DE60825C - Geschofs mit mehreren in demselben angeordneten Treibladungen - Google Patents
Geschofs mit mehreren in demselben angeordneten TreibladungenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B15/00—Self-propelled projectiles or missiles, e.g. rockets; Guided missiles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch die vorliegende Erfindung soll die Möglichkeit gewährt werden, auf das Geschofs
während des Durchlaufes durch das Geschützrohr einzelne, nach einander entzündete Ladungen
einwirken zu lassen, wobei also die Explosionsgase der später entzündeten Ladungen .nach
und nach zu den bereits hinter dem Geschofs befindlichen Explosionsgasen hinzutreten. Durch
diese Anordnung der Treibladungen will der Erfinder eine hohe Beschleunigung des Geschosses
während der Zeit, in welcher es das Rohr durchläuft, bei verhältnifsmäfsig niedrigem
Höchstdruck erreichen, wodurch nicht nur eine grofse Geschwindigkeit des Geschosses,
sondern auch eine thunlichst geringe Beanspruchung des Geschützes erzielt wird. Der
Erfinder will daher die Gesammtladung auf einzelne Ladungen vertheilen und diese so anordnen,
dafs nicht eine durch die andere entzündet wird, sondern die Zündung auf mechanischem
Wege , mittelst eines besonderen Zuges im Geschützrohr, erfolgt. Demnach besteht
das Wesentliche der Erfindung zunächst in der Anordnung eines oder mehrerer Züge,
welche die zur Drehung des Geschosses bestimmten Züge durchkreuzen. In die neuen
Züge passen Vorsprünge oder Nasen eines auf dem Geschofs drehbaren Ringes. Durch diese
Anordnung wird erreicht, dafs beim Durchgang durch das Geschützrohr das. Geschofs
und der Ring eine Drehbewegung gegen einander ausführen. Das Geschofs besitzt aufserdem
eine Reihe von besonderen Kammern an seinem hinteren Ende zur Aufnahme der Theilladungen.
Jede Kammer ist mit einer Zündvorrichtung versehen, welche von einer entsprechenden
Vorrichtung des genannten Ringes bethätigt werden kann, so dafs die Zündung der einzelnen Kammerinhalte nach und nach
während des Durchganges des Geschosses durch das Rohr erfolgt.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 einen Längsschnitt des Geschützrohres, Fig. 2 das Geschofs
, Fig. 3 das hintere Ende desselben, Fig. 4 in gröfserem Mafsstab einen Schnitt
durch das hintere Geschofsende mit Schnitt durch eine Umfangs- und durch die Mittelkammer;
Fig. 5 zeigt den Entzündungsring und Fig. 6 eine Abänderung von Fig. 4.
Das Geschofs A zeigt im allgemeinen die gebräuchliche Bauart. Der Ring B, welcher in
die Drallzüge eingreift, ist ebenfalls von der bekannten Art; auf der Zeichnung ist der
Ring mit Vorsprüngen C versehen, welche in die einzelnen Züge des Dralles passen.
In dem hinteren Theil: des Geschosses befindet sich die Mittelkammer D, welche von
anderen gleichen Kammern E umgeben ist. Diese ,Kammern dienen zur Aufnahme der
Pulverladungen oder der sonst verwendeten Treibmasse; sie werden durch die Scheiben F,
welche zweckmäfsig nicht aus Metall, sondern aus Holz, Papier, Leder oder ähnlichem Stoff
bestehen, geschlossen. Die mittlere Kammer D ist mit dem Zündloch G versehen, welches bei
schufsrichtiger Lage des Geschosses im Lauf mit dem Zündloch des Geschützes in Verbindung
steht. Jede der anderen Kammern ist
an dem hinteren Ende durch ein Zündloch H mit dem Anschlag für das Zündhütchen I verbunden.
Ueber diesem Anschlag, in einem radial in dem Geschofs angebrachten Bohrloch,
ist der Schlagbolzen J mit dem Kopf K angeordnet. Zwischen einem über dem Ambos
des Zündhütchens / befindlichen Absatz und dem Kopf K ist eine Feder angeordnet, welche
den Schlagbolzen von dem Zündhütchen abhält. Der Abfeuerring M ist in einer Nuth
des Geschosses geführt, und seine Umfläche liegt in der Mantelfläche des Geschosses.
Auf der Innenseite ist der Abfeuerring M mit zwei oder mehreren Daumen N versehen, deren
Breite gleich dem Durchmesser der Köpfe des Schlagbolzens ist, und welche in eine niedrige
Nuth hineinragen, in welcher auch die Köpfe K liegen. Auf der Aufsenseite ist der Abfeuerring
mit einem oder mehreren Ansätzen oder Nasen O versehen, welche die Breite der Drallzüge
haben und auch ebenso hoch wie diese Züge tief sind. Diese Nasen sind zweckmäfsig
etwas länger, als der Abfeuerring breit ist, so dafs sie ausreichende Führung in den entsprechenden
Zügen des Laufes haben, um nicht beim Abfeuern herausgedrückt zu werden.
In Fig. ι sind die gewöhnlichen Drallzüge des Laufes mit P, die Felder im Drall des
Rohres mit Q benannt. Die Zahl der Windungen der Züge und die Anzahl der letzteren,
wie auch die Breite und Tiefe derselben kann beliebig sein. In dem Lauf sind ferner die
geraden Nuthen R vorgesehen, welche parallel zur Achse im Geschützlauf angeordnet sind.
Zweckmäfsig erhalten diese geraden Nuthen dieselbe Breite und Tiefe wie die schrägen
'Drallzüge, welche sie kreuzen.
Das Geschofs wird, nachdem seine Kammern mit Pulver oder anderem Ladungsstoff gefüllt
sind, in das hintere Ende des Laufes dergestalt eingeschoben, dafs die Nasen O in den Nuthen R
liegen, wobei die Nasen C in die Drallnuthen P passen, während das Feuerloch G
der centralen Kammer des Geschosses dem Zündloch des Geschützes gegenüberliegt. Wird
nun die Zündflamme über das Zündloch gehalten, so entzündet sich zunächst die Ladung
in der centralen Kammer, wodurch der Verschlüfsstopfen oder die Scheibe herausgeschleudert
wird und der hintere Theil des Geschützes sich mit den Treibgasen anfüllt, so
dafs das Geschofs sich nunmehr in dem Geschützlauf vorwärts bewegt. Durch die Drallnuthen
wird das Geschofs gezwungen., sich beim Durchgang durch den Lauf um seine Achse zu drehen, während die geraden Nuthen
den Ahfeuerring verhindern, die Drehung des Geschosses mitzumachen; infolge dessen wird
bald nach dem Beginn der Vorwärtsbewegung des Geschosses einer der Daumen des Abfeuerringes
gegen einen der Schlagbolzen drücken und die Ladung einer zweiten Kammer entzünden. Dasselbe geschieht nach und nach
mit den übrigen Kammern. Demgemäfs erhält das Geschofs eine Folge von Treibstöfsen,
während die Menge der Treibgase hinter dem Geschofs wächst und der Druck derselben
während des ganzen Durchlaufes des Geschosses bis zum Austritt gleich hoch bleibt. Infolge
des beständig gleichbleibenden Druckes auf das Geschofs während seines Durchganges durch
den Lauf erhält dasselbe eine höhere Geschwindigkeit, während der Rückdruck auf das
Geschütz erheblich geringer wird, als wenn die ganze Treibladung mit einem Male zur
Wirkung gebracht würde.
Durch die beschriebene Einrichtung kann man die Theilladungen mit solchen Zwischenzeiten
zur Entzündung bringen, wie es eben der Zweck der Erfindung verlangt, d. h. die Treibladungen können der Treibgassäule hinter
dem Geschofs immer in dem Augenblick neue Gase zuführen, wo dies erforderlich ist, um
den Druck der Treibgassäule auf gleichbleibender Höhe zu erhalten.
Bei der beschriebenen Ausführungsart ist die Theilladung, welche dem Geschofs den
ersten Antrieb geben soll, in ihm selbst enthalten, doch kann man die beschriebene Wirkung
der Theilladungen auch ebensogut erreichen, wenn man dem Geschofs den ersten Antrieb in der gewöhnlichen Weise durch eine
hinter demselben in das Geschütz eingebrachte Ladung giebt.
Die Nuthen in dem Geschützrohr, welche die Drehung des Abfeuerringes im Laufe verhindern
, sind bei der beschriebenen Ausführungsart gerade und von derselben Gestalt wie die Drallnuthen angenommen, was aber
für die Erfindung nicht wesentlich ist Unter Umständen kann schon eine Nuth genügen,
und diese oder die Nuthen überhaupt können tiefer oder von anderer Gestalt als die Drallnuthen
sein. Ferner könnten die Nuthen auch schräg zur Geschützachse liegen; so lange diese
Nuthen die Drallnuthen kreuzen und nicht dieselbe Steigung wie letztere haben, vermögen
sie ihre Aufgabe zu erfüllen, und bei besonders langgestreckten Drallzügen wird man den
Nuthen zweckmäfsig eine entgegengesetzte Schräge geben, damit die Zündung der verschiedenen
Theilladungen regelrecht erfolgen kann.
Der Abfeuerring kann einen, zwei oder mehr Daumen aufweisen; derselbe kann ferner
mit einer geeigneten Sperrvorrichtung verbunden sein, um ihn gegen Verdrehung beim
Einführen des Geschosses in den Lauf und nach dem Verlassen des letzteren zu sichern..
Die Bauart der Zündvorrichtungen kommt für
die vorliegende Erfindung gleichfalls nicht in Betracht; dieselbe richtet sich nach den hinsichtlich
der Treibkraft des Geschosses und in anderen Beziehungen zu erfüllenden Aufgaben.
Der Schlagbolzen, die Zündkapsel und der Ambos können beliebig ausgeführt sein. So
sind beispielsweise in Fig. 6 die Kapseln S1 aus
weichem Metall vorgesehen, welche durch die Daumen des Ringes M abgeschnitten werden.
Dadurch wird die betreffende Theilladung vermittelst der Nuthen T mit den bei den vorhergehenden
Entzündungen entwickelten Gasen in Verbindung und so zur Entzündung gebracht. Der Ring könnte auch unmittelbar auf
die Zündmasse wirken.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Geschofs mit mehreren in demselben angeordneten Treibladungen, welche dadurch nach einander zur Explosion gebracht werden, dafs ein auf dem Geschofs drehbar gelagerter Ring (M), der durch gerade Züge (R) des Laufes geführt wird, bei der Drehung des Geschosses durch die gewundenen Laufzüge die Zündvorrichtungen der einzelnen Ladungen in Thätigkeit setzt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE60825C true DE60825C (de) |
Family
ID=334929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT60825D Expired - Lifetime DE60825C (de) | Geschofs mit mehreren in demselben angeordneten Treibladungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE60825C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1043152B (de) * | 1955-11-10 | 1958-11-06 | Haut Rhin Manufacture Machines | Drallgeschoss, vorzugsweise Hohlladungs-Geschoss |
DE1082834B (de) * | 1955-08-19 | 1960-06-02 | Boelkow Entwicklungen Kg | Treibladung zur Beschleunigung eines Geschosses |
DE1098855B (de) * | 1956-02-22 | 1961-02-02 | Boelkow Entwicklungen Kg | Mit dem Geschoss mitbeschleunigte Zusatzkartuschhuelse |
-
0
- DE DENDAT60825D patent/DE60825C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1082834B (de) * | 1955-08-19 | 1960-06-02 | Boelkow Entwicklungen Kg | Treibladung zur Beschleunigung eines Geschosses |
DE1043152B (de) * | 1955-11-10 | 1958-11-06 | Haut Rhin Manufacture Machines | Drallgeschoss, vorzugsweise Hohlladungs-Geschoss |
DE1098855B (de) * | 1956-02-22 | 1961-02-02 | Boelkow Entwicklungen Kg | Mit dem Geschoss mitbeschleunigte Zusatzkartuschhuelse |
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