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Anordnung des Treibladungsvorrates bei mit festen Treibmitteln, z.
B. Schießpulver, betriebenen Handwerkzeugen -Mit festenTreibladungen, z. B. mit
Schießpulver, betriebene Handwerkzeuge zur Ausübung vorwiegend schlagartiger Arbeitsleistungen,
wie sie zur Verwendung an Stellen, an denen örtliche Kraftquellen zum Antrieb von
Handwerkzeugen nicht zur Verfügung stehen, vorgeschlagen worden sind, sind im allgemeinen
zur Abgabe einzelner schlagartiger Arbeitsleistungen eingerichtet. Für jede Schlagleistung
ist bei derartigen Handwerkzeugen eine neue Patrone erforderlich, d. h. das Werkzeug
miill nach jeder Betätigung neu geladen werden. Dadurch entstehen Nachteile bei
der An-,vendung. Es ist z. B. schwierig, bei derartigen Einmannwerkzeugen die Nachladung
vorzunehmen, wenn der Benutzer sich in dem Strebengewirr einer Bauvorrichtung oder
im Innern eines instand zu setzenden Flugzeuges od. dgl. befindet. Ähnliche Nachladungsschwierigkeiten
entstehen bei der Anwendung derartiger Werkzeuge für Heereszwecke. z. B. bei der
Zerschneidung von' Hindernissen, Drahtseilen u. dgl., besonders wenn derartige Arbeiten
bei Dunkelheit oder bei Feindeinwirkung
vorgenommen werden müssen
und wobei vielfach schnell sich wiederholende Benutzung des Werkzeugs wünschenswert
ist.
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Es liegt nahe, den Verschluß der mit festen Treibstoffen betriebenen
Handwerkzeuge nach Art der bei selbsttätigen Feuerwaffen üblichen auszubilden und
hierbei auf die bekannte Zuführung der Ladungen durch .Patronengurte zurückzugreifen.
In diesem Fall ergeben sich jedoch andere Schwierigkeiten bei der Bedienung, die
darin bestehen, daß der Patronengurt im Innern enger Bauteile stört, sich leicht
an Vorsprüngen verwickelt und die Bedienung durch einen Mann unmöglich macht. Dasselbe
gilt für die Anwendung derartiger Werkzeuge für Heereszwecke. Aus dem bisher von
einem Mann unauffällig mitzuführenden und leicht zu bedienenden Werkzeug würde dann
ein Gerät entstehen, zu dessen Bedienung Hilfskräfte erforderlich sind, wodurch
die Einsatzmöglichkeit in vielen Fällen in Frage gestellt wäre.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Dieser liegt
der Gedanke zugrunde, das Werkzeug selbst zum Träger des Patronenvorrates zu machen.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung von mit festenTreibstoffen arbeitenden Werkzeugen
bringt den Vorteil, daß das Werkzeug beliebig oft und schnell hintereinander in
Benutzung genommen werden kann, ohne daß die Vorteile des Einmannwerkzeugs und die
unauffällige Mitführungsmöglichkeit darunter leiden. Die Erfindung stellt also eine
wertvolle Verbesserung an Werkzeugen der geschilderten Art dar. Bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung des Werkzeugs können die einzelnen Ladungen in Patronenform in am
Werkzeug gelagerten Vorratsbehältern, sogenannten Magazinen, untergebracht sein.
Die Vorratsbehälter können z: B. die Form von drehbaren Trommeln oder von Hohlräumen
besitzen, in denen der Patronenträger angeordnet ist: Hierbei kann der Patronenträger
auch als in der Trommel öder im Hohlraum verlaufender Gurt gestaltet sein. Besonders
günstig ist es, wenn eines der Werkzeugteile, z. B. der Handgriff, als Vorratsbehälter
ausgebildet ist. Die Entfernung der abgeschlossenen Hülsen sowie die Einführung
der neuen Patronen in die Patronenkammer kann in bekannter Weise mit dem Abzug des
Werkzeugs gekuppelt sein, oder diese Vorrichtungen können durch- das Werkzeug selbsttätig;
z. B. durch Ausnutzung des Rückstoßes oder der Restenergie der Treibgase, bewirkt
werden. Hierbei ist sowohl die Abgabe von Einzelschlägen durch jeweilige Betätigung
der Auslösung als auch die selbsttätig hintereinanderfolgende Auslösung der Arbeitsimpulse
möglich.
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellungsweise zwei Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgedankens; und zwar Abb: i die Anwendung bei einem mit oberer Beaufschlagung
der Kolbenfläche arbeitenden Werkzeug, bei dem oder Kolbendrückend wirkt und bei
dein zur Übertragung der Gegenkräfte ein Verbindungsbügel zwischen Werkzeug und
Gegenhalter eingeordnet ist, Abb. 2 die Anwendung bei einem Werkzeug mit ziehendem
Kolben, bei der die Gegenkräfte innerhalb des Werkzeugs aufgenommen und vernichtet
werden, Ahb. 3 die Draufsicht im Schnitt in Pfeilrichtung von Abb. 2.
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Bei dem Werkzeug nach Abb. i ist der als Handgriff dienende Verbindungsbügel
r als Patronenbehälter ausgebildet. Der Handgriff i besitzt eine Ausnehmung 2, in
der die die Treibladungen enthaltenden Patronen 3 gelagert sind. Die Patronen werden
unter Wirkung der Feder q. gegen das Widerlager 5 gedrückt, von wo aus sie durch
einen beim Abschuß oder bei der Auslösung des Abschusses in Wirkung tretenden Mechanismus
in bekannter Weise in die Patronenkammer ( geführt werden. Die Einführung der Vorratspatronen
in den Vorratsbehälter 2 erfolgt nach Lösung des VerschlußstÜckes 7.
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Abb. 2 zeigt die Anordnung der Vorratspatronen 3' in einem das Werkzeug
umschließenden ringförmigen Vorratsbehälter $. Die Patronen 3' werden durch die
Öffnung 9 eingeführt und stehen unter der Wirkung der Feder io. Bei der Betätigung
des Verschlusses wird jeweils eine Patrone von dem eine Kreisbewegung vollführenden
Spiralgreifer i i erfaßt und durch die Nut 12 der Patronenkammer zugeführt, nachdem
vorher die Hülse der abgeschossenen Patrone entfernt wurde.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich auch durch andere Ausführungsformen
verwirklichen, z. B. indem ein Patronenmagazin außen am Werkzeug gelagert wird oder
Einsteckmagazine in das Werkzeug eingeführt werden. Der Verschluß kann in bekannter
Weise so ausgebildet sein, daß sowohl Einzelbetätigung als auch reihenweise Betätigung
des Werkzeugs hintereinander möglich ist.