DE337395C - Verfahren zur Gewinnung von Titanoxyd aus titanhaltigem, eisenschuessigem Material - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Titanoxyd aus titanhaltigem, eisenschuessigem Material

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DE337395C
DE337395C DE1917337395D DE337395DD DE337395C DE 337395 C DE337395 C DE 337395C DE 1917337395 D DE1917337395 D DE 1917337395D DE 337395D D DE337395D D DE 337395DD DE 337395 C DE337395 C DE 337395C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B34/00Obtaining refractory metals
    • C22B34/10Obtaining titanium, zirconium or hafnium
    • C22B34/12Obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by metallurgical processing; preparation of titanium compounds from other titanium compounds see C01G23/00 - C01G23/08
    • C22B34/1204Obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by metallurgical processing; preparation of titanium compounds from other titanium compounds see C01G23/00 - C01G23/08 preliminary treatment of ores or scrap to eliminate non- titanium constituents, e.g. iron, without attacking the titanium constituent
    • C22B34/1209Obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by metallurgical processing; preparation of titanium compounds from other titanium compounds see C01G23/00 - C01G23/08 preliminary treatment of ores or scrap to eliminate non- titanium constituents, e.g. iron, without attacking the titanium constituent by dry processes, e.g. with selective chlorination of iron or with formation of a titanium bearing slag

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Titanoxyd aus titanhaltigern, eisenschüssigem Material. Die Erfindung bezieht sich auf .die Gewinnung von Titanoxydkonzentraten aus titanhaltigem, eisenschüssigem Material, z. B. Ilmenit. Nach vorliegender Erfindung wird an Ste11e der bisher geübten Verfahren ein neues Verfahren angewendet, wodurch die gewünschte Trennung erleichtert wird, so daß die Endprodukte schneller und billiger und häufig auch in größerer Ausbeute gewonnen werden, abgesehen davon, daß sie gewissen Zwecken besser dienen.
  • Bisher hat man die titanhaltigen, eisenschüssigen Stoffe, wie z. B. die gewöhnlichen titanhaltigen Erze, wie Ilmenit, in der Gegenwart des Sulfides eines Alkalimetal:ls geschmolzen, das entweder als solches zugesetzt wurde oder durch Reaktion in der Charge während des Schmelzens aus dem damit vermengten kohlenstoffhaltigen Material und Sulfat eines Alkalimetalls erzeugt wurde. Die sich ergebende Schmelze wurde dann entweder vorzugsweise nach vorheriger Auslaugung mit Wasser oder ohne diese in einem Bad erwärmt, das ein so verdünntes saures Lösemittel für Eisen enthielt, daß das Eisen und die Eisenverbinidungen, aber nicht die Titanverbindungen gelöst wurden. Die dann herausgenommenen unlöslichen Rückstände wurden gewaschen, getrocknet und auf Wunsch geröstet. Das sich daraus ergebende, in der Regel pulverisierte Produkt war vor der Röstung von ziemlich dunkler bis heilgrauer Farbe oder nach der Röstung von gelblicher Farbe. Wie durch Analyse festgestellt wurde, bestand es in der Hauptsache aus Titanoxyd', dessen Prozentsatz etwas durch Röstung erhöht wird; außerdem enthielt es etwas Natron und Schwefel und eine verhältnismäßig kleine Menge Eisenoxyd.
  • Die vorliegende Erfindung stützt sich nun auf die Entdeckung, daß die notwendigen Reaktionen bei viel niedrigeren Temperaturen herbeigeführt werden können, als bisher zum Schmelzen :der Charge erforderlich war. Auf dieser' Weise -werden bessere Ergebnisse erzielt. Anstatt .die Charge zu schmelzen, wird sie unter ihrem Schmelzpunkt liegenden Temperaturen ausgesetzt, so hoch jedoch; daß die Bildung von Ferro-Natr iumsulfid und Titanat des Alkalimetalls sicher eintritt. Durch diese Abänderung im Verfahren wird die Charge während dieser Stufe desselben gesintert. anstatt geschmolzen und behält deshalb, während sie sich im Ofen befindet und auch später, in vorteilhafter Weise eine lose, körnige restalt an Stelle der kompakten dichten Konsistenz der früher erzeugten Schmelzen.
  • Außer anderen Vorteilen des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung ist die Wirtschaftlichkeit desselben zu erwähnen, da der Ofen nicht mehr mit einem besonderen feuerbeständigen Ziegel ausgefüttert zu werden braucht. Gewöhnliche Ziegel und Eisen, welches die niedrigeren Temperaturen aushält, genügen. Auch kann das früher erforderliche Zermahlen oder die Naßbehandlung der Ofenprodukte fortfallen. Das neue Verfahren eignet sich auch besser für einen Drehofen, wodurch die mechanische Handhabung der Charge vorteilhaft erleichtert wird.
  • Bei der Ausübung des neuen Verfahrens wird vorzugsweise an Stelle von Sulfat (aus der Kochsalzzersetzung mit Schwefelsäure) Bisulfat verwendet, und zwar aus dem Grunde, weil durch das Bisulfat eine größere Schwefelmenge eingeführt wird, wodurch die Bildung vonFerro--Natriumsulfiden begünstigt wird. Auch ist es bei der Ausübung des neuen Verfahrens vorteilhaft, in einem Muffelofen oder geschlossenen Ofen Holzkohle als kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel zu verwenden, und zwar nicht nur wegen ihrer Reinheit, sondern auch wegen ihres verhältnismäßig größeren Volumens pro Einheitsgewicht, wodurch die Charge in der gewünschten Weise in einem losen, körnigen Zustand gehalten wird. Wo jedoch, wie bei einem Drehofen, Feuergase mit der Charge in Berührung kommen, benutzt man vorzua -weise eine verkolcende, bituminöse Kohle, da die Verkokung dazu beiträgt, wenn auch nicht zu sehr, lose Teilchen in eine Masse zusammenzubinden, so daß sie von den Feuergasen nicht fortgeführt werden. Der von solcher Kohle abgegebene flüchtige Brennstoff trägt ferner dazu bei, die erforderliche Reduktionstemperatur aufrechtzuerhalten. Natürlich kann auch ein anderes kohlenstoffhaltiges Material benutzt werden.
  • Während hinsichtlich der Trennung ,des Titanoxyds vom Eisenoxyd. durch Bildung von Ferro-Natriumsulfid und der nachträglichen Behandlung mit Säure us:w. die Stufen des neuen Verfahrens denjenigen der älteren Verfahren ähnlich sind', scheinen die chemischen Reaktionen infolge des Unterschiedes in den angewandten Temperaturen doch etwas andere zu sein. Z. B. scheint weniger Alkalititanat gebildet zu werden, was wünschenswert ist, indem das Alkali sich so mit Eisensulfid zur Bildung von in Wasser löslichen Ferro-Natriumsiulfiden verbinden kann.
  • Bei der Zusammensetzung der Ofencharge werden Alkalisulfat und. titanhaltiges.Material im ^üngefähren Verhältnis von i Teil Ilmenit auf I bis il/, Teile Bisulfatküchen oder das chemische Equivalent desselben genommen, je nach der Temperatur und der Ofengattung. Die Menge und die Art .des Reduktionsmittels ändern sich in entsprechender Weise.
  • In einem geschlossenen oder Muffelofen sollen verwendet werden:
    titanhaltiges Erz (Ilm.enit) ... ioo Teile,
    Bisu.lfatkuchen ............... 21o - ,
    Holzkohle - - - » ................. 65 -
    In einem Dreh- oder Trommelofen werden
    verwendet:
    titanhaltiges Erz (Ilmenit) ioo Teile,
    Bisulfatkuchen ........... 210 - ,
    Weichkohle ............... 125-1j5 -
    Wegen der verhältnismäßig niedrigen Temperatur, wobei Sintern anstatt Schmelzung eintritt, wird vorzugsweise die Charge so vorbereitet, daß zwischen den festen und halbfesten Bestandteilen eine möglichst ausgedehnte und gleichförmige Berührung vorhanden ist. Zu diesem Zweck wird das titanhaltige Erz vorzugsweise bis auf ziemlich hohe Feinheit gemahlen; das Reduktionsmittel und der Bisulfatkuchen brauchen nicht so fein gemahlen zu sein, besonders letzterer, da wegen seines verhältnismäßig geringen Schmelzpunkts und der mechanischen Durcharbeitung-der Charge dieser Bestandteil vergleichsweise leicht in homogener Weise verteilt wird. Die gemahlenen Bestandteile werden gründlich ,miteinander vermengt, ehe sie in den Ofen kommen.
  • Es hat sich aber herausgestellt, daß Endprodukte, die äußerst wenig Eisenoxyd enthalten, erzielt werden können, wenn der Bisulfatkuchen zunächst in einem offenen Eisengefäß bei etwa 165° C geschmolzen wird und das ziemlich fein pulverisierte, titanhaltige, eisenschüs.sige Material dann zugesetzt und das Gemenge darauf -bei etwa 175° C bis 25o° C digeriert wird, bis das Steifwerden der Mässe die annähernde Vollendung der Reaktion zeigt. Dann wird das Reduktionsmittel zugesetzt und durch Vermengen der Masse einverleibt. Wenn die Masse in dieser Weise behandelt wird, ehe sie in den Ofen kommt, werden nicht nur die titan.haltigen, eisenschüssigen Teilchen sehr vollständig mit Bisulfatkuchen bedeckt, wodurch die erwünschte innige Berührung zwischen diesen - Bestandteilen erzielt wird, sondern es wird auch die Verbindung der vorhandenen Säure des Bisulfatkuchens- mit dem Eisenoxyd in gewünschter Weise begünstigt, wie durch die folgende Gleichung angezeigt wird.
  • Fe Ti03+2NaHS04 =Na, S04+FeS04+TiOZ+HZO. Außerdem wird, wie diese Gleichung zeigt, ein großer Teil des entstehenden 'Wassers während der vorstehend beschriebenen Zubereitung der Charge beseitigt, und der Schwefel ist so in der Charge gebunden, daß die Minimalmenge von Schwefeldioxyd (möglicherweise d. bis 5 Prozent der vorhandenen Schwefelsäure des Bisulfatkuchens) während der nachfolgenden Ofenbehandlung entweicht. Auf diese Weise wird die Maximalmenge des Schwefels nutzbar gemacht, um in Wasser lösliche Ferro-Natriumsulfide zu bilden.
  • Was die Ofenbehandlung angeht, so können für viele Zwecke verwendbare, befriedigende Endprodukte dadurch erzielt werden, daß- die Charge auf Temperaturen von ungefähr 65o° C erhitzt wird. Sollen jedoch die Reaktionen beschleunigt werden, so kann die Charge auf eine Temperatur von etwa 8oo° C bis 835° C erhitzt werden. Wird diese letztere Temperatur zwei Stunden lang aufrechterhalten, so wird sie befriedigende Resultate herbeiführen, ohne daß die Charge zum Schmelzen kommt.
  • Das so im Ofen behandelte Material oxydiert sehr rasch, wenn es der Luft ausgesetzt wird, und muß daher in eine geschlossene Kammer gebracht werden, wenn es gekühlt «erden soll, ehe es gebraucht wird. Selbst nach dem Abkühlen kann es sich entzünden, wenn es der Luft ausgesetzt wird. Diese Eigenschaft ist aber nicht nachteilig, cla beim Ausladen des Materials unmittelbar aus dem Ofen in das beim Heizen verwendete kalte Wasser zur Bildung von Ferro-Natriumstilfid und Behandlung mit verdünnter Säure die Ofentemperatur des Materials zum Heizen des Bades ausgenutzt wird.

Claims (1)

  1. PATENTT- ANSPRÜCHE: i. Verfahren zurGewinnung von Titanoxyd aus titanhaltigem, eisenschüssigem 1faterial, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Material in Gegenwart eines Alkalisulfids oder eines Alkalisulfats und einer kohlenstoffhaltigen Substanz bei einer Temperatur erwärmt wird, die unter der Schmelztemperatur der Charge liegt, aber hoch genug ist, um die Bildung von Ferro-Natriumsulfid und Titanat des Alkaliinetalls herbeizuführen. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß das titanhaltige, eisenschüssige Material mit Bisulfatkuchen vermengt und das Gemenge dann bis zur Reaktion mit der Säure des Bisulfatkuchens erhitzt wird, worauf das Reaktionsprodukt nach Zumischung eines Reduktionsmittels auf eine Temperatur gebracht wird, die unter seinem Schmelzpunkt liegt, aber hoch genug ist, um die Bildung von Ferra-Natriui-nstrlfid herbeizuführen.
DE1917337395D 1916-03-07 1917-01-17 Verfahren zur Gewinnung von Titanoxyd aus titanhaltigem, eisenschuessigem Material Expired DE337395C (de)

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