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Klavier mit Stimmstock und flügelförmigem Resonanzboden Es sind Klaviere
bekannt, deren Resonanzböden eine ähnliche Form wie die Resonanzböden von Flügeln
besitzen. 'Die Verwendung solcher flügelförmiger Resonanzböden bei Klavieren verfolgt
den Zweck, einen Ton zu erzielen, der dem Toncharakter und dem Tonumfang eines Flügels
gleicht oder wenigstens nahekommt. Ein Nachteil der bekannten Konstruktionen von
Klavieren mit flügelförmigen Resonanzböden besteht aber darin, daß dabei außer acht
gelassen ist, daß sich bei Flügeln zwischen Resonanzboden und Stimmstock ein freier
Zwischenraum befindet, der eine Vereinigung der beiderseitig des Resonanzbodens
entstehenden Schallwellen und deren freien Austiitt ermöglicht. Bei den bekannten
Konstruktionen von Klavieren mit flügelförmigen Resonanzböden schließt sich der
Resonanzboden unmittelbar an denStimmstock an. Durch das Fehlen des Zwischenraumes
zwischen Resonanzboden und Stimmstock kann sich der Ton nicht wie bei einem Flügel
genügend entwickeln. Er klingt bis zu einem gewissen Grade gedrückt und gedämpft.
Die Resonanzböden entsprechen dabei zumeist* auch nicht völlig dem Resonanzboden
eines wirklichen Flügels, sondern sind diesen mit gewissen Abweichungen nur nachgebildet.
Ferner ist die den Resonanzboden tragende Zarge rings um den Resonanzboden herumgeführt,
wodurch sich eine komplizierte und teure Bauart der Zarge ergibt. Die 'Cbertragung
der Flügelresonanzbodenverhältnisse auf das Klavier ist daher nur zum Teil durchgeführt.
Es ist auch schon bekannt, den gewöhnlichen, d. h. nicht flügelartigen Resonanzboden
bei Klavieren mit etwas Abstand von dem Stimmstock anzuordnen.
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Durch die Erfindung werden die Vorteile der erwähnten bekannten Klaviere
miteinander vereinigt, indem drei an sich bekannte Merkmale zu einer Kombination
verbunden werden. Erfindungsgemäß ist ein in seiner Form dem Resonanzboden eines
Flügels vollständig entsprechender Resonanzboden, mit seiner Flügelspitze nach unten
zeigend und mit seinem Bruststück nach oben zeigend, derart in dem Klavier angeordnet,
daß zwischen dem Bruststück und dem Stimmstock ein bei Klavieren ohne flügelförmigen
Resonanzboden bekannter freier keilförmiger Zwischenraum verbleibt und die Zarge
des Resonanzbodens sich bis in den Bereich des Stimmstockes erstreckt.
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Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Abb. i eine Innenansicht eines Klaviers ohne Resonanzboden, Abb.
2 einen Schnitt durch den Gegenstand der Abb. i nach der Linie II-II, Abb.
3 einen ebensolchen Schnitt nach der Linie III-III.
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Bei dem Erfindungsgegenstand ist ein Resonanzboden a vorgesehen, welcher
in seiner Form dem Resonanzboden eines Flügels gleicht. An der Oberseite ruht der
Resonanzboden a auf einem Bruststück b, welches mit Abstand von einem Stimmstock
c angeordnet ist. Demgemäß
ist also zwischen deni, Bruststück
b und dem Stimmstock c ein Zwischenraum d vorhanden, welchervonderDlskantseitenachderBaßseitehin
in seiner Breite zunimmt und breit genug ist, daß die Schallwellen beiderseitig
des Resonanzbodens sich vereinigen und frei nach der Rückseite des Klaviers austreten
können. Unterhalb des Bruststückes b ruht der Resonanzboden auf einer Zarge
e, welche sich bis in den Bereich des Stimmstockes erstreckt und vom Bruststück
ab zunächst auf beiden Seiten den Seitenteilen des Klaviers folgt, dann mit dem
Bruststück auf beiden Seiten je einen Winkel von etwa. goP bildet, um alsdann
in bekannter Weise auf der Baßseite der Seitenwand des Klaviers, auf der Diskantseite
in ebenso bekannterWeise einergeschweiften Kurve wie bei einem Flügel zu folgen
und schließlich im Unterteil in ein etwa halbkreisförmiges Stück überzugehen. Durch
einen solchen Resonanzboden in Verbindung mit dem freien Raum d wird erreicht,
daß der Bau des Klaviers in bezug auf Rast, Resonanzboden, Stimmstock und Saitenführung
der Konstruktion eines Flügels gleicht, und daß damit das Klavier den besonderen
Toncharakter und die Tonfülle eines Flügels bekommt, indem durch den Resonanzboden
für einen besonders guten Ton und durch den Zwischenraum d für eine einwandfreie
Entwicklung und Hörbarmachung dieses Tones gesorgt wird.
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Im übrigen bedeuten in der Zeichnung f Rastenspreizen,
g Resonanzbodenrippen, li Resonanzbodenstege und i die obere und untere Rückwand
des Klaviers.