DE3400373C3 - Pastenspender - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Pastenspender entsprechend des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Bei derartigen Pastenspendern wird nach der Pastenausgabe durch das Zurück­ stellen der Ausgabetülle das Volumen der Pumpenkammer wieder vergrößert, wodurch in dieser ein Unterdruck entsteht, der durch die Druckdifferenz zum Umgebungsdruck ein Nachrücken des Abschlußkolbens herbeiführen soll. Hierzu muß mittels des Rückschlagventils verhindert werden, daß der Unterdruck voll­ ständig oder teilweise durch Zurücksaugen von Paste aus dem Ausgabekanal der Abgabetülle in die Pumpenkammer aufgehoben wird. Bei einem bekannten Pastenspender (US-PS 41 54 371) ist daher das Rückschlagventil an dem der Pumpenkammer benachbarten Ende des Ausgabekanals in Form einer Schwenkventilklappe ausgebildet. Hierdurch muß jedoch inkaufgenommen werden, daß innerhalb des Ausgabekanals ein bewegliches Bauteil vorhanden ist, welches gegen die verhältnismäßig hohe Zähigkeit der Paste arbeiten muß, wodurch ein vollständiges Schließen des Rückschlagventils verhin­ dert sein kann und daher der Unterdruck in der Pumpenkammer teilweise durch Rücksaugen von Paste aus dem Ausgabekanal in die Pumpenkammer ausgeglichen wird. Falls dies geschieht, muß der Ausgabekanal beim nächsten Pumpen erst wieder vollständig gefüllt werden, bevor die Pastenabgabe erfolgt. Daher sind die Abgabemengen bei den Abgabevorgängen nicht gleich, wozu auch beiträgt, daß bei dem bekannten Pastenspender die Volumenverkleinerung der Pumpenkammer durch elastische Verformung der nach außen aufgewölbten oberen Begrenzungswand der Pumpenkammer bei dem Niederdrücken der an der Begrenzungswand angeformten Abgabetülle herbeigeführt wird. Hierbei ist eine definierte Verformungsgröße der Begrenzungswand für eine definierte Volumenverkleinerung der Pumpenkammer und damit für eine dosierte Menge der jeweil abgegebenen Paste in Frage gestellt.

Bei einem gattungsgemäßen Pastenspender (EP 0 084 638 A1) wird die Pumpenkammer von zwei Förderkolben begrenzt, wobei der obere, mit der Abgabetülle verbundene Förderkolben durch Herunterdrücken des Betätigungshebels für eine Verkleinerung der Pumpenkammer und somit für das Entstehen von Überdruck in derselben sorgt. Auch bei diesem Pastenspender ist das Rückschlagventil innerhalb des Ausgabekanals angeordnet und wird durch den Pastenstrom selbst geöffnet bzw. geschlossen. Die Arbeitsweise des Rückschlagventils hängt daher von der Viskosität der zu spendenden Paste ab. Ferner fängt das Rückschlagventil erst dann an, sich zu schließen, wenn sich die Feder entspannt und somit ein Unterdruck in der Pumpenkammer entsteht, so daß nachteiligerweise ein Rücksaugen von Paste stattfinden kann.

Ein weiterer Nachteil der bekannten Pastenspender ist, daß, wenn, beispielweise, gestreifte Zahnpasta gespendet werden soll, die Streifenstruktur durch ein in dem Ausgabekanal der Abgabetülle angeordnetes Rückschlagventil zerstört wird.

Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, einen in der im Oberbegriff des An­ spruchs 1 angegebenen Art ausgebildeten Pastenspender zu schaffen, welcher zur Ausbildung des Rückschlagventils keines beweglichen Bauteils innerhalb des Ausgabekanals der Abgabetülle bedarf und welcher eine gleichbleibend konstante Abgabemenge der Paste ermöglicht.

Dies wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erreicht. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist aus dem Anspruch 2 ersichtlich.

Mittels der Abdeckklappe wird bei dem erfindungsgemäßen Pastenspender auch verhindert, daß die Paste innerhalb des Ausgabekanals der Abgabetülle bei Nicht­ gebrauch des Spenders durch Luftzutritt hart wird und der Ausgabekanal dadurch verstopft wird. Demgegenüber ist bei dem bekannten Pastenspender zum Verschließen der Ausgabeöffnung der Abgabetülle gegen Luftzutritt eine gesonderte Abdeckkappe erforderlich, welche über die Abgabetülle gestülpt wird.

Es ist zwar auch ein Pastenspender bekannt (DE-OS 31 04 726), bei dem das Ver­ schließen der Ausgabeöffnung der Abgabetülle ebenfalls mit einer Abdeck­ klappe von außen her erfolgt, die an einem an der Abgabetülle angelenkten Be­ tätigungshebel ausgebildet ist. Jedoch entsteht bei diesem bekannten Pastenspender nach dem Abgeben der Pastendosis in der Pumpenkammer kein Unterdruck, so daß die Abdeckklappe dieses bekannten Pastenspenders kein Vor­ bild für die Ausbildung eines das Rücksaugen von Paste aus der Abgabetülle in die Pumpenkammer aufgrund eines dort entstehenden Unterdruckes verhindernden Rückschlagventils darstellt. Außerdem fehlt bei diesem bekannten Pastenspender, der in seinem röhrenförmigen Behälter an dem der Abgabetülle abgewandten Ende ebenfalls einen Abschlußkolben aufweist, ein zusätzlicher Pumpenkolben, weil der mit dem Betätigungshebel über eine die Pumpenkammer durchquerende Stange für seine Hubbewegungen zu der Abgabetülle hin gekuppelte Abschlußkolben selbst als Pumpenkolben wirkt.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt eines Pastenspenders, dessen Betätigungshebel sich in der nicht niedergedrückten Bereitschaftsstellung befindet und bei dem der Ausgabedurchlaß der Abgabetülle von einer an dem Hebel ausgebildeten Abdeckklappe verschlossen ist, und

Fig. 2 einen Längsschnitt des Pastenspenders gemäß Fig. 1, bei dem die Stellung einzelner Teile während des Pumpens dargestellt ist, wobei der Hebel niedergedrückt und der Ausgabedurchlaß der Abgabetülle nach außen ge­ öffnet ist.

Der Spender 10 gemäß den Fig. 1 und 2 weist einen röhrenförmigen, zylin­ drischen Behälter 12 auf, der an seinem unteren Ende 14 zu der Atmosphäre hin offen ist. Es ist jedoch ein beweglicher Abschlußkolben 16 vorgesehen, der abdichtend an der Innenfläche des Behälters 12 angreift und der an seiner Unter­ seite mit einer nach außen und unten auseinanderlaufenden, metallenen Schürze 18 oder ähnlichem versehen ist, die ebenfalls an der Innenfläche des Behälters 12 angreift. Die Schürze 18 ist so elastisch, daß sie so weit wie nötig nach unten ausgelenkt wird, damit der Kolben 16 sich im Behälter 12 nach oben bewegen kann; sie ist jedoch steif genug, in die Behälterwand einzugreifen und eine nach unten gerichtete Rückbewegung des Kolbens 16 innerhalb des Behälters 12 zu ver­ hindern. Das gegenüberliegende obere Ende 20 des Behälters 12 umschließt eine aufrechtstehende, in der Mitte angeordnete Hülse 22, die von einem quer ver­ laufenden Steg 24 gehalten wird. Die Hülse 22 nimmt einen röhrenförmigen Schaft 26 eines hin- und herbewegbaren Pumpenkolbens 28 auf, der mit seinem Umfang abdichtend an der Innenfläche des Behälters 12 angreift. Der röhrenförmige Schaft 26 umgrenzt einen Durchlaß 30. Zwischen dem Abschlußkolben 16 und dem Pumpenkolben 28 ist eine von der Wand des Behälters 12 umgrenzte Pumpen­ kammer 32 ausgebildet.

Die Hülse 22 nimmt auch zum Teil das untere Ende einer rohrförmigen Abgabe­ tülle 34 auf, die ihrerseits das obere Ende des gut an ihr befestigten Schaftes 26 aufnimmt. Ein Ausgabekanal 36 verläuft innerhalb der rohrförmigen Abgabetülle 34, der mit seinem oberen Ende in einer Auslaßöffnung 38 mündet. Den Schaft 26 umgibt eine Schraubenfeder 40, die zwischen dem unteren Ende der Abgabetülle 34 und dem unteren Innenbund 42 der Hülse 22 eingespannt ist. Die Feder 40 dient dazu, den Pumpenkolben 28 und die Abgabetülle 34 in eine obere, nicht niedergedrückte Stellung gemäß Fig. 1 zu drücken, die von dem Innenbund 42 der Hülse 22 bestimmt wird, indem der Pumpenkolben 28 mit seiner Oberseite 44 an den Innenbund 42 anschlägt.

Der Spender 10 ist darüber hinaus mit einem Betätigungshebel 46 versehen, der mit zwei die Abgabetülle 34 seitlich umgreifenden Schenkeln auf einem Paar seitlich an gegenüberliegenden Seiten der Abgabetülle 34 vorspringender Stifte 48 abgestützt ist. Der vordere, von den Schenkeln gebildete Hebelarm 50 des Betäti­ gungshebels 46 untergreift mit seinem vordersten Ende einen behälterfesten Ansatz 52 eines aufrechtstehenden Gehäuseteils 54 am oberen Ende 20 des Behäl­ ters 12 und wird von dem Ansatz 52 gehalten.

Der Betätigungshebel 46 weist auf der einen Seite der Stifte 48 einen Betätigungsbereich 56 auf, an dem der Benutzer mit einem Finger angreifen kann, und weist auf der gegenüberliegenden Seite eine Abdeckklappe 58 auf. Die Ab­ deckklappe 58 und der Betätigungsbereich 56 für den Finger sind über einen da­ zwischenliegenden Arm 60 miteinander verbunden. Die Abdeckklappe 58 ist so groß, daß sie die Auslaßöffnung 38 vollkommen bedeckt und verschließt, wenn der Betätigungshebel 46 in der in Fig. 1 dargestellten Stellung ist. Das obere Ende der Abgabetülle 34 kann, wie dargestellt, abgewinkelt sein, damit es optimal an die Abdeckklappe 58 und den Arm 60 des Betätigungshebels 46 angepaßt ist.

Die Arbeitsweise des dargestellten Pastenspenders ist wie folgt:

Die Schraubenfeder 40 hält normalerweise den Pumpenkolben 28, die Abgabetülle 34 sowie den Betätigungshebel 46 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung, in der die Auslaßöffnung 38 bedeckt von der Abdeckklappe 58 abgedeckt und verschlossen ist. Wenn mit dem Finger eine nach unten gerichtete Druckkraft auf den Be­ tätigungsbereich 56 des Betätigungshebels 46 ausgeübt wird, schwenkt dieser um die Stifte 48 im Uhrzeigersinn nach unten, so daß die Abdeckklappe 58, wie in Fig. 2 dargestellt, von der Auslaßöffnung 38 abgehoben wird. Gleichzeitig werden durch Niederdrücken des Betätigungsbereichs 56 die Abgabetülle 34 und dadurch der Pumpenkolben 28 etwas nach unten verschoben, weil der vordere Hebelarm 50 des Betätigungshebels 46 unter dem Ansatz 52 gehalten werden. Dadurch wird ein Überdruck auf das in der Pumpenkammer 32 untergebrachte Gut ausgeübt, wodurch dieses durch den Durchlaß 30 und den Kanal 36 aus der Auslaß­ öffnung 38 ausgepreßt wird.

Wenn die Druckkraft auf den Betätigungsbereich 56 nachläßt, bringt die Schrau­ benfeder 40 die Abgabetülle 34 in ihre ursprüngliche, obere Stellung gemäß Fig. 1 zurück und damit auch den Pumpenkolben 28. Die Stifte 48 bewegen sich gleichzeitig nach oben. Da der vordere Hebelarm 50 des Betätigungshebels 46 unter den Ansatz 52 greifen, wird der Betätigungshebel 46 gegen den Uhrzeiger­ sinn um die Stifte 48 geschwenkt, wodurch der Betätigungsbereich 56 in seine ur­ sprüngliche, nichtgedrückte Stellung zurückkehrt und von der Abdeckklappe 58 die Auslaßöffnung 38 wieder geschlossen wird. Dadurch, daß innerhalb der Pumpen­ kammer 32 ein Unterdruck erzeugt wird und die Auslaßöffnung 38 von der Ab­ deckklappe 58 geschlossen wird, wird der bewegliche Abschlußkolben 16 innerhalb der Pumpenkammer 32 entsprechend nach oben bewegt, da über das offene untere Ende 14 des Behälters 12 Atmosphärendruck auf seine Unterseite wirkt.

Bei dem gezeigten Pastenspender 10 wirkt somit die Abdeckklappe 58 als Rück­ schlagventil, von welchem verhindert wird, daß Paste aus der Abgabetülle 34 zurückgesaugt wird und den Teil der Pumpenkammer 32 wieder auffüllt, der während der unmittelbar vorangehenden Pumpbewegung geleert wurde. Dadurch kann sich der Abschlußkolben 16 innerhalb der Pumpenkammer 32 unter der Ein­ wirkung von Atmosphärendruck nach oben bewegen, wodurch das Volumen der Pumpenkammer 32 um so viel verkleinert wird, wie Material abgegeben wurde.

Von der Abdeckklappe 58, die mit dem Betätigungshebel 46 ein Teil bildet und mit diesem betätigbar ist, wird außerdem die Abgabetülle 34 bei Nichtgebrauch des Spenders 10 gegen eindringende Luft verschlossen. Dadurch wird ein uner­ wünschtes und die Strömung behinderndes Hartwerden von Materialresten an der Auslaßöffnung 38 der Abgabetülle 34 vermieden.

Claims (2)

1. Pastenspender mit einem röhrenförmigen Behälter, an dessen einem Ende eine in einer Auslaßöffnung mündende Abgabetülle angeordnet ist und an dessen anderem Ende ein in dem röhrenförmigen Behälter in Richtung zu der Abgabetülle hin beim Auftreten eines Unterdruckes in dem Behälter unter dem Umgebungsdruck verschiebbarer, in der Gegenrichtung gegen ein Verschieben gesperrter Abschlußkolben angeordnet ist, einer zwischen der Abgabetülle und dem Abschlußkolben von dem Behälter umgrenzten, die Paste aufnehmenden Pumpenkammer, deren Volumen durch gegen Federkraft erfolgendes Niederdrücken der Abgabetülle zum Ausgeben von Paste verkleinerbar ist, einem das Rücksaugen von Paste aus der Abgabetülle in die Pumpenkammer bei der durch die Federkraft angetriebenen Rückstellbewegung der Abgabetülle nach oben verhindernden Rückschlagventil, einem an der Abgabetülle befestigten, in dem Behälter zur Volumenverkleinerung der Pumpenkammer verschiebbaren Pumpenkolben und einem an der Abgabetülle zu deren Niederdrücken mitsamt dem Pumpenkolben dienenden Betätigungshebel, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (46) eine das Rückschlagventil bildende, die Auslaßöffnung (38) der Abgabetülle (34) von außen abdeckende und durch Betätigen des Betätigungshebels (46) freigebende Abdeckklappe (58) umfaßt und daß der auf seitichen Stiften (48) der Abgabetülle (34) schwenkbar abgestützte Betätigungshebel (46), der zweiarmig ausgebildet ist, mit seinem vorderen Hebelarm (50) einen behälterfesten Ansatz (52) derart untergreift, daß der Betätigungshebel (46) bei der Rückstellbewegung der Abgabetülle (34) an dem Ansatz (52) in seine Schließstellung zurückgeschwenkt wird, in welcher die Auslaßöffnung (38), deren Ränder übergreifend, von der Abdeckklappe (58) abgedeckt ist.

2. Pastenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabetülle (34) und der Pumpenkolben (28) in einer be­ hälterfesten Hülse (22) geführt sind, in welcher eine die Federkraft erzeugende, an der Abgabetülle (34) und der Hülse (22) abgestützte Schraubenfeder (40) angeordnet ist.