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Die Erfindung betrifft N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazine
und genauer gesagt Alkoxy- und Aryloxycarbonylderivate von N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazinen, welche antineoplastische
Aktivität
besitzen.
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Feste Tumoren sind durch chemotherapeutische
und strahlentherapeutische Vorgehensweisen schwierig zu behandeln.
Die ineffiziente Vaskularisierung des festen Tumors während seiner
Entwicklung führt zu
hypoxischen (das heißt
sauerstoffdefizienten) Bereichen innerhalb der Tumormasse (Moulder,
J. L., und Rockwell, S., Cancer Met. Rev. 5: 313–341, 1987; Sartorelli, A.
C., Cancer Res. 48: 775–778
(1988)). Diese ineffiziente Vaskularisierung führt zur Entstehung von einzigartigen
Problemen bei der Behandlung von Tumoren. Beispielsweise führt die
ineffiziente Vaskularisierung fester Tumoren zu Zellen, welche hinsichtlich
Sauerstoff und Nährstoffen
ausgezehrt sind und sich entweder nicht im Zyklus befinden oder
langsam durch den Zellzyklus bewegen. Somit sind diese Zellen verhältnismäßig resistent
gegen Zellzyklusspezifische Chemotherapie und schwieriger mit angemessenen
Arzneimittelkonzentrationen zu versorgen. Der Sauerstoffmangel dieser
Zellen macht sie weiterhin resistent gegen Sauerstoffaktivierte
Mittel, wie Bleomycin und Streptonigrin, welche die Bildung von
O2-abgeleiteten Spezies erfordern, um wirksam
zu sein, und gegen ionisierende Strahlung, deren Toxizität von der
Sauerstoffkonzentration abhängig
ist. Somit schränken
die ineffiziente Vaskularisierung fester Tumoren und die resultierende
Subpopulation hypoxischer Zellen die Auswahl nützlicher und wirksamer Chemotherapiebehandlungen
ein.
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Die Resistenz von Tumorzellen gegen
eine große
Anzahl von chemotherapeutischen Krebsmitteln ist auch mit erhöhten intrazellulären Spiegeln
der Glutathion(GSH)- und/oder Glutathion-S-Transferase (GST)-Aktivität in Zusammenhang
gebracht worden (Stewart, D. J., und Evans, W. K., Cancer Treat.
Rev. 16: 1–40
(1989)). Viele neoplastische Zelllinien, welche keinen Arzneimittel-Selektionsdrücken unterworfen
worden sind, besitzen auch intrinsisch hohe Spiegel an GSH, und
relativ hohe Spiegel an GST-Aktivität sind in einer Vielzahl von
menschlichen Tumoren gefunden worden. Es wird angenommen, dass die
schutzgebenden Effekte auf spontanen und enzymkatalysierten Wechselwirkungen
zwischen der Sulfhydrylgruppe des Glutathion-Moleküls und dem
chemotherapeutischen Mittel beruhen. Folglich ist, zusätzlich zur
Hypoxie, die Resistenz verschiedener Zelllinien und humaner Tumoren
gegen eine Vielzahl von chemotherapeutischen Mitteln ihren hohen
Nicht-Protein-Thiol- und GST-Gehalten zugeschrieben worden.
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Auch Strahlentherapiebehandlungen
sind in großem
Maße bei
der Behandlung von festen Tumoren erfolglos gewesen. Insbesondere
hypoxische Zellen haben sich als resistent gegen ionisierende Strahlung
erwiesen, weil die Empfindlichkeit gegenüber ionisierender Strahlung
abhängig
von der Sauerstoffkonzentration ist.
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Feste Tumoren sind viele Jahre lang
mit Chemotherapie und Strahlentherapie mit begrenztem Erfolg behandelt
worden. Es sind neue potenzielle Arzneimittel entwickelt worden,
um das Problem der chemotherapeutischen und radiotherapeutischen
Resistenz zu lösen.
Beispielsweise sind mehrere Klassen von Nitro-enthaltenden synthetischen
Hypoxie-selektiven Mitteln entwickelt worden, einschließlich Analogen
von Nitroimidazolen (Jenkins, T. C., The Chemistry of Antitumor
Agents, Wilman, Hrsg., S. 342–369,
Blackie, Glasgow (1990)), Nitroacridinen (Wilson, W. R., Denny,
W. A., Twigden, S. J., Baguely, B. C., und Probert, J. C., Brit.
J. Cancer 49: 215–223
(1984)), Benzotriazin-N-Oxiden (Zeman, E. M., Brown, J. M., Lemmon,
M. J., Hirst, V. K., und Lee, W. W., Int. J. Radiat. Oncol. Biol.
Phys. 12: 1239–1242
(1986)), Nitrobenzylhalogeniden und Carbamaten (reicher, B. A.,
und Sartorelli, A. C., J. Med. Chem. 23: 955960 (1980); Kirkpatrick,
D. L., Johnson, K. E., und Sartorelli, A. C., J. Med. Chem. 29:
2048–2052
(1986)), quaternären
Nitrobenzyl-Senf-Salzen (Tercel, M., Wilson, W. R., und Denny, W.
A., J. Med. Chem. 36: 2578–2579
(1993); Tercel, M., Wilson, W. R., Anderson, R. F., und Denny, W.
A., J. Med. Chem. 39: 1084– 1094
(1996)), und Nitrobenzylphosphordiamidaten (Mulcahy, R. T., Gipp,
J. J., Schmidt, J. P., Joswig, C., und Borch, R. F., J. Med. Chem.
37: 1610–1615
(1994)). Alle diese Verbindungsklassen unterliegen angenommenermaßen einer
präferenziellen
reduktiven Aktivierung in hypoxischen Zellen unter Erzeugung wirkungsvoller
Cytotoxine.
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Es sind die in der Formel (1) gezeigten
1,2-Bis(sulfonyl)-1-methyl-
und -1-(2-chlorethyl)hydrazin-Verbindungen identifiziert worden,
welche antineoplastische Aktivität
besitzen (Shyam, K., Hrubiec, R. T., Furubayashi, R., Cosby, L.
A., und Sartorelli, A. C., J. Med. Chem. 30: 2157–2161 (1987);
Shyam, K., Penketh, P. G., Divo, A. A., Zoomis, R. H., Patton, C.
L., und Sartorelli, A. C., J. Med. Chem. 33: 2259–2264 (1990)).
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In der Formel (1) sind R1 und
R2 Alkylgruppen oder Arylgruppen, und R
ist -CH3 oder -CH2CH2Cl. Diese Verbindungen durchlaufen angenommenermaßen eine
spontane Zersetzung in wässrigen
Medien unter Erzeugung der vermutlich alkylierenden Spezies RN=NSO2R2. Die aktivste
Verbindung dieser Klasse ist 1,2- Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazin
(Verbindung 2) und wird im U.S.-Patent Nr. 4 892 887 von Sartorelli
et al. beschrieben:
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Von der Verbindung 2 wurde gezeigt,
dass sie 40% Heilungen bei Mäusen,
welche die L1210-Leukämie
aufweisen, bei Verabreichung als intraperitoneale Einzel-Dosis erzeugt
(Shyam, K., Penketh, P. G., Divo, A. A., Zoomis, R. H., Patton,
C. L., und Sartorelli, A. C., J. Med. Chem. 33: 2259–2264 (1990)).
Allerdings ist die Verbindung 2 lediglich über einen schmalen Dosierungsbereich
hinweg aktiv. Darüber
hinaus weist die Verbindung 2 eine relativ kurze Halbwertzeit (30
bis 40 Sekunden bei pH 7,4 und 37°C)
auf und zeigt eine beträchtliche
Wirtstoxizität.
Diese Nachteile beschränken
die Verwendung der Verbindung 2 als ein Antikrebsmittel.
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Pro-Arzneimittel der Verbindung 2
sind als die Verbindungen 3 und 4 synthetisiert worden (Shyam, K., Penketh,
P. G., Zoomis, R. H., Rose, W. C., und Sartorelli, A. C., J. Med.
Chem. 39: 796– 801
(1996); Shyam, K., Penketh, P. G., Divo, A. A., Zoomis, R. H., Rose,
W. C., und Sartorelli, A. C., J. Med. Chem. 36: 3496–3502 (1993))
und werden in den U.S.-Patenten Nrn. 5 256 820 und 5 637 619 offenbart:
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Die Verbindungen 3 und 4 besitzen
beide eine Breitband-Antitumor-Aktivität und sind
gegenüber Wirtstieren
beträchtlich
weniger toxisch als die Verbindung 2. Allerdings unterliegt die
Verbindung 3 einer spontanen Zersetzung in wässrigen Medien, ähnlich derjenigen,
welche bei Verbindung 2 gefunden wird. Die Verbindung 4 ist resistenter
gegen eine spontane Zersetzung in wässrigen Medien, ist aber anfällig für eine nicht-spezifische
Thiol-, Protease- und Plasmakatalysierte Aktivierung, was einen
Hauptnachteil für
die therapeutische Nützlichkeit
dieser Verbindung darstellt.
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Zusätzliche N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazine und verwandten
chemotherapeutischen Verbindungen werden offenbart in den U.S.-Patenten
Nrn. 5 281 715; 5 214 068; 5 101 072; 4 962 114; 4 849 563 und 4
684 747.
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Was im Fachgebiet benötigt wird,
ist eine Klasse von chemotherapeutischen Mitteln, welche neoplastische
Zellen mit Resistenz gegenüber
herkömmlichen
chemotherapeutischen Mitteln effizient und wirksam behandelt, relativ
stabil ist, und welche die Wirts-Toxizität minimiert. Die vorliegende
Erfindung bietet eine Lösung für diese
Anforderungen.
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In einem Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung eine Verbindung der Formel
worin R
1 gewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus Niederalkylgruppen mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
substituierten oder unsubstituierten Arylgruppen und ungesättigten
Alkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen; R
2 gewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus Niederalkylgruppen mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
substituierten oder unsubstituierten Arylgruppen und ungesättigten
Alkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen; R
3 eine substituierte oder
unsubstituierte Niederalkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen ist; und
R
4 gewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus substituierten oder unsubstituierten
Niederalkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen, substituierten oder unsubstituierten Arylgruppen
und ungesättigten
Alkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen.
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Gemäß eines weiteren Aspektes betrifft
die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung zur
Behandlung von Tumorzellen, umfassend ein antineoplastisches Mittel
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, wobei das antineoplastische
Mittel die Formel
aufweist, worin R
1 gewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus Niederalkylgruppen mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
substituierten oder unsubstituierten Arylgruppen und ungesättigten
Alkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen; R
2 gewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus Niederalkylgruppen mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
substituierten oder unsubstituierten Arylgruppen und ungesättigten
Alkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen; R
3 eine substituierte
oder unsubstituierte Niederalkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen ist; und
R
4 gewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus substituierten oder unsubstituierten
Niederalkylgruppen mit 1–6
Kohlenstoffatomen, einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe
und einer ungesättigten
Alkylgruppe.
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Gemäß noch eines anderen Aspektes
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Inhibieren des
Wachstums von L1210-Leukämie
oder EMT6-Brustkarzinom in Wirtsorganismen, umfassend den Schritt des
Verabreichens an den Wirtsorganismus einer wachstumsinhibierenden
effektiven Menge eines antineoplastischen Mittels in einem Träger, wobei
das antineoplastische Mittel die Formel
aufweist, worin R gewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus Methyl, 2-Chlorethyl, Vinyl, Phenyl,
p-Tolyl, p-Chlorphenyl, p-Methoxyphenyl, p-Nitrobenzyl, Benzyl,
4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzyl,
1-(4-Nitrophenyl)ethyl und einem Substituent mit der Formel
oder einem pharmazeutisch
annehmbaren Salz davon
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Diese und andere Aspekte werden beim
Lesen der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung offensichtlich werden.
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Die Erfindung wird vollständiger aus
der folgenden ausführlichen
Beschreibung verstanden, welche in Verbindung mit den begleitenden
Zeichnung heranzuziehen ist, worin:
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1 eine
Grafik des Überlebens
von EMT6-Zellen ist, welche verschiedenen Konzentrationen der Verbindung
10h während
einer Stunde unter hypoxischen oder aeroben Bedingungen in vitro
exponiert wurden;
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2 ist
eine Grafik des Überlebens
von EMT6-Zellen ist, welche verschiedenen Konzentrationen an Verbindung
11 während
einer Stunde unter hypoxischen oder aeroben Bedingungen in vitro
exponiert wurden;
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3 ist
eine Grafik der Zytotoxizität
der Verbindung 10h, ausgewertet in aeroben und hypoxischen Chinesischen-Hamster-Ovar(CHO-K1/dhfr–)-Zellen,
welche mit cDNAs für
NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase transfiziert
waren und selbige überexprimierten;
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4 ist
eine Grafik der Zytotoxizität
von Verbindung 10h, ausgewertet in aeroben und hypoxischen Chinesischen-Hamster-Ovar(CHO-K1/dhfr–)-Zellen,
welche mit cDNAs für
DT-Diaphorase transfiziert waren und selbige überexprimierten;
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5 ist
eine Grafik, welche das Überleben
von EMT6-Zellen
zeigt, welche verschiedenen Konzentrationen an Verbindung 12 eine
Stunde lang unter hypoxischen oder aeroben Bedingungen in vitro
ausgesetzt waren;
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6 ist
eine Grafik, welche das Überleben
von aeroben und hypoxischen CHO-K1/dhfr–-Zellen
und eines NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase-cDNA-transfizierten
Klons zeigt, welche eine Stunde lang verschiedenen Konzentrationen
der Verbindung 12 ausgesetzt waren; und
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7 ist
eine Grafik, welche das Überlegen
von EMT6-Zellen
zeigt, welche verschiedenen Konzentrationen von Verbindung 14 eine
Stunde lang unter hypoxischen oder aeroben Bedingungen in vitro
ausgesetzt waren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine Lösung
für das
Problem der effizienten und effektiven Behandlung von neoplastischen
Zellen mit Resistenz gegen herkömmliche
chemotherapeutische Mittel vorgesehen. Genauer gesagt, stellen erhöhte Thiol-
und/oder GST-Spiegel oder Bereiche der Hypoxie in festen Tumoren
Stellen der Verwundbarkeit bereit, welche unter Einsatz der Mittel
der vorliegenden Erfindung präferenziell
angezielt werden können.
Unter Verwendung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung können aktive antineoplastische
Mittel aus Stamm-Molekülen
erzeugt werden, welche wirksam gegen neoplastische Zellen sind,
die hohe Spiegel an Nicht-Protein-Thiolen oder GSH/GST aufweisen
oder hypoxisch sind.
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Toxizität gegen Tumorzellen, welche
diese Merkmale aufzeigen, wird festgestelltermaßen signifikant durch Einschließen einer
Alkoxy- oder Aryloxycarbonylgruppe (-COOR) in N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazine
verstärkt,
wodurch ein Carbamatester erhalten wird:
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Vorzugsweise sind R1 und
R2 jeweils unabhängig Niederalkylgruppen mit
1–6 Kohlenstoffatomen,
eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe oder eine ungesättigte Alkylgruppe.
R1 und R2 sind am
stärksten bevorzugt
Methylgruppen.
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R3 ist eine
substituierte oder unsubstituierte Niederalkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen.
Vorzugsweise ist R3 eine Methylgruppe (-CH3) oder eine 2-Halogenethylgruppe (-CH2-CH2-X), worin X
ein Halogenatom ist (z. B. 2-Chlorethyl).
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R
4 ist vorzugsweise
eine substituierte oder unsubstituierte Niederalkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe oder eine ungesättigte Alkylgruppe.
Beispiele von Substituenten für,
R
9 schließen Methyl, Ethyl, Propyl,
Butyl, Halogenalkyl (z. B. 2-Chlorethyl,
2-Bromethyl), Vinyl, Phenyl, p-Tolyl, Halogenphenyl (z. B. p-Chlorphenyl),
Alkoxyphenyl (z. B. p- Methoxyphenyl,
p-Ethoxyphenyl), Nitrophenyl, Benzyl, Nitrobenzyl, 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzyl,
Halogennitrobenzyl (z. B. 4-Halogen-2-nitrobenzyl, 5-Halogen-2-nitrobenzyl),
3-Methoxy-4-nitrobenzyl,
5-Methyl-2-nitrobenzyl, 1-(4-Nitrophenyl)ethyl,
einen Substituent der Formel
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon, oder einen Substituent der Formel
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon ein. Die am stärksten
bevorzugten Substituenten für
R
4 sind p-Nitrobenzyl, 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzyl
und 1-(4-Nitrophenyl)ethyl.
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Es ist festgestellt worden, dass
eine Carbamat-Bindung nützliche
Vorteile an N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazine
vermittelt. Die Alkoxy- und Aryloxycarbonyl-abgeleiteten N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazine sind anfällig gegenüber Thiolyse,
wie im nachstehenden Schema I gezeigt wird.
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Wenn R3 eine
Methylgruppe ist, ist die Rate der Aktivierung durch GSH/GST stark
abhängig
von der Natur der 2-Alkoxy- oder 2-Aryloxycarbonyleinheit an der
R4-Position. Die Tabelle 1 zeigt die relativen
Aktivierungsraten von 1 mM 2-Alkoxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazinen
der Formel CH3SO2N(CH3)N(COOR4)SO2CH3 in vitro in
Gegenwart von GSH (1 mM) und GST (400 μg/ml). Je stärker elektronenabziehend die
R4-Gruppe, desto größer ist die relative Aktivierungsrate
durch GSH/GST, wie in der Tabelle 1 gezeigt wird.
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Tabelle
1
CH
3SO
2N(CH
3)N(COOR
4)SO
2CH
3
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Die Rate der Aktivierung von 2-(2-Bromethoxyl)carbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazin (Verbindung
8) wurde in vitro ungefähr
18-fach durch die Gegenwart von GSH (1 mM) und GST (400 μg/ml), verglichen
zu Puffer allein, erhöht.
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Im allgemeinen sind die N,N'-Bis(sulfonyl)hydrazine
der vorliegenden Erfindung auch in wässrigen Medien stabiler als äquivalente
Verbindungen, welche Acylbindungen enthalten. Beispielsweise beliefen
sich die anfänglichen
Hydrolyseraten von 2-Acetyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazin
(ein Acylderivat, gezeigt in der Strukturformel 5) und 1,2-Bis(methylsulfonyl)-2-methoxycarbonyl-1-methylhydrazin
(eine Carbamatverbindung, gezeigt in Strukturformel 6) auf 0,3 bzw.
0,007% pro Minute bei einem pH-Wert von 7,4 und 37°C.
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Weiterhin wurde die Zersetzungsrate
von Verbindung 6 durch Spiegel an Proteinase K oder Serum, welche
die Rate der Aktivierung von Verbindung 5 nahezu zehnfach erhöhten, nicht
merklich erhöht.
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Basierend auf diesen Daten sind 2-Alkoxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-alkylhydrazine
in wässrigen
Medien bei nahezu neutralen pH-Werten und in Serum stabil und können Tumorzellen
mit erhöhten
GSH- und/oder GST-Spiegeln präferenziell
anzielen. Somit besitzen diese Verbindungen signifikante Vorteile
gegenüber
ihren Acyl-Gegenstücken,
welche durch andere Mechanismen leichter aktiviert werden, Im allgemeinen sind
chlorethylierende Mittel cytotoxischer als methylierende Mittel
und werden für
eine Krebs-Chemotherapie bevorzugt. Folglich sind die bevorzugten
Verbindungen der Erfindung 2-Alkoxycarbonyl- und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(alkylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazine.
Besonders bevorzugte 2-Alkoxycarbonyl- und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(alkylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazine
schließen
die folgenden Verbindungen, welche auf Verbindung 10 basieren, ein:
![Figure 00140001](https://patentimages.storage.googleapis.com/f2/d6/ba/af7d60e9b3b472/00140001.png)
worin R eine substituierte
oder unsubstituierte Alkylgruppe, eine substituierte oder unsubstituierte
Arylgruppe oder eine ungesättigte
Alkylgruppe ist. Bevorzugte Substituenten für R werden aus Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl, Halogenalkyl (z. B. 2-Chlorethyl, 2-Bromethyl), Vinyl,
Phenyl, p-Tolyl, Halogenphenyl (z. B. o-, m- oder p-Chlorphenyl),
Alkoxyphenyl (z. B. o-, m- oder p-Methoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxyphenyl),
Nitrophenyl, Benzyl, Nitrobenzyl (z. B. 2-Nitrobenzyl und 4-Nitrobenzyl), 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzyl,
Halogennitrobenzyl (z. B. 4-Halogen-2-nitrobenzyl, 5-Halogen-2-nitrobenzyl),
3-Methoxy-4-nitrobenzyl,
5-Methyl-2-nitrobenzyl, 1-(4-Nitrophenyl)ethyl,
einem Substituenten der Formel
oder einem pharmazeutisch
annehmbaren Salz davon, oder einem Substituenten der Formel
oder einem pharmazeutisch
annehmbaren Salz hiervon, und dergleichen gewählt. Bevorzugte pharmazeutisch
annehmbare Salze der letztgenannten zwei Verbindungen schließen Aminsalze,
wie Triethanolaminsalz, Triethylaminsalz, Lutidinsalz oder andere,
im Fachgebiet bekannte, pharmazeutisch annehmbare Aminsalze ein.
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Wie obenstehend angegeben, sind besonders
bevorzugte Substituenten für
R p-Nitrobenzyl, 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzyl und 1-(4-Nitrophenyl)ethyl.
Solche Derivate der Verbindung der vorliegenden Erfindung sind besonders
nützlich
bei der Behandlung von Zellen in hypoxischen Regionen der Tumormasse.
Diese besonderen Verbindungen haben das Potential, unter hypoxischen
Bedingungen durch einen reduktiven Mechanismus aktiviert zu werden,
wobei die Labilität
der Carbamat-Einheit durch die enzymatische Umwandlung der elektronenabziehenden
Nitrogruppe zu der elektronenabgebenden Aminogruppe induziert werden
kann.
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Von den Verbindungen der Erfindung
ist festgestellt worden, dass sie alkylierende Mittel mit antineoplastischer
Aktivität
in Mäusen,
welche die L-1210-Leukämie
tragen, und gegenüber
EMT6-Brustkarzinomzellen in Kultur sind. Diese Verbindungen zeigen
eine ausgesprochene Anti-Tumoraktivität.
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Die Verbindungen der Erfindung werden
vorzugsweise intern, z. B. intravenös, in der Form herkömmlicher
pharmazeutischer Präparate
verabreicht, beispielsweise in herkömmlichen enteralen oder parenteralen pharmazeutisch
annehmbaren Exzipienten, enthaltend organische und/oder anorganische
inerte Träger,
wie Wasser, Gelatine, Laktose, Stärke, Magnesiumstearat, Talkum,
Pflanzenöle,
Gummis, Alkohol, Vaseline oder dergleichen. Die pharmazeutischen
Präparationen
können
in herkömmlichen
festen Formen, beispielsweise Tabletten, Dragees, Supposatorien,
Kapseln oder dergleichen, oder herkömmlichen flüssigen Formen, wie Suspensionen,
Emulsionen oder dergleichen, vorliegen. Falls gewünscht, können sie
sterilisiert sein und/oder herkömmliche
pharmazeutische Hilfsstoffe enthalten, wie Konservierungsstoffe,
Stabilisierungsmittel, Benetzungsmittel, Emulgiermittel, Puffer
oder Salze, welche für
die Einstellung des osmotischen Drucks verblendet werden Die pharmazeutischen Präparationen
können
auch andere therapeutisch wirksame Materialien enthalten.
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Die pharmazeutische Präparation
der Erfindung sollte eine Menge der Verbindung der Erfindung beinhalten,
welche für
eine antineoplastische Aktivität
effektiv ist. Die effektive Dosierung wird von der antineoplastischen
Aktivität
und der Toxizität
der jeweiligen verwendeten Verbindung abhängen, und es liegt daher innerhalb
der gewöhnlichen
Kenntnisse auf dem Fachgebiet, selbige für einen beliebigen besonderen Wirts-Säuger oder anderen Wirts-Organismus
zu bestimmen. Geeignete Dosierungen können beispielsweise im Bereich
von etwa 0,5 bis 15 mg pro kg für
einen Menschen liegen. Alternativ dazu können die beanspruchten Verbindungen
verwendet werden, um die Proliferation neoplastischer Zellen in
vitro zu steuern, oder sie können
als antineoplastische Mittel in nicht menschlichen Säugetieren
verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung wird ferner
ausführlich
auf dem Wege der folgenden Beispiele beschrieben. Alle Teile und
Prozentsätze
beziehen sich auf das Gewicht, es sei denn, es ist explizit anderweitig
angegeben. Schmelzpunkte wurden mit einem Thomas-Hoover-Schmelzpunkt-Gerät bestimmt
und sind unkorrigiert. 1H-NMR-Spektren wurden
auf einem Varian EM-390-Spektrometer
mit Tetramethylsilan als internem Standard aufgezeichnet. Elementanalysen
(C, H, N) wurden durch die Baron Consulting Co., Orange, CT, durchgeführt und
lagen innerhalb von + 0,5% der berechneten Werte für alle berichteten
Verbindungen, außer
den Verbindungen 10h (C: berechnet 33,5; gefunden 34,2) und 12 (C:
berechnet 34,3, gefunden 34,9).
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Beispiele 1–4
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Synthese von 2-Alkoxycarbonyl-
und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazinen
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Beispiel 1
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1,2-Bis(methylsulfonyl)-2-(methoxycarbonyl)-1-methylhydrazin
(Verbindung 6) wurde wie folgend synthetisiert: Eine Mischung aus
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazin (Shyam et al., J. Med.
Chem. 30 2157–2161
(1987)) (1,00 g, 0,005 mol), wasserfreiem Natriumcarbonat (1,9 g,
0,018 mol), Methylchlorformiat (1,23 g, 0,013 mol) und Aceton (30
ml) wurde unter Rückfluss
18 Stunden lang erwärmt.
Die Reaktionsmischung wurde filtriert und das Filtrat wurde im Vakuum
bis zur Trockenheit eingedampft. Der Rückstand, ein dickes Öl, wurde
mit Methanol (5 ml) gerührt
und in Eis gekühlt.
Der Feststoff, welcher sich abtrennte, wurde filtriert und aus Ethanol-Petroleumether
umkristallisiert (0,63 g, 48,9%) Der Schmelzpunkt (Schmp.) dieser
Verbindung belief sich festgestelltermaßen auf ungefähr 88–89°C. Eine Analyse
der Verbindung durch 1H-NMR (CDCl3) zeigte die folgenden Ergebnisse: δ 4,0 (3H,
s, OCH3), 3,5, 3,4, 3,1 (9H, 3s, 2 CH3SO2 und NCH3).
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Beispiel 2
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1,2-Bis(methylsulfonyl)-2-ethoxycarbonyl)-1-methylhydrazin
(Verbindung 7) wurde aus 1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazin und
Ethylchlorformiat unter Anwendung eines Vorgehens hergestellt, welches zu
dem für
Verbindung 6 beschriebenen ähnlich
war. Das Umkristallisierungs-Lösungsmittel
war Ether-Petroleumether. Die Ausbeute betrug 51,0%, und der Schmp.
belief sich auf ungefähr
89–90°C. 1H-NMR
(CDCl3): δ 4,4
(2H, q, OCH2), 3,5, 3,3 und 3,1 (9H, 3s,
2 CH3SO2 und NCH3), 1,4 (3H, t, OCCH3).
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Beispiel 3
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1,2-Bis(methylsulfonyl)-2-(2-bromethoxycarbonyl)-1-methylhydrazin
(Verbindung 8) wurde wie folgend synthetisiert: Triethylamin (1,45
g, 0,014 mol) wurde in Portionen zu einer gerührten Lösung von 1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazin
(2,02 g, 0,01 mol) und 2-Bromethylchlorformiat (3,49 g, 0,019 mol)
in Aceton (100 ml) über
eine Dauer von 15 Minuten zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde
weitere 18 Stunden gerührt,
filtriert, und das Filtrat wurde im Vakuum bis zur Trockenheit eingedampft.
Der Rückstand
wurde in Chloroform (100 ml) aufgenommen und mit Wasser gewaschen
(3 × 20
ml). Die Chloroformschicht wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde zur Trockenheit eingedampft. Der
Rückstand
wurde mit Petroleumether trituriert, bis sich ein Feststoff abtrennte.
Der Feststoff wurde filtriert und aus Ethanol umkristallisiert (1,52
g, 43,0%). Der Schmp. belief sich ungefähr auf 81–82°C. 1H-NMR (CDCl3) δ 4,7
und 3,6 (4H, 2t, CH2CH2Br),
3,5, 3,3 und 3,1 (9H, 3s, 2CH3SO2 und NCH3).
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Beispiel 4
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1,2-Bis(methylsulfonyl)-2-[(4-methoxyphenoxy)carbonyl]-1-methylhydrazin (Verbindung
9) wurde wie folgend synthetisiert: Triethylamin (0,269 g, 0,0029
mol) wurde zu einer gerührten
Lösung
von 1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-methylhydrazin (0,50 g, 0,0025 mol)
und 4-Methoxyphenylchlorformiat (0,63 g, 0,0033 mol) in Aceton (30
ml) zugesetzt, und die Mischung wurde 1 Stunde lang gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde filtriert, und das Filtrat im Vakuum bis
zur Trockenheit eingedampft. Der Rückstand wurde mit Petroleumether
(5 ml) trituriert und die Petroleumetherschicht wurde dekantiert.
Eine Säulenchromatographie
des Rückstands
auf Silikagel (70–270 mesh,
60 Ängstrom,
CHCl3), gefolgt von Kristallisierung aus
Ethanol, ergab 0,14 g (16,1%) der gewünschten Verbindung. Der Schmp.
belief sich auf ungefähr
101–102°C. 1H-NMR (Aceton-d6): δ 7,3 und 7,0(4H,
2d, aromatisch H), 3,9(3H, s, OCH3), 3,6,
3,4 und 3,2 (9H, 3s, 2 CH3SO2 und
NCH3).
-
Beispiele 5–24
-
Synthese von 2-Alkoxycarbonyl-
und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazinen
-
2-Alkoxycarbonyl- und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl-1-(2-chlorethyl)hydrazine
können
im allgemeinen durch Umsetzen des passenden Alkyl- oder Arylchlorformiats
mit 1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazin
in einem passenden Lösungsmittel
in Gegenwart einer Base, wie Triethylamin (TEA) oder wasserfreiem
Natriumcarbonat, hergestellt werden, wie gezeigt in Schema 2.
-
-
Beispiele von Substituenten für R schließen Methyl
(Verbindung 10a), 2-Chlorethyl (Verbindung 10b), Vinyl (Verbindung
10c), Phenyl (Verbindung 10d), p-Tolyl (Verbindung 10e), p-Chlorphenyl (Verbindung
10f), p-Methoxyphenyl (Verbindung 10g) oder p-Nitrobenzyl (Verbindung
10h) ein. Diese Verbindungen können
wie folgend synthetisiert werden.
-
Beispiel 5
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-(methoxycarbonyl)
hydrazin (Verbindung 10a) kann wie folgend synthetisiert werden:
Triethylamin (1,45 g, 0,014 mol) wurde zu einer gerührten Lösung der
Verbindung 2 (Shyam et al., J. Med. Chem. 33 2259–2264 (1990))
(1,25 g, 0,005 mol) und Methylchlorformiat (2,46 g, 0,026 mol) in
Aceton (35 ml) zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde weitere 16
Stunden lang gerührt,
filtriert, und das Filtrat wurde im Vakuum bis zur Trockenheit eingedampft.
Der Rückstand
wurde in Ethylacetat (100 ml) aufgenommen und mit Wasser gewaschen
(3 × 15
ml). Die Ethylacetatschicht wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde im Vakuum bis zur Trockenheit
eingedampft. Eine Säulenchromatographie
des Rückstands
auf Silikagel (70–270
mesh, 60 Ängstrom,
CHCl3), gefolgt von Kristallisieren aus
Chloroform-Petroleumether, ergab 0,45 g (29,2%) der gewünschten
Verbindung. Der Schmp. betrug ungefähr 87–88°C. 1H-NMR
(Aceton-d6): δ 4,0(3H, s, OCH3),
3,7–4,2
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,5 und 3,3 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 6
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-(2-chlorethoxycarbonyl)hydrazin
(Verbindung 10b) wurde wie folgend synthetisiert: Triethylamin (1,20
g, 0,012 mol) wurde zu einer gerührten
Lösung
der Verbindung 2 (1,25 g, 0,005 mol) und 2-Chlorethylchlorformiat (1,00 g, 0,007
mol) in trockenem Acetonnitril (10 ml) zugesetzt. Die Reaktionsmischung
wurde weitere 18 Stunden lang gerührt, filtriert, und das Filtrat
wurde im Vakuum bis zur Trockenheit eingedampft. Der Rückstand wurde
in Petroleumether (2 × 10
ml) trituriert, und die Petroleumetherschicht wurde jedes Mal dekantiert.
Der Rückstand
wurde in Ethylacetat (100 ml) aufgenommen und mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure (3 × 10 ml),
gefolgt von Wasser (2 × 10
ml), gewaschen. Die Ethylacetatschicht wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde auf einem Rotationsverdampfer
bis zur Trockenheit eingedampft. Eine Säulenchromatographie des Rückstands
auf Silikagel (70–270
mesh, 60 Ängstrom,
CHCl3), gefolgt von Kristallisieren aus
Chloroform-Petroleumether, ergab 0,58 g (32,5%) der gewünschten
Verbindung. Der Schmp. betrug ungefähr 73–74°C. 1H-NMR
(CDCl3): δ 4,6
(2H, t, OCCH2Cl), 3,6–4,1 (6H, m, OCH2 und
NCH2CH2Cl), 3,5
und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 7
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-(vinyloxycarbonyl)
hydrazin (Verbindung 10c) wurde durch Umsetzen der Verbindung 2
mit Vinylchlorformiat unter Verwendung eines ähnlichen Vorgehens zu demjenigen,
welches für
Verbindung 10b beschrieben wurde, hergestellt. Das Produkt wurde
aus Ethanol umkristallisiert, und die Ausbeute belief sich auf etwa
39,4 Gew.%. Der Schmp. des Produktes belief sich auf ungefähr 85– 86°C. 1H-NMR
(CDCl3): δ 7,0–7,3 (1H,
m, CH=C), 4,8–5,3
(2H, m, C=CH2), 3,6–4,2 (4H, m, CH2CH2Cl), 3,5 und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 8
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-(phenoxycarbonyl)
hydrazin (Verbindung 10d) wurde durch Umsetzen der Verbindung 2
mit Phenylchlorformiat unter Anwendung eines ähnlichen Vorgehens zu demjenigen,
welches für
Verbindung 10b beschrieben wurde, hergestellt. Allerdings wurde
die Reaktionszeit von 18 Stunden auf 3 Stunden verringert. Das Produkt
wurde aus Ethanol umkristallisiert, und die Ausbeute belief sich auf
ungefähr
27,0 Gew.%. Der Schmp. belief sich auf ungefähr 75–76°C. 1H-NMR
(CDCl3): δ 7,1–7,6 (5H,
m, aromatisch H), 3,6–4,2
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,5 und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 9
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(4-tolyloxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 10e) wurde durch Umsetzen der Verbindung 2 mit 4-Tolylchlorformiat
unter Anwendung eines ähnlichen
Vorgehens zu demjenigen, welches für Verbindung 10d beschrieben
wurde, hergestellt. Das Produkt wurde aus Ethanol umkristallisiert,
und die Ausbeute belief sich auf etwa 31,2 Gew.%. Der Schmp. belief
sich auf ungefähr
85–86°C. 1H-NMR (CDCl3): δ 7,3 und
7,1 (4H, 2d, aromatisch H), 3,7–4,2
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,5 und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2),
2,4 (3H, s, ArCH3).
-
Beispiel 10
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(4-chlorphenoxy)
carbonyl]hydrazin (Verbindung 10f) wurde durch Umsetzen der Verbindung
2 mit 4-Chlorphenylchlorformiat unter Verwendung eines ähnlichen
Vorgehens zu demjenigen, welches für Verbindung 10d beschrieben
wurde, hergestellt. Das Produkt wurde aus Ethanol umkristallisiert,
und die Ausbeute belief sich auf ungefähr 54,4 Gew.%. Der Schmp. belief
sich auf ungefähr
124–125°C. 1H-NMR (Aceton-d6): δ 7,5 und
7,3(4H, 2d, aromatisch H), 3,9–4,2
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,6 und 3,3 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 11
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-((4-methoxyphenoxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 10g) wurde durch Umsetzen der Verbindung 2 mit 4-Methoxyphenylchlorformiat
unter Anwendung eines ähnlichen Vorgehens
zu demjenigen, welches für
Verbindung 10d beschrieben wurde, hergestellt. Das Produkt wurde aus
Ethanol umkristallisiert, und die Ausbeute D belief sich auf etwa
30,0 Gew.%. Der Schmp. des Produktes belief sich auf ungefähr 119–121°C. 1H-NMR (CDCl3): δ 7,1 und
6,9 (4H, 2d, aromatisch H), 3,6–4,2
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,8 (3H, s, OCH3), 3,5 und 3,2 (6H, 2s,
2 CH3SO2).
-
Beispiel 12
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(4-nitrobenzyloxy)
carbonyl)hydrazin (Verbindung 10h) wurde durch Umsetzen der Verbindung
2 mit 4-Nitrobenzylchlorformiat unter Anwendung eines ähnlichen
Vorgehens zu demjenigen, welches für Verbindung 10b beschrieben
wurde, hergestellt. Das Produkt wurde aus Ethanol umkristallisiert,
und die Ausbeute belief sich auf ungefähr 22,9 Gew.%. Der Schmp. belief
sich auf ungefähr
132–133°C. 1H-NMR (Aceton-d6): δ 8,3 und
7,8 (4H, 2d, aromatisch H), 5,6 (2H, s, ArCH2),
3,6–4,2
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,6 und 3,3 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 13
-
2-Benzyloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)
hydrazin (Verbindung 11) wurde durch Umsetzen von Benzylchlorformiat
mit Verbindung 2 mit unter Anwendung eines ähnlichen Vorgehens zu demjenigen,
welches für
Verbindung 10b beschrieben wurde, hergestellt. Die Verbindung wurde
als ein dickes Öl bei
einer Ausbeute von ungefähr
41,3 Gew.% isoliert. 1H-NMR (Aceton-d6): δ 7,2–7,6 (5H,
m, aromatisch H), 5,4 (2H, s, ArCH2), 3,5–4,0 (4H,
m, CH2CH2Cl), 3,4
und 3,1 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 14
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(4,5-dimethoxy-2-nitrobenzyloxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 12) wurde durch Umsetzen von 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzylchlorformiat
mit Verbindung 2 mit unter Anwendung eines ähnlichen Vorgehens zu demjenigen,
welches für
Verbindung 10b beschrieben wurde, hergestellt. Das Produkt wurde
aus Ethanol umkristallisiert, und der Schmp. belief sich auf etwa
154°C. Die
Ausbeute betrug etwa 17,6 Gew.% 1H-NMR (Aceton-d6): δ 7,7
und 7,4 (2H, 2s, aromatisch H), 5,8 (2H, d, ArCH2), 3,7–4,1 (4H,
m, CH2CH2Cl), 3,9–4,0 (6H,
2s, 2 OCH3) und 3,5 und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 15
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(2-nitrobenzyloxy)
carbonyl]hydrazin (Verbindung 13a) wurde wie folgend hergestellt:
Eine Lösung
von 2-Nitrobenzylalkohol (2,0 g, 0,013 mol) in trockenem Dioxan (5
ml) wurde zu einer gerührten
Lösung
von Phosgen in Toluol (20% w/v, 20 ml) bei –15°C zugesetzt. Die Mischung wurde
dann 24 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde bei < 40°C im Vakuum
bis zur Trockenheit eingedampft. Zum Rückstand wurden wasserfreies
Acetonitril (15 ml), gefolgt von Verbindung 2 (1,0 g, 0,004 mol)
und Triethylamin (1,3 ml, 0,009 mol) zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde
16 Stunden lang bei 0–5°C gerührt und
auf einem Rotationsverdampfer bis zur Trockenheit eingedampft. Der
Rückstand
wurde mit Ethylacetat (150 ml) 10 Minuten lang gerührt. Die
Mischung wurde mit 2 × 15
ml Chlorwasserstoffsäure
(5% w/v) gewaschen. Die Ethylacetatschicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat wurde auf
einem Rotationsverdampfer bis zur Trockenheit eingedampft. Eine
Säulenchromatographie
auf Silikagel (70–270
mesh, 60 Ängstrom,
Chloroform), gefolgt von Umkristallisieren aus Ethanol, ergab 0,48
g (28,1 Gew.) der gewünschten
Verbindung. Der Schmelzpunkt wurde als Schmp. von etwa 111–113°C bestimmt. 1H-NMR
(Aceton-d6): δ 8,1 und 7,5–8,0 (4H, d, m, aromatisch
H), 5,8 (2H, d, ArCH2), 3,6–4,1 (4H,
m, CH2CH2Cl), 3,5
und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 16
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1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(4-chlor-2-nitrobenzyloxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 13b) wurde hergestellt aus 4-Chlor-2-nitrobenzylalkohol
unter Anwendung einer Vorgehensweise, ähnlich zu derjenigen, welche
für Verbindung
13a beschrieben wurde. Der Schmp. belief sich auf etwa 120– 121°C, und die
Ausbeute betrug ungefähr
40,0 Gew.% nach Umkristallisieren aus Alkohol. 1H-NMR
(Aceton-d6): δ 8,2 und 7,7–8,0 (3H, s, m, aromatisch
H), 5,8 (2H, d, ArCH2), 3,6–4,1 (4H,
m, CH2CH2Cl), 3,5
und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 17
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1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(5-chlor-2-nitrobenzyloxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 13c) wurde hergestellt aus 5-Chlor-2-nitrobenzylalkohol
unter Anwendung einer Vorgehensweise, ähnlich zu derjenigen, welche
für Verbindung
13a beschrieben wurde. Der Schmp. betrug ungefähr 100–102°C, und die Ausbeute belief sich
auf ungefähr
14,6 Gew.% nach Umkristallisieren aus Ethanol. 1H-NMR
(Aceton-d6): δ 8,2, 8,0 und 7,7 (3H, 2d, s,
aromatisch H), 5,8 (2H, d, ArCH2), 3,6– 4,1 (4H,
m, CH2CH2Cl), 3,5
und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2).
-
Beispiel 18
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(3-methoxy-4-nitrobenzyloxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 13d) wurde hergestellt aus 3-Methoxy-4-nitrobenzylalkohol
unter Anwendung einer Vorgehensweise, ähnlich zu derjenigen, welche
für Verbindung
13a beschrieben wurde. Der Schmp. wurde als etwa 56–57°C bestimmt,
und die Ausbeute belief sich auf etwa 29,4 Gew.% nach Umkristallisieren
aus Ethanol. 1H-NMR (Aceton-d6): δ 7,8, 7,5
und 7,2 (3H, 2d, s, aromatisch H), 5,8 (2H, d, ArCH2),
3,6–4,1
(4H, m, CH2CH2Cl),
4,0 (3H, s, OCH3) 3,6 und 3,3 (6H, 2s, 2
CH3SO2).
-
Beispiel 19
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[(5-methyl-2-nitrobenzyloxy)carbonyl]hydrazin
(Verbindung 13e) wurde hergestellt aus 5-Methyl-2-nitrobenzylalkohol
unter Anwendung einer Vorgehensweise, ähnlich zu derjenigen, welche
für Verbindung
13a beschrieben wurde. Es wurde herausgefunden, dass der Schmp. 112–113°C betrug,
und die Ausbeute belief sich auf etwa 24,3 Gew.% nach Umkristallisieren
aus Ethanol. 1H-NMR (Acetond6): δ 8,1, 7,8
und 7,4 (3H, 2d, s, aromatisch H), 5,8 (2H, d, ArCH2),
3,6–4,1
(4H, m, CH2CH2Cl),
3,6 und 3,3 (6H, 2s, 2 CH3SO2),
2,5 (3H, s, ArCH3).
-
Beispiel 20
-
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)-2-[[1-(4-nitrophenyl)
ethoxy]carbonyl]hydrazin (Verbindung 14) wurde wie folgend hergestellt:
1-(4-Nitrophenyl)ethanol wurde unter Anwendung einer Vorgehensweise hergestellt,
analog zu derjenigen, welche in der Literatur für die Synthese von 3-Nitrobenzylalkohol
aus 3-Nitrobenzaldehyd berichtet wird (Furniss, B. S., Hannaford,
A. J., Rogers, V., Smith, P. W. G. und Tatchell, A. R. Cognate preparation:
m-nitrobenzyl alcohol. In: Vogel's
Textbook of Practical Organic Chemistry, 4. Auflage, Longman, London,
S. 357 (1978)). Kurz gesagt, wurde 4-Nitroacetophenon (15,1 g) in
Methanol (300 ml) gelöst
und wurde in 1-(4-Nitrophenyl)ethanol (13,2 g) durch Reduktion mit
Natriumborhydrid (1,4 g) in 0,2 M wässrigem Natriumhydroxid (25
ml) umgewandelt. Eine Lösung
von 1-(4-Nitrophenyl)ethanol (2,4 g, 0,014 mol) in Tetrahydrofuran (5
ml) wurde tropfenweise zu einer gerührten, eiskalten Lösung von
Phosgen in Toluol (20% w/v, 30 ml) zugesetzt. Der Kolben wurde dann
in Aluminiumfolie eingewickelt, bei Raumtemperatur äquilibrieren
gelassen, und die Reaktionsmischung wurde weitere 24 Stunden lang
gerührt.
Es wurde ein dunkles Öl
im Anschluss an das Eindampfen der Reaktionsmischung im Vakuum bei
einer Temperatur, welche 30°C nicht überschritt,
erhalten. Zu diesem Öl
wurden wasserfreies Acetonitril (20 ml) und Verbindung 2 (1,5 g,
0,006 mol) zugesetzt. Nach Abkühlen
dieser Mischung in einem Eisbad wurde Triethylamin (1,7 ml, 0,012
mol) tropfenweise zugesetzt, und die Reaktionsmischung wurde 17
Stunden lang bei 4°C
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde auf einem Rotationsverdampfer bei einer
Temperatur, welche 30°C
nicht überschritt,
eingedampft. Der Rückstand
wurde in Ethylacetat (150 ml) aufgenommen und mit 2 × 50 ml
und 1 × 100
ml Chlorwasserstoffsäure
(5% w/v) gewaschen. Die vereinigten wässrigen Schichten wurden mit
Ethylacetat (50 ml) extrahiert, und der Extrakt wurde mit der organischen
(Ethylacetat-)Schicht aus dem vorangehenden Extraktionsschritt vereinigt.
Die vereinigten Ethylacetat-Schichten wurden mit Kochsalzlösung (100
ml) gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat
wurde zur Trockenheit eingedampft, wodurch ein viskoses Öl erhalten
wurde. Die gewünschte
Verbindung wurde durch Säulenchromatographie
auf Silikagel (70–270
mesh, 60 Ängstrom,
Chloroform-Methylenchlorid), gefolgt von Umkristallisieren aus Ethanol, erhalten.
Die Ausbeute belief sich auf etwa 35,0 Gew.%. Der Schmp. betrug
etwa 94–95°C. 1H-NMR (Aceton-d6): δ 8,3 und
7,8,(4H, 2d, aromatisch H), 6,2 (1H, m, ArCH), 3,6– 4,1 (4H,
m, CH2CH2Cl), 3,5
und 3,2 (6H, 2s, 2 CH3SO2),
1,7 (3H, dd, C-CH3).
-
Beispiel 21
-
O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat
(Verbindung 15) wurde wie folgend hergestellt:
-
(A) Herstellung von O-Chlormethyl-S-butylthiocarbonat:
-
Eine Lösung von 1-Butanthiol(BuSH)
(12,1 ml, 113,6 mmol) und Triethylamin (15,75 ml, 113,6 mmol) in
Diethylether (45 ml) wurde zu einer Diethyletherlösung (220
ml) von Chlormethylchlorformiat (10,0 ml, 113,6 mmol) über 30 Minuten
hinweg bei 0°C
zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde weitere 30 Minuten lang bei 0°C und danach
48 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Produkt wurde filtriert
und konzentriert, wodurch ein öliges
Rohprodukt erhalten wurde, welches direkt für die nächste Reaktion verwendet wurde.
-
(B) Herstellung von O-Iodmethyl-S-butylthiocarbonat:
-
Das Rohprodukt aus obenstehendem
(A) wurde in Aceton (140 ml) gelöst,
und NaI (24,8 g, 165 mmol) wurde zugesetzt. Die Reaktionsmischung
wurde drei Stunden lang bei 40°C
erwärmt.
Die Reaktionsmischung wurde dann filtriert, und das unlösliche Material
wurde mit Aceton und Ether gespült.
Das Filtrat wurde eingedampft, und der Rückstand zwischen Pentan (300
ml) und Wasser (100 ml) geteilt bzw. partitioniert. Die organische
Schicht wurde mit 5% NaHCO3 (50 ml), gesättigtem
Na2S2O3 (50
ml) und Wasser (2 × 50
ml) gewaschen. Die resultierende organische Schicht wurde getrocknet,
filtriert und eingedampft, wodurch 22,8 g (76 %) des gewünschten
Produktes als eine farblose Flüssigkeit
erhalten wurden.
-
(C) Herstellung von O-Dibenzylphosphat-S-butylthiocarbonat:
-
Eine Tetrahydrofuran (THF)-Lösung (20
ml) des im obenstehenden (B) hergestellten Rohprodukts (11,0 g,
~40 mmol) wurde zu einer THF-Lösung
(100 ml) von Tetrabutylammoniumdibenzylphosphat (hergestellt über die
Reaktion von Tetrabutylammoniumhydroxid und Dibenzylphosphat) bei
0°C zugesetzt.
Die resultierende Lösung
wurde 24 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde durch ein Kissen von Celite filtriert, und das Filtrat wurde
konzentriert und chromatographiert (10–20% Ethylacetat/Hexane), wodurch
8,5 g (50%) des gewünschten
Produktes erhalten wurden.
-
(D) Herstellung von O-Dibenzylphosphat-methylchlorformiat:
-
Eine Dichlormethan-Lösung (25
ml) des in (C) obenstehend hergestellten Thiocarbonats (2,67 g,
6,30 mmol) wurde mit SO2Cl2 (0,60
ml, 7,56 mmol) bei –40°C behandelt.
Die Reaktionsmischung wurde 3 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Das resultierende Rohprodukt wurde 1 Stunde
lang unter Hochvakuum getrocknet, und dann ohne weitere Reinigung
für die
nächste Reaktion
verwendet.
-
Zu einer Acetonlösung (7,9 ml) des in obenstehendem
(D) hergestellten Roh-Chlorformiats (6,30 mmol) wurden (bei 0°C) Diisopropylethylamin
(EtPr2N) (1,10 ml, 6,30 mmol), gefolgt von
einer Acetonlösung der
Stammverbindung, 1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazin
(1,05 g, 4,20 mmol), zugesetzt. Die Reaktion wurde auf Raumtemperatur
erwärmt,
und das Rühren
wurde 15 Stunden lang bei Raumtemperatur beibehalten. An diesem
Punkt wurde das Lösungsmittel
teilweise im Vakuum entfernt, und die Reaktionsmischung wurde mit
Ethylacetat (100 ml) verdünnt
und dann mit Kochsalzlösung
(2 × 15
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde getrocknet und im Vakuum
konzentriert. Der Rückstand
wurde mit Silikagel- Chromatographie
(40–50%
Ethylacetat/Hexane) gereinigt, um 2,0 g (82%) des geschützten O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamates
vorzusehen. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ 7,40
(m, 10H), 5,82–5,60
(m, 2H), 5,10 (m, 4H), 3,84 (m, 2H), 3,64 (m, 2H), 3,40 (s, 3H),
3,13 (s, 3H). FAB HRMS, berechnet für C20H27CIN2O10S2P (MH+): 585, 0533;
gefunden: 585,0533.
-
Beispiel 22
-
Herstellung von freier-Phosphorsäure von
O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat
-
Die freie-Phosphorsäure von
O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat (Verbindung 15) wurde wie folgend
synthetisiert:
-
O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat
(2,77 g, 4,74 mmol) wurde in Ethylacetat (60 ml) gelöst. Zu dieser
Lösung
wurde Palladiumauf-Cohlenstoff (1,0 g, 10% Palladium-Gehalt, 0,95
mmol) zugesetzt. Die resultierende Mischung wurde einer Hydrierung
bei 30 psi Druck während
15 Stunden bei Raumtemperatur unterzogen. Die Reaktionsmischung
wurde durch ein Kissen von Celite mit Spülung (Ethylacetat) filtriert.
Die vereinigten Filtrate wurden im Vakuum konzentriert, wodurch
1,92 g (100%) der gewünschten
freien Säure
vorgesehen wurden, welche die Formel
aufwies.
1H-NMR
(300 MHz, Aceton-d
6): δ 6,10–5,70 (bs, 2H), 3,95 (m, 2H),
3,78 (m, 2H), 3,55 (s, 3H), 3,26 (s, 3H). LRMS (EI) berechnet für C
6H
15CIN
2PO
10S
2 (MH
+):
405, gefunden: 405.
-
Beispiel 23
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Herstellung des Triethanolaminsalzes
und des Triethylaminsalzes der freien Säure-Säure von O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat:
-
Das Triethanolaminsalz der freien
Säure-Säure von
O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat
wurde wie folgend synthetisiert: Zu einer öligen Ethylacetat-Lösung (2
ml) der freien Säure-Verbindung,
hergestellt im Beispiel 22 (946 mg, 2,34 mmol), wurde (bei 0°C) 0,1 M
Triethanolamin in Ethylacetat (23,4 ml, 2,34 mmol) zugesetzt. Die
Reaktion wurde 1 Stunde lang bei 0°C gerührt und über Nacht bei –20°C gehalten.
Der weiße Niederschlag,
welcher gebildet wurde, wurde durch Filtration aufgesammelt und
mit gekühltem
Ethylacetat gewaschen. Die erhaltenen, klebrigen Feststoffe wurden
1 Stunde lang bei Hochvakuum getrocknet, wodurch 900 mg (70%) des
rohen Triethanolamin-Addukts (Verbindung 16) erhalten wurden.
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Das Triethylaminsalz der freien Säure-Säure von
O-Dibenzylphosphat-Methylcarbamat
wurde wie folgend synthetisiert: Zu einer Ethylacetat-Lösung (14
ml) der freien Säureverbindung,
hergestellt im obenstehenden Beispiel 22 (960 mg, 2,37 mmol), wurde
eine Ethylacetat-Lösung
(10 ml) von Triethylamin (0,33 ml, 2,37 mmol) bei 0°C zugesetzt.
Die Reaktion wurde 1 Stunde lang bei 0°C gerührt und 15 Stunden lang bei –20°C gehalten.
Das Lösungsmittel
wurde dann entfernt, und der ölige
Rückstand
wurde unter Hochvakuum 1 Stunde lang getrocknet, wodurch 910 mg
(76%) des rohen Triethylamin-Addukts (Verbindung 17) erhalten wurden.
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Beispiel 24
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Die Verbindung der Formel
wurde wie folgend hergestellt:
- (A) Diethylphosphatbenzylalkohol (5,00 g, 40,32
mmol) wurde in wasserfreiem Acetonitril (160 ml) gelöst, und
die resultierende Lösung
wurde auf –10°C gekühlt. Zu
dieser Lösung
wurden dann CCl4 (19,45 ml, 201,60 mmol),
gefolgt von EtPr2N (14, 76 ml, 84, 67 mmol)
und 4-Dimethylaminopyridin
(DMAP)(492 mg, 4,03 mmol) zugesetzt. Eine Minute später wurde
reines Diethylphosphit (7,54 ml, 58,46 mmol) tropfenweise bei –10°C zu der
obenstehenden Lösung
zugegeben. Die Reaktion wurde 1 Stunde lang bei –10°C und dann über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Reaktion wurde mit 0,5 M KHP2O4 (100 ml) abgeschreckt. Das Lösungsmittel
wurde dann im Vakuum teilweise entfernt. Die resultierende Reaktionsmischung
wurde mit Ethylacetat (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und dann mit Na2SO4 getrocknet.
Eine Filtration und Eindampfung der organischen Schicht ergaben
ein gelbliches Rohprodukt (~11 g, ~100%), welches ohne Reinigung
in der nächsten Reaktion
verwendet wurde.
- (B) Zu einer Dichlormethanlösung
(15 ml) des im obenstehenden (A) hergestellten Produktes (736 mg,
2,83 mmol) wurde bei 0°C
p-Nitrophenylchlorformiat (684 mg, 3,40 mmol), gefolgt von EtPr2N (0,59 ml, 3,40 mmol), zugesetzt. Die Reaktion
wurde 1 Stunde lang bei 0°C
und dann über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
An diesem Punkt wurde die Reaktionsmischung mit Dichlormethan (75
ml) verdünnt
und dann mit H2O (15 ml) und Kochsalzlösung (15
ml) gewaschen. Die resultierende organische Schicht wurde getrocknet
und im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wurde chromatographiert
(40–60%
Ethylacetat in Hexanen), wodurch 800 mg (67%) des gewünschten
Produktes als ein blassgelbes Öl
erhalten wurden.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ 8,26–8,22(d,
2H), 7,39–7,24
(m, 6H), 5,23 (s, 2H), 4,20 (m, 4H), 1,34 (m, 6H).
FAB HRMS,
berechnet für
C18HN21O9P (MH+): 426, 0954;
gefunden: 426,0954.
- (C) Zu einer Acetonlösung
(12 ml) des im obenstehenden (B) hergestellten Produktes (800 mg,
1,88 mmol) wurde bei 0°C
Ethylacetat (0,36 ml, 2,078 mmol) zugesetzt. Daran schloss sich
eine langsame Zugabe einer Acetonlösung (4 ml) des Stamm-Alkylierungsmittels,
1,2-Bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazin (566 mg, 2,26 mmol),
an. Das Rühren
wurde eine Stunde lang bei 0°C
fortgesetzt. An diesem Punkt wurde eine katalytische Menge an DMAP
zugesetzt, und die Reaktionsmischung wurde 12 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, und der Rückstand wurde in Ethylacetat
(100 ml) aufgenommen. Die resultierende Lösung wurde mit Kochsalzlösung (2 × 15 ml)
gewaschen, und die organische Schicht wurde im Vakuum getrocknet
und konzentriert. Der Rückstand
wurde chromatographiert (40– 60–70% Ethylacetat
in Hexanen), wodurch 669 mg (66%) des gewünschten Produktes als ein klares Öl erhalten
wurden.
- (D) Zu einer Acetonitril-Lösung
(50 ml) der im obenstehenden (C) hergestellten Verbindung (1,36
g, 2,53 mmol) wurden bei 0°C
2,4-Lutidin (1,46 ml, 12,66 mmol) zugesetzt, gefolgt von langsamer
Zugabe von reinem Trimethylsilylbromid (TMSBr) (1,67 ml, 12,66 mmol).
Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde lang bei 0°C und dann über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum (mit einer Trockeneisfalle) entfernt, und der resultierende
gelbliche Rückstand
wurde mit Acetonitril (2 × 25
ml) co-eingedampft. Der resultierende blassgelbe Rückstand
wurde mit Methanol (25 ml) gemeinsam eingedampft. Der resultierende ölige Rückstand
wurde dann einer Silikagel-Chromatographie (Ethylacetat zu CH3CN zu 10% H2O in
CH3CN) unterzogen, um 1,08 g (89%) des gewünschten
Phosphorsäure-Lutidinsalzes
von
![Figure 00340001](https://patentimages.storage.googleapis.com/a6/78/82/e85dfc1d135cd6/00340001.png)
(Verbindung 18) als einen
weißen
Feststoff vorzusehen.
1H-NMR 300 MHz,
DMSO-d6): δ 8,32 (d, J = 5,1 Hz, 1H) 7,38
(d, J = 8,7 Hz, 2H), 7,21–7,13
(m, 4H), 5,27 (s, 2H), 3,87–3,80
(m, 2H), 3,70–3,67
(m, 2H), 3,49 (s, 3H), 3,18 (s, 3H), 2,44 (s, 3H), 2,30 (s, 3H).
-
Aktivierung von 2-Alkoxycarbonyl-
und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazinen
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Die Tabelle 3 zeigt die Aktivierungsraten
von 2-Alkoxycarbonyl-
und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazinen (Verbindungen
10a–h)
unter verschiedenen Bedingungen. Die Aktivierungsraten der Verbindungen
10a–h
wurden in l mM Phosphatpuffer (pH 7,4, 37°C) allein, 1 mM Phosphatpuffer,
enthaltend 5 mM GSH (pH 7,4, 37°C),
und in 1 mM Phosphatpuffer, enthaltend 5 mM GSH und 17,5 U/ml GST
(pH 7,4, 37°C)
gemessen (Tabelle 3). Die Aktivierungsraten durch Hydrolyse, Thiolyse
und GSTkatalysierte Thiolyse wurden aus diesen Daten berechnet.
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Im allgemeinen folgte die Aktivierungsrate
der Reihenfolge Hydrolyse (d. h. Puffer allein) < Thiolyse (d. h. GSH allein) < Thiolyse, welche
von GST katalysiert wird. Die Verbindung 10h unterliegt gezeigtermaßen einer
geringen oder gar keinen Hydrolyse in Phosphatpuffer bei physiologischem
pH-Wert und einer äußerst langsamen
Rate von Thiolyse bei Umsetzung mit GSH. Allerdings tritt eine relativ
hohe Aktivierungsrate auf, wenn die Thiolyse durch GST katalysiert
wird.
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Antitumor-Aktivität von 2-Alkoxycarbonyl-
und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazinen
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Die Aszites- bzw. Bauchhöhlenflüssigkeits-Zellform
der Leukämie
L1210 wurde vom Frederick Cancer Research Facility, Division of
Cancer Treatment Tumor Repository of the National Cancer Institute,
erhalten und wurde durch serielle Passage in Gewebekultur aufrechterhalten.
Alle 8 Wochen wurden Tumorzellen intraperitoneal in 5 Donor-CD2F1-Mäuse mit
einem Alter von 8–10
Wochen injiziert und 7 Tage lang wachsen gelassen. Die Peritoneal-Flüssigkeit
wurde abgezogen, und die Suspension wurde 5 Minuten lang bei 1600 × g zentrifugiert.
Der Überstand
wurde dekantiert und 105 Zellen/ml wurden
in 10 ml RPMI-1640-Medium, das mit 10% fötalem Rinderserum und 1 L-Glutamin
(200 mM) ergänzt
war, eingesetzt und erneut in Kultur gehalten. Um die Antitumor-Aktivität zu testen,
wurden 0,1 ml der Zellsuspension, enthaltend 105 Leukämiezellen,
in jede Empfänger-Maus
injiziert. Die Testverbindungen wurden über einen breiten Bereich an
Dosierungsspiegeln (12,5–60
mg/kg) verabreicht, beginnend 24 Stunden nach der Tumor-Implantierung, und
während
6 aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich fortgesetzt. Jedes Arzneimittel
wurde als eine Lösung
in 100% Dimethylsulfoxid, in einem Volumen, welches 25 μl nicht überschritt,
intraperitoneal verabreicht. In jedem Experiment wurden die Tiere
in Gruppen von 5 Mäusen
von vergleichbarem Gewicht eingeteilt und während des gesamten Verlaufes
des Experimentes mit Purina Laboratory-Futter-Pellets und Wasser nach Belieben gehalten.
Tumortragende Kontrollmäuse,
welche vergleichbare Volumen an Vehikel erhielten, waren in jedem
Experiment eingeschlossen. Die Mäuse wurden
während
des Verlaufes der Experimente gewogen, und die prozentuale Änderung
des Körpergewichts
vom Anfang bis zur Beendigung der Therapie wurde als eine Anzeige
der Arzneistoff-Toxizität
herangezogen. Die Bestimmung der Empfindlichkeit von Neoplasmen
gegen diese Mittel basierte auf der Verlängerung der Überlebenszeit,
welche durch die Arzneimittelbehandlungen gewährt wurde.
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Die Antitumor-Aktivität der Verbindungen
10a–h
und 16 wurde in Mäusen überprüft, welche
die L1210-Leukämie
trugen. Die Ergebnisse dieser Tests sind in den Tabellen 4 und 5
zusammengefasst, welche die Effekte von 2-Alkoxycarbonyl- und 2-Aryloxycarbonyl-1,2-bis(methylsulfonyl)-1-(2-chlorethyl)hydrazinen auf
die Überlebenszeit
von Mäusen,
welche die L1210-Leukämie tragen,
zeigen.
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In der Tabelle 4 wurde die optimale
tägliche
Dosis während
6 aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich verabreicht, beginnend
24 Stunden nach der Tumor-Implantierung, wobei 5–10 Mäuse pro Gruppe verwendet wurden.
In der Tabelle 5 sind Mehrfach-Dosierungen der Verbindung 16 angezeigt. "Durchschn. Δ Gew." bezieht sich auf
die durchschnittliche prozentuale Änderung des Körpergewichts
vom Anfang bis zur Beendigung der Therapie. "% T/C" bezieht sich auf die durchschnittliche Überlebenszeit
von behandelten/Kontroll-Mäusen × 100. Heilungen
(60-Tage-Überlebende)
sind separat aufgelistet und sind in dieser Berechnung nicht eingeschlossen.
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Die Verbindungen 10a bis 10h und
16 zeigten eine signifikante Aktivität gegen den L1210-Leukämie-Tumor.
Die Verbindungen 10d bis 10 g, in welchen ein aromatischer Ring
direkt an den Carbamat-Sauerstoff (R = Aryl) gebunden war, erzeugte
die besten Ergebnisse. Die aromatischen Verbindungen 10d–g waren weniger
toxisch als die aliphatischen Analoge 10a–c, wie durch die größeren Unterschiede
im Verlust des Wirtskörpergewichtes
bewiesen wird, welche durch diese zwei Gruppen von Verbindungen
erzeugt werden. Wie in der Tabelle 4 gezeigt, riefen alle der aliphatischen
Analoge Körpergewichtsverluste
von > 10,0% bei ihren
optimalen täglichen
Dosierungsspiegeln hervor. Die Zwischenschaltung bzw. Einschiebung
einer Methylen(-CH2-)-Gruppe zwischen den
aromatischen Ring und das Carbamat-Stickstoffatom führte zu
einer geringfügigen
Senkung der Anti-Leukämie-Aktivität. Die Verbindung
10h erzeugte ein Maximum im % T/C von 222 bei dem Optimum-Dosierungsspiegel
von 30 mg/kg pro Tag während
6 aufeinanderfolgenden Tagen. Wie in der Tabelle 5 gezeigt, wies
auch die Verbindung 16 eine signifikante Anti-Tumor-Aktivität auf.
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Die Fähigkeit der Verbindungen 10h,
11, 12 und 14, eine präferenzielle
Toxizität
auf hypoxische Zellen auszuüben,
wurde unter Verwendung des EMT6-Brustkarzinoms durch eine früher beschriebene
Methodik ausgewertet (Rockwelt, S., Keyes, S. R., und Sartorelli,
A. C., Rad. Res. 116: 100–113
(1988); Keyes, S. R., Rockwell, S., und Sartorelli A. C., Cancer
Res. 45: 213–216
(1985)). Kurz gesagt, wurden exponentiell wachsende Monoschichten
von EMT6 (oder CHO-K1/dhfr–-Klon) einer kontinuierlich
fließenden
angefeuchteten Atmosphäre
aus 95% N2/5% CO2 2
Stunden lang ausgesetzt, um eine radiobiologische Hypoxie hervorzurufen. Parallel-Kolben
wurden auf ähnliche
Weise in angefeuchteter 95% Luft/5% CO2 gehalten.
Ohne die Hypoxie zu abzubrechen, wurden Zellen 1 Stunde lang an
verschiedene Konzentrationen des Testmittels exponiert. Dann wurde
das Zellüberleben
durch Koloniebildung gemessen.
-
CHO-K1/dhfr–-Zellen
wurden verwendet, um die Rolle der reduktiven Enzyme NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase und DT-Diaphorase in der Aktivierung der Verbindungen
10h und 12 in situ zu untersuchen. Klone von CHO-K1/dhfr–Zellen,
welche mit CDNAs für
jedes dieser Enzyme transfiziert waren und selbige überexprimierten
wurden für
diesen Zweck verwendet (Belcourt, M. F., Hodnick, W. F., Rockwell,
S., und Sartorelli, A. C., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 456–460 (1996);
Belcourt, M. F., Hodnick, W. F., Rockwell, S., und Sartorelli, A.
C., Biochem. Pharmacol. 51: 1669–1678 (1996)).
-
Die Zytotoxizität der Verbindung 10h wurde
in vitro gegen EMT6-Maus-Brustkarzinomzellen unter aeroben und hypoxischen Bedingungen
unter Anwendung des obenstehend beschriebenen Koloniebildungs-Assays
ausgewertet. Die 1 zeigt das Überleben
von EMT6-Zellen, welche verschiedenen Konzentrationen der Verbindung
10h 1 Stunde lang unter hypoxischen oder aeroben Bedingungen in
vitro ausgesetzt wurden. Die Punkte sind die geometrischen Mittelwerte
von zwei oder mehreren unabhängigen
Bestimmungen der überlebenden
Fraktionen bzw. Anteile. Die Standardabweichungen vom Mittelwert
(SEMs) sind gezeigt, wo n > 3
und wo der Fehler größer als
die Punktgröße ist.
Die offenen Dreiecke repräsentieren
aerobe Datenpunkte, und gefüllte
Dreiecke repräsentieren
hypoxische Datenpunkte. Wie in der 1 gezeigt,
führte,
bei einer Konzentration von 40 μM,
eine einstündige
Exposition an Verbindung 10h 2 log-Einheiten der Abtötung von hypoxischen EMT6-Zellen
bei verhältnismäßig geringfügiger Toxizität gegenüber entsprechenden
aeroben Zellen herbei.
-
Um zu sicherzustellen, dass die Nitrogruppe
in der Verbindung 10h wichtig für
die präferenzielle
Zytotoxizität
gegen hypoxische Zellen ist, wurde das unsubstituierte Benzylderivat
(Verbindung 11) gegen EMT6-Zellen unter aeroben und hypoxischen
Bedingungen ausgewertet, wie obenstehend umrissen. Wie in der 2 gezeigt, war die Verbindung
11 unter beiden Oxygenierungsbedingungen im wesentlichen in gleichem
Maße toxisch
gegenüber
EMT6-Zellen. Dieser Befund legt nahe, dass die Nitrogruppe für eine präferenzielle
Toxizität
gegen hypoxische Zellen wesentlich ist.
-
Die Zytotoxizität der Verbindung 10h wurde
in aeroben und hypoxischen Chinesischen-Hamster-Ovar(CHO-K1/dhfr–)-Zellen
ausgewertet, transfiziert mit und überexprimierend CDNAs für NADPH:Cytochrom-Paso-Reduktase
(27-fach höher
als Elternzellen, 3)
oder DT-Diaphorase (133-fach höher
als Elternzellen,
-
4),
wobei es sich um zwei Reduktasen mit dem Potential, die Verbindung
10h zu aktivieren, handelt. In den 3 und 4 sind die Punkte Mittelwerte
von Zweifachbestimmungen. Offene Dreiecke sind parental-aerob, ausgefüllte Dreiecke
sind parental-hypoxisch, offene Kreise sind NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase-transfiziert-aerob;
gefüllte
Kreise sind NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase-transfiziert-hypoxisch;
offene Quadrate sind DT-Diaphorase-transfiziert-aerob; und gefüllte Quadrate
sind DT-Diaphorase-transfiziert-hypoxisch. Wie in 3 und 4 gezeigt,
waren CHO-K1/dhfr– Zellen weniger empfindlich
gegen die Verbindung 10h als EMT6-Zellen, und hypoxische CHO-K1/dhfr–-Zellen
waren empfindlicher gegen Verbindung 10h als ihre aeroben Gegenstücke. Eine
erhöhte
Empfindlichkeit gegenüber
der Verbindung 10h trat in Zellen auf, welche NRDPH:Cytochrom-P450-Reduktase überexprimierten, was anzeigt,
dass dieses Enzym in der biologischen Aktivierung von 10h in intakten
Zellen beteiligt war. Im Gegensatz dazu führte die Überexpression von DT-Diaphorase
nicht zu einer Erhöhung
in der Abtötung
entweder hypoxischer oder oxygenierter Zellen, was nahe legt, dass
DT-Diaphorase nicht bei der Aktivierung dieser Verbindung beteiligt
war.
-
Die Verbindung 12 wurde hinsichtlich
ihres Vermögens
ausgewertet, eine präferenzielle
Toxizität
gegen hypoxische EMT6-Zellen im Verhältnis zu ihren aeroben Gegenstücken auszuüben. 5 zeigt das Überlegen
von EMT6-Zellen, welche 1 Stunde lang verschiedenen Konzentrationen
der Verbindung 12 unter hypoxischen oder aeroben Bedingungen in
vitro ausgesetzt waren. Die Punkte sind geometrische Mittelwerte
von zwei oder mehreren unabhängigen
Bestimmungen der überlebenden
Fraktionen. Die Standardabweichungen sind gezeigt, wo n > 3 und wo der Fehler
größer als
die Punktgröße ist.
Offene Dreiecke sind aerobe Datenpunkte, und ausgefüllte Dreiecke sind
hypoxische Datenpunkte. Die 6 zeigt
die Überlebenden
von aeroben und hypoxischen CHO-K1/dhfr–-Zellen,
wobei der mit NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase-CDNA
transfizierte Klon 27-fach mehr NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase
als parentale Zellen exprimiert. Die Punkte sind Mittelwerte von
Zweifachbestimmungen. Offene Dreiecke sind parental-aerob; ausgefüllte Dreiecke
sind parental-hypoxisch; offene Kreise sind NADPH:Cytochrom-P450-Reduktase-transfiziert-aerob; gefüllte Kreise
sind NADPH:Cytochrom-P450-Reduktasetransfiziert-hypoxisch.
-
Wie in der 5 gezeigt, verursachte, bei einer Konzentration
von 50 μM,
eine einstündige
Exposition an Verbindung 12 mehr als 3 log-Einheiten der Abtötung von
hypoxischen EMT6-Zellen, mit einer relativ geringfügigen Toxizität gegen
entsprechende aerobe Zellen. Eine Auswertung der Zytotoxizität dieses
Mittels gegen aerobe und hypoxische CHO-K1/dhfr–-Zellen
(6) führte zu
Ergebnissen, welche ähnlich
zu denjenigen waren, welche für
die Verbindung 10h beschrieben wurden. So war die Verbindung 12 > 3000mal zytotoxischer gegenüber hypoxischen
CHO-K1/dhfr–Zellen,
transfiziert mit und überexprimierend
CDNAs für
NADPH-Cytochrom-P450-Reduktase, als gegen deren aerobe Gegenstücke.
-
Um den Effekt der Ersetzung eines
der Benzyl-Wasserstoffe durch eine Methylgruppe zu untersuchen, wurde
die Verbindung 14 hinsichtlich ihres Vermögens untersucht, eine präferenzielle
Toxizität
gegenüber
hypoxischen EMT6-Zellen im Verhältnis
zu aeroben Zellen auszuüben
(7). Die Verbindung
14 schien weniger toxisch gegen aerobe EMT6-Zellen zu sein als die
Verbindung 10h, wohingegen ihre hypoxische Zelltoxizität im wesentlichen
die gleiche wie jene von Verbindung 10h war (vgl. 1 und 7). Die Punkte in der
-
7 sind
geometrische Mittelwerte von zwei oder mehreren unabhängigen Bestimmungen.
Offene Dreiecke sind aerobe Datenpunkte und gefüllte Dreiecke repräsentieren
hypoxische Datenpunkte.
-
Während
die Erfindung obenstehend unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen
davon beschrieben worden ist, ist es offensichtlich, dass viele Änderungen,
Modifikationen und Variationen ohne Abweichung von dem hierin offenbarten
Konzept der Erfindung vorgenommen werden können. Folglich wird es beabsichtigt,
alle derartigen Änderungen,
Modifikationen und Variationen einzuschließen, welche innerhalb des Sinngehaltes
und weiten Umfangs der beigefügten
Patentansprüche
liegen.