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Die Erfindung bezieht sich auf ein Tastenmu < ikin < lrnment wie Klaviere, Flügel usw. mit zwei hintereinanderliegenden Klaviaturen, deren in der gegenseitigen Verlängerung liegenden Tasten Töne von Oktavenunterschied unabhängig voneinander anzuschlagen gestatten und wobei die eine der beiden Klaviaturen mit einem wahlweise einzuschaltenden Oktavkuppler derart ausgerüstet ist. dass die andere Klaviatur unbeeinflusst von der Betätigung dieses Oktavkupplers spielbar bleibt.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine Ausführung. fonn der Erfindung-chemati ch in Draufsicht undFig. S im Schnitt, Die Fig. 3 und 4 zeigen Längsschnitte durch Ausführungsformen der Tasten. Fig. 5 zeigt in
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diese Hammeranordnung.
Nach Fig. 1 und 2 besitzt das Instrument zwei gleiche Klaviaturen I und II, die hintereinander
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einanderliegen. Diese Anordnung ist in Fig. l durch die Linien a schematisch angedeutet. Die Klaviatur I ist weiterhin mit einer durch ein Pedal oder dgl. wahlweise einzurÜcken 1en Oktavkupplung, wie sie schon gebräuchlich sind, ausgestattet. Die Linien b, die in der Klaviatur I der Fig. 1 von der einen Taste zur nächstfolgenden Oktavtaste gezogen sind, sollen diese Oktavkupplung, die sich durch die ganze Klaviatur hindurchzieht, andeuten. In der ebenfalls schematischen Schnittfigur 2 ist diese Kupplungseinrichtung genauer dargestellt.
Das nicht gezeichnete Pedal gestattet mit Hilfe der Stange c den Oktavkuppel-
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seinem hinteren Ende unter eine Taste greift, die von der über seinem vorderen Ende unter f liegenden Taste um eine Oktave entfernt ist. Wird durch das Pedal der Oktavkuppler eingeschaltet, d. h. der Knopf f gegen die darüberliegende Taste gedrückt, so wird beim Anschlage dieser Taste der Hebel zu bewegt und mit dem der betätigten Taste zugehörigen Ton auch der Oktavton durch Vermittlung dieses Hebels d ausgelöst. Bei eingeschaltetem Oktavkuppler hat somit das Spielen auf der Klaviatur I das Ertönen von. gekuppelten Oktaven zur Folge, während das gleichzeitig mögliche Spielen auf der Klaviatur 11 nur die einfachen Töne auslöst. Damit ist erreicht, dass der eine Teil eines Musikstückes, z.
B. die Melodie mit Oktavkuppler gespielt werden kann, während der andere Teil, z. B. die Begleitung nur einfach ertönt.
Hiebei sind noch weitgehende Kombinationen und Variationen möglich, insbesondere durch ein von Klaviatur I zu Klaviatur 11 übergreifendes Spiel, das z. B. bisher unmögliche Oktavpassagen auszuführen gestattet.
Um diese Spielweise von einer Klaviatur zur andern noch zu erleichtern, sind die Tasten gemäss Fig. 3 oder 4 ausgeführt. Gemäss Fig. 3 sind die niederen, weissen Tasten g der unteren Klaviatur 1 im
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Klaviatur 1 erhöht. Dies an sich erleichtei (schon die gleichzeitige Betätigung beider Klaviaturen I und II, besonders in vorgeschobener Handlage. Eine weitere Erleichterung bietet die Ausführungsform nach Fig. 4, bei welcher die sämtlichen Tasten der unteren Klaviatur 1 gegen den Spieler zu allmählich ansteigend ausgeführt sind. Dadurch erhält die gleichzeitig auf beiden Klaviaturen spielende Hand eine mehr horizontale Lage und der auf der oberen Klaviatur spielende Finger gewinnt dadurch mehr an Kraft.
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Um den Mechanismus des Klavieres dieser Doppelklaviatur und ihrem Spiel anzupassen, kann eine Hammeranordnung gemäss Fig. 5 und 6 gebraucht werden. Die Figuren zeigen nur eine der beiden Klaviaturen, u. zw. diejenige, deren Hammermechanismus von der üblichen Bauart abweicht, um den Einbau in schon bestehende Klaviere zu ermöglichen. Das wesentliche ist dabei, dass die Tasten auf der einen Seite und die zugehörigen Hämmer auf der anderen Seite der Saitenebene liegen und durch ein Glied miteinander verbunden sind, das die Saitenebene durchsetzt.. l\1it k sind die Saiten bezeichnet, die in bekannter Weise in einzelnen Chören gruppiert sind. 1 ist der Stimmstock ; unmittelbar darunter sind die Tasten m angeordnet.
Sie reichen bis unter die Saiten k und sind je mit einem Stift i versehen, der zwischen den einzelnen Saitenchören die Saitenebene durchsetzt und als Stosszunge dient. Der eigentliche Hammer o liegt oberhalb der Saitenebene ; er kann um einen Stift kippen, der in dem Balken p sitzt. Dieser verbindet die beiden Seiten des Klavierkastens und trägt ausser den Hämmern noch die verschiedenen zur Dämpfung notwendigen Organe, die als nebensächlich nicht dargestellt sind. Die Vorderarme der Hämmer o, die den Anschlag ausfühlen, sind im Gewicht leicht ausgebildet, während die Hinterarme. die bis zu den Stiften/) reichen, besonders mit Bleieinlagen q beschwert sind und infolgedessen das Übergewicht haben und ständig auf diesen Stiften lasten.
Wird eine Taste angeschlagen. so kippt der Stift n den Hammer o und dessen beledertes oder befilztes Ende schlägt den ihm zugehörigen Saitenehor k an. Der gleiche Saitenchor kann aber durch das gewöhnliche, unter der Saitenebene liegende
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Das Rüekbringen des Hammers o in die Bereitschaftstellung geschieht selbsttätig infolge der Saitenfederung und des Übergewichtes der bleibelasteten Hammerseite.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Tastenmusikinstrument mit mehreren Klaviaturen, dadurch gekennzeichnet, dass zwei auf das gleiche Hammer- und Saitensystem wirkende Klaviaturen derart unabhängig voneinander spielbar angeordnet sind, dass zwei in derselben Linie liegende Tasten Töne von einem Oktavunterschied anzuschlagen gestatten, und dass eine der Klaviaturen mit einem wahlweise einschaltbaren Oktavkuppler ausgestattet ist, dessen Betätigung ohne Einfluss auf die Spielbarkeit der zweiten Klaviatur ist.