DE3425915C2 - - Google Patents
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F7/00—Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
- G03F7/004—Photosensitive materials
- G03F7/06—Silver salts
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
lithographischen Druckplatten zur Herstellung von Druck
formen mittels eines Silberkomplexdiffusions-Übertragungs
verfahrens, bei dem man eine Abtast-Belichtungstechnik
anwendet, um hochintensive kurze Belichtungszeiten zu
erzielen. Die Erfindung betrifft auch die Plattenherstel
lung und Druckverfahren unter Anwendung der lithographischen
Druckplatte.
Lithographische Druckplatte, bei denen Übertragungssilber
bilder, erhalten durch Silberkomplexdiffusions-Übertragungs
verfahren direkt als Druckfarben aufnehmende Flächen ver
wendet werden können, sind beispielsweise aus der japani
schen Patentveröffentlichung Nr. 30562/73 und den japani
schen Offenlegungsschriften Nr. 21602/78, 103104/79 und
9750/81 bekannt.
Bei einem typischen Silberkomplexdiffusions-Übertragungs
verfahren zur Herstellung von Druckformen aus solchen
lithographischen Druckplatten wird ein lichtempfindliches
Material aus einem Schichtträger und einer darauf befindlichen
Schicht, die auch als Antilichthofschicht dient, einer
Silberhalogenidemulsionsschicht und einer physikalischen
Entwicklungskernschicht, die sich auf dem Träger befinden,
einer bildweisen Belichtung und einer Entwicklungsbehand
lung unterworfen, bei welcher das Silberhalogenid in den
Flächen des latenten Bildes in der Emulsionsschicht zu
schwarzem Silber umgewandelt wird. Gleichzeitig löst sich
das Silberhalogenid, das sich nicht in den Flächen des
latenten Bildes befindet, mit einem Silberhalogenidkomplex
bildungsmittel in der Entwicklungslösung auf und diffun
diert in die Oberfläche des lichtempfindlichen Materials.
Der so aufgelöste und diffundierte Silberkomplex wird
auf den physikalischen Entwicklungskern in der Oberflächen
schicht durch die reduzierende Wirkung der Entwicklungs
mittel ausgefällt. Um die Druckfarbenaufnahmefähigkeit
der so erhaltenen Silberbilder zu erhöhen, ist es erforder
lich, eine Sensibilisierungsbehandlung nach der Entwick
lungsbehandlung durchzuführen. Anschließend wird die litho
graphische Druckform in eine Offsetdruckvorrichtung einge
bracht und dort findet die Übertragung der mit Druckfarbe
behafteten Bilder auf die Druckmaterialien statt.
Bei den üblichen Methoden wird die Silberhalogenidemul
sionsschicht mit Merocyaninfarbstoffen, Cyaninfarbstoffen
oder dergl. spektralsensibilisiert, und zwar bis zu einem
Sensibilisierungsmaximum von etwa 550 nm im Grüngebiet,
denn diese Emulsionsschicht wird dann mehrere Sekunden
bis eingie 10 Sekunden in einer Verfahrenskamera mit einer
normalen Lichtquelle, wie einer Wolframlichtquelle, belich
tet.
Eine so erhaltene Druckform zeigt jedoch nur eine be
schränkte Schärfe und Auflösungskraft, obwohl man litho
graphische Druckplatten, die diese Eigenschaften in hohem
Maße aufwiesen, verwendet hat. Bei der Herstellung von
Farbdrucken von einem farbigen Original weist das übliche
Verfahren den Nachteil auf, daß sowohl das Verfahren zur
Herstellung der lithographischen Druckplatten als auch
die Herstellung der Druckformen mühsam ist, wobei außer
dem noch die nicht befriedigende Auflösungskraft zu be
rücksichtigen ist.
Man hat versucht, diese Probleme durch Direktformenher
stellungsverfahren zu überwinden, indem man eine Abtast-
Blitzlicht-Belichtung mit einer merklich höheren Intensi
tät und während kurzer Zeiten (10-5 s oder weniger) unter
Verwendung von unterschiedlichen Laserstrahlen, wie einem
Neon-Helium-Laserstrahl, von lichtemittierenden Dioden
(LED) oder Kathodenstrahlröhren (CRT) verwendete. Es ist
jedoch bekannt, daß solche Belichtungsverfahren den so
genannten "Hochintensitäts-Reziprozitätsgesetz-Fehler"
aufweisen, wo
durch eine Verminderung der Empfindlichkeit und der
Graduierung eintritt. Zahlreiche Verfahren, um das Versa
gen des Reziprozitätsgesetzes zu vermeiden, sind schon
vorgeschlagen worden. Die beim Belichten erhaltene Sensi
bilität, wie sie erforderlich ist, um Druckfarben aufneh
mendes Übertragungssilber auszubilden, ist jedoch bei Ver
wendung von Lichtquellen, wie LED, mit niedriger Ausgangs
leistung ganz und gar unbefriedigend und darüber hinaus
werden die Druckeigenschaften oftmals erniedrigt, z. B.
unter Verursachung einer Tonung. Um beim
Belichten mit den vorerwähnten Lichtquellen eine hohe
Sensibilität zu erzielen, muß man Sensibilisierungsfarb
stoffe, die dem Emissionsmaximum der Wellenlänge der
Lichtquelle entsprechen, verwenden.
Aus der
(US-PS 41 34 769 ist die Verwendung von Betain- oder
anionischen Cyanin-Sensibilisierungsfarbstoffen zur Her
stellung von Offsetdruckformen mit hoher Sensibilität und ver
besserten Druckeigenschaften bekannt und es wird weiterhin
dort gezeigt, daß man zur Erzielung einer hohen Sensibili
tät Silberhalogenidemulsionen mit einem hohen Anteil an
Silberbromid verwenden soll.
In der DE-AS-20 65 539 wird die Herstellung
von lithographischen Druckplatten beschrieben, die eine
Silberhalogenidemulsionsschicht mit mindestens einer
Verbindung eines Metalls der Gruppe VIII des Perioden
systems und mindestens einen geeigneten Sensibilisierungs
farbstoff enthalten, um die Empfindlichkeit bei Blitzbe
lichtung mit Grünlicht zu steigern.
Die DE-OS-23 42 905 beschreibt die
Herstellung einer Silberhalogenidemulsion, die ein Poly
alkylenoxid oder ein Polyalkylenoxidderivat und eine Kom
bination aus einem Goldsalz und einem Iridiumsalz zur
Steigerung der Empfindlichkeit bei Blitzbelichtung ent
halten kann. Goldverbindungen sind häufig für die Nebel
bildung verantwortlich. Um dies zu vermeiden, werden die
Goldverbindungen in Emulsionen verwendet, die verhältnis
mäßig reich an Silberbromid sind.
Es ist aber weiterhin auch bekannt, daß bei kurzzeitig
hochintensitätsbelichteten Silberhalogenidemulsionen mit
einem hohen Silberchloridgehalt hinsichtlich der Spektral
sensibilisierungswirkung gegenüber solchen verschlechtert
sind, die einen niedrigen Silberchloridgehalt aufweisen
(siehe z. B. japanische Patentveröffentlichung 42172/73)
und darüber hinaus, daß die ersten empfindlicher hinsicht
lich des Versagens des "Hochintensitätsreziprozitätsgesetzes"
sind als die letzteren (siehe z. B. "Photographic Science
and Engineering", Band 26, 1982). Man kann somit allgemein
sagen, daß Silberhalogenidemulsionen mit hohem Silber
chloridgehalt als Emulsionen für eine Belichtung ungeeig
net sind, wenn die Belichtung kurzzeitig mit hoher Intensi
tät nach der Abtastmethode erfolgt.
Gründliche Untersuchungen der Erfinder hinsichtlich
lithographischer Druckplatten zur Verwendung des Silber
komplexdiffusionsübertragungsverfahrens unter Verwendung der
vorerwähnten Lichtquelle haben nun ergeben, daß Emulsionen
mit einem höheren Silberchloridgehalt lithographische Druck
platten ergeben, die bessere Sensibilitäten und überlegene
Druckcharakteristika aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, lithographische Druck
platten zur Herstellung von Druckformen
unter Anwendung des Silberkomplexdiffusionsüber
tragungsverfahrens zur Verfügung zu
stellen,
die gegenüber einer Belichtung durch
Abtast-Blitzlicht-Belichtung hochempfindlich sind und die
ausgezeichnete Druckeigenschaften aufweisen.
Die Aufgabe wird durch lithographische
Druckplatten gelöst,
die dadurch gekenn
zeichnet sind, daß die auf einem Träger verwendete Silber
halogenidemulsionsschicht wenigstens 80 Mol-% Silberchlorid
enthält und hergestellt wurde durch Zugabe einer wasser
löslichen Iridiumverbindung während des Emulgierens oder
der physikalischen Reifung der Emulsion und durch Zugabe
einer wasserlöslichen Goldverbindung zu irgendeinem Zeit
punkt vor dem Auftragen der Emulsion oder danach.
In der japanischen Patentveröffentlichung 32738/70 wird
die Zugabe von 10-8 bis 10-5 Mol einer wasserlöslichen
Iridiumverbindung pro 1 Mol Silberhalogenidverbindung wäh
rend der Emulgierung oder physikalischen Reifung der Emul
sion sowie die Zugabe von 10-6 bis 10-2 Mol einer wasser
löslichen Goldverbindung während der Emulgierung, physi
kalischen Reifung oder Sekundärreifung, wodurch die Eigen
schaften gegenüber einer Blitzlicht-Belichtung, wie einer
Xenonblitzbelichtung, verbessert werden, offenbart. Aus
den Ergebnissen in den Beispielen geht jedoch hervor, daß
diese Emulsionen im allgemeinen keine erhöhte Empfindlich
keit gegenüber solchen aufweisen, bei denen nur eine Gold
verbindung verwendet wurde, und wenn tatsächlich eine Er
höhung der Empfindlichkeit erfolgt, dann ist diese Erhö
hung nur sehr gering. Um jedoch eine direkte Druckformen
herstellung unter Verwendung der vorerwähnten Lichtquellen
durchzuführen, ist eine höhere Empfindlichkeit erforder
lich. Insbesondere ist bei LED mit einem kleineren Output als
bei einem Neon-Helium-Laserstrahl eine große Erhöhung der
Empfindlichkeit erforderlich und darüber hinaus sollen
die Druckeigenschaften auch gut sein.
Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, daß Emulsionen mit
einem höheren Silberchloridgehalt (unter Berücksichtigung
von Silberchloridemulsionen mit einer maximalen Sensibili
tät) eine außerordentlich bemerkenswerte Sensibilisierungs
wirkung durch die Zugabe einer Iridiumverbindung erfah
ren und eine Sensibilität aufweisen, durch die es möglich
ist, selbst Lichtquellen mit geringer Energie anzuwenden
und daß dadurch auch die Probleme beim Drucken, wie das
Tonen, gelöst werden können.
Der Gehalt an Silberchlorid beträgt wenigstens 80 Mol-%
und vorzugsweise wenigstens 90 Mol-%.
Als wasserlösliche Iridiumverbindungen können eine Reihe
von Verbindungen verwendet werden und typische Verbindun
gen sind beispielsweise Iridiumchlorid (IrCl₃ und IrCl₄),
Hexahalogenoiridiumsäure (III) oder Salze davon, Hexa
halogenoiridiumsäure (IV) oder Salze davon, etc. Die Menge
der zugegebenen wasserlöslichen Iridiumverbindungen liegt
im Bereich von 10-8 bis 10-4 Mol pro 1 Mol Silberhalo
genid und sie werden während der Emulgierung des Silber
halogenids oder der physikalischen Reifung der Emulsion
zugegeben.
Beispiele für Goldverbindungen, die erfindungsgemäß ver
wendet werden, sind Chlorogoldsäure, (HAuCl₄), Kalium
chloroaurat (KAuCl₄), Goldtrichlorid (AuCl₃), Kalium
goldthiocyanat [KAu(CNS)₄], Kaliumjodoaurat (KAuI₄),
Ammoniumaurothiocyanat [NH₄Au(CNS)₂], etc. Die Goldver
bindungen können in jeder Stufe vor dem Beschichten zuge
geben werden, z. B. während der Emulgierung, der physikali
schen Reifung oder der chemischen Reifung und sie können
auch nach der chemischen Reifung zugegeben werden. Die
Menge der zugegebenen Goldverbindung liegt bei 10-6 bis
10-2 Mol pro 1 Mol Silberhalogenid.
Die erfindungsgemäß verwendete Silberhalogenidemulsionen
sind solche, die wenigstens 80 Mol-% und vorzugsweise
wenigstens 90 Mol-% Silberchlorid enthalten,
außerdem können Silberchlorobromid, Silberchlorobromojodid
sowie 0,1 bis 2 Mol% Silberjodid enthalten sein. Die durchschnittliche
Korngröße der Silberhalogenidkörner liegt vorzugsweise
bei 0,2 bis 0,6 µm, jedoch kann man auch solche Korn
größe, die außerhalb dieses Bereiches liegen, verwenden.
Darüber hinaus ist die Silberhalogenidemulsion vorzugswei
se eine monodisperse Emulsion, in welcher wenigstens 90%
aller Körner eine Korngröße im Bereich von ±30% der
Durchschnittskorngröße aufweisen. Weiterhin sind die Silber
halogenidkörner vorzugsweise kubische Körner oder Tetra
decahedronkörner, jedoch kann man
auch solche mit anderen Kristallsymmetrien verwenden.
Bindemittel, die für die Silberhalogenidemulsionen bei den
erfindungsgemäßen lithographischen Druckplatten verwendet
werden, sind im allgemeinen Gelatine, die z. B. durch einen
oder mehrere hydrophile polymere Bindemittel, wie Stärke,
Albumin, Natriumalginat, Hydroxyethylcellulose, Gummi
arabikum, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Carboxy
methylcellulose, Polyacrylamid, Styrol-Maleinsäureanhydrid-
Copolymere, Polyvinylmethylether-Maleinsäureanhydrid-
Copolymere ersetzt werden kann. Wäßrige Vinylpolymer-Dis
persionen (Latices) können ebenfalls verwendet werden.
Salze von Kobalt, Nickel, Rhodium, Palladium, Platin, etc.
können in den jeweiligen Stufen während der Herstellung der
Silberhalogenidemulsionen zugegeben werden.
Spektralsensibilisierungsfarbstoffe, die mit den Wellen
längen der verwendeten Lichtquellen übereinstimmen, können
bei den Silberhalogenidemulsionen angewendet werden. Bevor
zugt werden betainartige oder anionische Cyanin-Sensibilisie
rungsfarbstoffe gemäß US-PS 41 34 769, wie sie durch die
nachfolgende allgemeine Formel (I) definiert sind:
(worin R₁ und R₂ jeweils Alkylgruppen (z. B. Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl, β-Sulfoethyl, γ-Sulfopropyl, γ-Sulfobutyl,
Vinylmethyl, β-Carboxyethyl, γ-Carboxypropyl, δ-Carboxy
butyl, etc.), Alkenylgruppen, Arylgruppen oder Aralkyl
gruppen bedeuten und wenigstens einer der Reste R₁ und R₂
substituierte Alkylgruppen darstellen mit Sulfo- oder
Carboxylgruppen und worin R₃ und R₆ Wasserstoffatome,
Alkylgruppen, Alkoxygruppen, Arylgruppen, Hydroxylgruppen,
Alkoxycarbonylgruppen oder Halogenatome bedeuten und R₃
und R₄ oder R₅ und R₆ zusammen unter Ausbildung eines
Benzolringes verbunden sein können und R₇ eine Alkylgrup
pe, eine Arylgruppe oder eine Aralkylgruppe bedeutet und
Y₁ und Y₂ jeweils ein O-Atom, ein S-Atom, ein Se-Atom
oder eine N-R₈-Gruppe bedeuten, worin R₈ eine Niedrig
alkylgruppe ist und X⊕ ein Kation, wie Wasserstoff, ein
Alkalimetall oder Ammonium bedeuten und m 1 oder 0 ist).
Typische Beispiele für Sensibilisierungsfarbstoffe, die
erfindungsgemäß verwendet werden können, sind:
Die erfindungsgemäß verwendeten Sensibilisierungsfarbstoffe
können nach Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind,
hergestellt werden. Die Sensibilisierungsfarbstoffe können
für die Silberhalogenidemulsionen jederzeit vor dem Auftragen
der Emulsion zugegeben werden. Die Menge der zugeführ
ten Farbstoffe kann in einem weiten Bereich variieren,
wobei man jedoch in Bereichen von 1×10-5 bis 1×10-2
Mol pro 1 Mol Silberhalogenid gute Ergebnisse erzielt.
Die optimalen Zugabemengen variieren und hängen von den
Bedingungen der Silberhalogenidemulsionen, z. B. der Art des
verwendeten Halogens, der Durchschnittsgröße der Silber
halogenidkörner, der Kristallform etc., ab.
Die Silberhalogenidemulsionsschicht kann andere übliche
Additive, wie Beschichtungshilfsmittel, Antinebelbildner,
Härter, Mattierungsmittel (wasserzurückhaltende Mittel),
Entwicklungsmittel, etc., enthalten.
Unter der Silberhalogenidemulsionsschicht (auf der Auf
tragsseite) kann sich eine Unterschicht befinden, welche
die Haftung verbessert und/oder eine untere Schicht, welche
der Lichthofbildung entgegenwirkt, und diese Schichten
können auch einen Entwickler und ein Mattierungsmittel ent
halten.
Die erfindungsgemäßen Druckplatten haben eine bildaufneh
mende Schicht, die physikalische Entwicklungskerne ent
hält. Als physikalische Entwicklungskerne kann man Metalle,
wie Antimon, Wismuth, Cadmium, Kobalt, Palladium,
Nickel, Silber, Blei, Zink, etc. sowie Sulfide dieser Me
talle, die als Kernentwicklungsmittel bekannt sind, ver
wenden. Die bildaufnehmende Schicht braucht keine hydro
philen Kolloide zu enthalten, jedoch kann sie auch hydrophile
Kolloide, wie Gelatine, Carboxymethylcellulose, Gummi
arabikum, Natriumalginat, Hydroxyethylstärke, Dextrin,
Hydroxyethylcellulose, Polystyrolsulfonsäure, ein Copoly
mer aus Vinylimidazol und Acrylamid, Polyvinylalkohol,
etc., vorzugsweise in einer Menge von 0,1 g/m² oder weni
ger, enthalten.
Die bildaufnehmende Schicht kann hygroskopische Substanzen,
z. B. Benetzungsmittel, wie Sorbit, Glyzerin, etc. enthal
ten. Weiterhin kann die bildaufnehmende Schicht Pigmente
zum Verhindern des Tonens, wie Bariumsulfat, Titandioxid,
Chinaton und Silber, Entwicklungsmittel, wie Hydrochinon
und Härter, wie Formaldehyd, enthalten.
Der gemäß der Erfindung verwendete Schichtträger kann z. B. Papier
sein oder ein Film, wie ein Celluloseacetatfilm, Poly
vinylacetatfilm, Polystyrolfilm, Polypropylenfilm, Poly
ethylenterephthalatfilm oder ein Verbundfilm aus Poly
ether-, Polypropylen- oder Polystyrolfilmen, die mit
Polyethylenfilmen beschichtet sind, und weiterhin kann der
Träger aus Metallen, metallisiertem Papier oder Metall/
Papier-Laminaten bestehen. Auch Papierträger, die an einer
oder beiden Seiten mit einem α-Olefinpolymer, z. B. mit
Polyethylen beschichtet sind, können verwendet werden. Diese
Träger können Antihalierungsfarbstoffe oder -pigmente ent
halten.
Die erfindungsgemäß verwendeten DTR-Verfahrenslösungen
können alkalische Substanzen enthalten, z. B. Natrium
hydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Trinatrium
phosphat; Sulfite als Konservierungsmittel; Silberhalogenid
lösungsmittel, z. B. Thiosulfate, Thiocyanate, cyclische
Imidverbindungen, Thiosalicylsäure, Amine, etc.; Verdicker,
z. B. Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose;
Antinebelbildner, z. B. Kaliumbromid, 1-Phenyl-5-mercapto
tetrazol, die Verbindungen, die in der japanischen Offen
legungsschrift 26201/72 offenbart sind; Entwicklungsmit
tel, z. B. Hydrochinon, 1-Phenyl-3-pyrazolidon, Entwick
lungs-Modifizierungsmittel, z. B. Polyoxyalkylenverbindun
gen, Oniumverbindungen, etc.
Bei der Durchführung des Silberkomplexdiffusionsübertra
gungsverfahrens wird das Entwicklungsmittel in die Silber
halogenidemulsionsschicht und/oder bildaufnehmende Schicht
oder eine andere wasserdurchlässige Schicht, die daran an
grenzt, gemäß den GB-PS 10 05 115, 10 12 476, 10 17 273
und 10 42 477 eingebracht. Falls solche Materialien verwen
det werden, dann sind die Verarbeitungslösungen in der
Entwicklungsstufe sogenannte "alkalisch aktivierte Lösun
gen", die keinen Entwickler enthalten.
Die erfindungsgemäß hergestellten lithographischen Druck
platten können druckfarbenaufnehmend gemacht werden oder
die Druckfarbenaufnahmefähigkeit kann verbessert werden
durch Verwendung von Verbindungen, wie sie beispielsweise
in der US-PS 37 21 539 offenbart werden.
Das Drucken erfolgt in bekannter Weise unter Verwendung
von Ätzlösungen und üblichem Wischwasser.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen, die
nicht limitierend auszulegen sind, beschrieben.
Auf eine Seite eines mit einer Unterschicht versehenen
Polyesterfilmträgers wurde eine Maskierungsschicht, enthal
tend Siliciumdioxidteilchen mit einer Durchschnittsgröße
von 5 µm aufgetragen und auf die gegenüberliegende Seite
des Trägers wurde eine Antihalierungsunterschicht (einge
stellt auf einen pH-Wert von 4,0), enthaltend Ruß und
20 Gew.-% (pro photographische Gelatine) Siliciumdioxid
pulver mit einer durchschnittlichen Größe von 7 µm sowie
eine spektralsensibilisierte Hochgeschwindigkeitssilber
chloridemulsionsschicht (eingestellt auf einen pH-Wert
von 4,0), enthaltend 5 Gew.-% (pro photographische Gela
tine) Siliciumdioxidpulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 7 µm nach der chemischen Sensibilisie
rung aufgetragen.
Die Gelatine in der Unterbeschichtungsschicht lag in einer
Menge von 3,0 g/m² vor und die Gelatine in der Emulsions
schicht lag in einer Menge von 1,0 g/m² vor und das
Silberhalogenid, ausgedrückt als Silbernitrat, in der
Emulsionsschicht lag in einer Menge von 1,0 g/m² vor.
Diese Unterbeschichtungsschicht und die Emulsionsschicht
enthielten jeweils Formalin als Härter in einer Menge
von 5,0 mg/g pro Gelatine. Nach 14tägigem Trocknen
bei 40°C wurde auf die Emulsionsschicht eine Kerne ent
haltende Lösung, wie sie im Beispiel 2 der deutschen
Patentschrift 27 35 381 beschrieben wird (worin das
verwendete Polymer Polymer Nr. 3, Acrylamid-Imidazol-
Copolymer war und Hydrochinon in einer Menge von 0,8 g/m²
verwendet wurde) beschichtet und dann erfolgte die
Trocknung unter Ausbildung einer lithographischen Druck
platte. Die Silberhalogenidemulsion enthielt Rhodium
chlorid in einer Menge von 5×10-6 Mol pro 1 Mol Silber
halogenid und war zugegeben worden während der physikali
schen Reifung und das Silberhalogenid lag im wesentlichen
in Form von kubischen Kristallen mit einer durchschnitt
lichen Korngröße von 0,45 µm vor, wobei wenigstens 90%
aller Körner eine Größe aufwiesen, die ±30% der Durch
schnittskorngröße betrug.
Die chemische Sensibilisierung erfolgte mit Natriumthio
sulfat in einer Menge von 3×10-5 Mol pro 1 Mol Silber
halognid und HAuCl₄ in einer Menge von 4×10-5 Mol.
Als Spektralsensibilisierungsfarbstoff wurde der vorer
wähnte Farbstoff Nr. 2 in einer Menge von 3×10-4 Mol
pro 1 Mol Silberhalogenid verwendet. Man erhielt eine
Probe, die als Vergleichsprobe A bezeichnet wird.
Es wurden Proben, wie sie in der nachfolgenden Tabelle
gezeigt werden, in gleicher Weise wie oben hergestellt
mit der Ausnahme, daß die Zusammensetzung des Silber
halogenids verändert wurde und/oder das Kaliumhexa
chloroiridat (IV) in einer Menge von 3×10-6 Mol pro
1 Mol Silberhalogenid während des Vermischens (Emulgie
rung) des Silberhalogenids zugegeben wurde.
Diese Proben wurden 10-5 s mit Strahlen eines Neon-Helium-
Lasers
durch ein Kontaktraster
in engem Kontakt mit den Proben unter
Verwendung eines neutralen Graukeils belichtet.
Nach dem Belichten wurden die lithographischen Druckplat
ten mit der folgenden Diffusionsübertragungsentwicklungs
lösung entwickelt:
Übertragungsentwicklungslösung | |
Wasser|700 ml | |
Kaliumhydroxid | 20 g |
wasserfreies Natriumsulfit | 50 g |
α-Mercaptobenzoesäure | 1,5 g |
α-Methylaminoethanol | 15 g |
Wasser bis zu | 1 l |
Nach der Entwicklung wurden die Platten durch ein Paar
Abquetschwalzen zur Entfernung von überschüssiger Ent
wicklungslösung geleitet und unmittelbar darauf mit einer
Neutralisierungslösung der nachfolgenden Zusammensetzung
bei 25°C 20 s lang behandelt. Nach der Entfernung des
Überschusses der Lösung mittels Abquetschwalzen wurden
die Platten direkt bei Raumtemperatur getrocknet:
Neutralisierungslösung | |
Wasser|600 ml | |
Zitronensäure | 10 g |
Natriumcitrat | 35 g |
kolloidale Kieselsäure (20%ige Suspension) | 5 ml |
Ethylenglykol | 5 ml |
Wasser bis zu | 1 l |
Die Sensibilität, die Schärfe und die Auflösungskraft der
jeweiligen lithographischen Druckplatten wird in Tabelle 1
gezeigt.
Die Sensibilität wird ausgedrückt als die Belichtung, die
erforderlich ist, bevor man das Ausfällen des Silberhalo
genids nicht mehr beobachtet, wobei ein relativer Wert
gemäß der Vergleichsprobe A mit 100 bewertet wird.
Die Schärfe und die Auflösungskraft wurden mittels eines
grauen Kontaktrasters von 100, 133, 150, 175 bzw. 200 Li
nien/2,54 cm bewertet, wobei man die Maximalanzahl der
Linien pro 2,54 cm, bei denen man noch eine definierte und
ausgeprägte Wiedergabe von sehr kleinen Punkten (5% Punkte)
erhielt, feststellte. Die Ergebnisse wurden in 5 Graden von
1 (100 Linien/2,54 cm) bis 5 (200 Linien/2,54 cm) ausge
drückt.
Jede Platte, die mittels des Kontaktrasters erhalten worden
war, wurde für die Bewertung der Schärfe, wie sie in
Tabelle 1 gezeigt wird, in eine Offsetpresse eingespannt
und die Plattenoberfläche wurde gründlich mit der nach
folgenden Ätzlösung behandelt. Das Drucken wurde dann
unter Verwendung der nachfolgenden Wischwasserlösung
durchgeführt:
Ätzlösung (Desensibilisierungslösung) | |
Wasser|600 ml | |
Isopropylalkohol | 400 ml |
Ethylenglykol | 50 g |
3-Mercapto-4-acetamido-5-n-heptyl-1,2,4-triazol | 1 g |
Wischwasserlösung | |
Orthophosphorsäure|10 g | |
Nickelnitrat | 5 g |
Natriumsulfit | 5 g |
Ethylenglykol | 100 g |
Kolloidale Kieselsäure (20%ige Suspension) | 28 g |
Wasser bis zu | 2 l |
Als Druckpresse wurde eine handelsübliche Offset-Presse
verwendet. Die Druckausdauer für jede Platte wurde aus
gedrückt durch die Anzahl der Kopien, die man durchführen
konnte, bevor ein Drucken entweder aufgrund eines Tonens
(Grundverschmutzung) oder eines Abtragens
des Silbers unmöglich wurde und wurde gemäß den nachfol
genden Kriterien graduiert. Die Ergebnisse werden auch in
der Tabelle 1 in der rechten Spalte gezeigt.
Graduierung Nr. | |
Anzahl der Kopien | |
1 | |
weniger als 4000 Kopien | |
2 | 4000-6000 Kopien |
3 | 6000-8000 Kopien |
4 | 8000-10 000 Kopien |
5 | mehr als 10 000 Kopien |
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß aufgrund der Zugabe von
Iridium zu den erfindungsgemäßen lithographischen Druck
platten trotz des hohen Silberchloridgehaltes eine ex
trem höhere Sensibilität gegenüber Neon-Helium-Laserstrah
len sowie eine höhere Druckausdauer erzielt wurde im Ver
gleich zu den Vergleichsproben A, B, C und F.
Lithographische Druckplatten (Proben A′-F′), die in glei
cher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt worden waren,
wobei jedoch der Sensibilisierungsfarbstoff (2) durch den
Sensibilisierungsfarbstoff (6) ersetzt worden war, wurden
10-7 s in einer Vorrichtung mit einer lichtemittierenden
Diode belichtet. Die Ergebnisse, die in gleicher Weise wie
in Beispiel 1 bewertet wurden, sind in Tabelle 2 gezeigt.
Es ist ersichtlich, daß ähnliche Ergebnisse wie im Beispiel 1
erhalten worden sind.
Sechs lithographische Druckplatten, die in gleicher Weise
wie im Beispiel 1 hergestellt worden waren, wobei jedoch
der Sensibilisierungsfarbstoff (2) durch den nach
folgenden Farbstoff ersetzt worden war, wurden mit einer
oszillierenden Argonstrahlvorrichtung (10-5 s) belichtet
und dann den gleichen Untersuchungen wie im Beispiel 1
unterworfen, wobei man gleiche Ergebnisse erzielte.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Druckformen, bei dem man
bildweise mittels einer Abtast-Blitzlicht-Belichtung
eine lithographische Druckplatte aus einem Träger und
wenigstens einer eine wasserlösliche Iridiumverbindung
enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht belichtet
und anschließend die belichtete Emulsion einer Dif
fusionsübertragungsentwicklung unterwirft, dadurch
gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid
emulsionsschicht wenigstens 80 Mol-% Silberchlorid ent
hält und hergestellt wurde durch Zugabe einer wasser
löslichen Iridiumverbindung während des Emulgierens
oder der physikalischen Reifung der Emulsion und durch
Zugabe einer wasserlöslichen Goldverbindung zu irgend
einem Zeitpunkt vor dem Auftragen der Emulsion oder
danach.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die wasserlösliche Iridiumverbindung
in einer Menge von 10-8 bis 10-4 Mol pro 1 Mol
Silberhalogenid zugibt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die wasserlösliche Goldverbindung in
einer Menge von 10-6 bis 10-2 Mol pro 1 Mol Silber
halogenid zugibt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silberhalogenidemulsion ausgebildet
ist mit Silberchlorid, Silberchlorobromid und Silber
chlorobromojodid, enthaltend 0,1-2 Mol% Silberjodid.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silberhalogenidemulsion eine mono
disperse Emulsion ist, in der wenigstens 90% aller
Silberhalogenidkörner eine Korngröße im Bereich von
±30% der Durchschnittskorngröße aufweisen.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchschnittskorngröße der Silber
halogenidemulsion 0,2 bis 0,6 µm beträgt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silberhalogenidemulsion einen
betainartigen Cyanin-Sensibilisierungsfarbstoff enthält.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silberhalogenidemulsion einen
Cyanin-Sensibilisierungsfarbstoff von Anionentyp
enthält.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wasserlösliche Iridiumverbindung
Iridiumchlorid, Hexahalogenoiridiumsäure (III) oder ein
Salz davon oder Hexahalogenoiridiumsäure (IV) oder ein
Salz davon ist.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wasserlösliche Goldverbindung Chlor
goldsäure, Kaliumchloroaurat, Goldtrichlorid, Kalium-
Gold-Thiocyanat, Kaliumjodoaurat oder Ammoniumauro
thiocyanat ist.
11. Verwendung einer Platte, hergestellt gemäß Anspruch 1,
als Druckplatte.
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