-
Vorrichtung zurr Schalten des Papierwagens. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Schalten des Papierwagens von Schreibmaschinen entsprechend
der Buchstabenbreite mit einem in Abhängigkeit von der jeweils angeschlagenen Taste
um einen veränderlichen Winkel in Drehung versetzten und dadurch verschieden lange
Wege für den Papierwagen freigebenden Begrenzungsanschlag.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen der erwähnten Art besitzt der drehbare
Begrenzungsanschlag mehrere Reihen von die Drehungsachse umschließenden, fest miteinander
verbundenen Zahnkränzen mit versetzt gegeneinander angeordneten Zähnen, welche die
Bewegungsbahn der Zähne eines mit dem Wagen in der Schaltrichtung gekuppelten Zahnrades
kreuzen. Je nach dem Winkel, um welchen der Begrenzungsanschlag durch den jeweiligen
Anschlag einer Taste gedreht wird, kann das unter dem Einfluß des Wagens der Maschine
stehende Zahnrad nur durch eine Zahnlücke des ersten Zahnkranzes oder hinterher
noch eine Lücke des zweiten Zahnkranzes und schließlich auch noch durch eine Lücke
des dritten Zahnkranzes hindurchtreten.
-
Die bekannte Einrichtung hat den Nachteil, daß der Vorschub beim Anschlagen
breiterer Buchstaben gegenüber schmaleren Buchstaben infolge der bei ersteren in
Frage kommenden dreifach absatzweisen Bewegung erheblich verzögert und dadurch der
Gang der Maschine unregelmäßig wird.
-
Die absatzweise Bewegung ist auch insofern von Nachteil, als sie zu
einem starken Geräusch Anlaß gibt, indem das untar dem Einfluß des Wagens der Maschine
stehende Zahnrad bei cirem größ<rei- Vor:@cliub zweimal gegen Sperrzälii u der
zweiten und dritten Zahnrehe aufschlägt, wodurch der Gang der Maschine sehr unruhig
wird.
-
Die erwähnten Nachteile bei Schaltvorrichtungen mit drehbarem Begrenzungsanschlag
werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden, daß beim Anschlagen aller
Buchstaben der Weg des Papierschlittens vom. Begrenzungsanschlag durch eine einzige
keinen Unterbrechungen unterworfene Bewegung freigegeben wird.
-
Gemäß der Erfindung dient als Begrenzungsanschlag der Papierwagenvorschubeinrichtung
eine Trommel mit schraubengangförmigen Anschlagleisten, zwischen welchen die Vorsprünge
einer mit dem Papierwagen in der Bewegungsrichtung unverschiebbar verbundenen Kammleiste
mit für den größten Vorschub ausreichendem und bei veränderter Drehstellung der
Anschlagtrommel in bezug auf die Lage der Kammleistenvorsprünge entgegen der Vorschubrichtung
sich verkleinerndem Spielraum eingreifen.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt.
-
Es zeigt Abb. i eine schematische Seitenansicht der mit der Schaltvorrichtung
für den Papierwagen versehenen Schreibmaschine, Abb. 2 die in Betracht kommenden
Teile der Schreibmaschine in Ansicht von der Rückseite, Abb. 3 im einzelnen eine
besondere Ausführungsform
der Vorschubsperrvorrichtung in Ansicht
von der Rückseite und Abb. q. in Seitenansicht eine zur Erzeugung vongesperrterSchrift
dienendeMilfsvorrichtung. Auf dem Schreibmaschinengestell i ist wie üblich der die
Schreibwalze 2 tragende `'Vagen 3 angeordnet, der beispielsweise mittels Rolle .l
auf Querschienen 5 leicht beweglich geführt ist und in bekannter Weise mittels eines
Zugbandes und einer Feder während des Schreibens schrittweise von rechts nach links
bewegt wird.. Hinter dem Wagen 3 ist auf dem festen Gestell i zwischen zwei Lagerarmen
6 die Anschlagtrommei n mit zur Wagenvorschubrichtung paralleler Achse drehbar,
aber urverschiebbar gelagert. Diese Trommel trägt an ihrem Umfang mehrere schraubengangfö-mige
Anschlagleisten 8, in deren Zwischenräume die rechteckigen Zahnvorsprünge g einer
Anschlagkammleiste xo hineinragen, die am Gestell des Schreibmaschinenwagens an
beiden Enden mittels je eines Tragarmes ii um den Zapfen 12 schwingbar, aber in
der Längsrichtung urverschiebbar gehalten wird. Die Länge der Zwischenräume zwischen
den Zähnen g der Anschlagkammleiste io einerseits und die Anzahl und Steigung der
Schraubenleisten 8 anderseits, welche den gleichen Achsialabstand wie diese Zähne
haben, ist so bemessen, daß für die Bewegung der Zähne innerhalb der Zwischenräume
zwischen den Schraubenleisten 8 ein der größten in Betracht kommenden Schrittlänge
der Schreibwalze entsprechender Raum frei bleibt.
-
Auf der Achse 13 der Anschlagtrommel 7 sitzt ein Schaltzahnrad 1q.,
in das eine Schaltklinke 15 unter Feder- oder Gewichtswirkung eingreift, die an
einem um die Trommelachse drehbaren Schalthebel 16 angebracht ist. Das Ende dieses
Schalthebels ist durch eine Zugschiene 17 mit dem einen Ende eines zweiarmigen
Hebels 18 verbunden, der unterhalb der Reihe der Tastenhebel ig mittels des Lagerarmes
2o arm Gestell schwingbar gelagert ist und am Ende seines Gegenarmes zusammen mit
einem zweiten gleich langen und ähnlich gelagerten Führungsarm eine Querschiene
21 trägt, die in geringem Abstand unter der Reihe der Tastenhebel ig von einer Seite
-der Maschine zur anderen durchgeht. Der Abstand der Oberkante der Querleiste 21
von dem unteren Rand der Tastenhebel ist so bemessen, daß die Querleiste in der
Ruhestellung in dem Bewegungsbereich der einzelnen Tastenhebel liegt und hat unterhalb
jedes einzelnen Tastenhebels Ausschnitte 22, welche je nach der Schriftbreite der
betreffenden Type verschieden tief bemessen sind. Die Ruhelage der Querleiste 2i
wird einerseits durch die auf den Hebel x8 wirkende Zugfeder 23, anderseits durch
einen deren Hubwirkung begrenzenden, beispielsweise bei 24 angedeuteten Anschlag
bestimmt. Beim Anschlagen eines der Tastenhebel ig stößt dieser, während der mit
ihm in bekannter Weise wie angedeutet mittels Zugschiene 25 verbundene Typenhebel
26 aufwärts geschwungen wird, mit seiner Unterkante vermöge der verschieden tiefen
Ausschnitte 22 früher oder später auf die Querleiste 21 und nimmt dieselbe bis zum
Erreichen seiner unteren Hubgrenze um einen durch diese Einschnitte größer oder
kleiner bemessenen Betrag mit und bringt dadurch mittels des zweiarmigen Hebels
18 und der Verbindungsschiene 17 den Schalthebel 16 um einen mehr oder weniger großen
Winkel zum Ausschlag. Hierbei wird das Schaltzahnrad durch die Schaltklinke
15 und die damit verbundene Anschlagtrommel ? um einen nach Maßgabe der Tiefe
der Ausschnitte 22 veränderlichen Winkel gedreht, während der Schreibmaschinenwagen
durch eine weiter unten beschriebene Sperrvorrichtung zunächst noch in der Ruhelage
festgehalten wird, bis der Anschlag der Type vollendet ist. Infolgedessen entfernen
sich bei dieser Drehbewegung der Anschlagtrommel die Schraubenleisten 8 von den
bis dahin links an ihnen anliegenden Zähnen g der Kammleiste io um ein dem Drehwinkel
entsprechendes Maß.
-
Während dieses den Betrag der angeschlagenen Taste einstellenden Wagenvorschubes
wird der Wagen durch den Eingriff einer Sperrklinke 27 in eine entsprechende Zahnlücke
der Sperrzahnschiene 28 festgehalten, welche längs des Papierwagens laufend an diesem
starr befestigt ist. Die Sperrklinke ist beispielsweise in Gestalt eines in dem
von der oberen Plattform des Gestells i getragenen Lagerböckchen 29 schwingbaren
zweiarmigen Hebels ausgebildet, an dessen dem Klinkenzahn gegenüberliegenden Arm
eine schwache Feder 3o angreift. Der Klinkenarm hat an seinem Ende eine oben mit
schräg abfallender Gleitfläche versehene Nase 31, welche im Hubbereich einer Auslöseklinke
32 liegt, die am oberen Ende einer Zugschiene 33 schwingbar befestigt ist. Die Rückzugklinke
wird durch eine leichte Feder 34 in der Ruhelage gegen einen Anschlag 35 angedrückt
gehalten und hat einen winkelförmigen Vorsprung, der in den Bereich des Zahnvorsprunges
31 der Sperrklinke 27 vorspringt. Die Zugschiene 33 ist oben am Gestell gerade geführt
und unten mit dem hinteren Arm eines zweiarmigen Hebels 37 verbunden, der auf ein
Böckchen 38 am Gestell i unterhalb der Tastenhebelreihe =g gelagert ist. Das vordere
Armende dieses Doppelhebels trägt eine dicht unterhalb der Ruhestellung der Tastenhebel
angeordnete Querleiste 39, deren anderes Ende an einen zweiten dem vorderen
Arm des zweiarmigen Hebels 37 entsprechenden Führungshebel befestigt ist.
-
Beim Anschlagen der Tastenhebel setzen sich
diese
auf die Leiste 39 des zweiarmigen Hebels 37 auf und drücken diese entgegen der Wirkung
einer auf diesen Hebel wirkenden Rückzugfeder 4o abwärts. Die hierdurch mit der
Hubschiene. 33 aufwärts bewegte Auslöseklinke 32 gelangt dadurch mit ihrem winkelförmigen
Vorsprung über die Rückzugnase 31 der Sperrklinke 27, indem sie bei dieser aufwärts
gerichteten Hubbewegung vermöge ihrer federnden Ausschwingbarkeit dieser Rückzugnase
ausweicht. Kehrt nach dem Loslassen des jeweilig gedrückten Tastenhebels dieser
in seine Ruhelage .zurück, so wird durch die Wirkung der vorher gespannten Feder
4o die Sperrklinke 27 außer Eingriff mit Spzrrzahnschiene 28 gebracht, indem der
Winkelvorsprung 32 von oben her auf die Nase 31 des Sperrklinkenhebels wirkt und
diesen mitnimmt, bis diese Klinke, nahe der unteren Hubgrenze angelangt, durch Abgleiten
ihres Vorsprunges von der oberen Schrägfläche bzw. der Spitze der Nase 31 die Sperrklinke
wieder freigibt, so daß sie wieder in die Sperrzahnschiene 28 einfallen kann.
-
Während der Freigabe der Sperrzahnschiene 28 seitens der Sperrklinke
27 wird der Papierwagen durch seine Zugfeder nach links bewegt, bis die in die Zwischenräume
der Schraubenleisten 8 der Anschlagtrommel 7 hineinragenden Kammleistenvorsprünge
9 an die Schraubenleisten anschlagen und den Wagen festhalten. Die Länge des durch
die Schraubenleisten 8 begrenzten Wagenvorschubes bestimmt sich, wie leicht ersichtlich,,
abgesehen von dem veränderlichen, durch die Tiefe des jeweilig benutzten Ausschnittes
in der Querschiene 2i bestimmten Winkelausschlag des Schalthebels 18, durch die
Zahnteilungsgröße des Schaltzahnrades 14. Aus dieser ergibt sich eine Abstufung
der Vorschublängen, welche der Fortschaltung um einen, zwei, drei oder mehr Zähne
des Schaltzahnrades 14 entspricht. Diesen Vorschublängen mußte die Zahnteilung der
Sperrzahnschiene 28 entsprechen. Da aber die hierbei sich ergebende Zahnteilung
und dementsprechende Zahnhöhe so gering sein würde, daß ein sicheres Eingreifen
der Klinke 27 in die Zahnlücken der Sperrzahnschiene kaum erreichbar sein wird,
so schaltet man hier vorzugsweise eine Übersetzung ein, indem die Sperrzahnschiene
28, wie in Abb. 3 ersichtlich, in Form einer Zahnstange ausgebildet ist, mit deren
Zähnen 41 ein Zahntrieb 42 in Eingriff steht, der mit einem größeren Sperrzahnrade
43 auf gleicher Achse fest verbunden ist. In die Zahnlücken dieses Sperrzahnrades
greift die Sperrklinke 27 ein, auf deren zahnförmiges Ende 31 die Rückzugklinke
32 wie oben beschrieben einwirkt. Entsprechend der Länge des Umfangsunterschiedes
zwischen dem kleinen Zahnrede 42 und dein größeren Sperrzahnrade 43 läßt sich hierbei
die Zahnlänge und Höhe der Sperrzähne nach Bedarf vergrößern. Durch die beschriebene
Einrichtung ist es möglich, den Wagenvoischub für jede einzelne Type um eine gemäß
dessen Schriftbretts verschieden abgestufte Länge zu bemessen.
-
Um den Papierwagen zwecks Rückführung von links nach rechts unter
Spannung der Vorechubfeder von der Sperrvorrichtung frei zu machen, genügt es, die
Kammleiste io vermöge ihrer schwingbaren Befestigung mittels der beiden Tragarme
ii aus ihrem Eingriff mit der Anschlagtrommel? auszuheben. Zu diesem Zweck kann
man den üblichen, am rechten Ende des Papierwagens z. B. um den Zapfen 44 schwingbaren
Rückführungshebel 45 mit einem exzenterartigen Hubdaumen 46 oder einer ähnlichen
Vorrichtung versehen, die beim Ausschwingen des Rückführungshebels 45 nach rechts
zunächst die Kammleiste io bis zum Freikommen ihrer Zähne 9 von den schraubengangförmigen
Leisten 8 der Anschlagtrommel anhebt.
-
Um zum Schreiben mit gesperrter Schrift die Vorschublänge unter Berücksichtigung
der Typenbreiten mehr oder weniger vergrößern zu können, kann man sich der in Abb.4
beschriebenen Einrichtung bedienen. Hierbei ist das untere Ende der Hubschiene 17
unter Anwendung einer senkrechten Führung von dem hinteren Ende des zweiarmigen
Hebels 18 getrennt und ruht mit einem Zapfen 5o durch Vermittlung eines Stufenkeiles
48 auf einem am hinteren Ende des zweiarmigen Hebels 18 angebrachten Zapfenvorsprung
49. Der Stufenkeil 48 ist mit einer Stellschiene 47 in einer die Hubbewegungen des
Hebels 18 und der Hubschiene i7 nicht hemmenden Verbindung. Die Stellschiene 47
ist an der Längsseite des Gestells längsverschiebbar angebracht und kann, durch
Überhängen verschiedener an ihrem unteren Rande angebrachter Rastenausschnitte 51
auf einen Stellwinkel 5ä in den den Breitenstufen des Stufenkeiles 48 entsprechenden
Stellungen festgehalten werden.
-
Statt, wie beschrieben, die Auslösung der Sperrklinke 27 durch einen
besonderen, von den Tastenhebeln zum Ausschlag gebrachten zweiarmigen Hebel zu betätigen,
kann man auch die die Rückkehrbewegung der den Vorschubschalthebel 16 betätigenden
Hubschiene 17 hierzu benutzen, indem man mit dieser eine auf die Sperrklinke 27
einwirkende Auslöseklinke in ähnlicher Weise verbindet wie die Auslöseklinke 32
an der Zugschiene 33 der dargestellten Vorrichtung. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dag der Hub dieser Zugschiene entsprechend der ungleichen Breite der einzelnen Typen
verschieden ist, es muß also schon der dem kleinsten Wagenvorschub entsprechende
Hub dieser Zugschiene ausreichend sein, um die Sperrvorrichtung auszulösen.