-
Antriebsvorrichtung für. die Kammwalze von Kämmaschinen. Die Kammwalze
an Kämmaschinen erhält bisher allgemein eine gleichförmige Drehbewgsung. Die Geschwindigkeit
derselben, von welcher bei den meisten Maschinen die Zahl der Schläge und damit
die Produktion bedingt wird, ist eine begrenzte, da sie abhängig ist von der Geschwindigkeit,
mit der die Nadeln der letzten, feinsten Stäbe des Kämmsegmentes durch auszukämmenden
Faserbart gezogen werden können.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung erhält nun die Kammwalze eine veränderliche
Geschwindigkeit in der Weise, daß sie mit dem wachsenden Widerstand, den die immer
enger stehenden Nadeln der aufeinanderfolgenden Kämmstäbe des .Kammsegmentes im
Faserbart finden, langsamer gedreht wird und den Zeitverlust nachholt, sobald das
Kammsegment nicht mehr zu arbeiten hat. Durch diese neue Ausbildung des Antriebes
der Kammwalze erhält man eine wesentlich erhöhte Produktion der Kämmaschine. Verringert
man beispielsweise die Umfangsgeschwindigkeit des Kammsegmentes während der Arbeitszeit
der feinen Nadeln um 5 Prozent und erhöht dagegen die Umfangsgeschwindigkeit für
die Zeit, in der die Nadeln nicht arbeiten, nur um 15 Prozent, so wird doch
noch eine um 5 Prozent durchschnittlich höhere Geschwindigkeit der Kammwalze, also
auch eine um 5 Prozent erhöhte Produktion der Maschine erzielt.
-
Weitere Vorteile der Erfindung sind, daß ein sanfteres Kämmen des
Faserbartes durch die enggestellten Nadeln stattfindet, daß die feinen Kammstäbe
des Segmentes schonender behandelt werden, und daß endlich ein besseres, weniger
gerissene Fasern enthaltendes Abfallprodukt erzielt wird, als bei der bisher üblichen
Antriebsweise der Kämmwalze.
-
Die Bauart der Antriebsvorrichtung kann im einzelnen eine verschiedene
sein. So können bei derselben Differentialgetriebe, exzentrische Räder o. dgl. vorgesehen
sein zur Herbeiführung einer einmal festgelegten Geschwindigkeitsänderung, oder
es können federnde Organe eingeschaltet sein, welche bei wachsendem Widerstande
des Faserbastes nachgeben können, oder es können auch beide Einrichtungen miteinander
kombiniert sein.
-
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Bei der Ausführung nach Fig. i und 2 der Zeichnung ist a die. Kammwalzenachse, auf
welcher ein von der Achse b aus mit gleichförmiger Geschwindigkeit in der Pfeilrichtung
angetriebenes Zahnrad c lose angeordnet ist. In demselben sind auf der einen Seite
einander diametral gegenüber die beiden -Bolzen d befestigt, auf welchen die Zahnräder
e zusammen mit den mit ihnen aus einem Stück bestehenden Exzentern f drehbar gehalten
sind. Die Stangen g dieser Exzenter f greifen an Hebelarmen h an, die auf der Kammwalzenachse
a festgekeilt sind. Die Zahnrädere stehen endlich in Eingriff mit einem feststehend
in der Maschine angeordneten Zahnradei.
-
Bei dieser Ausführung wird die Drehung des Zahnrades c durch die Exzenter
f und die Gestänge g, lt auf die Kammwalzenachse übertragen, wobei aber eine festliegende
Geschwindigkeitsänderung derselben durch. die
gleichzeitige, durch
das Abrollen der Räder e auf dem Rade i. verursachte Drehung der Ek= zenter f hervorgerufen
wird.
-
Bei der durch die Fig. 3 und 4. veranschaulichten Ausführung der neuen
Antriebsvorrichtung wird eine einmal festgelegte Geschwindigkeitsänderung der Kammwalzenachse
a dadurch erzielt, daß zwischen ihr und der Antriebswelle b ein aus exzentrischen
Rädern c, d bestehendes Vorgelege eingeschaltet ist, deren Bewegung durch das Zahnräderpaar
e, f auf die Kammwalzenachse a und damit auf die Kammwalze selbst
übertragen wird.
-
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführung, bei welcher, wie
bei der erstbeschriebenen, auf der Achse a der Kammwalze ein von der Antriebswelle
b aus mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetriebenes Zahnrad c lose angeordnet
ist.. Dasselbe besitzt wieder zwei einander diametral gegenüber angebrachte Bolzen
d, auf denen Zahnsegmente f
drehbar gehalten sind, die mit einem auf der Kamm:walzenachse
a festen Zahnrade h in Eingriff .stehen. Dabei stützen sich die Zahnsegmente f je
mit einem mit ihnen verbundenen Arme an einen zwar auf der Kammw alzenachse ä angeordneten,
aber in geeigneter Weise gegen Drehung gesicherten Doppeldaumen i.. Endlich
sind die Arme e nicht fest mit dem zugehörigen Zahnsegment f verbunden, sondern
letztere sind gegenüber dem Arm entgegen den Federn h innerhalb gewisser Grenzen
drehbar.
-
Bei dieser Ausführung wird die Drehung des Zahnrades c durch die Zahnsegmente
f und das Zahnrad h auf die Kammwalzenachse a übertragen, wobei aber eine festliegende
Geschwindigkeitsänderung der letzteren dadurch herbeigeführt wird, daß die Zahnsegmente
f wegen der Führung der Stützarme e an dem Doppeldaumen i zugleich eine Drehung
um die Bolzen d erfahren. Außerdem kann diese Ausführung plötzlichen Widerständen
an der Kammwalze infolge der federnden Verbindung zwischen den Segmenten f und den
Armen e etwas nachgeben.
-
1n den Fig. 7 und 8 ist endlich noch eine Ausführung der Erfindung
dargestellt, bei welcher die Kammwalzenachse a mit der Antriebswelle b durch eine
Kupplung verbunden ist und zwischen den Klauen der beiden Kupplungshälften c und
d Federn e eingeschaltet sind. Hierbei werden mit wachsendem Widerstände
des Faserbartes im Kamm-Segment die Federn e nachgeben; so daß dadurch eine Geschwindigkeitsänderung
des getriebenen Teiles herbeigeführt wird.
-
Das Gleiche kann auch dadurch erreicht werden, daß die eigentliche
Kammwalze mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetrieben wird und die einzelnen
Kamms ggmente federnd angeordnet werden, so daß sie bei wachsendem Widerstände nachgeben
können und dadurch die erstrebte Geschwindigkeitsäiiderung derselben herbeigeführt
wird.