aromastoffe und Süßstoffe, je
nach Bedarf, enthalten.
Zubereitungen für die orale Verabreichung können auf geeignete
Weise zubereitet werden, so daß man eine kontrollierte
Abgabe an aktiver Verbindung erhält.
Für die bukkale Verabreichung können die Zubereitungen
in Form von Tabletten oder Lutschbonbons, die in an sich
bekannter Weise zubereitet sind, vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können für die parenterale
Verabreichung durch Injektion zubereitet werden.
Zubereitungen für die Injektion können in Dosiseinheitsform,
z. B. in Ampullen oder in Mehrfachdosis-Behältern,
mit einem zugegebenen Konservierungsstoff vorliegen.
Die Zubereitungen können in Form von Suspensionen,
Lösungen oder Emulsionen in öligen oder wäßrigen
Trägern vorliegen und können Formulierungsmittel, wie
Suspensionsmittel, Stabilisatoren und/oder Dispersionsmittel
enthalten. Alternativ kann der aktive Bestandteil
in Pulverform für die Konstitution mit einem geeigneten
Träger, z. B. sterilem, pyrogenfreiem Wasser, vor der Verwendung
vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können weiterhin in
Form rektaler Zubereitungen, wie Suppositorien oder
Retentionsenema, vorliegen, z. B. solche, die übliche
Suppositorien-Grundstoffe, wie Kakaobutter oder andere
Glyceride, enthalten.
Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Zubereitungen können
die erfindungsgemäßen Verbindungen auch als Depot-
Arzneimittel formuliert werden. Solche langwirkenden
Zubereitungen können durch Implantation (z. B. subkutan
oder intramuskulär) oder durch intramuskuläre Injektion
verabreicht werden. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen
Verbindungen mit geeigneten, polymeren oder hydrophoben
Materialien (z. B. einer Emulsion in einem annehmbaren
Öl) oder einem Ionenaustauschharz oder als kaum
lösliche Derivate, z. B. als kaum lösliches Salz, zubereitet
werden.
Für die Verabreichung durch Inhalation werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen zweckdienlich in Form einer
Aerosolspray-Präsentation aus unter Druck stehenden
Packungen oder einem Zerstäuber unter Verwendung geeigneter
Treibmittel, z. B. Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan,
Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder
einem anderen geeigneten Gas, abgegeben. Im Falle eines
unter Druck stehenden Aerosols kann die Dosiseinheit bestimmt
werden, indem man ein Ventil verwendet, das eine
abgemessene Menge abgibt. Kapseln und Patronen, z. B.
aus Gelatine, für die Verwendung in einer Inhalationsvorrichtung
oder in einem Insufflator können so formuliert
werden, daß ein Pulvergemisch aus erfindungsgemäßer
Verbindung und einem geeigneten Pulvergrundstoff,
wie Lactose oder Stärke, enthalten ist.
Eine vorgeschlagene Dosis für die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Verabreichung an Menschen (ungefähr 70 kg
Körpergewicht) beträgt 0,05 bis 20 mg und bevorzugt 0,1
bis 10 mg aktiver Bestandteil/Einheitsdosis, die beispielsweise
ein- bis viermal täglich verabreicht werden
kann. Die Dosis wird von dem Verabreichungsweg und dem
Körpergewicht des Patienten abhängen. Es kann erforderlich
sein, Routinevariationen bei der Dosis durchzuführen,
abhängig von dem Alter und Gewicht des Patienten
wie auch von der Stärke des zu behandelnden Zustands.
Für eine orale Verabreichung wird die Dosiseinheit bevorzugt
0,5 bis10 mg aktiven Bestandteil enthalten. Eine
Einheitsdosis für die parenterale Verabreichung wird
bevorzugt 0,1 bis 10 mg aktiven Bestandteil enthalten.
Aerosol-Zubereitungen werden bevorzugt so arrangiert,
daß jede abgemessene Dosis oder jeder "Stoß", der von
dem unter Druck stehenden Aerosol abgegeben wird, 0,2
bis 2 mg erfindungsgemäße Verbindung enthält und jede
Dosis, die über Kapseln oder Patronen in einem Insufflator
oder einer Inhalationsvorrichtung abgegeben
wird, enthält 0,2 bis 20 mg erfindungsgemäße Verbindung.
Die gesamte Tagesdosis wird bei der Inhalation im Bereich
von 0,4 bis 80 mg liegen. Die Verabreichung kann
mehrmals täglich erfolgen, z. B. 2- bis 8mal, wobei man
jeweils 1, 2 oder 3 Dosen verabreicht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können gegebenenfalls
zusammen mit einem oder mehreren anderen therapeutischen
Mitteln, wie Anti-Brechmitteln, verabreicht werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
(I) und ihrer physiologisch annehmbaren Salze oder Solvate.
Diese können nach den im folgenden erläuterten Verfahren
hergestellt werden.
Entsprechend dem ersten allgemeinem Verfahren (A) wird
eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder ihr
physiologisch annehmbares Salz oder Solvat oder ein
physiologisch annehmbares Äquivalent davon durch Umsetzung
einer Verbindung der allgemeinen Formel (II)
(worin R¹ die zuvor gegebene Bedeutung hat und Y einen
reaktiven Substituenten bedeutet) oder eines geschützten
Derivats davon mit einem Imidazol der allgemeinen Formel
(III)
(worin R², R³ und R⁴ die oben angegebenen Definitionen besitzen)
oder einem Salz davon hergestellt.
Beispiele von Verbindungen der Formel (II), welche als
Ausgangsmaterialien bei dem Verfahren (A) verwendet werden,
sind Verbindungen, worin Y eine Gruppe, ausgewählt
unter einer Alkenylgruppe =CH₂ oder einer Gruppe der
Formel CH₂Z, worin Z ein leicht substituierbares Atom
wie ein Halogenatom, z. B. Chlor oder Brom
oder eine leicht substituierbare Gruppe,
bedeutet; solche Gruppen sind z. B. eine Acyloxygruppe, wie Acetoxy, Trifluormethansulfonyloxy,
p-Toluolsulfonyloxy oder Methansulfonyloxy;
oder eine Gruppe -N⁺R⁵R⁶R⁷X-, worin R⁵, R⁶ und
R⁷, die gleich oder verschieden sein können, jeweils für
Niedrigalkyl, z. B. Methyl, Aryl, z. B. Phenyl, oder Aralkyl,
z. B. Benzyl, stehen oder R⁵ und R⁶ zusammen mit
dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5-
oder 6gliedrigen Ring, z. B. einen Pyrrolidinring, bilden
können, und X ein Anion, wie ein Halogenidion, z. B.
Chlorid, Bromid oder Jodid, bedeutet; oder eine Gruppe
-NR⁵R⁶, worin R⁵ und R⁶ die obige Bedeutung haben, z. B.
-N(CH₃)₂, darstellt.
Wenn Y für die Gruppe =CH₂ steht, kann das Verfahren
zweckdienlich in einem geeigneten Lösungsmittel durchgeführt
werden; Beispiele dafür sind Wasser; Ester, z. B.
Ethylacetat; Ketone, z. B. Aceton oder Methylisobutylketon;
Amide, z. B. Dimethylformamid; Alkohole, z. B. Ethanol; und
Ether, z. B. Dioxan oder Tetrahydrofuran; oder Mischungen davon. Das
Verfahren kann bei einer Temperatur von beispielsweise 20 bis 100°C
durchgeführt werden.
BedeutetY die Gruppe CH₂Z, worin Z für ein Halogenatom
oder eine Acyloxygruppe steht, kann das Verfahren zweckdienlich
in einem geeigneten Lösungsmittel, wie einem
Amid, z. B. Dimethylformamid; einem Alkohol, z. B. Methanol
oder industriellem, methyliertem Spiritus; oder
einem Haloalkan, z. B. Dichlormethan, und bei einer Temperatur
von -10 bis 150°C, z. B. +20 bis +100°C, durchgeführt
werden.
Die Reaktion einer Verbindung der Formel (II), worin Y
die Gruppe CH₂Z darstellt, worin Z für die Gruppe
-N⁺R⁵R⁶R⁷X- steht, kann zweckdienlich in einem geeigneten
Lösungsmittel, wie Wasser, einem Amid, z. B. Dimethylforamid;
einem Keton, z. B. Aceton, oder einem Ether, z. B.
Dioxan, und bei einer Temperatur von 20 bis 150°C
durchgeführt werden.
Die Reaktion einer Verbindung der Formel (II), worin Y
die Gruppe -CH₂Z darstellt, worin Z für die Gruppe -NR⁵R⁶
steht, kann zweckdienlich in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Wasser oder einem Alkohol, z. B. Methanol,
oder Gemischen davon und bei einer Temperatur von 20 bis
150°C erfolgen.
Gemäß einem anderen allgemeinen Verfahren (B) kann eine
Verbindung der Formel (I) durch Oxidation einer Verbindung
der Formel (IV)
(worin A ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe
bedeutet und R¹, R², R³ und R⁴ die oben angegebene Bedeutung
besitzen) oder eines Salzes oder eines geschützten
Derivats davon hergestellt werden.
Das Oxidationsverfahren kann unter Verwendung an sich
bekannter Verfahren durchgeführt werden und die Reagentien
und Reaktionsbedingungen sollten so gewählt werden,
daß sie keine Oxidation der Indolgruppe bewirken. Das
Oxidationsverfahren wird bevorzugt unter Verwendung eines
milden Oxidationsmittels durchgeführt.
Wenn eine Verbindung der Formel (IV), worin A für ein
Wasserstoffatom steht, oxidiert wird, sind geeignete
Oxidationsmittel Chinone in Anwesenheit von Wasser, z. B.
2,3-Dichlor-5,6-dicyano-1,4-benzochinon oder 2,3,5,6-
Tetrachlor-1,4-benzochinon; Selendioxid; ein Cer(IV)-Oxidationsmittel,
wie Cer(IV)-ammoniumnitrat; oder ein
Chrom(VI)-Oxidationsmittel, z. B. eine Lösung von Chromsäure
in Aceton (z. B. Jones′ Reagens) oder Chromtrioxid
in Pyridin.
Wird eine Verbindung der Formel (IV), worin A für eine
Hydroxylgruppe steht, oxidiert, sind geeignete Oxidationsmittel
Chinone in Anwesenheit von Wasser, z. B.
2,3-Dichlor-5,6-dicyano-1,4-benzochinon oder 2,3,5,6-
Tetrachlor-1,4-benzochinon; Ketone, z. B. Aceton, Methylethylketon
oder Cyclohexanon, in Gegenwart einer Base,
z. B. Aluminium-tert.-butoxid; ein Chrom(VI)-Oxidationsmittel,
z. B. eine Lösung von Chromsäure in Aceton (z. B.
Jones′ reagens) oder Chromtrioxid in Pyridin; ein N-Halosuccinimid,
z. B. N-Chlorsuccinimid oder N-Bromsuccinimid;
ein Dialkylsulfoxid, z. B. Dimethylsulfoxid, in Gegenwart
eines Aktivierungsmittels, wie N,N′-Dicyclohexylcarbodiimid
oder eines Acylhalogenids, z. B. Oxalylchlorid
oder Tosylchlorid; Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex;
oder ein Dehydrierungskatalysator, wie Kupferchromit,
Zinkoxid, Kupfer oder Silber.
Geeignete Lösungsmittel können ausgewählt werden unter
Ketonen, z. B. Aceton oder Butanon; Ethern, z. B. Tetrahydrofuran
oder Dioxan; Amiden, z. B. Dimethylformamid;
Alkoholen, z. B. Methanol; Kohlenwasserstoffen, z. B. Benzol
oder Toluol; halogenierten Kohlenwasserstoffen,
z. B. Dichlormethan; und Wasser sowie Gemischen davon.
Das Verfahren wird zweckdienlich bei einer Temperatur
von -70 bis +50°C durchgeführt. Selbstverständlich wird
die Wahl des Oxidationsmittels die bevorzugte Reaktionstemperatur
beeinflussen.
Gemäß einem anderen allgemeinen Verfahren (C) kann eine
Verbindung der Formel (I) gemäß der Erfindung oder ein
Salz oder geschütztes Derivat davon in eine andere Verbindung
der Formel (I) unter Verwendung an sich bekannter
Maßnahmen überführt werden. Solche bekannten Maßnahmen
umfassen die Alkylierung, die an irgendeiner Stellung
in einer Verbindung der Formel (I) durchgeführt
werden kann, wo eine oder mehrere der Gruppen R¹ und R²
ein Wasserstoffatom bedeuten, und eine Hydrierung, die
beispielsweise durchgeführt werden kann, um einen Alkenylsubstituenten
in einen Alkylsubstituenten zu überführen.
Der Ausdruck "Alkylierung" umfaßt die Einführung anderer
Gruppen, wie Cycloalkyl- oder Alkenylgruppen. So kann
beispielsweise eine Verbindung der Formel (I), worin R¹
ein Wasserstoffatom bedeutet, in die entsprechende Verbindung,
worin R¹ für C1-10-Alkyl, C3-7-Cycloalkyl, C3-6-
Alkenyl oder Phenyl-C1-3-alkyl steht, überführt werden.
Die obigen Alkylierungsreaktionen können unter Verwendung
geeigneter Alkylierungsmittel, ausgewählt unter
Verbindungen der Formel RaXa, worin Ra eine C1-10-Alkyl-,
C3-7-Cycloalkyl-, C3-6-Alkenyl- oder Phenyl-C1-3-alkylgruppe
bedeutet und Xa eine austretende Gruppe, wie
ein Halogenid oder eine Acyloxygruppe, wie zuvor für Z
definiert, bedeutet, oder einem Sulfat der Formel
(Ra)₂SO₄, durchgeführt werden.
Die Alkylierungsreaktion wird zweckdienlich in einem inerten,
organischen Lösungsmittel, wie einem Amid, z. B.
Dimethylformamid; einem Ether, z. B. Tetrahydrofuran;
oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. Toluol,
vorzugsweise in Anwesenheit einer Base durchgeführt. Geeignete
Basen umfassen beispielsweise Alkalimetallhydride,
wie Natriumhydrid, Alkalimetallamide, wie Natriumamid,
Alkalimetallcarbonate, wie Natriumcarbonat, oder ein
Alkalimetallalkoxid, wie Natrium- oder Kaliummethoxid,
-ethoxid oder -t-butoxid. Die Reaktion kann zweckdienlich
bei einer Temperatur im Bereich von -20 bis +100°C,
vorzugsweise 0 bi 50°C, durchgeführt werden.
Die Hydrierung entsprechend dem allgemeinen Verfahren (C)
kann unter Verwendung an sich bekannter Verfahren erfolgen,
beispielsweise unter Verwendung von Wasserstoff in
Gegenwart eines Edelmetallkatalysators, z. B. Palladium,
Raneynickel, Platin, Platinoxid oder Rhodium. Der Katalysator
kann trägerhaltig sein und beispielsweise Aktivkohle
als Träger enthalten, oder man kann einen homogenen
Katalysator, wie Tris-(triphenylphosphin)-rhodiumchlorid,
verwenden. Die Hydrierung wird im allgemeinen
in einem Lösungsmittel, wie einem Alkohol, z. B. Ethanol;
einem Amid, z. B. Dimethylformamid; einem Ether, z. B. Dioxan;
oder einem Ester, z. B. Ethylacetat, und bei einer
Temperatur im Bereich von -20 bis 100°C, vorzugsweise 0
bis 50°C, durchgeführt werden.
Es soll bemerkt werden, daß es bei einigen der obigen
Umwandlungen erforderlich oder sinnvoll sein kann, irgendwelche
empfindlichen Gruppen in der Verbindung zu
schützen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Die bei der Herstellung der Verbindungen der Formel (I)
verwendeten Schutzgruppen sind bevorzugt Gruppen, die
sich zu einem geeigneten Zeitpunkt der Reaktionssequenz,
zweckdienlich in der letzten Stufe, leicht abspalten
lassen. Beispielsweise kann es gegen Ende der
Reaktionssequenzen, wie oben beschrieben, erforderlich
sein, die Ketogruppe beispielsweise als Ketal oder Thioketal
zu schützen.
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können so entsprechend
dem allgemeinen Verfahren (D) hergestellt werden,
das darin besteht, daß irgendeine Schutzgruppe von
einer geschützten Form einer Verbindung der Formel (I)
entfernt wird. Die Abspaltung der Schutzgruppen kann unter
Verwendung an sich bekannter Verfahren erfolgen, wie
den in "Protective Groups in Organic Chemistry", Ed. J. F.
W. McOmie (Plenum Press, 1973) beschriebenen. Somit kann
ein Ketal, wie eine Alkylenketalgruppe, durch Behandlung
mit einer Mineralsäure, wie Chlorwasserstoffsäure,
entfernt werden. Die Thioketalgruppe kann beispielsweise
durch Behandlung mit einem Quecksilber(II)-salz, z. B.
Quecksilber(II)-chlorid, in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Ethanol, abgespalten werden.
Die Verbindungen der Formel (I) können nach herkömmlichen
Verfahrensweisen in ihre physiologisch annehmbaren
Salze überführt werden. So kann beispielsweise die freie
Base der allgemeinen Formel (I) mit einer geeigneten Säure,
bevorzugt mit einer äquivalenten Menge in einem geeigneten
Lösungsmittel (z. B. wäßrigem Ethanol), behandelt
werden.
Einzelne Enantiomere der erfindungsgemäßen Verbindungen können durch
Aufspaltung eines Enantiomerengemisches, z. B. einem racemischen
Gemisch unter Verwendung bekannter Maßnahmen,
wie einer optisch aktiven Aufspaltungssäure, hergestellt
werden; siehe z. B. Stereochemistry of Carbon Compounds
von E. L. Eliel (McGraw-Hill 1962) und Tables of Resolving
Agents von S. H. Wilen.
Beispiele von optisch aktiven Aufspaltungssäuren, die
zur Bildung der Salze mit den racemischen Verbindungen
verwendet werden können, umfassen die (R)- und (S)-Formen
von organischen Carbon- und Sulfonsäuren, wie Weinsäure,
Di-p-toluoylweinsäure, Camphersulfonsäure und
Milchsäure. Das entstehende Gemisch aus isomeren Salzen
kann beispielsweise durch fraktionierte Kristallisation
in die Diastereoisomeren getrennt werden und gegebenenfalls
das gewünschte, optisch aktive Isomere in die
freie Base überführt werden.
Die oben für die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
beschriebenen Verfahren können als letzte
Hauptstufe bei der präparativen Sequenz verwendet werden.
Die gleichen allgemeinen Verfahren können für die Einführung
gewünschter Gruppen bei der Herstellung von Zwischenprodukten
in der stufenweisen Bildung der gewünschten
Verbindung verwendet werden, und es ist selbstverständlich,
daß diese allgemeinen Verfahren auf unterschiedliche
Arten zu vielstufigen Verfahren kombiniert
werden können. Die Sequenz der Reaktionen bei vielstufigen
Verfahren sollte selbstverständlich so gewählt werden,
daß die verwendeten Reaktionsbedingungen die Gruppen
in dem Molekül, die im Endprodukt vorhanden sein
sollen, nicht beeinflussen.
Die Ausgangsmaterialien der Formel (II), worin Y für die
Gruppe =CH₂ steht, können aus Verbindungen der Formel
(II), worin Y für die Gruppe CH₂N⁺R⁵R⁶R⁷X- steht, durch
Umsetzung mit einer Base in einem geeigneten Lösungsmittel
hergestellt werden. Beispiele von Basen sind Alkalimetallhydroxide,
z. B. Kaliumhydroxid, oder Alkalimetallcarbonate
oder Hydrogencarbonate, z. B. Natriumhydrogencarbonat.
Die quaternären Salze können aus dem entsprechenden tertiären
Amin durch Umsetzung mit einem Alkylierungsmittel,
wie Methyljodid oder Dimethylsulfat, gegebenenfalls in
einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Dimethylformamid,
hergestellt werden. Das tertiäre Amin kann durch Umsetzung
eines Tetrahydrocarbazolons der allgemeinen Formel
(V)
mit Formaldehyd und dem entsprechenden sekundären Amin,
gegebenenfalls in einem geeigneten Lösungsmittel, wie
einem Alkohol, z. B. Ethanol, hergestellt werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel (V) können beispielsweise
gemäß dem von H. Iida et al. in J. Org. Chem. (1980),
Band 45, Nr. 15, Seiten2938-2942, beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
Die Ausgangsmaterialien der allgemeinen Formel (II),
worin Y für -CH₂Z steht, wobei Z ein Halogenatom oder
eine Acyloxygruppe bedeutet, können aus dem entsprechenden
Hydroxymethylderivat der allgemeinen Formel (VI)
hergestellt werden, welches durch Umsetzung des Tetrahydrocarbazolons
der allgemeinen Formel (V) mit Formaldehyd,
vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel, wie einem
Alkohol, z. B. Ethanol, und bevorzugt in Gegenwart
einer Base, erhalten wird.
Somit können die Verbindungen, worin Z ein Halogenatom
bedeutet, durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
(VI) mit einem Halogenierungsmittel, wie einem Phosphortrihalogenid,
z. B. Phosphortrichlorid, erhalten werden.
Die Verbindungen, worin Z eine Acyloxygruppe bedeutet,
können durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (VI)
mit einem geeigneten Acylierungsmittel, wie einem Anhydrid
oder einem Sulfonylhalogenid, wie Sulfonylchlorid,
hergestellt werden.
Verbindungen der Formel (II), worin Y für -CH₂Z steht,
wobei Z ein Halogenatom bedeutet, können auch durch Umsetzung
einer Verbindung der Formel (II), worin Y für
die Gruppe =CH₂ steht, mit einem geeigneten Halogenwasserstoff,
z. B. Chlorwasserstoff, zweckdienlich in einem
geeigneten Lösungsmittel, wie einem Ether, z. B. Diethylether,
hergestellt werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) können hergestellt
werden durch Umsetzung einer Verbindung der
Formel (VII)
(worin R¹ und A die zuvor gegebenen Bedeutungen besitzen
und Z¹ ein leicht substituierbares Atom oder Gruppe,
wie ein Halogenatom, eine Acyloxygruppe oder die Gruppe
-N⁺R⁵R⁶R⁷X-, wie zuvor für Z definiert, bedeutet) mit
einem Imidazol der Formel (III) entsprechend dem zuvor
beschriebenen Verfahren (A).
Verbindungen der Formel (VII) können durch Reduktion der
Verbindungen der Formel (II) unter Verwendung von beispielsweise
Lithiumaluminiumhydrid oder Natriumborhydrid
hergestellt werden.
Verbindungen der Formel (VII), worin A ein Wasserstoffatom
bedeutet, können auch durch Umsetzung einer Verbindung
der Formel (VII), worin A eine Hydroxylgruppe darstellt,
mit einem Tosylhalogenid (z. B. Tosylchlorid) und
anschließende Reduktion des entstehenden Tosylats mit Lithiumaluminiumhydrid
hergestellt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Temperaturen
sind in °C angegeben. Sofern angegeben, werden
die Lösungen über Na₂SO₄ getrocknet und die Feststoffe
über Nacht im Vakuum über P₂O₅ bei 50° getrocknet. Die
Chromatographie wird entsprechend der von W. C. Still et
al. (J. Org. Chem., 1978, 43, 2923-2925) beschriebenen
Technik auf Kieselgel 9385 durchgeführt.
Herstellungsbeispiel 1
2,3,4,9-Tetrahydro-N,N,N-trimethyl-4-oxo-1H-carbazol-3-
methanaminiumjodid
Eine Lösung von 0,53 g 3-[(Dimethylamino)-methyl]-1,2,3,9-
tetrahydro-4H-carbazol-4-on in 15 ml Jodmethan wird
5 h am Rückfluß erhitzt und zur Trockene eingedampft; man
erhält 0,84 g Titelverbindung als weißen Feststoff, Fp.
202 bis 205°.
Herstellungsbeispiel 2
2,3,4,9-Tetrahydro-N,N,N,9-tetramethyl-4-oxo-1H-carbazol-
3-methanaminiumjodid
Eine Suspension von 3,80 g 3-[(Dimethylamino)-methyl]-
1,2,3,9-tetrahydro-9-methyl-4H-carbazol-4-on in 100 ml
Jodmethan wird 57 h unter Rückfluß gerührt. Die entsprechende
Suspension wird im Vakuum konzentriert; man erhält
5,72 g Titel-Methanaminiumjodid als Feststoff, Fp. 192
bis 195°.
Herstellungsbeispiel 3
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-methylen-4H-carbazol-4-on
Eine Lösung von 5,0 g des Produktes von Herstellungsbeispiel
2 in 20 ml Wasser wird mit 6,55 ml 2 N Natriumcarbonat
behandelt und 45 min bei 35° erwärmt. Die entstehende
Aufschlämmung wird auf 0° gekühlt und der Feststoff
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet; man
erhält 2,8 g Titelverbindung, Fp. 127 bis 129°.
Herstellungsbeispiel 4
2,3,4,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-1H-carbazol-maleat
Man gibt unter Stickstoff 90 mg Natriumborhydrid zu einer
gerührten Lösung von 500 mg des Produktes von Beispiel
7 in einem Gemisch aus 3 ml Methanol und 3 ml Chloroform.
Das Rühren wird weitere 48 h durchgeführt [weiteres
Natriumborhydrid (250 mg) wird nach 17,75 h und
42 h zugesetzt] und die Suspension dann zwischen 15 ml
2 N Chlorwasserstoffsäure und 3 × 10 ml Chloroform geteilt.
Die wäßrige Schicht wird mit festem Natriumcarbonat
bis zur basischen Reaktion versetzt und mit 3 × 10 ml
Chloroform extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden
mit 2 × 10 ml Wasser und 10 ml Salzlösung gewaschen,
getrocknet und im Vakuum eingeengt. Säulenchromatographie
des verbleibenden Schaums (557 mg) unter Elution mit einem
Gemisch aus Dichlormethan, Ethanol und 0,88 wäßrigem
Ammoniak (300 : 10 : 1) liefert 200 mg eines Feststoffs. Dieses
Material wird in 3 ml absolutem Ethanol am Rückfluß
gelöst und eine Lösung von 80 mg Maleinsäure in 1 ml absolutem,
siedendem Ethanol zugesetzt. Die heiße Lösung
wird filtriert, gerührt und mit 40 ml trockenem Ether
verdünnt; man erhält 240 mg Titelverbindung, Fp. 138,5
bis 140°.
Herstellungsbeispiel 5
2,3,4,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-1H-carbazol-4-ol
30,0 g des Produktes von Beispiel 7 werden unter Stickstoff
zu einer gerührten Suspension aus 7,75 g Lithiumaluminiumhydrid
in 750 ml trockenem Tetrahydrofuran gegeben.
Das Gemisch wird 1 h unter Rückfluß gerührt und
dann in Eis abgekühlt. Die Suspension wird sorgfältig
mit 100 ml wäßrigem Tetrahydrofuran (15% Wasser) und
100 ml Wasser verdünnt, im Vakuum konzentriert und der
verbleibende Feststoff mit 2 × 500 ml Dichlormethan extrahiert.
Die organischen Extrakte werden im Vakuum eingeengt
und 16,4 g des verbleibenden Feststoffs durch Säulenchromatographie
an einer kurzen Säule an Silika (Kieselgel
60; Merck 7747; 500 g) unter Elution mit einem
Gemisch aus Dichlormethan, Ethanol und 0,88 wäßrigem Ammoniak
(150 : 10 : 1) gereinigt; man erhält 13,4 g Titelverbindung
als Schaum.
TLC, Siliciumdioxid, Dichlormethan/Ethanol/0,88 Ammoniak
(150 : 10 : 1), Rf 0,34 und 0,36 (zwei Paare von Diastereoisomeren),
Nachweis UV und Jodplatin(IV)-säure.
NMR [CDCl₃ + CD₃OD (1 Tropfen)]δ:
1,6-2,3 und 2,6-3,0
(5 H, m), 2,32 und 2,40 (3 H, s+s, Me in zwei unterschiedlichen
Isomeren), 3,32 (3 H, s, NMe),
3,65-4,3 (2 H, m, CHCH₂N), 4,75-4,85 (1 H, m, CH-OH),
6,8-7,8 (CH, m, aromat.).
Beispiel 1a
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl)-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid
Eine Lösung von 2,0 g Produkt des Herstellungsbeispiels 2
und 5,0 g 2-Methylimidazol in 30 ml trockenem Dimethylformamid
wird 16,75 h unter Stickstoff bei 95° gerührt
und dann abkühlen gelassen. Der kristallisierte Feststoff
wird abfiltriert, mit 3 × 2 ml eiskaltem, trockenem
Dimethylformamid und 2 × 10 ml trockenem Ether gewaschen
und getrocknet. 0,60 g des resultierenden Feststoffs werden
in einem Gemisch aus 30 ml absolutem Ethanol und
1 ml ethanolischem Chlorwasserstoff suspendiert und vorsichtig
erwärmt, wobei man eine Lösung erhält, die in
noch warmem Zustand filtriert wird. Das Filtrat wird dann
mit trockenem Ether verdünnt, wobei sich 0,6 g Feststoff
abscheiden, der aus absolutem Ethanol umkristallisiert
wird; man erhält 0,27 g Titelverbindung als Feststoff,
Fp. 186 bis 187°.
Analyse für C₁₈H₁₉N₃O · HCl · H₂O:
berechnet: C 62,3, H 6,1, N 12,1%;
gefunden: C 61,9, H 6,4, N 11,8%.
Die folgenden, in Tabelle I angegebenen Verbindungen werden
auf ähnliche Weise hergestellt.
Beispiel 2
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-maleat
300 mg 1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methylimidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on werden in 5 ml heißem
Ethanol suspendiert und mit 116 mg Maleinsäure behandelt.
Die Lösung wird abgekühlt, der weiße, kristalline Feststoff
abfiltriert und getrocknet; man erhält 300 mg Titelverbindung,
Fp. 132,3°.
Beispiel 3a
1,2,3,9-Tetrahydro-3-(1H-imidazol-1-yl-methyl)-4H-
carbazol-4-on
Eine Lösung von 0,84 g Produkt von Herstellungsbeispiel
1 und 0,90 g Imidazol in 25 ml Dimethylformamid wird 6 h
bei 105° erhitzt, gekühlt, mit 200 ml Wasser versetzt
und 6mal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
Extrakte werden gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Man erhält einen Feststoff, der an einer Silikasäule
(Merck 7734) unter Elution mit Ethylacetat/Methanol
(4 : 1) gereinigt wird. Zweimalige Umkristallisation aus
Ethylacetat/Methanol liefert 0,095 g Titelverbindung als
kristallinen Feststoff, Fp. 220 bis 222°.
TLC, Siliciumdioxid, Dichlormethan/Ethanol, 0,88 Ammoniak
(100 : 8 : 1), Rf 0,33, Nachweis UV und Jodplatin(IV)-säure.
Die folgenden, in Tabelle II aufgeführten Verbindungen
werden nach einem ähnlichen Verfahren hergestellt. Die
Salzbildung erfolgte gemäß Beispiel 2.
Beispiel 4
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
Ein Lösung aus 1,0 g 1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-
imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on in 10 ml trockenem
Dimethylformamid wird tropfenweise unter Stickstoff zu einer
gerührten, eisgekühlten Suspension von 0,11 g Natriumhydrid
(80%ig in Öl) in 5 ml trockenem Dimethylformamid
gegeben. Nach 0,5 h gibt man 0,34 ml Dimethylsulfat zu
und rührt die Lösung 4 h bei Zimmertemperatur. Der erhaltene
Feststoff wird abfiltriert, mit 2 × 5 ml eiskaltem,
trockenem Dimethylformamid und 3 × 15 ml trockenem Ether
gewaschen und getrocknet; man erhält 0,25 g Titelverbindung
als Feststoff, Fp. 223 bis 224° (Zers.).
TLC, Siliciumdioxid, Chloroform/Methanol (93 : 7), Rf 0,27,
Nachweis UV und Jodplatin(IV)-säure, identisch mit dem
Produkt von Beispiel 1a.
Die folgenden, in Tabelle III aufgeführten Verbindungen
werden nach einem ähnlichen Verfahren unter Verwendung
des geeigneten Alkylierungsmittels hergestellt.
Beispiel 5
9-Cyclopentyl-1,2,3,9-tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-maleat
Eine Lösung von 1,20 g 1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-
1H-imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on in 9 ml
trockenem Dimethylformamid wird unter Stickstoff zu einer
gerührten, eisgekühlten Suspension von 0,14 g Natriumhydrid
(80%ig in Öl) in 2 ml trockenes Dimethylformamid
gegeben und 0,25 h gerührt. 0,51 ml Bromcyclopentan
werden zugesetzt und die gerührte Lösung 18,5 h
bei 100° erhitzt. Die Lösung kann abkühlen und wird dann
zwischen 100 ml Wasser und 3 × 70 ml Ethylacetat verteilt.
Die vereinigten, organischen Extrakte werden mit
2 × 50 ml 2 N Natriumcarbonatlösung, 2 × 50 ml Wasser und
50 ml Salzlösung gewaschen, getrocknet, zur Trockene eingedampft
und mittels Chromatographie unter Elution mit
einem Gemisch aus Dichlormethan, Ethanol und 0,88 Ammoniak
(150 : 10 : 1) gereinigt; man erhält 0,27 g Öl. Dieses Öl
wird in 7 ml siedendem, absolutem Ethanol gelöst und
eine Lösung von 0,10 g Maleinsäure in 0,5 ml siedendem,
absolutem Ethanol zugesetzt. Die heiße Lösung wird filtriert,
gerührt und mit 20 ml trockenem Ether verdünnt.
Das resultierende, gelbe Gummi wird mit 7 × 25 ml trockenem
Ether gewaschen und die vereinigten Mutterlaugen und
Waschwasser werden stehengelassen. Der aus der Lösung
kristallisierte Feststoff wird abfiltriert, mit 3 × 5 ml
trockenem Ether gewaschen und getrocknet; man erhält
0,058 g Titelsalz als weißen, kristallinen Feststoff,
Fp. 104,5 bis 106°.
Analyse für C₂₂H₂₅N₃O · C₄H₄O₄ · 6 H₂O:
berechnet: C 65,8, H 6,4, N 8,9%;
gefunden: C 65,95, H 6,4, N 8,6%.
Beispiel 6
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-
9-(2-propenyl)-4H-carbazol-4-on-maleat
Eine Lösung von 1,0 g 1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-
imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on in 6 ml trockenem
Dimethylformamid wird zu einer gerührten, eisgekühlten
Suspension von 0,12 g Natriumhydrid (80%ig in Öl) in
2 ml trockenem Dimethylformamid gegeben. Nach 0,25 h
gibt man Allylbromid zu, rührt die Lösung 0,25 h bei 0°
und 20 h bei Zimmertemperatur, bevor man sie zwischen
75 ml Wasser und 3 × 50 ml Ethylacetat verteilt. Die vereinigten,
organischen Extrakte werden mit 2 × 50 ml Wasser,
50 ml Salzlösung gewaschen, getrocknet, im Vakuum
konzentriert und mittels Chromatographie unter Elution
mit einem Gemisch aus Dichlormethan, Ethanol und 0,88
wäßrigem Ammoniak (200 : 10 : 1) gereinigt, wobei man 0,43 g
Feststoff erhält. Dieser Feststoff wird in 2 ml siedendem,
absolutem Ethanol gelöst und mit einer Lösung von
0,18 g Maleinsäure in 1 ml siedendem, absolutem Ethanol
versetzt. Die heiße Lösung wird filtriert, mit 4 ml trockenem
Ether verdünnt, der kristallisierte Feststoff abfiltriert,
mit 3 × 5 ml trockenem Ether gewaschen und getrocknet;
man erhält 0,48 g Titelverbindung als weißen
Feststoff, Fp. 150,5 bis 151°C.
Analyse für C₂₀H₂₁N₃O · C₄H₄O₄:
berechnet: C 66,2, H 5,8, N 9,65%;
gefunden: C 66,3, H 5,75, N 9,6%.
Beispiel 7
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
Eine Lösung von 1,7 g 3-[(Dimethylamino)-methyl]-1,2,3,9-
tetrahydro-9-methyl-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid in
17 ml Wasser wird mit 1,4 g 2-Methylimidazol behandelt
und dann 20 h unter Rückfluß erhitzt. Die gekühlte
Mischung wird filtriert und der Rückstand mit 3 × 15 ml
Wasser gewaschen, wobei man 1,7 g Rohprodukt, Fp. 221 bis
221,5°, erhält. Dieses Material wird aus Methanol umkristallisiert
und liefert 1,4 g Titelverbindung, Fp. 231
bis 232°, welche gemäß TLC mit dem Produkt von Beispiel
4 identisch ist.
Beispiel 8
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
Eine Suspension aus 0,5 g des Produktes von Herstellungsbeispiel
3 und 0,4 g 2-Methylimidazol in 5 ml Wasser
wird 20 h am Rückfluß erhitzt. Die gekühlte Reaktionsmischung
wird filtriert, der Rückstand mit 3 × 10 ml
Wasser gewaschen, getrocknet und aus Methanol (18 ml) umkristallisiert;
man erhält 0,3 g Titelverbindung, Fp. 232
bis 234° (Zers.), welche gemäß TLC mit dem Produkt von
Beispiel 4 identisch ist.
Beispiel 9
1,2,3,9-Tetrahydro-9-(1-methylethyl)-3-[(2-methyl-1H-
imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid
Man gibt 0,208 g Natriumhydrid (80%ige Dispersion in Öl)
zu einer gerührten Lösung von 1,93 g 1,2,3,9-Tetrahydro-
3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
bei 0° in 35 ml DMF und rührt die entstehende Suspension
0,25 h bei 0°. Man gibt 0,78 ml 2-Brompropan zu und rührt
bei Zimmertemperatur über Nacht und dann 4 h bei 40°.
Das Reaktionsgemisch wird zwischen 200 ml 2 N Natriumcarbonat
und 2 × 150 ml Ethylacetat verteilt. Die vereinigten,
organischen Extrakte werden mit 3 × 75 ml Wasser gewaschen,
getrocknet und im Vakuum eingedampft. Das Produkt
wird mittels Chromatographie unter Elution mit Dichlormethan-
Ethanol-Ammoniak (100 : 8 : 1) unter Bildung eines Öls
gereinigt. Dieses Öl wird in 3 ml Ethanol gelöst, mit
etherischem Chlorwasserstoff angesäuert und mit trockenem
Ether verdünnt, wobei sich 0,13 g Titelverbindung als
weißer Feststoff abscheiden, Fp. 230 bis 232°.
Analyse für C₂₀H₂₃N₃O · HCl · 0,5 H₂O:
berechnet: C 65,4, H 6,9, N 11,45%;
gefunden: C 65,3, H 6,6, N 11,1%.
Beispiel 10
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid-dihydrat
Man behandelt 18,3 g 1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-
methyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on in einem
heißen Gemisch aus 90 ml Isopropanol und 18,3 ml Wasser
mit 6,25 ml konz. Chlorwasserstoffsäure. Das heiße
Gemisch wird filtriert und das Filtrat mit 90 ml Isopropanol
verdünnt, 17 h bei Zimmertemperatur gerührt, auf
2° gekühlt und der Feststoff abfiltriert (21,6 g). Eine
Probe (6 g) wird aus einem Gemisch von 6 ml Wasser und
10 ml Isopropanol umkristallisiert; man erhält 6 g Titelverbindung
als weißen, kristallinen Feststoff, Fp. 178,5
bis 179,5°.
Analyse für C₁₂H₁₉N₃O · HCl · 2 H₂O:
berechnet: C 59,1, H 6,6, N 11,5%;
gefunden: C 59,45, H 6,45, N 11,5%.
Wasser-Assay für C₁₈H₁₉N₃O · HCl · 2 H₂O:
berechnet: 9,85%
gefunden: 10,23%.
Beispiel 11
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-
9-phenyl-4H-carbazol-4-on-maleat
(i) 3-[(Dimethylamino)-methyl]-1,2,3,9-tetrahydro-9-
phenyl-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid
Eine Lösung von 3,90 g 1,2,3,9-Tetrahydro-9-phenyl-4H-
carbazol-4-on, 1,50 g Dimethylamin-hydrochlorid und
0,60 g p-Formaldehyd in Eisessig wird unter Stickstoff
42 h am Rückfluß gerührt, dann abgekühlt und im Vakuum
konzentriert. Das verbleibende, braune Gummi wird mit
50 ml Wasser, 50 ml Ethylacetat und 20 ml Salzlösung
0,25 h verrührt, der erhaltene Feststoff abfiltriert,
mit 4 × 30 ml trockenem Ether gewaschen und getrocknet;
man erhält 4,2 g Titelverbindung. Ein Teil dieses Feststoffs
(1,0 g) wird zweimal aus 10 ml absolutem Ethanol
umkristallisiert und liefert 0,39 g Titelverbindung als
rehbraunes Pulver, Fp. 193 bis 194° (Zers.).
(ii) 1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)-
methyl]-9-phenyl-4H-carbazol-4-on-maleat
1,4 g 2-Methyl-1H-imidazol werden unter Stickstoff zu
einer gerührten Suspension von 2,0 g 3-[(Dimethylamino)-
methyl]-1,2,3,9-tetrahydro-9-phenyl-4H-carbazol-4-on-
hydrochlorid in 20 ml Wasser gegeben. Das Gemisch wird
43 h bei 90° erhitzt und das Lösungsmittel von dem rehfarbenen
Feststoff dekantiert. Der Feststoff wird mit
Chloroform versetzt, die Suspension durch Hyflo filtriert,
das Filtrat getrocknet und im Vakuum eingeengt. Chromatographie
des verbleibenden, rehfarbenen Schaums (2,04 g)
unter Elution mit einem Gemisch aus Dichlormethan, Ethanol
und 0,88 wäßrigem Ammoniak (200 : 10 : 1) liefert 1,1 g
eines weißen Schaums. Eine Lösung dieses Schaums in 3 ml
Ethanol wird mit 0,4 g Maleinsäure in 1 ml Ethanol und
anschließend mit 40 ml trockenem Ether behandelt. Das erhaltene
Gummi wird mit 2 × 40 ml trockenem Ether verrieben;
man erhält 1,37 g Titelverbindung als cremigen Feststoff,
Fp. 165 bis 166° (Zers.).
Analyse für C₂₃H₂₁N₃O · C₄H₄O₄:
berechnet: C 68,8, H 5,3, N 8,9%;
gefunden: C 68,65, H 5,5, N 8,7%.
Beispiel 12
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-phosphat (1 : 1)
0,61 g 1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on löst man in einem
heißen Gemisch aus 0,13 ml 90%iger Phosphorsäure und
10 ml Wasser, filtriert durch Hyflo und läßt kristallisieren.
Man erhält 0,5 g Titelverbindung, Fp. 225°.
Analyse für C₁₈H₁₉N₃O · H₃PO₄:
berechnet: C 55,2, H 5,7, N 10,7%;
gefunden: C 55,1, H 5,6, N 10,55%.
Beispiel 13
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-citrat (2 : 1)
0,89 g 1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on werden in einer
heißen Lösung von 0,58 g Citronensäure in 20 ml Ethanol
gelöst und können kristallisieren. Der erhaltene, kristalline
Feststoff wird durch Auflösen in Aceton/Wasser (2 : 1,
2 ml) und Verdünnen mit 20 ml Aceton umkristallisiert;
man erhält 0,6 g Titelverbindung, Fp. 162°.
Beispiel 14
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-propyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-
4H-carbazol-4-on-hydrochlorid
Man gibt 0,75 ml Jodmethan zu einer gerührten Lösung von
2,9 g 3-[(Dimethylamino)-methyl]-1,2,3,9-tetrahydro-4H-
carbazol-4-on in 30 ml trockenem DMF und rührt die Lösung
30 min bei Zimmertemperatur. Eine Lösung aus 2 g 2-Propyl-
1H-imidazol in 5 ml DMF wird zugesetzt und die Lösung
2 Tage bei 100° gerührt, dann abgekühlt und zwischen
150 ml 2 N Natriumcarbonat und 2 × 100 ml Ethylacetat verteilt.
Die vereinigten Extrakte werden mit 100 ml Wasser
gewaschen, getrocknet und dann im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wird durch Säulenchromatographie unter Elution
mit Dichlormethan-Ethanol-Ammoniak (400 : 30 : 3) gereinigt,
wobei man 1,2 g freie Base als Feststoff erhält.
Eine Probe (0,2 g) wird in 5 ml absolutem Ethanol gelöst,
mit etherischem Chlorwasserstoff angesäuert und mit
ca. 200 ml trockenem unter Bildung eines Öls verdünnt.
Beim Kratzen kristallisiert das Öl und liefert 0,15 g
eines Feststoffs. Das Salz wird aus einem Gemisch von
Methanol und Isopropylacetat kristallisiert; man erhält
0,08 g Titelverbindung, Fp. 206 bis 208°.
Analyse für C₁₉H₂₁N₃O · HCl · 0,2 H₂O:
berechnet: C 65,7, H 6,5, N 12,1%;
gefunden: C 65,6, H 6,8, N 12,0%.
NMR (CD₃SOCD₃) δ:
0,94 (3 H, t, CH₃), 1,77 (2 H, sext.
CH₂CH₂CH₃), 1,9-2,15 und 2,95-3,2 (7 H, m),
4,32 und 4,71 (2 H, ABX, CHCH₂N), 7,1-8,0 (6 H,
aromat.).
Beispiel 15
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-propyl-1H-imidazol-1-yl-methyl]-
4H-carbazol-4-on-hydrochlorid
Eine Lösung von 0,03 g des Produktes von Beispiel 3g in
15 ml Methanol wird bei Zimmertemperatur und -druck
über 10%igem Palladiumoxid-auf-Aktivkohle (50%ige wäßr.
Paste, 0,03 g) 4 h hydriert (H₂-Aufnahme 5 ml). Der Katalysator
wird abfiltriert und das Filtrat im Vakuum unter
Bildung eines Öls eingedampft. Verreiben mit Ether
liefert 0,03 g Titelverbindung als weißen Feststoff,
Fp. 199 bis 203°. Dieses Material ist gemäß TLC und NMR
mit dem Produkt von Beispiel 14 identisch.
Beispiel 16
1,2,3,9-Tetrahydro-9-propyl-3-[(2-propyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid
Man gibt unter Stickstoff Natriumhydrid (80%ige Dispersion
in Öl) zu einer gerührten Lösung von 1,0 g Produkt
von Beispiel 14 in 20 ml trockenem DMF und rührt die
Suspension 30 min bei Zimmertemperatur. Man setzt 0,35 ml
1-Brompropan zu und rührt die Lösung 20 h bei 40°. Die
Lösung wird zwischen 150 ml 2 N Natriumcarbonat und 2 × 100 ml
Ethylacetat verteilt. Die vereinigten Extrakte
werden mit 100 ml Wasser gewaschen, getrocknet und im
Vakuum zu einem Öl eingedampft. Das Öl wird durch Säulenchromatographie
unter Elution mit Dichlormethan-Ethanol-
Ammoniak (100 : 8 : 1) gereinigt; man erhält freie, reine
Base als Öl. Das Öl wird in 5 ml absolutem Ethanol gelöst,
mit etherischem Chlorwasserstoff angesäuert und
mit 200 ml trockenem Ether verdünnt. Der Ether wird von
dem resultierenden Öl abdekantiert und durch weitere
200 ml trockenen Ether ersetzt. Beim Lagern über Nacht
bei 0° kristallisiert das Öl; man erhält 0,53 g Titelverbindung,
Fp. 144 bis 147°.
NMR (CD₃SOCD₃) δ:
0,90 und 0,93 (6 H, t + t, 2 × Me),
1,65-2,2 und 2,9-3,25 (10 H, m), 4,19 (2 H, t,
CH₂CH₂N), 4,32 und 4,71 (2 H, ABX, CH₂CH₂N),
7,15-8,1 (6 H, m, aromat.)
Analyse für C₂₂H₂₇N₃O · HCl · 0,7 H₂O:
berechnet: C 66,3, H 7,4, N 10,5%;
gefunden: C 66,6, H 7,7, N 10,0%.
Beispiel 17
1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-
9-propyl-4H-carbazol-4-on-maleat
Eine Lösung von 0,86 g Produkt von Beispiel 6 in einem
Gemisch aus 20 ml absolutem Ethanol und 5 ml trockenem
Dimethylformamid wird 1 h bei Zimmertemperatur und
-druck über 5%igem Platin-auf-Kohle (0,1 g, vorreduziert
in 10 ml absolutem Ethanol) hydriert (H₂-Aufnahme 70 ml).
Der Katalysator wird abfiltriert, mit Ethanol gewaschen
und das Filtrat im Vakuum auf ca. 15 ml eingeengt. Die
verbleibende Lösung wird gerührt, mit 50 ml Wasser verdünnt
und der ausgefallene Feststoff abfiltriert, mit
3 × 15 ml Wasser gewaschen und getrocknet; man erhält
0,73 g eines Pulvers. Dieses Material wird in 7 ml siedendem,
absolutem Ethanol gelöst, filtriert und mit einer
Lösung von 0,25 g Maleinsäure in 1 ml siedendem, absolutem
Ethanol versetzt. Die gerührte Lösung wird mit 50 ml
trockenem Ether verdünnt; man erhält 0,84 g Titelverbindung,
Fp. 150 bis 151°.
Analyse für C₂₀H₂₃N₃O · C₄H₄O₄:
berechnet: C 65,9, H 6,2, N 9,6%;
gefunden: C 65,8, H 6,1, N 9,3%.
Beispiel 18
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-
(i) 3-(Chlormethyl)-1,2,3,9-tetrahydro-9-methyl-4H-carbazol-
4-on
Man gibt 3,0 ml etherischen Chlorwasserstoff zu einer
gerührten, eisgekühlten Lösung von 1,90 g Produkt von
Herstellungsbeispiel 3 in 15 ml Chloroform, rührt die
erhaltene Suspension 16,5 h bei Zimmertemperatur in einem
verschlossenen Behälter und konzentriert im Vakuum.
Der verbleibende Feststoff (2,27 g) wird durch Säulenchromatographie
unter Elution mit Chloroform gereinigt;
man erhält 1,75 g Titelverbindung, Fp. 109 bis 110,5°.
Ein Versuch, einen Teil dieses Materials aus Ethylacetat
zu kristallisieren, führte zu teilweiser Zersetzung.
(ii) 1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
Eine Lösung von 0,50 g 3-(Chlormethyl)-1,2,3,9-tetrahydro-
9-methyl-4H-carbazol-4-on und 1,60 g 2-Methyl-
1H-imidazol in trockenem DMF wird 3,75 h unter Stickstoff
bei 90° gerührt und dann auf 25 ml Wasser gegossen.
Die Suspension wird 1 h gerührt, der Feststoff abfiltriert,
mit 3 × 20 ml Wasser gewaschen und im Vakuum
bei 50° getrocknet. Säulenchromatographie dieses Feststoffs
(0,53 g) unter Elution mit einem Gemisch aus
Dichlormethan, Ethanol und 0,88 wäßrigem Ammonium (150 : 10 : 1)
liefert 0,45 g Titelverbindung, Fp. 228 bis 229°.
Dieses Material ist gemäß TLC und NMR mit dem Produkt
des Beispiels 7 identisch.
Beispiel 19
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
Eine Lösung von 170 mg 2,3-Dichlor-5,6-dicyano-1,4-benzochinon
in 1,5 ml trockenem Tetrahydrofuran wird unter
Stickstoff tropfenweise zu einer gerührten, eisgekühlten
Suspension von 100 mg Produkt von Herstellungsbeispiel
4 in einem Gemisch aus 3,5 ml Tetrahydrofuran und
0,4 ml Wasser gegeben. Die erhaltene, blaue Lösung wird
1,5 h gerührt und dann im Vakuum konzentriert. Säulenchromatographie
des verbleibenden Feststoffs unter Elution
mit einem Gemisch von Dichlormethan, Ethanol und
0,88 Ammoniak (150 : 10 : 1) liefert 45 mg Titelverbindung,
Fp. 227 bis 228,5°. Dieses Material ist gemäß TLC und NMR
identisch mit dem Produkt von Beispiel 7.
Beispiel 20
1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-
yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on
Man gibt unter Stickstoff eine Lösung von 80 mg 2,3-Dichlor-
5,6-dicyano-1,4-benzochinon in 1,5 ml trockenem
Tetrahydrofuran tropfenweise zu einer gerührten, eisgekühlten
Suspension von 100 mg Produkt von Herstellungsbeispiel
5 in einem Gemisch aus 3,5 ml Tetrahydrofuran
und 0,4 ml Wasser. Die erhaltene, blaue Lösung wird
1,5 h gerührt und anschließend die rote Suspension im
Vakuum konzentriert. Säulenchromatographie des verbleibenden
Feststoffs unter Elution mit einem Gemisch von
Dichlormethan, Ethanol und 0,88 Ammoniak (150 : 10 : 1)
liefert 0,47 g Titelverbindung als weißen Feststoff, Fp.
227,5 bis 229°. Dieses Material ist gemäß TLC und NMR
mit dem Produkt von Beispiel 7 identisch.
Beispiel 21
3S-1,2,3,9-Tetrahydro-3-[(2-methyl-imidazol-1-yl)-methyl]-
9-methyl-4H-carbazol-4-on-maleat
Eine Lösung von 0,5 g Produkt von Beispiel 7 wird in 30 ml
heißem Methanol gelöst und mit einer heißen Lösung von
0,7 g (+)-Di-p-toluoyl-D-weinsäure-monohydrat in 10 ml
Methanol behandelt. Die entstehende Lösung kann über
Nacht kristallisieren und liefert 0,68 g gewünschtes
Salz. Dieses Salz wird in 20 ml heißem DMF gelöst, mit
10 ml heißem Wasser verdünnt und kann über Nacht kristallisieren.
Das Produkt wird abfiltriert und im Vakuum
getrocknet; man erhält 0,23 g (+)-Di-p-toluoyl-D-weinsäuresalz
mit einer enantiomeren Reinheit von ca. 90%
(gemäß NMR), Fp. 231 bis 233°. Eine Probe dieses Salzes
(0,15 g) wird zwischen 25 ml 8%iger Natriumbicarbonatlösung
und 2 × 25 ml Chloroform verteilt. Die vereinigten
Extrakte werden getrocknet und im Vakuum eingedampft;
man erhält 0,07 g reine, freie Base. Die Base
wird in 5 ml Methanol gelöst und mit 0,03 g Maleinsäure
angesäuert. Das Salz fällt bei Zugabe von überschüssigem,
trockenem Ether (80 ml) aus; man erhält 0,062 g
Titelverbindung, Fp. 142 bis 145°.
TLC, Siliciumdioxid, Dichlormethan/Ethanol/0,88 Ammoniak
(100 : 8 : 1), Rf 0,3, Überwachung UV und Jodplatin(IV)-
säure; identisch mit dem Produkt von Beispiel 7. Das
Enantiomeren-Verhältnis, bestimmt mittels ′H-NMR, beträgt
93 : 7 (S : R). Eine Probe des Maleatsalzes zeigt
keine signifikante optische Drehung in Methanol. Die
freie Base, regeneriert aus dem Maleatsalz, liefert
-14° (c 0,19 MeOH).
Beispiel 22
3R-1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-
1-yl)-methyl]-4H-carbazol-4-on-maleat
Eine Lösung von 0,5 g Produkt von Beispiel 7 wird in
30 ml heißem Methanol gelöst und mit einer heißen Lösung
von 0,7 g (-)-Di-p-toluoyl-L-weinsäure-monohydrat in
10 ml Methanol behandelt. Die erhaltene Lösung kann über
Nacht kristallisieren und ergibt 0,8 g gewünschtes Salz.
Dieses Salz wird in 20 ml heißem DMF gelöst, mit 10 ml
heißem Wasser verdünnt und kann 3 Tage kristallisieren.
Das Produkt wird abfiltriert, im Vakumm getrocknet und
liefert 0,26 g (-)-Di-p-toluoyl-L-weinsäuresalz mit einer
enantiomeren Reinheit von ca. 95% (gemäß NMR), Fp.
170 bis 172°. Eine Probe des Salzes (0,2 g) wird zwischen
25 ml 8%iger Natriumbicarbonatlösung und 2 × 25 ml
Chloroform verteilt. Die vereinigten Extrakte werden getrocknet
und im Vakuum eingedampft; man erhält 0,12 g
reine, freie Base. Die Base wird in 5 ml Methanol gelöst
und mit 0,045 g Maleinsäure angesäuert. Das Salz
fällt bei Zugabe von überschüssigem, trockenem Ether
(80 ml) aus und liefert 0,08 g Titelverbindung, Fp. 142
bis 145°.
TLC, Siliciumdioxid, Dichlormethan/Ethanol/0,88 Ammoniak
(100 : 8 : 1), Rf 0,3, Überwachung UV und Jodplatin(IV)-säure;
identisch mit dem Produkt von Beispiel 7. Das Enantiomeren-
Verhältnis, bestimmt mittels ′H-NMR, beträgt <95 : 5.
Eine Probe des Maleatsalzes zeigt keine signifikante
optische Drehung in Methanol. Die freie Base, regeneriert
aus dem Maleatsalz, liefert =+16° (c = 0,34,
MeOH).
Die folgenden Beispiele erläutern erfindungsgemäße,
pharmazeutische Zubereitungen, die 1,2,3,9-Tetrahydro-
9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)-methyl]-4H-carbazol-
4-on-hydrochlorid-dihydrat als Wirkstoff enthalten
(1,25 g des Hydrochlorid-dihydrats enthalten 1,00 g der
freien Base). Andere erfindungsgemäße Verbindungen können
auf ähnliche Weise zubereitet werden.
Tabletten für die orale Verabreichung
Tabletten können nach üblichen Verfahren, wie durch direkte
Kompression oder durch Naßgranulierung, hergestellt
werden.
Die Tabletten können mit einem Film aus geeigneten, filmbildenden
Materialien, wie Hydroxypropyl-methylcellulose,
unter Verwendung geeigneter Standardverfahren beschichtet
werden. Alternativ können die Tabletten mit Zucker
beschichtet werden.
Der aktive Bestandteil wird durch ein Sieb (60 mesh; entsprechend
einer lichten Maschenweite von 0,25 mm) gesiebt,
mit Calciumhydrogenphosphat, Natrium-carboxymethylcellulose
und Magnesiumstearat vermischt. Das entstehende
Gemisch wird zu einer Tablette unter Verwendung einer
Manesty F3-Tablettiermaschine, die mit 5,5 mm flachen,
abgeglätteten Kantenformen ausgerüstet ist, verpreßt.
Sub-linguale Tabletten |
mg/Tablette |
aktiver Bestandteil |
2,5 |
verpreßbarer Zucker NF |
62,5 |
Magnesiumstearat BP |
0,5 |
Kompressionsgewicht |
65,0 |
Der aktive Bestandteil wird durch ein geeignetes Sieb gesiebt,
mit den Exzipienten vermischt und unter Verwendung
geeigneter Stanzformen verpreßt. Tabletten anderer
Stärke können hergestellt werden, indem man entweder das
Verhältnis von aktivem Bestandteil zu Exzipienten oder
das Kompressionsgewicht und die verwendeten Stanzformen
entsprechend ändert.
Naßgranulierung
Übliche Tablette |
mg/Tablette |
aktiver Bestandteil |
2,5 |
Lactose BP |
151,5 |
Stärke BP |
30,0 |
vorgelatinierte Maisstärke BP |
15,0 |
Magnesiumstearat BP |
1,5
|
Kompressionsgewicht |
200,5 |
Der aktive Bestandteil wird durch ein geeignetes Sieb gesiebt
und mit Lactose, Stärke und vorgelatinierter Maisstärke
vermischt. Geeignete Volumina an gereinigtem Wasser
werden zugesetzt und die Pulver granuliert. Nach dem
Trocknen werden die Granulate gesiebt und mit dem Magnesiumstearat
vermischt. Das Granulat wird dann zu Tabletten
unter Verwendung von Stanzformen mit einem Durchmesser
von 7 mm verpreßt.
Tabletten anderer Stärke können durch Änderung des Verhältnisses
von aktivem Bestandteil zu Lactose oder des
Kompressionsgewichts und unter Verwendung geeigneter
Stanzformen hergestellt werden.
Sub-linguale Tablette |
mg/Tablette |
aktiver Bestandteil |
2,5 |
Mannit BP |
56,5 |
Hydroxypropylmethylcellulose |
5,0 |
Magnesiumstearat BP |
1,5
|
Kompressionsgewicht |
65,5 |
Der aktive Bestandteil wird durch ein geeignetes Sieb gesiebt
und mit dem Mannit und Hydroxypropylmethylcellulose
vermischt. Geeignete Volumina an gereinigtem Wasser werden
zugesetzt und die Pulver granuliert. Nach dem Trocknen
wird das Granulat gesiebt und unter Verwendung geeigneter
Stanzformen zu Tabletten verpreßt.
Tabletten anderer Stärke können durch Änderung des Verhältnisses
von aktivem Bestandteil zu Mannit oder des
Kompressionsgewichts und unter Verwendung geeigneter
Stanzformen hergestellt werden.
Kapseln |
mg/Kapseln |
aktiver Bestandteil |
2,5 |
Stärke 1500 (eine Form einer direkt verpreßbaren Stärke) |
97,0 |
Magnesiumstearat BP |
1,0
|
Füllgewicht |
100,5 |
Der aktive Bestandteil wird gesiebt und mit den Exzipienten
vermischt. Das Gemisch wird unter Verwendung geeigneter
Vorrichtungen in Nr. 2 Hartgelatinekapseln eingefüllt.
Andere Dosen können durch Änderung des Füllgewichts
und gegebenenfalls durch Änderung der Kapselgröße
hergestellt werden.
Sirup
Dieser kann entweder eine Saccharose enthaltende oder
von Saccharose freie Zubereitung sein.
A. Saccharose-Sirup |
mg/5 ml Dosis |
aktiver Bestandteil |
2,5 |
Saccharose BP |
2750,0 |
Glycerin BP |
500,0 |
Puffer, Geschmacksstoff, Farbstoff, Konservierungsmittel |
nach Bedarf |
gereinigtes Wasser BP |
auf 5,0 ml |
Der aktive Bestandteil, Puffer, Geschmacksstoff, Farbstoff
und Konservierungsmittel werden in einem Teil des
Wassers gelöst und das Glycerin wird zugesetzt. Das
restliche Wasser wird zur Auflösung der Saccharose erhitzt
und dann abgekühlt. Die beiden Lösungen werden
vereinigt, auf das Volumen eingestellt und vermischt.
Der Sirup wird durch Filtrieren geklärt.
B. Saccharose-frei |
mg/5 ml Dosis |
aktiver Bestandteil |
2,5 |
Hydroxypropylmethylcellulose USP (Viskositätstyp 4000) |
22,5 |
Puffer, Geschmacksstoffe, Farbstoff, Konservierungsmittel, Süßmittel |
nach Bedarf |
gereinigtes Wasser BP |
auf 5,0 ml |
Die Hydroxypropylmethylcellulose wird in heißem Wasser
dispergiert, gekühlt und dann mit einer wäßrigen Lösung
vermischt, die den aktiven Bestandteil und die anderen
Komponenten der Zubereitung enthält. Die entstehende
Lösung wird auf das Volumen eingestellt und gemischt.
Der Sirup wird durch Filtrieren geklärt.
Injektion
Die Injektion kann auf intravenösem oder subkutanem
Weg verabreicht werden.
Der aktive Bestandteil wird in einem geeigneten Volumen
Natriumchlorid-Injektion BP gelöst, der pH der entstehenden
Lösung mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure BP auf
3,5 eingestellt, dann wird die Lösung mit Natriumchlorid-
Injektion BP auf das geeignete Volumen eingestellt
und gründlich vermischt. Die Lösung wird in Type-1-Klarglas-
5-ml-Ampullen abgefüllt, welche dann unter einem
Kopfraum von Luft durch Schmelzen des Glases abgesiegelt
werden und in einem Autoklaven bei 120° während
nicht weniger als 15 min sterilisiert werden.
Abgemessene Dosis für ein unter Druck stehendes Aerosol
Der aktive Bestandteil wird in einer Fluid-Energiemühle
bis zu einem Teilchengrößenbereich feiner Größe mikronisiert.
Die Ölsäure wird mit dem Trichlorfluormethan bei
einer Temperatur von 10 bis 15° vermischt und das mikronisierte
Arzneimittel mittels einer Mischvorrichtung, die
mit hoher Schergeschwindigkeit arbeitet, eingemischt.
Die Suspension wird im Aluminium-Aerosolbehälter abgemessen
und geeignete Meßventile, die 85 mg Suspension abgegeben,
werden auf den Behälter aufgeschraubt und das Dichlordifluormethan
wird unter Druck in den Behälter durch
die Ventile eingefüllt.
Ölsäure BP, auf einem geeigneten, oberflächenaktiven
Mittel, z. B. Span 85 (Sorbitan-trioleat), kann ebenfalls
zugesetzt werden.
Der aktive Bestandteil wird in dem Ethanol zusammen mit
der Ölsäure oder dem oberflächenaktiven Mittel, sofern
verwendet, gelöst. Die alkoholische Lösung wird in geeignete
Aerosolbehälter abgemessen und dann wird das
Trichlorfluormethan zugegeben. Geeignete Meßventile werden
auf die Behälter aufgeschraubt und Dichlordifluormethan
wird unter Druck in diese durch die Ventile eingefüllt.
Inhalationspatronen |
mg/Patrone |
aktiver Bestandteil (mikronisiert) |
0,5 |
Lactose BP |
auf 25,0 |
Der aktive Bestandteil wird in einer Fluid-Energiemühle
bis zu einem kleinen Teilchengrößenbereich mikronisiert.
Er wird dann mit Lactose üblicher Qualität für die Tablettenherstellung
in einer Hochenergie-Mischvorrichtung vermischt.
Die Pulvermischung wird in Nr. 3 Hartgelatinekapseln
auf einer geeigneten Kapselherstellungsvorrichtung
eingefüllt. Der Gehalt der Patronen wird unter Verwendung
einer Pulver-Inhalationsvorrichtung verabreicht.
Versuchsbericht
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Antagonisten
für die 5-HT-induzierten Reaktionen an "neuronalen"
5-HT-Rezeptoren wurde in vitro gemäß den Verfahren bestimmt,
wie es von S.J. Ireland, D. W. Straughan und M. B. Tyers
in British Journal of Pharmacology, 75, 16P, 1982 beschrieben
wird. Die Ergebnisse dieser Tests werden als pA₂-Wert
in der folgenden Tabelle angegeben. Dieser Wert wird als
negativer Logarithmus der molaren Konzentration des Antagonisten
definiert, der erforderlich ist, um die Wirkung
des Zweifachen der ED₅₀ von 5-HT zu der von ED₅₀ in Abwesenheit
des Antagonisten zu verringern.
Verbindung von Beispiel Nr. |
Isolierter Ratten-Vagusnerv berechneter pA₂ |
1a |
8,6 |
1c |
8,9 |
1d |
8,0 |
1g |
6,4 |
3c |
8,6 |
4d |
8,7 |
4e |
8,2 |
4f |
7,7 |
5 |
8,5 |
6 |
8,7 |
9 |
9,1 |
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Antagonisten
für die 5-HT-induzierten Reaktionen an "neuronalen"
5-HT-Rezeptoren kann in vivo an dem 5-HT-induzierten
Bezold-Jarisch-Reflex bestimmt werden. Dieser Test wird von
D. P. Collins und R. H. Fortune in British Journal of Pharmacology,
80, 570P, 1983, beschrieben. Die Ergebnisse werden
im folgenden in der Tabelle als ED₅₀ angegeben, welches
die Dosis ist, die erforderlich ist, um den durch 5-HT induzierten
Reflex um 50% zu inhibieren (vgl. J. R. Fozard
und M. Host in British Journal of Pharmacology, 77, 520P,
1982).
Verbindung von Beispiel Nr. |
ED₅₀ (µg/kg) |
1a |
7 |
5 |
3,2 |
6 |
2,5 |
9 |
11,6 |