DE3408194A1 - Verfahren zur herstellung von cephalosporin c - Google Patents
Verfahren zur herstellung von cephalosporin cInfo
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Description
PFiOF. DR. DR. J. RF-JTSYO Γ I LR DR. WiiRNrüR KINZE]BACH
DR. ING. WOLFRAM BUNTE (,9-.e-.97e)
H>-·· u.TTF. M KiN/ni*CH & PARTNER PAT ti NTAN WALTE
K1. ! IfAfH 'HO. υ BOOO MÜNCHEN 43 'ZUGELASSENE VERTRETER BEIM
EUROPÄISCHEN PATENTAMT EUROPEAN PATENTATTORNEYS
TELEFON; (ΟΘ9) 2 71 65 Θ3
CABLES: PATMONDIAL MÜNCHEN
TELEX: O521S2O8 ISAR D
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München, 6. März 1984
UNSERE AKTE: M/25 021
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Verfahren zur Herstellung von Cephalosporin C
POSTANSCHRIFT: D-8OOO MÜNCHEN 43, POSTFACH 78Ο
Die Erfindiong betrifft ein Verfahren nur Herstellung von
Cephalosporin C. Bei diesem Verfahren gibt man während der Fermentation eines Cephalosporin C produzierenden
Mikroorganismus, der ebenfalls ungewünschtes Desacetylcephalosporin C produziert, bestimmte organische oder
anorganische phosphorige Verbindungen zu dem Kulturmedium. Die Zugabe von phosphorigen Verbindungen inhibiert
die Bildung von ungewünschtem Desacety!cephalosporin C
in starkem Maße, so daß die Gewinnung von Cephalosporin C aus der Fermentationsbrühe und dessen anschließende
Überführung in 7-Aminocephalosporansäure (7-ACA) wesentlich erleichtert wird.
Cephalosporin C [3-Acetoxymethyl-7ß-(D-5-amino-5-carboxypentanamido)-ceph-3~em-4-carbonsäure]
ist eine Verbindung mit geringer antibiotischer Wirksamkeit. Diese
Verbindung ist somit hauptsächlich als Ausgangsmaterial zur Herstellung von semi-synthetischen Cephalosporin-Antibiotika
von Bedeutung. So kann beispielsweise Cephalosporin C nach üblichen Verfahren in 3-Acetoxymethyl-7ß-aminoceph-3-em-4-carbonsäure
(7-ACA) überführt werden. Diese Verbindung wird dann als wichtige Zwischenverbindung
zur Herstellung einer großen Anzahl im Handel erhältlicher Cephalosporin-Antibiotika eingesetzt.
Bekanntlich kann man Cephalosporin C durch Fermentation verschiedener Mikroorganismen erhalten. Zu derartigen
Mikroorganismen gehören insbesondere Fungi der Genera Emericellopsis-Cephalosporium. Als Beispiel für Cephalosporin
C produzierende Mikroorganismen kann man nennen: den ursprünglichen Brotzu-Stamm von Cephalosporium, d.h.
Cephalosporium sp. I.M.I 49137 (ATCC 11550) und Mutanten
davon, wie den Mutanten-Stamm 8650 (ATCC 14553), be-
schrieben in der GB-PS 1 109 362; Cephalosporium sp.
I.B.I. 1131» beschrieben in der GB-PS 1 503 8515 und
Cephalosporium sp. Stamm F.12 (ATCC 20339)8 beschrieben
in der GB-PS 1 400 433. Weitere Beispiele für in der /p
Literatur beschriebene. Cephalosporin C produzierende >
Organismen sind jCepj-ia-l-Qspopiua-^ga—(-PERM«" ./.·■
losporium acremonium K-121 (ATCC 20427) und Cephalo- {c
sporium acremonium N-75 (ATCC 20428), beschrieben in der GB-PS 1 488 821; und Cephalosporium polyaleurum 199
(ATCC 20359) und ein Mutant davon, identifiziert als
Y-505 (ATCC 2036O)9 beschrieben in der GB-PS 1 389 714.
Cephalosporin C wird im allgemeinen in industriellem Maßstab hergestellt unter Verwendung eines hoch-produktiven
Mutantenstammes von Cephalosporium acremonium (auch als Acremonium chrysogenum bekannt). Beispiele
derartiger Mutanten und Herstellungsverfahren sind in der Literatur ausführlich beschrieben.
Trotz jahrelanger ausgiebiger Untersuchungen ist die Fermentation von Cephalosporin C in industriellem Maßstab
immer noch nicht vollständig befriedigend. Die meisten Cephalosporin C produzierenden Mikroorganismen,,
insbesondere die hoch-produktiven Stämme, die für die kommerzielle Herstellung verwendet Werdens, führen zur
Coproduktion eines signifikanten Teils von Desacetylcephalosporin C. Dieser Fremdstoff (bzw. diese Verunreinigung)
kann nur sehr schwer aufgrund seiner ähnlichen chemischen und physikalischen Charakteristika vom
gewünschten Cephalosporin C abgetrennt werden» Die Anwesenheit von Desacetylcephalosporin C, das normalerweise
etwa 15% des gesamten, während der Fermentation produzierten Cephalosporin-Kerns ausmachts führt zur
K/25 021 3- 3 4 0 8 1 9
Gewinnung von Cephalosporin C (oder in den meisten Fällen eines mit einem Lösungsmittel extrahierbaren
Derivats davon), das mit Desacetylcephalosporin C (oder einem Derivat davon) verunreinigt ist. Da das
Cephalosporin C (oder das Derivat davon) bei der industriellen Herstellung in den meisten Fällen vor der
anschließenden Überführung in 7-ACA' nicht gereinigt wird, ist die Produktqualität der 7-ACA umso schlechter,
je mehr Desacetylcephalosporin C in der ursprünglichen
Fermentationsbrühe zusammen damit produziert wird.
Der Stand der Technik, der sich mit der Herstellung von Cephalosporin C beschäftigt, ist primär daran interessiert,
neue Mikroorganismen mit höherer Cephalosporin C-Produktivität zu finden und Fermentationsadditive
bereitzustellen, die die Cephalosporin C-Produktion steigern. So wurden beispielsweise Mutanten-Stämme von
Cephalosporium acremonium entwickelt, die zu wesentlich höheren Cephalosporin C-Ausbeuten führen. Es ist auch
vorgeschlagen worden, verschiedene Additive während der Fermentation zu dem Nährmedium des Cephalosporin C
produzierenden Organismus zuzufügen, um die Cephalosporin C-Ausbeute zu steigern. So beschreibt beispielsweise
die GB-PS 820 422 die Verwendung von Schwefelverbindungen, wie Natriumsulfit, Natriummetabisulfit, Natrium
thiosulfat, Natriumhydro sulfit,
und Natriumsulfat. Die GB-PS 938 755 beschreibt die Ver-Wendung von Methionin, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid,
Ammoniumsulfat und bestimmten Kohlenhydraten, Ölen und Fettsäuren. Die GB-PS 975 393 erwähnt die Verwendung
von Norvalin und Norleucin. Die Verwendung von Phenylessigsäure ist in der GB-PS 975 394 offenbart.
Ferner beschreibt die GB-PS 1 503 851 die Verwendung von
L -Caprolactam, 2-But&non, sek.-Buty!alkohol und 1,3-Butandiol.
Das Problem der Coproduktion von Desacetylb cephalosporin C während der Fermentation von Cephalosporin
C ist nur insofern angesprochen, als Mikroorganismen bereitgestellt werden, die höhere Anteile
des Cephalosporin C-Kerns oder von Cephalosporin C produzieren. Dieses Problem wird auch angesprochen
bei Extraktions/Isolations-Verfahren (siehe z.Ba US-PS
4 059 573).
Desacetylcephalosporin C wurde zuerst in Kulturfiltraten
von Cephalosporium acremonium entdeckt. Abraham
ι Γ- et al. schlugen vor, daß die Bildung dieser Substanz
auf der enzymatischen Deacylierung von Cephalosporin C beruht (Biochem.J. 81_, 591-596, 1961). Anschließend
wurden Esterase-Enzyme, die Cephalosporin C deacylleren
können, aus verschiedenen Quellen, z.B. Citrusfruchten, Bakterien, Actinomycetes, Weizenkeimen, Leber
und Nieren von Säugetieren und Rhodotorula, isoliert»
Pisano et al. berichten in Develop. Ind. Microbiol. 8, 417-423, 1967, daß Esterase-Aktivität in dem Genus
Cephalosporium weit verbreitet ist. Die Mehrzahl dieser Acetylesterase-Enzyme scheint breite Substrattoleranzen
zu besitzen5 i.e. ß-Naphthylacetat und Triacetin
sind aktive Substrate, und ihre Aktivität gegenüber Cephalosporin C scheint nicht sehr groß zu sein.
Nuesch et al. in Second International Symp«, on Genetics
of Industrial Microorganisms, Proc, 1975, Herausgeber
MacDonald, K.D., New York, Academic Press, Seiten 451
bis 472, und Fujisawa et al. in Agr.Biol.Chem«, 3.9(6),
1303-1309 (1975), berichten unabhängig voneinander über die Aktivität teilweise gereinigter Cephalosporin C-
m/25 021 χ 3 A 0 81 9 k
M
Esterase aus der Cephalosporium acremonium überstehenden,
extrazellulären Brühe und kamen zu dem Schluß, daß die Anwesenheit von Enzymaktivität teilweise für
das Auftreten von Desacetylcephalosporin C in Fermentationen von C. acremonium verantwortlich ist. Ähnliche
Esterase-Aktivität ist in der. Cephalosporin C produzierenden
Streptomycetes Streptomyces clavuligerus (Antimicrob.Agents
Chemother. χ, 237-241, 1972) gefunden worden. Jedoch zeigt Huber in Appl.Microbiol. 16(7)«
1011-1014 (1968), daß die Bildung von Desacetylcephalosporin C während des Fermentationsverfahrens auf der
nicht-enzymatischen Hydrolyse "von Cephalosporin C beruht.
Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung nehmen an, daß die Bildung von Desacetylcephalosporin C sowohl
auf der enzymatischen als auch der nicht-enzymatischen
Hydrolyse beruht, wobei die Aktivität enzymatischer Acetylesterase eine signifikante Rolle spielt.
Nach Berichten von Liersch et al. in Second International
Symp. on Genetics of Industrial Microorganisms, Pr-oc, 1976, Herausgeber MacDonald, K.D., New York,
Academic Press, Seiten 179-195, und Felix et al. in FEMS Microbio1.Lett. 8, 55-58, 1980, ist Desacetylcephalosporin
C auch eine intrazelluläre Zwischenverbindung in der Biosynthese von Cephalosporin C aus Desacetoxycephalosporin
C.
Es wurde ferner berichtet, daß die Enzymaktivität der teilweise gereinigten Acetylesterase aus Cephalosporium
acremonium durch Diisopropylfluorphosphat, einem anerkannten Esterase-Inhibitor, inhibiert wird (Agr.Biol.
Chem. ^9(6), 1303-1309, 1975). Die extreme Toxizität
und die hohen Kosten dieses phosphorigen Acetylesterase-
Inhibitors verbieten jedoch seine Verwendung in der kommerziellen Produktion von Cephalosporin C.
Cephalosporin C wird wegen seiner amphoteren Natur normalerweise
in ein Derivat überführt, so daß es leichter aus der Fermentationsbrühe durch Lösungsmittelextraktions-Verfahren
gewonnen \ierden kann. Beispiele für solehe
Derivate sind in der britischen Patentanmeldung
2 021 640 A beschrieben. Ein insbesondere bevorzugtes Verfahren ist in der US-PS 3 573 296 offenbart. Das durch
solche bevorzugte Verfahren erhaltene Cephalosporin C-Derivat kann als kristallines Bis-dicyclohexylaminsalz
IB gewonnen werden, wie es in der US-PS 3 830 809 beschrieben
ist. Das aus der Fermentationsbrühe gewonnene Cephalosporin C oder ein Derivat davon wird dann nach üblichen
Verfahren gespalten, z.B. nach dem in der US-PS
3 932 392 beschriebenen Verfahren, wobei 7-ACA erhalten
wird.
Wie bereits oben ausgeführt, besitzt das Desacety!cephalosporin
C, das eine Verunreinigung darstellt und das in typischer Weise während der Fermentation in einer
solchen Menge erhalten wird, daß es etwa 15% des gesamten
Cephalosporinkerns (Cephalosporin C und Desacetylcephalosporin
C) ausmacht, chemische und physikalische Charakteristika, die denjenigen des gewünschten Cephalosporin
C-Produkts sehr ähneln. Wird somit also das Cephalosporin C in ein mit einem Lösungsmittel extrahierbares
Derivat überführt, dann wird auch das Desacetylcephalosporin C in ein ähnliches Derivat überführt und
das dann isolierte Cephalosporin C-Derivat ist verunreinigt mit dem Desacety!cephalosporin C-Derivat«, Es
ist somit ersichtlich, daß eine Reduzierung des Anteils
M/25 021 -7 3 A 0 δ 1 9
des Cephalosporinkerns, erhalten als Desacetylcephalosporin
C, zu einem reineren Cephalosporin C-Derivat führt. Da dieses Derivat normalerweise vor der Umwandlung
in 7-ACA nicht gereinigt wird, führen auch geringere Mengen von Desacetylcephalosporin C in der Fermentationsbrühe
zu einer besseren Qualität des 7-ACA-Produkts.
Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung bestimmter phosphoriger Verbindungen, die als Inhibitoren der
Desacetylcephalosporin C-Produktion bei der Fermentation von Cephalosporin C wirken. Die erhaltene Fermentationsbrühe
enthält einen signifikant höheren Anteil an Cephalosporin C im Vergleich zu Desacetylcephalosporin
C, so daß die Qualität des gewonnenen Cephalosporin C-Produktes verbessert wird und somit auch die
Qualität des letztendlich aus dem Cephalosporin C-Produkt hergestellten 7-ACA-Zwischenproduktes verbessert wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Cephalosporin C durch eine
submerse, aerobe Kultur Cephalosporin C produzierender Mikroorganismen. Gegenstand der Erfindung ist insbesondere
ein Verfahren zur Inhibierung der Bildung von Desacetylcephalosporin C während der Fermentation eines
Cephalosporin C produzierenden Mikroorganismus, wobei dieser Mikroorganismus auch Desacetylcephalosporin C
produziert, durch Zugabe bestimmter organischer und anorganischer phosphoriger Verbindungen zum Kulturmedium.
Die als Inhibitor fungierenden, erfindungsgemäß bereitgestellten
phosphorigen Verbindungen besitzen die allgemeinen Formeln I bis IV:
m/25 021 js 8408194
1"
r1°v R\ /?
K=O7V
II
R5O O R1O O OR1
\p7/ oder Xp/ xp^
rB^V kV Xor2
III
12 ^
T=* worin R , R und R jeweils unabhängig voneinander gewünschtenfalls substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen bedeuten ., R für eine gewünschtenfalls
T=* worin R , R und R jeweils unabhängig voneinander gewünschtenfalls substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen bedeuten ., R für eine gewünschtenfalls
10
substituierte Alkylgruppe oder für -OR steht, wobei
10
R ein Wasserstoffatom oder eine gewünschtenfalls substituierte Alkyl-9 Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet, R ein Wasserstoffatom oder eine gewünschtenfalls substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet9 R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, Alkenyl-, Alkanoyl- oder gewünschtenfalls substituierte Alkylgruppe
R ein Wasserstoffatom oder eine gewünschtenfalls substituierte Alkyl-9 Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet, R ein Wasserstoffatom oder eine gewünschtenfalls substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet9 R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, Alkenyl-, Alkanoyl- oder gewünschtenfalls substituierte Alkylgruppe
8 Q
bedeutet und R und R Jeweils beide ein Wasserstoffatom oder beide ein Chloratom bedeuten. Diese Verbindungen führen bei der fermentativen Produktion von Cephalosporin C zu einer beträchtlichen Abnahme der Bildung von Desacetylcephalosporin C. Außerdem sind diese Verbindungen wesentlich weniger toxisch als Diisopropylfluorphosphat und im allgemeinen auch verhältnismäßig preisgünstig. Sie können daher hervorragend bei der Herstellung von Cephalosporin C in großem Maßstab eingesetzt werden.
bedeutet und R und R Jeweils beide ein Wasserstoffatom oder beide ein Chloratom bedeuten. Diese Verbindungen führen bei der fermentativen Produktion von Cephalosporin C zu einer beträchtlichen Abnahme der Bildung von Desacetylcephalosporin C. Außerdem sind diese Verbindungen wesentlich weniger toxisch als Diisopropylfluorphosphat und im allgemeinen auch verhältnismäßig preisgünstig. Sie können daher hervorragend bei der Herstellung von Cephalosporin C in großem Maßstab eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch für jedes übliche
fermentative Verfahren zur Herstellung von Cephalosporin
C geeignet, mit der Maßgabe, daß ein derartiges Verfahren einen Cephalosporin C produzierenden
Mikroorganismus einsetzt, der auch DeHacety!cephalosporin
C in der Fermentationsbrühe produziert. Viele Beispiele derartiger Mikroorganismen sind in der L-iteratur,
z.B. in der britischen Patentanmeldung 2060 61OA, beschrieben. Weitere Cephalosporin C produzierende
Mikroorganismen können leicht durch übliche Assays, die dem Fachmann gut bekannt sind, auf die Herstellung von
Desacetylcephalosphorin C getestet werden.
Der insbesondere bevorzugte Cephalosporin C produzierende Mikroorganismus ist ein Cephalosporium acremonium-Stamm
(auch als Acremonium chrysogenum bekannt). Dieser
Stamm produziert sowohl Cephalosporin C als auch Desacetylcephalosporin
C. Typische, produzierende Stämme des Typs Cephalosporium acremonium führen zur Bildung
von etwa 15?6 des gesamten Cephalosporin C-Kerns (Cephalosporin
C und Desacetylcephalosporin C) als Desacetylcephalosporin C.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kultiviert
man einen Cephalosporin C produzierenden Mikroorganismus (ein Organismus, der sowohl Cephalosporin C
als auch Desacetylcephalosporin C produzieren kann) unter aeroben Bedingungen, vorzugsweise in einer submersen
Kultur, in einem üblichen Cephalosporin C-Nährmedium nach bekannten Cephalosporin C-Fermentationsverfahren.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Zugäbe
bestimmter phosphoriger Verbindungen zum Nährme-
Ab
diuia die Produktion von Desacetylcephalosporin C während
der Fermentation wesentlich reduziert und eine Brühe ergibt, die einen wesentlich höheren Anteil des
gewünschten Cephalosporins C gegenüber dem ungewünschten Desacetylcephalosporin C enthält.
Das verwendete Nährmedium sollte assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und gewünschtenfalls das
Wachstum fördernde Substanzen sowie anorganische Salze enthalten.
Geeignete Kohlenstoff quellen sind beispielsweise Glucose«, Saccharose, Stärke, lösliche Stärke, pflanzliche und
tierische Öle, Dextrin und Maltose.
Geeignete Stickstoffquellen sind beispielsweise natürliche, Stickstoff enthaltende Substanzen .oder daraus
* hergestellte Materialien, wie Fleischextrakte, Pepton, Casein, Maisquellwasser, Hefeextrakte, Sojabohnenmehl,
Trypton, Baumwollsamenmehl und Weizenkleie. Stickstoff enthaltende, organische oder anorganische Verbindungen
können ebenfalls eingesetzt werden, z.B. Harnstoff, Nitrate und Ammoniumsalze, wie Ammoniumacetat, Ammoniumchlorid
oder Ammoniumsulfat.
Als anorganische Salze, die im Fermentationsmedium verwendet
werden können, kann man Sulfate, Nitrate, ChIoride, Carbonate usw. nennen, die bei der Herstellung
von Cephalosporin C verwendet wurden.
Als das Wachstum fördernde Substanzen, die man verwenden
kann, kann man z.B. nennen: Cystein, Cystin, Thiosulfat, Methyloleat und insbesondere Methionin und
π/25 021 VT 3 A 0 8 1 9
auch Spurenelemente, wie Eisen, Zink, Kupfer und Mangan.
5
5
Die Kultivierungsbedingungen, wie die Temperatur, den pH und die Fermentationszeit, wählt man so aus, daß der
verwendete Mikroorganismus eine maximale Menge des gewünschten Cephalosporins C produziert. Die Temperatur
hält man normalerweise bei etwa 15 bis 4-50C, vorzugsweise
bei etwa 25 C. Man fermentiert dabei für einen Zeitraum von etwa 1 bis 20 Tagen, vorzugsweise 4 bis
10 Tagen und insbesondere bevorzugt etwa 6 Tagen.
Es wurde nun gefunden, daß die Zugabe bestimmter organischer und anorganischer phosphoriger Verbindungen während
der Kultivierung eines Cephalosporin C produzierenden Mikroorganismus zum Kulturmedium zu einer wesentlich
reduzierten Produktion des Desacetylcephalosporins C in der Fermentationsbrühe führt. Es wird angenommen,
daß diese Reduktion hinsichtlich der Desacetylcephalosporin C-Produktion bedingt ist durch die Inhibierung
des Acetylesterase-Enzyms, das typischerweise während der Kultivierung von Cephalosporin C produzierenden
Mikroorganismen produziert wird.
Die phosphorigen Verbindungen, die man in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwenden kann, entsprechen den
folgenden allgemeinen Formeln I bis IV: 30
M /2 5 021
A%
R1O
R2O
R O
P R5O-" V
10
R5O. C
oder
II
III
IV
worin R , R und Rr jeweils unabhängig voneinander einen
gewünschtenfalls substituierten Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest bedeuten, R für eine gewünschtenfalls substituierte
Alkylgruppe oder für -OR steht, wobei R ein Wasserstoffatom oder eine gewünschtenfalls substituierte
Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet, R ein Wasserstoffatom oder eine gewünschtenfalls substituierte
Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet, R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, Alkenyl-, Alkanoyl-
oder gewünschtenfalls substituierte Alkylgruppe bedeu-8 Q
tet und R und R entweder beide ein Wasserstoffatom oder beide ein Chloratom bedeuten.
tet und R und R entweder beide ein Wasserstoffatom oder beide ein Chloratom bedeuten.
Bevorzugte phosphorige Verbindungen sind solche Verbindungen der Formeln I bis IV, worin
-ι ρ ~*>
R , R und R jeweils unabhängig voneinander
R , R und R jeweils unabhängig voneinander
eine gerade oder verzweigtkettige C^.Q-Alkyl-j, Phenyl-
oder Phenyl-(C- _^)alkylgruppe bedeuten, wobei die genannte
Alkylgruppe oder der Alkylteil der Phenylalkylgruppe gewünschtenfalls durch einen oder mehrere, vorzugsweise
1 bis 3* Substituenten, wie Halogen (ChIOr1,
Brom, Fluor, Jod) oder Carboxy substituiert ist und die genannte Phenylgruppe oder der Phenylteil der Phenylalkylgruppe
gewünschtenfalls durch einen oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 3, Substituenten substituiert
ist, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter C, /--Alkyl- und Cj_g-Alkoxygruppen und Halogenatomen,
R für eine C, ,--Alkylgruppe, die gewünschtenfalls
durch ein oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 3»
10
Halogenatome substituiert ist, oder für -OR steht,
10
wobei R ein Wasserstoffatom, eine C. .Q-Alkyl-,
Phenyl- oder Phenyl-(C. ^)alkylgruppe bedeutet, wobei
diese Alkyl-, Phenyl- und Phenylalkylreste gewünschten-
-j
falls,wie oben bei R definiert, substituiert sind,
falls,wie oben bei R definiert, substituiert sind,
R ein Wasserstoffatom, eine C... „-Alkyl-, Phenyl-
oder Phenyl-(C, _>)alky!gruppe bedeutet, wobei diese
Alkyl-, Phenyl- und Phenylalkylreste gewünschtenfalls, wie oben für R definiert, substituiert sind,
R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, C2_g-Alkenyl-,
Cp^-Alkanoyl- oder C._g-Alkylgruppe bedeutet,
wobei diese Alkylgruppe gewünschtenfalls durch einen oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 3, Substituenten,
wie Cyano, C2_g-Alkanoyl oder Carbo-(C1^g)alkoxy, substituiert
ist, und
8 Q
R und R jeweils beide ein Wasserstoffatom
R und R jeweils beide ein Wasserstoffatom
oder beide ein Chloratom bedeuten.
Beispiele für Phosphitverbindungen der allgemeinen Formel
I sind: Trimethylphosph.it, Triethylphosph.it, Triisopropylphosphit,
Tributylphosphit, Triphenylphosphit und Tris-(2-chlorethyl)-phosphit. Man kann auch
Phosphite mit gemischten Punktionen verwenden, z.B. Benzyldiethylphosphit und Diphenylisodecylphosphit.
So
Als phosphorige Verbindungen der allgemeinen Formel (II) kann man nennen: phosphorige Säure, Dibenzylphosphity
i> Dibutylphosphit, Diethylphosphit, Diisopropylphosphit,
Dimethylphosphit, Diphenylphosphit, Triethylphosphonoacetat,
2-ChlorethyIphosphonsäure, Diethylcyanomethylphosphonat,
Dimethylmethylphosphonat, Dimethylphosphat, Trimethylphosphonoacetat, Diethylethylphosphonatj, Diethylcarbomethoxymethylphosphonat,
Diethylacetylphos™ phonat, Dimethylacetylmethylphosphonat, Dimethylcyanomethylphosphonat,
Diethylallylphosphonat und 2-CarboxyethyIphosphonsäure.
1 1> Verbindungen der allgemeinen Formel III sind beispielsweise
Hypophosphorigesäure, Monomethylphosphonats Mono»
ethylphosphonat υηα 2,2,2,-Trichlorethylphosphordichloridit.
Pyrophosphitverbindungen der allgemeinen Formel IV sind beispielsweise Tetramethylpyrophospb.it und Tetraethylpyrophosphit.
Bevorzugte phosphorige Verbindungen, die Inhibitoren darstellen,
sind beispielsweise phosphorige Säure, Hypo»
phosphorigesäure, Diisopropylphosphit, Triisopropylphosphit,
Dibenzylphosphit, Dimethylphosphit, Tributylphosphit,
Triethylphosphonoacetat, 2-ChlorethyIphosphonsäure,
Tetraethylpyrophosphit, Diethylcyanomethylphosphonat,,
Dimethylmethylphosphonatj, 2,2,2-TrIChIo re thy lphosphordichloridit,
Dimethylphosphat, Diphenylphosphity Triphenylphosphit,
Trimethylphosphit, Dibutylphosphit, Tris-(2-chlorethyl)-phosphit,
Trimethylphosponoacetatj, Diethylethylphosphonat, Diethylcarbomethoxymethylphosphonat,
Diethylacetylphosphonat, Dime thy lacety !methyl-
phosphonat, Diine thylcyanomethylphcsphonat und Diethylallylpho
sphonat.
5
5
Insbesondere bevorzugte Verbindungen sind phosphorige
Säure, Hypophosphorigesäure, Diisopropylphosphit, Triisopropylphosphit,
Dibenzylphosphit, Dime thyIphosphit
und Tributylphosphit.
10
10
Die bevorzugteste phosphorige Verbindung, die einen Inhibitor darstellt, ist phosphorige Säure.
Die phosphorigen Verbindungen werden vorzugsweise derart eingesetzt, daß sie zu Endkonzentr=tionen in der
Brühe von etwa 100 bis 3000 ppm (parts per million; bezogen auf das Gewicht) und insbesondere bevorzugt von
etwa 200 bis 1000 ppm führen. Die Inhititorverbindung kann man insgesamt auf ein Mal oder in periodischen Abständen
während des Fermentationsverlaufs zugeben.
In insbesondere vorteilhafter Weise gibt man die organischen phosphorigen Verbindungen während der stattfindenden
Fermentation zwischen etwa 70 und 140 Stunden auf ein Mal oder in mehreren Malen zu. Die anorganischen
phosphorigen Verbindungen kann man vorteilhafterweise während der stattfindenden Fermentation unmittelbar nach
der Inokulation bis etwa 140 Stunden nach der Inokulation zugeben. Alternativ können diese Verbindungen auch
in das Fermentationsmedium vor der Sterilisierung gegeben werden.
Die Verwendung der obigen phosphorigen Verbindungen im erfindungsgemäßen Verfahren führt zu einem wesentlich
5 niedrigeren Prozentsatz an Desacetylcephalosporin C
(bezogen auf den gesamten Cephalosporin-Kerns» der aus
Cephalosporin C und Desacetylcephalosporin C besteht) In der Fermentationsbrühe. Bei Verwendung in typischen
Cephalosporin C-Fermentationen konnte der Anteil an Desacetylcephalosporin C auf etwa 4% des gesamten Cephalosporin-Kems
reduziert v/erden, verglichen mit etwa 15%
bei den unbehandelten Fermentationen.
In behandelten Schüttelflaschen-Fermentationen scheint die Gesamtmenge des produzierten Cephalosporin-Kerns
unverändert zu bleiben. Somit steigt der Anteil an Cephalosporin C im allgemeinen um eine entsprechende
Menge. Bei Fermentationen in größerem Maßstab konnte nicht festgestellt werden, daß die Verwendung der phosphorigen
Inhibitor-Verbindungen zu erhöhten Cephalosporin C-Spiegeln führt., Selbst wenn die Cephalosporin
C-Spiegel konstant bleiben, erleichtert die geringere Menge an Desacetylcephalosporin C in den behandelten
Fermentationen die Gewinnung des gewünschten Cephalosporin C-Produkts in höherer Reinheit.
Es konnte gezeigt werden, daß die erfindungsgemäßen phosphorigen
Verbindungen ihre inhibierende Wirkung bei der enzymatischen Behandlung ausüben. So wurde gefunden,
daß die Aktivität von partiell gereinigter Cephalosporin C-Esterase, gewonnen aus der Oberflächenflüssigkeit einer
Cephalosporium acremonium-Brühe, gereinigt durch DEAE
Sephadex ASO-Säulenchromatographie, und die hydrolytische
Aktivität dieses Präparats (gemessen durch Überwachen der Umwandlung von Cephalosporin C in Desacetylcephalosporin
C (mit HPLOdurch die erfindungsgemäßen phosphorigen
Verbindungen der Formeln I bis IV inhibiert werden.
h/25 021 *f 3 A 0 81 9
Nach Beendigung der Fermentation überführt man das gewünschte
Cephalosporin C vorzugsweise nach bekannten Methoden, wie z.B. in der US-PS 3 573 296 beschrieben,
in ein Derivat, das man leichter aus der Brühe durch Lösungsmittelextraktions-Verfahren gewinnen kann. Das
aus der Fermentation erhaltene Cephalosporin C oder das erhaltene Derivat davon kann man dann nach bekannten
Verfahren in die 7-ACA überführen. Diese Verbindung ist eine wichtige Zwischenverbindung für die Herstellung
vieler semi-synthetischer Cephalosporine. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen phosphorigen Inhibitor-Verbindungen
erhält man das Cephalosporin C oder ein Derivat davon und letztendlich auch die 7-ACA-Zwischenverbindung
in größerer Ausbeute und größerer Reinheit als bei dein bekannten Verfahren mit unbehandelten Brühen.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Der Ausdruck "ppm" bezieht sich
auf eine Gewicht/Gewicht-Basis.
Standard-Schüttelflaschen-Fermentationen von Cephalosporium
acremonium (es handelt sich dabei um einen Mutantenstamm,
der Cephalosporin C in hoher Ausbeute liefert und auch Desacetylcephalosporin C produziert) wurden
nach der im folgenden beschriebenen Arbeitsweise durchgeführt. Eine Impfkultür wurde aus einer gefrorenen,
aufbewahrten Kultur durch Impfen eines Impfmediums auf Basis von Maisquellwasser-Glucose initiiert. Impfflaschen
wurden 3 Tage unter Schütteln (260 U/min) bei 28°C kultiviert. Ein 10% Inokulum-Volumen wurde verwendet,
um die Produktions stufe der Fermentationen zu be-
ginnen. Das Produktionsmedium basierte auf einer ausgewogenen
Zusammensetzung von Maisquellwasser, PHARMA-MEDIA (Baumwollsamenmehl, vertrieben von Traders Oil
Mill Company j Forth Worth, Texas), Dextrin, Sojaöl,
Methionin und Ammoniumsulfat. Die Flaschen wurden bei 25°C und 260 U/min insgesamt 6 Tage geschüttelt« Danach
wurden Teile der Brühe verdünnt, gefiltert und mittels HPLC auf Cephalosporin C und Desacetylcephalosporin C
untersucht. Die Inhibitoren wurden in den angegebenen Mengen am 4. Tag (96 Stunden) zugegeben. Die Ergebnisse
sind im folgenden aufgeführt.
Zugesetzter Zugabe- Ceph C Des Ceph C Des C/ Inhibitor menge, /ug/g /ug/g gesamter
ppm ' ' Ceph-
kera+(%)
Diisopropyl- phosphit |
1600 600 |
9750 9850 |
495 520 |
4,83 5,01 |
Triisopropyl- phosphit |
1600 600 |
11000 8995 |
575 530 |
4,96 5,56 |
Dibenzylphosphit | 600 100 |
9380 9220 |
485 660 |
4,92 6 ,.68 |
Dimethylhydro gen- phosphit(von Mobil Chem.Co.) |
600 100 |
9400 10615 |
350 520 |
3,60 4,67 |
Dimethylhydro gen- phosphit (von Alfa Chem.C.) |
600 100 |
9380 9360 |
340 415 |
3.49 4,23 |
Diethylacetyl- phosphonat |
1000 600 |
9285 9665 |
440 445 |
4,52 4,40 |
Kontrolle, keine Zugabe |
8760 | 705 | 7,45 |
+ Ceph C + Des Ceph C
M/25 021
Beispiel 2
Es wurde bei Standard-Fermentationsbedingungen gearbeitet unter Verwendung von SchütteIflasehen und es wurde
dasselbe produzierende Medium wie in Beispiel 1 verwendet. Anorganische und organische phosphorige Verbindungen
wurden während der stattfindenden Fermentationen 0,48 und 96 h nach der Inokulation zugegeben, so daß
endgültige Inhibitor-Konzentrationen in der Brühe von 100 bis 800 ppm erhalten wurden. Die Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Inhibitorver- 6. Tag D
7. Tag
bindung | Ceph C/ | 9200/355 | C | C+D | Ceph C/ | C+D |
h der Zugabe/End- | Des Ceph | 8355/755 | des ceph Ö | C % | Des Ceph C | % |
konz.in ppm | /Ug/g | 7670/670 | /Ug/g | |||
phosphorige Säure | 7830/640 | |||||
0 h/100 1 | 1810/730 | 0140/780 | 5,8 | 10300/925 | 8,2 | |
200 1 | 0540/460 | 4,2 | 11585/935 | 7,4 | ||
400 | 9940/350 | 0565/1145 | 3,4 | 10240/500 | 4,6 | |
800 1 | 0600/390 | 0345/935 | 3,5 | 10335/425 | 3,9 | |
48 h/100 1 | 0300/710 | 9985/690 | 6,4 | 9370/820 | 8,0 | |
200 | 9895/535 | 9615/780 | 5,1 | 9950/710 | 6,6 | |
400 10030/405 | 3,8 | 9305/480 | 4,9 | |||
800 | Inhibitorzugabe) 8055/1145 | 3,7 | 9180/470 | 4,8 | ||
96 h/100 | Konz. des ceph | 8,3 | 10240/1430 | 12,2 | ||
200 | Konz. ceph C + | 8,0 | 9605/975 | 9,2 | ||
400 | 7,5 | 8645/705 | 7,5 | |||
800 1 | 7,1 | 8225/770 | 8,5 | |||
Diphenylpho sphit | ||||||
96 h/100 1 | 9,7 | 9705/1220 | 11,2 | |||
200 1 | 8,2 | 10000/1410 | 12,3 | |||
400 | 6,4 | 9250/945 | 9,2 | |||
800 | 7,5 | 8800/720 | 7,5 | |||
Kontrolle(keine | ||||||
12,5 | 8784/1562 | 15,1 | ||||
•ν Λ (Y) | ||||||
-Λ. I \J\J |
Es wurde bei Standard-Fermentationsbedingungen gearbeitet unter Verwendung von Schüttelflaschen und es wurde
dasselbe produzierende Medium wie in Beispiel 1 verwendet. Anorganische phosphorige Inhibitor-Verbindungen
wurden zu dem Medium gegeben vor der Sterilisierung durch 20minütiges Behandeln im Autoklaven bei 121Q C. Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Inhibitor-Verbindung/ 6. Tafi +
Endkonz. in ppm Ceph C/ D
des Ceph C C + D
/ug/g %
— ■ ■ ■— L
—
phosphorige Säure/200 9740/600 5,8
400 8050/340 490
800 7111/285 3,8
Hyp opho spho r i ge -
säure/150 8110/1130 12,2
300 8600/1000 10,4
450 9080/940 9S4
Kontrolle (keine Inhibitorzugabe) 7840/1060 11,9
Konz. des ceph C „ Ληη
Könz. ceph C + des ceph C Λ IW
Beispiel 4
Cephalosporium acremonium wurde in gerührten 30 1 Fermentationstanks
gemäß Standard-Verfahren zur Herstellung von Kulturen und Fermentationen fermentiert. Die
Gefäße wurden inokuliert mit 10% des Mediumsvolu mens
einer Impfkultur, die auf einem Maisquellwasser-PHARMAMEDIA-Glucose-Medium
gezogen wurde. Das Fermentationsmedium war aus Maisquellwasser, Sojamehl und.
Sojaöl als organischer Kohlenstoff und Stickstoff zu-
M/25 021 2Λ
sammengesetzt. Glucosesirup und Sojaöl wurden während
der Fermentation zugesetzt. In der 96. Stunde wurde Tributylphosphit zu dem Testfermentor hinzugegeben, so
die endgültige Konzentration in der Brühe 300 ppm betrug. Die durch die Zugabe hervorgerufene Wirkung ist
im folgenden wiedergegeben, ausgedrückt in bezug auf die Konzentration von Cephalosporin C und Desacetylcephalosporin
C.
Tributylphosphit - 300 ppm in 96.h
Zeit (h) +D
C + D
g
74 4,2
85 3,7
98 4,3
109 4,0
122 4,6
133 5,8
146 6,9
157 7,9
170 9,1
OR Konz. des ceph C -«-inn
AO Konz. ceph C + des ceph C ' υ
M /25 021 22
Kontrollauf - kein Inhibitor erforderlich
Zeit (h) +D
C + D
b 74 4,8
85 4,5
98 5,1
109 . 6,9
122 8,9
133 12,6
146 13,0
157 13,2
170 15,0
Die Zugabe von Tributylphosphit führte dazu, daß die hergestellte Desacety!cephalosporin C-Menge auf 9,1%
des gesamten Cephalosporin-Kerns zurückging, verglichen
mit 15,0% im Kontrollauf.
Cephalosporium acremonium wurde in einem gerührten
3000 1 Fermentationstank unter Verwendung üblicher Cephalosporin C-Medien und nach üblichen Verfahren fermentiert.
Dimethylhydrogenphosphit wurde nach 100 h zugesetzt, um eine endgültige Konzentration in der
Brühe von 600 ppm zu erzielen. Die Ergebnisse der Inhibitorzugabe sind in den folgenden Tabellen zusanunengefaßt.
39 M/25 021 25 3408194
Dimethy!hydrogenphosphat nach | 100 h | 5,8 |
Zeit (h) | +D | 8,2 |
C~+~D (90 | 10,7 | |
78 | 5,8 | 11,9 |
91 | 7,4 | 13,8 |
102 | 8,8 | 16,9 |
115 | 7,7 | 18,9 |
126 | 6,9 | 20,9 |
139 | 7,9 | 22,5 |
150 | 7,4 | |
163 | 8,3 | |
168 | 9,0 | |
Kontrolle - kein Inhibitor erforderlich | ||
83 | ||
96 | ||
107 | ||
120 | ||
131 | ||
144 | ||
155 | ||
168 | ||
170 |
Konz. des ce-ph C ^_^ inn
Konz. ceph C + des ceph C
Die folgenden, "zusätzlichen phosphorigen Verbindungen
30 wurden auch in Schüttelflaschen-Fermentationen getestet und inhibierten die Produktion von Desacetylcephalosporin
C:
Triethylphosphonoacetat 2-Chlorethylphosphonsäure
35 Tetraethylpyrophosphit
Diethylcyanomethylphosphonat
2,2j2-Trichlorethylphosphordichloridit
Dimethy!phosphat Trimethylphosphit
Triethylphosph.it Dibutylphosphit Tris-(2-chlorethyl)-phosphit
Trimethylphosphonoacetat Diethylethylphosphonat Tributylphosphit Triphenylpho sphit
Diethylcarbomethoxymethylphosphonat
Dimethylacetylmethylphosphonat
Dimethylcyanomethylphosphonat
Diethylallylphosphonat.
Die folgenden, zusätzlichen phosphorigen Verbindungen wurden in Fermentatoren getestet und inhibierten die Produktion
von Desacetylcephalosporin C:
Triethylphosphonoacetat 2-Chlorethylphosphonsäure
Tetraethylpyrophosphit
Diethylcyanomethylphosphonat Dimethylmethylphosphonat
2,2,2-Trichlorethylphosphordichloridit
Dimethylphosphat
Triethylphosphit Diphenylpho sphi t Triphenylpho sphi t
Di i s op ropylpho sphi t
Tri i s op iropy lpho sphi t. 35
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Cephalosporin C
durch Kultivieren eines Cephalosporin C produzierenden Mikroorganismus, der auch Desacetylcephalosporin C herstellt,
in einem Nährmedium,
dadurch gekennzeichnet, daß man zu dem Medium eine phosphorige Verbindung der allgemeinen
Formeln I bis IV
R1O R4 O
, P
R2O7 R5O^V
I II
R5O 0 . R1O O OR
XP oder XP P
R8^V R2O^ XOR2
III IV
worin
12 "5
R , R und R jeweils unabhängig voneinander
R , R und R jeweils unabhängig voneinander
eine gerade oder verzweigtkettige C, ,.Q-Alkyl-, Phenyl-
oder Phenyl-(Cj _^)alkyl-Gruppe bedeuten, wobei die
Alkylgruppe oder der Alkylteil der Phenylalkylgruppe gewünschtenfalls durch einen oder mehrere Halogen- oder
Carboxy-Substituenten substituiert ist und die Phenylgruppe oder der Phenylteil der Phenylalkylgruppe gewünschtenfalls
durch einen oder mehrere Cig-Alkyl-,
C. __g-Alkoxy- oder Halogen-Substituenten substituiert
ist,
R für eine C.__g-Alkylgruppe, die gewünschtenfalls
durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, oder für -OR steht, worin R für ein Wasser-
stoffatom oder für die oben für R angegebenen Reste steht;
5
R für ein Wasserstoffatom oder für die oben
R für ein Wasserstoffatom oder für die oben
für R aufgezählten Bedeutungen steht;
R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, C2 r-Alkenyl-,
C2-g-Alkanoyl- oder C1_g-Alkylgruppe bedeutet,
wobei diese Alkylgruppe gevrünschtenfalls durch einen oder mehrere Cyano-, C2_c-Alkanoyl- oder Carbo-(C1
/-) alkoxy res te substituiert ist; und
8 Q
R und R^ jeweils beide ein Wasserstoffatom oder
R und R^ jeweils beide ein Wasserstoffatom oder
beide ein Chloratom bedeuten,
in einer Konzentration von etwa 100 bis 3000 ppm (parts per million) gibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 f dadurch gekennzeichnet
f daß man als Mikroorganismus einen Cephalosporin C produzierenden Stamm des Genus Cephalosporium einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Mikroorganismus einen Cephalosporin C produzierenden Stamm von Cephalosporium acremonium einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine phosphorige Verbindung der allgemeinen Formel
R1O^
- ..P-OR3
- ..P-OR3
R^O
worin R , R und R jeweils unabhängig voneinander eine
C1-10-AIkVl-S, halogensubstituierte C1_10-Alkyl-, Phenyl-
oder Benzylgruppe bedeuten, einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich-
12 3
net, daß die Reste R , R und R^ jeweils unabhängig voneinander
eine Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Phenyl-, Benzyl-, Isodecyl- oder 2-ChlorethyI-Gruppe
bedeuten.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge· kennzeichnet, daß man als phosphorige Verbindung eine
Verbindung der allgemeinen Formel
R5O R6
einsetzt, worin
R für eine C1 /--Alkyl, halogensubstituierte
10 10
C_g-Alky!-Gruppe oder -OR steht, wobei R ein Wasserstoffatom,
eine C. * Q-Alkyl~, halogensubstituierte
C1 ..,.-Alkyl-, Phenyl- oder Benzyl-Gruppe bedeutet;
1Rr ein Wasserstoff a torn, eine C. _,. Q-Alkyl-, halogensubstituierte
C. *Q-Alkyl-, Phenyl- oder Benzyl-Gruppe
bedeutet; und
R ein Wasserstoff atom, eine Hydroxy-, C^c-Alkenyl-,
C^^^-Alkyl-, C^^-Alkanoyl- oder eine gewünschtenfalls
durch Cg.^-Alkanoyl, Ca^o-(C1_g)alkoxy
oder Cyano substituierte C,, r- Alkyl gruppe bedeutet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß R für eine 2-Chlorethylgruppe oder für -OR10
10
steht, wobei R ein Wasserstoffatom, eine Benzyl-,
steht, wobei R ein Wasserstoffatom, eine Benzyl-,
η-Butyl-, Ethyl-, Isopropyl-, Methyl-, Phenyl- oder 2,2,2-Trichlorethyl-Gruppe bedeutet;
35
Br ein Wasserstoffatorn, eine Ethyl-, Methyl-,
2-Chlorethyl-, η-Butyl-, Phenyl-, Isopropyl- oder Benzyl-Gruppe
bedeutet; und
R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, Allyl-,
Cyanomethyl-j Carboethoxymethyl-, Methyl-, Carbomethoxymethyl-,
Ethyl-, Acetyl- oder Acetylmethyl-Gruppe bedeutet.
10
10
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3t dadurch gekennzeichnet,
daß man als phosphorige Verbindung eine Verbindung der allgemeinen Formel
einsetzt, worin
R ein Wasserstoff atom, eine C1-10-AIlCyI-, halogensubstituierte C-^q-Alkyl-, Phenyl- oder Benzyl-Gruppe bedeutet, und
R ein Wasserstoff atom, eine C1-10-AIlCyI-, halogensubstituierte C-^q-Alkyl-, Phenyl- oder Benzyl-Gruppe bedeutet, und
8 Q
R und R be
R und R be
ein Chloratom bedeuten.
8 Q
R und R beide ein Wasserstoffatom oder beide
R und R beide ein Wasserstoffatom oder beide
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß R ein Wasserstoffatorn, eine Methyl-, Ethyl-
oder 2,2,2-Trichlorethyl-Gruppe bedeutet.
10o Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 39 dadurch gekennzeichnet,
daß man als phosphorige Verbindung Tetramethylpyrophosphit
oder Tetraethylpyrophosphit einsetzt,
11. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3$ dadurch gekennzeichnet,
daß man eine der folgenden phosphorigen
m/25 021 5 340819 A
Verbindungen einsetzt: phosphorige Säure, Hypophosphorigesäure,
Diisopropylphosph.it, Triisopropylphosphit, Dibenzylphosphit, Dimethylphosphit, Tributylphosphit,
Triethylphosphonoacetat, 2-Chlorethylphosphonsäure,
Tetraethylpyrophosph.it, Diethylcyanomethylphosphonat,
Dimethylmethylphosphonat, 2,2,2-Trichlorethylphosphordichloridit,
Dimethylphosphat, Diphenylphosphit, Triphenylphosph.it, Trimethylphosphit, Dibutylphosphit,
Tris-(2-chlorethyl)-phosphit, Trimethylphosphonoacetat, Diethylethylphosphonat, Diethylcarbomethoxymethylphosphonat,
Diethylacetylphosphonat, Dimethylacetylmethyl- .
phosphonat, Dimethylcyanomethylphosphonat und DiethyI-allylpho
sphonat.
12. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als phosphorige Verbindung eine
der folgenden Verbindungen einsetzt: phosphorige Säure, Hypophosphorigesäure, Diisopropylphosphit, Triisopropylphosphit,
Dibenzylphosphit, Dimethylphosphit und TributyIpho
sphit.
13. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als phosphorige Verbindung
phosphorige Säure einsetzt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine organische, phosphorige Verbindung
während der Fermentation, und zwar etwa 70 bis 140 Stunden nach der Inokulation, zugibt.
15. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine anorganische, phosphorige Verbindung
zu dem Kulturmedium vor der Sterilisation oder 0 bis 140 Stunden nach der Inokulation zugibt.
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