DE3332763C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vor­ richtung zur gleichmäßigen Verteilung des Gutes auf hin- und herschwingenden Förder- und Reini­ gungsorganen von Siebförderern bei Schräglage, vorzugsweise zur gleichmäßigen Verteilung von Erntegut im Siebkasten eines Mäh­ dreschers beim Hangdrusch, wobei die Schwingungs­ richtung und damit auch die Förderrichtung des Fördergutes abhängig von der Seitenneigung der Förder- und Reinigungsorgane veränderbar ist.

Eine derartige Vorrichtung ist in der von der Anmelderin selbst ausgehenden DE-OS 30 08 385 bereits beschrieben wor­ den. Es hat sich jedoch in der Praxis herausge­ stellt, daß durch die Tatsache, daß der gesamte Siebkasten aus seiner geradlinigen Schwenkbewe­ gung heraus abgeleitet werden mußte, große Massen bewegt werden mußten, was erhebliche Festigkeits­ probleme zur Folge hatte. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die zur Ablenkung notwen­ digen Führungsmittel und die erforderlichen Kreuz­ gelenke einem sehr hohen Verschleiß unterliegen. Nicht zuletzt bringt die Tatsache erhebliche Nach­ teile mit sich, daß nahezu alle zur Ablenkung not­ wendigen Mittel innerhalb des Mähdreschergehäuses angeordnet sind. Hierdurch geht notwendiger Einbau­ raum für andere wichtige Einrichtungen, beispiels­ weise für den Tankeinbau verloren.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs näher bezeichneten Art so auszubilden, daß die an sie zu stellenden Anforde­ rungen, insbesondere im Hinblick auf Verschleißarmut, in zufriedenstellender Weise erfüllt werden. Das wird dadurch erreicht, daß lediglich das Obersieb eines Siebkastens eine in seiner Größe veränderbare För­ derkomponente zur Seite aufweist, und zwar in Ab­ hängigkeit von der Schräglage des Mähdreschers beim Drusch am Seitenhang.

Dadurch, daß nun statt des ge­ samten Siebkastens nur das Obersieb seitlich abge­ lenkt zu werden braucht, sind die abzulenkenden Mas­ sen erheblich geringer, so daß auch die zum Ablenken notwendigen Mittel wesentlich kleiner ausgeführt wer­ den können.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Obersieb mittels elastischer Glieder im Maschinen­ gehäuse aufgehängt, wobei seitlich am Obersieb Len­ ker eingreifen, die durch Schlitze sowohl in der Sieb­ kastenseitenwand als auch durch Schlitze in der Mäh­ drescherseitenwand nach außen ragen und an lagever­ änderbaren mit der Außenseite einer Mähdrescherseiten­ wand verbundenen Tragstücken drehbar befestigt sind. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die zur Lage­ änderung notwendigen Mittel außerhalb des Maschinen­ gehäuses angeordnet sind, so daß einerseits kein Bau­ raum verloren geht und andererseits durch im Siebkasten­ bereich auftretenden Staub keine Verschmutzung und da­ durch kein Verschleiß entstehen kann.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsge­ dankens finden in den Unteransprüchen ihren Nieder­ schlag.

Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Aus­ führungsbeispieles und mehrerer dieses darstellen­ der Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigt

Fig. 1 den Reinigungsteil eines Mähdreschers in der Seitenansicht,

Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht des in Fig. 1 dargestellten Mähdreschers von der Seite gesehen,

Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung mit ausgefahrener Kolbenzylindereinheit und

Fig. 4 die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung mit eingefahrener Kolbenzylindereinheit.

Mit 1 ist der Siebkasten eines nicht dargestellten Mähdreschers bezeichnet, dessen Aufgabe es ist, so­ wohl das durch den Dreschkorb 2 als auch das durch den Schüttler 3 nach unten fallende Korn-Spreu-Gemisch zu reinigen. In dem Siebkasten 1 ist das Untersieb 4 ge­ lagert. Der hin- und hergehende Antrieb erfolgt dabei über einen angetriebenen Kurbelzapfen 5, dessen Kurbel­ stange 6 an einer mit dem Förderboden 7 verbundenen Konsole 8 angelenkt ist. Ebenfalls schließt an diesen Punkt der Konsole 8 ein weiterer doppelarmiger Hebel 9 an, der in etwa mittig in einem Festpunkt 11 am Maschi­ nengehäuse gelagert und mit seinem unteren Ende gelen­ kig mit dem Siebkasten 1 verbunden ist, der dadurch seinen Antrieb erhält. Ferner ist am oberen Teil des Hebels 9 eine Koppelstange 10 angelenkt, die mit ihrem anderen Ende im Lagerpunkt 16 an den Rahmen 19 des Ober­ siebes 14 angreift und somit den Antrieb desselben bewirkt.

Die Fig. 1 zeigt, daß von der hin- und hergehenden Bewegung des Siebkastens 1 über den Hebel 12 der Antrieb des Rücklaufbodens 13 abgeleitet wird. Neben dem Siebkasten 1 ist auch das Obersieb 14 über Hebel 15 in den Seiten­ wänden des Mähdreschers aufgehängt, wobei sowohl die Lagerpunkte 16 wie auch die Lagerpunkte 17 allseitig beweglich sind. Über die Koppelstange 10 er­ hält das Obersieb 14 seinen Antrieb. Im Gegensatz zu bisher bekannten Mähdreschern ist also das Ober­ sieb 14 unabhängig von dem Siebkasten 1 aufgehängt. Aus der Fig. 2 ist das Untersieb 4 sowie eine Sei­ tenwand 18 des Siebkastens 1 zu erkennen. Oberhalb des Untersiebes 4 ist das Obersieb 14 in einem Rah­ men 19 gelagert. Mit diesem Rahmen 19 sind zwei im Abstand voneinander vorgesehene Halter 20 und 21 fest verbunden, die durch Schlitzöffnungen 22 und 23 sowohl in der Siebkastenseitenwand 18 wie auch in der Mähdrescherseitenwand 24 nach außen ragen. Die freien Enden der Halter 20, 21 tragen Lenker 25 und 26, die an ihren halterabgewandten Enden drehbar in Tragstücken 27 und 28 gelagert sind. Letztere bilden Teile von Schwenkhebeln 29 und 30, die in mit der Mähdrescherseitenwand 24 fest verbundenen Konsolen 31 und 32 ebenfalls drehbar gelagert sind. Mit den beiden Tragstücken 27 und 28 sind Arme 33 und 34 verschweißt, die über eine Koppelstange 35 miteinander verbunden sind. Aus den Fig. 2-4 wird deutlich, daß mit einem der beiden Schwenkhe­ bel 30 ein Halter 36 fest verbunden ist, der das eine Ende einer Koppelstange 37 trägt, die anderen­ ends mit einem Behälter 38 beweglich verbunden ist. Dieser Behälter 38 ist schwenkbar an Tragarmen 39 aufgehängt, die mit der Mähdrescherseitenwand 24 fest verbunden sind. Unterhalb der Koppelstange 37 greift ein Zylinder 40 einer hydraulischen Kolben­ zylindereinheit an den Behälter 38 an, dessen Kol­ benstange 41 an der Seitenwand 24 befestigt ist. Wird nun die Kolbenstange 41 ausgefahren, bzw. ein­ gefahren, wird der Behälter 38 um seinen Aufhänge­ punkt 42 entgegen dem Uhrzeigersinn bzw. im Uhrzeiger­ sinn verschwenkt, wodurch die Winkelstellung der Schwenkhebel 29 und 30 und damit auch die Größe der seitlichen Bewegungskomponente des Obersiebes 14 während seiner Schwingbewegung geändert wird. Dies erfolgt automatisch in Abhängigkeit von der Schräg­ lage des Mähdreschers am Seitenhang, also in Abhän­ gigkeit von der Neigung des Mähdreschers um seine Längsachse auf folgende Weise:

In dem Behälter 38 ist ein Pendel 43 quer zur Fahrtrichtung des Mähdreschers schwenkbar auf­ gehängt, dessen Bewegung durch ein Dämpfmittel, das sich in dem Behälter 38 befindet, gedämpft ist. An der Pendelstange 44 greift die Schaltstange 45 eines ebenfalls im Behälter 38 vorgesehenen Steuer­ ventils 46 an, das über die Leitung 47 mit der Rücklaufleitung einer sonst noch in der Maschine vorhandenen hydraulischen Anlage und mit der Lei­ tung 49 mit dem Tank dieser Anlage in Verbindung steht. Weitere Leitungen 51 und 52 führen vom Steuer­ ventil 46 zu dem Zylinder 40. Neigt sich nun am Hang der Mähdrescher, so neigt sich auch der Behälter 38, der ja einerseits über den Tragarm 39 und die Auf­ hängung 42 und andererseits über den Zylinder 40 und die Kolbenstange 41 mit der Seitenwand 24 verbunden ist. Da sich das Pendel 43 aber stets senk­ recht stellt, ändert sich die Lage des Behälters 38 gegenüber dem Pendel 43, wodurch über den Steuerschie­ ber 45 das mit dem Behälter 38 fest verbundene Ventil 46 verstellt und der Zylinder 40 je nach Art und Größe der Schräglage des Mähdreschers so lange mit Drucköl beaufschlagt wird, bis die Pendelstange 44 und die Behälterlängsachse 53 parallel zueinander verlaufen. Durch diese Beaufschlagung des Zylinders 40 werden die Winkellagen der Schwenkhebel 29 und 30 zur Seiten­ wand 24 geändert und damit, wie schon erwähnt, die Größe der seitlichen Bewegungskomponente des Ober­ siebes 14 geändert. Die Fig. 3 zeigt die Stellung der Schwenkhebel 29 und 30 bei ausgefahrener Kolben­ stange 41, während die Fig. 4 die Stellung der Schwenk­ hebel 29 und 30 bei eingefahrener Kolbenstange dar­ stellt. Die sich aus diesen beiden von vielen mög­ lichen Zwischenstellungen ergebenden Schwenkbewegungen des Obersiebes 14 sind durch die Pfeile A und B ange­ deutet.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur gleichmäßigen Verteilung des Gutes auf hin- und herschwingenden Förder- und Reinigungsorganen von Siebförderern bei Schräglage, vorzugsweise zur gleichmäßigen Ver­ teilung von Erntegut im Siebkasten eines Mähdreschers beim Hangdrusch, wobei die Schwingungsrichtung und damit auch die Förderrichtung des Fördergutes abhängig von der Seitenneigung der Förder- und Reinigungs­ organe veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich das Obersieb (14) eines Sieb­ kastens (1) eine in seiner Größe veränderbare Förderkomponente zur Seite aufweist, und zwar in Abhängigkeit von der Schräglage eines Mäh­ dreschers beim Drusch am Seitenhang.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Obersieb (14) mittels elastischer Glieder (15) im Maschinengehäuse aufgehängt ist, und daß seitlich am Obersieb Lenker (25, 26) angreifen, die durch Schlitze (22) sowohl in der Siebkastenseitenwand (18) als auch durch Schlitze in der Mähdrescherseitenwand (24) nach außen ragen und an lageveränderbaren mit der Außenseite einer Mähdrescherseitenwand (24) verbundenen Tragstücken (27, 28) drehbar be­ festigt sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstücke (27, 28) mit Schwenkhebeln (29, 30) fest verbunden sind, die ihrerseits in an der Mähdrescherseitenwand (24) von außen befestigten Konsolen (31, 32) schwenkbar lagern.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel (29, 30) miteinander über eine Koppelstange (35) verbunden sind.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an zumindest einem Schwenkhebel (30) eine weitere Koppelstange (37) angreift, die in Ab­ hängigkeit von der Schräglage des Mähdreschers am Hang die Schwenkhebel um die Achsen der Kon­ solen (31, 32) verschwenkt.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (30) über die Koppel­ stange (37) mit einem Behälter (38) verbunden ist, der in seinem oberen Bereich beweglich von der Mähdrescherseitenwand über einen Trag­ arm (39) gehalten ist und von einer einerseits am Behälter (38) und andererseits an der Mäh­ drescherseitenwand (24) angreifenden Kolben­ zylindereinheit (40, 41) verschwenkt werden kann, wobei die Kolbenzylindereinheit über ein mit dem Behälter (38) fest verbundenes Steuer­ ventil (46), das von dem im Behälter (38) aufge­ hängten Pendel (43) betätigbar ist, mit Drucköl aus dem Rücklaufsystem einer sonst noch in der Maschine vorhandenen Hydraulikanlage beauf­ schlagt wird.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (38) mit einem das Pendel (43) in seiner Bewegung dämpfenden Mittel gefüllt ist.

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (46) im Behälter (38) angeordnet ist.