DE2607131A1 - Verfahren zum aufschluss von chromerzen - Google Patents
Verfahren zum aufschluss von chromerzenInfo
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Description
Zentralbereich Patente. Marken und Lizenzen
S09 Leverkusen. Bayerwerk Je-Iz
20. Feb. 1976
Verfahren zum Aufschluß von Chromerzen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Aufschluß von Chromerzen mit Hilfe von Alkaliverbindungen
in Gegenwart von Luftsauerstoff und Magerungsmittel^ das
es gestattet, den Chromgehalt insbesondere Magnesiumoxid und Siliciumdioxid-reicher Erze bzw. chemische: Armerze mit
einem hohen Gangartanteil in wesentlich größerem Maß in wasserlösliches Alkalichromat (VI) zu überführen, als dies
bei bisher bekannten Aufschlußverfahren der Fall ist.
Beim herkömmlichen Chromerzaufschlußverfahren wird das feingepulverte
Erz, welches neben geringen Mengen SiO„-haltiger
Gangart im wesentlichen isomorphe Mischkristalle aus der Spinellreihe der allgemeinen Formel (Fe , Mg) (Cr, Al,
Fe )-Ο. enthält, in Teller- bzw. Ringherd- oder Drehrohröfen
bei Temperaturen von 900 - 1200 C mit Soda und/ oder Natronlauge in Gegenwart von Luftsauerstoff und
Magerungsmitteln oder oxydierenden Stoffen zu wasserlöslichem
Chromat aufgeschlossen.
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Als inerte Magerungsmittel dienen meist Eisenoxide(Abbrand)
und/oder Laugungsrückstände eines vorhergehenden Erzaufschlusses (sog. Rückerz), wobei die benötigten Mengen sich
wesentlich nach dem benutzten Ofentyp richten (Ulimanns Encyklopädie, III. Auflage, Bd. 5 (1954), S. 572). Wegen
der Bildung von schwer löslichem Calciumchromat wird der früher übliche Zusatz von Kalk oder Dolomit heute kaum
mehr durchgeführt, obwohl diese Zuschläge den Vorteil besitzen, die sauren Bestandteile des Erzes wie z.B. SiO2 oder
Al-O3,binden zu können (vgl. Gmelin, 8. Auflage, Bd. 52,
Teil A/1 (1962), S. 197 ff und 200 ff).
Nachteilig ist bei diesem Chromerzaufschlußverfahren, daß
selbst bei Aufschluß eines "chemischen" Chromerzes, das einen Gehalt von etwa 45 % Cr^O-, aufweist, die Ausbeute
an wasserlöslichem Chromat nur 75 bis 85 % beträgt, d.h. daß bis zu einem Viertel des im Erz vorliegenden Chroms
nicht aufgeschlossen wird, sondern im Laugungsrückstand verbleibt.
Die vorstehend geschilderte Situation wird noch schwieriger durch die zunehmende Verknappnung an Rohstoffen für
die Dichromatfabrikation, speziell an chemischen Chromerzen (chemical grade = high-iron chromite, entsprechend
der Nomenklatur des US Bureau of Mines, vgl. Ulimanns Encyklopädie, IV. Auflage, (1975), Bd. 9. S, 606), daher
sind verbesserte Aufschlußverfahren von großer Bedeutung.
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Ein üblicherweise zum Einsatz gelangendes chemisches Chrom»?
erz hat z.B. folgende Zusammensetzung (Südafrika, Transvaal)
44,5 % Cr3O3, 26,4 % FeO, 14,4 % Al3O3, 10,6 % MgO,
3,5 %
Der Kieselsäure-Gehalt (aus Mineralien der Gangart) ist einer der Gründe, daß beim konventionellen Chromerzaufschlußverfahren
das im Erz vorliegende Chrom nicht völlig aufgeschlossen wird, sondern im Laugungsrückstand als
Cr3O3 verbleibt.
Die ungünstige Beeinflussung des Aufschlußgrades durch
SiO» liegt nicht nur an der bereits erwähnten leichten Bindung von Alkali (vgl. P. Dilthey und J. Weise,
Winnacker-Küchler, Chemische Technologie, C. Hanser-Verlag München, Bd. 2 (1970), S. 88) - das dann nicht
mehr für die Alkalichromat-Bildung zur Verfügung steht sondern auch an der bevorzugten Bildung von Alkalisilicaten
aus der Gangart bei der Aufschlußreaktion, noch bevor das sehr stabile Spinellgitter angegriffen wird.
Wegen des niedrigen Festpunktes des z.B. entstandenen Natriumsilicats
(Smp des reinen Na2SiO3: 1O88°C) verläuft der Aufschluß
dann aber nicht vollständig, da Sauerstoff nicht mehr in genügendem Maße in die Aufschlußmischung eindiffundieren
kann. Wird die zugesetzte Alkalimenge erhöht, werden auch andere Erzbegleitelemente, insbesondere
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das ΑΙ,,Ο.., mit aufgeschlossen die Aufarbeitung aluminathaltiger
Chromatlösungen bereitet jedoch erhebliche Schwierig' keiten, insbesondere bei der Filtration (vgl. DOS 2 365 271,
Seite 4).
Chemische Chromerze sollten daher nur 3 bis maximal 5 % SiO„ enthalten (vgl. US-Stockpile-Spezifikation, W. Gocht,
Handbuch der Metallmärkte, Springer-Verlag 1974, S. 89).
Im Zuge der zunehmenden Verknappung an Rohstoffen für die
Dichromatfabrikation, insbesondere an chemischen Chromerzen, ist es wünschenswert, die Chromatausbeute zu erhöhen
und darüberhinaus auch SiO -reiche, z.B. metallurgische (metallurgical grade) oder refraktäre/feuerfeste
(refractory grade) Erzqualitäten einsetzen zu können, wobei metallurgische Erze bis 8 %, feuerfeste bis 6 %
SiO „ enthalten können.
Neben dem SiO„-Gehalt spielt der MgO-Gehalt der Erze im
Spinellgitter des Chromeisensteins eine die Ausbeute speziell die Raum-Zeit-Ausbeute - herabsetzende Rolle,
da dadurch die Kinetik des Aufschlußprozesses verschlechtert wird. Erze mit einem höheren Gehalt an MgO. Cr-O.,
(Magnesiochromit) werden daher von der chemischen Industrie bislang häufig abgelehnt (vgl. Dilthey und Weise,
loc.cit., S. 87). Speziell metallurgische Erze besitzen aber einen hohen MgO-Gehalt, z.B. bis zu 20 %, in Extremfällen
bis über 30 % und dann entsprechend weniger FeO.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein technisch durchführbares Verfahren zu finden, das es gestattet f
die verfügbaren Chromerze und insbesondere MgO- und Siegreiche
Chromerze bzw. Armerze (Erze mit sehr niedrigen Chromgehalten) mit einem hohen Gangartanteil besser auszunutzen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Aufschluß von Chromerzen und/oder chromhaltigen
Rückständen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das chromhaltige Material gegebenenfalls mit Zuschlagstoffen
zunächst einer Vorröstung unterworfen wird und anschließend mit Alkaliverbindungen in Gegenwart von Sauerstoff und Magerungsmitteln
bei Temperaturen oberhalt 800°C aufgeschlossen wird.
Es wurde nun gefunden, daß die Ausbeute beim anschließenden alkalisch-oxydierenden Aufschluß von Chromerzen wesentlich
erhöht werden kann und insbesondere auch metallurgische oder feuerfeste Erzprovenienzen mit hohen Gehalten an MgO
und/oder SiO2 bzw. Chromarerze für den chemischen Erzaufschluß
eingesetzt werden können, wenn man diese zunächst in einer Vorröstung bei höheren Temperaturen mit Zuschlagstoffen
ohne Zusatz von Alkali behandelt. Als Zuschlagstoffe zur Zersetzung des Spinellgitters dienen SiO3 oder Al2O.,/
bzw. alle solche Materialien, die Silicium-und/oder Aluminiumoxid
enthalten oder bilden können. Die Zuschlagstoffe werden den aufzuschließenden Erzen bzw. chromhaltigen Rückständen oder
deren Gemischen zudosiert, wobei ein Verhältnis von
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SiO :A1-O, um 2 : 1 eingestelltwird. Hierbei muß das im
Erz bereits vorliegende SiO2 aus der Gangart mitberücksichtigt
werden, so daß dann evtl. weniger oder im Extremfall überhaupt kein SiO3, sondern Al3O3 zugesetzt werden
muß. Nur die im Erz bereits vorhandene Menge an Al3O3 bzw.
SiO2'wird berücksichtigt, nicht jedoch eine solche im
sogenannten Laugungsrückstand, wo diese bereits größtenteils
als Natriumalumosilicat (Na3O-Al3O3^ SiO3) vorliegt.
Bei dem angestrebten Verhältnis von SiO3TAl3O3 sollte das SiO3
möglichst nicht in einem größeren überschuß-als es dem Verhältnis
SiO3CAl3O3 von 2:1 entspricht- verwendet werden, ein geringer
Überschuß an Al3O3 schadet jedoch nichts.
Eine eventuelle Reinigung der Chromatlauge ist dann erforderlich,
wenn der anschließende Aufschluß mit größeren überstöchiometrischen
Mengen an Alkali durchgeführt wird. Die Reinigung von aluminium- oder siliciumhaltigen Verbindungen wird durch hydrothermale
Fällung von Alkalialuminiumsilicat der allgemeinen Formel nMe3 0-InSiO3-nAl O3-XH3O vorgenommen ,wobei η bzw. m ganze
oder gebrochene Zahlen von 0,8 bis 1,2 bzw. 1,3 bis 4,3 bedeuten und χ den Hydratisierungsgrad anzeigt. Me steht für Alkali-
und/oder Erdalkalimetalle, wobei diese auch gemischt vorkommen und teilweise noch durch Wasserstoff ersetzt sein können. Die Fällung
wird durch Erhitzen der Lösung auf Temperaturen über 30°C, vorzugsweise über 60°C und vorzugsweise bei Normaldruck durchgeführt.
Als Fällungsmittel werden soviel aluminium- bzw. siliciumoxidhaltige Materialien verwendet, so daß ein SiO3:A13O3-Verhältnis
von 0,8:1 bis 5:1 in der rohen Chromatlauge eingestellt wird.
Die vorstehend beschriebene Röstung wird bei Temperaturen um 400-1200°C durchgeführt, die denen des eigentlichen Aufschlußprozesses
entsprechen, bzw. sogar teilweise wesentlich niedriger sind.
Überraschenderweise gelingt es durch diese thermische Vorbehandlung,
das Spinellgitter des Chromerzes soweit zu verändern, daß beim nachfolgenden alkalisch oxydierenden Aufschluß selbst
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3·
teimetallurgischen Erzen bzw. Armerzen Ausbeuten bis zu 95%
erhalten werden, ohne daß z.B. störende Verklinkerkungen oder Anbackungen beim Ofenprozeß auftreten. Bei der zuzugebenden
Alkalimenge wird ein Verhältnis Cr3O3INa2O um etwa 1:2 bis
1:4 angestrebt und weiterhin zusätzlich soviel Alkali zugegeben, daß ein Verhältnis Na2O:SiO„ um 1:2 erhalten wird.
Es ist bemerkenswert, daß bereits weit unterhalb der Schmelztemperatur des Magnesiochromits (von etwa 2000 C)
bzw. von Chromeisenstein (etwa 1545 - 173O°C) Reaktionen im festen Zustand auftreten, die zu einer irreversiblen
Veränderung der Chromerzstruktur führen, der genaue Reaktionsablauf
ist noch nicht bekannt.
In einer weiteren Ausführungsform wird die vorgeröstete Chromerzmischung vor der eigentlichen alkalisch oxidierenden
Aufschlußreaktion mit physikalischen bzw. mechanischen Methoden, z.B. durch Schwerkrafttrennung
oder Flotation, in eine Cr-O^-reiche Fraktion - die dann
konventionell alkalisch-oxidierend aufgeschlossen wird und
eine künstlich hergestellte Gangart-reiche Fraktion aufgetrennt.
Diese Verfahrensvariante ist dann vorteilhaft, wenn eine
Abtrennung einschl. der Chromverluste wirtschaftlicher ist als Alkaliverluste bei der direkten Weiterverarbeitung
der vorgerösteten Chromerzmischung, da dann entsprechend weniger Alkali als unlösliches Natriumalumosilicat im
Chromerzendschlamm verbleibt.
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AIs SiO2-haltige Komponente werden bei der Vorröstung z.B.
feingemahlener Quarz oder andere stark siliciumhaltige Materialien eingesetzt, vorteilhaft sind gefällte Kieselsäuren
wegen ihrer erhöhten Reaktionsfähigkeit, auch solche
aus der H2SIFg-Aufarbeitung, wie sie in der Industrie anfallen
(DOS 2 347 485).
Als Al2O3- Komponente werden z.B. Aluminiumoxid selbst,
Bauxite oder andere stark aluminiumoxidhaltige Stoffe eingesetzt.
Neben Chromerzen verschiedener Provenienzen werden als chromhaltige Rückstände auch Laugungsrückstände konventioneller
Aufschlußprozesse eingesetzt.
Als Vorerhitzungsaggregat können verschiedene Ofentypen eingesetzt werden, z.B. Drehrohr-, Teller-, Ringherd- oder Wirbelbettöfen
bzw.Schachtofen.Im letzteren Fall sollten aber die
spezifischen Gewichte der eingesetzten chromhaltigen Materialien und der SiO2/Al2O -haltigen Zuschlagstoffe
nicht zu unterschiedlich sein, da sonst eine Separierung bzw. Austragung eintreten kann. Gegebenenfalls muß hier
dann vorher eine Granulierung der zu röstenden Mischung vorgenommen werden.
Die vorliegende Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele noch weiter erläutert werden;
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Beispiel I ' 4ή-
1) Vergleichsbeispiel
Eine Mischung aus 100 Teilen eines metallurgischen Chromerzes (der Zusammensetzung 48,2 % Cr O_, 15,6 %
Fe2O , 8,1 % Al2O , 7,0 % SiO2, 19,5 % MgO und Spuren CaO,
TiO2 und Vanadin), 67,2 Teilen Soda (100 % bezogen auf Cr5O3) / 180 Teilen eines Laugungsrückstandes eines
vorangegangenen konventionellen Chromerzaufschlusses mit 13,1 % Cr3O3 und 15 Teilen Abbrand wurde 2 Stunden
bei 1080 C unter Luftzutritt im elektrisch beheizten Muffelofen geglüht.
Nach der Laugung von 100 Teilen dieses Aufschlußgutes mit
500 Teilen Wasser erhielt man Na^CrO- in einer Ausbeute von 67 %; die Chromatlauge enthielt jedoch noch 1,2 %
freie NaOH, 0,5 % Al und 0,1 % SiO , bezogen jeweils auf 100 Teile Reaktionsmischung.
Der Laugungsrückstand enthielt noch 15,3 % Cr2O3. Eine
Übertragung dieser Aufschlußreaktion auf technische
Aggregate, wie z.B. Drehrohrofen, ist nur unter größeren Schwierigkeiten möglich, da durch den hohen SiO3-Anteil
leichtschmelzende Alkalisilikate eine Ausbeuteverminderung sowie Anbackungen im Ofen bewirken
können.
2) Erfindungsgemäß wurden 100 Teile Chromerz der obigen
Zusammensetzung mit 2,51 Teilen SiO - hergestellt aus H_SiF, - nach inniger Durchmischung 2 Stunden
bei 1080 C im elektrisch beheizten Muffelofen geglüht;
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• Λ.
nach Zusatz des SiO „ wurde in der Mischung ein SiO3:
Al O Verhältnis von ca. 2 : 1 erreicht. Nach dem Abkühlen wurde das so vorbehandelte Erz mit
76 Teilen Soda (113 % bezogen auf Cr2O3), 180 Teilen
Laugungsrückstand (13,1 % Cr3O3) und 15 Teilen Abbrand
gemischt. 200 Teile dieser Mischung wurden nun 2 Stunden unter Luftzutritt bei 1080°C im elektrisch beheizten
Muffelofen geglüht. Nach der Laugung erhielt man 44,8 Teile Na CrO., entsprechend einer Ausbeute von 81 %,
bezogen auf das eingesetzte Chromerz. Der Cr2O3
des Laugungsrückstandes ermäßigte sich auf 12,6 %. Der Sodaüberschuß von 13 % bezogen auf Cr3O3 - war zur Bildung
von Verbindungen der Zusammensetzung Na3CAl3O3^
erforderlich, so daß für den eigentlichen Aufschluß kein Alkaliüberschuß vorlag.
Die Chromatlauge enthielt trotz der größeren Soda-Menge
nur noch 0,4 % NaOH, 0,1 % Al und 0,1 % SiO3, bezogen
auf 100 g Reaktionsmischung.
1) Vergleichsbeispiel
Eine Mischung aus 100 Teilen eines kieselsäurereichen Chromerzes (der Zusammensetzung 40,8 % Cr_0_, 17,35 %
Fe3O3, 11,6 % Al3O3, 10,7 % SiO3, 16,7 % MgO und Spuren
an CaO, TiO3 und Vanadin), 57 Teilen Soda (100 % bezogen
auf Cr3O3 im Feinerz), 180 Teilen Laugungsrückstand
(mit 13,1 % Cr3O ) eines vorhergehenden konventionellen
Chromerzaufschlusses und 15 Teilen Abbrand wurde 2 Stunden bei 1080°C im Muffelofen unter
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Luftzutritt geglüht. Nach der Laugung mit 5OO Teilen Wasser erhielt man Na CrO. in einer Ausbeute von 75,8 %,
bezogen auf Cr_O_ im Feinerz; der Laugungsrückstand
enthielt noch 12,7 % Cr O . Die Chromatlauge enthielt,
bezogen auf 1OO Teile Schmelze, zusätzlich 0,1 % NaOH, O,O5 % Al und 0,04 % SiO .
Eine technische Ausführung dieser Aufschlußreaktion dürfte bei diesem hohen SiO_-Gehalt des Erzes in Drehrohrofen
unter vergleichbaren anderen Bedingungen mit den angegebenen Ausbeuten nicht möglich sein.
2) Erfindungsgemäß wurden 1OO Teile Chromerz der obigen
Zusammensetzung mit 2,95 TeildRSiO- - aus H3SiF6 hergestellt
- gemischt und 2 Stunden bei 1O8O°C im Muffelofen geglüht. Durch den Zusatz von SiO „ wurde insgesamt
ein SiO„:Äl O^-Verhältnis von ca. 2:1 eingestellt.
Nach dem Abkühlen wurde das so vorgeröstete Erz mit 69 Teilen Soda (121 %,bezogen auf Cr2O3 im Feinerz),
18O Teilen Laugungsrückstand eines vorangegangenen konventionellen Chromerzaufschlusses (mit 13r1 % Cr3O3)
und 15 Teilen Abbrand gemischt und 2 Stunden bei 1O8O C
im Muffelofen unter Luftzutritt geglüht. Nach der Laugung erhielt man Na3CrO4 in einer Ausbeute
von 91 %, bezogen auf das Cr3O- im Feinerz; der Laugungsrückstand
enthielt noch 10,7 % Cr3O3.
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. 4 ff.
Der Sodaüberschuß von 21 % entsprach derjenigen Alkalimenge,
die zur Einstellung des Verhältnisses SiO2 = 1:1:2 erforderlich war, d.h. ZUmCr2O3
kein Überschuß.
Die erhaltene Chromatlauge enthielt trotz der eingesetzten
großen Alkalimenge nur noch 0,1 % MaOH, 0,07 % Al und 0,1 % SiO-, bezogen auf 1OO g Reaktionsmischung.
1) Vergleichsbeispiel
Es wurden 100 Teile Chromerz (Armerz mit hohem Gangart anteil) mit der Zusammensetzung 33,8 % Cr3O3, 12,1 %
Pe3O3, 6,6 % Al3O3, 14,4 % SiO2, 18,O % MgO und
Spuren CaO, TiO2 und Vanadin), 47 Teile Soda (1OO %
der Theorie, bezogen auf Cr-jQ-j-Gehalt) , ISO Teile
Laugungsrückstand eines vorhergeganenen Aufschlusses mit 13,1 % Cr3O3 und 15 Teile Abbrand 2 Stunden bei
1O8O C unter Luftzutritt im Muffelofen geglüht. Nach
der Laugung erhielt man Na7CrO4 in einer Ausbeute von
63,3 %, bezogen auf eingesetztes Cr2O3 im Feinerz.
Der Laugungsrückstand enthielt noch 13,5 % Cr3O3.
2) Brfindungsgemäß wurden 1OO Teile Chromerz der vorgenannten
Zusammensetzung mit 5,64 Teilen Aluminiumoxid 2 Stunden bei 1080 C im Muffelofen geglüht; durch die
Zugabe von Al3O3 wurde in der Mischung insgesamt ein
Verhältnis von SiO3:Al2O3 wie ca. 2 : 1 eingestellt.
Nach dem Abkühlen wurde das mit Al3O3 vorbehandelte
Erz mit 60 Teilen Soda (130,4 % der Theorie, bezogen
auf Cr3O3 im Feinerz), 18O Teilen Laugungsrückstand
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* Vereines vorangegangenen konventionellen Aufschlusses
(mit 13,1 % Cr2O3) und 15 Teilen Abbrand gemischt und
2 Stunden bei 1O8O°C unter Luftzutritt im Muffelofen
geglüht. Nach der Laugung erhielt man Na3CrO4 in einer
Ausbeute von 95 %, bezogen auf Cr2O3 im Feinerz; der
Laugungsrückstand enthielt noch 9,7 % Cr3O3.
Der Sodaüberschuß von 30,4 % war zur Einstellung des Verhältnisses von Na3OtAl2O3ISiO2 wie etwa 1:1:2
erforderlich, d.h. zum Aufschluß im Cr3O3 kein Alkaliüberschuß.
Die Chromatlauge enthielt, trotz der eingesetzten großen Alkalimenge, nur noch 0,5 % NaOH und war frei von
Aluminium.
1) Vergleichsbeispiel
Eine Mischung von 100 Teilen eines metallurgischen Chromerzes (der Zusammensetzung 49,7 % Cr5O3, 14,9 %
Fe3O3, 16,7 % Al3O3, 2,3 % SiO3, 15,9 % MgO und Spuren
CaO, TiO3 und Vanadin), 69 Teilen Soda (100 % der Theorie,
bezogen auf eingesetztes Cr3O3 im Feinerz), 180
Teilen Laugungsrückstand (13,1 % Cr3O3) eines vorangegangenen
konventionellen Chromerzaufschlusses und 15 Teilen Abbrand wurden 2 Stunden bei 1080 C unter
Luftzutritt im Muffelofen geglüht. Nach der Laugung erhielt man Na3CrO4 in einer Ausbeute von 74,5 %,
bezogen auf das eingesetzte Cr3O3 des Feinerzes; der
Laugungsrückstand hat 14,3 % Cr3O3. Die Chromatlauge
enthielt noch 0,3 % HaOH, 3ezogen auf 100 Teile Aufschlußgut.
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• 4$.
2) Erfindungsgemäß wurden 100 Teile Chromerz der vorge^
nannten Zusammensetzung mit 17,4 Teilen SiO „ 2 Stunden bei 1080°C im Muffelofen geglüht; durch den Zusatz von
SiO- wurde ein SiO :Al3O3-Verhältnis von 2 : 1 einge^
stellt.
Nach dem Abkühlen wurde das so mit SiO- vorbehandelte
Erz mit 87 Teilen Soda (126,1 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes Cr3O3), 180 Teilen Laugungsrückstand
eines vorangegangenen konventionellen Chromerzaufschlusses (mit 13,1 % Cr3O ) und 15 Teilen Abbrand 2 Stunden bei
1080 C unter Luftzutritt im Muffelofen geglüht. Nach der Laugung mit Wasser erhielt man Na CrO. in einer
Ausbeute von 95,1 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes Feinerz und einen Laugungsrückstand mit 10,1 %
Cr2O3.
Der Sodaüberschuß von 26,1 % diente wiederum lediglich zur Einstellung des Verhältnisses Na_0;Al„0_:SiO„ von
etwa 1:1:2, d.h. zum Aufschluß im Cr2O3 kein Alkaliüberschuß.
Die erhaltene Chromatlauge war frei von Aluminium und
enthielt nur noch ca. 0,4 % NaOH trotz der größeren eingesetzten Sodamenge.
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1) Vergleichsbeispiel
Eine Mischung aus 100 Teilen eines chemischen Chrom— erzes mit einem hohen SiO3~Anteil (der Zusammensetzung
45,0 % Cr2O3, 21,0 % Fe3O3, 13,7 % Al3O3, 7,3 % SiO3,
9,6 % MgO und Spuren CaO, TiO3 und Vanadin), 63 Teilen
Soda (100 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes Cr3O3 im Feinerz), 180 Teilen Laugungsrückstand
(13,1 % Cr3O-) aus einem vorangegangenen konventionellen
Chromerzausschluß und 15 Teilen Abbrand wurden 2 Stunden bei 1080°C unter Luftzutritt im Muffelofen
geglüht. Nach der Laugung mit Wasser erhielt man Na3CrO. in einer Ausbeute von 79,3 %, bezogen auf
eingesetztes Cr3O3 im Feinerz.
Der Laugungsrückstand enthielt noch 12,8 % Cr3O3; die
Chromatlauge enthielt noch 0,06 % NaOH und 0,06 % Al, bezogen auf 100 Teile eingesetzter Reaktionsmischung.
2) Erfindungsgemäß wurden 100 Teile des vorgenannten
Chromerzes mit 8,8 Teilen SiO3 2 Stunden bei 1080°C im Muffelofen vorgeröstet. Der Zusatz von SiO „ bedingte
ein Verhältnis von SiO„:Al„O-. wie etwa 2:1.
Nach dem Abkühlen dieser Mischung wurde das so vorgeröstete Chromerz mit 77 Teilen Soda (122,2 % der
Theorie, bezogen auf Cr3O3 im Feinerz), 180 Teilen
Laugungsrückstand eines vorangegangenen konventionellen
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Chromerzaufschlusses (mit 13,1 % Cr3O3) und 15 Teilen
Abbrand gemischt und 2 Stunden bei 1O8O°C unter Luftzutritt geglüht. Nach der Laugung erhielt man Na3CrO4
in einer Ausbeute von 88 % der Theorie, bezogen auf Cr?0_ des Feinerzes und einen Laugungsrückstand mit
11,3 % Cr3O3.
Der Sodaüberschuß von 22,2 % entsprach derjenigen benötigten
Menge, die erforderlich war, um ein Verhältnis für Na3OrAl2O3:SiO2 von etwa 1:1:2 einzustellen. Die
Chromatlauge enthielt, trotz der absolut gesehenen größeren Sodamenge nur noch 0,16 % NaOH und 0,06 % Al,
bezogen auf 100 Teile Reaktionsmischung.
100 Teile eines metallurgischen Chromerzes (48,2% Cr9O-.,
15,6 % Fe3O3, 7,0 % SiO2, 8,1 % Al2O3, 19,5 % MgO) wurden
mit 134,45 Teilen Soda (200% d.Th., bezogen auf Cr3O3) und
195 Teilen Fe3O3 (als Magerungsmittel) vermischt und
Stunden bei 1100°C geglüht. Daraus konnte Na3CrO4 nur in einer
Ausbeute von nur 69,8 %, bezogen auf insgesamt vorhandenes Cr3O3, gewonnen werden, wobei die Chromatlauge noch
0,07 % SiO2, 14,48 % NaOH und 0,58 % Al enthält.
100 Teile eines metallurgischen Chromerzes (Zusammensetzung wie
Bsp. VI) wurden mit 201,7 Teilen Soda (300 % d.Th. bezogen auf Cr3O3 im Feinerz)und 195 Teilen Abbrand (als Magerungsmittel)
vermischt und 2 Stunden bei 1100°C geglüht. Von insgesamt ursprünglich vorhandenem Cr3O3 wurden 86,0 % in
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Form von Na2CrO4 gewonnen, allerdings enthält die Chromatlauge
noch 21,68 % freie NaOH, 0,78 % Al welches zusätzlich wieder abgetrennt werden muß.
Beispiel VIII (erfindungsgemäß)
100 Teile eines metallurgischen Chromerzes (der Zusammensetzung 41,7 % Cr3O3, 15,9 % Fe3O3, 19,9 % Al3O
4,1 % SiO und 17,6 % MgO, sowie Spuren von CaO, und Vanadin-Verbindungen) wurden mit 19,3 Teilen
, hergestellt aus technischer H0SiF., 2 Stunden
bei 1000 C in Abwesenheit von Alkali geglüht; der Zusatz von SiO0 entsprach einem Gesamtverhältnis in der
Mischung von SiO2:Al O3 wie etwa 2:1.
Die so vorbehandelte Mischung aus Feinerz und SiO0
wurde nach dem Abkühlen, Mahlen und Sieben auf eine Korngröße von 50 ,u auf einem Laborstoßherd aufgetrennt;
die Parameter, wie Hub-, Quer- und Längsneigung, Flüssig-Feststoff-Verhältnis, Querstromwassermenge
und dergleichen, zur Aufbereitung dieser Gemische auf dem Stoßherd wurden zweckmaßigerwexse
jeweils in einem Vorversuch experimentell bestimmt.
Nach dieser Methode wurden eine Cr2O3-reiche (Konzentrat)
und eine Cr2O3~arme Fraktion (sogenannte synthe
tische Berge) erhalten. Das gesamte getrocknete Cr3O3
haltige Konzentrat (79,8 Teile, 45,9 % Cr3O3) wurde
sodann mit 51,1 Teilen Soda (100 % der Theorie) und
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.20·
zur Magerung mit 117 Teilen Laugungsrückstand (13,1 %
Cr2O ) eines vorhergegangenen Standard-Chromerzaufschlusses
sowie 10 Teilen Abbrand gemischt und 2 Stunden bei 1100 C unter Luftzutritt geglüht.
Nach dem Laugen erhielt man 75,3 Teile Natriumchromat (84,7 % Ausbeute, bezogen auf das insgesamt im unbehandelten
Feinerz vorhandene Cr2O3 und 96,5 % bezogen
auf das eingesetzte Kernzentrat).
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Claims (9)
1) Verfahren zum Aufschluß von Chromerzen und/oder chromhaltigen
Rückständen, dadurch gekennzeichnet, daß das chromhaltige Material gegebenenfalls mit Zuschlagstoffen
zunächst einer Vorröstung unterworfen wird und anschließend mit Alkaliverbindungen in Gegenwart von
Sauerstoff und Magerungsmittel bei Temperaturen oberhalb 800 C aufgeschlossen wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorröstung bei Temperaturen von etwa 400 bis 1200
ggf. mit Zuschlagstoffen durchgeführt wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoffe solche Materialien, die Siliciumoxid
und/oder Aluminiumoxid enthalten oder bilden können, verwendet werden.
4) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischung aus chromhaltigem
Material und Zuschlagstoffen ein Molverhältnis von SiO2:Al3O3 von etwa 2:1 eingestellt wird.
5) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischung aus chromhaltigem Material und Zuschlagstoffen Al3O- gegenüber
SiO- im geringen Überschuß über das Verhältnis 1:2 vorliegt.
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6) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5f
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgeröstete Mischung einer physikalischen und/oder mechanischen Trennung
unterworfen wird und nur die chromreichere Fraktion einem alkalisch oxidierenden Aufschluß zugeführt wird.
7) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgeröstete Mischung
mit soviel Alkaliverbindungen, vorzugsweise Soda- und/ oder Natronlauge bzw. den entsprechenden Kaliumverbindungen
versetzt wird, daß über das Verhältnis Cr9O.,: Na2O wie etwa 1:2 bis 1:4 hinaus ein Verhältnis SiO^:
Na2O wie etwa 1:0,5 eingestellt wird.
8) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorröstung bei Temperaturen von 700 bis 1100 C durchgeführt wird.
9) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere Gangart-reiche
chemische Chromerze, bzw. metallurgische oder refraktäre Chromerzqualitäten eingesetzt werden.
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