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Durch Pulvergase betriebene Gasturbine. Die Erfindung betrifft eine
Gasturbine, die durch die beim Verbrennen von Schießpulver (Schwarzpulver oder rauchloses
Schießpulver) entstehenden Verbrennungsgase betrieben werden soll. Sie besteht darin,
daß die Zuführung und Zündung des periodisch zu verbrennenden Schießpulvers selbsttätig
durch eine absatzweise gedrehte Trommel erfolgt, in der die Explosionskammern ausgespart
sind.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einer Ausführungsform auf der Zeichnung
dargestelIt, und zwar. ist Fig. i ine Gesamtdarstellung der Gasturbine im mittleren
Vertakalschnitt, Fig.2 einteilweiser Schnitt nach der Linie A-B der Fig, i, Fig.
3 eine schematische Darstellung der Schaufelformen und Zuführung der Verbrennungsgase.
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Fig.4 und 5 sind Einzeldarstellungen der Revolvertrommel für die Pulverzuführung.
Auf der Hauptwelle i ist im Turbinengehäuse 2 ein Peltonrad 3 mit Schaufeln 6 befestigt.
Außerdem können, wie dargestellt ist, links und rechts vom Peltonrad ein oder mehrere
Laufräder 4 mit Schaufeln 8 vorgesehen sein, deren Form ähnlich wie die der Schaufeln
bei Dampfturbinen ausgeführt sein kann. Zwischen dem Peltonrad, und den anderen
Laufrädern ,ist je ein festliegender Leitkranz 5 mit Schaufeln 7 eingeschaltet,
deren Form mit der Schaufelform der Laufräder übereinstimmt, nur daß die Schaufeln
in entgegengesetzter Richtung laufen.
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In einem Ansatz :des Turbinengehäuses ist mittels einer Welle 12 eine
Trommel io drehbar gelagert, .die mit einer Anzahl zylindrischer im Kreise angeordneter
Bohrungen i i versehen ist, die parallel zur Drehachse 12 der Trommel liegen. Diese
Bohrungen i i sind zur Aufnahme der mit dem zu verbrennenden Schießpulver gefüllten
Patronenhülsen 13 bestimmt. Zu diesem Zweck erhält die Trommel io periodische Drehbewegungen,
z, B. mittels der Schaltzähne 32 und einer in dieselben eingreifenden Schaltklinke
31 (Fig. 4), die sich an einem um die Trommelachse 12 drehbaren Hebel 29 befindet,
der unter der Wirkung eines Gewichtes 30 oder einer Feder steht und mittels eines
Hebelgestänges 26, 25 von einer um 24 drehbaren Daumenscheibe 23 betätigt wird,
die mittels Kette oder Riemen 27 von dem Kettenrad bzw. Riemenscheibe 28 von der
Turbinenwelle i aus ihren Antrieb erhält. -Das Einführen .der Patronen und das Entzünden
derselben in der Trommel io geschieht zweckmäßig in folgender Weise: Die von einem
Stapel durch eine entsprechende Führung, Rinne o. dgl. zugeführten Patronen 13 werden
einzeln vor einen Stö&l 14 gebracht, der in gelenkiger Verbindung mit dem zweiarmigen
Hebel 15 steht, der andererseits wieder an den Schlagbolzen 16 angelenkt ist. Letzterer
ist m-it zwei Vorsprüngen versehen, von denen der eine unter der Wirkung .einer
geeigneten Feder 17 steht, während der andere am Arm i8 eines um zo drehbaren Hebels
gelagert ist, dessen längerer Hebelarm 21 periodenweise durch die Daumen 22 der
Daumenscheibe 23 derart bewegt
wird, daß der Schlagbolzen 1d unter
'-Spannung seiner Feder 17 zurückgezogen und nach Abgleiten des Armes 2,1
vom betreffenden Daumen 22 vom Arm 18 freigegeben wird, so daß der Schlagbolzen
vorschnellt und die jeweilig'vor ihm befindliche Patrone in der Trommel io entzündet.
Die dabei entstehenden Verbrennungsgase werden durch eine oder mehrere verteilt
angeordnete Düsen 9 den Schaufeln 6 des Beltonrades 3 derart zugeführt, daß die
Gase von. der Mitte aus den symmetrisch angeordneten Schaufeln (F49. 3) nach beiden
Seiten gleichmäßig verteilt zugeführt werden und hier im Sinne der Drehrichtung
wirksam werden.
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Sind außer dem Peltonrad noch Laufräder angeordnet, wie beispielsweise
dargestellt ist, so gelangen die Gase nach dem Verlassen des Peltonrades durch die
Leitkanäle 7 zwischen die Schaufeln 8 der Laufräder q. und von hier aus durch einen
Sammelraum des Turbinengehäuses ins Freie. Derselbe Vorgang wiederholt sich bei
der Entzündung jeder Patrone, so daß durch entsprechende Wahl des Übersetzungsverhältnisses
für den Antrieb der Daumenscheibe 23 sich die Anzahl der innerhalb eines gewissen
Zeitraumes zuzuführenden und zu entzündenden Patronen ändern 1äßt, um die Tourenzahl
und Leistung der Turbine innerhalb der möglichen Grenzen verändern zu können.
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Zum ,Zweck der Inbetriebsetzung der Gasttirbinewird zunächst der Schlagbolzen
16 mittels einer geeigneten Handhabe 34 von Hand aus zurückgezogen, dabei seine
Feder gespannt, worauf die Handhabe losgelassen wird, so daß der dadurch unter Federwirkung
vorschnellende Schlagbolzen die zwischen ihm und der Düse 9 jeweilig befindliche,
schoßbereite Patrone entzündet, während die Entzündung der nächstfolgenden Patronen
durch die vorhin erwähnte Vorrichtung selbsttätig erfolgt.
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Anstelle fertig geladener und schoßbereiter Patronen kann auch eine-
unmittelbare Verwendung von . Schießpulvr stattfinden. Es kann :dies beispielsweise
auf die Weise etfolgen, daß, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, sich oberhalb der Trommel
io ein Pulverbehälter 35 befindet, der sich unten mit einer Öffnung an- diie Trommel
io derart anschließt, daß er mit der jeweiligen Bohrung i i in Verbindung steht,
während durch eine gegenüberliegende Führung der Stößel 1q. in den Pulverraum hineinragt.
Die Entzündung geschieht hier naturgemäß nicht mittels Schlagbolzen, sondern auf
andere geeignete Weise, z. B. mittels einer elektrischen Zündvorrichtung 33.