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Klavier-Spielvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Klavier-Spielvorrichtung,
deren Tasten in bekannter Weise die Tasten eines gewöhnlichen Klaviers derart anschlagen,
daß dadurch Einzeltöne oder Akkorde ertönen.
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Gemäß der Erfindung gehören zu der einzelnen Klaviertaste mehrere
Spielvorrichtungstasten, die sämtlich innerhalb des Raumes über der zugehörigen
Klaviertaste liegen, und von denen die eine zum Anschlag der einzelnen Klaviertaste
und die andere oder anderen zum Anschlag eines oder mehrerer dem Klaviertastentone
entsprechender Akkorde 'dienen. Dadurch bilden die Tasten der Spielvorrichtung eine
Klaviatur, die genau der Klaviatur des Klaviers entspricht. Die Spielvorrichtungstasten
stimmen also mit den Klaviertasten hinsichtlich ihrer Lage zueinander genau überein,
so daß jegliches Suchen der Spieltasten fortfällt, weil die Notenzeichen nicht nur
für die Einzeltöne, sondern auch für die zugehörigen Akkorde genau in derselben
Senkrechten über den Tasten liegen. Der gelernte Klavierspieler braucht daher zum
Spielen der Spielvorrichtung überhaupt keine Notenvorlage, sondern kann die Einzeltöne
und die Akkorde der Spielvorrichtung ohne weiteres finden. Eine derartige Anordnung
hat nicht nur den Vorzug einer denkbar guten Übersichtlichkeit, sondern ermöglicht
vor allem einen überaus einfachen Aufbau. Die ganze Spielvorrichtung bleibt verhältnismäßig
klein und kann auf die Klaviatur jedes gewöhnlichen Klaviers aufgesetzt werden.
Die Anzahl der Spieltasten ist unbeschränkt; es können .ebensoviel Spieltasten wie
Klaviertasten vorhanden sein, d. h. für jeden Klavierton nicht nur eine Taste für
den Einzelton, sondern auch noch eine oder gar mehrere weitere Tasten für einen
oder mehrere zugehörige Akkorde.
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Die Zeichnung zeigt-zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Fig. z die Spielvorrichtung in schaubildlicher Ansicht, Fig.2 das zugehörige
Notenblatt, Fig.3 einen Teil der Spielvorrichtung in Draufsicht auf die Tasten,
Fig.4 die Spielvorrichtung im Schnitt nach A-B der Fig.3 mit angeschlagener vorderer
Akkordtaste, Fig.5 einen Teil der Spielvorrichtung in Draufsicht auf die Hilfs-
und Akkordtasten und Fig. 6 eine Spielvorrichtung mit anders angeordneten Tasten:
Die Spielvorrichtung besteht aus einem unten offenen Kasten i, der mit seinen Stützen
2 auf die rechts und links neben der Klaviatur liegenden Klavierbacken aufgesetzt
wird. Die Stützen 2 sitzen unten an den Schrauben 3, die in den Stirnbacken 4 geführt
- sind. Die Stirnbacken sind an Stiften 5 befestigt, die in den Stirnwänden des
Kastens i verschiebbar
lagern und mit den Schrauben 6 festgestellt
werden können. Durch Verschieben der Stirnbacken 4 und Drehen der Schrauben 3 kann
man die Einstellung des Kastens über der Klaviatur regeln.
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Im oberen Kastenboden sind die Tasten der Spielvorrichtung gelagert,
und zwar derart, daß genau über jeder Klaviertaste diejenigen Tasten der Spielvorrichtung
liegen, die dem Einzelton und den zugehörigen Akkorden des Klaviertastentones entsprechen.
So liegen z. B. über der Klaviertaste für den Ton c in der Spielvorrichtung die
Tasten cl, c2 und c2 (Fig.3). Da zudem die Tasten cl, dl, e, usw. in einer oberen
Reihe, c2, 4 e2 usw. in einer mittleren und c3, d3, e3 usw. in einer unteren
Reihe nebeneinander liegen, so ergeben die Tasten der Spielvorrichtung ein der Klaviatur
des Klaviers angepaßtes, dem Spieler ohne weiteres bequem übersichtliches Bild.
Die Tasten cl usw. für die Einzeltöne können als Knöpfe, die Tasten c2 usw. für
die ersten zugehörigen Akkorde als lange helle Tasten und die Tasten c3 usw. für
die zweiten zugehörigen Akkorde als kurze farbige Tasten ausgebildet werden, um
die Übersichtlichkeit noch zu erhöhen. In gleicher WeisesinddieTasten derSpielvorrichtung
für die halben Töne über den schwarzen Klaviertasten angeordnet, z. B. über der
zum Ton cis gehörigen Klaviertaste der Knopf cis, für den Ton cis und die Taste
cis2 für den zu cis gehörigen Akkord. Die Knöpfe und Tasten für die halben Töne
und ihre Akkorde sind schwarz gefärbt. Mit Hilfe des in dem Notenhalter 7 aufzustellenden
Notenblattes 8 lassen sich die zum Spielen eines Musikstückes nacheinander zu drückenden
Tasten leicht finden, da die senkrechten Linien des Notenblattes in der Richtung
der zugehörigen Tasten liegen und nicht nur auf die Tasten für die Einzeltöne, sondern
auch auf die Tasten für die Akkorde unmittelbar deutlich hinweisen (Fig. 2 und 3).
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Über jeder Klaviertaste kann eine Hilfstaste 9 liegen (Fig.4 und 5),
die mit ihrem Dübel 1o die Klaviertaste anschlägt. Die Hilfstaste wird vorn von
dem Stift 11 geführt, der in die Vorderwand des Kastens 1 eingeschlagen ist und
durch einen Schlitz der Hilfstaste greift. Hinten sitzt in der Hilfstaste 9 der
Stift i2, der eine Bohrung der .Leiste 14 durchgreift. Auf den Stift 12 ist über
der Leiste 14 die Feder 13 aufgesteckt, welche die Hilfstaste an die wagerechte
Unterfläche der Leiste 14 heranzieht und dadurch in der wagerechten Normallage festhält.
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Auf die Hilfstasten g wirken die verschiedenen Tasten der Spielvorrichtung
ein, z. B. cl, c2, c3, dl usw. Der Druckknopf fl (Fig.4) sitzt auf einem Stift 15,
der in der Leiste 16 geführt ist und unten die Ledermutter 17 trägt. Durch Niederdrücken
des Knopfes f1 wird die zugehörige Hilfstaste 9. abwärts gestoßen und schlägt mit
ihrem Dübel 1o die Klaviertaste f, d. h. diesen Einzelton an. Die Taste f2 lagert
hinten, mit ihrer Aussparung 18 auf der Tastenleiste ig. Vorn ist die Taste f2 durch
den Stift 2o mit der Akkordtaste 21 starr verbunden, so daß durch Anschlagen der
Taste f, die Akkordtaste mit niedergedrückt wird. Die Akkordtaste wird vorn von
dem Schraubstift 22 geführt, ist hinten auf dem Stift 23 gelagert und trägt mittels
Gewindestiftes 24 die Querleiste 25, deren Druckstifte 26 die zu den Klaviertasten
c, f und a gehörigen Hilfstasten g anschlagen, d. h. den zum Klaviertone f gehörigen
ersten Akkord. Beim Anschlagen der Taste f2 geht der Druckknopf f1 leer mit. Die
kurze Taste f, ist durch zwei Gewindestifte 27 mit der Akkordtaste 28 starr verbunden,
die ebenso gelagert ist wie die Akkordtaste 21, nämlich hinten auf einem Lagerstift
23 und vorn auf einem Führungsstift 2. Die Akkordtaste 28 trägt mittels Gewindestiftes
29 die Querleiste 30, deren Druckstfte 31 die zu den Klaviertasten cis, f
und as gehörigen Hilfstasten g anschlagen, d. h. den zum Klavierton f gehörigen
zweiten Akkord. Beim Anschlagen der Taste f2 geht der Druckknopf f1 ebenfalls leer
mit, Die Tasten f 2 und f s gehen niemals leer mit, weil sie von mehreren
Hilfstasten 9 hochgehalten werden, die niemals zugleich von anderen Tasten angeschlagen
werden.
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Wie Fig. 6 zeigt, können die Knöpfe cl usw. für die Einzeltöne in
der Vorderreihe und die Akkordtasten c3 usw. und c2 usw. dahinter angeordnet sein.
Die Akkorde für die Baßtöne können in gleicher Weise wie die Akkorde für die Diskanttöne
ausgebildet sein. Da man verhältnismäßig aber nur wenige Baßakkorde benötigt, so
genügt es, Knopftasten I bis XII für diese Begleitakkorde vorzusehen.