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Tasteninstrument Die Erfindung betrifft ein Tasteninstrument mit mehr
als 1a Halbtönen in der Oktave. Um die zur Erzeugung von =75 Tönen erforderlichen
Saiten zweckmäßig anzuordnen, hat man bisher im Prinzip zwei Wege beschritten, nämlich
die Nebeneinander- und Hintereinanderstellung (beim Flügel Übereinanderlagern) von
zwei Klangkörpern, von denen der eine im ganzen einen Viertelton höher gestimmt
war als der andere. Die Nachteile dieser Anordnungen liegen in den langen Übertragungsmitteln
von der Taste bis zur Mechanik, ferner in der an räumlich entfernten Stellen erfolgenden
Tonerzeugung der aufeinanderfolgenden Halb- und Vierteltöne, schließlich in einer
komplizierten und schweren Gesamtbauweise.
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Es ist deshalb eine Anordnung erstrebenswert, die äußerlich und innerlich
eine möglichst weitgehende Annäherung an ein Normalinstrument darstellt.
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Die Bedingungen hierfür sind: Vereinigung aller Saiten auf einem normal
proportionierten Resonanzboden und möglichst kurze Verbindung von Tasten und Mechanik
ohne Hilfshebel, Zugverbindungen oder ähnliche kraftverbrauchende Verbindungsglieder.
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Zur Erreichung dieses Zieles ist die Verwendung des kreuzsaitig bespannten
Klangkörpers nicht angebracht, da die schräggestellten Hammerköpfe kein Zusammendrängen
der Breitenmaße zulassen. Aus diesem Grunde ist eine geradsaitige oder nur wenig
schräggestellte Anordnung der Bespannung notwendig. Vor allen Dingen aber ist es
erforderlich, jede Unterbrechung in der Aneinanderreihung der großen Anzahl von
Chören zu vermeiden.
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Die üblichen Eisenrahmen besitzen Stege, welche das Wirbelfeld mit
dem Anhängeblock für Diskant und Baß verbinden und die Saitenebene unterbrechen.
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Es sind aber bereits Instrumente bekannt, bei denen die Stege auf
der Rückseite des Eisenrahmens angeordnet sind. Diese Anord= nung wird auch bei
dem Tasteninstrument gemäß der Erfindung benutzt, aber in einer derartigen Form,
daß die durch die größere Zahl der Saiten bedingten beträchtlich höheren Beanspruchungen
einwandfrei aufgenommen werden, ohne daß die Klangfarbe des Instrumentes in irgendeiner
Weise nachteilig beeinflußt wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die auf der Rückseite des Eisenrahmens
angeordneten Streben aus Bolzen bestehen, welche durch den Rastenstollen und durch
zu beiden Seiten des letzteren angeordnete Metallaschen hindurchgeführt sind, wobei
die Bolzen mit den Laschen und mit den Eisenrahmenteilen verbunden und so angeordnet
sind, daß sie an den Eisenrahmenteilen in der Nähe des Randes der zur Aufnahme des
Resonanzbodensteges vorhandenen Unterbrechung des Eisenrahmens angreifen und die
Höhe der Metallaschen das Maß des Abstandes der beiden Bolzenreihen nicht wesentlich
übersteigt.
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Der Eisenrahmen kann in der an sich bekannten
Weise
aus zwei Teilen bestehen, von denen der eine den Stimmstockteil und der andere den
Saitenanhängeteil bildet.
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In der Zeichnung ist ein Viertelton-Tasteninstrument gemäß der Erfindung
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i eine beispielsweise Ausführungsform der Saitenanlage
für ein Viertelton-Piano; Fig. 2 ist ein Aufriß des Klangkörpers, Fig. 3 ein Schnitt
auf der Linie III-III der Fig. 2, während Fig. q. schematisch die Tastenanordnung
in Draufsicht zeigt.
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Der Klangkörper besitzt vorn die beiden Eisenplatten a und
b, von denen dis erstere das Wirbelfeld, die letztere den Anhängeblock für
Baß und Diskant bilden. c sind Eisenlaschen, welche vor und hinter dem bekannten
Rastenstollen d angeordnet sind. In beide Laschen sind Bolzen e eingeschraubt, die
in den Eisenrahmenteilen a und b endigen und diese in ähnlicher Weise
miteinander verbinden, wie es die bisher üblichen, über den Steg f geführten Spreizen
bewirkten. Mit g (Fig. q.) ist die größte seitliche Aüsknickung der Tasten bezeichnet.
Beträgt beipielsweise die Gesamtbreite la der Mensurteilung 175 cm und die Gesamtbreite
i der Klaviatur etwa i25 cm, so wird die größte Ausknickung g der beiden Endtasten
etwa 25 cm groß.