DE618462C - Verfahren zur Bearbeitung von oxydischen Erzen oder Roestgut - Google Patents

Verfahren zur Bearbeitung von oxydischen Erzen oder Roestgut

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DE618462C DEM121225D DEM0121225D DE618462C DE 618462 C DE618462 C DE 618462C DE M121225 D DEM121225 D DE M121225D DE M0121225 D DEM0121225 D DE M0121225D DE 618462 C DE618462 C DE 618462C
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Description

  • Verfahren zur Bearbeitung von oxydischen Erzen oder Röstgut Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorbehandlung oxydischer Erze oder von Röstuut sowie eine sich daran anschließende Behandlung, durch die die in den Erzen enthaltenen Metallverbindungen in eine leicht lösliche Form übergeführt werden. Die Vorbehandlung besteht darin, gewisse in den Erzen enthaltene mehrwertige Metallverbindungen in eine niedrigere Wertigkeitsstufe überzuführen, um so eine höhere Angreifbarkeit dieser Metallverbindungen durch Chlor oder andere sauer reagierende Aufschlußgase zu erreichen. Die Umwandlung von höherwertigen Oxyden oder anderen Verbindungen in den Erzen in Verbindungen von niedrigerer Wertigkeitsstufe erfolgt bei dieser Vorbehandlung bei entsprechend erhöhten Temperaturen in einer brennbaren Atmosphäre in Gegenwart von Schwefeldioxyd; die Abkühlung des reduzierten Gutes erfolgt unter besonderen Vorsichtsmaßregeln, nämlich unter Ausschluß von freiem Sauerstoff und Feuchtigkeit. Das sich dieser Vorbehandlung anschließende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Erze in einen bestimmten Feuchtigkeitszustand übergeführt und der Einwirkung von Chlor oder sauer reagierenden Aufschlußgasen ausgesetzt werden. Wird ein eisenhaltiges -Erz nach Maßabe der vorliegenden Erfindung reduziert und vorsichtiZ gekühlt, so entsteht magnetisches Eisenoxyduloxyd, das sich bei Zutritt v an Luft oder Feuchtigkeit nicht verändert und dessen Wirksamkeit gegenüber sauer reagierenden Aufschlußorganen außerordentlich groß ist. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf die Bildung niedrigerer Oxyde des Eisens, die Steigerung der Angreifbarkeit kann auch auf anderen reduzierten Metallverbindungen beruhen.
  • Verfahren, bei denen die erhöhte Angreifbarkeit von Erzen, die Oxyde mehrwertiger Metalle in einer niedrigeren Wertigkeitsstufe enthielten, erkannt und ausgenutzt wurde, sind bereits bekannt. Die Reduktion derartiger Erze erfolgte entweder in Abwesenheit von Schwefeldioxyd mit Hilfe kohlenstothaltiger Stoffe oder mit Schwefeldioxyd allein. Die Reaktionsfähigkeit derart behandelter Erze ließ jedoch sehr bald nach, besonders bei Zutritt von Feuchtigkeit. Bei Anwesenheit von Schwefeldioxyd während der reduzierenden Behandlung und vor allem bei Abkühlung des Gutes unter Ausschluß von Sauerstoff, Sade dies gemäß vorliegender Erfindung vorgeschlagen ist, bleibt die Angreifbarkeit des Gutes auch bei Zutritt von Feuchtigkeit erhalten. Ein so vorbehandeltes Gut ergibt dann i-iel gleichmäßigere und bessere Ausbeuten bei Behandlung mit Chlor und anderen sauer reagierenden -Aufschlußgasen.
  • Die Befeuchtung des reduzierten Gutes wird in der Weise durchgeführt, daß in den Räumen zwischen den Erzteilchen weder freie Flüssigkeit vorhanden ist, noch daß ein ununterbrochener Flüssigkeitsfilm diese Teilchen umhüllt. Ein solches Gut fühlt sich kaum feucht an, es läßt sich nur durch erheblichen Druck mit der Hand zusammenballen und fällt leicht wieder auseinander. Es nimmt mehr Raum ein als ein feuchter gehaltenes Gut. Infolge der hohen Gasdurchlässigkeit der Masse haben die Reaktionsgase leichten Zutritt zu allen ihren Teilen. Wenn man das Gut mit zu hohem Feuchtigkeitsgehalt. vorliegen hat, so muß das überschüssige Wasser durch Erhitzen der Nasse verdampft werden.
  • Bei der Ausführung der Erfindung kann die Reduktion mit brennbaren, kohlenstoffhaltigen Stoffen bei 3oo bis 750° C durchgeführt werden. Die Erze können hierbei in den üblichen öfen, die man mit kohlenstoffhaltigen Gasen durchspült, erhitzt werden. Als kohlenstoffhaltiges Gas kann beispielsweise Generatorgas, wegen seines Kohlenoxy dgehaltes von Vorteil, oder auch Naturgas verwendet werden; auf jeden Fall muß aber eine gewisse Menge Schwefeldioxyd bei der Behandlung zugegen sein. Für die Reduktion kann ferner fein verteilte Kohle mit dem Erz gemischt und einer Temperatur von etwa 6o0° C ausgesetzt werden. Wasserstoff kann ebenfalls als Reduktionsmittel Verwendung finden.
  • Für die reduzierende Vorbehandlung der Ausgangsstoffe nach vorliegender Erfindung eignet sich ein Muffel- oder ein Drehofen mit Vorrichtungen zum Ausschluß von Sauerstoff. Luft oder Wasser kommt erst nach erfolgter vorsichtiger Abkühlung des Gutes auf Raumtemperatur oder doch wenigstens bis auf Temperaturen unter 15 0ro C etwa mit der Erzmasse in Berührung. Diese Abkühlung erfolgt vorzugsweise in einer Atmosphäre nicht oxydierender Gase, welche am besten während der Kühlung in den Ofen eingeführt werden, wobei sie gleichzeitig die bei der Reaktion gebildete Feuchtigkeit austreiben. -Das zur Reaktion notwendige Schwefeldioxyd kann auf verschiedene Weise auf das Gut zur Einwirkung gebracht werden. Die einfachste Art ist die Zugabe von Schwefeldioxydgas zum reduzierenden Gasstrom. Spuren Schwefeldioxyd genügen bereits. Im allgemeinen soll die Ofenatmosphäre weniger als t % an diesem Gas enthalten. Es können jedoch auch höhere Gehalte (5o bis 750/0) angewendet werden. In vielen Fällen bildet sich schon bei Verwendung von Kohle ausreichend Schwefeldioxyd. Mitunter enthalten auch die zu behandelnden Erze, obwohl von oxydischem Charakter, Sulfate und geringe Mengen schwer- zersetzbarer Sulfide, die mit den Oxyden der Erze genügend Schwefeldioxyd liefern, wodurch die Bildung von magnetischem Eisenoxyd in durch Chlor leicht angreifbarer und gegen Luft und Wasser beständiger Form gewährleistet wird. Im Verlauf der Reduktion bewirken das brennbare Gas und das Schwefeldioxyd zusammen Änderungen in den Metallverbinduügen, selbst in -schwer angreifbaren Nickelverbindungen und ähnlichen Stoffen, während dies weder bei Schwefeldioxyd noch bei den brennbaren Gasen allein der Fall ist.
  • Eine große Anzahl zu behandelnder Erze enthält genügend Eisen, um die für die anschließende Behandlung mit Chlor erforderlichen Ferroverbindungen zu bilden. Die Ferroverbindung kann aber auch für sich allein nach der Erfindung hergestellt und dann einer eisenarmen Beschickung zugesetzt werden. Es können ferner Erze, deren Gehalt an Eisen verhältnismäßig gering ist, mit Hilfe der beschriebenen Vorbehandlung angereichert werden, denn das erhaltene reduzierte Oxyd ist hochmagnetisch und führt andere Metalle, die mit ihm zusammen vorkommen, mit sich. Ein so an Metallgehalten angereichertes Gut kann gemäß der Methode der Erfindung dann weiterbehandelt und sein Metallgehalt anschließend gewonnen werden.
  • Es können außer Eisen auch andere Metalle in einer niedrigeren Wertigkeitsstufe eine wichtige Rolle spielen. Solche Metalle sind beispielsweise Nickel, Kobalt, Kupfer, Mangan. -Nachstehend wird an Hand einiger Beispiele die Behandlungs- und Wirkungsweise nach vorliegender Erfindung erläutert.
  • Ein oxydisches Eisenerz aus Kuba, das praktisch schwefelfrei ist und ungefähr q.% Chrom, I,25% Nickel und etwas Kieselsäure und Mangan enthält, wurde bei etwa 450'C mit Erdgas allein reduziert und dann ebenfalls in Erdgas auf Lufttemperatur abgekühlt. Wurde dieses reduzierte Gut der Luft ausgesetzt, so erhitzte es sich; seine Farbe ging von Dunkelbraun in Rot über. Bei Befeuchtung mit Wässer trat eine ähnliche Veränderung auf. Wurde das reduzierte Gut mit Wasser in den oben geschilderten, genau bemessenen Feuchtigkeitszustand übergeführt, so wurde es von Chlor kaum angegriffen. Es bildete sich infolgedessen auch nur sehr wenig Eisenchlorid.
  • Ein anderer Teil desselben Erzes wurde 2 Stunden lang bei 6oo° C in Gegenwart von Erdgas erhitzt und dann- in einem Strom dieses Gases auf Raumtemperatur abgekühlt. Das abgekühlte Erz war schwarz und magnetisch. Setzte man diesem Produkt io% `Nasser zu, so erhitzte es sich und zerfiel dabei zu Staub. Bei weiterem Zusatz von io% Wasser stieg seine Temperatur auf ungefähr 7o bis 8o° C. Um das Erz in den obenerwähnten Feuchtigkeitszustand überzuführen, waren im ganzen 3o% Wasser erforderlich. Wurde das so befeuchtete Erzeugnis mit Chlor in Berührung gebracht, so wurde es ebenfalls kaum angegriffen. An Eisenchlorid wurden weniger als i % erhalten; von Nickel waren nur o, i i °o in Wasser löslich.
  • Zum Vergleich wurde ein anderer Teil dieses Eisen-Nickel-Chromerzes 2 Stunden lang in Erdgas, welches eine geringe Menge, weniger als i %, Schwefeldioxyd enthielt, bei etwa 6oo° C reduziert und dann in einem Erdgasstrom gekühlt. Das Erzeugnis war schwarz und hochmagnetisch; es zeigte keinen -Temperaturanstieg bei Zusatz von Wasser. Auch veränderte es seine Farbe dabei nicht. Zur Erreichung des eben erwähnten Feuchtigkeitsgrades genügten schon ioofo Wasser. Wurde die so vorbereitete Probe bei Raumtemperatur niit Chlor behandelt, so trat eine Umsetzung ein, die sich durch deutliches Ansteigen der Temperatur bemerkbar machte; der Gehalt des Erzes an wasserlöslichem Eisenchlorid betrug 7,5%, an wasserlöslichem Nickel o,8i%. Beim Chlorieren bei etwas erhöhter Temperatur wurden i, i 5 % oder 92% des Gesamtnickels wasserlöslich.
  • Wurde das erwähnte Erz mit Erdgas allein 2 Stunden lang bei 6oo° C reduziert und dann bei 300° C mit Chlor behandelt, darauf im Gasstrom auf Raumtemperatur abgekühlt, so waren nur o, i 2 % Nickel wasserlöslich. Wurde eine Erzprobe, die mit Gas und- Schwefeldioxyd, wie oben beschrieben, reduziert war, trocken mit Chlor bei 3o0° C behandelt, so betrug die Menge des wasserlöslichen Eisens 6,7%, während die des wasserlöslichen Nickels o,76% ausmachte.
  • Bei einem weiteren Versuch wurde eine Probe eines nur mit Erdgas erhitzten Erzes nochmals 2 Stunden lang bei 6oo° C mit Schwefeldioxyd enthaltendem Erdgas reduziert und hierin abgekühlt. Bei dieser Arbeitsweise erhielt man das Eisen in hochmagnetischer Form. Die Masse blieb, wenn sie der Luft ausgesetzt wurde, unverändert. Es genügten weniger als 15 % Wasser, um das Erzeugnis in den obenerwähnten Feuchtigkeitszustand zu versetzen. Gegenüber Chlor verhielt sie sich ähnlich wie die Proben, die nach Erhitzung in schwefeldioxydhaltigem Erdgas erhalten wurden.
  • Ein oxydisches Eisenerz, das als Verunreinigungen o, 5 5 % Phosphor und 6011o Mangan enthielt, verhielt sich ähnlich, wenn es bei 6oo° C mit Erdgas allein erhitzt und mit Erdgas gekühlt wurde. Das Erzeugnis enthielt ein schwarzes Oxyd, das etwas magnetisch war, von Chlor aber nicht angegriffen wurde, nachdem man es in der oben beschriebenen Weise angefeuchtet hatte. Wurde dieses Erzeugnis oder eine neue Menge Erz unter den gleichen Bedingungen, aber unter Zusatz einer kleinen Menge Schwefeldioxyd bei der Behandlung mit Erdgas erhitzt, so wurde das Gemisch, sobald es mit etwa i 2 Wasser befeuchtet war, hochmagnetisch und von Chlor angegriffen. Wurde eines dieser beiden Erze, das Eisen enthielt, ähnlich behandelt, jedoch fein verteilte Kohle an Stelle des Erdgases verwendet, so ergaben sich gleiche Ergebnisse. In jedem Fall ist die Gegenwart oder Abwesenheit von Schwefeldioxyd während der Reduktion ausschlaggebend und entscheidend dafür, ob das Erzeugnis ein magnetisches Oxyd enthielt, welches luftbeständig ist und von Chlor angegriffen wird oder nicht.
  • Obwohl die geringe Wasserdampfmenge, die sich im Lauf der Reaktion bildet, bei Gegenwart von Schwefeldioxyd im reduzierenden Gasstrom bei vielen Erzen nicht schädlich ist, ist es doch in einigen Fällen vorzuziehen, den Wasserdampf zu entfernen, beispieIs-#veise dadurch, daB man den Strom eines nicht oxydierenden Gases hindurchleitet, oder dadurch, daB man die Reduktion so lange fortsetzt, bis kein Wasserdampf sich mehr entwickelt. Bei Kupfererzen ist das Fernhalten von Wasserdampf nicht wesentlich, daegen bei Erzen, die Nickel oder Kobalt enthalten; hier sollte Wasserdampf möglichst vollständig ausgeschlossen werden, da er die Bildung schwer angreifbarer Nickel- und Kobaltverbindungen, selbst bei Gegenwart von Schwefeldioxyd, zeranlaBt.
  • Bei der Reduktion von Eisen-\ickel-Chromerzen mit kohlenstoffhaltigem Gas und S chwefeldioxyd wird so ein wirkungsvolles Herstellungsverfahren geschaffen, bei dem das Chrom im wesentlichen frei von Nickel anfällt. Das nach oben beschriebener Weise behandelte Erzgut aus Kuba wird nach der Reduktion in den genau bemessenen Feuchtigkeitszustand übergeführt und bei Raumtemperatur mit Chlor in Berührung gebracht oder bei erhöhter Temperatur von etwa 200° C trocken mit Chlor behandelt; darauf erfolgt die Auslaugung. Bei einer solchen Behandlung können mehr als 9o % Chrom aus den Rückständen konzentriert werden, die praktisch frei von Nickel sind. Die Rückstände enthalten einen hohen Prozentsatz an gereinigtem Eisenoxyd; das Nickel kann durch Elektrolyse der Laugenflüssigkeit aus Metall gewonnen werden. Im folgenden werden Versuchsergebnisse mitgeteilt, die bei Behandlung eines Kupfersulfidkonzentrats mit 37% Kupfer und 170;ö Eisen erhalten wurden. Das Erz wurde .1 bis 5 Stunden lang totgeröstet, wobei die Höchsttemperatur 56o° C betrug.
  • Ein Teil des Röstgutes wurde mit Erdgas allein so lange reduziert, bis keine Feuchtigkeit sich mehr entwickelte. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur unter Ausschluß von Sauerstoff wurde das Gut, wie oben beschrieben, befeuchtet und schließlich mit Chlor behandelt. Das chlorierte Gut enthielt keinerlei wasserlösliches Eisen. Von Kupfer waren nur 2 5 0l0 wasserlöslich.
  • Ein anderer Teil des Röstgutes wurde mit etwa ioo1o Kohle, aber ohne Schwefeldioxyd, reduziert, im übrigen aber wie der erste Teil behandelt. Auchhierbei ergab sichkeinlösliches Eisen; etwa 75% des Kupfers waren wasserlöslich.
  • Ein dritter Teil wurde mit i o % Kohle und Schwefeldioxyd reduziert, sonst wurde er, wie oben beschrieben, behandelt. 150/6 Wasser wurden benötigt, um das Erzeugnis in den oben angegebenen Feuchtigkeitszustand überzuführen; die Chlorabsorption war so heftig und vollständig, daß. nochmals i 5 % Wasser während der Chlorbehandlung nötig waren, um das Gut in dem erforderlichen Feuchtigkeitszustand zu erhalten. Beim Auslaugen mit Wasser lösten sich 99,7% des Kupfers. Das wasserlösliche Eisen betrug i, i olo.
  • Durch diese Ergebnisse wird die Wirksamkeit des Schwefeldioxyds bei der Reduktionsbehandlung bewiesen sowie die Rolle, die . Kupfer als Reagensmetall spielen kann. Der Eisengehalt dieses Gutes hätte niemals ausgereicht, den gesamten Kupfergehalt vollständig zu chlorieren; aber nachdem die Wirkung des vorhandenen Eisens gesteigert und durch die wirksame Form des Kupfers ergänzt worden war, wurde im wesentlichen alles Kupfer aus diesem hochgrädigen Gut durch diese einfache Behandlung bei niedriger Temperatur -wasserlöslich gemacht.
  • Die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung wird auch durch Ergebnisse belegt, die bei der Behandlung eines sulfidischen Erzes mit 25% Schwefel, i,03% Kupferund i,39o/ö Nickel erzielt wurden. Das Erz wurde 4 Stunden lang bei bis zu 55o° C ansteigenden Temperaturen totgeröstet. Zwei Proben des Röstgutes wurden mit 50/'o fein gemahlener Kohle in einem Muffelofen bei 60o° C reduziert. Das reduzierte Gut wurde in einem Kohlendioxydstrom 'abgeküMt. Aus jedem Anteil entwickelte sich während der ersten Hälfte der Reduktionszeit Schwefeldioxyd; nachher hörte diese Entwicklung auf. EinTeil (Probe B) wurde darauf gemäß vorliegender Erfindung so behandelt, daß allmählich kleine Mengen Schwefeldioxyd während der zweiten Reduktionshälfte zugesetzt wurden. Die Reduktion des anderen Teiles (Probe A) wurde ohne Zuführung von Schwefeldioxyd beendet.
  • Beide Erzeugnisse wurden mit i o % Wasser befeuchtet, mit Chlor behandelt und auf lösliches Kupfer und Nickel untersucht. Man erhielt folgende Ergebnisse:
    Probe A Probe B
    Ausbeute Ausbeute
    ö/n a." oin nin
    Wasserlösliches
    Kupfer ..... 0,9i 88,4 i,oi 98,0
    Wasserlösliches
    Nickel...... 1,55 82,o 1,80 95,2
    Diese Ergebnisse zeigen das deutliche Anwachsen der Ausbeuten bei VerwendunZ von Schwefeldioxyd gemäß vorliegender Erfindung.
  • Durch die geschilderte Vorbehandlung und die besonders vorsichtige Abkühlung entstehen in den Erzen derart wirksame Metallverbindungen in niedrigerer Wertigkeitsstufe, daß bei anschließender Behandlung mit sauer reagierenden Aufschlußgasen schon bei verhältnismäßig niedriger Temperatur die Metallgehalte in leicht extrahierbare Formen übergeführt werden. Eine so behandelte Masse ist schon in trockenem Zustand fähig, gewisse Mengen Chlor, Ferricblorid oder Chlorwasserstoff bei 200° C und auch höheren Temperaturen zu absorbieren; wird die Masse in der angegebenen Weise befeuchtet bei Temperaturen bis etwa i 5o° C, so tritt eine glatte und vollständige Absorption des Chlors ein. Das chlorierte Gut müß in manchen Fällen noch bis zu 500° C erhitzt werden, um schwer angreifbare Verbindungen zu chlorieren.
  • In der vorstehenden Beschreibung wurde Chlor als Beispiel eines säurehaltigen Aufschlußgases angeführt; selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Behandlung mit Chlor. beschränkt, auch Schwefeldioxyd und andere sauer reagierende Gase können ebenso leicht durch ein gemäß der Erfindung vorbehandeltes- Gut absorbiert werden.

Claims (1)

  1. PATE NTANSPPÜCIiG: i. Verfahren zur Verarbeitung von oxydischcn Erzen oder Röstgut, die mehrwertige Metalle, wie Eisen, Nickel, Chrom, Mangan, enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe mater Ausschluß von freiem Sauerstoff und Feuchtigkeit bei Temperaturen zwischen 300 und 75o° C in einer brennbaren, Schwefeldioxyd enthaltenden Atmosphäre erhitzt und iii dieser abgekühlt werden, worauf das abgekühlte Gut derart befeuchtet-wird, daß es sich einerseits mit der Hand zusammenballen läßt, andererseits aber keine zusammenhängende Flüssigkeitshaut die einzelnen Gutteilchen umgibt und dann das Gut mit Chlor oder einem sauer reagierenden Aufschlußgas behandelt wird. a. Verfahren zur Gewinnung von Nickel aus oxydischen Eisen-.Nickel-Chromerzen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorierung des Erzes bei etwa 350' C erfolgt, worauf das gebildete Nickelchlorid mit Wasser gelöst wird.
DEM121225D 1931-10-07 1932-09-29 Verfahren zur Bearbeitung von oxydischen Erzen oder Roestgut Expired DE618462C (de)

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