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Maschine zum Ausziehen und Richten von gebrauchtem Einbindedraht für
Schuhwerk. Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Ausziehen und Richten von Einbindedraht
für Schuhwerk, der nach Gebrauch in Forin von längeren oder kürzeren, mehr oder
weniger scharf gebogenen Stücken vorliegt. Besonders richtet sich die Erfindung
auf diejenigen INletalldrahtstücke, in der Regel aus Eisen, die zum Einbinden nach
dem Verfahren gemäß Patent 29o698 benutzt worden sind und die am besten nach dem
Sohlenauflegen aus dem Schuhwerk zu entfernen sind, und zwar um das Vorhandensein
fremder Bestandteile im Schuhwerk zu vermeinen und die erwähnten Stücke von neue-ii
z uni Einbinden auszunutzen.
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Eine Ausführungsform der Maschine ist in Fig. 1, 2 und 3, und zwar
von der Seite bzw. in senkrechtem Schnitt und von oben gesehen, schematisch dargestellt.
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Die Maschine hat ein kastenförmiges Gestell d. mit einer Oberplatte
5, auf der einerseits Zapfen 6 und 7 zum Aufsetzen des Leistens in zwei verschiedenen
Stellungen, anderseits eine Drahtrichtvorrichtung angebracht ist, die aus einer
Anzahl von gegeneinander versetzten Drahtführungsstiften 8 besteht, die zusammen
eine Drahtrichtbahn bilden. Die Zapfen 6 und 7, die in das Loch im Kamm des Leistens
passen, haben im Verhältnis zur Drahtrichtbahn eine derartige Lage, daß die Richtung
der letzteren, wenn der Leisten auf dem Zapfen 6 angebracht wird, mit der besten
Ausziehrichtung für den Einbindedraht des Vorderteils des Schuhwerks zusammenfällt,
und, wenn der Leisten auf dem Zapfen 7 angebracht wird, mit der besten Ausziehrichtung
für den Einbindedraht der Hinterkappe zusammenfällt. Der eine der Zapfen, z. B.
der Zapfen kann, wie dies aus Fig. i Hervorgeht, drehbar angebracht sein, so daß
er heruntergeklappt werden kann, damit die Anbringung des Leistens auf dem zweiten
Zapfen nicht behindert wird.
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Im Gestell sind die wagerechten Wellen 9, i o und i i und eine senkrechte
Welle 12 gelagert. Auf der Welle 9 ist ein Zugrad 13 angebracht, dessen oberster
Teil durch einen. Ausschnitt 14 der Oberplatte 5 hinaufragt. Dieses Rad liegt mit
der Drahtrichtbahn in einer Ebene und wird an einem Punkte seines obersten Teils
durch die Verlängerung derselben tangiert, wie aus Fig. i hervorgeht. Nahe diesem
Punkt ist am Rade, wenn dieses die gezeichnete Normalstellung einnimmt, eine Drahtklammer
vorgesehen, die aus einer festen Wid'erlagerfläche 15 und einer Daumenfläche 16
an einem drehbaren Arm 17 besteht; letzterer wird durch eine Feder 18 so beeinflußt,
daß die Klammer gewöhnlich geschlossen ist. In der Bahn des Arms i; befindet sich,
wenn dieser durch die Umdrehung des Rades herumgeführt wird, an der Gestenwand ein
Anschlag i9, an dem der Arm nur dadurch vorbeigehen kann, daß er sich entgegen der
Federbeeinflussung dreht, wodurch die Klammer geöffnet wird. Dies findet in dem
gezeigten Beispiel nach ungefähr dreiviertel Umdrehung statt.
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Auf der Welle 9 ist ferner frei drehbar ein Schneckenrad 2o vorgesehen,
das in eine Schnecke 21 auf der Welle io greift und
durch eine Reibungskupplung
22 mit der Welle g gekuppelt werden kann. Der verschiebbare Teil 23 der Kupplung
kann von der Welle r i aus durch einen Arm 2.4 und eine Gabel 2.5 bewegt werden,
die durch eine Feder 26 in der Ausrückrichtung beeinflußt wird. Die Welle i i ist
durch einen Arm 2; mit einem Fußhebel 28 verbunden, der durch einen winkelförmigen
Ausschnitt in der Gestenwand hinausgeleitet ist und auf welchem ein Gelenk 29 vorgesehen
ist, das dem äußersten Ende 128 des Hebels gestattet, eine wagerechte Schwingung
auszuführen. Wenn der Fußtritt herabgedrückt wird, wodurch die Kupplung 22, 23 eingerückt
wird, zieht eine Feder 3o das Hebelende r28 in den niedrigeren linken Teil des genannten
Ausschnittes hinüber; hierdurch wird der Hebel in der der eingerückten IZ,upplung
entsprechender. Lage selbsttätig festgehalten. Das Hebelende 128 ist durch
eine Stange 31 mit einem auf der senkrechten Welle i2 befestigten Arm 32 verbunden,
die mit einem zweiten Arm 33 an -einer kreisförmigen Lauffläche des Zugrades 13
.anliegt. An dieser Lauffläche befindet sich ein Vorsprung 3d., durch den der Arm
33 und damit die \,, eile 12 und der Arm 32 gedreht werden, wodurch das Hebelende
128 selbsttätig aus dem linken Teil des erwähnten Ausschnittes herausgerückt wird.
Die Kupplung 22, 23 wird dann ausgerückt und (las Zugrad in der gezeichneten
Stellung angehalten, in der es in geeigneter Weise festgehalten «erden kann; in
dem dargestellten Beispiel greift ein Zapfen 35 an der Gabel 25 in ein bei 36 befindliches
Loch im Rade ein.
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Beim Gebrauch der Maschine wird der Leisten mit dem Schuhwerk, dessen
Einb indedrähte entfernt werden sollen, auf den Zapfen 6 oder 7 aufgesteckt. Das
eine freie Drahtende wird zwischen die Stifte 8 eingeführt und in der Klammer 15,
16 befestigt. Durch einen Druck auf den Fußhebel wird dann der Zapfen 35 ausgerückt,
die Kupplung 22, 23 in Tätigkeit gesetzt und (las"Zugrad kommt in Gang, so daß der
Draht mit geeigneter Schnelligkeit aus dem Schuhwerk heraus und durch die Richtbahn
gezogen wird, um (befreit von Knicken und Unebenheiten) auf das Rad. gewickelt zu
werden. Der Umfang des Rades ist größer als die Länge des Einbindedrahtes, und der
Draht wird also im Laufe eines Teiles einer einzelnen Radumdrehung ausgerichtet.
Das innere Ende des Drahtes wird frei, «.eiin es zwischen den Führungsstiften 8
hindurchgegangen ist, und das äußere Ende des Drahtes wird frei, wenn der Arm 17
der Drahtklammer auf den Anschlag i 9 trifft. Der Draht kann dann frei aus dem Rade
herausfallen und in einen Behälter 37 aufgefangen werden. Wie aus dem oben Angeführten
hervorgeht, wird. das Rad seine Bewegung bis zur vollen Umdrehung fortsetzen, ohne
daß dazu eine besondere Handhabung oder Aufmerksamkeit von seiten des Arbeiters
erforderlich ist. Der Arbeiter kann in der Zwischenzeit den Leisten auf dem zweiten
Zapfen anbringen oder ihn fortlegen und einen anderen Teisten mit zwischen die Führungsstifte
8 gezogenem Drahtende in Stellung bringen, so daß er, wenn das Rad von selbst anhält,
das Drahtende sofort in der Klammer 15, 16 befestigen und das Rad wieder in Gang
setzen kann.
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Wenn auch hauptsächlich das Ausziehen und Richten von Einbindedraht
bezweckt ist, kann die Maschine selbstverständlich auch zum Richten und Ausziehen
von Draht auf anderen Gebrauchsgebieten benutzt werden.