DE3413489A1 - Mitomycin c-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende, pharmazeutische mittel - Google Patents
Mitomycin c-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende, pharmazeutische mittelInfo
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Description
EUROPÄISCHEN PATENTAMT EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
TELEFON: (Ο89) 2 71 65 83
München, 10. April 1984
UNSERE AKTE: M/2 5 045 OUR REF:
BETREFF:
RE
Bristol-Myers Company
345 Park Avenue New York 10154 U.S.A.
Mitomycin C-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende, pharmazeutische Mittel
AO
Die Erfindung betrifft Mitomycin-Derivate, die eine Disulfidgruppe
enthalten. Diese Verbindungen sind Mitomycin C-Derivate, bei denen die Aminogruppe in 7-Stellung
einen organischen Substituenten aufweist, welcher eine Disulfidgruppe enthält. Die Erfindung betrifft
ferner pharmazeutische Mittel sowie ein Verfahren zur Herstellung der genannten Verbindungen.
Der systematische Name für Mitomycin C gemäß Chemical Abstracts ist:
[iaR-(iaa,8ß,8aa,8ba)]-6-Amino-8-[((aminocarbonyl)-oxy)-methyl]-1,1a,2,8,8a,8b-hexahydro-8a-methoxy-5-methyl-arizino[2',3',3,4]-pyrrolo[1,2-a]indol-4,7-dion.
Danach wird das Azirinopyrroloindol-Ringsystem wie folgt numeriert:
2 la
Chemical Abstracts j
In der Mitomycin-Literatur wird auch häufig ein Trivialname
für das zuvor genannte Ringsystem verwendet, das verschiedene charakteristische Substituenten der Mitomycine
aufweist. Dieser Trivialname lautet Mitosan.
Für die vorliegende Beschreibung wurde dieses Nomenklatursystem benutzt. Dabei wird das Azirinostickstoff-
1a 7
atom als N und das Ringaminostickstoffatom als N bezeichnet.
Hinsichtlich der stereochemischen Konfiguration der erfindungsgemäßen Verbindungen gilt folgendes.
Werden die erfindungsgemäßen Verbindungen mit dem Basisnamen
"Mitosan" bezeichnet oder werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen durch die Strukturformel wiedergegeben, dann besitzen sie die stereochemische Konfiguration
von Mitomycin C.
Mitomycin C ist ein durch Fermentation hergestelltes Antibiotikum. Es wird derzeit mit Zustimmung der Food
and Drug Administration für die Therapie disseminierter Adenocarcinome des Magens oder der Pankreas in Kombination
mit anderen zugelassenen Chemotherapeutika verkauft. Es wird auch zur palliativen Behandlung eingesetzt,
wenn andere Behandlungen nicht anschlagen (Mutamycin^ ', Bristol Laboratories, Syracuse, New York
13201, Physicians1 Desk Reference 35.Ed., 1981, Seiten
717 und 718). Mitomycin C und seine Herstellung durch Fermentation ist Gegenstand der US-PS 3 660 578, die
mehrere Prioritäten und insbesondere eine in Japan vom 6. April 1957 in Anspruch nimmt.
Die Strukturen von Mitomycin A, B, C und von Porfiromycin wurden zuerst von J.S.Webb et al. von den Lederle
Laboratories Division American Cyanamld Company, J.Amer. Chem.Soc, 84, 3185-3187 (1962), veröffentlicht. Eine
der in dieser Strukturuntersuchung eingesetzten, chemischen Transformationen, um die Beziehung zwischen Mitomycin
A und Mitomycin C aufzuklären, war die Überführung letzterer Verbindung, 7-9a-Dimethoxymitosan, durch
Umsetzung mit Ammoniak zu ersterer Verbindung, 7-Amino-9a-methoxymitosan.
Es hat sich herausgestellt, daß der Ersatz der 7-Methoxygruppe von Mitomycin A eine Umsetzung
darstellt, die für die Herstellung von aktiven Antitumorderivaten von Mitomycin C von beträchtlichem
Interesse ist« Die nachstehenden Literaturstellen und Patente befassen sich alle mit der Umwandlung von Mitomycin
A zu einem Mitomycin C-Derivat, dessen Aminorest in 7-Stellung substituiert ist. Diese Mitomycin C-Derivate
besitzen Antitumor-Aktivitat.
Matsui et al. "The Journal of Antibiotics", XXI, 189-198 (1968);
Kinoshita et al., J.Med.Chem.i4, 103-109 (1971);
Iyengar et al., J.Med.Chem. 24, 975-981 (1981); Iyengar, Sami, Remers und Bradner, Abstracts of
Papers, 183rd Annual Meeting of the American Chemical Society, März 1982, Nr. MEDI 72;
Iyengar et al., J.Med.Chem.1983t 26, 16-20;
Iyengar et al., Abstracts of Papers, 185th Annual Meeting of the American Chemical Society, März
1983, No.MEDI 82.
Die folgenden Patente befassen sich mit der Herstellung von in 7-Stellung substituierten Aminomitosan-Derivaten
durch die Umsetzung von Mitomycin A, Mitomycin B oder eines N1a-substituierten Derivats davon mit einem primären
oder sekundären Amin:
US-PS 3 332 944 US-PS 3 420 846 5 US-PS 3 450 705 US-PS 3 514 452 US-PS 4 231 936
US-PS 4 268 676 BE-PS 893 162.
10
10
Mitomycin C-Derlvate mit einem substituierten Aminorest
in 7-Stellung sind auch durch direkte Biosynthese hergestellt
worden, indem man Fermentationsbrühen mit verschiedenen primären Aminen versehen hat und die übliche Mitomycin-Fermentation
durchgeführt hat (C.A.Claridge et al., Abst. of the Annual Meeting of Amer.Soc.for Microbiology
1982. Abs. 028).
Mitomycin C ist das hauptsächlich bei der Fermentation erhaltene Mitomycin und ist das kommerziell erhältliche
Produkt. Zur Umwandlung von Mitomycin C in Mitomycin Af
welche Verbindung für die Herstellung semi-synthetischer, substituierter Amino-Analoga von Mitomycin C
verwendet wird, führt man nach dem derzeitigen technologischen Stand gemäß den obengenannten Patenten und
Veröffentlichungen folgende Umsetzungen durch. Man hydrolysiert Mitomycin C zu dem entsprechenden 7-Hydroxymitosan.
Diese Verbindung ist sehr instabil. Dann methyliert man diese Substanz mit Diazomethan. Die Handhabung
letzterer Verbindung ist bekanntlich sehr gefährlich. Bei einem Versuch, die Verwendung von Diazomethan für
die Methylierung zu vermeiden, wurden 7-Acyloxymitosane eingesetzt (Kyowa Hakko Kogyo K. K. JA-PS J5 6073-085,
Farmdoc Nr.56227 D/31), um Mitomycin C-Analoga zu synthe-
35 tisieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Derivate bereitzustellen, die aktiver und insbesondere weniger
toxisch sind als Mitomycin C.
Gegenstand der Erfindung sind Mitomycin C-analoge Verbindungen,
die an dem Stickstoffatom in 7-Stellung einen organischen Dithio-Substituenten besitzen. Diese Verbindungen
können durch die nachstehende, allgemeine Formel wiedergegeben Werdens
Ii i
CH2OCNH2 i
I T-- . - R
worin FP eine organische Gruppe bedeutet, nämlich die
strukturelle Komponente eines organischen Thiols der
Formel R-7SH, und AIk2 und R die unten angegebenen Bedeutungen
besitzen. Diese Verbindungen können in alternativer Weise durch die nachstehenden Formeln I und II beschrieben
werden:
Il
CH2OCNH2
(D
und
8 \
R -SS-AIk2 - N
H,C
(ID
,-N - R
worm
1 eine gerade oder verzweigte Alkylenkette
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, falls R7 über ein Kohlenstoffatom
an AIk1 gebunden ist, oder 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet, falls R' über ein Schwefel-, Sauer stoff- oder Stickstoffatom an Alk,, gebunden ist, wobei
7 im letzteren Fall R und -SS- mit unterschiedlichen
Kohlenstoffatomen verbunden sind,
eine gerade oder verzweigte Alkylenkette
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, die gewünschtenfalls
durch einen Substituenten R substituiert ist, wobei die an den Rest Alk_ gebundenen Schwefel- und
Stickstoffatome und jeder gegebenenfalls vorhandene Substituent
R , falls er über ein Sauerstoff-, Schwefeloder Stickstoffatom an AIk2 gebunden ist, an verschiedene
Kohlenstoffatome des Restes AIk2 gebunden sind.
AIk1 und AIk2 eine Doppelbindung enthalten können,
R ein Wasserstoff atom, eine Niedrigalkyl-,
Niedrigalkanoyl- oder Benzoylgruppe bedeutet, wobei die Benzoylgruppe gegebenenfalls durch eine Niedrigalkyl-,
Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino- oder Nitrogruppe substituiert
ist,
7
R eine Hydroxyl-, Halogen- oder Amino gruppe; eine Alkylamino- oder Dialkylamino gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen; eine Alkanoylaminogruppe; eine Benzoylamino- oder durch A substituierte Benzoylaminogruppe; eine Naphthoylamino- oder durch A substituierte Naphthoylaminogruppe; eine Cycloalkyl- oder durch A substituierte Cycloalkylgruppe mit jeweils 3 bis 8 Ringgliedern;
R eine Hydroxyl-, Halogen- oder Amino gruppe; eine Alkylamino- oder Dialkylamino gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen; eine Alkanoylaminogruppe; eine Benzoylamino- oder durch A substituierte Benzoylaminogruppe; eine Naphthoylamino- oder durch A substituierte Naphthoylaminogruppe; eine Cycloalkyl- oder durch A substituierte Cycloalkylgruppe mit jeweils 3 bis 8 Ringgliedern;
eine Cycloalkenyl- oder durch A substituierte Cycloalkenylgruppe mit jeweils 5 bis 8 Ringgliedern; eine
Phenyl- oder durch A substituierte Phenylgruppe; eine Naphthyl- oder durch A substituierte Naphthylgruppe;
eine heterocyclische Gruppe, die unter heteroaromatischen und heteroalicyclischen Gruppen ausgewählt
ist, welche 1 bis 2 Ringe, 3 bis 8 Ringglieder in jedem Ring und 1 bis 4 Heteroatome, ausgewählt unter Sauerstoff,
Stickstoff und Schwefel, enthalten;
eine Alkoxy- oder Alkylthiogruppe mit jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; eine Carboxy gruppe; eine Alkoxycarbonylgruppe
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine Phenoxycarbonyl- oder durch A substituierte Phenoxycarbonylgruppe;
eine Phenoxy- oder durch A substituierte Phenoxygruppe; eine Naphthoxy- oder durch A substituierte
Naphthoxygruppe; eine Alkoxycarbonylaminogruppe mit 2
bis 6 Kohlenstoffatomen; eine Guanidinogruppe; eine Ureido (-NHCONH2)-Gruppe; eine N-Alkylureylen (-NHCONH-alkyl)-Gruppe
mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine N-Haloalkylureylengruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen;
eine N -Haloalkyl-N -nitrosoureylengruppe mit 3 "bis 7
Kohlenstoffatomen; und eine Dialkylaminocarbonylgruppe mit 3 bis 13 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei der Substituent
A ausgewählt ist unter 1 bis 2 Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino-,
Hydroxy- oder Nitrogruppen, und
R8 eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen;
eine Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit jeweils 3 bis 12 Kohlenstoffatomen; eine Cycloalkyl- oder durch A substituierte
Cycloalkylgruppe mit 3 bis 8 Ringgliedern; eine Cycloalkenylgruppe mit 5 bis 8 Ringgliedern; eine
Phenyl- oder durch A substituierte Phenylgruppe; eine Naphthyl- oder durch A substituierte Naphthylgruppe;
oder eine heterocyclische Gruppe, ausgewählt unter heteroaromatischen und heteroalicyclischen Gruppen mit
1 bis 2 Ringen, 3 bis 8 Ringgliedern in jedem Ring und 1 bis 4 Heteroatomen, ausgewählt unter Sauerstoff, Stickstoff
und Schwefel, bedeutet, wobei der Substituent A
ausgewählt ist unter 1 bis 2 Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino-, Hydroxy-
oder Nitrogruppen; oder R zusammen mit dem benachbarten Schwefelatom eine S-Cysteinylgruppe darstellt, wobei
diese S-Cysteinylgruppe verestert sein kann, in ein Salz überführt sein kann oder in eine Peptidbindung eingebunden
sein kann.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen experimentell erzeugte Tumore bei Tieren inhibieren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden hergestellt, indem man ein Aminodisulfid der allgemeinen Formeln III
oder IV
R7AIk1-SS-AIk2NH2 oder R8-SS-Alk2NH2
5 (HI) (IV)
mit einem Mitosan-Derivat der allgemeinen Formel V
Y | O | ^CH2 | 0 Il OCNH2 |
• J | I Il | L0CH3 | |
H3C | O | fLJ>- | - R |
15 (V) j
umsetzt, wobei Y eine durch ein primäres Amin leicht
ersetzbare Gruppe bedeutet, wobei man ein N'-substituiertes Mitomycin C-Derivat erhält. Derartige Mitosan-Derivate
sind u.a. Mitomycin A und seine homologen Verbindungen der allgemeinen Formel (V) t worin Y eine
Ni edrigalkoxy gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet. Weiter zählt dazu das Derivat der allgemeinen
Formel (V), worin Y eine Amidinogruppe der allgemeinen
25 Formel VI bedeutet ^
R3R4N-C=N- (VI)
worin
R^ ein Wasserstoffatom (bevorzugt), eine Niedrigalkyl-,
Phenyl-, Niedrigalkylphenyl-, Niedrigalkoxyphenyl-, Halophenyl-, Aminophenyl- oder Nitrophenylgruppe
bedeutet, und
R3 und R unabhängig voneinander eine Niedrig-
alkylgruppe bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, Pyrrolidin; 2- oder 3-
Niedrigalkylpyrrolidin; Piperidin; 2-, 3- oder 4-Niedrigalkylpiperidin;
2,6-Diniedrigalky!piperidin; Piperazin;
in 4-Stellung substituiertes Piperazin (wobei der Substituent in 4-Stellung eine Alkyl- oder Carbalkoxygruppe
mit jeweils 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Phenyl-, Methylphenyl-, Methoxyphenyl-, Halophenyl-,
Nitrophenyl- oder Benzylgruppe bedeutet); Azepin; 2-,
3-, 4- oder 5-Niedrigalkylazepin; Morpholin, Thiomorpholin;
Thiomorpholin-1 -oxid oder Thiomorpholin-1,1-dioxid
darstellen,
wobei jede der zuvor genannten Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl-
und Niedrigalkoxygruppen 1 bis 6 Kohlenstoff-
15 atome enthält.
Letztere Verbindungen sind Amidino-Derivate von Mitomycin
C.
Die Umsetzung des Mitosan-Derivats der allgemeinen
Formel (V) und des Aminodisulfids der allgemeinen Formel (III) oder (IV) führt man in einem wasserfreien, flüssigen,
organischen Reaktionsmedium bei einer Temperatur von etwa -15°C bis +500C durch. Die Temperatur liegt
vorzugsweise zwischen 0 und 200C. Jedes wasserfreie, flüssige, organische Reaktionsmedium kann eingesetzt
werden, solange es bei den Reaktionsbedingungen stabil ist und die Umsetzung nicht nachteilig beeinflußt. Man
setzt 1 bis 4 Mol-Anteile des Aminodisulfids der Formeln (III) oder (IV) mit dem Mitosan-Reaktanten der allgemeinen
Formel (V) um. Vorzugsweise verwendet man äquimolare Mengen der beiden Reaktanten. Man läßt mehrere
Stunden, vorzugsweise etwa 8 bis 50 Stunden, reagieren. Das Produkt gewinnt man chromatographisch. Man kann dabei
zweckmäßigerweise das flüssige, organische Reak-
tionsmedium verdampfen und den Rest chromatographieren.
Die Aminodisulfide der allgemeinen Formeln (Ill)ünd (IV)
sind bekannte Verbindungen und können nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Sie können beispiels-
«7
weise durch Umsetzung des geeigneten Thiols R Alk.« SH
8
oder R SH mit einem Bunte-Salz der allgemeinen Formel
oder R SH mit einem Bunte-Salz der allgemeinen Formel
10 (VII)
NH2AIk2SSO3Na (VII)
oder mit einem Sulfenylthiocarbonat der allgemeinen Formel (VIII)
NH2AIk2SSCOCH3 (VIII)
hergestellt werden.
Klayman et al., Journal of Organic Chemistry. 29, 3737-3738
(1964), haben die folgenden Verbindungen nach dem Bunte-Salz-Verfahren hergestellt:
2-Aminoethyl-n-butyldisulfid
2-Aminoethy1-n-hexyldisulfid
2-Aminoethyl-n-octyldisulfid
25 2-Aminoethyl-n-decyldisulfid
2-Aminoethyl-phenyldisulfid
2-Aminoethyl-benzyldisulfid.
2-Aminoethyl-benzyldisulfid.
Das bevorzugte Lösungsmittel zur Umsetzung des Bunte-Salzes mit dem Thiol ist Methanol. Bei Verwendung dieses
Lösungsmittels liegen die bevorzugten Temperaturen zwischen 0 und -100C. Mit anderen Lösungsmitteln sind höhere
Temperaturen erforderlich. Der Hauptnachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß sich symmetrische Disulfide
als Nebenprodukte bilden, wahrscheinlich als Ergebnis
der Disproportionierung des gewünschten, gemischten Disulfids.
5
5
Die gemischten Disulfid-Ausgangsverbindungen der allgemeinen
Formeln (III) und (IV) stellt man vorzugsweise her, indem man ein geeignetes Thiol mit einem SuIfenylthiocarbonat
der allgemeinen Formel (VIII) umsetzt. Dieses Verfahren ist von S.J. Brois et al, Journal of the
American Chemical Soeciety 92, 7269-7270 (1970), beschrieben. Bei diesem Herstellungsverfahren gibt man im
allgemeinen das Thiol zu einer Methanollösung des Aminoalkylsulfenylthiocarbonats
der allgemeinen Formel (VIII) und führt die Umsetzung bei einer Temperatur von 0 bis
25°C durch. Je nach verwendetem, speziellem Thiol kann die Umsetzung schlagartig oder innerhalb von mehreren
Stunden ablaufen. Das Fortschreiten der Reaktion kann man verfolgen, indem man mißt, wieviel nichtumgesetztes
Thiol sich im Reaktionsgefäß befindet. Ist die Umsetzung träge, kann man eine katalytische Menge Triethylamin als
Reaktionsbeschleuniger zugeben.
Nachstehend sind repräsentative Thiole der Formeln R^AIk1SH oder R8SH aufgeführt, die durch Umsetzung mit
dem Bunte-Salz der allgemeinen Formel (VII) oder mit Sulfenylthiocarbonat der allgemeinen Formel (VIII) zu
Zwischenverbindungen der allgemeinen Formeln (III) und (IV) umgesetzt werden können. Letztere Verbindungen
können wiederum, wie hier beschrieben, in die erfindungsgemäßen Verbindungen überführt werden. Bei den nachstehend
aufgeführten Thiolen, die eine Aminogruppe enthalten,
ist es im allgemeinen wünschenswert, diese Verbindungen zuerst in eine geschützte Form zu überführen, vorzugsweise
in das ß-(Trimethylsilyl)-ethoxycarbonylamino-
Derivat, bevor man diese Verbindungen in die Zwischenverbindungen
der allgemeinen Formel (III) oder (IV) überführt und mit der Mitosan-Zwischenverbindung der
allgemeinen Formel (V) umsetzt. Die ß-(Trimethylsilyl)-ethoxycarbonylamino-Gruppe
kann man dann anschließend durch Behandlung mit Tetraethylammoniumchlorid in Acetonitril
abspalten [L.A.Carpino et al., J.C.S.Chem.Comm., 358 (1978)]. Man erhält dabei die gewünschte, freie
Aminoverbindung der allgemeinen Formel (i) oder (II).
HSCH3, HSCH2CH3, HSCH2CH2CH3, HSCH(CH3)2, HS (CH2
HS-CH-CH2CH3, HSCH2CH(CH3)2,
CH3
CH3
CH3
HS-C-CH,, HS-<1 , HS'
HS-C-CH,, HS-<1 , HS'
3 N
, HS-<1 ,
. HS-CH2-/~\t HS-CH2-CH=CH2, HS-CH2-CH=
HS-CH2-C=CH, HS-CH2-C=C-CH3, HS(CH2)n0R1 (n = 2-4, R1 =
0
H, CCH3, CH3);
25 0
HS(CH2)nCXR (n=1-3;X=0, NH, NR1; R, R1=H, CH3) ,
HS(CH2) NH2 (n=2-4)7 0
HS(CH2)nNHR1 (n=2-4; R1=CH3, CH2CH3, CH2CH2CH3, CCH3),
HS(CH2)nNR1R2(n=2-4; R1ZR^=CH3, CH2CH3),
CH3 CH3 CH3 CH3
HS-CH-CH2NH2, HS-C-CH2NH2, HS-CH2-CH-NH2, HS-CH2-C-NH2 ,
CH3 CH3
CH3
HS-CH2CH2SCH3, HS-CH2CH2NHC(CH3)3, HS-CH2-C-CH2NHR1(R1=
J CH3
H, CH3, CCH3),
43- ΊΙ'
HS-CH2CH2-NH- ζ~\
HS-CH2CH2-N
.CH2
I (CH9)
2'η
10 HS
CH2NR1R2
-CH-CH2NR1R2 (R1 =Η, CH3; R2=H, CH3)
Λ /«1
HS-CH9-CH-CH5NHR1 (R =Η, CH,) .
NHR1
CH2NH2
HS-CH2-CH-CH2NH2, HS-CH2-CH-CH2NH2, HS-CH2-CH-NH2,
COH
OH
CO2H
HS-CH2-CH-CH2-NH2, HS-CH2-CH-CH2-CO2H,
NH2
CO2H
HS-CH2CH2CH NH,
HS(CH,
CH2CO2H
"NHR
(η=1-3; R2=H, CH3J R1=H, CH3),
HS-Ch=CH-NHCCH3, HS-<1 , HS-CH2CH2-N-CH3 ,
NH2 OCH3
HS-CH2-CH-CH2NH2 ;
OCH
CH,
HS-CH,
NH,
3 NH
HS-CH9-C - C - NH9
2 , 2
CH,
NH
HS-CH2-CH-C-NH2
OCH,
OCH,
HS-
NH,
HS-CH2-
NH
CH
15
HS-CH2-CH-CH2OH ;
OH HS-CH2-CH=Ch-CH2NH2
HS-CHo-C-CHoNH
o ,
CH3
HS-CH2CHCh2CH2NH2
HS-CH2CHCh2CH2NH2
5-Thio-D-glucosej
CH,
HS-CH2-CH-CH2NH2 }
OH
H HS-CH2-C-CH2OH ,
NHo
3 HS-CH2-CH-CH2OH y
CH3
HS-CH0-CHo-0-C-CH,
CH3
HS-CH2CH2-NH-^ j]
HS-Γ N)-OCH
3 ■>
NH,
NH,
HS-//
NHCH, 20
HS-^N-NHCCH,
HS-</ N)-
HS- (( I
CH^ 30
N-N
34Ί3489
[O4O3
1*
HS-
(X=N, 0; Y=H X=S; Y=H, Cl, OCH2CH3) J
HS-<
HS-'
HS
HS-,
HS
HS N-N
-^ %- NH2 (X=NH, S)
JL
HS
HS
N(CH3)2
HS-CH2-CH=CH-^ λ
HS-CH2-
-NHCCH,
(n=1, 2)
HS-(CH2V^
20 HS-(CH2)n-<x))-NH
N(CH,)
j)2
HS-CHp-
HS-CH2-^n
(R1=0CH2CH3
(X=O, S, NH) (X=O, S, NH) (X=O, S, NH) (X=O, S, NH) (X=O, S, NH)
(R1=H,
HS-CH,
,-Or1
(R1=H, CH3) ,
HS-CH-CH2-N X
HS-CH, HS-CH.
Rl
R1
-/^ NR1
/—\
—\ NR V_V
25
30 HS-CHp-2 (X=O, NH, NCH3)
(R1=N,
(R1=H,
(R1=H, CH3) ,
(R1=H, CH3) ,
(R1=H, CH3) ,
(R1=H, CH3) ,
(n=1-3; m=1-3) (R2=H, CH3; R1=H, CH3, NH2)
(R1=H, CH3) f
3b
HS
NH.
(R1=H, CH3)
HS
CH, ι ->
2 3
10 HS
HS
HS
•N
-OH , OH
OH ^
NHCCH,
Il 3
Tabelle I enthält die Ergebnisse von Laboruntersuchungen mit weiblichen CDF1-Mäusen, denen intraperitoneal ein
Tumor-Inokulum von 10 Ascites-Zellen von P-388 Mäuseleukämie
implantiert worden war. Die Mäuse wurden mit verschiedenen Dosen entweder einer Testverbindungen der
allgemeinen Formeln I oder II oder mit Mitomycin C behandelt. Die Verbindungen wurden intraperitoneal injiziert.
Gruppen von sechs Mäusen wurden für jede Dosierungsmenge verwendet. Die Mäuse wurden mit einer einzelnen .Dosis
der Verbindung am Tag der Inokulation behandelt. Bei allen Versuchsreihen wurde eine Gruppe von zehn Mäusen mit
Kochsalzlösung behandelt. Diese Mäuse dienen als Kon-
trolle. Die mit Mitomycin C behandelten Gruppen dienten als positive Kontrolle. Es wurde ein 30 Tage-Protokoll
angefertigt, in das die mittlere Überlebensdauer (mean survival time) in Tagen eingetragen wurde, welche für
jede Mäusegruppe bestimmt wurde. Es wurde auch die Anzahl der Überlebenden am Ende der 30 Tage eingetragen. Die
Mäuse wurden vor der Behandlung und wiederum am Tag 6 gewogen. Die Gewichtsveränderung wurde als Maß der Arzneimitteltoxizität
angesehen. Es wurden Mäuse mit einem Gewicht von jeweils 20 g verwendet. Ein Gewichtsverlust
von bis zu etwa 2 g wurde als nicht übermäßig betrachtet. Die Ergebnisse sind ausgedrückt als % T/C. Das ist
das Verhältnis der mittleren Überlebensdauer der behandelten Gruppe zu der mittleren Überlebensdauer der
mit Kochsalz behandelten Kontrollgruppe mal 100. Die mit Kochsalz behandelten Kontrolltiere starben gewöhnlich
innerhalb von 9 Tagen. Die "maximale Wirkung".in der folgenden
Tabelle ist ausgedrückt als % T/C. Es ist auch die diese Wirkung hervorrufende Dosis angegeben. Die in
Klammern angegebenen Werte wurden mit Mitomycin C als positive Kontrolle in dem gleichen Experiment erhalten.
Somit kann die relative Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber Mitomycin bewertet werden.
Als Minimumwirkung, ausgedrückt als % T/C, wurde ein Wert von 125 angesehen. Die in der nachstehenden Tabelle
angegebene minimale wirksame Dosis ist diejenige Dosis, die zu einem % T/C von etwa 125 führt. Die in allen Fällen
in der Spalte "durchschnittliche Gewichtsänderung" aufgeführten beiden Werte bezeichnen die durchschnittliche
Gewichtsänderung pro Maus bei der maximalen wirksamen Dosis bzw. bei der minimalen wirksamen Dosis.
■31
Inhibierung | von P-388 Mäuseleukämie | Dosis' | Minimale | Durchschn. |
Verbindung Maximale Wirkung Λ | wirksame | Gewichtsän | ||
Nr. % T/C | 3,2(3,2) | Dosisi | derung^ | |
6,4(3,2) | 0,2 | -1,2, -0,3 | ||
1(BL-6787)>333(294) | 6,4(3,2) | <0,2 | -2,5, -0,9 | |
3(BL-6796)>375(250) | 12,8(3,2) | 0,8 | -2,8, -0,9 | |
4(BL-6832) 172(194) | 12,8(3,2) | < 0,2 | -2,4, 0 | |
5(BL-6790)>333(294) | 12,8(3,2) | 0,4 | -0,6, +0,8 | |
6(BL-6789) 183(294) | 6,4(3,2) | 0,2 | -0,6, -0,2 | |
7(BL-6788) 200(294) | 3,2(3,2) | 0,8 | -0,8, +0,1 | |
8(BL-6795) 188(250) | < 0,2 | -1,3, -0,6 | ||
9(BMY- 25036) 219(319) |
3,2(1,6) | |||
11(BMY- | 12,8(1,6) | < 0,2 | -1,8, -0,7 | |
25066) 194(194) | < 0,2 | -3,3, -1,1 | ||
12(BMY- 25067) 331(194) |
mg/kg Körpergewicht 20
g/Maus, Tage 1-6, bei maximaler und minimaler wirksamer Dosis
«■ -33
——————————— ,
Verbindung
5 Nr.
5 Nr.
Maximum % T/C
Wirksame
Dosis1
Dosis1
Minimale
wirksame
Dosisi
wirksame
Dosisi
Durchschn. Gewichtsänderung^
28 (BMY-25828) 220(270) 6,4(4,8)
29 (BMY-25829) 170(270) 3,2(4,8)
30 (BMY-25827) 200(270) 12,8(4,8)
31 (BMY-25830) 170(270) 3,2(4,8)
C 0,4
< 0,2
< 0,4
<0,2
<0,2
-1,1, +3,2
+2,6, +2,7
-3,2, +1,0
+1,3, +0,5
Jt
mg/kg Körpergewicht
g/Maus, Tage 1-7, bei maximaler und minimaler wirksamer
Dosis
3 männliche
3 männliche
In Tabelle II sind die Ergebnisse von Antitumor-Tests zusammengefaßt, die unter Verwendung von in Mäusen gewachsenen
Bi6-Melanom erhalten wurden. Es wurden BDF1-Mäuse
eingesetzt und subkutan mit dem Tumorimplantat inokuliert. Ein 60 Tage-Protokoll wurde angefertigt. Gruppen
von zehn Mäusen wurden für jede getestete Dosierungsmenge verwendet. Die mittlere Überlebensdauer wurde für
jede Gruppe bestimmt. Kontrolltiere wurden wie die Testtiere inokuliert und mit dem Injektionsträger behandelt.
Die mittlere Überlebensdauer bei Tieren, denen kein Arzneimittel verabreicht worden war, betrug 24,5 Tage. Das
Verhältnis der Überlebenszeit zu der der Kontrolltiere
(% T/C) wurde als Maß für die Wirksamkeit angesehen. Es
wurden die maximale wirksame Dosis und die minimale wirksame Dosis für jede Testverbindung bestimmt. Als minimale
wirksame Dosis wurde eine solche Dosis definiert, die zu einem % T/C-Wert von 125 führt. Die Testtiere
wurden für jede Dosierung an den Tagen 1, 5 und 9 intra-
35 venös mit der Testverbindung behandelt.
M- I O H O J
Verbindung Maximale Wirkung Minimale Durchschn.Ge-Nr.
%T/C Dosis1 wirksame wichtsände-
Dosis'' rung
i(BL-6787) | 122 | 3 | ,0 | 3 | ,0 | -2 | ,7, | -2 | ,7 |
6(BL-6789) | 163 | 3 | ,0 | <3 | ,0 | -1 | ,8, | -1 | ,8 |
6(BL-6789)3 | 161 | 6 | ,0 | <3 | ,0 | -1 | -1 | ,3 |
mg/kg Körpergewicht
g/Maus, Tage 1-15» bei maximaler und minimaler wirksamer
Dosis
3 Behandlung an den Tagen 5, 9 und 13.
3 Behandlung an den Tagen 5, 9 und 13.
Die Verbindung Nr. 3 (BL-6796) wurde auf ihre Wirksamkeit gegenüber B16-Melanom bewertet, das in BDF^-Mäusen
gewachsen war. Bei diesem Experiment wurden die Tiere mit dem Tumor intraperitoneal inokuliert. Die Behand-
20 lung mit der Testverbindung erfolgte ebenfalls durch
intraperitoneale Injektion. Wie zuvor, wurde an den Tagen 1, 5 und 9 behandelt und es wurde die mittlere
Überlebensdauer bestimmt. Als minimale wirksame Dosis wurde wiederum eine Dosis betrachtet, die zu % T/C 125
25 führt. Bei einer Dosis von 1 mg/kg der Testverbindung Nr. 3 überlebten 6 von 10 Tieren die gesamte 60tägige
Testdauer (% T/C 235). Die Tiere hatten am Tag 5 eine durchschnittliche Gewichtsveränderung von +0,1 g. Bei
einer Dosis von 0,5 mg/kg betrug die mittlere Überle-
30 bensdauer 42,0 (% T/C 165). Dies zeigt an, daß die minimale
wirksame Dosis geringer ist als 0,5 mg/kg. In demselben Test zeigte Mitomycin C % T/C von 165 bei einer
Dosis von 3 mg/kg. Dies war die maximale wirksame Dosis von Mitomycin C in diesem Experiment. Es ist somit evi-
35 dent, daß die Verbindung Nr. 3 gegenüber B16-Melanom
bei Mäusen um ein Vielfaches wirksamer ist als Mitomycin
C. 5
Die Auswirkungen der intravenös verabreichten Verbindungen 1 (BL-6787) und 3 (BL-6796) auf die Gesamtzahl
der weißen Blutzellen und deren Veränderung [total and differential white blood cell (WBC) counts] bei Mäusen
wurden bestimmt. Es wurde gefunden, daß beide Verbindungen myelosuppressiv wirken, jedoch offensichtlich
weniger als Mitomycin C. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt. Die Daten für die Verbindung 1
und für Mitomycin C wurden in dem gleichen Experiment erhalten, so daß ein direkter Vergleich ermöglicht wird.
Die Verbindung 1 ist geringfügig weniger myelosuppressiv. Die Daten für die Verbindung 3 stammen aus einem anderen
Experiment. Diese Daten legen nahe, daß die Verbindung 3 weniger myelosuppressiv ist; ein direkter
Vergleich mit den beiden anderen Verbindungen stand jedoch nicht zur Verfügung.
ω cn |
CO
O |
fco cn |
Zahl | t+ η 1 |
der |
to
O |
I-· t-· cn o |
Tage 4 | 1 | 8 | Ca£ 7 |
t η 1 |
Tabelle III | 4 + 0,5 0,2 + 0,04 3,7 + 0,5 |
7 | + 0,8 | |||||||
t η 1 |
VOI | weißen Blutzellen | 7 + 0,5 0,6^+ 0,1 6,2 + 0,5 |
11 | + 0,7 | ||||||
Verbindung | Dosis | t η 1 |
10 β',ί |
Zellen pro ecm (χ 10"O | 4 + 0,7 0,5 + 0,1 3,7 + 0,5 |
10 | + 0,7 | ||||
Nr. (ι | ΐης/kff. iv) | t η 1 |
10 1,0 9,1 |
* Behandlung | 5 + 0,4 0,5"+ 0,1 4,0 + 0,3 |
7 | + 0,9 | ||||
1(BL-6787) | 6,4 | t η 1 |
10 1,5 7,8 |
+ 0,7 > + 0,3 ί + 0,6 |
3 + 0,2 0,1 + 0,02 2,5 + 0,2 |
9 | ± 0,5 | ||||
1(BL-6787) | 3,2 | Blutzellen | 10 1,7 8,3 |
+ 0,6 + 0,2 + 0,8 |
4,0 + 0,7 0,2 + 0,02 4,0 + 0,7 |
+ 0,5 | |||||
3(BL-6796) | 8,8 | 10,0 1,0 9,0 |
+ 0,6 + 0,1 Ξ 0,6 |
||||||||
3(BL-6796) | 6,6 | 9,0 0,7 8,4 |
+ 0,4 + 0,1 Ξ 0,6 |
||||||||
Mitomycin C | 6,4 | + 0,2 + 0,2 Ξ 0,3 |
|||||||||
Mitomycin C | 3,2 | + 0,7 + 0,1 + 0,6 |
|||||||||
+ t β Gesamtzahl der weißen η = Neutrophile 1 = Lymphozyten |
• |
Aufgrund der Antitumor-Aktivität der erfindungsgemäßen
Verbindungen, die bei Untersuchungen an Tiertumoren festgestellt wurde, und da die erfindungsgemäßen Verbindungen
weniger myelosuppressiv sind als Mitomycin C, können die erfindungsgemäßen Verbindungen eingesetzt
werden, Tumore bei Mensch und Tier zu inhibieren. Die Verbindungen werden dazu systemisch in einer im wesentliehen
nichttoxischen, wirksamen Antitumor-Dosis an ein Säugetier verabreicht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden vorwiegend auf
die gleiche Weise und zu dem gleichen Zweck wie Mito-
15 mycin C für Injektionszwecke verwandt. Geringfügig
größere oder kleinere Dosen können in Abhängigkeit von der speziellen Tumorsensitivitat verwendet werden. Sie
können leicht als pharmazeutische Trockenmittel verteilt werden, welche Verdünnungsmittel, Puffer, stabilisierende
Mittel, solubilisierende Mittel und Mittel zur Erleichterung der pharmazeutischen Verwendung enthalten.
Diese Mittel werden dann kurz vor der Verwendung mit einem injizierbaren, flüssigen Medium konstituiert. Geeignete,
injizierbare Flüssigkeiten sind beispielsweise
25 Y7asser, isotonische Kochsalzlösung und dergl.
Alle in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Temperaturen sind in 0C ausgedrückt. Die magnetischen Resonanzspektren
für Protonen ( H-NMR) wurden auf einem Varian XL-100- oder auf einem Jeol FX-90Q (90 MHz)-Spektrometer
in Pyridin-dc aufgenommen, falls nicht anders angegeben. Die Infrarot(IR)-Spektren wurden mit einem Bechman-Model
4240-Spektrophotometer aufgenommen. Die IR-Absorptionen (0 mav) sind in den nachfolgenden Aufstellungen
in cm~1 angegeben. Die dünnschichtchromatographi-
sehen(TLC)-Untersuchungen wurden mit Hilfe von 0,25 nun
vorbeschichteten Silikagelplatten von E.Merck (60F-254)
durchgeführt. UV-Licht und/oder Joddämpfe wurden als sichtbarmachende Mittel eingesetzt. Flash-Chromatographie
(j.Org.Chem. 14, 2923, 1978) wurde unter Verwendung von
Silica Woelm (32 bis 63/um) durchgeführt. Die Lösungsmittel
wurden bei vermindertem Druck und unterhalb 50°C verdampft.
B eispiel 1
7-[2-(Benzyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan (Verbindung 1) über Mitomycin A
Zu einer Lösung von 200 mg (0,28 mM) S-Benzyldithioethylamin
in 2 ml Methanol, das 300 mg Triethylamin enthält, gibt man bei 0 bis 40C 99 mg (28,3 mM) Mitomycin A in
10 ml Methanol, rührt die erhaltene Lösung 2,5 h bei 200C, überwacht das Fortschreiten der Umsetzung dünnschichtchromatographisch
unter Verwendung eines Methanol-Chloroform-Lösungsmittelsystems (10:90 V/V), konzentriert
die Reaktionsmischung bei vermindertem Druck zu einem trockenen, festen Rückstand, den man flashchromatographiert
(35 g Silikagel) unter Verwendung von Methanol-Dichlormethan (800 ml; 7:93 V/V) als EIuierungsmittel
und erhält die Titelverbindung (87 mg, 59%) als reinen, amorphen Feststoff.
1H-NMR (90 MHz, Pyridin-d5, S)χ 2,08 (s, 3H), 2,74 (m,
3H), 3,16 (d, 1H, J=6 Hz), 3,24 (ε, 3H), 3,40-4,20 (m, 6H), 4,04 (s, 2H), 4,56 (d, 1H, J=14 Hz),
5,08 (t, 1H, J=12 Hz), 5,40 (dd, 1H, J=6, 12Hz), 7,44 (bs, 5H).
IR (KBr) 0> Y, cm"1: 3440, 3350, 3290, 3060, 3020,
1720, 1635, 1560, 1325, 1060 5 Analyse: für C24H28N4°5S2
berechnet: C 55,80% H 5,46% N 10,84% S 12,41% gefunden : 55,08 5,31 10,52 12,1
N-r2-(2-Aminoethyldithio)-ethyl!-acetamid (Verbindung 2)
(a) Bunte-Salzmethode
Eine Lösung von 695 mg (4,59 mM) 2-Aminoethanthioschwefelsäure
in 7 ml Methanol, das 318 mg (7,95 mM) Natriumhydroxid
enthält, rührt man 10 min bei Raumtemperatur, kühlt dann auf 0° ab, gibt 357 mg (3,43 mMol) N-Acetylcysteamin
zu dieser Lösung und rührt die Lösung weitere 10 min. Die erhaltene, trübe Lösung verdünnt man mit
etwa 60 ml Methanol und säuert diese Lösung durch vorsichtige Zugabe von 624 mg (7,95 mMol) Acetylchlorid an. Die klare Lösung engt man zu einem wachsartigen Feststoff ein, den man direkt zur Umwandlung in die Verbindung 3 verwendet.
etwa 60 ml Methanol und säuert diese Lösung durch vorsichtige Zugabe von 624 mg (7,95 mMol) Acetylchlorid an. Die klare Lösung engt man zu einem wachsartigen Feststoff ein, den man direkt zur Umwandlung in die Verbindung 3 verwendet.
25 (b) Sulfenyl-thiocarbonat-Methode
Man verwendet das Verfahren von S.J.Brois et al. (loc.
cit.). Methyl-2-aminoethylsulfenyl-thiocarbonathydrochlorid
in Methanollösung behandelt man bei 0°C mit
Acetylcysteamin. Die Umsetzung läuft ohne Triethylamin-Beschleuniger praktisch spontan ab.
Acetylcysteamin. Die Umsetzung läuft ohne Triethylamin-Beschleuniger praktisch spontan ab.
7-[2-(2-Acetylaminoethyldithio)-ethylamino]-9a-methoxy-3b
mitosan (Verbindung 3)
Zu einer Lösung von 100 mg (0,29 mM) Mitomycin A in 4 ml Methanol, das 200 mg (193 mM) Triethylamin enthält,
gibt man bei etwa 0° eine Lösung von etwa 400 mg der Verbindung 2 in 2 ml Methanol, filtriert das gebildete
Präzipitat ab und läßt das klare Filtrat 4 h bei Raumtemperatur stehen. Die Lösung engt man zu einem trockenen
Rückstand ein und flash-chromatographiert auf Silika-
10 gel (10 g) unter Verwendung der Gradienten-Elutions-
technik (4 bis 8% Methanol in Methylenchlorid). Das gewünschte Produkt ist die blaue Zone, die sich schneller
bewegt. Dieses Produkt isoliert man als amorphen Feststoff, der 45 mg wiegt (31,550. Eine analytische Probe
erhält man durch Verreiben des Feststoffs mit 5% Methylenchlorid in Hexan und Trocknen des Feststoffs.
1H-NMR (100 MHz, Pyridin-d5,δ ): 2,06 (s, 3H), 2,10 (s,
3H), 2,76 (bs, 1H), 2,80-3,20 (m, 5H), 3,24 (s, 3H), 3,60 (dd, 1H, J=12 und 2Hz), 3,70-4,10 (m,
5H), 4,54 (d, 1H, J=12Hz)f 5,04 (t, 1H, J=IOHz),
5,38 (dd, 1H, J=4 und 10Hz). IR (KBr)Q max, cm"1: 3420, 3350, 3290, 1720, 1635, 1656,
1330, 1060 25 Analyse: für C21H29N5°6S2
berechnet: C 49,26% H 5,67% N 13,68% S 12,51 % gefunden : 49,33 6,04 13,20 11,48
7-[2-(Octyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan (Verbindung
4) über in 7-Stellung substituiertes Amidino-9a-methoxymitosan
Zu einer Lösung von 60 mg (0,15 mM) 7-(Dimethylaminomethylen)-amino-9a-methoxymitosan
in 1 ml Methanol, das
0,2 ml Triethylamin enthält, gibt man 139 mg (0,54 mM)
2-(0ctyldithio)-ethylamin-hydrochlorid, läßt die Lösung
48 h bei 0 bis 4°C stehen und führt eine Dünnschichtchroinatographie
unter Verwendung von Methanol-Methylenchlorid (10:90 V/V) durch. Es zeigt sich, daß die grüngefärbte Ausgangsverbindung verbraucht ist. Eine blaue
Hauptzone (Rf = 0,6) ist sichtbar. Die Lösung konzentriert man bei vermindertem Druck zu einem festen Rückstand,
den man über 12 g Silikagel unter Verwendung von Methylenchlorid-Methanol (20:1 V/V) als Eluierungsmittel
flash-chromatographiert. Man erhält die Titelverbindung
als amorphen Feststoff (27 mg, 34%), dessen
1H-NMR-Spektrum (100 MHz) in Tabelle IV gezeigt ist.
Beispiele 5 bis 22 Umsetzung: verschiedener Dithioamine
Die in Tabelle IV aufgeführten Amine setzt man wie in den Beispielen 1,3 oder 4 um und erhält die in der
Tabelle aufgeführten Verbindungen der allgemeinen Formel
I und II.
Die analytischen und Spektraldaten einiger der zuvor genannten Substanzen und einiger der in Tabelle IV aufgeführten
Substanzen sind in Tabelle V wiedergegeben.
9 10
Tabelle IV
Weitere Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II
*
Verb.Nr. Formel οαβΓ -p° _
II Phenyl
II n-Butyl
COCH ) CH CONHCH CH
II
HOCH2CH -
Aminreaktant
j- 2-Aminoethy Idisu 1 fid
j- 2-Aminoethy Idisu 1 fid
-(CHj)2- 2-Aminoethy lpheny ldisu 1 fid
- (CH2)2~ 2-Aminoethyl-n-butyldisulfid
-(CH-)-- N- [2-(2-aminoethy ldithio)eth y !!acetamid
-(CH ) - 2-(2-Aminoethyldithio)ethanol
-(CH ) - 2-(2-AminoethyIdithio)pyridin
11
II (CH-) -- 2-Aminoethy 1-4-methoxyphenyldisulf id
12
II NO, -(CH.) ,- 2-Aminoethyl-4 -nitrophenyldisulf id
R'Mk,-
*
Verb. Nr, Formel oder R Aminreaktant
13 14 15
16 17 18
CH3O
(CHj) j-
II
H02"\/ C0NHlCH2}2
II 4-Chlor-2-naphthyl
NHCOCHCH2C6H5
NHn
(CHj)j-■ (CMj)2-
N-t 2-(2-aminoethy ld ithio)ethyl]benzamid
N-[2-(2-aminoethyldithio)ethyl]-4-nit robenzamid
2-Aminoethyl-4-chlor-2-naphthyldisulfid
•(CH ) - S-(2-aminoethylthio)phenylalanylcystein-
ine thylester
fc
19
20 21 22
CH2-
ö-Mercaptoheptylsäure-methylester
6" (Cyclopropyl)methyldithio]hexylamin
-(CHj) j- 2-Aminoethyl-2-phenoxyethyldisulfid
2-(2-Aminoethyldithio)pyrimidin
•
Verb.Nr. Formel oder R -
23
24 25
26 27
II
II
-(CH2)2-
NH
NO Cl(CH2J2NCONH
Alkj
Aminreaktant
1-[2-(2-Aminoethyldithio)ethyl 2-pyrrolidon
2-[ 2-(Aminoothyldithio)] benzimidazol
2-Aminoethyl-2-ethoxycarbonylaminoethyl·
disulfid
2-Aminoethyl-3-guanidinopropyldisulfid
NO
Alk.
28
II
2-Aminoethyl-2-nitrophenyldisulfid
30
II
II
O-
-(CM2J2-
2-Aminoethyl-2,4-dinitropheny1-disulfid**
2-Aπιinoethyl-3-nitro-2-pyridyl■
disulfid
31
II
NO,
2-Aminoethyl-5-nitro-2-pyridyldisulfid
Hergestellt durch Umsetzung von 2-Nitrophenylsulfenylchlorid oder 2,4-Dinitrophenylsu1feny1-chlorid mit Cysteaminhydrochlorid in Tetrahydrofuran bei 0*C nach dem allgemeinen
Verfahren von Y. Nagao et al., Tetrahedron Letters No. 50, Seiten 5021-5024 (1978).
H NMR-Daten
Pyridin ^5'
IR(KDr), "max
cm
-1
1635, 1560, 1320, 1060
0.87(m, 311), 1.23(ba, 10H), 1.70 3440, 3350, 3290,
(m, 2H), 2.17(b, 3H), 2.76(t, 2950, 2920, 1720, 2H, 7Hz), 2.76(bs, IH), 3.00
(t, 2H, 7Hz), 3.14(d, IH, 4Hz), 3.24(e, 3H), 3.60(dd, lH, 3,
12Hz), 3.80-4.20(m, 3H), 4.54(d, IH, 12Hz), 5.06 (t. 111, lOHz) ,
5.4O(dd, IH, 4, lOHz)
2.08(s, 3H), 2.72(d, IH, 4Hz),
2.80-3.30(m, 5H), 3.20(s, 311),
3.44(t, 2H), 3.56(dd, IH, 2,
12Hz), 3.70-4.10(m, 3H), 4.48
(d, IH, 12Hz), 4.96(t, 111, lOHz) , 5.33(dd, IH, 10, 4Hz)
2.04(s, 3H), 2.76(bB, IH), 3.00. (m, 3H), 3.26(3, 3H), 3.62(d,
IH, 14Hz), 3.72-4.12(m, 3H),
4.52(d, 111, 14Hz), 5.40 (dd, IH, 6, 12Hz)
3400, 3280, 2930, 1710, 1635, 1560, 1330, 1060
.3440, 3350, 3290, 2960, 2930, 1720, 1635, 1560, 1330, 1060
T. C,55.74; H,7.11» N,10.40; S, 11.90
f. .C,56.091 H,6.B6; N,10.48; S,12.15
T. C,45.13; H,6.17; N,13.85; S,12.68
F. C,44.82; H,5.33; N,12.96; S,12.44
■fc*
T. C,53.06f H,5.42» N,10.76? S,12.32
F. C,53.41; H,4.73» N,10.70; S,12.52
α ■Ρα ία
a
Tabelle V (Fortsetzung)
Verbindung
H ΝΜΠ Data
( Pyridin U5, B)
max
cm
0.60-1.80(m, 7H), 2.12(s, 3H), 2.72(m, 3H, 2.96(t, 2H,
BHz), 3.12(d, IH), 3.24(9, 3H), 3.60(dd, IH, 2, 14Hz), 3.82(m,
3H), 4.50(d, IH, 14Hz), 5.36(dd, IH, 6, 12Hz)
2.0S(s, 3H), 2.13(3, 3H), 2.15 (s, 3H), 3.00(m, 4H), 3.20(s,
3H), 3.48(dd, IH), 3.60(dd, IH, 2, 14Hz) , 3.77(d, IH, 5Hz),
3.90(m, 4H), 4.06 (<ld, IH, 4,
lOHz) , 4.59(t, IH, lOHz), 4.74 (d, Hf, 14Hz), 5.61(dd, IH, 4,
lOHz) , 7.28, 7.64
2.12(3, 3H), 2.76(bs, IH), 3.12 (m, SH), 3.24(3, 3H), 3.60 (dd,
IH, 2, 14Hz), 4.00(bi, 6H), 4.52 (d, IH, 14Hz), 5.04(t, IH, 12Hz),
S.40(dd, IH, 6, 12Hz)
3440, 3350, 3290,
2950, 2920, 1715,
1635, 1560, 1320, 1060
3420, 3350, 3290,
2830, 1710, 1650,
1635, 1560, 1320, 1060
3430, 3360, 3280, 2920, 1710, 1630, 1550, 1325, 1055
T.C,52.26t H,6.26; N,11.61» S,13.29
F.C,52.78» H,6.87» N,9.89» S,10.38
T. C,49.90» H,5.64» N,12.65» S,11.58
F. C,48.95» H,5.37» N,12.22; S,12.54
T. C,48.50'> H,5.57» H, 11.91» S,13.63
F. C,48.73» H,5.82» N,11.06» S,13.67
CO 4>OO CD
Tabelle V (Fortsetzung)
1II NHn Data
■Verbindung (Pyridin S!s · β)
■Verbindung (Pyridin S!s · β)
IR(KDr). ^ max
cm
Elementaranalyse
2.04(3, 3H), 2.74(bs, IH), 3.08 3430, 3350, 32Θ0,
(m, 3H), 3.24(e, 3H), 3.60(dd, IH, 2930, 1720, 1630,
2, 14Hx), 3.92(m, 3H), 4.52(d, IH, 1555, 1325, 1060,
14Hz), 5.02U, IH, 12Hz), 5.36(dd, IH, 6, 12Hz), 7.16, 7.56, B.72
T. C,52.47; H,5.00; N,13.91; S,12.73
F. C,46:37; H,4.42; H,11.BB; S,11.26
1Γ
12
2.04(s, 3H), 2.72(bs, IH), 3.04 3440, 3360, 3300,
(m, 3H), 3.22(3, 3H), 3.58(dd> IH, 2940, 1720, 1635,
2, 14Hz), 3.68(8, 3H), 3.92(m, 1555, 1335, 1060
3H), 4.52(d, IH, 14Hz), 5.04(t,
IH, 12Hz), 5.3B(dd, IH, 6, 12Hz), 7.34 (AB quartet, 4H)
2.04(3, 3H), 2.74(bs, IH), 3.0B 3460, 3360, 3300,
(m, 3H), 3.24(3, 3H), 3.60(dd, IH, 2940, 1720, 1635,
2, 14Hz), 3.96(m, 3H), 4.52(d, IH, 1555, 1340, 1060
14Hz), 5.04(t, IH, 12Hz), 5.40
(dd, IH, 6, 12Hz), 8.04
(AB quartet, 4H)
T. C,54.12; H,5.30; N,Ιό.52; S,12.04
F. C,53.30; H,5.32; N,10.61; S,12.13
T. C,50.45; H,4.60; N,12.79; S,11.71
F. C,49.25; H,4.55; N,12.78; S,11.69
IR | (KBr), Vmax | |
(CtT1) | ||
3460, | 3350 | , 3285, |
2940, | 1720 | , 1635, |
1560, | 1510 | , H50, |
1335, | 1060 |
Eleraentaranalyse
28'
2.00(s, 3H), 2.17(m, IH), 2.77(bs, IH)
3.03(t, 2H), 3.17(bs, IH), 3.23(s, 3H),
3.60(d, IH, 12.8 Hz), 3.87(dt, 2H), 4.00(dd, IH, 4.2 Hz, 11.1 Hz), 4.51(d, IH,
12.8 Hz), 5.10(t, IH)1 5.4O(dd, IH, 4.2 Hz,
10.3 Hz), 7.32(m, 2H), 7.71(t, IH), 8.28 (dd, IH)
T: C, 48.33; H, 4.47; K, 12.04 F: C, 48.37; H, 4.56; N, 12.02
(korrigiert für 0.4H % C^Cl^
29'
30*
2.03(S, 3H), 2.15(bs, IH), 2.75(bs, IH),
3.14(t, 2H), 3.24(s, 3H), 3.24(bs, IH), 3.6O(d, IH), 3.94(dt, 2H), 4.00(dd, IH,
4.1 Hz, 11.2 Hz), 4.5O(d, IH, 12.7 Hz), 5.36(dd, IH, 4.1 Hz, 10.3 Hz), 7.32(n, IH),
8.53(m, IH)
2.08(s, 3H), 2.18(m, IH), 2.77(bs, IH), 3.17
(*, 3H), 3.24(s, 3H), 3.61(d, IH, 12.4 Hz), 3.87(dt, 2H), 4.03(dd, IH, 4.1 Hz, 11.1 Hz),
4.55(d, IH, 12.7 He), 5.12(t, IH), 5.42(dd,
IH, 4.2 Hz, 10.3 Hz), 7.33 (dd, 111, 4.8 Hz,
8.4 Hz), 7.85U, IH), 8.50(d, IH, 8.2 Hz),
9.13(d, IH, 4.8 Hz)
3460, 3360, 3290,
3105, 2940, 1715,
1635, 1555, 1340, 1060
3460, 3350, 3280,
3065, 2930, 1720,
1630, 1550, 1335, 1060
T: C, 44.51; H, 3.97; N, 13.25 F: C, 44.56; H, 3.93; K, 12.85
(korrigiert für 0.5M % Ct^Cl^
T: C, 45.72; H, 4.26; N, 14.22 F: C, 45.72; H, 4.39; N, 14.31 (korrigiert für 0.5M % CH C^)
Tabelle V (Fortsetzung)
Verbindung
H NMR (Pyridin d , δ)
IR (KBr), vmax
(cm"1)
Elementaranalyse
2.04(s, 3H), 2.04 (bs, IH), 2.76 (bs, IH),
3.12(m, 3H), 3.22(s, 3H), 3.56(d, IH, 14 Hz), 3.9O(n, 3H), 4.48(d, IH, 14 Hz),
5.00(t, IH, 12.0 Hz), 5.36(dd, IH, 4.3 Hz, 12.0 Hz), 7.92(d, IH, 10.0 Hz), Θ.52
(dd, IH, 4 Hz, 10 Hz), 9.52(d, IH, 4 Hz)
3465, 3345, 3280,
3060, 2930, 1720
1630, 1585, 1555,
1340, 1055
T: C, 46.18; H, 4.29; N, 14.43 F: C, 46.19; H, 4.32; H, 13.91
(kot-rigiert für o.4H \ CII Cl )
a. 100 MHz NMR Spectrum
b. 90 MHz NMR Spectrum
c Hergestellt durch Acylierung der Verbindung 5 mit Acetanhydrid und Pyridine
d. T= Theorie, F = gefunden
e. 360 MHz NMR Spectrum
Claims (10)
- Patentansprücheworin
AIk2 eine gerade oder verzweigte Alkylenkette mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, die gewünschtenfalls durch einen Substituenten R substituiert ist, wobei die an den Rest Alk? gebundenen Schwefel- und Stickstoffatome und jeder gegebenenfalls vorhandene Substituent R , falls er über ein Sauerstoff-, Schwefeloder Stickstoffatom an Alk„ gebunden ist, an verschiedene Kohlenstoffatome des Restes AIk2 gebunden sind,R ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl- oder Benzoylgruppe bedeutet, wobei die Benzoylgruppe gegebenenfalls durch eine Niedrigalkyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino- oder Nitrogruppe substituiert ist,R^ eine Hydroxyl-, Halogen- oder Amino gruppe; eine Alkylamino- oder Dialkylaminogruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen; eine Alkanoylaminogruppe; eine Benzoylamino- oder durch A substituierte Benzoylaminogruppe; eine Naphthoylamino- oder durch A substituierte Naphthoylaminogruppe; eine Cycloalkyl- oder durch A substituierte Cycloalkylgruppe mit jeweils 3 bis 8 Ring-35 gliedern;eine Cycloalkenyl- oder durch A substituierte Cycloalkenylgruppe mit jeweils 5 bis 8 Ringgliedern; βίο ne Phenyl- oder durch A substituierte Phenylgruppe; eine Naphthyl- oder durch A substituierte Naphthylgruppe;eine heterocyclische Gruppe, die unter heteroaromatischen und hetero-alicyclischen Gruppen ausgewählt ist, welche 1 bis 2 Ringe, 3 bis 8 Ringglieder in jedem Ring und 1 bis 4 Heteroatome, ausgewählt unter Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel enthalten;eine Alkoxy- oder Alkylthiogruppe mit jeweils bis 6 Kohlenstoffatomen; eine Carboxygruppe; eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine Phenoxycarbonyl- oder durch A substituierte Phenoxycarbonylgruppe; eine Phenoxy- oder durch A substituierte Phenoxygruppe; eine Naphthoxy- oder durch A substituierte Naphthoxygruppe; eine Alkoxycarbonylamino gruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen; eine Guanidinogruppe; eine Ureido (-NHCONH2)-Gruppe; eine N-Alkylureylen (-NHCONH-alkyl)-Gruppe mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine N-Haloalkylureylengruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine N -Haloalkyl-N -nitrosoureylengruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen; und eine Dialkylaminocarbonylgruppe mit 3 bis 13 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei der Substituent A ausgewählt ist unter 1 bis 2 Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino-, Hydroxy- oder Nitrogruppen, undR^ eine organische Gruppe darstellt. - 2. Verbindungen der allgemeinen Formel I oder II:Il^ CH2OCNH2 OCH3
.Γ- N-RH R8-SS-Alk2 ^NIIworinAIk1 eine gerade oder verzweigte Alkylenkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, falls R über, ein Kohlenstoffatom an Alk., gebunden ist, oder 2 bis 6 Kohlen-stoffatomen bedeutet, falls R' über ein Schwefel-, Sauerstoff- oder Stickstoffatom an AIk1 gebunden ist, wobei7
im letzteren Fall R' und -SS- mit unterschiedlichenKohlenstoffatomen verbunden sind,eine gerade oder verzweigte Alkylenkettemit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, die gewünschtenfalls durch einen Substituenten R substituiert ist, wobei die an den Rest Alk_ gebundenen Schwefel- und Stickstoffatome und jeder gegebenenfalls vorhandene Substituent R , falls er über ein Sauerstoff-, Schwefeloder Stickstoffatom an AIk2 gebunden ist, an verschiedene Kohlenstoffatome des Restes AIk2 gebunden sind,AIk1 und AIk2 eine Doppelbindung enthalten können,R ein Wasserstoffatorn, eine Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl- oder Benzoylgruppe bedeutet, wobei die Benzoylgruppe gegebenenfalls durch eine Niedrigalkyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino- oder Nitrogruppe substituiert ist,7
Rf eine Hydroxyl-, Halogen- oder Aminogruppe;eine Alkylamino- oder Dialkylaminogruppe mit 1 bis 12Kohlenstoffatomen; eine Alkanoylaminogruppe; eine Benzoylamino- oder durch A substituierte Benzoylaminogruppe; eine Naphthoylamino- oder durch A substituierte Naphthoylaminogruppe; eine Cycloalkyl- oder durch A substituierte Cycloalkylgruppe mit jeweils 3 bis 8 Ring-15 gliedern;eine Cycloalkenyl- oder durch A substituierte Cycloalkenylgruppe mit jeweils 5 bis 8 Ringgliedern; eine Phenyl- oder durch A substituierte Phenylgruppe; eine Naphthyl- oder durch A substituierte Naphthylgruppe; eine heterocyclische Gruppe, die unter heteroaromatischen und heteroalicyclischen Gruppen ausgewählt ist, welche 1 bis 2 Ringe, 3 bis 8 Ringglieder in jedem Ring und 1 bis 4 Heteroatome, ausgewählt unter Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, enthalten; eine Alkoxy- oder Alkylthiogruppe mit jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; eine Carboxygruppe; eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine Phenoxycarbonyl- oder durch A substituierte Phenoxycarbonylgruppe; eine Phenoxy- oder durch A substituierte Phenoxygruppe; eine Naphthoxy- oder durch A substituierte Naphthoxygruppe; eine Alkoxycarbonylaminogruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen; eine Guanidinogruppe; eine Ureido (-NHCONH2)-Gruppe; eine N-Alkylureylen (-NHCONH-alkyl)-Gruppe mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen; eine N5-35 Haloalkylureylengruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen;eine N -Haloalkyl-N -nitrosoureylengruppe mit 3 "bis 7 Kohlenstoffatomen; und eine Dialkylarainocarbonylgruppe mit 3 "bis 13 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei der Substituent A ausgewählt ist unter 1 bis 2 Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino-, Hydroxy- oder Nitrogruppen, undR eine Alky!gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen; eine Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit jeweils 3 bis 12 Kohlenstoffatomen; eine Cycloalkyl- oder durch A substituierte Cycloalkylgruppe mit 3 bis 8 Ringgliedern; eine Cycloalkenylgruppe mit 5 bis 8 Ringgliedern; eine Phenyl- oder durch A substituierte Phenylgruppe; eine Naphthyl- oder durch A substituierte Naphthylgruppe; oder eine heterocyclische Gruppe, ausgewählt unter heteroaromatischen und heteroalicyclischen Gruppen mit 1 bis 2 Ringen, 3 bis 8 Ringgliedern in jedem Ring und 1 bis 4 Heteroatomen, ausgewählt unter Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, bedeutet, wobei der Substituent A ausgewählt ist unter 1 bis 2 Niedrigalkyl-, Niedrigalkanoyl-, Niedrigalkoxy-, Halogen-, Amino-, Hydroxy-oder Nitrogruppen; oder R zusammen mit dem benachbarten Schwefelatom eine S-Cysteinylgruppe darstellt, wobei diese S-Cysteinylgruppe verestert sein kann, in ein Salz überführt sein kann oder in eine Peptidbindung eingebunden sein kann. - 3. Verbindungen nach Anspruch 2 der allgemeinenFormel I, worin AIk2 für Ethylen steht und R ein Wasserstoff atom bedeutet.
- 4. Verbindungen nach Anspruch 3, worin AIk^ für Ethylen steht.
- 5. Verbindungen nach Anspruch 2 der allgemeinen Formel II, wobei AIk2 für Ethylen steht und R ein Wasserstoffatom bedeutet.
- 6. Verbindungen nach Anspruch 5, worin Rg eine Alkylgruppe bedeutet.7· Verbindungen nach Anspruch 2, nämlich:7-[2-(2-Aminoethyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan;7-[2-(2-Acetylaminoethyldithio)-ethylamino]-9amethoxymitosanj 15 7-[2-(Octyldithio)-ethylamino J-9a-methoxymitosan;7-[2-(n-Butyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan;7-[2-(Benzyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymi tosanj7-[2-(Phenyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan;7-[2-(2-Hydroxyethyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan;7-[2-(2-Pyridyldithio )-ethylamino J-9a-methoxymitosan;7-[2-(4-Methoxyphenyldithio)-ethylamino J-9a-methoxymitosan;7-[2-(4-Nitrophenyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan;30 7- [2- (2-Nitrophenyldithio) -ethylamino ]-9a-methoxymitosan;7-[2-(2,4-Dinitrophenyldithio)-ethylamino]-9a-methoxymitosan;7-[2-(3-Nitro-2-pyridyldithio)-ethylamino]-9amethoxymitosan; und
- 7-[2-(5-Nitro-2-pyridyldithio)-ethylamino]-9amethoxymitosan.
5 - 8. Verwendung mindestens einer der Verbindungen
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 als Antitumoragens. - 9. Pharmazeutisches Mittel, enthaltend mindestens eine der Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, gegebenenfalls zusammen mit üblichen Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln. - 10. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen des Anspruchs 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 bis 4 Mol-Äquivalente eines Amins der Formel III oder IVR'-AIk1-SS-AIk2NH2 IIIR8-SS-Alk2NH2 IVmit 1 Mol-Äquivalent einer Mitosanverbindung der allgemeinen Formel VCH2OCNH2worin R, R , R , AIk1 und AIk2 die in Anspruch 2 angegebenen Bedeutungen besitzen und Y eine Niedrigalkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe
der allgemeinen Formel VI8 1R3R4N-C=N-VI 5bedeutet, worinR^ ein Wasserstoffatorn, eine Niedrigalkyl-, Phenyl-, Niedrigalky!phenyl-, Niedrigalkoxyphenyl-, Halophenyl-, Aminophenyl- oder Nitrophenylgruppe bedeutet;■χ ΛR und R unabhängig voneinander eine Niedrigalkylgruppe bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, Pyrrolidin; 2- oder 3-Niedrigalky!pyrrolidin; Piperidin; 2-, 3- oder 4-Niedrigalkylpiperidin; 2,6-Diniedrlgalky!piperidin; Piperazin; in 4-Stellung substituiertes Piperazin (wobei der Substituent in 4-Stellung eine Alkyl- oder Carbalkoxygruppe mit jeweils 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Phenyl-, Methylphenyl-, Methoxyphenyl-, Halophenyl-, Nitrophenyl- oder Benzylgruppe bedeutet); Azepin; 2-* 3-f 4- oder 5-Niedrigalkylazepin; Morpholin; Thiomorpholin; Thiomorpholin-1 -oxid oder Thiomorpholin-1,1 -dioxid darstellen,
wobei jede der zuvor genannten Niedrigalkyl-, Niedrig-25 alkanoyl- und Niedrigalkoxygruppen 1 bis 6 Kohlenstoff atome enthält, in einer reaktionsinerten, organischen Flüssigkeit bei einer Temperatur von etwa -15 bis +500C so lange in Kontakt bringt, bis sich eine ausreichende Menge der30 Verbindungen der allgemeinen Formel I oder II gebildet hat.
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